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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Verbundplatte mit einer flächigen, formstabilen Trägerplatte, wobei in einem Dekorierungsschritt auf mindestens einer Dekorseite der Trägerplatte eine opake, mit einem wärmehärtenden Bindemittel getränkte Dekorpapierschicht angeordnet wird, wobei in einem nachfolgenden Pressschritt mit der Presse auf die Trägerplatte und die Dekorpapierschicht ein Druck ausgeübt und Wärme übertragen wird, sodass die Trägerplatte und die Dekorpapierschicht miteinander verpresst und klebend aneinander festgelegt werden, wobei vor dem Pressschritt in einem Folierungsschritt auf einer der Dekorseite der Trägerplatte gegenüberliegenden Folienseite der Dekorpapierschicht eine Kunststofffolie angeordnet wird, sodass die Kunststofffolie in dem Pressschritt an der harzgetränkten Dekorpapierschicht klebend festgelegt und mit dieser verpresst wird.
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Die Erfindung betrifft auch eine Verbundplatte mit einer flächigen, formstabilen Trägerplatte, wobei die Trägerplatte auf mindestens einer Dekorseite eine opake Dekorpapierschicht aufweist, und wobei die Trägerplatte und die opake Dekorpapierschicht miteinander verpresst und mit einem Harz klebend aneinander festgelegt sind.
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Aus der Praxis sind mehrere Verfahren zum Herstellen von Verbundplatten und nach diesen Verfahren hergestellte Verbundplatten bekannt. Die Verbundplatten weisen üblicherweise eine Trägerplatte auf, die aus einem einheitlichen Material bestehen kann, wie beispielsweise eine Holzplatte, eine Spanplatte oder eine mitteldichte Holzfaserplatte. Die Trägerplatte kann auch aus mehreren miteinander verbundenen Materialschichten hergestellt werden werden, die zu einem Verbundmaterial verfestigt sind. Eine aus mehreren miteinander verklebten und verpressten Schichten hergestellte Trägerplatte ist beispielsweise eine Hochdruck-Schichtpressstoffplatte. Um die Trägerplatte mit einer ästhetisch ansprechenden Oberfläche zu versehen oder mit einer Oberfläche mit besonderen Eigenschaften wie beispielsweise Widerstandsfähigkeit oder Wasserfestigkeit zu versehen kann die Oberfläche einer Dekorseite der Trägerplatte mit einer Dekorschicht oder mit mehreren Dekorschichten überzogen werden, wobei die Dekorschicht üblicherweise mit der Trägerplatte verpresst und verklebt wird.
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Die Verwendungsmöglichkeiten von Verbundplatten sind überaus vielfältig. Sie können als Baumaterial oder aber auch beispielsweise als ein Möbelbestandteil eine Verwendung finden, wobei die unterschiedlichen Anforderungen, die die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten an die Verbundplatten stellen, in der Praxis unterschiedlich zusammengesetzte Verbundplatten hervorgebracht haben.
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Aus der Druckschrift
EP 1 954 491 B1 ist eine Holz-Kunststoff-Verbundplatte bekannt, die aus einem Harzverbund besteht, in den eine Holzfaser in einer synthetischen Harzmatrix eingeschlossen ist.
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Die Holz-Kunststoff-Verbundplatte weist an ihrer gesamten Außenoberfläche eine geprägte Struktur eines aufgeschnittenen Holzmusters auf, das eine Durchschnittstiefe von 200 bis 900 µm und eine lineare konkav-konvexe Mikrostruktur mit einer Durchschnittstiefe von 10 bis 500 µm aufweist.
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Die Holz-Kunststoff-Verbundplatte weist der Druckschrift entsprechend eine Reflexionsrate von 10-50 % auf, wenn Licht auf die Außenoberfläche mit einem Einfallswinkel von 60° fällt. Mit der aus der Druckschrift bekannten Holz-Kunststoff-Verbundplatte wird versucht der optisch unansehnlichen Trägerplatte ein natürliches Holzmuster aufzuprägen. Nachteilig dabei ist die Beschränkung auf eine Holzmusteraußenoberfläche.
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Die aus der Druckschrift
DE 10 2007 062 407 B4 bekannte Verbundplatte umfasst, eine Kernschicht, eine Dekorschicht, Partikel mit einer Mohs-Härte von mindesten acht, eine Bindemittelanordnung, in der die Kernschicht und die Dekorschicht vorgesehen sind und die eine auf der Dekorschicht angeordnete Bindemittelschicht bildet, die die Partikel enthält.
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Die durch die Bindemittelschicht gebildete Außenoberfläche der Verbundplatte weist eine Glanzgradreduktion nach Scheuerbeanspruchungen im Glanzgradreduktionstest GR500 von höchstens 7% auf, wobei der ursprüngliche Glanzgrad wenigstens 80 GU beträgt, wobei mit GU eine Glanzeinheit und damit die standardisierte Einheit für den Glanzgrad einer Oberfläche bezeichnet wird. Die Partikel weisen eine mittlere Korngröße im Bereich von 45-75 µm auf und die Beladung der Verbundplatte mit den Partikeln liegt, bezogen auf die Oberfläche der Verbundplatte, im Bereich von 21-35 g/m2.
