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Die
Erfindung betrifft eine Luftversorgungseinrichtung für einen
Fahrzeugsitz mit zumindest einer im oberen Bereich des Fahrzeugsitzes
vorgesehenen Luftöffnung, über welche
der Kopf-, Schulter- und Nackenbereich des Sitzinsassen mit einem
Luftstrom beaufschlagbar ist, welcher durch wenigstens einen Lüfter der
Luftversorgungseinrichtung erzeugbar ist, der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
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Es
sind verschiedene Luftversorgungseinrichtungen für einen Fahrzeugsitz bekannt,
mittels welchen der Kopf-, Schulter- und Nackenbereich des Sitzinsassen
mit einem Luftstrom beaufschlagt werden kann. Allerdings haben diese
Luftversorgungseinrichtungen zum Nachteil, dass beispielsweise an sehr
heißen
Tagen, wenn der Schulter- und Nackenbereich des Sitzinsassen zu
dessen Komfortsteigerung über
die entsprechenden Luftversorgungseinrichtungen belüftet wird,
durch diese Belüftung
Zugempfindungen entstehen können.
Außerdem
sind keine Reinigungskonzepte für
die entsprechenden Luftversorgungseinrichtungen beschrieben. Dies
beeinträchtigt
den Komfort der Fahrzeuginsassen bzw. der Nutzer der Luftversorgungseinrichtung.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Luftversorgungseinrichtung
für einen
Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, welche auf
einfache und kostensparende Weise den Komfort der Fahrzeuginsassen
erhöht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Luftversorgungseinrichtung für
einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und
nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen angegeben.
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Um
eine Luftversorgungseinrichtung für einen Fahrzeugsitz mit zumindest
einer im oberen Bereich des Fahrzeugsitzes vorgesehenen Luftöffnung, über welche
der Kopf-, Schulter- und Nackenbereich des Sitzinsassen mit einem
Luftstrom beaufschlagbar ist, welcher durch wenigstens einen Lüfter der Luftversorgungseinrichtung
erzeugbar ist, zu schaffen, welche auf einfache und kostensparende
Weise den Konfort des Fahrzeuginsassen erhöht, ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Luftversorgungseinrichtung sowohl in einem den Kopf-, Schulter-
und Nackenbereich des Sitzinsassen mit einem Luftstrom beaufschlagenden
Druckbetrieb wie auch in einem Luft über die Luftöffnung absaugenden Saugbetrieb
betreibbar ist. Dies hat den Vorteil, dass mit derselben Luftversorgungseinrichtung
bei Bedarf eine Belüftung
von Körperbereichen
des Sitzinsassen vorgenommen werden kann, die Luft aus besagten
Bereichen bei entsprechendem Bedarf aber auch absaugbar ist. Beispielsweise
kann an sehr heißen Tagen
durch den Saugbetrieb der Luftversorgungseinrichtung der Komfort
der Fahrzeuginsassen gesteigert werden, ohne dass es zu unangenehmen
Zugempfindungen kommt.
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In
weiterer Ausgestaltung ist es dabei vorteilhaft, wenn ein Lüfter vorgesehen
ist, welcher reversierbar im Druckbetrieb und im Saugbetrieb in
jeweils entgegengesetzter Drehrichtung betreibbar ist. Auf diese
Weise kann die Veränderung
zwischen Druckbetrieb und Saugbetrieb sehr einfach durch den Lüfter vorgenommen
werden. Es ist aber auch denkbar, dass der Lüfter einfach selber drehbar
ist, so dass nach seiner Drehung die Richtung des Druck- bzw. Saugbetriebs
ebenfalls revertiert ist.
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In
weiterer Ausgestaltung ist dabei ein Heizelement vorgesehen, welches
in Abhängigkeit
des Druckbetriebs bzw. des Saugbetriebs ein- und ausschaltbar ist.
Durch dieses Heizelement wird der Komfort des Fahrzeuginsassen weiter
gesteigert, da nun auch bei niedrigen Temperaturen ein angenehmer
Belüftungseffekt
bei Bedarf hergestellt werden kann.
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Außerdem ist
es von Vorteil, wenn eine Steuervorrichtung vorgesehen ist, mittels
welcher nach dem Abschalten des Druckbetriebs für eine bestimmte Zeit die Luftversorgungseinrichtung
in den Saugbetrieb umschaltbar ist. Auf diese Art und Weise kann beispielsweise
Staub, Niederschlag oder ähnliche Verschmutzung
der Luftversorgungseinrichtung im Ansaugbereich auf einfache, komfortable
und zeitsparende Weise reduziert werden. Nachdem die Luftversorgungseinrichtung
im Druckbetrieb lief, wird für
eine bestimmte Zeit eine eventuell vorhandene Staubakkumulation
im Ansaugbereich einfach in entgegengesetzter Richtung weggeblasen.
