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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reinigung,
Desinfektion und/oder Sterilisierung von Kissen, Oberbetten oder
dgl. gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
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Wie
wissenschaftlich eindeutig festgestellt, wimmelt es z. B. in Kopfkissen
millionenfach von Hausstaubmilben und deren Kotkügelchen.
Die nur zwei bis drei Millimeter kleinen Hausstaubmilben sind schon
nach 3 Wochen geschlechtsreif und bekommen bis zu 50-fachen Nachwuchs.
Alle werden ganz hervorragend durch Hautschuppen ernährt,
von denen der Mensch täglich etwa zwei Gramm vor allem beim
Schlafen verliert und an denen sich Tausende Hausstaubmilben in
den Kissen oder Bettdecken satt fressen können. Hausstaubmilben
produzieren Kot, jede Einzelne von ihnen etwa 20 Kügelchen
pro Tag. Sie verteilen sich als feinster Staub mit abgestorbenen
Hausstaubmilben in den Kopfkissen. Ein Kaffeelöffel voll
von diesem Staub enthält ca. 1 000 Hausstaubmilben und
250 000 kleine Kotkügelchen. Dieser feinste Staub wird
durch Bewegungen im Schlaf aufgewirbelt, gelangt in Nase, Mund und
Augen und sorgt auf der Haut für Juckreiz. Dies sind beste
Voraussetzungen für Atembeschwerden, Schleimhautentzündung
und Hausstauballergien. Bisher gibt es kein ausreichendes Mittel
zur Desinfektion oder Sterilisation von Kopfkissen. So lebt der
Mensch zwangsläufig hautnah „Kopf an Kopf” mit
diesen unappetitlichen Mitbewohnern auf den Kopfkissen.
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Wie überfällig
eine Desinfektion von Kopfkissen oder Bettdecken möglichst
ohne chemische Mittel ist, berichtet sehr deutlich der Chef des
für den Infektionsschutz in der Bundesrepublik Deutschland zuständigen
Robert-Koch-Institutes, Prof. Dr. Reinhard Kurth. So werden die
Gefahren stark zunehmender Infektionen – trotz allem Fortschritt – ständig größer,
Epidemien zukünftig immer häufiger auftreten.
Die Mikroben schlagen mit großem Erfolg zurück.
Bedrohliche Epidemien wie Tuberkulose, Pest, Cholera, Pocken oder
Diphterie schienen der Vergangenheit anzugehören. Aber
dieser Optimismus ist verflogen. Die Renaissance der Seuchen ist
vorprogrammiert. Der leichtfertige Umgang mit Antibiotika lässt
Resistenzen entstehen, die gewohnten Waffen werden stumpf. Prof.
Kurth ist der festen Überzeugung, die Natur hat noch viele Überraschungen
für den Menschen bereit. Die Gabe von Antibiotika ist zur
Abwehr kaum noch möglich. Die heutige Umwelt bietet allen
Bakterien, Viren sowie Kleinstlebewesen immer wieder noch idealere
Lebensbedingungen.
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Die
Bekämpfung von Hausstaubmilben erfolgt neben rein mechanischen
Mitteln wie etwa einem Absaugen mittels Staubsauger vor allem auf chemischem
Wege, indem beispielsweise Kissen oder Bettdecken mit chemischen
Lösungen behandelt werden, beispielsweise bei oder nach
einem üblichen Waschvorgang. Neben den Kosten derartiger Behandlungen
sind insbesondere die zur Desinfektion notwendigen Chemikalien alles
andere als gesundheitlich unbedenklich, vor allem im Hinblick auf unvermeidliche
Rückstände in den Kissen oder Bettdecken nach
einer solchen Behandlung, die teilweise gefährlicher als
die eigentlich zu bekämpfenden Hausstaubmilben sein können.
Die Vermeidung chemischer Substanzen bei der Sterilisation oder
Desinfektion von Kissen oder Bettdecken hat daher wesentliche Vorteile.
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Es
wurde immer wieder versucht, eine Desinfektion von zu reinigendem
Gut mit einem Waschvorgang zu verbinden, indem desinfizierende Waschmittel
eingesetzt wurden. Diese in der Regel mit aggressiven chemischen
Substanzen versetzten Waschmittel haben zum einen den Nachteil,
dass sie die zu reinigenden Güter schädigen können
und zudem in durchaus nennenswerter Konzentration auch nach dem
Reinigen in diesen Gütern verbleiben und diese daher dauerhaft
mit Chemika lien belastet werden. Zum anderen werden die mit diesen
Chemikalien zu entfernenden Bakterien und Viren bei einer solch
breiten Verwendung von chemischen Substanzen mit der Zeit teilweise
resistent gegen diese Chemikalien, wodurch die Desinfektionswirkung
nicht mehr greifen kann.
