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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Flächenverkleidungssystem zur Verkleidung
von Flächen mit einem Verkleidungsmaterial sowie ein Verkleidungsmodul und
einen Rahmen für den Einsatz in einem derartigen Flächenverkleidungssystem.
Derartige Flächenverkleidungssysteme, Verkleidungsmodule
und Rahmen werden eingesetzt, um nahezu beliebige Flächen
zu verkleiden, beispielsweise Wandflächen, Bodenflächen,
Zierflächen oder Ähnliches, insbesondere im Bereich
der Bautechnik. Auch andere Anwendungen sind jedoch grundsätzlich
möglich.
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Stand der Technik
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Insbesondere
aus dem Bereich der Bautechnik sind zahlreiche Flächenverkleidungssysteme
bekannt, welche nach verschiedenen Kriterien ausgestaltet sind.
Derartige Flächenverkleidungssysteme, wie sie auch im Rahmen
der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen werden, dienen beispielsweise
zur Verkleidung von Wandflächen, Bodenflächen
oder Deckenflächen mit einem Verkleidungsmaterial. Dieses
Verkleidungsmaterial kann unterschiedliche Werkstoffe umfassen,
beispielsweise metallische Werkstoffe, keramische Werkstoffe, Holz,
Glas, Kunststoff oder ähnliche üblicherweise für
Verkleidungssysteme eingesetzte Werkstoffe oder Kombinationen der
genannten und/oder anderer Werkstoffe.
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Bei
der Verkleidung von Flächen, beispielsweise ebenen, gewinkelten
oder auch gekrümmten Flächen, ist dabei auf verschiedene
Kriterien zu achten. Ein wesentliches Kriterium besteht in vielen
Fällen darin, dass die Verlegung einfach und schnell erfolgen
muss. Die Flächenverkleidungssysteme werden dabei üblicherweise
entweder auf die zu verkleidende Fläche einfach aufgelegt
oder mit dieser zu verkleidenden Fläche verbunden. Letzteres
kann dabei beispielsweise durch eine stoffschlüssige Verbindung,
insbesondere durch Fliesenkleber oder ähnliche Arten stoffflüssiger
Verbindungen, erfolgen. Alternativ oder zusätzlich lassen
sich beispielsweise auch mechanische Befestigungselemente, beispiels weise
für eine kraftschlüssige und/oder formschlüssige
Verbindung, einsetzen, beispielsweise Haken, Schrauben oder Ähnliches.
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Aus
dem Stand der Technik sind Flächenverkleidungssysteme bekannt,
welche aus einzelnen Modulen zusammengesetzt sind. Diese einzelnen Module
können über Verbindungssysteme, beispielsweise
in Form so genannter Klick-Verbindungen, mechanisch miteinander
verbunden sein. Beispiele derartiger Klick-Verbindungen, welche
beispielsweise nach dem bekannten Nut- und Feder-Prinzip funktionieren
können, sind aus
DE
101 58 215 A1 bekannt. Dort wird ein Verlegesystem für
Platten, insbesondere für Steinfliesen, zur Erstellung
eines Decken-, Wand- oder Bodenbelags vorgestellt, bei dem die Platten
mit einem Auflagerahmen versehen sind, auf denen die Platten zumindest
teilflächig aufliegen. Die Auflagerahmen enthalten an jeweils
zwei einander benachbarten Schenkeln einen Ansatz, der zur Aufnahme
eines die Fugenbreite definierenden gummielastischen Dichtungsprofils
ausgebildet ist.
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Abgesehen
von den mechanischen Anforderungen an derartige Flächenverkleidungssysteme werden
in vielen Fällen jedoch weitere Anforderungen gestellt.
Insbesondere sind dies Anforderungen hinsichtlich der Verträglichkeit
mit flüssigen Medien, wie beispielsweise Wasser oder Reinigungsmitteln. So
werden viele Flächenverkleidungssysteme im Bereich von
Nasszellen, Bädern, Toiletten, Küchen oder Wohnbereichen
eingesetzt, in welchen diese häufigen Kontakt mit Wasser
oder anderen Flüssigkeiten haben.
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Ein
wesentliches Kriterium derartiger Flächenverkleidungssysteme
ist daher in vielen Fällen eine geeignete Abdichtung zwischen
den einzelnen Modulen des Flächenverkleidungssystems. Bei
herkömmlichen Systemen, in welchen die Module mit der zu
verkleidenden Fläche verklebt werden, wird daher in der
Regel zwischen die einzelnen Module, insbesondere zwischen einzelne
Fliesen, eine Fugenmasse oder Verfugung eingebracht, welche verhindert,
dass Feuchtigkeit durch die Ritzen zwischen benachbarten Modulen
hinter die Module, insbesondere an die zu verkleidende Fläche,
geraten kann.
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Bei
den genannten, einfach und schnell zu verlegenden Flächenverkleidungssystemen,
insbesondere nach dem Klick-Prinzip, werden daher an den einzelnen
Modulen Dichtungen vorgesehen. Ein Beispiel sind die in
DE 101 58 215 A1 beschriebenen Dichtungsprofile.
Ein weiteres Beispiel derartiger Dichtungsprofile ist aus
CH 508 792 bekannt. Dort wird
ein Verfahren zum Abdichten von Fugen zwischen Bauelementen, insbesondere
zwischen Betonplatten, beschrieben. Derartige Bauelemente sollen
die herkömmlichen, einen Kitt verwendenden Verfahren zum
Verfugen ersetzen und basieren darauf, dass benachbar te Bauelemente
jeweils eine Dichtung aufweisen, wobei diese Dichtungen beim Verlegen
der Bauelemente gegeneinander gedrückt werden.
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Diese
bekannten Vorrichtungen und Verfahren weisen jedoch in der Praxis
eine Mehrzahl von Nachteilen auf, welche nicht in jedem Fall tolerierbar sind
und welche teilweise zu unbefriedigenden Ergebnissen in der Flächenverkleidung
führen. So bildet sich beispielsweise bei dem in
DE 101 58 215 A1 beschriebenen
Verfahren in vielen Fällen ein Spalt zwischen dem Dichtungsprofil
eines Moduls und der Platte des anderen Moduls aus. Dies ist insbesondere
dadurch bedingt, dass die Platten in vielen Fällen Fertigungstoleranzen
unterworfen sind, insbesondere Naturplatten wie beispielsweise Platten
aus Holz, Stein oder ähnlichen natürlichen Materialien.
Auch eine Änderung der Abmessung der Platten über
den Benutzungszeitraum hinweg, beispielsweise durch Aufnahme von
Feuchtigkeit oder ein „Arbeiten” im Holz, kann
zur Bildung derartiger Spalte führen. Diese Spalte bewirken
jedoch, dass Feuchtigkeit zwischen dem Dichtungsprofil und der Platte
an den darunterliegenden Auflagerahmen und/oder die darunterliegende,
zu verkleidende Fläche geraten kann.
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Eine ähnliche
Problematik bildet sich auch bei Systemen wie dem in
CH 508 792 beschriebenen System, bei
welchem zwei Dichtungen benachbarter Module aufeinander gepresst
werden. Da die Dichtungen unmittelbar auf den Plattenmaterialien
der Bauelemente aufliegen, welche jedoch wiederum beispielsweise
den oben beschriebenen Fertigungstoleranzen unterworfen sein können,
ist auch der Druck, mit welchem die Dichtungen aufeinander gepresst
werden, und somit die Dichtungswirkung des Systems bzw. Verfahrens
den genannten Schwankungen unterworfen, auch wenn zweiteilige Dichtungssysteme,
wie das in
CH 508 792 beschriebene Dichtungssystem,
in der Regel eine höhere Dichtigkeit aufweisen als beispielsweise
das in
DE 101 58 215
A1 beschriebene Dichtungssystem.
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Ein
weiterer Nachteil bekannter zweiteiliger Dichtungssysteme, wie beispielsweise
des in
CH 508 792 beschriebenen
Dichtungssystems, ist sowohl ästhetischer als auch technischer
Natur. So sind diese Dichtungen derart ausgebildet, dass zwischen
den einzelnen gegeneinander gepressten Dichtungen eine in der Regel
deutlich sichtbare Kante entsteht. Die Dichtungen sind um diese
Kante herum in vielen Fällen gewölbt, wobei insgesamt
an der Kante aufgrund des für die Dichtung erforderlichen
Drucks eine Unstetigkeit im Oberflächenverlauf der gemeinsam ausgebildeten,
zweiteiligen Dichtung entsteht. Diese Unstetigkeit ist nicht nur ästhetisch
unerwünscht, sondern es können sich sogar im Bereich
dieser Kante aufgrund der Wölbung und den dort auftretenden Spannungen
Undichtigkeiten ausbilden, insbesondere bei einer zunehmenden, beispielsweise
altersbedingten, Versprödung des Dichtungsmaterials.
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Aufgabe der Erfindung
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Flächenverkleidungssystem
bereitzustellen, welches die oben beschriebenen Nachteile bekannter
Flächenverkleidungssysteme zumindest weitgehend vermeidet.
Insbesondere soll das Flächenverkleidungssystem modular
aufgebaut sein und gleichzeitig eine ästhetisch ansprechende
und dennoch technisch verbesserte Dichtung zwischen den einzelnen
Modulen bereitstellen können.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird durch ein Flächenverkleidungssystem mit den
Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 sowie durch ein
Verkleidungsmodul und einen Rahmen, jeweils für den Einsatz
in einem erfindungsgemäßen Flächenverkleidungssystem, gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung, welche einzeln oder
auch in Kombination realisierbar sind, sind in den abhängigen
Ansprüchen dargestellt.
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Das
Flächenverkleidungssystem dient zur vollständigen
oder teilweisen Verkleidung von Flächen mit einem Verkleidungsmaterial.
Dabei kann weitgehend auf die oben beschriebenen Möglichkeiten
der Ausgestaltung derartiger Flächenverkleidungssysteme
verwiesen werden. Insbesondere können ebene, gekrümmte
oder gewinkelte Flächen verkleidet werden. Beispielsweise
lassen sich Bodenflächen und/oder Wandflächen
und/oder Deckenflächen im Gebäudebereich auf diese
Weise mit dem Verkleidungsmaterial verkleiden. Die Verkleidung kann
dabei ästhetischen Zwecken dienen und/oder kann funktioneller
Natur sein, letzteres beispielsweise zum Schutz der zur verkleidenden
Fläche gegenüber Flüssigkeiten, Gasen,
Verunreinigungen oder ähnlichen Angriffen. Grundsätzlich
muss die zu verkleidende Fläche dabei nicht vollständig
geschlossener Natur sein, sondern es können beispielsweise auch
zumindest teilweise freitragende Flächenverkleidungssysteme
hergestellt werden.