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In
weiterer Ausgestaltung ist dabei mittels der Steuervorrichtung eine
Drehgeschwindigkeit des wenigstens einen Lüfters im Druckbetrieb und/oder im
Saugbetrieb einstellbar. Auch dies dient der Erhöhung des Komforts der Fahrzeuginsassen,
da nun entsprechend den Wünschen
der Fahrzeuginsassen die Stärke
des Druckbetriebs bzw. des Saugbetriebs regelbar ist.
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Wenn
mittels der Steuervorrichtung die Strömungsrichtung des Luftstroms
manuell veränderbar, insbesondere
umkehrbar ist, können
die Fahrzeuginsassen entsprechend ihren Wünschen zwischen dem Druckbetrieb
und dem Saugbetrieb frei wählen bzw.
hin- und herschalten.
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In
weiterer Ausgestaltung ist mittels der Steuervorrichtung die Strömungsrichtung
des Luftstroms in Abhängigkeit
von einer Temperatur automatisch veränderbar, insbesondere umkehrbar.
Dies hat den Vorteil, dass nun beispielsweise bei einer sehr hohen
Temperatur die Strömungsrichtung
des Luftstroms automatisch umgekehrt werden kann, so dass es nicht
zu einer unangenehmen Zugempfindung im Schulter- und Nackenbereich
bei starker Belüftung
an sehr heißen
Tagen kommt.
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Die
Erfindung umfasst des Weiteren einen Fahrzeugsitz mit einer Luftversorgungseinrichtung. Somit
ist die erfindungsgemäße Luftversorgungseinrichtung
direkt in den Fahrzeugsitz integrierbar, so dass die entsprechenden
Komfortsteigerungen für die
Nutzer der Fahrzeugsitze Anwendung finden können.
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In
weiterer Ausgestaltung ist die Luftversorgungseinrichtung dabei
in der Rückenlehne
und/oder der Kopfstütze
des Fahrzeugsitzes angeordnet. Dies sind die Bereiche, an denen
in der Regel der Komfort der Benutzer der Fahrzeugsitze durch eine
entsprechende Luftversorgungseinrichtung am besten und einfachsten
erhöht
werden kann.
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Ebenfalls
zur Erfindung zählt
ein Kraftwagen mit einem Fahrzeugsitz, welcher eine erfindungsgemäße Luftversorgungseinrichtung
umfasst. Dabei umfasst die Erfindung insbesondere Kraftwagen, die eine
geschlossene und/oder offen zu fahrende Fahrgastzelle aufweisen.
Somit kann die erfindungsgemäße Luftversorgungseinrichtung
den Komfort der Fahrzeuginsassen auch insbesondere in Cabriolets steigern,
da hier bei Fahrt an heißen
Tagen mit offenem oder geschlossenem Fahrzeug ein besonders ausgeprägter Hitze-
und Wärmestau
im Schulter- und Nackenbereich einsitzender Personen entsteht. Die
erfindungsgemäße Luftversorgungseinrichtung hilft
nun in komfortabler Weise, beispielsweise Erkältungen durch Schwitznässe zu vermeiden.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnungen.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
Skizze einer Seitenansicht auf eine Luftversorgungseinrichtung für einen
Fahrzeugsitz mit zumindest einer im oberen Bereich des Fahrzeugsitzes
vorgesehenen Luftöffnung, über welche der
Kopf-, Schulter- und Nackenbereich des Sitzinsassen mit einem Luftstrom
beaufschlagbar ist, welcher durch wenigstens einen Lüfter der
Luftversorgungseinrichtung erzeugbar ist, wobei die Luftversorgungseinrichtung
sowohl in einem den Kopf-, Schulter- und Nackenbereich des Sitzinsassen
mit einem Luftstrom beaufschlagenden Druckbetrieb wie auch in einem
Luft über
die Luftöffnung
absaugenden Saugbetrieb betreibbar ist;
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2 eine vergrößerte, skizzenartige Seitenansicht
der Luftversorgungseinrichtung aus 1, wobei
in 2A die Luftversorgungseinrichtung in einem Druckbetrieb
und in 2B die Luftversorgungseinrichtung
in einem die Luft über
die Luftöffnung
absaugenden Saugbetrieb betrieben ist.