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Es
ist weiterhin aus der
DE
42 35 560 C2 bekannt, einen Trockenschrank für
Wäsche so auszugestalten, dass in ihm hängende
Wäsche mittels eines Warmluftgebläses auf schonende
Art und ohne mechanische Beanspruchung getrocknet und auch desinfiziert
oder sterilisiert werden kann. In einem derartigen Trockenschrank
werden die Wäschestücke in hängender
Anordnung eingebracht und durch von außen zugeführte
Warmluft getrocknet beziehungsweise bei weiterer Erhöhung
der Temperatur desinfiziert oder sogar sterilisiert, wenn die Warmluft auf
Temperaturen von über 121°C erwärmt wird. Hierdurch
wird die mechanische Belastung der Wäsche beim Trocknen
zu Null reduziert, gleichwohl ist die Behandlung von Wäsche
oder Textilien mit diesem Trockenschrank auf zu trocknendes Gut
mit nur geringer Schichtdicke wie etwa Kleidungsstücke, Handtücher
oder dergleichen beschränkt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine
dafür geeignete Behandlungseinrichtung vorzuschlagen, mit
der insbesondere auch Kissen, Bettdecken oder dergleichen voluminöse
luftdurchlässige Gegenstände gereinigt, getrocknet
oder sogar desinfiziert werden können, wobei auch im Inneren
dieser Gegenstände sich befindende Partikel oder zu entfernende
Bestandteile wie etwa Hausstaubmilben oder deren Kot entfernt werden
können.
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Die
Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe
ergibt sich hinsichtlich des Verfahrens aus den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 in Zusammenwirken mit den Merkmalen des
zugehörigen Oberbegriffes sowie hinsichtlich der Vorrichtung aus
den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 14 im Zusammenwirken
mit den Merkmalen des zugehörigen Oberbegriffes. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Die
Erfindung betreffend das Verfahren geht aus von einem Verfahren
zur Reinigung, Desinfektion und/oder Sterilisierung von Kissen,
Decken oder dgl. luftdurchlässige Gegenstände,
bei dem die Kissen oder dgl. in einem Behandlungsraum eines Behandlungsschrankes
in mechanisch unbewegtem Zustand behandelt werden, indem Luft durch
den Behandlungsraum geführt wird. Ein derartiges Verfahren
wird dadurch weiter entwickelt, dass die Luft von den Seiten und
von der Oberseite des Behandlungsraums und mit sich intervallartig ändernder
Geschwindigkeit, Volumenstrom, Luftfeuchtigkeit und/oder Temperatur
in den Behandlungsraum eingeblasen oder aus dem Behandlungsraum
herausgesaugt wird, wobei der Volumenstrom der Luft derart stark
ausgebildet ist, dass er das Innere der Kissen oder dgl. durchtritt
und insbesondere im Inneren der Kissen oder dgl. vorhandene Partikel,
Schmutz oder dgl. aus den Kissen herauslöst und entfernt.
Hierdurch wird erreicht, dass die üblicherweise sehr kleinen
Partikel und der Schmutz etwa aufgrund des Befalls des Kissens oder dgl.
mit der Hausstaubmilbe quasi aus dem Kissen oder dgl. herausgeblasen
wird und damit weitgehend oder sogar vollständig entfernt
werden kann. Durch die Luftführung sowie die Beeinflussung
von Volumenstrom, Strömungsgeschwindigkeit in der Luft, Luftfeuchtigkeit
und Lufttemperatur kann dafür gesorgt werden, dass auch
bei voluminösen zu reinigenden Gegenständen wie
Kissen, Decken, Oberbetten oder dergleichen luftdurchlässige
Gegenstände das Innere dieser Gegenstände vollständig
mit dem Luftstrom durchgeblasen wird und damit diese kleinen Partikel
durch den Luftstrom gelöst und abtransportiert werden können.
