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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Fokuskopf einer Röntgenröhre mit
wenigstens einem eine Emissionsfläche aufweisenden Emitter. Die
Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren zum Betreiben
eines solchen Fokuskopfes.
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Röntgenröhren finden
heutzutage vielfach Verwendung. Im medizinischen Bereich werden
sie beispielsweise in Computertomographen eingesetzt, welche die
Konstruktion dreidimensionaler Bilder erlauben, indem von dem abzubildenden
Objekt, beispielsweise dem menschlichen Körper, in einem Schnittbildverfahren
eine Vielzahl von Röntgenaufnahmen
in verschiedenen Richtungen erstellt und im Computer verarbeitet
werden. In der als Kathode in der Röntgenröhre fungierenden Emissionsvorrichtung
sind gewöhnlich
ein oder mehrere Emitter in einem Fokuskopf montiert. Die von der
Kathode emittierten Elektronen werden zur Anode beschleunigt und
erzeugen bei ihrem Aufprall im Brennfleck Röntgenstrahlung. Für eine hohe
Güte der
Röntgenstrahlung
sollte die Größe des Brennfleckes
möglichst klein
gehalten werden.
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Im
einfachsten Fall ist die Richtung des von der Kathode emittierten
Elektronenstrahls fest in Bezug auf die Anode fest vorgegeben. Die
an der Anode entstehende Röntgenstrahlung
wird auf der anderen Seite des zu untersuchenden Objektes von einem oder
mehreren Detektoren aufgefangen.
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Um
eine möglichst
detailgetreue Repräsentation
des untersuchten Objektes zu erhalten, ist eine möglichst
hohe Auflösung
der Röntgenbildaufnahmen
erstrebenswert. Aus baulichen Gründen
oder um Kosten zu sparen, sollte andererseits die Anzahl der Detektorelemente
klein gehalten werden. Somit wäre
aufgrund der baulichen Anordnung der Detektoren und Röntgenquellen
in einem Computertomographen die Auflösung des Röntgen bildes gewöhnlich geringer
als von dem Nyquist-Shannon-Abtasttheorem
aus der Theorie der Signalverarbeitung gefordert, um eine (prinzipiell)
fehlerfreie Rekonstruktion des ursprünglichen Signals zu ermöglichen.
Man spricht in diesem Zusammenhang von Unterabtastung. Nach diesem
Theorem sollte die Abtastfrequenz mindestens den doppelten Wert
der höchsten in
dem ursprünglichen
Signal vorkommenden Frequenz haben. Um eine größere Abtastfrequenz zu erhalten,
wird daher gewöhnlich
der Elektronstrahl durch einen „Sprung” seitlich versetzt, indem
er in seiner Richtung abgelenkt wird, wodurch sich die Position
des Brennfleckes auf der Anode und damit auch die Richtung des Röntgenstrahls
durch das Objekt hindurch verändert.
Auf diese Weise kann die Abtastfrequenz erhöht werden und im Bedarfsfall eine Überabtastung
erreicht werden.
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Bekannte
Verfahren zum Versetzen eines Röntgenstrahls
nutzen die Lorentzkraft aus und verwenden elektrische bzw. magnetische
Felder, um die Richtung des Strahls zu verändern. Durch Ablenkelektroden,
die beispielsweise in den Fokuskopf integriert sind und ein elektrisches
Feld erzeugen, kann die Richtung des Elektronenstrahls beeinflusst
werden. Zur Ablenkung des Strahls können auch magnetische Dipolfelder
verwendet werden. Aufgrund der relativen Schwäche des magnetischen Anteils
der Lorentzkraft im Vergleich zur elektrostatischen Komponente sind
für eine
maßgebliche
Ablenkung des Elektronenstrahls starke Magnetfelder und/oder lange
Elektronenbahnen notwendig, wodurch ein vergleichsweise großer baulicher
Mindestabstand zwischen Kathode und Anode vorgegeben wird. Dies muss
im Hinblick auf eine erwünschte,
möglichst kompakte
Bauweise der Röntgenröhre als
nachteilig eingestuft werden. Bei langen Flugbahnen und/oder großen Stromstärken tritt
darüber
hinaus ein für
die Brennfleckgröße nachteiliger
Effekt in Erscheinung. Die Elektronen innerhalb eines Elektronenstrahls
stoßen
sich während
ihres Fluges von der Kathode zur Anode aufgrund der repulsiven Coulombkraft,
die zwischen ihnen wirkt, gegenseitig ab. Diese sogenannte Raumladungsvergrößerung wird
sowohl mit längerer
Elektronenflugbahn als auch mit größerer Stromstärke größer und
führt zu
einer unerwünschten
Vergrößerung des
Brennfleckes. Dies erweist sich als besonders ungünstig, da
in zukünftigen
Systemen hohe Röhrenströme bei möglichst
kleinen Röhrenspannungen
erreicht werden sollen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Fokuskopf anzugeben,
der einen Versatz des Elektronenstrahls ermöglicht und die Nachteile bekannter
Verfahren vermeidet. Insbesondere soll eine hohe Brennfleckgüte erzielt
und eine kompakte Bauweise ermöglicht
werden. Weiterhin soll ein Verfahren zum Betreiben eines derartigen
Fokuskopfes angegeben werden.
