DE102009005454B4 - Thermionische Emissionsvorrichtung - Google Patents

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Abstract

Thermionische Emissionsvorrichtung (1) mit einem indirekt beheizten Hauptemitter (2), der als Flachemitter mit einer unstrukturierten Hauptemissionsfläche (4) ausgebildet ist, und mit einem Heizemitter (8), der als Flachemitter mit einer strukturierten Heizemissionsfläche (10) ausgebildet ist, wobei der Hauptemitter (2) und der Heizemitter (8) jeweils mindestens zwei Anschlussfahnen (6, 12) aufweisen, und wobei die Hauptemissionsfläche (4) und die Heizemissionsfläche (10) im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussfahnen (6) des Hauptemitters (2) im Wesentlichen senkrecht zur Hauptemissionsfläche (4) ausgerichtet sind und in lateraler Richtung nicht über die Hauptemissionsfläche (4) herausstehen.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf eine thermionische Emissionsvorrichtung, insbesondere für den Einsatz in einer Röntgenröhre, mit einem indirekt beheizten Hauptemitter, der als Flachemitter mit einer unstrukturierten Hauptemissionsfläche ausgebildet ist, und mit einem Heizemitter, der als Flachemitter mit einer strukturierten Heizemissionsfläche ausgebildet ist, wobei der Hauptemitter und der Heizemitter jeweils mindestens zwei Anschlussfahnen aufweisen, und wobei die Hauptemissionsfläche und die Heizemissionsfläche im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind.
  • Eine solche thermionische Emissionsvorrichtung, die in einer Röntgenröhre als Kathode wirksam ist, ist aus der WO 2008/047269 A2 bekannt. Bei dieser Emissionsvorrichtung wird eine indirekt beheizte, unstrukturierte flache Emissionsfläche mit wenigstens zwei Fixierungselementen, die in der Ebene der Emissionsfläche liegen und durch die ein elektrischer Strom geführt werden kann, in einer sie umgebenden Einheit baulich fixiert. Diese Emissionsfläche wird durch Elektronenbeschuss von einem direkt beheizten Flachemitter mit einer strukturierten Emissionsfläche, durch die ein Heizstrom geführt wird, beheizt.
  • Unter einer unstrukturierten Emissionsfläche wird eine flache, im Wesentlichen homogene Emissionsfläche ohne Schlitze oder ähnliche Unterbrechungen verstanden. Eine Emissionsfläche, die durch Schlitze unterbrochen ist oder eine mäanderförmige Leiterbahn aufweist, wird als strukturiert bezeichnet.
  • Von herausragender Bedeutung für die Qualität der von einer Röntgenröhre erzeugten Röntgenstrahlung ist die Größe des Brennfleckes, an dem die von der Kathode in Richtung der Anode beschleunigten Elektronen auf die Anode treffen. Die Größe des Brennfleckes kann durch die Ausgestaltung der Elektronenemittierenden Bauteile nachteilig beeinflusst werden.
  • Wird zur Erzeugung von Röntgenstrahlung beispielsweise ein direkt beheizter Flachemitter zur Elektronenemission eingesetzt, so ist seine Emissionsfläche im Allgemeinen strukturiert und weist Schlitze oder ähnliche Unterbrechungen auf. Eine derartige mäanderfömige Struktur der Leiterbahn ist nämlich im Allgemeinen notwendig, damit der Heizstrom die gesamte Emissionsfläche durchfließt und gleichmäßig aufheizt. Die elektrischen Feldlinien reichen dann in die durch die Schlitze geschaffenen Zwischenräume in der Emissionsfläche hinein und erhalten dadurch eine Komponente tangential zur Emissionsfläche. Da die Elektronen auf ihrem Weg zur Anode im Wesentlichen den Feldlinien folgen, verstärkt sich die optische Aberration der Elektronenquelle, und der Brennfleck wird auf unerwünschte Weise vergrößert. Aus diesem Grund wird im Allgemeinen die oben erwähnte Bauweise mit einem indirekt beheizten, unstrukturierten Emitter bevorzugt.
  • Allerdings weist die aus der WO 2008/047269 A2 bekannte Emissionsvorrichtung den Nachteil auf, dass eine thermische Ausdehnung der auch als Emitterbeine bezeichneten Anschlussfahnen zu einer Wölbung der Hauptemissionsfläche und damit zu einer unerwünschten Defokussierung des Elektronenstrahls führen kann.