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Unter
einem Verkleidungsmaterial kann dabei ein beliebiges Material verstanden
werden, welches den überwiegenden Bestandteil der nach
der Verkleidung sichtbaren Oberfläche des Flächenverkleidungssystems
bildet. So kann beispielsweise eine Oberfläche dieses Verkleidungsmaterials
mindestens 50% der insgesamt erkennbaren äußeren Oberfläche
des Flächenverkleidungssystems bilden. Als typische Beispiele
derartiger Verkleidungsmaterialien können dabei die oben
genannten Materialien genannt werden, welche beispielsweise auch
eine glatte, eine ebene, eine aufgeraute, eine lackierte oder glasierte,
eine gekrümmte, eine reliefartig geformte oder eine andersartig
gestaltete, nach außen weisende Oberfläche aufweisen
können. Die Verkleidungsmaterialien können dabei
auch zumindest teilweise transparent bzw. durchscheinend oder auch nicht-transparent
ausgestaltet sein, beispielsweise durch Verwendung von transparenten
oder durchscheinenden Glasmaterialien, Kunststoffmaterialien, Kristallmaterialien
oder Keramikmaterialien. Alternativ oder zusätzlich lassen
sich auch beispielsweise spiegelnde Verkleidungsmaterialien einsetzen.
Typische, im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbare Verkleidungsmaterialien
sind Naturstoffe, wie beispielsweise Stein, Ton, Keramik, Holz oder ähnliche
Naturmaterialien. Alternativ oder zusätzlich lassen sich
auch künstliche Materialien einsetzen, beispielsweise Keramiken,
Gläser, Kunststoffe, Betonmaterialien oder Ähnliches.
Auch Kombinationen der genannten Materialien und/oder anderer Materialien
sind denkbar.
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Dabei
ist das Flächenverkleidungssystem, wie oben ausgeführt,
modular aufbaubar und weist mindestens zwei Verkleidungsmodule auf.
Diese Verkleidungsmodule enthalten das Verkleidungsmaterial, beispielsweise
ein Fliesenmaterial. Beispielsweise kann derartiges Verkleidungsmaterial
in Form von Platten, beispielsweise rechteckigen, runden oder polygonalen
Platten, in die Verkleidungsmodule eingebracht sein, beispielsweise
(wie unten näher ausgeführt wird) in einen Rahmen
dieser Verkleidungsmodule. Die einzelnen Verkleidungsmodule und/oder das
fertige Flächenverkleidungssystem können dabei
mit der zu verkleidenden Fläche temporär oder permanent
verbunden werden und/oder lediglich auf diese zu verkleidende Fläche
aufgelegt werden. Ersteres kann beispielsweise durch die oben beschriebenen
stoffschlüssigen, kraftschlüssigen oder formschlüssigen
Verbindungstechniken oder Kombinationen dieser Verbindungstechniken
erfolgen. Letzteres kann beispielsweise im Bereich von lediglich
temporär zu verwendenden Verkleidungen eingesetzt sein, beispielsweise
um vorübergehend eine Saalfläche mit einem Parkett
oder Parkettähnlichem Flächenverkleidungssystem
zu dekorieren oder zu schützen. Verschiedene andere Möglichkeiten
sind denkbar.
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Um
diesen modularen Aufbau zu gewährleisten, sollen die Verkleidungsmodule,
welche im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch als Einzelteile beansprucht
werden, aneinandergrenzend auf der zu verkleidenden Fläche
verlegbar sein. Unter „aneinandergrenzend” ist
dabei zu verstehen, dass diese Verkleidungsmodule entlang mindestens
einer Stoßkante eine Berührung eingehen können.
Unter einer Stoßkante ist dabei allgemein ein äußerer
Grenzbereich oder eine Grenzlinie zu verstehen, welche ein Verkleidungsmodul
und/oder ein Verkleidungsmaterial nach außen hin begrenzt,
beispielsweise hin zu einem benachbarten Verkleidungsmodul. Dabei
können im verlegten Zustand die einzelnen Verkleidungsmodule
lediglich lose aneinandergrenzen, ohne dass eine engere mechanische
Verbindung vorgesehen ist. Alternativ können die Verkleidungsmodule
jedoch auch, wie unten näher ausgeführt wird,
durch entsprechende Verbindungselemente mechanisch miteinander verbunden
werden.
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Die
Verkleidungsmodule sind dabei derart ausgestaltet, dass ein erstes
Verkleidungsmodul, insbesondere an einer ersten Stoßkante,
ein erstes Dichtungsprofil aufweist. Ein zweites der Verkleidungsmodule
weist, insbesondere an einer zweiten Stoßkante, ein zweites
Dichtungsprofil auf. Unter einem Dichtungsprofil ist dabei allgemein
ein Element zu verstehen, welches, allein oder in Zusammenwirkung
mit anderen Elementen, insbesondere Dichtelementen, eine Dichtungswirkung
aufweist. Diese Dichtungswirkung soll insbesondere ein Eindringen von
fluiden Medien, insbesondere Flüssigkeiten, in einen Zwischenraum
zwischen aneinandergrenzenden Verkleidungsmodulen bewirken. Diese
Dichtungswirkung soll dieses Eindringen zumindest erheblich verzögern,
wenn auch ein langsames Eindringen in der Regel nicht vollständig
verhindert werden kann. Zu diesem Zweck ist es besonders bevorzugt,
wenn die Dichtungsprofile zumindest verformbar, vorzugsweise sogar
elastisch verformbar, ausgestaltet sind. Verschiedene Ausführungsformen derartiger
elastischer bzw. verformbarer Materialien sind in dem eingangs beschriebenen
Stand der Technik erwähnt und/oder werden unten näher
erläutert.
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Dabei
sollen die Dichtungsprofile der benachbarten Verkleidungsmodule
komplementär zusammenwirken. Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen,
die Dichtungsprofile derart auszugestalten, dass diese beim Verlegen
ineinander eingreifen können. Unter einem Eingreifen ist
dabei ein Vorgang zu verstehen, bei welchem im verlegten Zustand
mindestens ein Bereich eines zu einem Verkleidungsmodul gehörigen
Dichtungsprofils weiter von dem Verkleidungsmaterial dieses Verkleidungsmoduls
entfernt ist als ein Bereich eines Dichtungsprofils eines anderen
Verkleidungsmoduls. In anderen Worten sollen die Dichtungsprofile
benachbarter Verkleidungsmodule, in Draufsicht auf eine Ebene senkrecht
zu dem Flächenverkleidungssystem, zumindest bereichsweise überlappend
ausgestaltet sein. Dies kann beispielsweise als eine einfache Überlappung
realisiert werden. Alternativ oder zusätzlich können
die Dichtungsprofile auch, wie unten näher ausgeführt
wird, ineinander verhakt sein oder auf andere Weise eine mechanisch
stabilere Verbindung eingehen als dies bei einer einfachen Überlappung
der Fall ist.
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Die
beiden Dichtungsprofile bilden also beim Ineinandergreifen eine
gemeinsame Dichtung aus. Unter einer gemeinsamen Dichtung ist dabei,
im Gegensatz zu unmittelbar aneinandergrenzenden einzelnen Dichtungsprofilen
wie in der
CH 508 792 beschrieben,
eine Dichtung zu verstehen, welche keinen geraden durchgängigen
Spalt zwischen den aneinandergrenzenden Verkleidungsmodulen beinhaltet.
Insbesondere soll keine ebene Spalt fläche ausgebildet sein,
wie beispielsweise in der in
CH
508 792 beschriebenen Anordnung.
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Diese
erfindungsgemäß vorgeschlagene Ausgestaltung bewirkt
eine stark erhöhte Dichtungswirkung der fertigen Flächenverkleidungssysteme. Durch
das Ineinandergreifen der benachbarten Dichtungsprofile wird insbesondere
das Eindringen von Feuchtigkeit stark erschwert. Zudem kann, wie
unten anhand von Beispielen näher ausgeführt wird,
das Ineinandergreifen der Dichtungsprofile zusätzlich auch genutzt
werden, um die mechanische Stabilität der Verbindung benachbarter
Verkleidungsmodule zu erhöhen.
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Das
Flächenverkleidungssystem lässt sich auf verschiedene
Weisen vorteilhaft weiterbilden. So ist ein erster vorteilhafter
Aspekt der Erfindung sowohl ästhetischer als auch technischer
Natur. Bei dieser Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Flächenverkleidungssystems wird die gemeinsame Dichtung derart
ausgestaltet, dass diese eine im Wesentlichen fugenfreie Oberfläche
aufweist. Unter einer im Wesentlichen fugenfreien Oberfläche
ist dabei eine Oberfläche zu verstehen, welche für
einen Betrachter aus zwei oder mehreren einzelnen Teilflächen
zusammengesetzt ist. Dies kann insbesondere dadurch erfolgen, dass
die fugenfreie Oberfläche im Wesentlichen entweder aus
dem ersten Dichtungsprofil oder aus dem zweiten Dichtungsprofil
gebildet wird. So kann beispielsweise das erste Dichtungsprofil
das zweite Dichtungsprofil vollständig überlappen,
oder umgekehrt, so dass ein Betrachter im verlegten Zustand des
Flächenverkleidungssystems in den Fugen zwischen den einzelnen
Verkleidungsmaterialien, beispielsweise den Fliesen, lediglich ein
gemeinsames Dichtungsmaterial wahrnimmt, nämlich dasjenige
des ersten Dichtungsprofils bzw. des zweiten Dichtungsprofils.
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Auf
diese Weise kann durch eine im Wesentlichen vollständige Überlappung
(wobei auch Überlappungen von mindestens 95% im Rahmen
des Aspekts der Erfindung noch tolerierbar sein können)
einerseits zu einer erhöhten Dichtungswirkung führen. Der
Wegfall der Fuge zwischen benachbarten Dichtungen, wie sie in
CH 508 792 deutlich erkennbar
ist, führt zur Vermeidung der oben beschriebenen Nachteile
einer Undichtigkeit an dieser Fuge. Es verbleiben lediglich noch
die Fugen zwischen den Verkleidungsmaterialien und den zugehörigen
Dichtungsprofilen, welche jedoch konstruktiv im Rahmen der Herstellung
der einzelnen Verkleidungsmodule minimiert werden können.
Im Gegensatz beispielsweise zu
DE 101 58 215 A1 , bei welcher ebenfalls für
einen Betrachter eine im Wesentlichen fugenfreie Dichtungsoberfläche
zwischen den einzelnen Verkleidungsmodulen erkennbar ist, ist diese
gemeinsame Dichtung nach wie vor aus zwei Einzelteilen, nämlich den
beiden komplementären Dichtungsprofilen, zusammengesetzt,
was die mechanische Dichtungswirkung verbessert.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung betrifft die Art
des Ineinandergreifens der einzelnen Dichtungsprofile. Wie oben
dargestellt, kann dieses Ineinandergreifen beispielsweise ein Überlappen
von Elementen der komplementären Dichtungsprofile umfassen.