Hierdurch wird eine mechanische Reinigung nicht nur der Oberfläche,
sondern auch des Inneren derartig voluminöser, zu reinigender
Gegenstände wie Kissen, Oberbetten oder dergleichen erreicht,
die auf konventionelle Art nicht möglich ist. Durch die
Kombination mit einer Erhöhung der Temperatur der im Behandlungsraum
strömenden Luft kann darüber hinaus auch die thermische
Wirkung dieser erwärmten Luft genutzt werden, um nach einer
Reinigung aufgrund der Strömungswirkung der Luft eine Desinfektion
oder Sterilisation der gesamten zu reinigenden Gegenstände
und dabei vor allen Dingen auch des Inneren dieser Gegenstände
zu bewirken. Hierzu wird die Luft beispielsweise nach einer Phase
des starken Durchströmens des Behandlungsraums bei gemäßigten
Temperaturen und der damit einhergehenden Reinigungswirkung nach
und nach erwärmt, so dass gegebenenfalls noch innerhalb
des zu reinigenden Gegenstandes wie etwa einem Kissen, einer Bettdecke
oder dergleichen verbliebene Reste etwa eines Befalls mit Hausstaubmilben
sicher thermisch abgetötet werden und damit ebenfalls unschädlich
sind. Zur Durchdringung der reinigenden Gegenstände wie
etwa Kissen, Bettdecken oder dergleichen muss die Luftströmung
mit wesentlich höherer Geschwindigkeit und einem höheren
Volumenstrom durch den Behandlungsraum geführt werden,
als dies bei den bekannten Lö sungen von Trockenschränken
der Fall sein muss. Hierdurch können eine Vielzahl von
zu reinigenden, voluminösen Gegenständen bearbeitet
werden, wie dies insbesondere Kissen, Bettdecken oder dergleichen luftdurchlässigen
Gegenstände sind, wobei diese Kissen, Bettdecken oder dergleichen
lediglich beispielhaft genannt werden und im weiteren für
alle derartigen Gegenstände stehen sollen. Die Luftströmung
kann dabei entweder durch ein Einblasen der Luft in den Behandlungsraum
oder auch durch ein Absaugen vorhandener Luft aus dem Behandlungsraum
bei gleichzeitigem Nachströmen neuer Luft erzeugt werden.
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Von
besonderem Vorteil ist es, wenn die Luft den Behandlungsraum gleichzeitig
oder abwechselnd von den Seiten und von der Oberseite des Behandlungsraums
durchströmt. Durch diese Gestaltung des Luftstroms von
den Seiten des Behandlungsraums und von der Oberseite des Behandlungsraumes
kann dafür gesorgt werden, dass auch bei ungleichmäßig
sich erstreckenden voluminösen und luftdurchlässigen
Gegenständen wie etwa Kissen oder Decken immer eine vollständige
Durchdringung des Volumens des zu durchströmenden Gegenstandes
erreicht wird, da zum einen durch die unterschiedlichen Anströmrichtungen
jeder Teil des zu durchströmenden Gegenstandes optimal
angeströmt und gleichzeitig das zu durchströmende
Volumen nicht zu groß wird. Durch eine intervallartige
Gestaltung der unterschiedlichen Einströmrichtungen und hierfür
eine Steuerung der Einströmung der Luft durch die Seiten
oder die Oberseite des Behandlungsraumes kann jeder Gegenstand unabhängig von
seiner Form von der einströmenden Luft optimal beaufschlagt
werden. Ebenfalls trägt der intervallartige Betrieb des
Behandlungsschrankes dazu bei, dass sich aufgrund der starken Luftströmung
innerhalb zum Beispiel eines Kissens keine die Luftströmung
hemmenden Verklumpungen zum Beispiel von Federn bilden können,
die eine vollständige Reinigung eines Kissens durch Abschattungen
möglicherweise verhindern könnten. Der ständige
Wechsel der Einströmrichtung der Luft beugt derartigen
Verklumpungen sicher vor.
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Weiterhin
ist es von Vorteil, wenn die Luft derart in den Behandlungsraum
eintritt, dass die Kissen oder dgl. durch den Luftstrom nicht in
ihrer Position innerhalb des Behandlungsraums verändert
werden. Hierdurch kann verhindert werden, dass die Kissen oder dergleichen
sich in ihrer Lage derart gegenüber einem bestimmungsgemäßen
Ausgangszustand verändern, dass eine Reinigung der Kissen oder
der gleichen nicht mehr sicher gewährleistet ist oder die
Kissen möglicherweise sogar Ein- oder Auslässe
des Behandlungsraumes verstopfen. Hierzu kann in weiterer Ausgestaltung
die Luft den Behandlungsraum mit einer Grundrichtung von oben nach unten
durchtreten und die Kissen oder dgl. gegen ihre Auflageflächen
innerhalb des Behandlungsraums drücken. Hierdurch kann
bewirkt werden, dass die Luft in den Behandlungsraum von den Seiten
derart eintritt, dass sich die Luft von den Seiten aufeinander zu
mit einer zusätzlichen Geschwindigkeitskomponente zum Boden
des Behandlungsraums bewegt und damit die etwa auf einer Ablage
liegenden oder einem Bügel hängenden Kissen entsprechend der
Schwerkraftrichtung zusätzlich durch den Luftstrom auf
die Ablage oder den Bügel gedrückt wird.
