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Bei
der Erfindung wird ausgegangen von einem Cabrioletverdeck mit einem
Verdeckgestänge und einem an dem Verdeckgestänge
gehaltenen Verdeckbezug, gemäß Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
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Ein
solches Cabrioletverdeck ist aus der
EP 0 713 797 A1 bekannt. Es besitzt ein Verdeckgestänge,
das an der Karosserie des Cabriolets bewegbar angelenkt ist, um
das Cabrioletverdeck von einer einen Fahrgastraum überspannenden
Schließstellung in eine Ablagestellung und umgekehrt bewegen
zu können. An dem Verdeckgestänge ist ein Verdeckbezug
gehalten, der für die Ablagestellung zusammengefaltet wird.
Das Verdeckgestänge besitzt seitliche Dachrahmen, mit denen
in der Schließstellung des Cabrioletverdecks Seitenscheiben
dichtend zusammenwirken. Das Verdeckgestänge weist ferner
ein Hauptgelenk auf, mit dem die seitlichen Dachrahmen von der Schließstellung
in die Ablagestellung und umgekehrt bewegt werden können.
Außerdem ist zur Stützung des Verdeckbezugs zumindest
ein Querspriegel am Verdeckgestänge vorgesehen. Zusätzlich
weist das Verdeckgestänge eine Stoffsteuerung auf, die
eine relativ zum Dachrahmen verlagerbare Stoffhalteleiste umfasst,
an der ein seitlicher Randabschnitt des Verdeckbezugs zumindest
abschnittweise befestigt ist. Die Stoffsteuerung mit der Stoffhalteleiste
dient dazu, den seitlichen Randbereich des Verdeckbezugs an die
seitlichen Dachrahmen anzulegen, wenn das Cabrioletverdeck von der Ablagestellung
in die Schließstellung bewegt wird. Umgekehrt dient die
Stoffsteuerung dazu, den seitlichen Randabschnitt des Verdeckbezugs
von den seitlichen Dachrahmen abzuheben, wenn das Verdeck für
die Ablagestellung zusammengefaltet wird. Damit es zu keinen unzulässigen
Längungen bzw. Dehnungen des Verdeckbezugs kommt, ist der
Verdeckbezug mit seinen seitlichen Randabschnitten also nicht vollständig
fest mit den seitlichen Dachrahmen verbunden, sondern wird lediglich
in der Schließstellung daran angelegt. Bei dem bekannten Cabrioletverdeck
umfasst die Stoffsteuerung die Stoffhalteleiste, die als Schieber
ausgebildet ist, der gegen die Kraft einer Federeinrichtung verlagerbar ist.
Dieser Schieber ist um eine Drehachse beweglich an dem Querspriegel
angeordnet. Eine als Steuerbahn ausgeführte Kulissensteuerung
erlaubt eine eingeschränkte Schwenkewegung der Stoffhalteleiste.
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Aus
der
DE 199 42 427
A1 ist ein Cabrioletverdeck bekannt, bei dem an dem seitlichen
Dachrahmen ein Zusatzlenker angebracht ist, der in Linearführungen
in der Erstreckungsrichtung des Dachrahmens linear verschieblich
ist. Die Bewegungssteuerung des Zusatzlenkers übernimmt
eine Koppelstange, die mit einem anderen Dachrahmenteil verbunden
ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Cabrioletverdeck der eingangs genannten
Art bei der Stoffablage bzw. Stofffaltung während der Ablagebewegung zu
optimieren.
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Gelöst
wird dieses Problem mit einem Cabrioletverdeck, welches die in Anspruch
1 genannten Merkmale aufweist. Mit der erfindungsgemäßen Stoffsteuerung,
die eine über eine Mehrgelenkanordnung an dem Querspriegel
beweglich gehaltene Stoffhalteleiste umfasst, kann die Stoffablage
zwischen dem seitlichen Dachrahmen und einem hinteren Ende des Cabrioletverdecks
derart verbessert werden, dass keine unzulässigen Dehnungen
im Verdeckbezug auftreten. Darüber hinaus kann die Ablagehöhe
des Cabrioletverdecks in der Ablagestellung reduziert werden, wenn
die Stoffhalteleiste in Richtung Querspriegel bewegt wird. Insbesondere
ist vorgesehen, dass in der Ablagestellung des Cabrioletverdecks
die Stoffhalteleiste näher an dem Querspriegel zu liegen
kommt als es in der Schließstellung des Verdecks gegeben
ist. Mit der erfindungsgemäßen Stoffsteuerung
durch die über die Mehrgelenkanordnung gehaltene Stoffhalteleiste
wird eine Relativbewegung zwischen Stoffhalteleiste und Querspriegel
erzeugt, die eine niedrige Ablagehöhe des Verdecks ermöglicht
und die Ablage des Verdeckbezugs optimiert.