Alternativ oder zusätzlich kann auch eines der beiden Dichtungsprofile
als männliches Dichtungsprofil ausgestaltet sein, also als
Dichtungsprofil mit mindestens einem Vorsprung. Beispielsweise kann
dieser Vorsprung ein Vorsprung mit einem abgerundeten und/oder polygonalen
Profil und/oder einem Hakenprofil, beispielsweise ein Hakenprofil
mit mindestens einer Hinterschneidung, sein. Das jeweils andere
dieser Dichtungsprofile umfasst vorzugsweise ein weibliches Dichtungsprofil. Unter
einem weiblichen Dichtungsprofil ist entsprechend eine Vertiefung
zu verstehen, in welche das männliche Dichtungsprofil komplementär
eingreifen kann. Dieser Eingriff kann kraftfrei und einfach reversibel
erfolgen oder kann alternativ auch mit einer Verhakung oder Verrastung
verbunden sein, welche eine erneute Trennung der Dichtungsprofile
zumindest erschwert. Die Ausgestaltung der Dichtungsprofile in Form
von männlichen und weiblichen Dichtungsprofilen erhöht
die Dichtungswirkung zusätzlich. Dabei können
die Dichtungsprofile auch lediglich teilweise als männliche
bzw. weibliche Dichtungsprofile ausgestaltet sein. So ist beispielsweise
auch eine zwitterförmige Ausgestaltung möglich,
in welcher jedes Dichtungsprofil teilweise männlich und
teilweise weiblich ausgestaltet ist, was den Eingriff in benachbarte
Dichtungsprofile weiter verbessern kann. Nach wie vor soll jedoch
eine komplementäre Ausgestaltung dieser beiden Dichtungsprofile
gewährleistet sein.
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Analog
zu den beispielsweise in
DE
101 58 215 A1 beschriebenen Vorrichtungen kann auch das erfindungsgemäße
Flächenverkleidungssystem vorteilhaft mit einem Rahmen
ausgestattet werden. So können die Verkleidungsmodule jeweils
mindestens einen Rahmen aufweisen, wobei auf dem Rahmen das Verkleidungsmaterial
aufgebracht ist. Dieser Rahmen, beispielsweise ein Verlegerahmen,
kann aus einem üblichen, eine mechanische Stabilität
gewährleistenden Material hergestellt sein. So können beispielsweise
Kunststoffrahmen, Holzrahmen, Keramikrahmen, Metallrahmen (beispielsweise
Stahlrahmen) oder ähnliche Materialien oder Materialkombinationen
verwendet werden.
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Der
Rahmen kann die mechanische Trägerfunktion bereitstellen
und kann insbesondere eine oder mehrere Auflageflächen
aufweisen, welche auf der zu verkleidenden Fläche aufliegen
können. Beispielsweise können diese Auflageflächen
in Form von Füßen ausgestaltet sein oder Auflage-Pads,
welche auf der zu verkleidenden Fläche aufsitzen. Je nach
Art der Verbindung zwischen den Verkleidungsmodulen und der zu verkleidenden
Fläche können diese Rahmen auch die entsprechenden
Verbindungselemente bereitstellen. Bei einer stoffschlüssigen
Verbindung können dies beispielsweise Klebeflächen
sein. Bei form- und/oder kraftschlüssigen Verbindungen
können entsprechende mechanische Elemente an den Rahmen
vorgesehen sein, welche zum Verbinden mit der zu verkleidenden Fläche
dienen können. Verschiedene Ausgestaltungen sind möglich.
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Der
Rahmen soll eingerichtet sein, um das Verkleidungsmaterial aufzunehmen.
Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass der Rahmen eine entsprechende
Aufnahme für das Verkleidungsmaterial aufweist, beispielsweise
eine Aufnahme, welche von ihren Abmessungen her im Wesentlichen
dem Verkleidungsmaterial entspricht. Bei plattenförmigen Verkleidungsmaterialen
kann dies beispielsweise in Form von Vertiefungen, überstehenden
Rändern, Rastnasen, Greifern oder ähnlichen Arten
von Aufnahmeelementen erfolgen und/oder auch in Form von einfachen
Auflageflächen, auf welchen das Verkleidungsmaterial aufliegen
kann. Die Verbindung zwischen dem Verkleidungsmaterial und dem Rahmen
kann wiederum auf beliebige Weise erfolgen, beispielsweise durch
eine kraftschlüssige und/oder formschlüssige und/oder
stoffschlüssige Verbindung. So kann das Verkleidungsmaterial
beispielsweise mit dem Rahmen verklebt sein, wobei beispielsweise
Fugen zwischen dem Rahmen und dem Verkleidungsmaterial gleich mit
abgedichtet werden können. Auch andere Arten der Befestigung
sind jedoch grundsätzlich möglich, beispielsweise
ein Klemmen, ein Verschrauben oder Ähnliches.
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In
dem Fall, in welchem Rahmen vorgesehen sind, können die
Dichtungsprofile grundsätzlich beispielsweise mit dem Verkleidungsmaterial
verbunden sein. Besonders bevorzugt ist es jedoch, wenn die Dichtungsprofile
zumindest teilweise mit dem Rahmen verbunden sind oder einstückig
mit dem Rahmen ausgebildet sind. Eine einstückige Ausbildung der
Dichtungsprofile mit dem Rahmen kann beispielsweise durch einen
Mehrkomponenten-Herstellungsprozess erfolgen, durch welchen sich
beispielsweise unterschiedliche Materialien für die Dichtungsprofile
und für den Rahmen verwenden lassen. Als Beispiele sind
hier Mehrkomponenten-Spritzgießen, Mehrkomponenten-Spritzpressen
oder ähnliche Formgebungsverfahren zu nennen, welche eine
Herstellung einzelner Bestandteile ein und desselben Werkstücks
aus unterschiedlichen Materialien ermöglichen.
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In
dem Fall, in welchem die Dichtungsprofile jeweils mit dem Rahmen
verbunden sind, ist es besonders bevorzugt, diese durch eine stoffschlüssige und/oder
kraftschlüssige Verbindung anzubinden. Als Beispiel einer
stoffschlüssigen Verbindung ist beispielsweise ein Verkleben
zu nennen. Alternativ oder zusätzlich können auch
die oben beschriebenen Mehrkomponenten-Formgebungsverfahren in gewisser
Hinsicht als stoffschlüssige Verbindungsverfahren angesehen
werden. Alternativ oder zusätzlich können kraftschlüssige
Verbindungen eingesetzt werden, beispielsweise kraftschlüssige
Verbindungen durch Verpressen. So kann beispielsweise das Dichtungsprofil
an einem Verbindungsbereich des Rahmens angepresst werden. Dieser
Verbindungsbereich kann beispielsweise geriffelt oder aufgeraut ausgestaltet
sein oder entsprechende Hakenelemente oder andere Elemente aufweisen,
welche beim Verpressen in die Dichtungsprofile eingreifen und die Verpressung
und deren mechanische Belastbarkeit zusätzlich verbessern.
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Wie
oben dargestellt, können die Dichtungsprofile auch einstückig
mit dem Rahmen ausgebildet sein. Beispielsweise können
die Dichtungsprofile und der Rahmen in demselben Formgebungsprozess hergestellt
sein. Beispielsweise kann ein Kunststoffmaterial in ein Werkzeug
eingegossen oder eingespritzt werden, welches Formnest-Bestandteile
für den Rahmen und für die Dichtungsprofile aufweist. Anschließend
kann in diesem Werkzeug ein Aushärten des Kunststoffs erfolgen,
beispielsweise durch einfaches Erkalten und/oder durch einen Vernetzungsprozess.
Als Beispiele von Materialien für eine derartige einstückige
Ausgestaltung von Rahmen und Dichtungsprofil sind insbesondere Polyurethane und/oder
Silikone zu nennen. Allgemein lassen sich beispielsweise duroplastische
und/oder elastomere Kunststoffmaterialien einsetzen, wobei grundsätzlich jedoch
auch thermoplastische Materialien verwendet werden können.
Auch Kombinationen von Kunststoffmaterialien und/oder anderen Materialien
sind möglich, beispielsweise die Verwendung von gefüllten Kunststoffen.
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Ein
weiterer vorteilhafter Aspekt der Erfindung betrifft die Verbindung
der einzelnen Verkleidungsmodule untereinander. Wie oben dargestellt, können
benachbarte Verkleidungsmodule beispielsweise einfach lose aneinandergelegt
werden. Besonders bevorzugt ist es jedoch, wenn die Verkleidungsmodule
zusätzlich auch mechanisch miteinander verbunden werden,
so dass eine Trennung der Verkleidungsmodule zumindest erschwert
wird. Auch können hierdurch die komplementären
Dichtungsprofile gegeneinander gepresst werden, also jeweils mit
einer Kraft beaufschlagt werden, so dass eine dauerhafte Dichtungswirkung
verbessert wird.
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Zu
diesem Zweck können die Verkleidungsmodule mechanische
Verbindungselemente aufweisen, welche eingerichtet sind, um beim
Verlegen der Verkleidungsmodule eine mechanische Verbindung einzugehen.
Insbesondere kann es sich hierbei um eine kraftschlüssige
und/oder formschlüssige mechanische Verbindung handeln.
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Die
mechanischen Verbindungselemente können dabei wiederum
grundsätzlich an beliebigen Elementen der Verkleidungsmodule
ausgebildet sein. So lassen sich diese beispielsweise an den Verkleidungsmaterialien
ausbilden. Besonders bevorzugt ist es jedoch, wenn die mechanischen
Verbindungselemente zumindest teilweise an dem oben dargestellten,
optionalen Rahmen der Verkleidungsmodule ausgebildet sind, beispielsweise ähnlich
der in
DE 101 58 215
A1 beschriebenen Konstruktion. Die mechanische Stabilitätsfunktion
bleibt somit vorzugsweise vollständig dem Rahmen überlassen,
wohingegen die Verkleidungsmaterialien, welche oft spröde
und nur schwer zu bearbeiten sind, lediglich in dem Rahmen aufgenommen
sein können und zur eigentlichen Verbindung nichts oder
nur wenig beitragen.
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Die
mechanischen Verbindungselemente können dabei grundsätzlich
auf verschiedene Weisen ausgebildet sein. So können die
mechanischen Verbindungselemente beispielsweise Steckelemente, Nut-
und Federelemente, Hakenverbindungen, Klick-Laminatverbinder oder
Kombinationen der genannten und/oder anderer Verbindungselemente
aufweisen. Unter einem Klick-Laminatverbinder sind dabei Rastverbindungen
zu verstehen, welche ein Einrasten komplementärer mechanischer
Verbindungselemente benachbarter Verkleidungsmodule bewirken und
wie sie beispielsweise aus dem Bereich der Parketttechnologie und/oder
aus der
DE 101 58
215 A1 bekannt sind. Allgemein bewirkt die beschriebene vorteilhafte
Ausgestaltung mit den mechanischen Verbindungselementen, dass das
Flächenverkleidungssystem schnell und einfach zusammensetzbar ist,
ohne dass eine aufwändige mechanische Fixierung der einzelnen
Verkleidungsmodule erforderlich ist.