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Die der Verbundplatte aus der Druckschrift
DE 10 2007 062 407 B4 zu Grunde liegende Aufgabe betrifft demnach einen Schutz der Außenoberfläche der Verbundplatte, wobei auch nach den über die Nutzungsdauer auftretenden Beanspruchungen die Außenoberfläche möglichst einen hohen Glanzgrad beibehalten soll. Mit den Partikeln wird jedoch zwangsläufig die Optik der Dekorschicht nachteilig beeinflusst.
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Der aus der Druckschrift
DE 693 27 528 T2 bekannte Verbundstoff umfasst, eine erste Schicht aus polymerem Folienmaterial, auf der ein Bild auf einer ersten Oberfläche durch einen elektrostatischen Abscheidungsprozess aufgebracht ist. Das polymere Folienmaterial ist danach fähig, einer Temperatur von wenigstens 150 °C standzuhalten, ohne einen wesentlichen augenblicklichen Abbau, Strukturveränderungen, dimensionsmäßige Änderungen oder Farbveränderungen zu erfahren.
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Weiter umfasst der Verbundstoff aus der Druckschrift eine zweite Schicht aus optisch transparentem oder lichtdurchlässigem Material, wobei eine erste Oberfläche der ersten Schicht an die zweite Schicht durch eine Schicht aus optisch transparentem Haftmaterial gebunden ist.
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Der aus der Druckschrift
DE 693 27 528 T2 bekannte Verbundstoff ist gekennzeichnet dadurch, dass das Bild auf der ersten Schicht durch die zweite Schicht und durch das optisch transparente Haftmaterial gesehen werden kann. Der Verbundstoff könnte auf einer Verbundplatte aufgebracht werden, wobei fraglich erscheint, ob der Verbundstoff den beim Verpressen entstehenden hohen Drücke und Temperaturen standhalten würde.
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Insbesondere bei Verbundplatten, die beispielsweise für Schreibtafeln verwendet und demzufolge wiederholt beschrieben und anschließend wieder gereinigt werden sollen, wird es als eine wichtige Eigenschaft angesehen, dass eine auf die Verbundplatte aufgebrachte Beschriftung rückstandslos wieder entfernt werden kann. In der Praxis lassen sich allerdings viele Schreibtafeln, die aus einer beschreibbaren Verbundplatte hergestellt sind, nach einiger Zeit nicht mehr rückstandslos reinigen, sodass Farbpartikel auf der Oberfläche verbleiben und einen farbigen Schleier bilden, bzw. eine noch erkennbare verblichene Beschriftung auch nach mehrfachem Abwischen sichtbar ist.
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Es hat sich gezeigt, dass eine Verbundplatte, welche eine besonders glänzende Oberfläche aufweist, oftmals unempfindlich gegenüber Verunreinigungen ist, sodass beispielsweise anhaftende Schmutzpartikel, aber auch anhaftende Farbpartikel einfach abgewischt und auch bei einer langen Nutzungsdauer restlos entfernt werden können. Die unvermeidbaren Reflexionen oder Spiegelungen auf einer glänzenden Oberfläche beeinträchtigen jedoch die Betrachtung einer Beschriftung auf einer Schreibtafel, sodass eine Verbundplatte mit einem besonders hohen Glanzgrad der Oberfläche als nachteilig für Schreibtafeln erachtet wird.
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Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine Verbundplatte und ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Verbundplatte bereitzustellen, wonach eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Verbundplatte eine beständige, leicht zu reinigende und lichtangepasste Oberfläche aufweist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Kunststofffolie eine Hochglanzfolie mit einem Glanzgrad von mehr als 80 GU aufweist, und dass in dem Pressschritt eine Folienaußenseite der Kunststofffolie mit einer Strukturoberfläche der Presse eine korrespondierende Struktur eingeprägt und ein ursprünglicher Glanzgrad der Folienaußenseite dadurch reduziert wird.
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Die Pressparameter in dem Pressschritt, die dem erfindungsgemäßen Verfahren zu Grunde liegen sind
- - eine Presszeit von mindestens einer Minute, besonders vorteilhaft sind bis zu zwei Minuten,
- - eine Presstemperatur von mindestens 140°C, besonders vorteilhaft sind bis zu 180°C und
- - ein Pressdruck von mindesten 180 Tonnen pro Quadratmeter, besonders vorteilhaft sind bis zu 220 Tonnen pro Quadratmeter.
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Die vorstehend angegebenen Pressparameter verpressen die Trägerplatte, die Dekorpapierschicht und die Kunststofffolie in dem Pressschritt zu einer erfindungsgemäßen Verbundplatte, die besonders chemisch und mechanisch stabil sowie besonders witterungsbeständig ist. Die Trägerplatte kann eine aus der Praxis wohlbekannte HPL-, MDF-, Spanplatte oder eine Trägerplatte mit ähnlichen Eigenschaften sein.
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Die in dem Folierungsschritt auf der Dekorpapierschicht aufgebrachte Kunststofffolie und dabei insbesondere eine Ausgestaltung der Koststofffolie als Hochglanzfolie bewirkt eine besonders leicht zu reinigende Folienaußenseite, da damit jedwede Art von Verschmutzung von der Folienaußenseite feucht aber auch trocken leicht abgewischt werden können.