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Bezüglich des
Fokuskopfes wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst, indem der oder jeder Emitter
von einer Mehrzahl von Sperrelektroden umgeben ist, die unabhängig voneinander
mit einem Sperrpotential beaufschlagbar sind, so dass sich im Betriebszustand
ein oder mehrere Teilbereiche der jeweiligen Emissionsfläche hinsichtlich
einer Elektronenemission gezielt sperren lassen.
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Hierbei
beinhaltet die Sperrung eines Teilbereiches der Emissionsfläche bezüglich Elektronenemission,
dass von diesem Teilbereich durchaus noch Elektronen (thermionisch)
austreten können.
In jedem Fall aber sorgt das geeignet gewählte Sperrpotential dafür, dass
die Elektronen nicht in Richtung der Anode beschleunigt werden und
auf dem Brennfleck auftreffen. Das Sperrpotential wird dazu im Allgemeinen
mit negativem Vorzeichen relativ zum Potential des Emitters gewählt, und
zwar mit einem Wert, der zu dem gewünschten Ergebnis der Sperrung
führt.
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Der
Begriff Emissionsfläche
umfasst hierbei sowohl eine im Wesentlichen ebene Fläche, wie
sie bei Flachemittern auftritt, als auch den gewundenen, länglichen,
emittierenden Teil eines Wendelemitters. Dabei kann im Falle eines
indirekt beheizten Flachemitters eine unstrukturierte, glatte Emissi onsfläche Verwendung
finden. Die Emissionsfläche
kann auch strukturiert sein und durch Schlitze unterbrochen sein bzw.
als mäanderförmige Leiterbahn
ausgestaltet sein, wenn ein direkt beheizter Flachemitter verwendet
wird.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass sich eine Emissionsfläche eines
Emitters durch Anlegen bzw. Aufbringen eines geeignet gewählten Sperrpotentials
vollständig,
aber insbesondere auch partiell, d. h. nur in gewissen Teilbereichen,
hinsichtlich Elektronenemission sperren lässt. Dieser Erkenntnis folgt
nun die Überlegung,
dass durch geeignete Dimensionierung und Auswahl der gesperrten Teilbereiche
eine räumliche
Verschiebung und/oder Vergrößerung des
emittierenden Teilbereichs und damit effektiv ein Versatz des Elektronenstrahls
erreicht werden kann. Dieser Versatz kann beispielsweise durch den
Emitter umgebende Sperrelektroden erreicht werden, die derartig
ausgestaltet sind und mit einem Sperrpotential beaufschlagt werden
können, dass
ihnen zugeordnete Teilbereiche der Emissionsfläche nicht zur Bildung des Elektronenstrahls
beitragen. Bei Verwendung eines solchen Fokuskopfes kann durch Vermeidung
von magnetischen oder elektrischen Ablenkfeldern eine kompakte Bauweise bei
gleichzeitiger hoher Brennfleckgüte
erreicht werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Fokuskopfes hat der jeweilige Emitter eine längliche Form und die Sperrelektroden
sind derart an den Längsseiten
der Emissionsfläche
angeordnet, dass die sperrbaren Teilbereiche der Emissionsfläche in Längsrichtung
des Emitters gesehen hintereinander liegen. Dadurch wird ein möglichst
großer
Abstand zwischen den äußeren sperrbaren
Teilbereichen der Emissionsfläche
erreicht.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die Sperrelektroden dergestalt angeordnet, dass jedem sperrbaren
Teilbereich der Emissionsfläche
ein Sperrelektrodenpaar mit zwei auf sich gegenüberliegenden Seiten des Emitters
befindlichen Sperrelektroden zugeordnet ist. Gerade bei länglich ausgebildeten
Emittern lassen sich auf diese Weise Bereiche der Emissionsfläche in ihrer
vollen Breite sperren. Vorzugsweise werden pro Emitter drei Sperrelektrodenpaare
verwendet.