  • Weiterhin ist aus der DE 100 04 896 A1 eine thermoionische Emissionsvorrichtung bekannt, die als Flachemitter ausgebildet ist. Der Flachemitter besteht aus einem runden Blechteil und weist speziell ausgerichtete Anschlussfahnen auf, die von den am runden Blechteil angeformten Emitterbeinen gebildet werden. Die Emitterbeine sind an ihren Enden mit Anschlüssen versehen, die in geeigneter Weise mit Stromleitungen für den Heizstrom verbunden sind. Die Emitterbeine sind zum Einbau derart nach innen, also entgegengesetzt zur Wärmeausdehnung, abgewinkelt, dass sich beide Emitterbeine überkreuzen. Ein Verziehen des Flachemitters wird dadurch zumindest verringert.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Emissionseinrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, bei der mit konstruktiv einfach gehaltenen Mitteln eine möglichst hohe Qualität des Brennfleckes erreicht wird, und bei der auch bei hoher thermischer Belastung eine unerwünschte Aufweitung oder Defokussierung des Elektronenstrahls vermieden ist.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Anschlussfahnen des Hauptemitters im Wesentlichen senkrecht zur Hauptemissionsfläche ausgerichtet sind und in lateraler Richtung nicht über die Hauptemissionsfläche herausstehen.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass gerade bei der bislang üblichen Bauweise, bei der die den Emitter mit Strom versorgenden Anschlussfahnen oder Leiterbeine im Wesentlichen in der Ebene der Emissionsfläche liegen und diese seitlich fixieren, sich die Emissionsfläche bei thermischer Ausdehnung leicht wölben kann, was unter Umständen zu einer unerwünschten Defokussierung des Elektronenstrahls führt. Darüber hinaus kann im Betriebszustand gerade auch von den Anschlussfahnen ein gewisser Anteil an thermisch angeregten Elektronen austreten und in Richtung Anode beschleunigt werden, wodurch sich eine unerwünschte Vergrößerung des Brennfleckes ergibt. Mit der nunmehr vorgesehenen Anordnung von Heizemitter, Hauptemitter und Anschlussfahnen werden derartige Probleme bereits im Ansatz konsequent vermieden.
  • Darüber hinaus trägt die vorliegende Erfindung dem Umstand Rechnung, dass in vielen Fällen eine bauraumbezogene Optimierung einer thermionischen Emissionsvorrichtung in Röntgenröhren, insbesondere in Drehkolbenstrahlern, wünschenswert ist. In einer Vielzahl von Röntgenröhren sind die Emitter nämlich von einem Fokuskopf umgeben, der auf der anodenzugewandten Seite nicht eben ist. Gerade bei derartigen Konfigurationen ist es ungünstig, wenn die Elemente, die zur baulichen Fixierung der Emitter und zur Stromzuführung dienen, seitlich über die Hauptemissionsfläche hervorstehen. Da bei der nunmehr vorgesehenen Anordnung die Anschlussfahnen des Hauptemitters von vornherein lateral nicht über seine Emissionsfläche herausstehen, kann die Emissionseinheit mit der Hauptemissionsfläche baulich eng von einem umliegenden Fokuskopf oder einer Blende oder dergleichen eingeschlossen werden.
  • Aufgrund der Verwendung einer unstrukturierten Emissionsfläche verlaufen für den Hauptemitter die Elektronenbahnen nahe dem Emissionsort der Elektronen im Wesentlichen ohne Tangentialkomponente zur Emissionsfläche. Bei einem so genannten Heizemitter, der zum indirekten Heizen des Hauptemitters verwendet wird, fallen dagegen Inhomogenitäten in der Emissionsfläche, die beispielsweise durch Schlitze entstehen, nicht so sehr ins Gewicht. Deshalb eignet sich ein derartig strukturierter Emitter sehr gut als Heizemitter.
  • Die im Wesentlichen senkrechte Ausrichtung der Anschlussfahnen zu den jeweiligen Emissionsflächen stellt sicher, dass von den Anschlussfahnen emittierte Elektronen die Anode nicht erreichen und so den Brennfleck unerwünscht vergrößern. Die Anschlussfahnen können durch elastische Ausdehnung die thermische Expansion der unstrukturierten Emissionsfläche kompensieren, ohne dass sich diese deformiert oder wölbt. Die thermische Ausdehnung der Anschlussfahnen selber ist bei dieser Anordnung weitgehend unproblematisch. Da sie alle Anschlussfahnen in gleicher Weise und im Wesentlichen im gleichen Maße betrifft, tritt allenfalls eine hinnehmbare geringfügige Längsverschiebung der gesamten Emissionsfläche, aber keine Wölbung oder Neigung auf.