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Die
mechanische Verbindung der Verkleidungsmodule mittels der Verbindungselemente
kann insbesondere derart erfolgen, dass im verbundenen Zustand die
Verkleidungsmodule derart zusammengehalten werden, dass eine die
Dichtwirkung erhöhende, die Dichtungsprofile einzeln oder
beide verformende Kraft auf diese Dichtungsprofile ausgeübt wird.
Die Verbindungselemente bzw. die durch diese gebildete mechanische
Verbindung können derart ausgestaltet sein, dass beim Zusammenfügen
zweier Verkleidungsmodule in einer nicht-ebenen Orientierung der
Verkleidungsmodule zueinander ein im Wesentlichen kraftfreies Zusammenfügen
der mechanischen Verbindungselemente möglich ist. In einer ebenen
Orientierung der Verkleidungsmodule zueinander hingegen kann eine
Kraft auf mindestens eines der Dichtungsprofile ausgeübt
werden, insbesondere durch das jeweils andere Dichtungsprofil, so
dass das mit der Kraft beaufschlagte Dichtungsprofil mechanisch
verformt wird.
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In
anderen Worten kann das Zusammenfügen der Verkleidungsmodule
in einer Orientierung der Verkleidungsmodule, in welcher diese keine
ebene Ausrichtung zueinander aufweisen, derart ausgestaltet sein,
dass die Dichtungsprofile im Wesentlichen nicht verformt werden.
In einer ebenen Orientierung der Verkleidungsmodule zueinander,
welche beispielsweise durch das Eigengewicht der Verkleidungsmodule
und/oder durch eine externe Kraft herbeigeführt werden
kann, kann dann, beispielsweise durch eine entsprechende Ausgestaltung
der Verbindungselemente, eine Verformung der Dichtungsprofile erfolgen, durch
welche beispielsweise die Dichtungsprofile der zusammengefügten
Verkleidungsmodule gegeneinander gepresst und/oder verformt werden,
wodurch insbesondere die Dichtungswirkung erhöht werden
kann. Beispielsweise können die Verbindungselemente ein
zusammenwirkendes männliches Verbindungselement und ein
weibliches Verbindungselement aufweisen. Diese können beispielsweise
in der genannten, nicht-ebenen Orientierung bequem ineinander passen,
im Wesentlichen ohne dass Verformungskräfte ausgeübt
werden. In einer ebenen Orientierung hingegen kann diese Passung
aufgehoben sein, beispielsweise indem in dieser Orientierung das
männliche Verbindungselement in eine Stellung gezogen oder
geschoben wird, in welcher das weibliche Verbindungselement durch das
männliche Verbindungselement verformt wird. Verschiedene
Ausgestaltungen sind möglich. Beispiele werden unten beschriebenen.
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Die
Dichtungsprofile können insbesondere verformbar ausgestaltet
sein. Die Verbindungselemente und/oder die Dichtungsprofile können
mindestens einen Entlastungsraum aufweisen. Dieser mindestens eine
Entlastungsraum kann ausgestaltet sein, um beim Zusammenfügen
zweier Verkleidungsmodule auftretende Verformungen, beispielsweise die
oben beschriebenen, bei der Herstellung einer ebenen Orientierung
auftretenden Verformungen, aufzunehmen. Dieser Entlastungsraum kann
beispielsweise innerhalb der Dichtungsprofile und/oder auch zwischen
den Dichtungsprofilen angeordnet sein. Beispielsweise kann der mindestens
eine Entlastungsraum mindestens einen Entlastungsspalt umfassen,
beispielsweise einen Entlastungsspalt, welcher in einer dem jeweils
anderen Dichtungsprofil zuweisenden Fläche angeordnet ist.
Allgemein kann der mindestens eine Entlastungsraum Freiräume umfassen,
in welche Elemente des Dichtungsprofils auch im zusammengefügten
Zustand der Verkleidungsmodule ausweichen können, wenn
diese verformt werden. Beispiele werden unten beschrieben.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung betrifft die für
die Dichtungsprofile verwendbaren Materialien. Die Dichtungsprofile
sind vorzugsweise ganz oder teilweise plastisch und/oder elastisch
verformbar ausgestaltet. Insbesondere ist es bevorzugt, wenn die
Dichtungsprofile mindestens einen der folgenden Werkstoffe aufweisen:
einen geschäumten Werkstoff, insbesondere einen Polyurethanschaum;
einen Elastomerwerkstoff, insbesondere ein Silikon und/oder einen
Gummiwerkstoff; einen plastisch verformbaren Werkstoff, beispielsweise
einen plastisch verformbaren Thermoplastwerkstoff, einen elastisch
verformbaren Werkstoff; einen zumindest teilweise für sichtbares
Licht transparenten Werkstoff. Auch Kombinationen der genannten Werkstoffe
bzw. Werkstoffeigenschaften sind denkbar. Durch die Verwendung zumindest
teilweise transparenter Werkstoffe, worunter auch durchscheinende
Werkstoffe verstanden werden können, können besondere Lichteffekte
erzielt werden, welche in verschiedenen Bereichen dekorativer Wandverkleidungen
von besonderem ästhetischem Reiz sein können.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung des Flächenverkleidungssystems,
welche sich auch auf die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Verkleidungsmodule auswirkt, besteht in der Anordnung der Dichtungsprofile.
So ist, wie oben dargestellt, bei dem erfindungsgemäßen
Flächenverkleidungssystem an einem ersten Verkleidungsmodul
ein erstes Dichtungsprofil vorgesehen und an einem zweiten Verkleidungsmodul
ein zweites Dichtungsprofil. Dabei sind jedoch die einzelnen Verkleidungsmodule nicht
notwendigerweise unterschiedlich ausgestaltet. Insbesondere kann
ein einzelnes Verkleidungsmodul sowohl mindestens ein erstes Dichtungsprofil
als auch mindestens ein zweites Dichtungsprofil aufweisen. Beispielsweise
kann jedes Verkleidungsmodul zwei erste Dichtungsprofile und/oder
zwei zweite Dichtungsprofile aufweisen. So können beispielsweise
die ersten Dichtungsprofile bzw. die zweiten Dichtungsprofile jeweils
an einander gegenüberliegenden Stoßkanten der
Verkleidungsmodule angeordnet sein. Alternativ und im Rahmen der
vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt ist jedoch eine Ausgestaltung,
bei welchen die ersten Dichtungsprofile jeweils über Eck
angeordnet sind, also an aneinander angrenzenden Stoßkanten,
beispielsweise an zueinander unter einem rechten Winkel verlaufenden Stoßkanten.
Alternativ oder zusätzlich können auch die beiden
zweiten Dichtungsprofile an aneinander angrenzenden Stoßkanten,
beispielsweise wiederum zueinander senkrecht verlaufenden Stoßkanten,
angeordnet sein. Wie unten anhand der Ausführungsbeispiele
näher erläutert wird, lässt sich hierdurch
besonders einfach eine lückenlose großflächige
Flächenverkleidung ohne Unterbrechung der Dichtung erzeugen.
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Wie
oben dargestellt, sind die beiden Dichtungsprofile zueinander komplementär
ausgestaltet. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
betrifft diese komplementäre Ausgestaltung. So kann beispielsweise
ein erstes der beiden Dichtungsprofile ein Aufnahmeteil mit einer
ersten Auflagefläche aufweisen, wohingegen das andere der
beiden Dichtungsprofile einen Überlappteil mit einer zweiten
Auflagefläche aufweist. Beispielsweise kann eine der beiden
Auflageflächen zur Oberfläche der verkleideten
Fläche hinweisen und die jeweils andere Auflagefläche
in die entgegengesetzte Richtung. Auch andere Ausgestaltungen sind
jedoch möglich. Insbesondere sollten die Auflageflächen
eine vektorielle Flächenkomponente parallel zur zu verkleidenden
Fläche aufweisen. In dem verlegten Zustand soll dabei das Überlappteil
das Aufnahmeteil zumindest teilweise überlappen. Dabei
liegt die zweite Auflagefläche zumindest teilweise auf
der ersten Auflagefläche auf. Besonders bevorzugt ist es,
wenn dabei beim Verlegen das Überlappteil nach unten gegen
das Aufnahmeteil gepresst wird. Zu diesem Zweck kann das Überlappteil
derart ausgestaltet sein, dass dieses beim Verlegen von dem Aufnahmeteil
weggedrückt wird, so dass eine Rückstellkraft
ausgebildet wird, welche das Überlappteil gegen das Aufnahmeteil presst.
Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Hebelelement vorgesehen
sein, welches beim Verlegen des Flächenverkleidungssystems
bewirkt, dass das Überlappteil gegen das Aufnahmeteil gepresst
wird. Diese Anpressung des Aufnahmeteils gegen das Überlappteil
bzw. umgekehrt bewirkt allgemein eine erhöhte Dichtungswirkung
der gemeinsamen Dichtung.
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Die
Zusammenwirkung von Überlappteil und Aufnahmeteil kann
auch mit einem ineinander Eingreifen zwischen Überlappteil
und Aufnahmeteil kombiniert werden. So kann beispielsweise das Überlappteil
einen Vorsprung aufweisen, beispielsweise einen zu dem Aufnahmeteil
hinweisenden Vorsprung, wobei das Aufnahmeteil eine Nut aufweist, welche
zu dem Überlappteil hinweist. Der Vorsprung und die Nut
sind dabei derart ausgestaltet, dass beim Verbinden der beiden Verkleidungsmodule
der Vorsprung in die Nut eingreift.
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Die
Auflageflächen des Überlappteils bzw. des Aufnahmeteils
können auf verschiedene Weisen ausgestaltet sein. So können
diese beispielsweise als schräge Auflageflächen,
also als Auflageflächen, welche unter einem von 0° verschiedenen
Winkel (beispielsweise 45°) zur Fläche der Flächenverkleidung
verlaufen, ausgestaltet sein. Diese schrägen Auflageflächen
können beispielsweise als ebene Auflageflächen
ausgestaltet sein. Alternativ oder zusätzlich können
die Auflageflächen auch ganz oder teilweise als runde bzw.
abgerundete Auflageflächen ausgeformt sein, beispielsweise
mit einander entsprechenden Krümmungsradien. Auch dies
kann die Dichtwirkung zusätzlich erhöhen.
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Oben
wurde beschrieben, dass in einer bevorzugten Ausführungsform
die Verkleidungsmodule durch mechanische Verbindungselemente ineinander
eingreifen können, beispielsweise in Form von männlichen
und weiblichen Verbindungselementen. Analog kann, alternativ oder
zusätzlich, auch ein derartiger Eingriff über
die Dichtungsprofile erfolgen. So kann beispielsweise eines der
beiden Dichtungsprofile ein männliches Eingriffselement
aufweisen, also ein Eingriffselement mit einem Vorsprung, wohingegen
das andere der beiden Dichtungsprofile ein weibliches Eingriffselement
aufweist, also ein Eingriffselement mit einer entsprechenden Vertiefung,
in welche das männliche Eingriffselement eingreifen kann.