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Durch
die zusätzliche
Verwendung von Ablenkelektroden, die an den zwei Stirnseiten des
jeweiligen Emitters angebracht sind, kann der Elektronenstrahl im
Bedarfsfall durch elektrische Felder abgelenkt werden. Diese Ablenkung
kann auch in Kombination mit einem partiellen Sperren des Elektronenstrahls
verwirklicht werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
besitzt der Fokuskopf zwei Emitter, die im Wesentlichen auf einen
gemeinsamen Fokus ausgerichtet sind. Gegenüber einer Ausführungsform
mit nur einem Emitter steht hier eine größere Anzahl von sperrbaren
Teilbereichen zur Verfügung.
Auf diese Weise kann insbesondere auch der Abstand zwischen zu unterschiedlichen
Zeitpunkten emittierenden Flächen vergrößert werden,
was zu einem größeren Versatz des
Elektronenstrahls führt.
Weiterhin können
die zwei Emitter im Parallelbetrieb arbeiten. Um die gleiche Strahlintensität wie von
einem einzelnen Emitter zu erzielen, müssen beide Emitter jeweils
nur einen Strahl mit der Hälfte
der Intensität
erzeugen. Dadurch verringert sich die Raumladung in jedem Strahl,
was eine unerwünschte
Vergrößerung des
Brennfleckes verringert. Diese Überlegung
lässt sich
auf die Verwendung von mehr als zwei Emittern verallgemeinern.
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Werden
mehrere Emitter eingesetzt, können diese
jeweils für
unterschiedliche Arbeitspunkte geheizt werden, was sich besonders
beim schnellen Umschalten der Hochspannung der Röntgenröhre als vorteilhaft erweist.
Beispielsweise kann einer der Emitter für eine hohe Röhrenspannung
von ca. 120 kV mit einem kleinen Heizstrom betrieben werden, ein
zweiter Emitter kann für
eine kleine Röhrenspannung
von ca. 70 kV mit einem großen
Heizstrom betrieben werden.
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Das
gleichzeitige Betreiben mehrerer Emitter ist auch vorteilhaft für die Lebensdauer
der Emitter, da bei gewünschter
Gesamtstrahlintensität
jeweils nur ein Bruchteil der Intensität von jedem Emitter geliefert
werden muss. Bei gleicher Brennfleckgröße ist in diesem Fall der erreichbare
Röhrenstrom
größer.
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Vorzugsweise
ist wenigstens einer der Emitter als Flachemitter ausgestaltet.
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In
alternativer Ausgestaltung ist vorteilhafterweise wenigstens einer
der Emitter als Wendelemitter ausgestaltet.
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Bezüglich des
Verfahrens zum Betreiben eines Fokuskopfes wird die oben genannte
Aufgabe erfindungsgemäß gelöst, indem
wenigstens eine Sperrelektrode zeitweilig mit einem Sperrpotential beaufschlagt
wird, wodurch ein oder mehrere Teilbereiche der Emissionsfläche hinsichtlich
einer Elektronenemission gesperrt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens werden die an die Sperrelektroden angelegten Sperrpotentiale
derart geändert,
dass der emittierende Bereich der Emissionsfläche räumlich bzw. seitlich in der
Ebene der Emissionsfläche
verschoben wird. Auf diese Weise kann ein Versatz des Elektronenstrahls
bei gleicher oder annähernd
gleicher Intensität
erreicht werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird durch eine Änderung
der an den Sperrelektroden angelegten Sperrpotentiale die Größe des emittierenden
Bereichs verändert.
Dies führt
zu einer Intensitätsänderung
des Elektronenstrahls. Die Veränderung
der Größe des emittierenden
Bereiches kann auch mit seiner räumlichen
Verschiebung kombiniert werden.