  • Vorteilhafterweise sind die Dimensionen des Heizemitters so gewählt, dass die Heizemissionsfläche in lateraler Richtung nicht über die Hauptemissionsfläche hervorsteht.
  • Vorzugsweise stehen die Anschlussfahnen des Heizemitters in lateraler Richtung nicht über die Heizemissionsfläche heraus. Ein in lateraler Hinsicht minimaler Raumbedarf wird dann erreicht, wenn sowohl die Heizemissionsfläche als auch die Anschlussfahnen des Heizemitters seitlich nicht über die Hauptemissionsfläche herausstehen.
  • Die Heizemissionsfläche ist vorzugsweise als mäanderförmige Leiterbahn ausgebildet. Im Betriebszustand des Heizemitters definiert die Leiterbahn den Weg des Heizstroms durch die Emissionsfläche.
  • In einer vorteilhaften Ausführungsform weist jeder der beiden Emitter genau zwei Anschlussfahnen auf. Diese sind vorzugsweise einander gegenüberliegend mit dem äußeren Rand der jeweiligen Emissionsfläche verbunden bzw. an die Emissionsfläche angeformt.
  • Im Betriebszustand der Emissionseinheit wird durch die Heizemissionsfläche ein Heizstrom geführt, der zu einer thermischen Emission von Elektronen führt. Die vom Heizemitter freigesetzten Elektronen treffen auf die anodenabgewandte, rückwärtige Seite des Hauptemitters und heizen diesen bei ihrem Aufprall auf, so dass dessen Vorderseite selber Elektronen emittiert, die zur Anode beschleunigt werden. Durch die Hauptemissionsfläche wird üblicherweise ebenfalls ein Strom geführt, der die durch Emission abgegebenen Elektronen nachliefert.
  • In einer weiteren Ausführungsform weisen beide Emitter – Hauptemitter und Heizemitter – jeweils genau zwei Anschlussfahnen auf, wobei die beiden Emitter derartig angeordnet sind, dass die insgesamt vier Anschlussfahnen im Wesentlichen in einer Reihe stehen. Dies bedeutet, dass die zwei Anschlussfahnen des Heizemitters im Wesentlichen räumlich zwischen den Anschlussfahnen des Hauptemitters stehen. Diese Anordnung erlaubt eine Verbesserung der Brennfleckqualität, indem der Heizstrom und der Strom durch die Hauptemissionsfläche gegensinnig und mit im Wesentlichen identischer Stromstärke geführt werden. Auf diese Weise kompensieren sich die beiden durch die Ströme erzeugten Magnetfelder weitgehend. Es wird somit vermieden, dass das vom Heizstrom erzeugte Magnetfeld die Elektronenbahnen in unerwünschter Weise beeinflusst.
  • Vorteilhafterweise sind die Emissionsflächen beider Emitter kreisförmig ausgebildet. Auf diese Weise wird eine optimale Volumenausnutzung in einer äußerst symmetrischen Bauweise erreicht.
  • Die Hauptemissionsfläche ist gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform mit Segmenten umgeben, die bevorzugt jeweils die Form eines Kreisringabschnitts haben, wobei jedes Segment durch vorzugsweise einen oder mehrere schmale Stege mit der vorzugsweise kreisförmigen Hauptemissionsfläche verbunden ist. Die zur Temperaturabsenkung an den Rändern der Emissionsfläche vorgesehenen Segmente sollen dabei untereinander keine direkte Verbindung haben. Es erweist sich als vorteilhaft, die Stege derart zu wählen, dass im Wesentlichen kein Strom von der Hauptemissionsfläche in die Segmente fließt, und dass weiterhin im Wesentlichen kein Wärmetransport von der Hauptemissionsfläche über die Stege in die Segmente stattfindet. Dadurch wird erreicht, dass die Segmente nicht Elektronen emittieren, was zu einer Vergrößerung des Brennfleckes führen würde. Durch die Stege werden die Äquipotentialflächen des elektrischen Potentials am Rande der Emissionsfläche entzerrt, wodurch verhindert wird, dass sich die Elektronenbahnen der von dem Randgebiet emittierten Elektronen verbiegen. Der Ring aus Segmenten schirmt ferner Elektronen ab, die sich thermisch von der anodenabgewandten Seite des Emitters lösen.
