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Die
Erfindung betrifft ein platten- oder leistenförmiges Bauelement,
insbesondere zur Verwendung als Möbelbauelement oder Wand-,
Decken- oder Bodenpaneel, mit einem Trägermaterial aus Holzwerkstoff,
einem auf das Trägermaterial aufgedruckten Dekor, einer
auf das Dekor folgenden transparenten, glänzenden Lackschicht
und einer darauf folgenden, eine dreidimensionale Struktur aufweisenden
Decklackschicht.
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Holzwerkstoffplatten
mit Dekorbeschichtung werden vielfach als Fußbodenpaneele
und zur Verkleidung von Wänden und Decken bzw. als Möbelbauelemente
eingesetzt. Derartige Paneele weisen zumeist eine rechteckige Form
auf und sind üblicherweise zumindest an ihren Längskanten
mit Profilen versehen, die eine Ankoppelung benachbarter Paneele
erlauben, um einen großflächigen Belag schaffen
zu können. Weit verbreitet werden dafür Holzfaserplatten,
bevorzugt sogenannte, nach dem Trockenverfahren hergestellte, MDF-Platten
(Medium Density Fiberboard) oder HDF-Platten (High Density Fiberboard)
verwendet.
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Um
die Holzwerkstoffplatten mit dem gewünschten Dekor zu versehen,
werden in bekannter Weise mit einem Kunstharz imprägnierte
und vorgetrocknete Dekorpapiere unter hoher Hitze und Druck direkt
auf die Plattenoberflächen gepresst. Da diese Imprägnate
das Bestreben haben, beim Verpressen zu schrumpfen, erzeugen sie
eine Spannung, weshalb die so hergestellten Platten – die
auch als Laminate bezeichnet werden – stets beidseitig
mit einem imprägnierten Papier versehen werden müssen,
um eine spannungsbedingte Biegung der Platten zu verhindern.
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Neben
laminatbeschichteten Holzfaserplatten werden auch direkt bedruckte
Platten für Paneele der genannten Art eingesetzt. Solche
Paneele sind bspw. aus der
EP
1 645 339 A1 bekannt. Dabei werden die Faserplatten mit
flüssigen Beschichtungsmitteln versehen, wobei auf eine
eingefärbte Grundschicht ein Dekor, beispielsweise ein
Holzdekor gedruckt wird und abschließend ein oder mehrere
transparente Versiegelungsschichten aufgetragen werden. Die
EP 1 645 339 A1 beschreibt
die Herstellung einer strukturierten Oberfläche durch Aufbringen
einer ersten Beschichtung und einer zweiten transparenten Beschichtung
mit räumlich variierender Auftragsmenge.
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In
der
EP 1 482 085 A1 ist
eine insbesondere als Fußbodenbelag vorgesehene Oberflächenverkleidung
beschrieben, die ein Trägermaterial, ein Dekor, insbesondere
Holzdekor, eine mattglänzende Grundierung (Primer) und
eine hochglänzende Deckschicht aufweist. Die Grundierung überdeckt
dabei nur einen Teil des Trägermaterials und ist im Direktdruckverfahren
auf das Trägermaterial appliziert. Die hochglänzende
Deckschicht überdeckt dagegen die Grundierung und darüber
hinaus im Wesentlichen die gesamte Oberseite des Trägermaterials,
wobei im Fertigzustand der Oberflächenverkleidung der die mattglänzende
Grundierung überdeckende Teil der Deckschicht einen geringeren
Glanzgrad aufweist als der die mattglänzende Grundierung
nicht überdeckende Teil der Deckschicht.
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Glanz
ist eine optische Eigenschaft von Licht reflektierenden Oberflächen.
Physikalisch ist Glanz definiert als der Quotient aus dem gerichtet
und dem diffus reflektierten Anteil der auf eine Oberfläche
fallenden Lichtmenge. Er kann quantitativ mit Glanzmessgeräten
bestimmt werden; Einzelheiten hierzu sind in den Normen DIN
67530 bzw. DIN EN ISO 2813 angegeben.
Für direkt beschichtete Platten ist die Ermittlung des
Glanzgrades in der EN 14323 (aktuelle Ausgabe 2004-06-01) festgelegt.