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Erfindungsgemäß weist die Kunststofffolie nach dem Pressschritt bedingt durch die Strukturoberfläche der Presse eine ebenfalls strukturierte Folienaußenseite auf. Die so der Folienaußenseite eingeprägte Struktur reduziert den Glanzgrad der Folienaußenseite. Die Strukturoberfläche der Presse kann beispielsweise durch ein Pressblech mit einer dreidimensional strukturierten Oberfläche erzeugt werden, wobei das Pressblech zwischen der zu verpressende Verbundplatte und einem Pressstempel oder einer Pressplatte angeordnet wird. Während des Pressschritts wird mit der dreidimensional strukturierten Oberfläche des Pressblechs die Oberfläche der Folienaußenseite der Kunststofffolie ebenfalls dreidimensional strukturiert, wobei die Oberfläche der Folienaußenseite der Kunststofffolie oftmals eine Abformung der dreidimensional strukturierten Oberfläche des Pressblechs bildet.
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Ein Glanz einer Oberfläche ist eine allgemeine optische Eigenschaft der Oberfläche, die bestimmt, ob einfallendes Licht ganz oder teilweise spiegelnd reflektiert wird. Dabei können unterschiedliche Kategorien gebildet werden, die den Glanz einer Oberfläche einordnen, wie beispielsweise von Hochglanz, Seidenglanz, matt, ultramatt bis naturmatt.
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Quantitativ ist der Glanz einer Oberfläche u.a. durch den Glanzgrad erfassbar, der üblicherweise mit einem Glanzmessgerät gemessen werden kann. Dabei sendet das Glanzmessgerät mit Hilfe einer Lichtquelle einen Lichtstrom in einem definierten Lichtwinkel in Richtung der Oberfläche aus und erfasst den reflektierten Lichtstrom in demselben Lichtwinkel mit Hilfe eines Detektors. Ein Verhältnis von ausgesendetem Lichtstrom und erfasstem Lichtstrom in Bezug auf eine Referenzgröße liefert einen Glanzgrad, der gemäß einer Standardisierung in Glanzeinheiten GU gemessen und angegeben werden kann. Eine Glanzeinheit wird in der englischen Sprache als gloss unit bezeichnet. Eine nicht metallische Oberfläche weist üblicherweise einen Glanzgrad von üblicherweise 0 bis 100 GU auf. Als Referenzwert von 0 GU wird von einer perfekt matten Oberfläche ausgegangen, während bei einem Referenzwert von 100 GU meist ein polierter, schwarzer Glasstandard verwendet wird. Insbesondere bei metallischen oder stark polierten Oberflächen kann der erhaltene Glanzgrad wesentlich höhere Werte annehmen. Die Lichtwinkel - die bei einer standardisierten Messung mit einem Glanzmessgerät oft 20°, 60° und 80° betragen - und die Referenzgröße sind üblicherweise den entsprechenden Normen entnehmbar aber auch individuell auf die eigenen Bedürfnisse anpassbar. Das Messverfahren eines Glanzmessgeräts kann vollständig automatisiert ablaufen und einen gemessenen Glanzgrad in GU anzeigen. Die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Oberfläche angegebenen Werte für den Glanzgrad beziehen sich jeweils auf Messungen unter einem Winkel von 60°.
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Während eine geeignete Hochglanzfolie mit einem Glanzgrad von mehr als 80 GU sehr unempfindlich gegenüber einer Verschmutzung oder einer Beschriftung ist, würde eine hochglänzende Oberfläche bei einer Schreibtafel wegen der Reflexionen und der Spiegelungen auf der hochglänzenden Oberfläche als nachteilig empfunden werden. Es wird als ein wesentlicher Aspekt der Erfindung angesehen, dass dennoch für die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbundplatte eine Hochglanzfolie verwendet wird und die Oberfläche der Hochglanzfolie entgegen der bestimmungsgemäßen Verwendung in dem Pressschritt dreidimensional strukturiert wird, sodass der Glanzgrad der Folienaußenseite reduziert wird und anschließend geringer als bei der Hochglanzfolie vor deren Verpressen ist.
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Optional ist denkbar, dass die Struktur der Folienaußenseite unregelmäßig oder regelmäßig aber nicht gleichmäßig auf der Folienaußenseite verteilt ist. Das ist besonders vorteilhaft, wenn die Kunststofffolie entlang ihrer Folienaußenseite verschiedene Glanzgrade aufweisen soll. Das kann vorteilhaft bei spezialisierten Verwendungen der erfindungsgemäßen Verbundplatte sein, wenn bestimmte Bereiche der Verbundplatte und der Folienaußenseite von Licht in einem bestimmten Lichtwinkel betroffen sind, oder bestimmte Bereiche der Folienaußenseite aus technischen oder ästhetischen Gründen unterschiedliche Glanzgrade aufweisen sollen.
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Auch ist optional möglich, die Struktur der Folienaußenseite in einigen Bereiche der Folienaußenseite regelmäßig und in anderen Bereichen unregelmäßig auszugestalten, wobei auch eine Strukturtiefe der Struktur der Folienaußenseite ungleichmäßig verteilt sein kann. Durch die ungleichmäßige Verteilung der Struktur entlang der Folienaußenseite lassen sich ansprechende und komplexe Dekoroptiken auf der Folienaußenseite herstellen - denkbar sind beispielsweise so gestaltete Wasserzeichen eines Unternehmens, Logos, Marken oder Bilder.