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In 1 ist
skizzenartig eine Seitenansicht auf einen Fahrzeugsitz 10 im
Innenraum eines Kraftfahrzeugs dargestellt. Dabei umfasst der Fahrzeugsitz 10 im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
ein Sitzteil 12, eine Rückenlehne 14 sowie
eine Kopfstütze 16.
Dabei ist in der Kopfstütze 16 eine
Luftversorgungseinrichtung 18 angeordnet. Prinzipiell ist
es natürlich
auch vorstellbar, dass die Luftversorgungseinrichtung 18 an
einem anderen oberen Bereich des Fahrzeugsitzes 10 angeordnet
ist. Durch die Luftversorgungseinrichtung 18 ist der Kopf-,
Schulter- und Nackenbereich des Sitzinsassen mit einem Luftstrom beaufschlagbar.
Eventuell können
natürlich
auch andere Körperbereiche
des Sitzinsassen mit einem Luftstrom beaufschlagbar sein.
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In 2 ist eine vergrößerte Seitenansicht der Luftversorgungseinrichtung 18 aus 1 dargestellt.
Die Luftversorgungseinrichtung 18 ist dabei wie bereits
in 1 dargestellt in der Kopfstütze 16 angeordnet.
Die Luftversorgungseinrichtung 18 umfasst dabei eine Luftöffnung 20,
welche an einem kopfseitigen Rand 22 der Kopfstütze 16 angeordnet
ist. Auch an einer vom Fahrzeuginsassen abgewandten Randseite 24 weist
die Kopfstütze 16 eine
Luftöffnung 26 auf.
Prinzipiell kann die zweite, dem Fahrzeuginsassen abgewandte Luftöffnung 26 jedoch
an jeder beliebigen anderen Stelle der Kopfstütze 16 oder auch an
anderen Bereich des Fahrzeugsitzes 10 angeordnet sein.
Die beiden Luftöffnungen 20, 26 sind
durch einen Luftkanal 28 miteinander verbunden. Durch diesen
Luftkanal 28 kann nun beispielsweise ein Luftstrom in Richtung
des sitzseitigen Randes 22 fließen, und durch die Luftöffnung 20 somit
den Kopf-, Schulter- und Nackenbereich des Sitzinsassen belüften. Die
Luftversorgungseinrichtung 18 umfasst des Weiteren einen
Lüfter 30.
Mithilfe dieses Lüfters 30,
welcher theoretisch natürlich
auch ein Gebläse
sein kann, wird der Luftstrom erzeugt, der durch den Luftkanal 28 fließt, um in
einem Druckbetrieb an der Luftöffnung 20 auszutreten
und den Kopf-, Schulter- und Nackenbereich des Sitzinsassen zu beaufschlagen. Der
Luftstrom ist dabei durch die schwarzen Pfeile in 2a und 2b zeichnerisch
dargestellt.
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In 2a ist
die Luftversorgungseinrichtung 18 im Druckbetrieb betrieben.
In diesem Fall wird Luft vom Lüfter 30 über die
vom sitzseitigen Rand 22 abgewandte Luftöffnung 26 angesaugt,
so dass der entstehende Luftstrom mit Druck in Richtung der Luftöffnung 20 fließt, wo er
zu einer entsprechenden Belüftung
von Körperbereichen
des Fahrzeuginsassen dient. Erfindungsgemäß ist es nun vorgesehen, dass die
Luftversorgungseinrichtung 18 auch in einem Saugbetrieb
betreibbar ist. In diesem Saugbetrieb wird die Luft über die
sitzseitige Luftöffnung 20 durch den
Luftkanal 28 in Richtung der vom Sitzinsassen abgewandten
Randseite 24 bzw. in Richtung der Luftöffnung 26 in Form
eines Luftstroms überführt. Mit anderen
Worten wird die Luft aus dem oberen Sitzbereich des Sitzinsassen
abgesaugt. Das Betreiben der Luftversorgungseinrichtung 18 im
Saugbetrieb ist anhand der schwarzen Pfeile für den entstehenden Luftstrom
in 2b zeichnerisch dargestellt.
