DE10135995C2 - Direktgeheizter thermionischer Flachemitter - Google Patents
Direktgeheizter thermionischer FlachemitterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen direktgeheizten thermio
nischer Flachemitter, entsprechend dem Oberbegriff des Pa
tentanspruches 1.
Thermionische Flachemitter der vorgenannten Gattung, wie sie
beispielsweise in der US-PS 6 115 453 oder DE 100 16 125 A1
beschrieben sind, werden in Röntgenröhren, insbesondere in
Drehkolbenröntgenröhren eingesetzt. Der die Emissionsfläche
bildende Teil des Emitters ist in der Regel kreis- oder
scheibenförmig ausgebildet und besteht aus einem dünnen, ca.
100 µm starken Wolframblech. Um im Betrieb Elektronen zu e
mittieren, wird die Emissionsfläche auf über 2000°C aufge
heizt. Eine Emission der Elektronen findet dann überall dort
statt, wo ein genügend hohes elektrisches Feld die emittier
ten Elektronen absaugt. Die Elektronenoptik wird dabei durch
alle potentialführenden Elemente in Nähe des Emitters be
stimmt. Besonders beeinflussend auf die Form des Brennfleckes
sowie auf die Verteilung des Brennfleckes auf der Anode ist
der Sitz des Emitters bezüglich des Kathodenkopfes. Um Kurz
schlüsse zwischen Emitter und Kathodenkopf zu vermeiden, ist
die Bohrung im Kathodenkopf etwa 0,4 mm größer gewählt als
der Durchmesser des Emitters. Es hat sich gezeigt, dass der
sich dadurch ergebende Spalt von ca. 0,2 mm zwischen Emitter
und Kathodenkopf die Elektronentrajektorien im Randbereich
des Emitters verbiegt. Dieser Effekt wirkt sich negativ auf
die Brennfleckbelegung und damit letztlich auf die Bildquali
tät des mit der Röhre erzeugten Röntgenbildes aus. Durch Tie
ferlegen des Emitters kann dieser Nachteil zwar teilweise
ausgeglichen, jedoch nicht gänzlich beseitigt werden.
Das Tieferlegen des Emitters führt außerdem zu einem weiteren
negativen Effekt, nämlich, dass die Elektronen von der Rück
seite des Emitters her emittiert werden.
Diese beiden Effekte, die Verbiegung des elektrischen Feldes
und die Emission der Elektronen von der Rückseite des Emit
ters tragen zu einem Halo in der Brennfleckbelegung der Dreh
kolbenröhre bei. Dieser Halo verschlechtert letztlich die
Bildqualität bei der praktischen Anwendung der Drehkolbenröh
re, beispielsweise in der Computertomographie.
In der DE 199 11 081 A1 ist ein direkt geheizter thermioni
scher Emitter beschrieben, dessen kreisförmige Emissionsflä
che einen inneren und einen äußeren am Umfangsrand befindli
chen Abschnitt aufweist und durch Schlitze in eine Leiterbahn
unterteilt ist. Diese wird von am Umfangsrand angeordneten
Stromführungen bildenden Anschlussfahnen getragen, wobei im
äußeren Abschnitt an die Leiterbahn vorzugsweise kreisring
förmige Segmente angeordnet sind. Diese stellen jeweils einen
Abschnitt der Leiterbahn dar und weisen an ihren freien Enden
zusätzliche Anschlussfahnen auf, so dass die gesamte Leiter
bahn einschließlich der Segmente oder die Leiterbahn ohne die
Segmente beheizt werden kann. Es ist so möglich, die Größe
des beheizten Bereichs der Emissionsfläche zu verändern.
Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Auf
gabe zugrunde, die vorgenannten Nachteile zu beseitigen und
einen insbesondere in Drehkolbenröntgenröhren einsetzbaren
direktgeheizten thermionischen Emitter der eingangs genannten
Gattung anzugeben, bei dem eine Verbiegung der Elektronentra
jektorien im Randbereich des Emitters und eine Elektronen
emission von der Rückseite des Emitters vermieden werden
kann.
Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Anordnung von Seg
menten wird um den Emitter ein zusätzlicher, nichtemittieren
der Ring gebildet, der dafür sorgt, dass die Äquipotenti
alflächen auch am Rand der emittierenden Fläche des Emitters
unverzerrt bleiben. Durch den Ring wird eine größere Distanz
zwischen dem Spalt am Kathodenkopf und dem äußeren Rand der
Emissionsfläche des Emitters geschaffen, wodurch der Einfluss
auf die Elektronentrajektorien nahezu vernachlässigbar klein
gehalten wird. Der so geschaffene zusätzliche Ring bewirkt
außerdem eine Reduzierung der Feldstärke auf der Rückseite
des Emitters so dass weniger Elektronen von der Rückseite des
Emitters abgesaugt werden.