  • Vorzugsweise ist der Hauptemitter auf der dem Heizemitter gegenüberliegenden Seite von einer Blende umgeben. Der Einsatz einer Blende erlaubt die Abschirmung von Randbereichen der Hauptemissionsfläche, von denen keine Elektronen zur Anode beschleunigt werden sollen. Die Blendenöffnung ist vorteilhafterweise einstellbar bzw. regelbar, wodurch die Größe des Brennfleckes aktiv beeinflusst werden kann.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist eine Spannungsquelle mit ihrem positiven Pol mit der Hauptemissionsfläche und mit ihrem negativen Pol mit der Heizemissionsfläche verbunden. Die Verbindung erfolgt beispielsweise über die jeweiligen Anschlussfahnen der beiden Emitter. Die angelegte Spannung sollte vorzugsweise zwischen 0 und 300 Volt liegen. Auf diese Weise werden die Elektronen, die sich im Betriebszustand des Heizemitters von seiner Emissionsfläche lösen, in Richtung der Hauptemissionsfläche beschleunigt, wo ihre Bewegungsenergie in Wärmeenergie umgewandelt und somit die Hauptemissionsfläche beheizt wird.
  • Vorzugsweise wird wenigstens eine thermionische Emissionsvorrichtung der oben genannten Art in einer Röntgenröhre eingesetzt.
  • Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass eine optimierte Bauraumausnutzung der Emissionsvorrichtung mit einer hohen Brennfleckgüte kombiniert wird. Aufgrund der im Wesentlichen senkrecht zur Emissionsfläche gewählten Ausrichtung der Anschlussfahnen des Hauptemitters, welche lateral nicht über die Hauptemissionsfläche hervorstehen, besteht in lateraler Richtung kein Platzbedarf für eine bauliche Fixierung und/oder die Stromzufuhr. Der so gewonnene Bauraum kann vielmehr anderweitig genutzt werden. Die Anordnung der beiden Emitter zueinander, bei der die Hauptemitterfläche und die Heizemitterfläche im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind, sowie die Verwendung eines unstrukturierten Flachemitters zur Erzeugung des Elektronenstrahls stellen sicher, dass im Wesentlichen nur Elektronen, die von der Hauptemissionsfläche emittiert werden, die Anode erreichen. Durch Verwendung einer Blende kann der Bereich der Hauptemissionsfläche, von dem emittierte Elektronen zur Anode gelangen sollen, bedarfsgemäß eingeschränkt werden.
  • Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in jeweils schematisierter Darstellung:
  • 1 eine thermionische Emissionsvorrichtung mit einem unstrukturierten Hauptemitter in einer ersten Ausführungsform und einem strukturierten Heizemitter in perspektivischer Sicht,
  • 2 den Hauptemitter aus 1 gemäß der ersten Ausführungsform in Draufsicht,
  • 3 einen Hauptemitter in einer zweiten Ausführungsform in Draufsicht,
  • 4 eine Variante der thermionischen Emissionsvorrichtung gemäß 1 im Betriebszustand in seitlicher Sicht, und
  • 5 die thermionische Emissionsvorrichtung gemäß 4 im Betriebszustand mit einer angeschlossenen Spannungsquelle in seitlicher Sicht.
  • Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
  • Die in 1 gezeigte thermionische Emissionsvorrichtung 1 umfasst einen als Flachemitter ausgebildeten Hauptemitter 2 mit einer unstrukturierten Hauptemissionsfläche 4 und zwei Anschlussfahnen 6, die in den Verbindungsbereichen 7 mit dem äußeren Rand der Hauptemissionsfläche 4 verbunden sind. Für eine in lateraler Richtung besonders platzsparende Anbringung und zur Verhinderung von unerwünschten Emissionen außerhalb der Hauptemissionsfläche 4 sind die Anschlussfahnen 6 im Wesentlichen senkrecht zur Hauptemissionsfläche 4 ausgerichtet. Dadurch ist auch einer unerwünschten Durchwölbung der Hauptemissionsfläche 4 infolge thermischer Ausdehnung entgegengewirkt. Dabei können die Anschlussfahnen 6 und die Hauptemissionsfläche 4 getrennt hergestellte Komponenten sein, die miteinander verbunden oder aneinander angeformt sind. Hauptemissionsfläche 4 und Anschlussfahnen 6 können alternativ auch aus einem zusammenhängenden Stück Material hergestellt und z. B. durch Abbiegen der Anschlussfahnen 6 in die gewünschte Form gebracht sein.