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Zwischen
der vom Fahrzeuginsassen abgewandten Luftöffnung 26 und dem
Lüfter 30 ist
ein Ansauggitter 32 angebracht. Mithilfe dieses Ansauggitters 32 kann
im Druckbetrieb der Luftversorgungseinrichtung 18 die Anzahl
der Staub- oder Schmutzpartikel, welche mit der durch den Luftkanal 28 strömenden Luft
auf den Lüfter 30 treffen
und diesen verschmutzen würden,
bereits deutlich verringert werden. Trotzdem ist es unvermeidbar,
dass während des
Druckbetriebs der Luftversorgungseinrichtung 18 Staub-
bzw. Schmutzpartikel in den Ansaugbereich 34 zwischen der
Luftöffnung 26 und
dem Ansauggitter 32 gelangen, bzw. sich am Ansauggitter 32 festsetzen.
Mittels einer Steuervorrichtung 36, welche im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
am Lüfter 30 angeordnet
ist, theoretisch allerdings an jedem beliebigen anderen Ort mit
einer Verbindung zur Luftversorgungseinrichtung 18 angeordnet
sein kann, kann die Luftversorgungseinrichtung 18 nach
dem Abschalten des Druckbetriebs für eine bestimmte Zeit in den Saugbetrieb
umgeschaltet werden. Dies hat zum Vorteil, dass nun Staub- bzw.
Schmutzteilchen, welche sich im Ansaugbereich 34 oder am
Ansauggitter 32 oder irgendwo anders im Luftkanal 28 während des
Druckbetriebs der Luftversorgungseinrichtung 18 festgesetzt
haben, auf einfache Art und Weise in Richtung der Luftöffnung 26 wieder
aus der Luftversorgungseinrichtung 18 entfernt werden können. Somit
kann die Luftversorgungseinrichtung 18 schnell und kostengünstig gesäubert werden.
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In
der in 2a und 2b dargestellten Ausführungsform
ist außerdem
ein Heizelement 38 vorgesehen. Mittels dieses Heizelements 38 kann während des
Druckbetriebs die durch den Luftkanal 28 in Richtung der
Luftöffnung 20 strömende Luft
erwärmt
werden, um den Komfort des Sitzinsassen bei z. B. kalter Außentemperatur
zu erhöhen.
In Abhängigkeit
des Druckbetriebs bzw. des Saugbetriebs ist das Heizelement dabei
ein- und ausschaltbar.
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Mittels
der Steuervorrichtung 36 ist des Weiteren die Drehgeschwindigkeit
des Lüfters 30 im Druckbetrieb
und/oder im Saugbetrieb einstellbar. Mit anderen Worten kann die
Stärke
der Luftströmung
in beiden Richtungen, also im Druck- und Saugbetrieb der Luftversorgungseinrichtung 10 variiert
werden. Mittels der Steuervorrichtung 36 ist die Strömungsrichtung
des Luftstroms auch manuell veränderbar, insbesondere
umkehrbar. Das heißt,
der Sitzinsasse kann jederzeit wählen,
ob er die Beaufschlagung des Luftstroms z. B. an seinem Kopf-, Schulter-
oder Nackenbereich bevorzugt, oder ob er möchte, dass durch den Saugbetrieb
eventuelle Wärmeanstauungen
in genau jenen Körperregionen
durch das Absaugen der Luft im Saugbetrieb durch die Luftversorgungseinrichtung 18 vermindert
werden.
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Mittels
der Steuervorrichtung 36 ist die Strömungsrichtung des Luftstroms
außerdem
in Abhängigkeit
von einer Temperatur automatisch veränderbar, insbesondere umkehrbar. Dabei
ist die Steuervorrichtung 36 so eingestellt, dass sie ab
einer bestimmten Temperatur automatisch den Saugbetrieb einschaltet.
Diese Temperatur kann individuell festgelegt werden, so dass bei
großen
Wärmeanstauungen
beispielsweise an Hitzetagen gewährleistet
ist, dass erhitzte Luft aus den Körperbereichen des Sitzinsassen
durch die Luftversorgungseinrichtung 18 abgesaugt wird.
Die erfindungsgemäße Luftversorgungseinrichtung 18 bzw.
der Fahrzeugsitz 10 mit der erfindungsgemäßen Luftversorgungseinrichtung 18 eignet
sich somit insbesondere für
geschlossen und/oder offen zu fahrende Fahrgastzellen von Kraftwagen.
In Cabriolets, in denen es naturgemäß sehr häufig zu unterschiedlichen Temperaturen
und damit einer Anwendung der Luftversorgungseinrichtung 18 kommt,
ist der Komfort hier deutlich erhöht. Insbesondere im geschlossenen
Fahrzeugzustand ist die Möglichkeit,
durch die Luftversorgungseinrichtung 18 bzw. deren Betrieb
im Saugzustand einen Wärmestau
im Nacken- und Schulterbereich komfortabel abzusaugen, von Vorteil.