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Die
Erfindung betrifft eine Reifentemperiervorrichtung gemäß Anspruch
1.
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Grundsätzlich gibt
es beim Abziehen und Aufziehen von Reifen von bzw. auf eine Felge
das Problem, dass die Reifenflanken beim Montagevorgang beschädigt werden
können,
wenn die Reifentemperatur unter etwa 18°C liegt.
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Dieses
Problem verschärft
sich vor allem bei Reifen mit Notlaufeigenschaften (Run Flat Tires)
und bei Niederquerschnittsreifen, deren Reifenflanken gegenüber herkömmlichen
Reifen wesentlich verstärkt
sind. Dadurch sind die Reifenflanken bei niedrigen Temperaturen,
insbesondere bei Temperaturen unter 18°C, wenig flexibel und beim Felgenwechsel beschädigungsanfällig.
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Da
eine Beschädigung
des Reifens vom Reifenmonteur nicht unbedingt sofort bemerkt oder
angezeigt wird, ergibt sich darüber
hinaus eine hohe Gefährdungslage
für den
Benutzer derartiger Reifen.
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Es
sind aus dem Rennsport zwar Heizdecken oder beheizbare Reifenumhüllungen
bekannt, jedoch können
mit derartigen Decken schlecht mehrere Reifen beheizt werden und überdies
sind derartige Heizvorrichtungen sehr teuer, so dass sie für den normalen
kommerziellen Einsatz nicht in Frage kommen.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Reifentemperiervorrichtung
zu schaffen, mit der es auf technologisch einfache und sichere Weise
möglich
ist, Reifen auf eine Temperatur zu erwärmen, die oberhalb des Temperaturbereiches
liegt, in dem Reifen bei der Montage bzw. Demontage von Felgen beschädigt werden
können.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruches 1.
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Die
erfindungsgemäße Reifentemperiervorrichtung
zeichnet sich durch den Vorteil eines einfach aufgebauten Gehäuses aus,
in dem zumindest ein Reifen, jedoch auch eine Mehrzahl von Reifen
zum Erwärmen
angeordnet werden können,
wozu eine einfache Heizeinrichtung und ein Umluftgebläse vorgesehen
ist, das angesaugte Luft über
die Heizeinrichtung leitet und in den Aufnahmeraum für die Reifen
fördert. Üblicherweise
wird hierbei eine Umluftströmung
erzeugt, die den bzw. die Reifen allseitig umströmt und damit schnell und gleichmäßig erwärmt, selbst
wenn die Reifen auf einer Felge montiert sind. Es ist somit mit
der erfindungsgemäßen Reifentemperiervorrichtung
möglich,
entweder den Reifen allein oder das komplette Rad im Aufnahmeraum
anzuordnen und dabei den Reifen auf eine für die Montage geeignete Temperatur,
in der Regel ca. 18°C
oder höher,
aufzuwärmen.
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Die
Unteransprüche
haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
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Das
von einem üblicherweise
als Elektromotor ausgebildeten Motor angetriebene Umluftgebläse und die
Heizung kann über
eine Zeitsteuerung gesteuert bzw. geregelt werden, die durch einen
einfachen Ein-/Aus-Schalter aktiviert werden kann.
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Hierbei
kann eine gewünschte
Aufwärmzeit eingestellt
werden, nach deren Ablauf das Umluftgebläse automatisch abgeschaltet
wird. Alternativ ist das Gerät
voreingestellt.
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Als
Reifenhalteeinrichtung dient entweder die Bodenplatte des Aufnahmeraums
des Gehäuses oder
ein spezielles Reifen-Aufnahmegestell.
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Das
gemäß der erfindungsgemäßen Reifentemperiervorrichtung
vorgesehene Reifen-Aufnahmegestell
zeichnet sich dadurch aus, dass es sich auf dem Aufstellboden, auf
dem das Gehäuse
der Reifentemperiervorrichtung aufgestellt ist, abstützen kann.