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Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn die Luft vor dem Eintritt in den
Behandlungsraum zusätzliche Feuchtigkeit zugesetzt wird.
Hierdurch kann insbesondere im Zusammenwirken mit einer Temperierung
der Luftströmung ein Dampf erzeugt werden, der bei der
Reinigung, aber vor allem bei der Sterilisation und Desinfektion
des Kissens oder dergleichen von Vorteil ist.
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Denkbar
ist es weiterhin, dass zur Desinfektion die Luft mit einer Temperatur
von mehr als 100°C über einen Zeitraum dem Behandlungsraum
zugeführt wird. In anderer Ausgestaltung kann aber auch zur
Sterilisierung die Luft mit einer Temperatur von mehr als 121°C über
einen Zeitraum dem Behandlungsraum zugeführt werden. Hierbei
reichen zur Desinfektion 30 Minuten über 100°C
voll aus. Zur Sterilisation sind 120 Minuten Einwirkungszeit und über
121°C notwendig. Im Anschluss an eine Reinigung mithilfe
der nicht oder nur wenig temperierten Luftströmung, bei
der die Partikel etwa von Hausstaubmilben oder deren Kot durch den
Luftstrom weit gehend entfernt werden, kann eine derartige Phase der
Desinfektion oder Sterilisation angeschlossen werden und damit eine
vollständige Unschädlichmachung zum Beispiel von
Hausstaubmilben erreicht werden.
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Insbesondere
zum Sparen von Heizenergie ist es von Vorteil, wenn die Luft bei
der Desinfektion oder Sterilisierung in einem geschlossenen Kreislauf geführt
wird. Hierdurch wird ein ständiger Wärmeverlust,
wie er bei einer offenen Luftführung, also einem Entnehmen
der umzuwälzenden Luft aus der Umgebung zwangsläufig
stattfindet, vorgebeugt, indem die schon erhitzte Luft immer wieder
zum Durchströmen des Behandlungsraumes genutzt wird.
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Insbesondere
bei hohen Verschmutzungsgraden kann es aber auch von Vorteil sein,
dass die Luft zur Entfernung der in den Kissen vorhandenen Partikel
oder des Schmutzes nach dem Durchtreten des Behandlungsraums in
die Umgebung abgegeben wird. Hierdurch wird die Luft beim Durchströmen der
zu reinigenden Gegenstände immer wieder erneuert und kann
sich damit nicht mit der Zeit mit Schmutzpartikeln anreichern, die
nach dem Einblasen in den Behandlungsraum möglicherweise
wieder in das Innere des Kissens oder dergleichen gelangen können.
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Zur
Vermeidung derartiger Sekundärverschmutzungen ist es auch
denkbar, dass die Luft zur Entfernung der in den Kissen vorhandenen
Partikel oder des Schmutzes gefiltert wird. Eine solche Filterung
kann entweder nach dem Durchströmen des Behandlungsraums
in einem geschlossenen Kreislauf erfolgen, so dass immer nur gereinigte
Luft in den Behandlungsraum wieder zurückgeführt
wird, denkbar ist es weiterhin auch, bei einem offenen Kreislauf
die aus dem Behandlungsraum ausgeblasene Luft vor dem Eintritt in
die Umgebung zu filtern. Damit wird die Umgebung nicht mit den aus
den Kissen oder dergleichen entfernten Partikeln belastet.
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Nach
einem derartigen Behandlungszyklus mittels Durchströmen
und anschließender thermischer Behandlung ist es von Vorteil,
wenn die Kissen oder dgl. nach der Desinfektion oder Sterilisierung mit
kühlerer, aus der Umgebung entnommener Luft behandelt werden.