Dabei können die Eingriffselemente eingerichtet sein, um
beim Verlegen ineinander einzugreifen und eine Dichtungswirkung
der gemeinsamen Dichtung zu verstärken. Beispielsweise
können wieder entsprechende Nuten und Federn in den Dichtungsprofilen vorgesehen
sein. Allgemein können die Eingriffselemente, neben der
Erzielung einer Dichtungswirkung, auch eingerichtet sein, um eine
mechanische Stabilität der ge meinsamen Dichtung zu erhöhen,
beispielsweise indem diese Eingriffselemente ineinander verrasten
oder verhaken.
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Wie
oben dargestellt, können die Verkleidungsmodule jeweils
mit mindestens einem ersten Dichtungsprofil und mit mindestens einem
zweiten Dichtungsprofil ausgestaltet sein. Besonders bevorzugt ist
es, wenn die Verkleidungsmodule allesamt im Wesentlichen gleich
ausgestaltet sind. Dies kann eine Lagerhaltung stark vereinfachen,
da lediglich eine Art von Verkleidungsmodulen vorgehalten werden
muss, einschließlich möglicherweise unterschiedlicher
Verkleidungsmaterialien. Beispielsweise kann diese Gleichheit der
Verkleidungsmodule und/oder der Rahmen dieser Verkleidungsmodule dadurch
erzielt werden, dass diese jeweils an den entsprechenden Stellen
mindestens ein erstes Dichtungsprofil und mindestens ein zweites
Dichtungsprofil aufweisen, beispielsweise, wie oben ausgeführt,
an benachbarten Stoßkanten. Auch andere Ausgestaltungen
sind möglich. Verschiedene Beispiele derartiger Ausgestaltungen
werden unten näher erläutert.
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Wie
oben ausgeführt, wird neben dem Flächenverkleidungssystem
mit mehreren Modulen auch ein einzelnes Verkleidungsmodul für
den Einsatz in einem derartigen Flächenverkleidungssystem vorgeschlagen
und beansprucht. Dabei kann das Flächenverkleidungssystem
nach einer oder mehreren der oben beschriebenen Ausführungsformen ausgestaltet
sein. Dementsprechend kann für mögliche Einzelheiten
und Ausführungsformen des Verkleidungsmoduls auf die obige
Beschreibung verwiesen werden. Das Verkleidungsmodul umfasst mindestens
ein erstes Dichtungsprofil und/oder mindestens ein zweites Dichtungsprofil,
wobei das Verkleidungsmodul eingerichtet ist, um mit mindestens
einem weiteren Verkleidungsmodul zu dem Flächenverkleidungssystem
ergänzt zu werden.
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Weiterhin
wird erfindungsgemäß ein Rahmen für den
Einsatz in einem Flächenverkleidungssystem gemäß einer
oder mehreren der oben beschriebenen Ausführungsformen
vorgeschlagen. Dementsprechend kann auch hier für mögliche
Ausgestaltungen des Flächenverkleidungssystems bzw. des
Rahmens auf die obige Beschreibung verwiesen werden, insbesondere
die einen Rahmen betreffenden Aspekte eines derartigen Flächenverkleidungssystems.
Der Rahmen umfasst mindestens eine Aufnahme zur Aufnahme des Verkleidungsmaterials, insbesondere
des Fliesenmaterials. Weiterhin weist der Rahmen mindestens ein
erstes Dichtungsprofil und/oder mindestens ein zweites Dichtungsprofil
auf, wobei das erste bzw. das zweite Dichtungsprofil eingerichtet
ist, um bei einem Verlegen in ein zweites Dichtungsprofil bzw. ein
erstes Dichtungsprofil eines zweiten Rahmens derart einzugreifen,
dass eine gemeinsame Dichtung entsteht.
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Insgesamt
weisen das erfindungsgemäße Flächenverkleidungssystem,
das Verkleidungsmodul und der Rahmen gegenüber bekannten
Vorrichtungen dieser Art eine Vielzahl von Vorteilen auf. So lässt
sich ein schnell verlegbares und schnell auch möglicherweise
wieder austauschbares Flächenverkleidungssystem erzeugen,
welches vorzugsweise auch ohne Werkzeug schnell und einfach verlegbar ist.
Dennoch wird eine gute mechanische Stabilität gewährleistet.
Zudem lassen sich Abdichtungen erzielen, welche aus dem Stand der
Technik bekannten Abdichtungen vergleichbarer Systeme hinsichtlich
ihrer Dichtigkeit und Dauerbeständigkeit weit überlegen
sind. Auch ästhetisch sind zahlreiche Vorteile zu verzeichnen,
da, wie oben dargestellt, im Wesentlichen fugenfreie Oberflächen
auf der gemeinsamen Dichtung hergestellt werden können,
welche den ästhetischen Eindruck der Dichtung nicht oder
nur unwesentlich beeinflussen. Zudem lassen sich auch visuelle Effekte
erzeugen, wie beispielsweise transparente gemeinsame Dichtungen
oder Ähnliches.
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Ausführungsbeispiele
-
Weitere
Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele in Kombination mit
den Unteransprüchen. Dabei können die einzelnen,
in den Ausführungsbeispielen dargestellten Merkmale einzeln
oder auch in Kombination realisierbar sein. Gleiche Bezugsziffern
in den einzelnen Figuren bezeichnen dabei gleiche oder funktionsgleiche
bzw. in ihren Funktionen einander entsprechende Elemente. Die Erfindung
ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt.
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Im
Einzelnen zeigt:
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1 eine
perspektivische ausschnittsweise Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
eines Flächenverkleidungssystems;
-
2 ein
Dichtungsprofil, welches beispielsweise in dem Flächenverkleidungssystem
gemäß 1 einsetzbar ist;
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3 ein
Ausführungsbeispiel von Rahmen für ein Flächenverkleidungssystem;
-
4 eine
Schnittdarstellung eines zu 1 alternativen
zweiten Ausführungsbeispiels eines Flächenverkleidungssystems;
-
5 eine
Abwandlung des Flächenverkleidungssystems gemäß 1 mit
einem männlichen und einem weiblichen Dichtungsprofil;
-
6 eine
Abwandlung des in 5 gezeigten Flächenverkleidungssystems
in Schnittdarstellung;
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7 eine
weitere Abwandlung des Flächenverkleidungssystems gemäß 1 in
Schnittdarstellung;
-
8 eine
Abwandlung des Flächenverkleidungssystems gemäß 7 in
perspektivischer Darstellung;
-
9 eine
erste Ecke eines Verkleidungsmoduls eines Flächenverkleidungssystems
gemäß 8;
-
10 eine
zweite Ecke eines Verkleidungsmoduls des Flächenverkleidungssystems
gemäß 8;
-
11 ein
zu den 7 bis 10 alternatives Ausführungsbeispiel
eines Flächenverkleidungssystems;
-
12 eine
Abwandlung des Flächenverkleidungssystems gemäß 11;
und
-
13 und 14 Abwandlungen
des Flächenverkleidungssystems gemäß 6.
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In 1 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Flächenverkleidungssystems 110 in perspektivischer
Darstellung gezeigt. Dabei sind Ausschnitte zweier Verkleidungsmodule 112 nicht
maßstäblich und nicht maßstabsgerecht
zueinander dargestellt, welche komplementär zusammenwirken.
Diese Verkleidungsmodule 112 werden beim Verlegen, gegebenenfalls
gemeinsam mit weiteren Verkleidungsmodulen 112, zu dem
Flächenverkleidungssystem 110 zusammengefügt.
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Die
Verkleidungsmodule 112 umfassen jeweils einen Rahmen 114.
Dieser Rahmen 114 kann beispielsweise als Kunststoffrahmen
ausgestaltet sein und bietet mindestens eine Auflagefläche 116 für einen
Kontakt mit der zu verkleidenden Fläche. Der Rahmen 114 kann
beispielsweise als gitterförmiger Rahmen ausgestaltet sein
und weist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel beispielsweise
eine Vertiefung 118 auf.
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In
die Vertiefung 118 des Rahmens 114 sind jeweils
Verkleidungsmaterialien 120 eingefügt. Diese Verkleidungsmaterialien 120 sind
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als rechteckförmige
Platten dargestellt, beispielsweise in Form von Steinfliesen, Keramikflie sen,
Glasfliesen oder Ähnlichem. Auch andere Materialien sind
möglich, wobei auf die oben beschriebene Aufzählung
von Ausführungsbeispielen verwiesen werden kann.
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Weiterhin
weisen die Rahmen 114 jeweils Verbindungselemente 122 auf.
Mittels dieser Verbindungselemente 122 lassen sich die
Verkleidungsmodule 112 miteinander zu dem Flächenverkleidungssystem 110 verbinden,
so dass die mechanische Stabilität des Zusammenhalts des
Flächenverkleidungssystems 110 vergrößert
wird. Die Verbindungselemente 122 sind in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ähnlich einem Klick-Laminatsystem
ausgestaltet und weisen ein männliches Verbindungselement 124 und
ein weibliches Verbindungselement 126 auf. Das männliche
Verbindungselement 124 kann beim Verlegen in das weibliche
Verbindungselement 126 eingreifen und dort mittels eines
erweiterten Kopfes verrasten. Dabei ist in 1 lediglich
eine Kante der Verkleidungsmodule 112 mit derartigen Verbindungselementen 122 ausgestattet.
Alternativ oder zusätzlich können jedoch auch
weitere Kanten mit derartigen Verbindungselementen 122 ausgestattet
werden, beispielsweise die in 1 dem Betrachter
zuweisenden Kanten. Auf diese Weise lassen sich zahlreiche Verkleidungsmodule 112 zusammenfügen.
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Weiterhin
umfassen die Verkleidungsmodule 112 in dem in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel jeweils Dichtungsprofile 128.
Diese Dichtungsprofile 128 umfassen ein in 1 an
dem linken Verkleidungsmodul 112 ausgebildetes erstes Dichtungsprofil 130 und
ein in dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
an dem rechten Verkleidungsmodul 112 gezeigtes zweites
Dichtungsprofil 132. Das erste Dichtungsprofil 130 und
das zweite Dichtungsprofil 132 wirken dabei komplementär
zusammen und bilden, wenn die beiden Verkleidungsmodule 112 miteinander
verbunden werden, eine gemeinsame Dichtung 134 zwischen
den beiden einander zuweisenden Stoßkanten 136 der
beiden in 1 dargestellten Verkleidungsmodule 112.
Es sei auch diesbezüglich wieder darauf hingewiesen, dass
in 1 lediglich eine der Stoßkanten 136 jedes
Verkleidungsmoduls 112 mit einem derartigen Dichtungsprofil 128 ausgestattet
ist. Analog zu den Verbindungselementen 122 können
jedoch auch weitere Kanten der Verkleidungsmodule 112 derartig
ausgestaltet sein, um wiederum eine flächige Verbindung
mehrerer Verkleidungsmodule 112 zu ermöglichen.