Hierdurch ist es möglich,
das Gehäuse
der erfindungsgemäßen Reifentemperiervorrichtung
in Leichtbauweise auszubilden, da die Gewichtskräfte der eingesetzten Reifen
oder Räder
nicht vom Gehäuse
selber, sondern vom Reifen-Aufnahmegestell aufgenommen
werden, das sich auf dem Aufstellboden und nicht am Gehäuse abstützt. Soll
jedoch der Boden des Aufnahmeraums als Reifenhaltereinrichtung verwendet
werden, ist dieser entsprechend verstärkt ausgeführt.
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Um
die Abstützung
des Reifen-Aufnahmegestells auf dem Aufstellboden möglichst
einfach zu gestalten, kann das Gestell beispielsweise U-förmig ausgebildete
Stützbügel aufweisen,
die in Abständen zueinander
angeordnet sind, die der Breite der jeweils zu erwärmenden
Reifen bzw. Räder
entspricht. Hierbei weisen die U-Bügel nach unten, so dass deren
freie Enden als Stützfüße dienen,
die durch Ausnehmungen im Boden des Aufnahmeraums des Gehäuses hindurchtreten
können,
so dass sie sich auf dem Aufstellboden abstützen können und dementsprechend das
Gehäuse
nicht mit den Gewichtskräften
der Reifen bzw. Räder
belastet wird.
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Die
Stützbügel können in
einer einfachen Ausführungsform
mit zwei horizontal angeordneten Aufnahmestangen verbunden werden,
die entsprechend der Breite der Stützbügel beabstandet voneinander
parallel zueinander verlaufen und mit den Stützbügel verbunden, beispielsweise
verschweißt sind.
Hierdurch ist es auch möglich,
für unterschiedliche
Reifenbreiten unterschiedlich ausgebildete Reifenaufnahmegestelle
zu verwenden, um die Gestelle an die unterschiedlichen Reifenbreiten
und Größen anpassen
zu können.
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Vom
Prinzip her ist es auch möglich,
das Reifen-Aufnahmegestell mit zusätzlich verstellbaren Bügeln zu
versehen, die auf den horizontalen Auflagestangen verschoben werden
können
und um so eine Anpassung an die unterschiedlichen Reifenbreiten vornehmen
zu können.
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Der
Aufnahmeraum des Gehäuses
ist auf der Seite, der der Heizeinrichtung und dem Umluftgebläse zugewandt
ist, mit einem Trennblech versehen, das eine vorzugsweise mittig
angeordnete Luftansaugöffnung
aufweist, die beispielsweise mit einem Schutzgitter versehen sein
kann. Das Trennblech ist so im Gehäuse angeordnet und in diesem
fixiert, dass ein umlaufender Spalt entsteht, so dass beim Ansaugen
der im Aufnahmeraum befindlichen Luft durch das Umluftgebläse diese
in die Luftansaugöffnung
einströmt,
vom Umluftgebläse über die
Heizeinrichtung geleitet wird und anschließend über den umlaufenden Spalt in
den Aufnahmeraum zurückgelangt,
so dass die Luft den bzw. die Reifen oder auch Räder allseitig umströmen kann,
so dass der Reifen gleichmäßig und
schnell auf eine für
eine Montage geeignete Temperatur erwärmt werden kann. Diese liegt,
wie eingangs erläutert,
in der Regel bei etwa 18° bis
30°C, auf
welche Temperatur die erfindungsgemäße Reifentemperiervorrichtung
den bzw. die Reifen in ca. 3 bis 4 Minuten aufwärmen kann. Ein Temperaturbereich
von zumindest 18°C
oder höher ist
deswegen besonders bevorzugt, weil Studien der Reifenhersteller
belegen, dass insbesondere Niederquerschnittsreifen und Reifen mit
Notlaufeigenschaften beschädigt
werden können,
wenn sie nicht eine Temperatur von zumindest 18°C bei der Reifenmontage erreicht
haben.