Danach ist der Glanzgrad mit einem so genannten Reflektometer gemäß DIN
EN ISO 2813 zu ermitteln. Das Prinzip des Reflektometers
beruht auf der Messung der gerichteten Reflexion. Dazu wird die
Intensität des reflektierten Lichtes in einem schmalen
Band des Reflexionswinkels gemessen. Die Messergebnisse werden dabei
nicht auf die eingestrahlte Lichtmenge bezogen, sondern auf einen
schwarzen, polierten Glasstandard mit definiertem Brechungsindex
(1,567). Für diesen Standard wird der Messwert = 100 Glanzeinheiten
(GE oder Glanzgradpunkte) gesetzt. Es gibt Materialoberflächen,
die einen höheren Brechungsindex als der zum Kalibrieren
verwendete Schwarzglasstandard haben. Daher ergeben sich bei bestimmten
Materialoberflächen durchaus Glanzgradwerte von über
100 GE, zum Beispiel bei polierten Metallen. Zur besseren Differenzierung
der Messwerte misst man je nach Glanz mit unterschiedlichen Messwinkeln.
Nach der Norm DIN EN ISO 2813 sollen bei hochglänzenden
Oberflächen (≥ 70 GE) zusätzlich zu den üblichen
Messungen mit einer 60°-Messgeometrie auch Messungen mit
einer 20°-Messgeometrie durchgeführt werden.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bauelement
bzw. Paneel der eingangs genannten Art mit ungewöhnlichem,
gebrauchtem bzw. antikem Aussehen, natürlich anmutender
Haptik sowie günstigen Herstellungskosten zur Verfügung zu
stellen.
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Gelöst
wird diese Aufgabe durch ein Bauelement mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
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Das
erfindungsgemäße Bauelement basiert auf einem
Trägermaterial aus Holzwerkstoff, vorzugsweise einer Holzfaserplatte,
und umfasst ein auf das Trägermaterial aufgedrucktes Dekor,
eine auf das Dekor folgende transparente, glänzende Lackschicht
und eine darauf folgende, eine dreidimensionale Struktur aufweisende
Decklackschicht. Die Decklackschicht bewirkt eine Oberflächenstruktur
mit sehr stark wechselndem Glanzgrad, wobei die Oberfläche
des Bauelements in zumindest einer parallel zu ihr verlaufenden
Richtung einen Glanzgradunterschied von mindestens 25 Glanzeinheiten
bezogen auf eine lineare Oberflächendistanz von 20 mm aufweist.
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Das
erfindungsgemäße Bauelement zeichnet sich somit
durch hohe Glanzgradunterschiede aus, wobei die obersten Flächenbereiche
der Oberfläche relativ matt glänzend sind, während
die aufgrund der dreidimensionalen Struktur tiefer liegenden Flächenbereiche
glänzend bzw. hochglänzend sind. Das matte Aussehen
der Lackoberfläche des erfindungsgemäßen
Bauelements entspricht somit dem Aussehen einer alten, Gebrauchsspuren
aufweisenden bzw. antiken Lackoberfläche. Das erfindungsgemäße
Bauelement besitzt hierdurch ein ungewöhnliches, interessantes
Erscheinungsbild. Aufgrund seines matten bzw. gebrauchten Aussehens
besitzt das erfindungsgemäße Bauelement zugleich
eine relativ natürliche Wirkung im Vergleich etwa zu einem
Paneel mit einer insgesamt hochglänzenden Beschichtung.
Zudem wird die natürliche Wirkung durch die dreidimensionale
Struktur der Decklackschicht optimiert, und zwar insbesondere in
haptischer Hinsicht. Die besondere optische und haptische Wirkung
des erfindungsgemäßen Bauelements lässt
sich durch wenige Fertigungsschritte erzielen, so dass sich insgesamt
relativ günstige Herstellungskosten ergeben. Bemerkenswert
ist in diesem Zusammenhang insbesondere, dass die dreidimensionale
Struktur unmittelbar beim Aufbringen der Decklackschicht mittels einer
gravierten Druckwalze, bevorzugt im indirekten Tiefdruckverfahren
erzeugt wird. Ein nachträgliches mechanisches Prägen
der Decklackschicht oder ein sogenanntes „chemisches Prägen” durch
aufeinanderfolgendes Aufdrucken von zwei flüssigen, sich
gegenseitig abstoßenden Beschichtungsstoffen ist bei der
Herstellung des erfindungsgemäßen Bauelements
bzw. Paneels nicht vorgesehen. Die transparente, glänzende
Lackschicht und die darauf folgende strukturierte, relativ matte
Decklackschicht des erfindungsgemäßen Bauelements
werden dagegen vorzugsweise mittels kontinuierlich arbeitender Druckzylinder
im Tiefdruckverfahren aufgedruckt, wobei der Decklack und die dreidimensionale
Struktur in einem Arbeitsschritt aufgetragen bzw. erzeugt werden.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Bauelements ist dadurch gekennzeichnet, dass die Decklackschicht
im Vergleich zu der transparenten, glänzenden Lackschicht
einen um mindestens 45 Glanzeinheiten, vorzugsweise mindestens 50
Glanzeinheiten geringeren Glanzgrad bei einer Messgeometrie von
60° gemäß DIN EN ISO 2813 aufweist.