Beispielsweise können alle vier Stoßkanten 136 eines
Verkleidungsmoduls 112 mit Dichtungsprofilen 128 ausgestattet sein,
wobei beispielsweise erste und zweite Dichtungsprofile 130, 132 auch
gemeinsam an einem Verkleidungsmodul 112 vorgesehen sein
können. Insbesondere können alle Verkleidungsmodule 112 identisch
bzw. im Wesentlichen identisch ausgestattet sein, insbesondere hinsichtlich
der Ausgestaltung des Rahmens 114 und der Dichtungsprofile 128.
Das Verkleidungsmaterial 120 kann dabei optional von Verkleidungsmodul 112 zu
Verkleidungsmodul 112 variieren.
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Die
beiden Dichtungsprofile 128 der Verkleidungsmodule 112 wirken
dabei, wie oben beschrieben, komplementär zusammen. Zu
diesem Zweck umfasst in dem in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel das zweite Dichtungsprofil 132 ein Überlappteil 138,
welches dieses zweite Dichtungsprofil 132 nach oben hin,
also einem Betrachter zugewandt, abschließt. Entsprechend
umfasst das erste Dichtungsprofil 130 an seinem oberen
Ende ein Aufnahmeteil 140. Während das Aufnahmeteil 140 mit einer
nach oben weisenden, schrägen ersten Auflagefläche 142 ausgestattet
ist, weist das Überlappteil 138 eine nach unten
weisende, schräge zweite Auflagefläche 144 auf.
Werden die beiden Verkleidungsmodule 112 entlang ihrer
Stoßkanten 136 zusammengefügt, so dass
sich die gemeinsame Dichtung 134 ausbildet, so liegt das Überlappteil 138 auf
dem Aufnahmeteil 140 auf, so dass die zweite Auflagefläche 144 auf
der ersten Auflagefläche 142 zu liegen kommt.
Die beiden Dichtungsprofile 128 überlappen sich
somit. Das Überlappteil 138 weist an seiner Oberseite
eine Oberfläche 146 auf, welche in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel als ebene Oberfläche 146 ausgestaltet
ist. Sind die beiden Flächenverkleidungsmodule 112 entlang
ihrer Stoßkanten 136 zusammengefügt,
so erstreckt sich diese Oberfläche 146 in dem
dargestellten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen von dem
Verkleidungsmaterial 120 des linken Verkleidungsmoduls 112 bis
hin zum Verkleidungsmaterial 120 des rechten Verkleidungsmoduls 112.
Die Oberfläche 146 ist somit eine gemeinsame, im
Wesentlichen fugenfreie Oberfläche 146. Hierdurch
wird zum einen die Dichtwirkung erhöht, da der Überlapp
zwischen den Dichtprofilen 128 erfindungsgemäß nunmehr
mit einer geringeren Anzahl an Fugen auskommt. Zudem ist die gemeinsame
Dichtung 134 nun für einen Betrachter nicht mehr
als zweiteilige Dichtung erkennbar, was den ästhetischen
Gesamteindruck der Dichtung verbessert.
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Weiterhin
ist in dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 ein
optionaler Ursprung 148 erkennbar, welcher die Dichtwirkung
zusätzlich verbessern kann. Dieser Vorsprung 148 verläuft
horizontal und parallel zur Stoßkante 136 des
linken Verkleidungsmoduls 112 in 1. Der Vorsprung 148 kann
beispielsweise als runder Vorsprung ausgebildet sein und kann gegen
die entsprechende Gegenfläche des zweiten Dichtungsprofils 132 pressen.
Alternativ kann dieser Vorsprung 148 jedoch auch in eine
korrespondierende Vertiefung oder Nut 150 in dem zweiten
Dichtungsprofil 132 eingreifen. Diese Nut 150 ist in 2 dargestellt. 2 zeigt
lediglich das zweite Dichtungsprofil 132, welches in diesem
Ausführungsbeispiel entlang zweier aneinandergrenzender
Stoßkanten 136, beispielsweise rechtwinklig zueinander verlaufender
Stoßkanten 136, der Verkleidungsmodule 112 angeordnet
sein kann. Die übrigen beiden Stoßkanten 136,
welche in 2 nicht dargestellt sind, können
beispielsweise mit einem ersten Dichtungsprofil 130 ausgestattet
sein.
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Bei
der Ausgestaltung gemäß 2, in Kombination
mit dem Vorsprung 148 im ersten Dichtungsprofil 130 gemäß 1,
ist somit das erste Dichtungsprofil 130 als männliches
Dichtungsprofil ausgestaltet, wohingegen das zweite Dichtungsprofil 132 als
weibliches Dichtungsprofil ausgestaltet ist. Der Vorsprung 148 greift
dichtend in die Nut 150 ein. Auch andere Arten von Eingriffselementen,
welche ineinander eingreifen, können in den Dichtungsprofilen 130, 132 vorgesehen
sein. Auf diese Weise wird die Dichtungswirkung der gemeinsamen
Dichtung 134 verstärkt, da diese Dichtungswirkung
nunmehr nicht mehr lediglich durch den Überlapp zwischen Überlappteil 138 und
Aufnahmeteil 140 erfolgt sowie durch das Zusammenpressen
der Dichtungsprofile 130, 132, sondern zusätzlich
auch durch den Eingriff des Vorsprungs 148 in die Nut 150.
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Die
Dichtungsprofile 128 können aus einer Vielzahl
verschiedener Materialien zusammengesetzt sein. Besonders bevorzugt
sind dabei flexible, elastische oder zumindest plastisch verformbare
Materialien. Besonders bevorzugt sind Silikonmaterialien oder geschäumte
Polyurethane. Auch transparente Werkstoffe lassen sich einsetzen,
was für die Herstellung besonderer Lichteffekte genutzt
werden kann.
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Die
Dichtungsprofile 128 können dabei einstückig
mit dem Rahmen 114 in 1 verbunden sein.
Dies kann beispielsweise durch Mehrkomponenten-Formgebungsprozesse
erzielt werden, wie beispielsweise Mehrkomponenten-Spritzgießen
oder Mehrkomponenten-Spritzpressen.
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Alternativ
oder zusätzlich können die Dichtungsprofile 128 auch
kraft- oder formschlüssig mit den Rahmen 114 verbunden
sein. Ein Beispiel derartiger kraft- oder formschlüssiger
Verbindungsverfahren ist ein Verpressen. Um ein Verpressen der Dichtungsprofile 128 mit
den Rahmen 114 zu erleichtern, können die Rahmen 114 auch
Ansätze 152 aufweisen, welche ein Verpressen der
Dichtungsprofile 128 mit den Rahmen 114 erleichtern.
Dies ist exemplarisch in 3 dargestellt. Dabei ist erkennbar,
dass die Ansätze 152 umlaufende, hochgezogene
Ränder darstellen, welche in 3 lediglich
entlang der gemeinsamen Stoßkanten 136 der späteren
Verkleidungsmodule 114 dargestellt sind. Auch eine Ergänzung
dieser Ansätze 152 an der dem Betrachter in 3 zuweisenden
Seite ist jedoch grundsätzlich möglich und sogar
bevorzugt. Diese Ansätze 152 bilden die Vertiefung 118 für
die Aufnahme der in 3 nicht dargestellten Verkleidungsmaterialien 120.
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Wie
in 3 erkennbar ist, weisen die Ansätze 152 in
diesem Ausführungsbeispiel nach außen weisende
Widerhaken 154 auf. In diesem Ausführungsbeispiel
sind drei Widerhaken 154 vorgesehen. Diese Widerhaken 154 erhöhen
beim Verpressen den Zusammenhalt zwi schen den Dichtungsprofilen 128 und
den Ansätzen 152. Auch andere Arten von Verbindungselementen,
welche den Zusammenhalt erhöhen, sind jedoch grundsätzlich
möglich.
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Um
eine möglichst hohe Dichtungswirkung der gemeinsamen Dichtung 134 zu
gewährleisten, genügt grundsätzlich ein
horizontales Zusammenpressen der benachbarten Verkleidungsmodule 112. Bevorzugt
ist es jedoch, wenn, insbesondere bei überlappenden Teilen
der Dichtungsprofile 130, 132, auch eine Kraft
entgegengesetzt zu dieser Richtung ausgeübt wird, also
eine Kraft, welche auch senkrecht zur Ebene des Verkleidungssystems 110 die Dichtungsprofile 130, 132 zusammenpresst.
Dies kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Ein Ausführungsbeispiel
dieser Ausgestaltung der Erfindung ist in 4 dargestellt.
Das Ausführungsbeispiel ist grundsätzlich ähnlich
zu dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
ausgestaltet, so dass das erste Dichtungsprofil 130 ein
Aufnahmeteil 140 mit einer ersten Auflagefläche 142 aufweist,
und das zweite Dichtungsprofil 132 ein Überlappteil 138 mit
einer zweiten Auflagefläche 144.
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Bei
dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel können
die Auflageflächen 142, 144 beispielsweise
nicht-parallel zueinander ausgestaltet sein. Das zweite Dichtungsprofil 132 umfasst
in diesem Ausführungsbeispiel ein Hebelelement 156 in Form
eines prismenförmigen Vorsprungs, welcher dem ersten Dichtungsprofil 130 zuweist.
Werden die beiden Verkleidungsmodule 112 entlang ihrer
Stoßkanten 136 zusammengefügt und beispielsweise durch
die Verbindungselemente 122 gehalten, so drückt
das erste Dichtungsprofil 130 auf dieses Hebelelement 156.
Wie in 4 durch Pfeile angedeutet, wird hierdurch das Überlappteil 138 in 4 nach unten
gebogen, so dass die zweite Auflagefläche 144 auf
die erste Auflagefläche 142 gepresst wird. Hierdurch
wird die Dichtungswirkung zusätzlich erhöht.
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Eine
weitere Möglichkeit, die Dichtungswirkung der gemeinsamen
Dichtung 134 zu verbessern, besteht darin, das Überlappteil 138 bzw.
die zweite Auflagefläche 144 von vorneherein unter
einem flacheren Winkel zur Ebene des Flächenverkleidungssystems 110 auszugestalten
als die erste Auflagefläche 142. Dies ist in 6,
die die unten im Zusammenhang mit 5 näher
erläutert wird, dargestellt. Wie in 6, die die
dem Betrachter zuweisenden Dichtungsprofile 128 nicht zeigt,
durch Pfeile verdeutlicht ist, wird dann beim Zusammenschieben der Verkleidungsmodule 112 das Überlappteil 138 durch das
Aufnahmeteil 140 nach oben gebogen. Sobald die zweite Auflagefläche 144 auf
der ersten Auflagefläche 142 aufliegt, ist das Überlappteil 138 dann
mit einer Vorspannung hin zum Aufnahmeteil 140 beaufschlagt,
so dass das Überlappteil 138 ebenfalls gegen das
Aufnahmeteil 140 gepresst wird, um die Dichtungswirkung
zu verbessern. Diese Ausfüh rungsform kann alternativ oder
zusätzlich zu dem Hebelelement 156 gemäß 4 implementiert
werden.