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Eine Strukturtiefe der Struktur der Folienaußenseite bestimmt dabei unmittelbar den Glanzgrad und den entsprechenden Glanz der Folienaußenseite, sodass mit der Strukturtiefe ein gewünschtes qualitatives Maß des Glanzes der Folienaußenseite bestimmt und individualisiert werden kann. Als Strukturtiefe wird eine Rauigkeit bzw. ein mittlerer Abstand senkrecht zur Oberfläche zwischen erhöhten und vertieften Bereichen der Oberfläche angesehen.
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Kunststofffolien mit einem Glanzgrad von mehr als 80 GU werden üblicherweise als glänzende oder hoch glänzende Kunststofffolien eingestuft. Es hat sich gezeigt, dass beispielsweise eine Kunststofffolie mit einem Glanzgrad von mehr als 85 GU nach dem erfindungsgemäßen Verfahren nochmals verbesserte Eigenschaften für eine sich ergebende wenig spiegelnde und verschmutzungsresistente Oberfläche aufweist. Vorzugsweise ist optional vorgesehen, dass die Hochglanzfolie vor dem Pressschritt einen Glanzgrad von mehr als 90 GU, und vorzugsweise einen Glanzgrad von mehr als 95 GU aufweist, der unter einem Winkel von 60° mit einem Glanzmessgerät gemessen wird. Durch den besonders hohen Glanzgrad ist die betreffende Hochglanzfolie dauerhaft besonders unempfindlich gegenüber einer unerwünschten Verschmutzung.
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Der positive Reinigungseffekt der Folienaußenseite kann nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens verbessert werden, wenn vorgesehen ist, dass die Folienaußenseite der Kunststofffolie mit einem Schutzlack beschichtet ist. Erfindungsgemäß kann optional vorgesehen sein, dass in einem dem Pressschritt nachfolgenden Schutzlackbeschichtungsschritt die Folienaußenseite der Kunststofffolie mindestens abschnittsweise mit einem Schutzlack beschichtet wird.
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Der Reinigungseffekt kann erheblich erhöht werden, wenn die Kunststofffolie und deren Folienaußenseite vollständig mit dem Schutzlack vernetzt werden. Optional kann ein UV-Schutzlack eingesetzt werden, der die Folienaußenseite weiter veredelt und schützt, und wobei der UV-Schutzlack die darunterliegenden Schichten vor Wasser schützt, versiegelt und die Lichtechtheit dieser Schichten erhöht. Bewährt haben sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Schutzlackdicken von ca. 10 µm bei ca. 50 µm-dicken Kunststofffolien auf der Dekorpapierschicht.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass in einem dem Pressschritt oder dem Schutzlackbeschichtungsschritt nachfolgenden Glanzmessschritt mit einem Glanzmessgerät der Glanzgrad der Folienaußenseite der Kunststofffolie bestimmt wird. Mit dem Glanzmessschritt kann eine Bestimmung des Glanzgrades der Folienaußenseite automatisiert und dadurch erleichtert werden. Dabei kann die Bestimmung des Glanzgrades in dem Glanzmessschritt sich nicht nur auf einen Bereich der Folienaußenseite beschränken. Vielmehr wird dadurch ermöglicht, die Folienaußenseite in einer kurzen Zeit an mehreren Bereichen oder auch vollständig zu vermessen, was die Qualität des erfindungsgemäßen Verfahrens erhöht. Abweichende Glanzgrade oder Bereiche der Folienaußenseite mit unterschiedlichen Glanzgraden können erfasst, die Abweichung überwacht und/oder für eine Qualitätskontrolle abgespeichert werden.
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Die Dekorpapierschicht kann noch besser vor äußeren Umwelteinwirkungen geschützt werden, wenn nach einer optionalen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen ist, dass in einem dem Dekorierungsschritt nachfolgenden Deckschritt auf der Dekorpapierschicht eine transparente, harzgetränkte Deckpapierschicht angeordnet wird. Die ebenfalls harzgetränkte Deckpapierschicht kann dadurch die darunterliegende Dekorpapierschicht zusätzlich zur Kunststofffolie und optional zu dem Schutzlack schützen. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hat es sich bewährt sowohl für die harzgetränkte Dekorpapierschicht als auch für die Deckpapierschicht ein Kunstharz, insbesondere ein Phenolharz, zu verwenden.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass als Kunststofffolie eine biaxial orientierte (BO) Polyethylenterephthalat-Kunststofffolie verwendet wird. PET-Kunststofffolien, und insbesondere BO-PET-Kunststofffolien, zeichnen sich durch eine hohe Zugfestigkeit, chemische, mechanische und thermische Stabilität sowie Transparenz aus. Der größte Vorteil ist jedoch, dass sie besonders hochglänzend sind, sodass nach dem erfindungsgemäßen Verfahren von einem hohen Glanz der Glanzgrad nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit der Struktur und Strukturtiefe der Folienaußenseite beliebig reduziert werden kann bis zu einer gewünschten matten Folienaußenseite.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignet ist, wenn nach einer Ausgestaltung dieses vorgesehen ist, dass als Harz für die harzgetränkten Dekor- bzw. Deckpapierschicht ein Melaminharz verwendet wird. Melaminharze sind gut witterungs- und lichtbeständig, können hohe mechanische Belastungen aushalten und sind gute elektrische Isolatoren.