  • Im Falle des bestimmungsgemäß vorgesehenen Einsatzes der Emissionsvorrichtung 1 in einer Röntgenröhre werden die von der Hauptemissionsfläche 4 emittierten Elektronen in der Hauptemissionsrichtung 5 zu einer hier nicht dargestellten Anode hin beschleunigt.
  • Die Emissionsvorrichtung 1 umfasst weiterhin einen als Flachemitter ausgebildeten Heizemitter 8 mit einer strukturierten Heizemitterfläche 10, die durch Schlitze in eine mäanderförmige Leiterbahn ausgestaltet ist, und zwei Anschlussfahnen 12, die in den Verbindungsbereichen 13 mit der Heizemissionsfläche 10 verbunden sind. Die Hauptemissionsfläche 4 und die Heizemissionsfläche 10 sind dabei im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet und derart dimensioniert, dass die Heizemissionsfläche 10 und die Anschlussfahnen 6, 12 lateral nicht über die Hauptemissionsfläche 4 herausstehen.
  • Das heißt, die Anschlussfahnen 12 sind senkrecht zur Heizemissionsfläche 10 ausgerichtet, verlaufen also parallel zu den Anschlussfahnen 6 des Hauptemitters 2. Die Anschlussfahnen 6, 12 weisen alle in die gleiche Richtung, nämlich entgegen der Hauptemissionsrichtung 5, von der jeweiligen Emissionsfläche weg. Der Heizemitter 8 ist damit gewissermaßen in den Hauptemitter 2 geschachtelt. Durch diese Anordnung wird in lateraler Richtung, d. h. in einer Richtung parallel zur Ebene der Hauptemissionsfläche 4 (und somit transversal zur Hauptemissionsrichtung 5) kein zusätzlicher Raum für die Stromzuführung und die Halterung benötigt. Diese Komponenten liegen vielmehr vollständig im Bauraum „hinter” der Hauptemissionsfläche 5. Bei einer Draufsicht auf die emittierende Vorderseite der Hauptemissionsfläche 5 sind sie von ihr verdeckt.
  • Dem Hauptemitter 2 kann im Betriebszustand über die Anschlussfahnen 6 ein Betriebsstrom, dem Heizemitter 8 über die Anschlussfahnen 12 ein Heizstrom zugeführt werden.
  • Eine erste Ausgestaltungsform des Hauptemitters 2 ist in Draufsicht in 2 schematisch dargestellt. Die kreisförmig ausgebildete Hauptemissionsfläche 4 ist in den Verbindungsbereichen 7 mit den Anschlussfahnen 6 (in der Draufsicht verdeckt) verbunden.
  • Eine zweite Ausgestaltungsform des Hauptemitters 2 ist in Draufsicht in 3 schematisch dargestellt. Die kreisförmig ausgebildete Hauptemissionsfläche 4 ist mit kreisringabschnittsförmigen Segmenten 14 über Stege 16 verbunden. Die Segmente 14 haben untereinander keine direkte Verbindung und sind durch Lücken 18 voneinander getrennt. Die Stege 16 sind solchermaßen ausgestaltet, dass ein Stromfluss von der Hauptemissionsfläche 4 in die Segmente 14 weitgehend unterbunden ist, so dass sich die Segmente 14 nicht aufheizen und Elektronen emittieren. Durch die Segmente 14 wird ein Verbiegen der zu den von dem äußeren Rand der Hauptemissionsfläche 4 emittierten Elektronen korrespondierenden Elektronenbahnen verhindert. Weiterhin vermindert die Anwesenheit der Segmente 14, dass Elektronen, die von der anodenabgewandten Rückseite der Hauptemissionsfläche 4 emittiert werden, zur Anode beschleunigt werden und somit den Brennfleck vergrößern.