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Auch
im Ausführungsbeispiel gemäß 6 bildet
sich nach dem Zusammenfügen wiederum eine gemeinsame Dichtung 134 mit
einer im Wesentlichen fugenfreien Oberfläche 146 zwischen
den Verkleidungsmaterialien 120 zusammengefügter
Verkleidungsmodule 112 aus. In 6 ist dabei
das Verkleidungsmaterial 120 des rechten Verkleidungsmoduls 112 nicht
dargestellt.
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Bei
den bisherigen Ausführungsformen wurde die Verbindung zwischen
benachbarten Verkleidungsmodulen 112 im Flächenverkleidungssystem 110 stets
im Wesentlichen durch die Verbindungselemente 122 aufrechterhalten.
Im Prinzip wäre jedoch überhaupt keine derartige
mechanische Verbindung erforderlich, sondern die mechanische Stabilität
des Flächenverkleidungssystems 110 könnte
beispielsweise dadurch gewährleistet werden, dass die einzelnen
Verkleidungsmodule 112 auf der zu verkleidenden Fläche
fixiert wären. Auch ein Verkleben der benachbarten Verkleidungsmodule 112 wäre
theoretisch möglich.
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In
den 5 und 6 ist eine weitere Alternative
dargestellt, bei welcher die Verbindung zwischen benachbarten Verkleidungsmodulen 112 nicht durch
am Rahmen 114 befestigte Verbindungselemente 122,
sondern durch eine Ausgestaltung der ersten bzw. zweiten Dichtungsprofile 130, 132 als männliche
bzw. weibliche Dichtungsprofile erfolgt. 5 zeigt
dabei ein einzelnes Verkleidungsmodul 112, und in 6 ist
die Verbindung dieses Verkleidungsmoduls 112 mit einem
benachbarten Verkleidungsmodul 112 dargestellt.
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Dabei
ist zu erkennen, dass die Verkleidungsmodule 112 gemäß 5 wieder
an jeweils zwei benachbarten, zueinander senkrecht verlaufenden
Stoßkanten 136 erste Dichtungsprofile 130 aufweisen,
wogegen an den beiden gegenüberliegenden, ebenfalls benachbarten
und zueinander senkrechten Stoßkanten 136 zweite
Dichtungsprofile 132 vorgesehen sind. Hierdurch können
alle Verkleidungsmodule 112 im Wesentlichen identisch ausgestaltet
werden und gemeinsam zu einem Flächenverkleidungssystem 110 zusammengesetzt
werden.
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Dabei
ist zu erkennen, dass die ersten Dichtungsprofile 130 und
die zweiten Dichtungsprofile 132 jeweils über
einen Vorsprung 148 und eine Nut 150 verfügen.
Diese Vorsprünge 148 bzw. Nuten 150 korrespondieren
jeweils zueinander. Dies bedeutet, dass in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
die Vorsprünge 148 in dem zweiten Dichtungsprofil 132 unten
angeordnet sind und mit einer ebenfalls unten angeordneten Nut 150 in
den ersten Dichtungsprofilen 130 korrespondieren. Analog
sind in den zweiten Dichtungsprofilen 132 oben parallel
zu den Stoßkanten 136 verlaufende Nuten 150 angeordnet,
welche zu Vorsprüngen 148 in den ersten Dichtungsprofilen 130 korrespondieren.
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In 6 ist
das Zusammenwirken dieser Vorsprünge 148 und Nuten 150 dargestellt.
Jedes der Dichtungsprofile 128 ist somit sowohl als männliches Dichtungsprofil
als auch als weibliches Dichtungsprofil ausgestaltet, um mit einem
korrespondierenden entgegengesetzten Dichtungsprofil zusammenzuwirken.
Die Vorsprünge 148 sind dabei vorzugsweise derart
ausgestaltet, dass diese in den Nuten 150 in Hinterschneidungen
in diesen Nuten 150 verrasten, so dass, sobald die Vorsprünge 148 in
den Nuten 150 eingerastet sind, eine mechanische Haltefunktion
gewährleistet ist.
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Diese
mechanische Haltefunktion durch die Vorsprünge 148 bzw.
Nuten 150 kann alternativ oder zusätzlich zu den
mit dem Rahmen 114 verbundenen Verbindungselementen 122 eingesetzt
werden. Hierdurch wird die Festigkeit der Verbindung benachbarter
Verkleidungsmodule 112 entlang der Stoßkanten 136 erhöht,
und die Dichtungswirkung der gemeinsamen Dichtung 134 wird
verbessert.
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In
den 7 bis 9 ist ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel
des Ausführungsbeispiels gemäß den 1 und 2 zu
erkennen. Dabei zeigt 7 eine Schnittdarstellung durch
das Flächenverkleidungssystem 110, und die 8 bis 10 zeigen
verschiedene perspektivische Detailansichten dieses Flächenverkleidungssystems 110 bzw.
einzelner Verkleidungsmodule 112.
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Wiederum
weisen die Verkleidungsmodule 112 an aneinandergrenzenden
Stoßkanten 136 jeweils erste Dichtungsprofile 130 und
zweite Dichtungsprofile 132 auf. In 9 ist beispielsweise
eine perspektivische Darstellung gezeigt, welche den Übergang
von einer Stoßkante 136 mit einem ersten Dichtungsprofil 130 zu
einer Stoßkante 136 mit einem zweiten Dichtungsprofil 132 zeigt.
In 10 ist ein Übergang zwischen zwei Stoßkanten 136 mit
ersten Dichtungsprofilen 130 dargestellt.
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Für
die Ausführungsform gemäß den 7 bis 10 kann
weitgehend auf die obigen Figuren verwiesen werden. Optional weisen,
wie in den 7 und 8 dargestellt,
die Verkleidungsmodule 112 wieder Verbindungselemente 122 auf,
beispielsweise wiederum nach dem Klick-Laminatprinzip. Weiterhin ist
in 7 dargestellt, dass optional wiederum ein Verpressen
der Dichtungsprofile 128 mit den Rahmen 114 erfolgen
kann, welches wiederum beispielsweise durch Ansätze 152 mit
Widerhaken 154 optimiert werden kann. Alternativ ist jedoch
grundsätzlich eine einstückige Ausbildung der
Dichtungsprofile 128 mit den Rahmen 114 oder ein
unmittelbares Verbinden (beispielsweise Verkleben) der Dichtungsprofile 128 mit
den Verkleidungsmaterialien 120 oder anderen Bestandteilen
der Verkleidungsmodule 112 möglich.
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Wie
weiterhin in 8, in 9 und in 10 angedeutet,
können die Dichtungsprofile 128 auch paarweise
als männliche-weibliche-Dichtungsprofilpaare ausgestaltet
sein. Dies ist wiederum durch die Vorsprünge 148 und
entsprechende Nuten 150 in korrespondierenden Dichtungsprofilen 130, 132 angedeutet.
Für die Vorteile und Einzelheiten kann auf die obige Beschreibung
verwiesen werden.
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Wiederum
weist in dem Ausführungsbeispiel in den 7 bis 10 das
zweite Dichtungsprofil 132 ein Überlappteil 138 mit
einer zweiten Auflagefläche 144 auf. Dieses Überlappteil 138 kommt
wiederum auf einem korrespondierenden Aufnahmeteil 140 mit
einer ersten Auflagefläche 142 des ersten Dichtungsprofils 130 zu
liegen, wie in 7 angedeutet ist. Insofern kann
weitgehend auf die obige Beschreibung beispielsweise der vorhergehenden
Ausführungsbeispiele verwiesen werden.
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Zusätzlich
weist das Überlappteil 138 an seinem dem benachbarten
Verkleidungsmodul 112 zuweisenden Ende jedoch eine nach
unten, also zur zu verkleidenden Fläche hinweisenden Vorsprung 158 auf.
Dieser Vorsprung greift in eine korrespondierende Nut 160 ein,
welche in der ersten Auflagefläche 142 an deren
dem Verkleidungsmaterial 120 zuweisenden Ende ausgebildet
ist und nach oben, also weg von der zu verkleidenden Fläche
weist. Werden die Verkleidungsmodule 112 verlegt, so rastet
der Vorsprung 158 in die Nut 160 ein. Auch andere
Arten von Eingriffselementen, bei denen ein Teil des Überlappteils 138 in
ein weiteres Teil des Aufnahmeteils 140 einrastet, können
vorgesehen sein. Wird das Überlappteil 138 mit
einer Vorspannung nach unten beaufschlagt, wie beispielsweise oben
anhand der 6 beschrieben wurde, so wird
dieses Einrasten des Vorsprungs 158 in die Nut 160 noch
zusätzlich durch Rückstellkräfte des Überlappteils 138 begünstigt.
Dadurch wird der Zusammenhalt der gemeinsamen Dichtung 134 in
dem Ausführungsbeispiel gemäß den 7 bis 10 weiter
verstärkt und die Dichtungswirkung erhöht.
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In 10 ist
dargestellt, wie die Nuten 160 von ersten Dichtungsprofilen 130 auf
aneinander angrenzenden Stoßkanten 136 kreuzweise
enden. Auch eine lediglich abschnittsweise Ausbildung der Nuten 160 entlang
der Stoßkanten 136 ist jedoch möglich,
genauso wie auch eine lediglich abschnittsweise Ausgestaltung der
Dichtungsprofile 128 möglich ist.
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In
den bislang dargestellten Ausführungsbeispielen sind die
erste Auflagefläche 142 und die zweite Auflagefläche 144 jeweils
als ebene Flächen dargestellt. Dies ist jedoch nicht notwendigerweise erforderlich.
So zeigen die 11 und 12 jeweils leicht
voneinander abweichende Ausführungsbeispiele, in welchen
diese Flächen 142, 144 nicht als ebene
Flächen, sondern als gekrümmte Flächen ausgestaltet
sind. Die beiden Ausführungsbeispiele unterscheiden sich
im Wesentlichen dadurch, dass in dem Ausführungsbeispiel
gemäß 12 wiederum Vorsprünge 148 und
Nuten 150 vorgesehen sind, welche miteinander korrespondieren,
analog zu den oben bereits beschriebenen Ausführungsbeispielen. Diese
können wiederum ineinander eingreifen und die Dichtungswirkung
verstärken. Ansonsten kann weitgehend auf die obige Beschreibung
verwiesen werden.