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Die Verwendungsmöglichkeiten von durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellte Verbundplatten lässt sich erweitern, wenn nach einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen ist, dass in einem dem Pressschritt vorgegangenen Metallanordnungsschritt eine magnetisierbare Metallschicht zwischen der Trägerplatte und der Kunststofffolie angeordnet wird. Demnach können an der Kunststofffolie bzw. deren Folienaußenseite und damit an der durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellte Verbundplatte beliebige magnetische Gegenstände festgelegt werden.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe betrifft auch eine Verbundplatte mit vorteilhaften Eigenschaften für deren Verwendung als Schreibtafel. Die Schreibtafel soll über einen möglichst langen Verwendungszeitraum nach einer bestimmungsgemäßen Beschriftung wieder gereinigt werden können, wobei auf der Oberfläche möglichst wenig störende Lichtreflexionen entstehen sollen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Verbundplatte gelöst, bei der die opake Dekorpapierschicht auf einer der Dekorseite der Trägerplatte gegenüberliegenden Folienseite eine Kunststofffolie aufweist, wobei die Kunststofffolie mit einem Harz an der opaken Dekorpapierschicht klebend festgelegt und mit dieser verpresst ist, wobei die Kunststofffolie vor dem Verpressen einen Glanzgrad von mehr als 80 GU aufweist, und wobei eine der Folienseite der Dekorpapierschicht gegenüberliegende Folienaußenseite der Kunststofffolie eine eingeprägte Struktur aufweist, sodass der ursprüngliche Glanzgrad der Folienaußenseite reduziert ist.
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Die Dekorpapierschicht ist mit einem Kunstharz durchtränkt und die Trägerplatte, die Dekorpapierschicht sowie die Kunststofffolie sind mittels einer Presse miteinander verpresst und durch das Kunstharz miteinander dauerhaft klebend verbunden worden, sodass die erfindungsgemäße Verbundplatte gebildet wurde. Die Dekorpapierschicht kann dabei beliebige Farben, Muster und Dekoroptiken aufweisen. Mindestens eine Seite der Verbundplatte weist somit eine Kunststofffolie und eine mit einer Struktur versehene Folienaußenseite auf.
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Die Struktur der Folienaußenseite weist Hügel und Täler auf und ist naturgemäß nicht glatt. Auf die Folienaußenseite sowie die Hügel und Täler einfallendes Licht wird im Gegensatz zu einer glatten Folienaußenseite nicht in dem gleichen Lichtwinkel reflektiert - jedenfalls nicht vollständig. Vielmehr wird das einfallende Licht an den Hügeln und Täler bzw. der Struktur teilweise gebrochen und diffus je nach Lichtwinkel des einfallenden Lichts gestreut reflektiert. Die diffuse Reflexion des einfallenden Lichts reduziert einen Glanz der Folienaußenseite, je nach Struktur der Folienaußenseite.
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Eine ursprünglich hochglänzende Kunststofffolie wirkt mit der Struktur auf der Folienaußenseite matter, was durch den Glanzgrad mit einem Glanzmessgerät erfass- und messbar ist.
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Die Form, Verteilung und Tiefe der Struktur bestimmt das Maß des reduzierten Glanzgrades. Auf diese Weise lassen sich durch die Struktur auf der Folienaußenseite die Glanzgrade beliebig einstellen.
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Vorzugsweise kann optional vorgesehen sein, dass der Glanzgrad der Folienaußenseite der Verbundplatte weniger als 50 GU, vorzugsweise weniger als 30 GU, und besonders vorzugsweise weniger als 10 GU beträgt. Kunststofffolien mit einem GE-Wert von unter 30 GU werden üblicherweise als seidenmatt bis stumpfmatt bezeichnet und eingeordnet. Eine derartig ausgestaltete Kunststoffoberfläche bietet den Vorteil, dass auf der Oberfläche keine oder nur insignifikant wenige störende Lichtglanzreflexe auftreten. Somit kann eine derart ausgestaltete Oberfläche als besonders augenfreundlich angesehen werden und beispielsweise Anwendung als Schreibtafel und insbesondere bei einer als Whiteboard ausgebildeten Schreibtafel finden.
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Für einen besseren Schutz der Kunststofffolie kann nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verbundplatte vorgesehen sein, dass die Folienaußenseite der Kunststofffolie mindestens abschnittsweise mit einem Schutzlack beschichtet ist. Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn die Kunststofffolie bzw. deren Folienaußenseite vollständig mit dem Schutzlack vernetzt ist. Optional kann für den Schutzlack ein UV-Schutzlack verwendet werden, der durch seine Eigenschaften besondere Vorteile hat; er bildet beispielsweise eine bessere wasserabweisende Oberfläche und erhöht die Lichtechtheit der unter ihm liegenden Dekorpapierschicht, wobei auch die Kunststofffolie durch den UV-Schutzlack eine längere Nutzungsdauer aufweist.
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Optional ist vorgesehen, dass der Schutzlack ein vollständig vernetztes UV-ausgehärtetes Lackmaterial aufweist. Die Verwendung eines vollständig vernetzten Lackmaterials bietet den Vorteil, dass das Lackmaterial eine vollständig geschlossene Oberfläche aufweist, wobei die Oberfläche keine feinen Risse oder Furchen durchziehen, in denen sich Schmutz oder Farbreste ansammeln können, wodurch die Entstehung einer unansehnlichen und schwer zu reinigenden Oberfläche vermieden wird.