Hierdurch kann eine sukzessive Senkung der Temperatur der Kissen
oder dergleichen erreicht werden, die schädliche Veränderungen der
Kissen oder dergleichen verhindern.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin einen Behandlungsschrank zur Reinigung,
Desinfektion und/oder Sterilisierung von Kissen, Oberbetten oder dgl.,
bei dem die Kissen oder dgl. in einem Behandlungsraum des Behandlungsschrankes
in mechanisch unbewegtem Zustand behandelt werden, indem Luft durch
den Behandlungsraum geführt wird. Hierbei sind in dem Behandlungsschrank Öffnungen im
Bereich der Decke und von zumindest zwei einander gegenüberliegender
Seitenwandungen vorgesehen sind, durch die Luft gleichzeitig oder
abwechselnd von den Seiten und von der Oberseite des Behandlungsraums
eintritt und der Volumenstrom der Luft das Innere der Kissen oder
dgl. durchtritt und insbesondere im Inneren der Kissen vorhandene
Partikel, Schmutz oder dgl. aus den Kissen herauslöst und
entfernt. Mit einem derartigen Behandlungsschrank, der sowohl im
Seitenbereich als auch in der Decke ent sprechende Öffnungen
zum Einleiten eines hinreichend großen Luftstromes aufweist,
kann der bei der vorstehend beschriebenen Verfahrensführung
erreichbare Vorteil der Wirkung des Luftstromes erreicht werden.
Hierbei ist es insbesondere denkbar, dass die Luft über
seitlich in gegenüberliegenden Wandungen des Behandlungsraumes
angeordnete Öffnungen in den Behandlungsraum in Form von
aufeinander zuströmenden Luftströmungen eingeblasen
und unterseitig des Behandlungsraumes wieder aus dem Behandlungsraum
abgezogen wird. Damit ergibt sich eine entsprechende Luftführung
innerhalb des Behandlungsraumes, durch die zum einen die entsprechende
Reinigungswirkung durch ein entsprechendes Durchströmen
der Kissen oder dergleichen gewährleistet ist und zum anderen
eine sichere Abführung der nach dem Durchströmen
der Kissen oder dergleichen abzuführenden Luft erfolgen kann.
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Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn innerhalb des Behandlungsraums Stangen,
Gitter, Roste oder dgl. luftdurchlässige Einrichtungen
angeordnet sind, auf denen die Kissen oder dgl. abgelegt oder aufgehängt
werden können. Hierdurch kann der Behandlungsraum im wesentlichen
vollständig mit entsprechenden Kissen, Decken oder dergleichen
bestückt werden, die in ihrer Position innerhalb des Behandlungsraums
sicher gehalten sind und auch durch den sehr starken Luftstrom nicht
verändert werden können. Gleichzeitig können
diese luftdurchlässigen Einrichtungen eine Durchströmung
des Behandlungsraumes nicht wesentlich behindern und somit ist jeder
Teil der zu reinigenden Kissen oder dergleichen sicher durch die
Luftströmung erreichbar. Von Vorteil ist es insbesondere,
wenn die Stangen, Gitter, Roste oder dgl. luftdurchlässige
Einrichtungen abklappbar oder entfernbar innerhalb des Behandlungsraums angeordnet
sind, wodurch jeweils nach Art der Beladung des Behandlungsraumes
notwendige Stangen, Gitter, Roste oder dergleichen zum Aufhängen
eines Kissens, einer Decke oder dergleichen ausgeklappt oder auch
wieder weggeklappt werden können.
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Von
besonderer Bedeutung ist es, dass im Inneren des Behandlungsraums
an seinen Wandungen Schutzeinrichtungen vorgesehen sind, die eine Berührung
der Kissen oder dgl. mit den Wandungen des Behandlungsraums vermeiden
oder unschädlich für die Kissen oder dgl. gestalten.
Insbesondere bei der thermischen Erhitzung der Kissen oder dergleichen
muss verhindert werden, dass diese Kissen oder der gleichen sich
mit einer ebenfalls aufheizenden Wandung des Behandlungsraumes unzulässig
in Kontakt kommen und dadurch gegebenenfalls Schaden nehmen. Hierfür
können beispielsweise an den Innenflächen des
Behandlungsraums hitzebeständige Schutzleisten oder hitzebeständige
Beschichtungen aufgebracht werden, die einen direkten Kontakt der
Kissen oder dergleichen mit den eigentlichen heißen Wandungen
verhindern.
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Zur
Gewährleistung einer sicheren Abführung der eingeblasenen
Luft ist es von Vorteil, wenn im Bereich des Bodens des Behandlungsraums Öffnungen
vorgesehen sind, durch die die den Behandlungsraum durchströmende
Luft wieder aus dem Behandlungsraum austreten kann. Damit bildet
sich innerhalb des Behandlungsraumes eine Strömung von oben
nach unten aus, die die zu reinigenden Gegenstände sicher
auf ihre Aufhängungen oder Auflagen gedrückt und
somit ein Verrutschen dieser Gegenstände verhindert.