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Für
die Relativbewegung der Stoffhalteleiste gegenüber dem
Querspriegel ist insbesondere eine Mehrgelenkanordnung vorgesehen,
die zumindest zwei Lenker aufweist, an deren einen Enden die Stoffhalteleiste
gelagert ist, und die über ihre zweiten Enden an dem Querspriegel
angelenkt sind. Mit einer solchen Mehrgelenkanordnung ist eine einen
großen Weg ermöglichende Verlagerungsbewegung
zwischen Querspriegel und Stoffhalteleiste möglich, was bei
der Reduzierung der Ablagehöhe des Cabrioletverdecks günstig
ist. Außerdem ist eine solche Mehrgelenkanordnung einfach
zu realisieren.
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Besonders
bevorzugt wird die Mehrgelenkanordnung über einen Steuerlenker
gesteuert, der mit seinem einen Ende mit der Mehrgelenkanordnung verbunden
ist. Mit seinem anderen Ende ist der Steuerlenker an einem Lagerpunkt
gehalten, der so gewählt ist, dass bei der Verdeckbewegung
eine Steuerbewegung in die Mehrgelenkanordnung eingeleitet wird.
Deshalb kann der Lagerpunkt an einem anderen Teil des Verdeckgestänges,
an der Karosserie oder einem Verdecklager angeordnet sein.
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Für
die Einleitung der Steuerbewegung in die Mehrgelenkanordnung ist
nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel einer der Lenker
der Mehrgelenkanordnung mit einer Steuerverlängerung ausgestattet,
die mit dem Steuerlenker verbunden ist.
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Besonders
bevorzugt ist die Mehrgelenkanordnung als Viergelenk ausgeführt,
so dass also zwei Lenker die Mehrgelenkanordnung bilden. Mit dem Viergelenk
ist es möglich, dass die Stoffhalteleiste ihre Orientierung
gegenüber dem Querspriegel beibehält, also lediglich
parallel zu seiner Erstreckungsrichtung und in einer überlagerten
Bewegung lediglich der Abstand zwischen Stoffhalteleiste und Querspriegel
verändert, d. h. vergrößert oder verkleinert wird,
je nach dem, in welcher Bewegungsrichtung das Cabrioletverdeck ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Dabei
zeigt die einzige Figur ein Cabrioletverdeck 1 in einer
Schließstellung ST und schematisch verschiedene Teile des
Verdeckgestänges 3 in einer Ablagestellung AS.
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Das
Cabrioletverdeck 1 ist in der Figur in der einen Fahrgastraum 2 überspannenden
Schließstellung ST in einer Seitenansicht gezeigt. Es umfasst ein
Verdeckgestänge 3 mit seitlichen Dachrahmen 4 und
einem Hauptgelenk 5, welches zumindest zwei Hauptlenker 6 und 7 umfasst,
die in der gezeigten Schließstellung ST etwa parallel zu
dem seitlichen Dachrahmen 4 verlaufen und bis zu einem
vorderen Dachstück 8 reichen, welches eine Dachspitze 9 aufweist.
Die beiden Hauptlenker 6 und 7 sind in ihren gezeigten
Drehpunkten 10 und 11 an einem hier nicht dargestellten
Verdecklager schwenkbeweglich angelenkt. Das Verdeckgestänge 3 besitzt
außerdem zumindest einen Querspriegel 12, der
mit seinem unteren Ende in einem Drehpunkt 13 mit dem Verdecklager
schwenkbeweglich verbunden ist. Es wäre jedoch denkbar,
den Querspriegel 12 an einem anderen Teil des Verdeckgestänges 3 anzulenken.
In der Figur ist noch ein weiterer Querspriegel 14 gezeigt, der
jedoch nicht zwingend vorhanden sein muss. Auch dieser Querspriegel
kann am Verdecklager angelenkt sein. Es können auch mehr
als zwei Querspriegel 12, 14 vorgesehen sein.