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Das
beschriebene Verfahren erlaubt durch verschiedene Kombinationsmöglichkeiten
bezüglich der
Beaufschlagung der Sperr elektroden mit Sperrpotential vielfältige Arten,
den Fokuskopf zu betreiben. Durch Sperren aller Teilbereiche der
Emissionsfläche
wird ein vollständiges
Sperren des Elektronenstrahls erreicht, wodurch die Erzeugung von
Röntgenstrahlung
vollständig
unterbunden ist. Durch partielles Sperren wird ein Versatz des Elektronenstrahls – gegebenenfalls
kombiniert mit einer Intensitätsveränderung – erreicht.
Das Verfahren kann beispielsweise in den laufenden Betrieb eines
Computertomographen integriert werden und so zu einer Auflösungssteigerung
der rekonstruierten dreidimensionalen Repräsentation des untersuchten
Objektes benutzt werden.
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Vorteilhafterweise
steht für
den Betrieb des Fokuskopfes eine elektronische Steuereinheit zur Verfügung, die
programmatisch durch Ausführung
einer Anzahl vordefinierter Verfahrensschritte die einzelnen Sperrelektroden
mit dem gewünschten Sperrelektrodenpotential
beaufschlagt. Hierbei kann insbesondere der zeitliche Ablauf verschiedener Sperrpotentialmuster
vorgegeben und bedarfsweise abrufbar sein. Optional kann die Steuereinheit
auch eine zusätzliche
interaktive Bedienung ermöglichen. Bei
Einsatz in einem Computertomographen kann die Steuereinheit des
Fokuskopfes mit den Steuereinheiten des Tomographen in geeigneter
Weise gekoppelt und/oder synchronisiert werden.
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Vorzugsweise
wird mindestens ein Fokuskopf der genannten Art in einer Röntgenröhre eingesetzt.
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Die
Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass durch ein
partielles Sperren der Emissionsfläche ein Versatz bzw. Sprung
des Elektronenstrahls bei kurzer Distanz zwischen Kathode und Anode
und damit kurzer Flugbahnlänge
der Elektronen realisiert werden kann. Dabei ist die Flugbahnlänge nur
durch die notwendigen Isolationsabstände zwischen Kathode und Anode
begrenzt. Insbesondere sind keine magnetischen Felder erforderlich,
welche nur bei einer relativ langen Flugbahn eine maßgebliche
Ablenkung des Elektronenstrahls erzielen. Es können auch mehrere Emitter parallel
verwendet werden, wo durch zur Erreichung eines vorgegebenen Gesamtelektronenstromes
jeder Emitter nur einen gewissen Anteil liefern muss. Dadurch erhöhen sich
die Lebensdauern der Emitter.
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Verschiedene
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin
zeigen jeweils in schematisierter Darstellung:
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1 einen
Fokuskopf mit zwei Emittern mit jeweils drei Sperrelektrodenpaaren
sowie Ablenkelektroden gemäß einer
ersten Ausführungsform
in einer Frontalansicht (Draufsicht),
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2 einen
Fokuskopf mit einem Emitter mit jeweils drei Sperrelektrodenpaaren
sowie Ablenkelektroden gemäß einer
zweiten Ausführungsform
in einer seitlich schrägen
Ansicht,
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3 den
Fokuskopf gemäß 2,
wobei eine bestimmte Betriebskonfiguration durch Pfeile, die die
Richtung der emittierten Elektronenstrahlen angeben, angedeutet
ist,
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4 den
Fokuskopf gemäß 2,
mit einer alternativen Betriebskonfiguration, und
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5 einen
Fokuskopf gemäß einer
dritten Ausführungsform
mit zwei Emittern mit jeweils drei Sperrelektrodenpaaren.
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Gleiche
Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Der
in 1 dargestellte Fokuskopf 1 ist mit zwei
länglich
ausgestalteten Emittern 2 und 2' ausgestattet und wird in einer
Röntgenröhre als
Kathode eingesetzt. Dabei werden die Emitter – je nach Ausgestaltung direkt
oder indirekt – beheizt
und emittieren als Konsequenz davon Elektronen. Die Elektro nen werden
durch ein elektrisches Feld in Richtung der Anode (nicht dargestellt)
beschleunigt und werden in der Anode gestoppt, wobei ein gewisser
Anteil von ihnen Röntgenstrahlung
erzeugt.
