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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, umfassend wenigstens einen Lagerschild, ein in dem Lagerschild angeordnetes Drehlager sowie einen in dem Drehlager gelagerten Rotor sowie eine Lagereinrichtung zu ihrer Lagerung, wobei eine Drehachse des Rotors im Wesentlichen senkrecht ausgerichtet ist, wenn die Vorrichtung auf der Lagereinrichtung gelagert ist, und wobei die Lagereinrichtung elastische Eigenschaften aufweist. Beispielsweise kann die Lagereinrichtung zur Lagerung eines Motors, der drehbar gelagerte Elemente wie zum Beispiel eine Welle aufweist, oder einer Zentrifuge vorgesehen sein.
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Infolge nicht völlig rotationssymmetrischer Massenverteilungen treten bei realen Vorrichtungen mit sich drehenden Rotoren Flieh- und Lagerkräfte auf, welche zu einer elastischen Verformung des Rotors führen sowie die Ursache für Vibrationen der Vorrichtung und Geräuschbildungen sind. Mit steigender Drehzahl des Rotors wachsen die Flieh- und Lagerkräfte an. Übersteigt die Drehzahl des Rotors jedoch eine als Resonanzdrehzahl bezeichnete kritische Drehzahl, so nimmt die Verformung des Rotors mit steigender Drehzahl wieder ab. Oberhalb der Resonanzdrehzahl tritt bei vielen Vorrichtungen die sogenannte Grenzdrehzahl auf. Nach Durchfahren der Grenzdrehzahl durch die Drehzahl des Rotors machen sich entdämpfte Eigenschwingungen des Rotors bemerkbar, die auf äußere Anregungen wie zum Beispiel auf externe Stöße zurückzuführen sind, für die Reibmechanismen auf dem sich drehenden Rotor, Gleitlagereffekte usw. verantwortlich zeichnen können. Diese Eigenschwingungen schaukeln sich mit zunehmender Zeit immer heftiger auf und können zu Instabilitäten der Vorrichtung bzw. zu deren Beschädigung führen. Aus diesen Gründen wird im Betrieb der Vorrichtung für die Drehzahl des Rotors bevorzugt ein Wert gewählt, der sich oberhalb der Resonanzdrehzahl und unterhalb der Grenzdrehzahl befindet. Dabei ist man bestrebt, die Resonanzdrehzahl aus Gründen der Lautstärke im Betrieb als auch aus Gründen des Laufverhaltens möglichst gering zu halten, während die Grenzdrehzahl möglichst hoch anzusetzen ist, um einen dynamisch stabilen Betrieb der Vorrichtung auch bei hohen Drehzahlen zu gewährleisten. insbesondere dann, wenn es sich bei der Vorrichtung um eine Zentrifuge oder einen Teil einer solchen handelt, sind hohe Drehzahlen wünschenswert, da diese mit einer hohen Trennleistung der Zentrifuge einhergehen.
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Um instabile Zustände der Vorrichtung und mögliche Beschädigungen derselben zu vermeiden ist es bekannt, durch externe Stöße erregte Schwingungen zu dämpfen. Bei der Dämpfung unterscheidet man zwischen innerer und äußerer Dämpfung. Die innere Dämpfung ist konstruktionsbedingt durch Klemmsitze, Reibung, Spiel und Steifigkeit aller rotierenden Komponenten bestimmt. Dagegen hängt die äußere Dämpfung direkt von der Lagerung ab. Hier hat neben den Steifigkeiten und Angriffspunkten der Lagerung insbesondere die Dämpfung des eingesetzten Materials einen direkten Einfluss. Vom Verhältnis der äußeren Dämpfung zur inneren Dämpfung ist wiederum die Grenzdrehzahl abhängig, denn während die innere Dämpfung, da mitrotierend, destabilisierend wirkt, wirkt die äußere Dämpfung, da feststehend, stabilisierend. Zur Lagerung der Vorrichtung wird deshalb im Allgemeinen eine Lagereinrichtung mit elastischen Eigenschaften bevorzugt, deren Aufgabe unter anderem die Dämpfung unwuchterregter Schwingungen sowie die Vermeidung extremer Lagerkräfte ist.