Das erfindungsgemäße Bauelement besitzt in dieser
Ausgestaltung besonders hohe Glanzgradunterschiede, so dass sich
der Effekt einer antik bzw. gebraucht aussehenden Oberfläche
noch verstärkt.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die
Oberfläche des erfindungsgemäßen Bauelements
in zumindest einer parallel zu ihr verlaufenden Richtung einen Glanzgradunterschied
von mindestens 30 Glanzeinheiten, vorzugsweise mindestens 35 Glanzeinheiten
bezogen auf eine lineare Oberflächendistanz von 20 mm aufweist.
Auch diese Ausgestaltung verstärkt den Effekt einer antik
bzw. gebraucht aussehenden Oberfläche.
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Insbesondere
wenn das erfindungsgemäße Bauelement als Fußbodenpaneel
verwendet werden soll ist es vorteilhaft, wenn gemäß einer
weiteren Ausgestaltung zwischen dem Dekor und der transparenten,
glänzenden Lackschicht eine transparente, verschleißfestigkeitserhöhende
Teilchen enthaltende Lackschicht angeordnet ist. Hierdurch wird
das Dekor vor Abrieb geschützt.
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Der
Eindruck eines natürlichen bzw. gebrauchten Bauelements
ist besonders hoch, wenn die Oberflächenstruktur des erfindungsgemäßen Bauelements
gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung
eine mittlere Rauhtiefe im Bereich von 10 μm bis 400 μm,
vorzugsweise im Bereich von 50 μm bis 400 μm aufweist.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Bauelements besteht darin, dass dessen Oberflächenstruktur korrespondierend zu
seinem Dekor ausgebildet ist. So ist beispielsweise vorgesehen,
dass bei einem nachgeahmten Holzdekor die dreidimensionale Struktur
mit der dargestellten Maserung des Holzdekors korrespondiert; oder
dass zum Beispiel bei einem aufgedruckten Fliesenbelagdekor die
dreidimensionale Struktur mit dem dargestellten Fugengitter des
nachgeahmten Fliesenbelages korrespondiert. Ebenso kann es sich bei
dem Dekor des erfindungsgemäßen Bauelements auch
um ein Natursteindekor, beispielsweise ein Schiefer- oder Granitdekor
handeln, wobei die dreidimensionale Struktur der Decklackschicht
dann eine geflammte und/oder gebürstete Steinoberfläche nachahmt.
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Weitere
bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Bauelements sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand einer Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Direktbedrucken plattenförmiger Bauelemente
aus Holzwerkstoff;
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2 eine
schematische Darstellung zweier miteinander verbundener Paneele,
in perspektivischer Ansicht;
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3 eine
vergrößerte Detaildarstellung des Verbindungsbereichs
der Paneele der 2, in Vorderseitenansicht;
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4 eine
schematische Schnittdarstellung eines Abschnitts eines erfindungsgemäßen
Bauelements bzw. Paneels; und
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5 eine
schematische Schnittdarstellung eines Abschnitts eines weiteren
erfindungsgemäßen Bauelements bzw. Paneels.
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In 1 ist
schematisch eine Vorrichtung zum Direktbedrucken von Holzwerkstoffplatten 1 dargestellt.
Mehrere Platten 1 sind auf einem Förderband 2 angeordnet,
die einzeln der Reihe nach verschiedenen Bearbeitungsstationen 3, 4, 5, 6 und 7 zugeführt
werden. Die Förderrichtung ist in 1 durch
einen Pfeil angedeutet und verläuft von links nach rechts.
Anstelle mehrerer separater Platten 1 kann auch eine größere
Holzwerkstoffplatte oder eine endlos hergestellte Holzwerkstoffplatte
in der Vorrichtung gemäß 1 bearbeitet
werden, die nach der im Folgenden beschriebenen Bearbeitung in einzelne
Platten zerteilt wird.