  • 4 zeigt in Seitenansicht eine bevorzugte Variante der thermionischen Emissionsvorrichtung 1 im Betriebszustand. Die beiden Anschlussfahnen 6 des Hauptemitters 2 und die beiden Anschlussfahnen 12 des Heizemitters 8 sind mit entgegengesetzten Polen wenigstens einer Stromquelle verbunden. Durch den Hauptemitter 2 wird ein Emitterstrom IE geführt, durch den Heizemitter 8 wird ein Heizstrom IH geführt. In dieser speziellen Anordnung sind abweichend von der Variante gemäß 1 alle vier Anschlussfahnen 6, 12 im Wesentlichen in einer Reihe angeordnet. Das heißt, alle vier Verbindungsstellen 7, 13 liegen abweichend von der Darstellung in 1 entlang einer gedachten Geraden. Dadurch werden die Ströme IE und IH gegensinnig geführt. Vorteilhafterweise werden die Stromstärken dieser beiden Ströme im Wesentlichen gleich groß eingestellt. Auf diese Weise kompensieren sich die von den Strömen IE und IH erzeugten Magnetfelder zu einem Großteil und ihr Einfluss auf die Elektronenbahnen der emittierten Elektronen ist weitgehend aufgehoben.
  • Die thermionische Emissionsvorrichtung 1 im Betriebszustand ist in 5 in Seitenansicht in einer weiteren Ausgestaltungsform gezeigt. Der Pluspol einer Spannungsquelle 22 ist mit einer der Anschlussfahnen 6 des Hauptemitters 2 verbunden, ihr Minuspol ist mit einer der Anschlussfahnen 12 des Heizemitters 8 verbunden. Vorzugsweise sollte die angelegte Spannung U zwischen 0 und 300 Volt betragen. Die thermisch aus dem Heizemitter 8 austretenden Elektronen werden in einem elektrischen Feld mit Feldrichtung 28 in Richtung der Hauptemissionsfläche 4 beschleunigt. Dadurch wird der Effekt der indirekten Beheizung der Hauptemissionsfläche 4 durch Elektronenbeschuss optimiert.

Claims (11)

  1. Thermionische Emissionsvorrichtung (1) mit einem indirekt beheizten Hauptemitter (2), der als Flachemitter mit einer unstrukturierten Hauptemissionsfläche (4) ausgebildet ist, und mit einem Heizemitter (8), der als Flachemitter mit einer strukturierten Heizemissionsfläche (10) ausgebildet ist, wobei der Hauptemitter (2) und der Heizemitter (8) jeweils mindestens zwei Anschlussfahnen (6, 12) aufweisen, und wobei die Hauptemissionsfläche (4) und die Heizemissionsfläche (10) im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussfahnen (6) des Hauptemitters (2) im Wesentlichen senkrecht zur Hauptemissionsfläche (4) ausgerichtet sind und in lateraler Richtung nicht über die Hauptemissionsfläche (4) herausstehen.
  2. Emissionsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei die Heizemissionsfläche (10) in lateraler Richtung nicht über die Hauptemissionsfläche (4) heraussteht.
  3. Emissionsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Anschlussfahnen (12) des Heizemitters (8) in lateraler Richtung nicht über die Hauptemissionsfläche (4) herausstehen.
  4. Emissionsvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Heizemissionsfläche (10) als mäanderförmige Leiterbahn ausgestaltet ist.
  5. Emissionsvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei jeder der beiden Emitter (2, 8) genau zwei Anschlussfahnen (6, 12) aufweist, die einander gegenüberliegend mit dem äußeren Rand der jeweiligen Emissionsfläche (4, 10) verbunden sind.
  6. Emissionsvorrichtung (1) nach Anspruch 5, wobei die vier Anschlussfahnen (6, 12) im Wesentlichen in einer Reihe angeordnet sind.
  7. Emissionsvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Emissionsflächen (4, 10) der beiden Emitter kreisförmig ausgebildet sind.
  8. Emissionsvorrichtung (1) nach Anspruch 7, wobei außen an der Hauptemissionsfläche (4) kreisringförmige Segmente (14) angeordnet sind, die durch schmale Stege (16) mit der Hauptemissionsfläche (4) verbunden sind und untereinander keine direkte Verbindung haben.
  9. Emissionsvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Hauptemitter (2) auf der dem Heizemitter (8) gegenüberliegenden Seite von einer Blende umgeben ist.
  10. Emissionsvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei eine Spannungsquelle (22) mit ihrem positiven Pol (24) mit der Hauptemissionsfläche (4) und mit ihrem negativen Pol (26) mit der Heizemissionsfläche (10) verbunden ist.
  11. Röntgenröhre mit mindestens einer Emissionsvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche.
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