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Für gewöhnlich weist eine solche Lagereinrichtung rotationssymmetrisch um die Drehachse des Rotors angeordnete Gummipuffer als Lagerelemente auf. Gummipuffer sind zwar kostengünstig, sie haben aber den Nachteil, dass bei Gummi Dämpfungseigenschaften und Federeigenschaften in engen Grenzen voneinander abhängen und nicht beliebig voneinander unabhängig einstellbar sind, so dass sich bei Gummipuffern für die Wirksamkeit der Dämpfung materialbedingte Grenzen ergeben. Die genannten Einschränkungen könnten zwar bei Verwendung von Federsystemen mit parallelem, beispielsweise viskosem, Dämpfer umgangen werden, doch sind solche Federsysteme vergleichsweise teuer.
DE 2 115 866 A beschreibt eine pendelnde Hängezentrifuge mit einer Lagereinrichtung für deren Tragwelle. Die Lagereinrichtung ist bezüglich der Rotationsachse der Zentrifuge symmetrisch ausgebildet und wird im Wesentlichen durch drei ringförmig um die Rotationsachse verlaufende Gummielemente gebildet.
DE 4 325 913 A1 betrifft einen Federkörper zur Isolation gegen Körperschall mit orthotropen elastischen Eigenschaften.
DE 1 089 506 A beschreibt eine elastische Riemenlagerung für eine Spinnzentrifuge.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei einer Vorrichtung mit im Betrieb senkrecht orientiertem Rotor kostengünstig die Grenzdrehzahl erhöhen zu können.
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Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtungen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird in der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Lagereinrichtung vorgesehen, deren elastische Eigenschaften richtungsabhängig und insbesondere orthotrop sind. Dabei können die elastischen Eigenschaften durch den Elastizitätsmodul eines Werkstoffes umschrieben oder quantifiziert werden, bzw. sie können dem Elastizitätsmodul eines Werkstoffes entsprechen. Eine Richtungsabhängigkeit der elastischen Eigenschaften ist dann gleichbedeutend mit einem richtungsabhängigen Elastizitätsmodul. Gemeinhin werden Werkstoffe als orthotrop bezeichnet, die richtungsabhängige Elastizitätseigenschaften haben, bei denen jedoch zwischen Dehnungen und Schubverzerrungen keine Kopplung auftritt. Infolge der richtungsabhängigen elastischen Eigenschaften der Lagereinrichtung treffen durch die Drehbewegung des Rotors angeregte Schwingungen auf eine Lagerung, deren Drehpunkt anders als bei herkömmlichen Lagereinrichtungen nicht mit der Drehachse des Rotors zusammenfällt, sondern von dieser beabstandet oder azentrisch angeordnet ist. Dadurch wird die Lagereinrichtung deutlich schwerer zu instabilen Schwingungen angeregt, so dass diese effektiv gedämpft werden. Dies führt zu einer Erhöhung der für den stabilen Lauf der Vorrichtung nicht zu überschreitenden Grenzdrehzahl, wobei auf teure und verschleißfreudige Dämpfungselemente wie viskose Dämpfer, Reibdämpfer usw. verzichtet werden kann. Je stärker die Richtungsabhängigkeit bzw. die Orthotropie der elastischen Eigenschaften ist, desto größere Werte sind für die Grenzdrehzahl erreichbar, und je geringer die Steifigkeit der Lagereinrichtung ist, desto stärker kann die Richtungsabhängigkeit der elastischen Eigenschaften sein. Vorteilhafterweise wird dabei die Resonanzdrehzahl nicht erhöht. Somit erhöhen sich weder die im Betrieb der Vorrichtung auftretende Lautstärke noch im Betrieb auftretende Lagerkräfte, was sich wiederum günstig auf die Lebensdauer der Vorrichtung auswirkt. Ferner erlaubt die Erfindung eine Erhöhung der inneren Dämpfung in Fällen, in denen eine Erhöhung derselben zwar nicht erwünscht, in denen sie konstruktionsbedingt aber unvermeidbar ist. Solche Fälle treten für gewöhnlich bei komplexeren Rotorkonstruktionen wie sogenannten „bio-dichten“ Rotoren, die aus vielen miteinander verbundenen Einzelkomponenten bestehen, oder bei der Verwendung selbstverriegelnder Welle/Nabe-Kupplungen auf.