Anhand der Zeichnung werden zunächst eine Ausführung nach dem
Stand der Technik und anschließend zwei Ausführungsbeispiele
nach der Erfindung aufgezeigt.
Im Einzelnen zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Kathode einer Elektronen
strahlröhre mit einem direktgeheizten Flachemitter
herkömmlicher Bauart,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Emitter nach Fig. 1,
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1,
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform ei
nes Emitters nach der Erfindung, und
Fig. 5 eine Draufsicht auf einen Teil einer zweiten Aus
führungsform eines Emitters nach der Erfindung.
Die Fig. 1 zeigt in vereinfachter Darstellung eine Kathode
einer Röntgenröhre mit einem Wehneltzylinder 1, in dessen
zentraler Bohrung 2 ein Flachemitter 3 angeordnet ist. Der
Flachemitter 3 hat eine kreisförmige Emissionsfläche 10 und
ist mit Anschlussfahnen 4 versehen die an Stromzuführungsstä
ben 5 angeschweißt sind. Die Anschlussfahnen 4 übernehmen
neben der Funktion der Stromzuleitung auch die Funktion der
mechanischen Halterung des Emitters 3. Die Stromzuführungs
stäbe 5 sind durch Röhrchen 6 aus einem Isolatorteil 7 nach
außen geführt und dort in an sich bekannter Weise mit elekt
rischen Kontaktdrähten 8 kontaktiert.
Die Fig. 2 zeigt den Flachemitter 3 in der Draufsicht. Die
Emitterfläche 10 hat einen äußeren Durchmesser von etwa 5 mm
und ist durch eine mäanderförmig verlaufende Leiterbahn 11 ge
bildet. Die Leiterbahn 11 ist durch Schlitze 12 gebildet,
die mittels eines Lasers in ein dünnes Wolframblech geschnit
ten werden. Die Anschlussfahnen 4 sind senkrecht zur Papier
ebene nach unten abgebogen.
Anhand der Fig. 3, die den in Fig. 1 gestrichelt angegebe
nen Ausschnitt vergrößert wiedergibt, wird die eingangs ange
sprochene Problematik aufgezeigt.
Die Emitterfläche 10 ist gegenüber dem Boden 13 des Kathoden
kopfes 14 um etwa 100 µm tiefer gesetzt angeordnet. Um Kurz
schlüsse zwischen dem Emitter und dem Kathodenkopf zu vermei
den, ist die Bohrung 2 um etwa 0,4 mm größer gehalten als der.
Emitterdurchmesser. Der sich dadurch ergebende Spalt 15 ver
biegt im Betrieb die Elektronentrajektorien im Randbereich
des Emitters. Dieser Effekt ist durch die Darstellung der
elektrischen Feldlinien mit dem schrägen Verlauf des einen
Pfeiles kenntlich gemacht.
Wie bereits angesprochen, tragen das Verbiegen der Elektro
nentrajektorien im Randbereich und die Elektronenemission von
der Rückseite des Emitters zu einem Halo in der Brennfleckbe
legung der Drehkolbenröhre bei. Dieser Halo verschlechtert
die MTF (Modulation Transfer Function) und damit die Bildqua
lität, insbesondere bei der Anwendung in der CT-Technik.
Die in den Fig. 4 und 5 vorgestellten Ausführungen besei
tigen die angesprochenen Nachteile.
Bei dem in Fig. 4 in einer Draufsicht dargestellten Emitter
sind an den beiden äußeren Abschnitten 16 der Leiterbahn 11
mehrere kreisringförmige Segmente 17 'angedockt' die in ihrer
Gesamtheit eine kreisringförmige Kontur bilden. Das 'Ando
cken' geschieht durch schmale, etwa 100 bis 200 µm breite
Stege 18. Zwischen den einzelnen Segmenten 17 befindet sich
ein enger Spalt 19, die Segmente sind also nicht direkt mit
einander verbunden.
Die Stegbreite ist so bemessen, dass über sie kein nennens
werter Strom aus den Leiterbahnen in die Segmente 17 fließen
kann. Demnach tritt auch keine größere Erwärmung und damit
Temperaturerhöhung durch Wärmeleitung in den Segmenten auf.