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An
den Längsseiten
des Emitters 2 sind jeweils 3 Sperrelektroden 4, 6, 8 und 4', 6' und 8' angeordnet,
wobei sich die Sperrelektroden 4 und 4', 6 und 6', sowie 8 und 8' jeweils gegenüberstehen
und auf diese Weise Sperrelektrodenpaare bilden. Der Emitter 2 ist
weiterhin an den Stirnseiten von Ablenkelektroden 10 und 10' umgeben. Der
Fokuskopf 1 besitzt einen zweiten Emitter 2', welcher an
den Stirnseiten von Ablenkelektroden 11 und 11' umgeben ist. Er
ist von Sperrelektrodenpaaren 12 und 12', 14 und 14', sowie 16, 16' umgeben. Wird
ein Paar von Sperrelektroden (2 und 2', 4 und 4', oder 6 und 6'), die den Emitter 2 umgeben,
mit einem Sperrpotential beaufschlagt, so wird ein Teilbereich der
Emissionsfläche
des Emitters 2, der im Wesentlichen räumlich zwischen den beiden
Sperrelektroden liegt, bezüglich
Elektronenemission gesperrt. Es können auch zwei oder drei der
den Emitter 2 umgebende Sperrelektrodenpaare gleichzeitig
gesperrt werden. Werden alle drei Sperrelektrodenpaare 2 und 2', 4 und 4', sowie 6 und 6' gleichzeitig
gesperrt, so wird im Wesentlichen der Elektronenstrahl ausgeschaltet.
Durch den Betrieb der Ablenkelektroden 10 und 10' kann mit Hilfe
eines elektrischen Feldes der Elektronenstrahl in seiner Richtung
verändert
werden. In der dargestellten Ausführungsform erfolgt die Richtungsänderung des
Elektronenstrahls in Längsrichtung
des Emitters 2 und kann in Kombination mit einer Sperrung
von Teilbereichen des Emitters 2 erfolgen.
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Der
Emitter 2' kann
völlig äquivalent
zum Emitter 2 durch Beaufschlagung der Sperrelektrodenpaare 12 und 12', 14 und 14', sowie 16 und 16' mit einem Sperrpotential
betrieben werden. Mit Hilfe der Ablenkelektroden 11 und 11` lässt sich
der Elektronenstrahl, der von seiner Emissionsfläche ausgeht, in Längsrichtung
ablenken. Der Fokuskopf erlaubt simultan das Ablenken und partielle
oder vollständige
Sperren beider Elektronenstrahlen.
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Die
Sperrelektroden können
unabhängig voneinander
mit einem Sperrpotential beaufschlagt werden. Auf diese Weise können auch
Teilbereiche, die nur einer Sperrelektrode zugeordnet sind, gesperrt
werden. Eine andere Möglichkeit
des Betriebes des Fokuskopfes besteht darin, dass Sperrelektroden
immer paarweise mit einem Sperrpotential beaufschlagt werden.
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In
der dargestellten Konfiguration kann der Fokuskopf mit einem einzelnen
der Emitter 2 und 2' oder
mit beiden Emittern 2 und 2' gleichzeitig betrieben werden.
Bei gewünschter
Strahlintensität
muss bei zwei parallel betriebenen Emittern 2 und 2' jeder Strahl
nur die Hälfte
der Intensität
haben. Auf diese Weise ist die Verbreiterung des Strahls aufgrund
der Raumladung in jedem der beiden Strahlen kleiner gegenüber einem
einzigen Strahl mit der Gesamtintensität der beiden Strahlen. Dadurch
wird eine unerwünschte
Vergrößerung des
Brennfleckes vermieden. Die Sperrelektrodenpaare 2, 2', 12, 12', 4, 4' und 14, 14', sowie 6, 6' und 16, 16' können dabei
simultan mit Sperrpotential beaufschlagt werden. Auf diese Weite
wird der Elektronenstrahl in allen Emittern gleichzeitig versetzt.
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Ein
Fokuskopf 1 in einer zweiten Ausführungsform ist in 2 dargestellt
und besitzt genau einen länglichen
Emitter 2, der auf jeder Längsseite von drei Sperrelektroden 4, 6, 8 bzw. 4', 6', und 8' umgeben ist.