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Von
Vorteil insbesondere hinsichtlich der energetischen Bilanz des Behandlungsschrankes
beim Reinigungsvorgang ist es, wenn der Behandlungsschrank einen
gegenüber der Umgebung abschließbaren Behandlungsraum
aufweist, durch den Luft in einem geschlossenen Kreislauf und über
einen Kondensator führbar ist, wobei der Kondensator über
einen Kühlluftstrom kühlbar ist, der aus der Umgebungsluft
angesaugt wird. In dem geschlossenen Kreislauf kann insbesondere
eine Erhitzung der Luftströmung energetisch vorteilhaft
erfolgen, da immer wieder die gleiche Luft auf das höhere
Temperaturniveau gebracht wird. Der Kondensator dient hierbei zu einer
Steuerung der Luftfeuchtigkeit der umgewälzten Luft. Von
Vorteil ist es hierbei, wenn zur Umschaltung des Betriebs des Behandlungsschrankes
zwischen der Umwälzung im geschlossenen Kreislauf und einer
Behandlung im offenen Kreislauf Klappen an dem Behandlungsschrank
vorgesehen sind, die eine Zufuhr und Abfuhr von Außenluft
zu bzw. aus dem Behandlungsraum ermöglichen und sich zeit- und/oder
temperaturgesteuert und/oder zustandsabhängig vom Behandlungszustand
des Gutes öffnen und schließen.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Behandlungsschrankes zeigt die Zeichnung.
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Es
zeigen:
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1 – eine
Vorderansicht des erfindungsgemäßen Behandlungsschrankes
im geöffneten Zustand im Teilschnitt mit darin mittels
Pfeilen angegebenen Luftströmungen,
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2 – eine
Seitenansicht des erfindungsgemäßen Behandlungsschrankes
gemäß 1 im Schnitt,
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3 – eine
Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Behandlungsschrankes
gemäß 1 mit Auslaßklappen
im offenen Kreislauf,
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4 – eine
Seitenansicht des erfindungsgemäßen Behandlungsschrankes
gemäß 3 mit Auslaßklappen
im offenen Kreislauf.
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Der
erfindungsgemäße Behandlungsschrank 1 ist
in 1 und 2 in einer ersten Konfiguration
dargestellt, bei der eine Reinigung des nur schematisch angedeuteten
Gutes in Form von Kissen oder Decken 2 oder dgl. im Inneren
des Behandlungsraumes 15 des Behandlungsschrankes 1 erfolgt.
Die Kissen oder Decken 2 oder dgl. hängen oder
liegen auf nicht genauer dargestellten und grundsätzlich
bekannten Aufhängevorrichtungen 3, die etwa horizontal
im Inneren des Behandlungsraumes 15 des Behandlungsschrankes 1 befestigt
und teleskopierbar sind und bei Bedarf auch einzeln abgeklappt werden
können. Hierdurch wird die Beschickung und Entnahme des
Behandlungsschranks 1 wesentlich erleichtert.
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Oberhalb
des Behandlungsraumes 15 ist ein Ventilator 5 für
den ggf. auch temperierten Luftstrom 10, 10' angedeutet,
der als Radialgebläse den Luftstrom 10 über
entsprechende Luftführungen in Kanäle 20 einleitet,
die eine in etwa vertikal den Behandlungsraum 15 begrenzende
Luftführung bilden. In diesen Kanälen 20 sind
geöffnet zum Inneren des Behandlungsraumes 15 seitlich
Einlaßöffnungen 19 vorgesehen, durch
die der Luftstrom 10 seitlich und von beiden Seiten des
Behandlungsschrankes 1 einander entgegen strömend
in das Innere des Behandlungsraumes 15 eintreten kann.
Hierdurch wird eine gute Durchmischung des Inneren des Behandlungsraumes 15 mit
dem Luftstrom 10 erreicht, durch die Kissen oder Decken 2 gereinigt
werden. Alternativ ist es auch denkbar, den Ventilator 5 im
unteren Bereich des Behandlungsschranks 1 anzuordnen und
den Luftstrom 10, 10' ansaugen zu lassen.
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Der
Luftstrom 10 weist dabei eine derartige Intensität,
also eine derartige Strömungsgeschwindigkeit und einen
derartigen Volumenstrom auf, dass die Kissen oder Decken 2 oder
dgl. auch in ihrem Inneren durch den Luftstrom 10 geflutet
und durchgeblasen werden. Hierdurch können kleinste Partikel wie
etwa Hausstaubmilben oder deren Kot aus dem Inneren der Kissen oder
Decken 2 oder dgl. heraus geblasen und mit dem Luftstrom 10 abgeführt
werden.