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Da durch externe Stöße angeregte Schwingungen überwiegend zur Drehachse senkrechte Schwingungskomponenten haben, hängen die elastischen Eigenschaften von zur Drehachse des Rotors der auf der Lagereinrichtung gelagerten Vorrichtung senkrechten Richtungen ab, um besagte Schwingungskomponenten wirkungsvoll zu dämpfen.
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Für die Lagereinrichtung sind verschiedene Ausführungen möglich. Beispielsweise kann die Lagereinrichtung einstückig ausgebildet sein. Insbesondere kann die Lagereinrichtung wenigstens ein Lagerelement umfassen. Richtungsabhängige elastische Eigenschaften der Lagereinrichtung lassen sich sowohl bei einstückigen Lagereinrichtungen als auch innerhalb einzelner Lagerelemente beispielsweise durch Hohlräume bewirken, die eine richtungsabhängige Verteilungsdichte haben und/oder deren Größe richtungsabhängig variiert. Oder aber Teilbereiche einer einstückigen Lagereinrichtung bzw. eines Lagerelements werden je nach Material der Lagereinrichtung oder des Lagerelements zur Erzeugung bereichsweise verschiedener oder sich kontinuierlich ändernder Elastizitätseigenschaften unterschiedlichen Behandlungen mit zum Beispiel verschiedenen Temperaturen, Drücken oder Umgebungsatmosphären unterzogen.
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Sofern die Lagereinrichtung zwei oder mehr Lagerelemente umfasst, können diese in Bezug auf die Drehachse des Rotors der auf ihr gelagerten Vorrichtung rotationssymmetrisch angeordnet sein, wobei wenigstens zwei der Lagerelemente verschiedene Elastizitätsmodule aufweisen. Beispielsweise genügt es zur Erzeugung richtungsabhängiger elastischer Eigenschaften bereits, wenn bei rotationssymmetrisch angeordneten Lagerelementen mit ansonsten gleichen Elastizitätsmodulen ein einziges Lagerelement einen Elastizitätsmodul hat, der sich von dem der übrigen Lagerelemente unterscheidet, wobei der Elastizitätsmodul dieses Lagerelements größer oder kleiner sein kann als der Elastizitätsmodul der übrigen Lagerelemente. Andererseits kann die Lagereinrichtung auch mehrere in Bezug auf eine Drehachse des Rotors der auf ihr gelagerten Vorrichtung unsymmetrisch angeordnete Lagerelemente umfassen. Bei einer solchen Lagereinrichtung lässt sich eine gewünschte Richtungsabhängigkeit der elastischen Eigenschaften einfach durch entsprechendes Anordnen der Lagerelemente ausbilden. Dabei können wenigstens zwei der Lagerelemente benachbart angeordnet sein. Beispielsweise kann bei einer Lagereinrichtung mit rotationssymmetrisch angeordneten Lagerelementen, die alle den gleichen Elastizitätsmodul haben, einfach ein weiteres Lagerelement mit einem ebensolchen Elastizitätsmodul vorgesehen sein, das einem der Lagerelemente benachbart angeordnet ist, wobei die beiden benachbarten Lagerelemente sich berührend oder ohne sich zu berühren angeordnet sein können. Alternativ dazu kann auch eines der Lagerelemente anders dimensioniert sein als die übrigen Lagerelemente. Auch bei nicht rotationssymmetrischer Anordnung der Lagerelemente können wenigstens zwei der Lagerelemente verschiedene Elastizitätsmodule aufweisen, um die richtungsabhängigen Eigenschaften der Lagereinrichtung zu verstärken. In Fällen, in denen bei rotationssymmetrisch oder nicht rotationssymmetrisch angeordneten Lagerelementen zwei Lagerelemente verschiedene Elastizitätsmodule aufweisen, kann eines der Lagerelemente Hohlräume aufweisen, während wenigstens ein Lagerelement frei von Hohlräumen ist.
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Besonders bevorzugt besteht die Lagereinrichtung aus Kostengründen sowie aus Gründen der leichten Erhältlichkeit wenigstens teilweise aus Gummi, bzw. wenigstens eines der Lagerelemente besteht aus Gummi. Wegen der richtungsabhängigen elastischen Eigenschaften erweist sich die Abhängigkeit der Dämpfungs- und Federeigenschaften, wie sie für Gummi typisch ist, bei der Erfindung nicht mehr als nachteilig.