An den Stirnseiten des Emitters sind Ablenkelektroden 10 und 10' angebracht.
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Eine
mögliche
Ausführungsform
des Verfahrens zum Betreiben des Fokuskopfes ist mit Hilfe der 3 und
der 4 dargestellt. Zu einem gegebenem Zeitpunkt t,
dargestellt in 3, sind nur die beiden Sperrelektroden 4 und 4' mit einem Sperrpotential
beaufschlagt. Der räumlich
zwischen den Sperrelektroden 4 und 4' liegende Teilbereich
der Emitterfläche
des Emitters 2 ist somit hinsichtlich Elektronenemission
gesperrt. Die Teilbereiche zwischen den Sperrelektrodenpaaren 6 und 6' bzw. 8 und 8' sind nicht
gesperrt, so dass von ihnen Elektronenemission stattfindet, welche
in Emissionsrichtung 18 in Richtung der Anode (nicht eingezeichnet)
stattfindet. Zu einem darauffolgenden Zeitpunkt t', dargestellt in 4,
ist nur an die Sperrelektroden 8 und 8' ein Sperrpotential
angelegt. Die zwischen den Sperrelektrodenpaaren 4, 4' und 6, 6' liegenden Teilbereiche
emittieren Elektronen in Emissionsrichtung 18. Hierdurch
wird ein seitlicher Versatz des Elektronenstrahls um im Wesentlichen
ein Drittel der Länge
des Emitters erreicht. Der Elektronenstrahl wird dabei von zwei
Teilbereichen des Emitters emittiert.
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Eine
weitere Ausführungsform
des Verfahrens wird im Folgenden beschrieben: Zu einem Zeitpunkt
t werden die Sperrelektroden 4, 4', 6 und 6' mit einem Sperrpotential
beaufschlagt. Elektronenemission erfolgt in diesem Fall nur von
dem Teilbereich, der räumlich
zwischen den Sperrelektroden 8 und 8' liegt. Zu einem
nachfolgenden Zeitpunkt t' werden
die Sperrelektroden 6, 6', 8 und 8' mit einem Sperrpotential
beaufschlagt, so dass der emittierende Teilbereich des Emitters
zwischen den Sperrelektroden 4 und 4' liegt. Hierdurch
wird ein Versatz des Elektronenstrahls um im Wesentlichen zwei Drittel
der Länge
des Emitters erreicht.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform eines
Fokuskopfes 1 mit zwei Emittern 2 und 2' und jeweils
drei sie umgebenden Sperrelektrodenpaaren zeigt 5.
Die beiden Emitter 2 und 2' sind leicht gegeneinander geneigt
angeordnet und im Wesentlichen auf ein gemeinsames Emissionsziel,
den Brennfleck auf der Anode, ausgerichtet. In einer solchen Ausgestaltung
lässt sich
ein Versatz des Elektronenstrahls erreichen, der größer ist
als der Versatz, der durch nur einen derart ausgestalteten Emitter
erreicht werden kann. Dazu werden zu einem Zeitpunkt t alle Sperrelektroden
außer
den Sperrelektroden 8 und 8' mit einem Sperrpotential beaufschlagt.
Der einzige emittierende Teilbereich des Emitters 2 liegt
somit räumlich
zwischen den Sperrelektroden 8 und 8'. Alle Teilbereiche
der Emissionsfläche
des Emitters 2' sind
bezüglich
E lektronenemission gesperrt. Zu einem nachfolgenden Zeitpunkt t' werden alle Sperrelektroden
mit einem Sperrpotential beaufschlagt außer den Sperrelektroden 12 und 12', zwischen denen
der einzige emittierende Teilbereich des Emitters 2' liegt. Der
hierbei erzielte Versatz des Elektronenstrahls ist die räumliche
Distanz der Teilbereiche, die räumlich
zwischen dem Sperrelektrodenpaar 8, 8' und dem Sperrelektrodenpaar 12, 12' liegt. Auf ähnliche
Weise können
auch andere Teilbereiche der beiden Emitter 2 und 2' zeitweilig
gesperrt werden.
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Ein
Fokuskopf 1 kann auch mit mehr als zwei Emittern ausgestattet
sein, wodurch sich zusätzliche Möglichkeiten
und Erweiterungen der hier beschriebenen Betriebsweisen ergeben.