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Mittels
der Bearbeitungsstationen 3 und 4 wird ein mehrfarbiges
Dekor, beispielsweise ein Holz- oder Natursteindekor auf die jeweilige
Holzwerkstoffplatte 1 im Tiefdruckverfahren aufgedruckt.
Die Bearbeitungsstationen 3 und 4 weisen hierzu
Auftragswalzen (Druckwalzen) 3.1, 4.1 auf, die
mindestens eine Gravurwalze umfassen.
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In 1 ist
weiterhin dargestellt, dass die Oberfläche der Platten 1 nach
dem Aufdruck des Dekors mittels einer weiteren Bearbeitungsstation 5 mit einer
transparenten Versiegelungsschicht versehen wird. In der Bearbeitungs station 5 wird
eine im Wesentlichen vollflächige Oberflächenschicht
(Versiegelungsschicht) aus Lack aufgebracht. Dazu weist die Bearbeitungsstation 5 eine
Auftragswalze 5.1 auf, die eine gleichmäßige,
im Wesentlichen glatte Schicht aus Lack auf die Oberfläche
der Platten 1 aufbringt. Der transparente Lack beinhaltet
verschleiß- bzw. abriebfestigkeitserhöhende Teilchen,
beispielsweise Korund- und/oder Quarzpartikel. Mittels einer nachgeschalteten
Bearbeitungsvorrichtung 5.2 wird die aufgebrachte Beschichtung
zumindest teilweise getrocknet bzw. ausgehärtet. Die Bearbeitungsvorrichtung 5.2 kann
beispielsweise mittels eines Warmluftstroms oder elektromagnetischer
Strahlung, insbesondere UV-Strahlung die Trocknung und Aushärtung
bewirken.
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Auf
die Bearbeitungsstation 5 folgt eine Bearbeitungsstation 6,
die mittels einer Auftragswalze 6.1 eine transparente,
glänzende Lackschicht auf die zuvor aufgetragene Versiegelungs-
bzw. Korundlackschicht aufbringt. Bei der transparenten, glänzenden Lackschicht
handelt es sich vorzugsweise um eine hochglänzende Grundierung,
die einen Glanzgrad im Bereich von 70 bis 85, beispielsweise etwa
80 Glanzeinheiten aufweist.
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Es
folgt dann eine weitere Bearbeitungsstation 7, durch die
mittels eines gravierten Druckzylinders (Druckwalze) 7.1 auf
die glänzende bzw. hochglänzende Lackschicht (Grundierung)
im indirekten Tiefdruckverfahren ein matter Decklack aufgetragen wird.
Der Druckzylinder 7.1 ist sehr flächig ausgebildet,
d. h., dass die zuvor aufgetragene glänzende bzw. hochglänzende
Lackschicht (Grundierung) vollflächig oder im Wesentlichen
vollflächig mit dem matten Decklack beschichtet wird. Die
Decklackschicht bewirkt im ausgehärteten Zustand in Kombination
mit der glänzenden bzw. hochglänzenden Lackschicht eine
dreidimensionale Oberflächenstruktur mit stark wechselndem
Glanzgrad. Die Auftragsmenge des Decklackes variiert dabei über
die Fläche um einen Faktor von 15 bis 20.
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Der
Auftrag des Decklackes mittels des Druckzylinders 7.1 erfolgt
in der Weise, dass der Druckzylinder 7.1 sowohl in seinen
eingravierten Vertiefungen als auch in den gegenüber den
Vertiefungen vorstehenden Bereichen seiner Mantelfläche
mit dem fließfähigen Decklack benetzt wird. Der
Decklack ist dabei so ausgewählt, dass die Decklackschicht
im fertigen Zustand des erfindungsgemäßen Bauelements
bereichsweise einen um mindestens 40, bevorzugt um mindestens 45,
besonders bevorzugt um mindestens 50 Glanzeinheiten geringeren Glanzgrad
bei einer Messgeometrie von 60° gemäß DIN
EN ISO 2813 als die zuvor aufgetragene transparente, glänzende
Lackschicht aufweist. Der Decklack kann im ausgehärteten
Zustand transparent oder teilweise opak sein, wobei im letzteren
Fall die opaken Bereiche die erhabenen Bereiche der dreidimensionale
Oberflächenstruktur bilden.
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In
der nachgeschalteten Bearbeitungsvorrichtung 7.2 wird dann
die zuletzt aufgebrachte Beschichtung, der strukturierte Decklack
zumindest teilweise ausgehärtet, so dass die dreidimensionale Struktur
ausreichend verfestigt und fixiert ist, und sich nicht aufgrund
eines Zerfließens einebnet. Bei diesem Aushärtungsschritt
kann es auch zu einem ggf. noch nicht abgeschlossenen Aushärten
der darunter angeordneten, mit einer der vorgeschalteten Bearbeitungsstationen 6, 5, 4 und/oder 3 aufgebrachten Beschichtung(en)
kommen.