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Die Lagereinrichtung kann von der von ihr zu lagernden Vorrichtung völlig getrennt ausgebildet sein. Bevorzugt ist jedoch wenigstens ein Teil der Lagereinrichtung mit der Vorrichtung trennbar oder untrennbar verbunden, um die Vorrichtung jederzeit schnell und einfach lagern bzw. abstellen zu können. So können zum Beispiel insbesondere einige oder alle Lagerelemente einer Lagereinrichtung mit der Vorrichtung trennbar oder untrennbar verbunden sein. Die Verbindung kann grundsätzlich auf alle möglichen Arten ausgeführt sein, wie zum Beispiel durch Schrauben, Nieten, Stecken, Kleben, Löten, Schweißen, Klammern, usw.
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Bei den Drehlagern der Vorrichtung handelt es sich bevorzugt um ein Wälzlager oder ein Gleitlager. Andere geeignete Lager können aber ebenso als Drehlager verwendet werden.
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Ferner kann die Vorrichtung ein Motor sein oder einen Motor umfassen oder einen Motor zum Antreiben des Rotors umfassen oder mit einem solchen Motor verbindbar sein. Bevorzugt weist die Vorrichtung dann eine Welle/Nabe-Kupplung, und insbesondere eine selbstverriegelnde Welle/Nabe-Kupplung auf, bei der es sich um eine standardisierte Verbindungsart zum Übertragen von Drehmomenten und Leistungen von einer Welle oder einem Zapfen auf eine rotierende Nabe handelt. Darüber hinaus kann der Rotor alternativ oder zusätzlich auch manuell antreibbar sein, und zu diesem Zweck kann die Vorrichtung beispielsweise über einen Handkurbelantrieb verfügen.
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Besonders bevorzugt handelt es sich bei der Vorrichtung um eine Zentrifuge oder einen Teil einer Zentrifuge, beispielsweise deren Motor. Sofern es sich bei der Vorrichtung um eine Zentrifuge handelt, kann die Vorrichtung ferner eine Kupplungseinrichtung und einen Zentrifugenrotor, der auskragend gelagert sein kann, aufweisen, wobei Rotor und Zentrifugenrotor über die Kupplungseinrichtung miteinander verbunden sind, um den Zentrifugenrotor mittels des Rotors anzutreiben. An der Vorrichtung können aber auch andere Elemente freitragend angekoppelt sein. Ferner kann die Vorrichtung beispielsweise innerhalb eines Gehäuses mittels der Lagereinrichtung gelagert sein.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Die Figuren zeigen:
- 1a einen schematischen Querschnitt durch eine Anordnung mit einer Lagereinrichtung gemäß einer ersten Ausführung und einer darauf gelagerten Vorrichtung;
- 1 b eine Draufsicht auf die Anordnung der 1a) ;
- 2 einen Querschnitt durch eine einstückige Lagereinrichtung;
- 3a einen schematischen Querschnitt durch eine Anordnung mit einer Lagereinrichtung gemäß einer zweiten Ausführung und einer darauf gelagerten Vorrichtung;
- 3b eine Draufsicht auf die Anordnung der 3a);
- 4a einen schematischen Querschnitt durch eine Anordnung mit einer Lagereinrichtung gemäß einer dritten Ausführung und einer darauf gelagerten Vorrichtung;
- 4b eine Draufsicht auf die Anordnung der 4a); und
- 5 eine auf einer Lagereinrichtung gelagerte Zentrifuge.
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In der 1a) ist ein schematischer Querschnitt durch eine stark vereinfacht dargestellte Anordnung mit einer Lagereinrichtung 1 aus einem Gummimaterial gemäß einer ersten Ausführung und einer darauf gelagerten Vorrichtung 2 zu sehen. 1b) zeigt die Anordnung der 1a) in Draufsicht. Die Vorrichtung 2 umfasst ein im Wesentlichen zylindrisches Gehäuse 3, einen im Gehäuse 3 angeordneten oberen Lagerschild 4 und einen unteren Lagerschild 5, ein im oberen Lagerschild 4 angeordnetes Drehlager 6 und ein im unteren Lagerschild 5 angeordnetes Drehlager 7, sowie eine in den Drehlagern 6 und 7 um eine Drehachse 12 drehbar gelagerte Welle 8 als Rotor. Ferner umfasst die Vorrichtung 2 als Antrieb für die Welle 8 einen Motor 9, der ebenfalls im Gehäuse 3 angeordnet und der über eine Welle/Nabe-Kupplung 10 mit der Welle 8 verbunden ist.