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Der
Luftstrom 10 wird nach dem Durchtreten des Behandlungsraumes 15 durch
eine gelochte untere Wandung 14 bei einer Ausgestaltung
als Warmluftstrom ggf. einem Kondensator 13 zugeführt
und mit einem noch näher erläuterten Kaltluftstrom 8, 8' in diesem
Kondensator 13 in thermische Verbindung gebracht. Nachdem
Durchtreten des Wärmetauschers 13 strömt
der ggf. abgekühlte Luftstrom 10' durch einen
Luftkanal 11 auf der Rückseite des Behandlungsschrankes 1 wieder
nach oben in Richtung auf das Gebläse 5 und wird
dort erneut wie schon beschrieben in das Innere des Behandlungsraumes 15 eingeblasen.
Diese im geschlossenen Kreislauf geführte Luftströmung
des Luftstroms 10, 10' ermöglicht in
noch näher beschriebener Weise die Reinigung und Desinfizierung/Sterilisierung
der Kissen 2 oder Decken oder dgl. insbesondere in Bezug
auf Verunreinigungen mit z. B. Hausstaubmilben und/oder deren Kot
in den Kissen 2 oder Decken oder dgl..
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Der
Kondensator 13 unterhalb des Behandlungsraumes 15 wird
mit einem ersten Kaltluftstrom 8 sowie mit einem weiteren
Kaltluftstrom 8' gekühlt und führt dabei
im Betrieb zum Kondensieren eines in dem Luftstrom 10 enthaltenen
Feuchtigkeitsgehaltes. Der eine Kaltluftstrom 8' wird hierbei über
eine Einlassöffnung 6 in der Nähe des
Kondensators 13 aus der Umgebung angesaugt, wobei unterhalb
des Kondensators 13 ein Radialgebläse in Form
eines Ventilators 4 eine entsprechende Luftströmung
hervorruft. Der Ventilator 4 stößt über
eine Auslassöffnung 7 den Kaltluftstrom 8 im
Sockelbereich der Vorrichtung 1 wieder aus. Der andere
Teil 8' des Kaltluftstroms wird oberhalb des Behandlungsraumes 15 ebenfalls
aus der Umgebung angesaugt und durch zwischen den Seitenwänden 18 und
dem Kanal 20 angeordnete Luftkanäle 12 nach
unten in Richtung auf den Ventilator 4 geführt.
Diese Luftführung dient dazu, dass die Oberflächen
des Behandlungsschrankes 1, die von Bedienungspersonen
berührt werden können, gleichzeitig gekühlt
werden, so dass diese sich an den ansonsten heißen Oberflächen
nicht verbrennen können. Der Kaltluft strom 8' nimmt
hierbei die auf der Außenseite der Luftkanäle 20 anliegende
Temperatur aus dem Luftstrom 10 ab. Gleichzeitig kann der
Kaltluftstrom 8 dazu genutzt werden, die Innenwandungen 9 des
Behandlungsraums 15 derart zu kühlen, dass bei
Betrieb des Behandlungsschrankes 1 mit einem Warmluftstrom 10 die
Kissen 2 oder Decken oder dgl. bei einer Berührung
dieser Innenwandungen 9 keinen Schaden nehmen.
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Im
oberen Bereich des Behandlungsschrankes 1 sind zwei Klappen 21, 22 zu
erkennen, von denen die Klappe 22 eine Auslassklappe für
den Luftstrom 10 im offenen Kreislauf darstellt. In der
in den 1 und 2 dargestellten Konfiguration
ist diese Klappe 22 geschlossen, so dass der Luftstrom 10 nach
dem Durchtreten des Kanals 11 wieder dem Ventilator 5 zugeführt
wird. Die Klappe 21 dient zum Verschluss der Luftzuführung
für den Kaltluftstrom 8', der im oberen Abschnitt
der Vorrichtung 1 zwischen den Behandlungsraum 15 und
die Seitenwände 18 des Behandlungsschrankes 1 eintreten
und nach unten durch den Ventilator 4 gefördert
werden kann. In einem Betriebszustand des Behandlungsschrankes 1,
in dem der Kondensator 13 nicht in Betrieb ist, kann diese
Klappe 21 genauso wie die nahe des Kondensators 13 angeordnete
Klappe 23 verschlossen werden, so dass der Kühlluftstrom 8, 8' in
dem Behandlungsschrank 1 vollständig ausgeschaltet werden
kann. Hierzu wird beispielsweise auch der Ventilator 4 außer
Betrieb gesetzt. In diesem Betriebszustand erfolgt lediglich eine
Aufheizung des Behandlungsraumes 15 durch im oberen Teil
des Behandlungsschrankes 1 angeordnete und hier nicht näher
beschriebene Heizelemente 24. Hierdurch bildet sich im
Inneren des Behandlungsraumes 15 im geschlossenen Kreislauf
ein Warmluftstrom zum Desinfizieren oder Sterilisieren der Kissen
oder Decken 2 oder dgl..