Der äußere, durch die Segmente gebildete Ring bleibt deshalb
weitgehend kalt, so dass die Segmente auch keine Elektronen
emittieren können. Eine dennoch über die Stege zugeführte
(geringe) Wärme wird durch Strahlung an den Segmenten wieder
abgegeben.
Die rechtwinkelige Abkantung der Anschlussfahnen 4 kann wie
dargestellt, im Bereich der äußeren Kontur der Segmente oder
auch, wie gestrichelt (Pos. 20 in Fig. 4) eingezeichnet, im
Bereich der inneren Kontur der Segmente erfolgen.
Bei der Ausführung nach Fig. 5 sind die den Anschlussfahnen
4 benachbarten Segmente 17 nicht über Stege verbunden, son
dern direkt an den Enden der Leiterbahn angeordnet. Zweck
mäßigerweise kann diese Verbindung gleich bei der Fertigung
des Emitters durch entsprechende Laserschnitte hergestellt
werden. Das Abkanten der Anschlussfahnen erfolgt in diesem
Fall zweckmäßigerweise etwas weiter außen.
Durch den durch die Segmente gebildeten zusätzlichen Ring, an
dem keine Elektronenemission stattfindet, ergibt sich in Be
trachtung der Fig. 3 überall ein gleichmäßiger, gerader Ver
lauf der Elekronentrajektorien sowie ein homogener Feldli
nienverlauf. Denn zum einen wird der Spalt, aus dem uner
wünscht Elektronen austreten könnten, bis auf die Schnitt
breite des Lasers von wenigen 10 µm reduziert, zum anderen
bleiben die Äguipotentialflächen auch am Rand der emittieren
den Leiterbahn unverzerrt. Der für die Kurzschlusssicher
heit erforderliche Spalt zum Kathodenkopf hat durch die Brei
te der zusätzlichen Segmente nunmehr eine sehr viel größerer
Distanz als bei Ausführungen nach dem Stand der Technik. Der
Einfluss auf die Elektronentrajektorien ist somit erheblich
geringer. Elektronen von der Rückseite des Emitters müssen um
den äußeren segmentierten Ring herum fliegen um zur Vorder
seite zu kommen. Da die Feldstärke auf der Rückseite durch
den zusätzliche Ring stark reduziert wird, bleibt eine Emis
sion von der Rückseite des Emitters her vernachlässigbar
klein.
Abschließend wird darauf hingewiesen, dass die erfindungsge
mäßen Maßnahmen sich nicht nur auf die in den Ausführungsbei
spielen dargestellten mäanderförmig ausgebildeten Emitter
anwenden lassen, die vorgeschlagene Lösung eines zusätzlichen
Ringes um den Flachemitter ist vielmehr auch bei anderen
Flachemittern, wie beispielsweise in der nicht vorveröffent
lichten DE 100 29 253 A1 beschrieben, anwendbar.
Claims (4)
1. Direktgeheizter thermionischer Flachemitter, dessen vor
zugsweise kreisförmige Emissionsfläche (10) einen inneren und
einen äußeren am Umfangsrand befindlichen Abschnitt aufweist
und durch Schlitze (12) in eine Leiterbahn (11) unterteilt
ist, die von am Umfangsrand angeordneten Stromführungen bil
denden Anschlussfahnen (4) getragen wird, wobei im äußeren
Abschnitt an die Leiterbahn (11) vorzugsweise kreisringförmi
ge Segmente (17) angeordnet sind, die durch schmale Stege
(18) mit der Leiterbahn (11) verbunden sind, untereinander
jedoch keine Verbindung haben, und wobei die Stege (18) so
angeordnet und bemessen sind, dass von der Leiterbahn (11)
praktisch kein Strom zu den Segmenten (17) fließen kann und
eine Wärmeleitung auf die Segmente (17) weitgehend unterbun
den wird.
2. Direktgeheizter thermionischer Flachemitter nach Patentan
spruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Halterung der Stege (18) pro Segment (17) ein Steg
(18) vorgesehen ist.
3. Direktgeheizter thermionischer Flachemitter nach Patentan
spruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass die den Anschlussfahnen (4) benachbarten Seg
mente (17) direkt mit den Anschlussfahnen (4) verbunden
sind.
4. Direktgeheizter thermionischer Flachemitter nach einem der
Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Verhältnis der Breite der Stege
(18) zur Breite der Leiterbahn (11) im Bereich zwischen 1 : 6
und 1 : 12 liegt.
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