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Vorliegend sind Gleitlager für beide Drehlager 6 und 7 vorgesehen. Alternativ können aber auch beide Drehlager 6 und 7 als Wälzlager ausgebildet sein; es kann aber auch nur eines der Drehlager 6 und 7 ein Wälzlager sein und das jeweils andere der Drehlager 6 und 7 ein Gleitlager. Ferner ist bei der gezeigten Anordnung die Lagereinrichtung 1 nicht mit der Vorrichtung 2 verbunden, wobei es ohne Einschränkungen auch möglich wäre, Vorrichtung 2 und Lagereinrichtung 1 trennbar, zum Beispiel mittels Schraubenverbindungen, oder untrennbar, zum Beispiel durch Kleben, miteinander zu verbinden.
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Im Querschnitt durch die Lagereinrichtung 1, wie er in der 2 zu sehen ist, erkennt man, dass die Lagereinrichtung 1 im Inneren eine Vielzahl an runden Hohlräumen 11 aufweist, deren Verteilungsdichte sowie Durchmesser in der 2 von links nach rechts kontinuierlich abnehmen. Ein äußerster rechter Abschnitt der Lagereinrichtung 1 ist sogar gänzlich frei von Hohlräumen 11. Infolge der Hohlräume 11 weist die Lagereinrichtung 1 auf der in der 2 linken Seite andere elastische Eigenschaften auf als auf der in der 2 rechten Seite. Auf der linken Seite, dort wo die Verteilungsdichte der Hohlräume 11 sowie deren Durchmesser am größten sind, ist die Lagereinrichtung 1 wesentlich elastischer als auf der rechten Seite, wo sich weniger oder überhaupt keine Hohlräume 11 befinden. Dadurch nehmen die elastischen Eigenschaften der Lagereinrichtung 1 von rechts nach links, und insbesondere senkrecht zur Drehachse 12, kontinuierlich zu und sind deshalb richtungsabhängig.
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Im Betrieb der Vorrichtung 2 wird die Welle 8 vom Motor 9 über die Welle/Nabe-Kupplung 10 angetrieben und dreht sich mit einer bestimmten Drehzahl, die oberhalb der Resonanzdrehzahl der Vorrichtung 2 liegt, innerhalb der Drehlager 6 und 7 um die Drehachse 12. Aufgrund von externen Stößen, für die Reibmechanismen auf der sich drehenden Welle 8, Gleitlagereffekte usw. verantwortlich sind, treten entdämpfte Eigenschwingungen auf. Weil die elastischen Eigenschaften der Lagereinrichtung 1 jedoch von einer Richtung senkrecht zur Drehachse 12 abhängen, werden diese Schwingungen in verschiedenen Richtungen verschieden stark gedämpft; mit anderen Worten liegt ein Drehpunkt der Lagereinrichtung 1 nicht auf der Drehachse 12 sondern ist gegenüber dieser verschoben. Ein Aufschaukeln der Schwingungen wird infolgedessen erschwert und die Grenzdrehzahl der Vorrichtung 2 wird dadurch erhöht.
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3a) zeigt eine Anordnung, bei der die Vorrichtung 2 auf einer anders ausgeführten Lagereinrichtung 13 gelagert ist. Eine Draufsicht dieser Anordnung ist in der 3b) zu sehen. Die Lagereinrichtung 13 umfasst beispielhaft drei rotationssymmetrisch um die Drehachse 12 der Welle 8 angeordnete Lagerelemente 14, 15, 16. Keines der Lagerelemente 14, 15, 16 ist mit der Vorrichtung 2 verbunden, es ist aber alternativ möglich, beliebig viele oder alle der Lagerelemente 14, 15 und 16 wie oben beschrieben mit der Vorrichtung 2 trennbar oder nicht trennbar verbunden auszubilden.