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Der
Betrieb des Behandlungsschrankes 1 lässt sich
etwa wie folgt beschreiben. Nach dem Einbringen der Kissen 2 oder
Decken oder dgl. wird die vorderseitig dargestellte Tür 16 des
Behandlungsschrankes 1 geschlossen und der Behandlungsschrank 1 in
einen ersten Betriebszustand geschaltet, bei dem ein mit dem Ventilator 5 erzeugter
starker Luftstrom 10 den Behandlungsraum 15 in
vorstehend beschriebener Weise von oben und von den Seiten intervallartig
variierend durchströmt und mechanisch durch den Luftstrom 10 Partikel
aus den Kissen, Decken 2 oder dgl. herausbläst.
Nach Erreichen eines entsprechenden Reinigungsgrades können
dann ggf. die Heizelemente 24 in Betrieb gesetzt werden.
Die Luftführung erfolgt in vorstehend schon beschriebener
Weise hierbei im geschlossenen Kreislauf, so dass der Luftstrom 10, 10' nach
dem Durchtreten des Inneren des Behandlungsraumes 15 ggf. über
den Kondensator 13 und durch den Kanal 11 nach
oben innerhalb der Vorrichtung 1 gefördert wird.
Der Kondensator 13 kann in diesem Betriebszustand schon durch
die Kühlung mit dem Kaltluftstrom 8, 8' und
Betätigung des Ventilators 4 in Betrieb sein,
so dass sich unmittelbar bei der Aufheizung des Behandlungsraumes 15 auch
Feuchtigkeit aus dem Inneren des Behandlungsraumes 15 abziehen
lässt.
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Entsprechend
den 3 und 4 ist eine andere Betriebsweise
des Behandlungsschrankes 1 denkbar, bei dem der Behandlungsschrank 1 im
offenen Kreislauf betrieben wird. Die für diesen Betriebszustand
notwendige Luftführung wird in dem gleichen Behandlungsschrank 1 dadurch
realisiert, dass die Abluftklappe 22 für den Luftstrom 10 nunmehr
geöffnet wird, wie dies in der 4 zu erkennen
ist. Hierdurch kann der Luftstrom 10' ganz oder teilweise
in die Umgebung abgeleitet werden, so dass nach Durchtreten des
Inneren des Behandlungsraumes 15 der Luftstrom 10' ganz
oder teilweise ausgeleitet wird. Gleichzeitig wird oberseitig der
Vorrichtung 1 ein entsprechender Kaltluftstrom 8, 8' in
den Bereich des Ventilators 5 geführt, der nach
dem Durchtreten der Heizelemente 24 den ausgeleiteten Teil
des Warmluftstromes 10' ersetzen kann. Durch diese Durchmischung
des Luftstromes 10' mit dem Kaltluftstrom 8' ergibt
sich ein Austausch des umgewälzten Luftstromes, der beispielsweise
zum Erzeugen des reinigenden Luftstroms, aber auch zum schnellen Abkühlen
des Behandlungsraumes 15 genutzt werden kann. Hierbei kann
die Öffnung der Klappe 22 bzw. der korrespondierenden
Elemente zur Luftführung des eintretenden Kaltluftstromes 8' selbstverständlich
zeitgesteuert, temperaturgesteuert oder von sonstigen Zustandsgrößen
des zu reinigenden Gutes 2 abhängig gesteuert
werden.
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- 1
- Trockenschrank
- 2
- Gut/Wäsche
- 3
- Aufhängevorrichtungen
- 4
- Ventilator
Kaltluftstrom
- 5
- Ventilator
Warmluftstrom
- 6
- Einlaß Kaltluftstrom
- 7
- Auslaß Kaltluftstrom
- 8,
8'
- Kaltluftstrom
- 9
- Innenwandung
- 10,
10'
- Luftstrom
- 11
- Luftkanal
Rückströmung Warmluftstrom
- 12
- Luftkanal
Kühlluftstrom
- 13
- Wärmetauscher/Kondensator
- 14
- untere
Wandung Behandlungsraum
- 15
- Behandlungsraum
- 16
- Tür
Trockenschrank
- 18
- Seitenwände
Trockenschrank
- 19
- seitliche
Einlaßöffnungen
- 20
- Luftkanal
Warmluftstrom
- 21
- Einlaßklappe
Kaltluft
- 22
- Auslaßklappe
Warmluft
- 24
- Heizelemente
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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