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Weitere
Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung. Es zeigt:
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1 eine
schematisch leicht vereinfachte perspektivische Darstellung einer
erfindungsgemäßen Reifentemperiervorrichtung
in geschlossenem Zustand,
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2 eine
der 1 entsprechende Darstellung der Reifentemperiervorrichtung
in geöffnetem
Zustand,
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3 eine
der 2 entsprechende Darstellung der Reifentemperiervorrichtung
mit zwei in einen Aufnahmeraum eines Gehäuses eingesetzten Reifen, und
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4 eine
Darstellung der Luftzirkulation der erwärmten Luft um die im Aufnahmeraum
angeordneten Reifen.
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Aus
einer Zusammenschau der 1 bis 3 ergibt
sich der Aufbau einer in diesen Figuren mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichneten
Reifentemperiervorrichtung.
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Die
Reifentemperiervorrichtung 1 weist ein Gehäuse 2 mit
einem Aufnahmeraum 3 auf, der im Beispielsfalle eine Tür 4 mit
zwei schwenkbaren Türflügeln 4A und 4B aufweist.
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Alternativ
ist es möglich,
dass lediglich eine aufschwenkbare Tür oder auch eine Rolltür vorgesehen
ist, was eine besonders platzsparende Konstruktion darstellt.
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Die
Reifentemperiervorrichtung 1 weist ferner eine Reifenhalteeinrichtung 5 auf,
die im Aufnahmeraum 3 angeordnet ist, wobei die Reifenhalteeinrichtung 5 als
dem Aufnahmeraum 3 entnehmbares Teil ausgebildet sein kann.
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Aus 4 ergibt
sich, dass die Reifentemperiervorrichtung 1 ferner eine
Heizeinrichtung 6 und ein Umluftgebläse 7 aufweist, das
von einem schematisch angedeuteten Motor 8 angetrieben
werden kann und das aus dem Aufnahmeraum 3 angesaugte Luft über die
Heizeinrichtung 6 leitet und in den Aufnahmeraum 3 fördert. Diese
Luftförderung
ist in 4 durch die eingezeichneten Pfeile verdeutlicht und
repräsentativ
für alle
Pfeile ist einer dieser Pfeile mit dem Bezugzeichen L gekennzeichnet.
Aus der 4 wird deutlich, dass es durch
den Betrieb des Umluftgebläses 7 und
der Heizeinrichtung 6 zu einer sich gleichmäßig im Aufnahmeraum 3 verteilenden Luftströmung kommt,
die in diesem Aufnahmeraum 3 angeordnete Reifen R1 und
R2 gleichmäßig außen und
innen durchströmt
und dabei auf die gewünschte Temperatur
erwärmt.
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Das
Umluftgebläse 7,
die Heizeinrichtung 6 sowie der Motor 8 werden
durch eine in den Figuren nicht im Einzelnen dargestellte elektrische
Steuer- bzw. Regelvorrichtung mit Zeitsteuerung betrieben, die durch
einen einfachen Ein-/Aus-Schalter 9 aktivierbar ist. Die
elektrischen Komponenten der erfindungsgemäßen Reifentemperiervorrichtung 1 sind hierfür in einer
Abdeckung 20 untergebracht, die am Gehäuse 2 von innen mittels
einer Verschraubung befestigt ist und bei der dargestellten Ausführungsform
zusätzlich
zwei Luftschlitzanordnungen 21 und 22 umfasst.
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Wie
die Figuren ferner verdeutlichen, ist bei der in den 1 bis 4 dargestellten
besonders bevorzugten Ausführungsform
eine Reifenhalteeinrichtung in Form eines Reifenaufnahmegestells 5 vorgesehen.
Das Reifenaufnahmegestell 5 stützt sich hierbei auf dem Aufstellboden
B des Gehäuses 2 und
nicht an dem Gehäuse 2 selber
ab, so dass das Gehäuse 2 nicht
durch das Gewicht der vom Gestell 5 gehaltenen Reifen R1 und
R2 belastet wird. Dies ermöglicht
eine besonders leichte Ausbildung des Gehäuses 2.