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Die beiden Lagerelemente 14 und 15 weisen gleiche elastische Eigenschaften auf. Hingegen unterscheiden sich die elastischen Eigenschaften des Lagerelements 16 von denen der Lagerelemente 14 und 15, wodurch eine Richtungsabhängigkeit der elastischen Eigenschaften der Lagereinrichtung 13 erreicht wird. So kann das Lagerelement 16 elastischer sein als die Lagerelemente 14 und 15, weil es beispielsweise Hohlräume aufweist, die im Unterschied zur in der 2 gezeigten Lagereinrichtung 1 innerhalb des Lagerelements 16 homogen verteilt sind. Oder aber das Lagerelement 16 ist weniger elastisch ausgebildet als die Lagerelemente 14 und 15, weil nunmehr die Lagerelemente 14 und 15 solche Hohlräume aufweisen. Ebenso ist es möglich, dass keines der Lagerelemente 14, 15 und 16 Hohlräume aufweist und unterschiedliche elastische Eigenschaften für die Lagerelemente 14, 15 und 16 durch eine geeignete Wahl der Materialien, aus denen die jeweiligen Lagerelemente 14, 15 und 16 bestehen, erreicht werden. Wie die Lagereinrichtung 1 weist auch die Lagereinrichtung 13 infolge ihrer richtungsabhängigen elastischen Eigenschaften in Richtungen senkrecht zur Drehachse 12 richtungsabhängige elastische Eigenschaften auf, deren Wirkung die gleiche ist wie bei der Lagereinrichtung 1.
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Eine Anordnung, bei der die Vorrichtung 2 gemäß einer weiteren Ausführung einer Lagereinrichtung 17 gelagert ist, zeigen die 4a) und 4b) einmal im Querschnitt und einmal in Draufsicht.
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Die Lagereinrichtung 17 umfasst beispielhaft vier Lagerelemente 18, 19, 20 und 21 mit jeweils gleichen elastischen Eigenschaften, wobei jedes der Lagerelemente 18, 19, 20, 21 Hohlräume aufweisen kann oder auch nicht aufweisen kann. Drei der Lagerelemente 18, 19, 20 und 21, nämlich die Lagerelemente 18, 19, 20, sind wie bei der Lagereinrichtung 13 rotationssymmetrisch zur Drehachse 12 angeordnet. Dagegen ist das vierte Lagerelement 21 dem Lagerelement 20 direkt benachbart angeordnet, wobei sich beide Lagerelemente 20 und 21 berühren. Insgesamt wird durch die gezeigte Anordnung des Lagerelementes 21 die Rotationssymmetrie zur Drehachse 12 durchbrochen; die Lagerelemente 18, 19, 20 und 21 sind in Bezug auf die Drehachse 12 unsymmetrisch angeordnet. Ferner bewirkt das benachbarte Anordnen der Lagerelemente 20 und 21, dass die Lagereinrichtung 17 in deren Umfeld weniger elastisch ist als im jeweiligen Umfeld der Lagerelemente 18 und 19. In von den Lagerelementen 20 und 21 wegweisenden, zur Drehachse 12 senkrechten Richtungen nehmen die elastischen Eigenschaften der Lagereinrichtung 17 demnach zu. Bei alternativen Ausführungsformen der Lagereinrichtung 17 können einzelne Lagerelemente 18, 19, 20, 21 auch unterschiedliche Elastizitätsmodule aufweisen.
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Schließlich ist in der 5 eine Zentrifuge 22 dargestellt, die auf einer Lagereinrichtung 23 mit richtungsabhängigen elastischen Eigenschaften gelagert ist. Die Ausführung der Lagereinrichtung 23 entspricht der Ausführung einer beliebigen der zuvor beschriebenen Lagereinrichtungen 1,13 oder 17. Die Zentrifuge 22 umfasst einen Motor 24 mit einem drehbar gelagerten Rotor 25, eine Kupplungseinrichtung 26 und einen auskragend gelagerten Zentrifugenrotor 27. Mittels der Kupplungseinrichtung 26 sind der Rotor 25 und der Zentrifugenrotor 27 miteinander verbunden.
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Im Betriebszustand der Zentrifuge 22 wird der Zentrifugenrotor 27 vom sich drehenden Rotor 25 des Motors 24 über die Kupplungseinrichtung 26 angetrieben. Rotor 25 und Zentrifugenrotor 27 drehen sich mit einer bestimmten Drehzahl oberhalb der Resonanzdrehzahl der Zentrifuge 22 um eine Drehachse 28. Dabei erschwert die Lagereinrichtung 23 dank ihrer richtungsabhängigen elastischen Eigenschaften ein Aufschaukeln entdämpfter Eigenschwingungen und sorgt dadurch für eine Erhöhung der Grenzdrehzahl der Zentrifuge 22.