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Selbstverständlich
können noch weitere Bearbeitungsstationen zu den beschriebenen
Bearbeitungsstationen 3 bis 7 hinzugefügt
werden. So kann etwa auf die Rückseite (Unterseite) der
Trägerplatte 1 bei Bedarf ein Rückstrich
aufgetragen werden. Der Auftrag des Rückstrichs, der vorzugsweise
farbig ausgeführt ist, erfolgt beispielsweise mittels Auftragswalzen.
Zur Trocknung des Rückstrichs kommen z. B. Heißlufttrockner
oder Heißstrahler zum Einsatz.
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Nachdem
die Dekorbeschichtung, die abriebfestigkeitserhöhende Versiegelungsschicht,
die transparente, glänzende Grundierung und der strukturierte
Decklack (Abschlussschicht) – und ggf. der Rückstrich – ausreichend
gehärtet sind, wird die so beschichtete großformatige
Trägerplatte mittels einer Säge oder dergleichen
in eine Vielzahl von Panellen 1.1, 1.2 unterteilt.
In die Längsstoßseiten und gegebenenfalls auch
die Querstoßseiten des jeweiligen Paneels werden danach
Profile zur formschlüssigen Verbindung des Paneels mit
einem entsprechenden Paneel eingefräst. Die Profile sind
dabei als Nut 1.3 und Feder 1.4 ausgeführt
(vgl. 3).
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In 2 sind
zwei miteinander verbundene Paneele 1.1, 1.2 dargestellt.
Die Paneele 1.1 und 1.2 sind als Fußbodenpaneele
ausgebildet. Ebenso können sie auch zur Verkleidung von
Wänden oder Decken eingesetzt werden.
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In 4 ist
ein Abschnitt eines erfindungsgemäßen Bauelements
bzw. Paneels 1.1 schematisch in Schnittansicht veranschaulicht.
Das plattenförmige Bauelement bzw. Paneel 1.1 weist
einen Träger 10 aus Holzwerkstoff, vorzugsweise
eine mitteldichte oder hochdichte Holzfaserplatte auf. Auf den Träger 10 ist
ein Dekor 11, vorzugsweise ein Holz-, Fliesen- oder Natursteindekor
mittels eines gravierte Druckzylinder 3.1, 4.1 umfassenden
Druckwalzenwerkes 3, 4 oder eines Digitaldruckers
aufgedruckt. Das Dekor ist also im Direktdruckverfahren auf den
Träger 10 aufgedruckt.
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Auf
die Dekorschicht 11 folgt eine transparente Schutz- oder
Versiegelungsschicht 12, die Korund und/oder andere die
Verschleißfestigkeit erhöhende Teilchen enthält.
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Die
transparente Schutz- oder Versiegelungsschicht 12 ist mit
einer transparenten, glänzenden Lackschicht (Grundierung) 13 beschichtet.
Die Lackschicht 13 ist aus einem Lack gebildet, der im ausgehärteten
Zustand einen Glanzgrad von mindestens 70, vorzugsweise mindestens
75 und besonders bevorzugt etwa 80 Glanzeinheiten bei einer Messgeometrie
von 20° gemäß DIN EN ISO 2813 aufweist
bzw. ergibt. Die glänzende oder hochglänzende
Lackschicht 13 überdeckt die Dekorseite des Bauelements
bzw. Paneels 1.1 im Wesentlichen vollflächig.
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Die
Lackschicht 13 ist schließlich mit einer Decklackschicht 14 versehen.
Der Decklack ist im indirekten Tiefdruckverfahren mittels einer
gravierten Auftragswalze 7.1 auf die glänzende
Lackschicht 13 appliziert, so dass die ausgehärtete
Decklackschicht 14 eine dreidimensionale Struktur mit Vertiefungen (Poren) 14.1 aufweist.
Die mittlere Rauhtiefe der Oberflächenstruktur liegt im
Bereich von 10 μm bis 400 μm, vorzugsweise im
Bereich von 50 μm bis 400 μm. Die Oberflächenstruktur
ist dabei korrespondierend zu dem Dekor, beispielsweise einer nachgeahmten
Holzmaserung ausgebildet.