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Wie
sich insbesondere aus einer Zusammenschau der 2 und 4 ergibt,
weist das Reifenaufnahmegestell 5 bei der dargestellten
Ausführungsform
drei beabstandet zueinander angeordnete U-förmige Stützbügel 10, 11 und 12 auf,
die sich, wie insbesondere aus 2 ersichtlich,
nach unten öffnen
und eine Bodenplatte 24 des Gehäuses 2 durchgreifen,
so dass sie sich auf dem Aufstellboden B (siehe 4)
abstützen
können.
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Die
Stützbügel 10, 11, 12 sind über horizontal
angeordnete Auflageprofile 13 und 14 miteinander verbunden,
die, wie sich aus 2 erschließt, nahe der Bodenplatte 24 mit
den jeweiligen Schenkeln der Stützbügel 10, 11, 12 verbunden
sind. Die 3 und 4 verdeutlichen
hierbei, wie die eingesetzten Reifen R1 und R2 in dem Reifenaufnahmegestell 5 abgestützt sind.
Obwohl in den Figuren beispielhaft zwei Reifen vorgesehen sind,
ist es möglich,
grundsätzlich
das Gehäuse 2 auch
nur für
einen einzigen Reifen auszulegen, bevorzugt ist jedoch eine Gehäuseauslegung
für zumindest
zwei oder mehr Reifen.
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Wie
sich aus einer Zusammenschau insbesondere der 2 und 4 schließlich ergibt,
ist auf der Seite des Gehäuses 2,
die dem Umluftgebläse 7 zugewandt
ist, ein Trennblech 18 im Gehäuse 2 befestigt, so
dass sich ein umlaufender Spalt 25 ergibt, durch den die
Luft L vom Gebläse
nach Erwärmung
durch die Heizeinrichtung 7 in den Aufnahmeraum 3 gefördert werden
kann. Hierfür
weist das Trennblech 18 eine vorzugsweise mittig angeordnete Luftansaugöffnung 19 auf,
die zur Sicherung gegen Eingriff mit einem Gitter versehen sein
kann.
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Insbesondere 3 verdeutlicht
schließlich eine
im Bereich der Bodenplatte 24 angeordnete Frontkante 23 des
Aufnahmegehäuses 2,
deren Festigkeit im Vergleich zum Gehäuse 2 erhöht ist,
so dass sich zum Einsetzen der Reifen R1 und R2 diese in das Gehäuse 2 und
die Reifenhalteeinrichtung 5 einrollen lassen, ohne dass
es für
das Bedienpersonal nötig
ist, die Reifen, die zum Teil sehr schwer sind, anzuheben. Beim Einrollen überrollen
die Reifen R1 und R2 dementsprechend die verstärkte Frontkante 23 und
gelangen in das Reifenaufnahmegestell 5, wie sich dies
insbesondere aus der 3 erschließt.
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Neben
der schriftlichen Offenbarung der Erfindung wird zur Komplettierung
auf deren zeichnerische Darstellung in den 1 bis 4 Bezug
genommen.
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- 1
- Reifentemperiervorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Aufnahmeraum
- 4
- Tür
- 4A,
B
- Türflügel
- 5
- Reifenhalteeinrichtung/Reifenaufnahmegestell
- 6
- Heizeinrichtung
- 7
- Umluftgebläse
- 8
- Motor
- 9
- Ein-/Ausschalter
- 10–12
- Stützbügel
- 13,
14
- Auflageprofile
- 15–17
-
- 18
- Trennblech
- 19
- Luftansaugöffnung
- 20
- Abdeckung
- 21,
22
- Luftschlitzanordnungen
- 23
- Frontkante
- 24
- Bodenwand
des Gehäuses 2
- 25
- Umlaufender
Schlitz
- L
- Luftströmungspfeile