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Für einen besseren Schutz der Dekorpapierschicht kann nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verbundplatte vorgesehen sein, dass zwischen der Dekorpapierschicht und der Kunststofffolie eine transparente Deckpapierschicht angeordnet und an diesen beiden mit einem Harz klebend festgelegt ist. Die Deckpapierschicht kann auf dieselbe Weise wie die Dekorpapierschicht hergestellt und aufgetragen werden. Sie wirkt durch ihre Transparenz auch nicht hinderlich für die nichttransparente und eventuell optisch ansprechend aufbereitete Dekorpapierschicht. Dennoch wirkt die Deckpapierschicht durch ihre Dicke und den Harz schützend auf die Dekorpapierschicht.
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Vorteilhaft nach einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verbundplatte kann es sein, wenn die Kunststofffolie eine biaxial orientierte Polyethylenterephthalat-Kunststofffolie ist. PET-Folien und PET-BO-Folien sind besonders robust, langlebig und besonders glänzend, sodass bei der PET-BO-Folie ein größerer Spielraum bei einer Reduktion des Glanzgrades gegeben ist.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verbundplatte kann vorgesehen sein, dass das Harz für die Dekor- bzw. Deckpapierschicht ein Melaminharz ist. Melaminharz ist besonders gut witterungs- und lichtbeständig, was der Dekor- und Deckpapierschicht zugutekommt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindergedankens ist vorgesehen, dass zwischen der Trägerplatte und der opaken Dekorpapierschicht eine magnetisierbare Metallschicht angeordnet ist. Durch die magnetische oder magnetisierbare Metallschicht lassen sich an der Folienaußenseite beliebige magnetische Gegenstände festlegen.
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Die Erfindung betrifft auch eine Schreibtafel mit einer erfindungsgemäßen Verbundplatte oder mit einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Verbundplatte, wobei die opake Dekorpapierschicht eine gleichmäßige Farbe aufweist, und die Folienaußenseite der Kunststofffolie mit Filzstiften beschrieben werden kann, deren Tinte von der Folienaußenseite der Kunststofffolie entfernbar bzw. abwischbar ist. Danach kann die Farbe der Dekorpapierschicht beispielsweise eine weiße Vollfarbe sein, was insbesondere für eine Verwendung der Verbundplatte als Whiteboard vorteilhaft ist.
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Durch die erfindungsgemäße Verbundplatte und das erfindungsgemäße Verfahren ist eine solche Schreibtafel durch die erfindungsgemäße Folienaußenseite besonders langlebig, leicht zu reinigen und weist durch die Kunststofffolie und deren strukturierte Folienaußenseite auch nach längeren Trockenzeiten der Tinte der Filzstifte keine Rückstände auf der Folienaußenseite auf, wenn die Folienaußenseite gereinigt wird. Verbleibende Tintenreste, die über eine längere Zeit an der Folienaußenseite festtrocknen konnten, können nicht mehr entstehen, was auch als anti-ghosting bezeichnet werden kann.
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Der reduzierte Glanzgrad sowie die reduzierten Spiegelungen und Reflexionen auf der Folienaußenseite der Verbundplatte, die gleichzeitig eine Schreiboberfläche bildet, wirken auf einen Benutzer angenehmer als eine Schreibtafel mit einer hochglänzenden Schreiboberfläche. Der Benutzer wird weniger geblendet und empfindet die matt eingestellte Schreiboberfläche als optisch angenehm.
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Besonders vorteilhaft ist die Schreibtafel, wenn nach einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verbundplatte vorgesehen ist, dass zwischen der Trägerplatte und der opaken Dekorpapierschicht eine magnetisierbare Metallschicht angeordnet ist. Durch die magnetische oder magnetisierbare Metallschicht lassen sich an der Folienaußenseite beliebige magnetische Gegenstände festlegen. Bei Schreibtafeln können damit benutzerfreundlich Notizen oder Präsentationsunterlagen an der Schreibtafel festgelegt werden.
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Die erfindungsgemäßen Verbundplatten oder nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Verbundplatten können optional auch Bestandteile von Möbel oder ähnlichen Einrichtungen sein. Es ist auch denkbar, wenn besagte Verbundplatten Bestandteile von Gebäuden oder Fassadenteilen sind. Dadurch wären die Möbel oder Fassadenbestandteile spiegelungsarm und leichter zu reinigen, wodurch insbesondere Vandalismusschäden wie Graffiti oder ähnlichem effektiv begegnet werden kann.
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Nachfolgend sind exemplarisch schematische Darstellungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Verbundplatte gezeigt. Es zeigt:
- 1 ein Blockdiagram des Verfahrens in einer ersten Ausgestaltung,
- 2 eine Querschnittsansicht der Verbundplatte,
- 3 eine Querschnittsansicht der Schreibtafel mit der Verbundplatte und
- 4 ein Blockdiagram des Verfahrens in der ersten Ausgestaltung zusätzlich mit dem Glanzmessschritt.