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Abgesehen
von der Tatsache, dass in den Ausführungsbeispielen gemäß 11 und 12 jeweils
die Flächen 142, 144 gekrümmt
ausgestaltet sind, entsprechen diese Ausführungsbeispiele
weitgehend den obigen Ausführungsbeispielen mit dem Überlappteil 138 und
dem Aufnahmeteil 140. Insofern kann auch diesbezüglich
weitgehend auf die obige Beschreibung verwiesen werden. Die gekrümmte Ausgestaltung
der Flächen 142, 144 kann den Eingriff
des Überlappteils 138 bzw. des Vorsprungs 158 in
die Nut 160 weiter verbessern und so den Zusammenhalt der
Dichtungsprofile 128 in der gemeinsamen Dichtung 134 verstärken
und die Dichtungswirkung erhöhen. Ansonsten kann für
weitere mögliche Details und für weitere mögliche
Ausgestaltungen weitgehend auf die obige Beschreibung verwiesen werden.
-
In
den 13 und 14 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Flächenverkleidungssystems 110 dargestellt.
Dabei zeigt 13 die beiden Rahmen 114 der
miteinander zu verbindenden Flächenverkleidungsmodule 112,
wohingegen 14 das Flächenverkleidungssystem 110 in
zerlegtem Zustand zeigt.
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Wiederum
zeigen die Verkleidungsmodule 112 für die Verbindung
Dichtungsprofile 128 auf, nämlich ein erstes Dichtungsprofil 130 und
ein zweites Dichtungsprofil 132. Diese Dichtungsprofile 128 weisen Ähnlichkeiten
mit den Dichtungsprofilen 128 in der 6 auf.
So umfasst das erste Dichtungsprofil 130 wiederum eine
erste Auflagefläche 142, und das zweite Dichtungsprofil 132 umfasst
ein Überlappteil 138, welches über eine
nach unten weisende zweite Auflagefläche 144 verfügt.
Dabei korrespondieren die Winkel der zweiten Auflagefläche 144 mit der
ersten Auflagefläche 142 nicht zueinander. Wie
in 13 durch den Pfeil 162 (Verbiegung) und
die gestrichelte Linie 164 (Position in verlegtem Zustand) angedeutet
ist, wird das Überlappteil 138 beim Verlegen durch
die erste Auflagefläche 142 nach oben gebogen,
wobei durch die Rückstellkräfte die zweite Auflagefläche 144 intensiver
auf die erste Auflägefläche 142 gepresst
wird. Dies ist in 14, in welcher die Verkleidungsmodule 112 in
verlegtem Zustand dargestellt sind und in welcher die Verbiegung 162 noch
nicht berücksichtigt ist, durch die Überlappregion 166 angedeu tet.
Die Darstellung in 14 ist in soweit nicht realistisch.
Das erste Dichtungsprofil 130 ist dabei in der Darstellung
gemäß 14 schraffiert gezeichnet,
wohingegen das zweite Dichtungsprofil 132 punktiert dargestellt
ist.
-
Weiterhin
weist das zweite Dichtungsprofil 132 in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel optional wiederum einen Vorsprung 148 auf
und das erste Dichtungsprofil 130 eine entsprechende Nut 150 oder
umgekehrt. Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel gemäß 6 sind
dabei in dem Ausführungsbeispiel gemäß den 13 und 14 der
Vorsprung 148 und die entsprechende Nut 150 jedoch nicht
rund ausgestaltet, sondern keilförmig, mit einer im Wesentlichen
senkrecht nach oben weisenden Oberseite 168 und einer Schräge 170 des
Vorsprungs 148, beziehungsweise mit korrespondierenden
Flächen in der Nut 150. Diese Keilform verstärkt das
Ineinandereingreifen der beiden Dichtungsprofile 128 zusätzlich,
so dass die Dichtwirkung weiter erhöht wird, indem ein
längerer Weg geschaffen wird, den die Feuchtigkeit beim
Eindringen von oben her zurücklegen muss.
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Weiterhin
umfassen die Dichtungsprofile 128 wiederum Verbindungselemente 122,
in diesem Fall wiederum ein männliches Verbindungselement 124 und
ein korrespondierendes weibliches Verbindungselement 126.
Die Verbindungselemente 122 sind grundsätzlich ähnlich
der Verbindungselemente 122 in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen
ausgestaltet, beispielsweise der Ausführungsbeispiele in den 7 und 8.
So weist das männliche Verbindungselement 124 einen
Körper 172 und an dessen Ende eine Verdickung 174 auf.
Das weibliche Verbindungselement 126 weist entsprechend
einen Kanal 176 und einen Hohlraum 178 auf. Die
Wandsegmente 180, 182 um den Kanal 176 herum,
sind, wie vorzugsweise die gesamten Dichtungsprofile 128,
leicht flexibel ausgestaltet, so dass sich diese beim Einfügen
der Verdickung 174 verformen können. Die Verformungen
sind in den Figuren mit den Pfeilen 184 beziehungsweise
186 bezeichnet.
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Weiterhin
ist in 13 ein Zustand angedeutet, bei
welchem die beiden Verkleidungsmodule 112 in einer nicht-ebenen
Orientierung zueinander angeordnet sind. Ein derartiger Zustand
kann beispielsweise beim Verlegen entstehen oder durch Bodenunebenheiten.
Der nicht-ebene Zustand ist dabei durch den Winkel α charakterisiert,
welcher in diesem Fall größer ist als 0°.
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In
diesem Zustand, vorzugsweise bei einem Winkel zwischen 0° und
5°, kann in einer bevorzugten Ausgestaltung die Verdickung 174 kraftfrei
in den Hohlraum 178 eingefügt werden. Entsprechend
sind die Dichtungsprofile 130, 132 dimensioniert.
Werden anschließend die Verkleidungsmodule 112 hingegen in
einer ebenen Orientierung verbracht, was in 14 angedeutet
ist, das heißt hin zu einem Winkel α von zumindest näherungsweise
0°, so wird die Verdickung 174 aus dem Hohlraum 178 herausgezogen und
gegen die Wandsegmente 180, 182 gepresst. Die
Bewegung ist in 14 mit der Bezugsziffer 188 bezeichnet.
Wiederum ist dabei in 14 eine nicht-realistische,
unverformte Darstellung gewählt, in welcher im Bereich
des oberen Wandsegments 180 und des unteren Wandsegments 182 jeweils Überlappungsregionen 190, 192 eingezeichnet
sind. Die Wandsegmente 180, 182 würden
sich realistischerweise nach außen bewegen, wiederum in
Richtung der Verformungen 184 beziehungsweise 186. Die
Dichtungsprofile 130, 132 weisen vorzugsweise ein
oder mehrere Entlastungsräume 194 auf, um diese
Verformungen 184, 186 aufzunehmen. Ein erster Entlastungsraum 194 ist
als Entlastungsspalt 196 ausgebildet und oberhalb des oberen
Wandsegments 180 angeordnet. Ein zweiter Entlastungsraum 194 ist
als Freiraum 198 unterhalb des unteren Wandsegments 182 ausgebildet.
In beiden Fällen können diese Entlastungsräume 194 Verformungen 184, 186 eines
oder beider der Dichtungsprofile 130, 132 aufnehmen,
ohne dass diese Dichtungsprofile 130, 132 hierdurch
auseinandergedrückt würden, was die Dichtungswirkung
verschlechtern würde oder dass sich die Verkleidungsmodule 112 vom
Boden abheben würden. Zusätzlich ist zwischen
dem ersten Dichtungsprofil 130 und dem zweiten Dichtungsprofil 132 ein
weiterer Freiraum 200 vorgesehen, welcher ebenfalls als
Entlastungsraum 194 wirkt und welcher die Dichtungswirkung
jedoch nicht beeinflusst.
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Da
im unverlegten Zustand die Auflageflächen 142, 144 vorzugsweise
einen Winkel von mindestens 5° zueinander bilden, können
auch im verlegten Zustand die Verkleidungsmodule 112 einen Winkel
von vorzugsweise bis zu 5° oder mehr zueinander bilden,
ohne dass die Dichtungswirkung durch das Überlappteil 138 und
die korrespondierende erste Auflagefläche 142 unterbrochen
würde. Bis zu diesem Winkel, welcher beispielsweise durch
Bodenunebenheiten hervorgerufen werden kann, wird nach wie vor das Überlappteil 138 beim
Zusammenfügen verformt und mit einer Rückstellkraft
gegen die erste Auflagefläche 142 gepresst. Die
Entlastungsräume 194 können derartige
Verformungen 184, 186 beim Verkippen der Verkleidungsmodule 112 relativ
zueinander aufnehmen, ohne dass hierdurch die Dichtungswirkung unterbrochen
würde.
-
Weiterhin
ist in den 13 und 14 eine bevorzugte
Ausgestaltung der Flächenverkleidungsmodule 112 gezeigt,
bei welchen die Dichtungsprofile 128 einstückig
mit dem Rahmen 114 ausgebildet sein können. Beispielsweise
können für die Dichtungsprofile 128 und
die Rahmen 114 Kunststoffe eingesetzt werden, welche sowohl
verformbar sind und dementsprechend die Dichtungswirkung fördern,
als auch entsprechende mechanische Tragfähigkeit aufweisen,
wie sie für die Rahmen 114 gefordert wird. Beispielsweise
können die Rahmen 114 mit den Dichtungsprofilen 128 gleichzeitig
in ein- und demselben Werkzeug geformt werden, beispielsweise durch
einen Spritzprozess und/oder einen Gießprozess. Hierfür
können entsprechende Werkzeuge verwendet werden.
-
- 110
- Flächenverkleidungssystem
- 112
- Verkleidungsmodule
- 114
- Rahmen
- 116
- Auflagefläche
für Kontakt mit zu verkleidender Fläche
- 118
- Vertiefung
- 120
- Verkleidungsmaterial
- 122
- Verbindungselemente
- 124
- männliches
Verbindungselement
- 126
- weibliches
Verbindungselement
- 128
- Dichtungsprofile
- 130
- erstes
Dichtungsprofil
- 132
- zweites
Dichtungsprofil
- 134
- gemeinsame
Dichtung
- 136
- Stoßkanten
- 138
- Überlappteil
- 140
- Aufnahmeteil
- 142
- erste
Auflagefläche
- 144
- zweite
Auflagefläche
- 146
- Oberfläche
- 148
- Vorsprung
- 150
- Nut
- 152
- Ansatz
- 154
- Widerhaken
- 156
- Hebelelement
- 158
- Vorsprung
- 160
- Nut
- 162
- Verbiegung
- 164
- Position
in verlegtem Zustand
- 166
- Überlappregion
- 168
- Oberseite
- 170
- Schräge
- 172
- Körper
- 174
- Verdickung
- 176
- Kanal
- 178
- Hohlraum
- 180
- oberes
Wandsegment
- 182
- unteres
Wandsegment
- 184
- Verformung
- 186
- Verformung
- 188
- Bewegung
- 190
- Überlappungsregion
- 192
- Überlappungsregion
- 194
- Entlastungsraum
- 196
- Entlastungsspalt
- 198
- Freiraum
- 200
- Freiraum
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10158215
A1 [0004, 0007, 0008, 0009, 0022, 0024, 0032, 0033]
- - CH 508792 [0007, 0009, 0009, 0010, 0019, 0019, 0022]