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Die
Decklackschicht 14 ist im Wesentlichen vollflächig
auf die transparente, glänzende Lackschicht 13 appliziert
und aus einem sehr matten Lack gebildet, der im gehärteten
Zustand einen Glanzgrad von weniger als 20, vorzugsweise weniger
als 15 und besonders bevorzugt von nur etwa 10 Glanzeinheiten bei
einer Messgeometrie von 60° gemäß DIN
EN ISO 2813 aufweist bzw. ergibt. In Kombination mit dem
glänzenden Untergrund (Lackschicht 13) ergibt sich
somit eine dreidimensionale Oberflächenstruktur mit stark
wechselndem Glanzgrad.
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Über
die Oberfläche bzw. die Breite des Bauelements betrachtet
lässt sich in mindestens einer, parallel zur Oberfläche
des Bauelements 1.1 verlaufenden Richtung ein Glanzgradunterschied
von wenigstens 25 Glanzeinheiten, z. B. von etwa 30 oder sogar 35
Glanzeinheiten bezogen auf eine lineare Oberflächendistanz
von 20 mm feststellen. Über eine größere
lineare Oberflächendistanz betrachtet kann bei einem erfindungsgemäßen
Bauelement 1.1 ein Glanzgradwechsel zwischen 50 und 60
Glanzeinheiten festgestellt werden.
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Die
von der Decklackschicht definierte dreidimensionale Struktur umfasst
Vertiefungen (Poren) 14.1 und demgegenüber erhabene
Flächenbereiche 14.2. Die obersten bzw. erhabenen
Flächenbereiche 14.2 weisen einen um mindestens
35 Glanzeinheiten, vorzugsweise mindestens 40 Glanzeinheiten geringeren
Glanzgrad bei einer Messgeometrie von 60° gemäß DIN
EN ISO 2813 auf als die Vertiefungen 14.1.
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Die
den höchsten Glanzgrad aufweisenden Bereiche der Oberfläche
des Bauelements 1.1, 1.2; 1.1' korrespondieren
mit den Vertiefungen 14.1, d. h. sie liegen in den von
der Decklackschicht definierten Vertiefungen 14.1.
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Der
Flächenanteil der Decklackschicht 14, der einen
Glanzgrad von weniger als 25 Glanzeinheiten, insbesondere weniger
als 20 Glanzeinheiten bei einer Messgeometrie von 60° gemäß DIN
EN ISO 2813 aufweist, beträgt mindestens 50%,
vorzugsweise mindestens 60% der Sichtseite des Bauelements 1.1.
Im Rahmen der Erfindung liegt insbesondere eine Ausführungsform,
bei welcher der Flächenanteil der Decklackschicht 14,
der einen Glanzgrad von weniger als 25 Glanzeinheiten, insbesondere
weniger als 20 Glanzeinheiten bei einer Messgeometrie von 60° gemäß DIN
EN ISO 2813 aufweist, wenigstens 65%, und vorzugsweise
wenigstens 70% der Sichtseite des Bauelements 1.1 beträgt.
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Das
in 5 dargestellte Bauelement bzw. Paneel 1.1' unterscheidet
sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß 4 nur
dadurch, dass der Decklack 14 nicht vollflächig
auf die transparente, glänzende Lackschicht 13 appliziert
ist, sondern im Bereich der Vertiefungen (Poren) 14.1 der
dreidimensionalen Struktur die glänzende Lackschicht 13 teilweise
frei lässt.
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Die
Ausführung der Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr sind
zahlreiche Varianten denkbar, die auch bei abweichender Gestaltung
von der in den beiliegenden Ansprüchen angegebenen Erfindung
Gebrauch machen. So kann die Erfindung insbesondere auch bei Bauelementen
aus Holzwerkstoff in Form von Profilen, beispielsweise bei direktbedruckten
Fußleisten vorteilhaft ausgeführt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1645339
A1 [0004, 0004]
- - EP 1482085 A1 [0005]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN 67530 [0006]
- - DIN EN ISO 2813 [0006]
- - EN 14323 (aktuelle Ausgabe 2004-06-01) [0006]
- - DIN EN ISO 2813 [0006]
- - DIN EN ISO 2813 [0006]
- - DIN EN ISO 2813 [0011]
- - DIN EN ISO 2813 [0028]
- - DIN EN ISO 2813 [0035]
- - DIN EN ISO 2813 [0037]
- - DIN EN ISO 2813 [0039]
- - DIN EN ISO 2813 [0041]
- - DIN EN ISO 2813 [0041]