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1 zeigt schematisch ein Verfahren 1 zum Herstellen einer Verbundplatte 2 und 2 zeigt eine schematische Darstellung der mit diesem Verfahren hergestellten Verbundplatte 2.
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Zu Beginn des Verfahrens 3 wird eine Trägerplatte 4 vorbereitet. Die Trägerplatte 4 sollte bestimmungsgemäß formstabil und flächig sein, sodass sie sich für möglichst viele Verwendungszwecke als Möbelelement, Bauelement oder dergleichen eignet. Die Trägerplatte 4 kann dabei aus einem Holzspan- oder einem Holzfaserwerkstoff oder einem anderem mit gleichwertigen Materialeigenschaften bestehen. Die Trägerplatte 4 ist das tragende Element der Verbundplatte 2 zur Aufnahme von mechanischer Belastung.
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In einem Dekorierungsschritt 5 werden auf der Trägerplatte 4 auf einer optisch relevanten Dekorseite 6 eine oder mehrere in ein Melaminharz getränkte Dekorpapierschichten 7 aufgetragen und angeordnet. Die Dekorpapierschicht 7 ist üblicherweise nicht transparent und kann ein Muster oder eine Dekoroptik aufweisen und darstellen. In Melaminharz getränkte Papierschichten sind auf dem Gebiet der Herstellung von Laminaten gebräuchlich, sehr robust und somit gerne und oft benutzt.
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Dem Dekorierungsschritt 5 folgt nach dem Verfahren 1 ein Folierungsschritt 8, in dem auf einer Dekorseite 6 der Trägerplatte 4 gegenüberliegenden Folienseite 9 der Dekorpapierschicht 7 eine biaxial orientierte Polyester-Kunststofffolie 10 angeordnet wird, d.h. die BO-PET-Folie 10 wird auf die Dekorpapierschicht 7 aufgetragen und liegt auf dieser aus. Alle drei Komponenten - Trägerplatte 4, Dekorpapierschicht 7 und BO-PET-Kunststofffolie 10 - werden dabei leicht von dem Melaminharz festgehalten.
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In einem dem Folierungsschritt 8 nachfolgenden Pressschritt 11 wird die beschichtete Trägerplatte 4 zusammen mit der Dekorpapierschicht 7 und der Polyester-Kunststofffolie 10 in einer Presse miteinander verbunden. Dabei fahren die Pressplatten der Presse zusammen und verpressen die drei Komponenten - Trägerplatte 4, Dekorpapierschicht 7 und BO-PET-Kunststofffolie 10 - dauerhaft und unlöslich klebend miteinander, wobei in dem Pressschritt 11 beim Verpressen eine Presstemperatur von 140°C bis 180°C und ein Pressdruck von ca. 200 Tonnen pro Quadratmeter für eine Zeit von ein bis zwei Minuten vorherrschen und appliziert werden.
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Die Pressplatte, die einer der Folienseite 9 der Dekorpapierschicht 7 gegenüberliegenden Folienaußenseite 12 gegenüberliegt, d.h. die Pressplatte, die auf die BO-PET-Kunststofffolie 10 drückt, weist auf der Folienaußenseite 12 eine Strukturoberfläche auf. Mit der Strukturoberfläche wird in dem Pressschritt 11 der Folienaußenseite 12 eine korrespondierende Struktur 13 dauerhaft eingeprägt. Die vor dem Pressschritt 11 hochglänzende BO-PET-Kunststofffolie 10 ist nach dem Pressschritt 11 matter als in ihrem Ursprungzustand.
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Optional kann zusätzlich und abschließend die Folienaußenseite 12 in einem Schutzlackbeschichtungsschritt 14 mit einem UV-Schutzlack beschichtet werden. Der UV-Schutzlack schützt nochmal zusätzlich die sich unter ihm befindenden Schichten 7, 10 der Trägerplatte, dichtet sie vollständig ab und sorgt für eine Lichtechtheit, sodass auch nach langer Nutzungszeit alle Farben der Dekorpapierschicht 7 farbenkräftig wirken. Es ist auch möglich und grundsätzlich vorteilhaft, dass die hochglänzende BO-PET-Kunststofffolie 10 bereits eine Schutzlackbeschichtung und insbesondere eine UV-Schutzlackbeschichtung aufweist oder vor dem Verpressen beschichtet wird.
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Die Struktur 13 der Folienaußenseite 12 hat den technischen Effekt, dass einfallendes Licht 15 auf die Struktur 13 der Folienaußenseite 12 fällt und von dieser gebrochen und abgelenkt wird. Gebrochenes, abgelenktes und zerstreut reflektiertes Licht 15 wirkt für einen auf die Folienaußenseite 12 schauenden Benutzer 16 schwächer als das ursprünglich einfallende Licht 15, da nicht mehr der volle Lichtstrom des einfallenden Lichts 15 bei dem Benutzer bzw. seinen Augen 16 ankommt. Schwächer von der Folienaußenseite 12 reflektiertes einfallendes Licht 15 wirkt auf den Benutzer 16 so, dass für ihn die Folienaußenseite 12 matter ist, weniger Spiegelungen aufweist und insgesamt seine Augen weniger beansprucht werden.
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3 zeigt eine praktische Verwendung einer nach dem Verfahren 1 herstellten Verbundplatte 2 in Ausgestaltung einer Schreibtafel 17 bzw. eines Whiteboards. Dabei befindet sich die Trägerplatte 4 in der Mitte, wobei beide Dekorseiten 6 der Trägerplatte 4 mit einer Dekorpapierschicht 7 beaufschlagt wurden. Die Dekorpapierschicht 7 ist im Falle der Schreibtafel 17 vollfarbig weiß und undurchsichtig.
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Auf die Dekorpapierschicht 7 wurde in einem dem Dekorierungsschritt 5 nachfolgenden Deckschritt eine Deckpapierschicht 18 aufgetragen und auf die Dekorpapierschicht 7 angeordnet. Die Deckpapierschicht 18 besteht ebenfalls aus in Melaminharz getränktem Papier; im Gegensatz zu der Dekorpapierschicht 7 ist die Deckpapierschicht 18 jedoch durchsichtig, sodass sie die Dekorpapierschicht 7 nicht optisch verdeckt. Die Deckpapierschicht 18 schützt die weiße Dekorpapierschicht 7 nochmals gegen äußere Einflüsse und macht sie langlebiger.
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Auf die Deckpapierschicht 18 folgt wieder die BO-PET-Kunststofffolie 10, die mit ihrer Folienaußenseite 12 die beschreibbare Fläche darstellt. Die Folienaußenseite 12 kann bestimmungsgemäß einer Schreibtafel 17 mit speziellen Filzstiften beschrieben werden, wobei eine Tinte der Filzstifte auch nach längerer Trocknungszeit bedingt durch die Eigenschaften der BO-PET-Kunststofffolie 10 einfach trocken aber mindestens feucht mit einem Tuch weggewischt werden kann. Es entstehen keine bleibenden Schatten, Reste oder Schmierspuren der Tinte auch nach längerer Benutzungszeit der Schreibtafel 17, was umgangssprachlich auch als ghosting bezeichnet werden kann.
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Die eingeprägte Struktur 13 der Folienaußenseite 12 sorgt dafür, dass die Schreibtafel 17 auch unter hellem Licht 15 oder direkt an Fenstern stehen kann, ohne dass dabei für den Benutzer 16 unangenehme Spiegelungen und Reflexionen auftreten - jedenfalls weniger. Die Struktur 13 der Folienaußenseite 12 sorgt dafür, dass das von den Fenstern kommende Licht 15 diffus gebrochen und abgelenkt wird und die Folienaußenseite 12 insgesamt matter wirkt.
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Zusätzlich wurde in dieser Ausgestaltung der Erfindung als Schreibtafel 17 in einem dem Dekorierungsschritt 5 vorgegangenen Metallanordnungsschritt eine magnetisierbaren Metallschicht 19 auf der Trägerplatte 4 angeordnet. Die magnetische Metallschicht 19 sitzt somit unter der Dekorpapierschicht 7 und über der Trägerplatte 4 auf der Dekorseite 6. Das ist in dieser Ausgestaltung als Schreibtafel 17 insbesondere vorteilhaft, denn dadurch können magnetische Klemmen oder Notizhalter an der Folienaußenseite 12 bzw. der BO-PET-Kunststofffolie 10 lösbar befestigt werden. Sie sind dabei nur magnetisch an der magnetisierbaren Metallschicht 19 festgelegt.
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4 zeigt das Verfahren 1 in einer Ausgestaltung nach 1 mit einem dem Schutzlackbeschichtungsschritt 14 nachfolgenden Glanzmessschritt 20, in dem mit einem Glanzmessgerät im Anschluss der verpressten Verbundplatte 2 ein Glanzgrad der Folienaußenseite 12 gemessen und erfasst werden kann. Mit den verfügbaren Glanzmessgeräten aus der Praxis kann ein Glanzgrad in einem Bereich der Folienaußenseite 12 nach einer kurzen Zeit erfasst werden, sodass die vollständige Folienaußenseite 12 bereichsweise zu einem Ende der Produktion der Verbundplatte 2 vollständig in kurzer Zeit vermessen werden kann. Das ermöglicht, die Glanzgrade der Folienaußenseite 12 bereichsweise zu erfassen, sodass eine Glanzgradkarte für jede Verbundplatte 2 bzw. dessen Folienaußenseite 12 erstellt, kontrolliert und freigegeben werden kann. Das ermöglicht weiter, auch komplexere Strukturen auf der Folienaußenseite 12 einzuprägen, da deren Glanzgrade leicht in dem Glanzmessschritt 20 mit der Glanzgradkarte erfasst und kontrolliert werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verfahren zum Herstellen einer Verbundplatte
- 2
- Verbundplatte
- 3
- Initialzustand
- 4
- Trägerplatte
- 5
- Dekorierungsschritt
- 6
- Dekorseite
- 7
- Dekorpapierschichten
- 8
- Folierungsschritt
- 9
- Folienseite
- 10
- Kunststofffolie
- 11
- Pressschritt
- 12
- Folienaußenseite
- 13
- Struktur
- 14
- Schutzlackbeschichtungsschritt
- 15
- Licht
- 16
- Benutzer(-augen)
- 17
- Schreibtafel
- 18
- Deckpapierschicht
- 19
- Metallschicht
- 20
- Glanzmessschritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1954491 B1 [0005]
- DE 102007062407 B4 [0008, 0010]
- DE 69327528 T2 [0011, 0013]