Der Querspriegel 12 wird üblicherweise als Hauptspriegel
und der Querspriegel 14 üblicherweise als so genannter
Eckspriegel bezeichnet. Zusätzlich umfasst das Verdeckgestänge 3 einen
so genannten Spannbügel 15, der den hinteren Verdeckabschluss
bildet. Zwischen dem Spannbügel 15 und der vorderen
Dachspitze 9 erstreckt sich ein Verdeckbezug 16,
der von dem Verdeckgestänge 3 in Lage gehalten
wird, wenn das Verdeck 1 in der Schließstellung
ST ist. In den Verdeckbezug 16 kann eine Heckscheibe 17 eingesetzt
sein. Mit seinem seitlichen Randabschnitt 18 reicht der Verdeckbezug 16 bis
an den Dachrahmen 4 heran. Er kann dort abschnittweise
fest mit dem Dachrahmen 4 verbunden sein. In einem anderen
Abschnitt, auf den nachfolgend noch näher eingegangen wird, ist
der seitliche Randabschnitt 18 jedoch lösbar an den
Dachrahmen 4 in der Schließstellung ST dichtend
angelegt. Mit seinem hinteren Randabschnitt 19 ist der
Verdeckbezug mit dem Spannbügel 15 verbunden.
Entsprechendes gilt für den vorderen Randabschnitt 20,
der mit der Dachspitze 9 verbunden ist.
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Das
Cabrioletverdeck 1 weist ferner eine Stoffsteuerung 21 auf,
die den seitlichen Randabschnitt 18 im unteren Bereich 22 des
Dachrahmens 4 in der Schließstellung ST an den
Dachrahmen 4 anlegt. Wird das Cabrioletverdeck 1 mit seinem
Verdeckgestänge 3 in eine hier nur angedeutete
Ablagestellung AS in Pfeilrichtung 23 bewegt, hebt die
Stoffsteuerung 21 den Randabschnitt 18 des Verdeckbezugs 16 in
dem Bereich 22 von dem Dachrahmen 4 ab. Bei der
Ablagebewegung in Pfeilrichtung 23 werden die am Verdecklager
angelenkten Gestängeteile, also die Hauptlenker 6 und 7 und
die beiden Querspriegel 12 und 14 in der Pfeilrichtung 23 in
einem hier nicht gezeigten Fahrzeugheck abgelegt. Dabei wird der
Verdeckbezug 16 zusammengefaltet und in das Fahrzeugheck
mitgenommen.
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Die
Stoffsteuerung 21 für das Falten des Versdeckbezugs 16 umfasst
dazu eine Stoffhalteleiste 24, die über eine Mehrgelenkanordnung 25 an dem
Querspriegel 12 angelenkt ist. Während der Ablagebewegung
des Cabrioletverdecks 1 wird die Stoffhalteleiste 24 in
Richtung des Querspriegels 12 bewegt und zusammen mit diesem
in die Ablagestellung AS verlagert. In der Schließstellung
ST liegt die Stoffhalteleiste, an der der Randabschnitt 18 befestigt
ist, an dem Dachrahmen 4 im Bereich 22 an. Dazu
wird in der umgekehrten Bewegungsrichtung (entgegen Pfeilrichtung 23)
die Stoffhalteleiste 24 an den Bereich bzw. Abschnitt 22 des
Dachrahmens 4 angelegt. Gesteuert wird die Mehrgelenkanordnung 25 von
einem Steuerlenker 26, der einen unteren bzw. festen Lagerpunkt 27 und
einen oberen Lagerpunkt 28 aufweist, über den
er mit der Mehrgelenkanordnung 25 verbunden ist. Für
die Verbindung des Steuerlenkers 26 mit der Mehrgelenkanordnung 25 ist
an einem Lenker 29 der Mehrgelenkanordnung 25 eine
Steuerverlängerung 30 ausgebildet, die den Lagerpunkt 28 trägt.
Der Lenker 29 ist in einem Lagerpunkt 31 mit dem
Querspriegel 12 verbunden. Ein zweiter, mit Abstand zu
dem ersten Lenker 29 angeordneter Lenker 32 ist über
einen Lagerpunkt 33 ebenfalls mit dem Querspriegel 12 verbunden.
Die beiden Lenker 29 und 32 sind in jeweils einem
Lagerpunkt 34 bzw. 35 mit der Stoffhalteleiste 24 verbunden.
Die Mehrgelenkanordnung 25 mit den beiden Lenkern 29 und 32 ist
als Viergelenk mit den Gelenken bzw. Lagerpunkten 31, 32, 33 und 34 realisiert, so
dass an ersten Enden der Lenker 29, 32 die Stoffhalteleiste 24 und
an zweiten Enden der Lenker 29, 32 der Querspriegel 12 angebunden
ist. Bei der Ablagebewegung in Pfeilrichtung 23 und umgekehrt steuert
der Steuerlenker 26 zwangsläufig die Bewegung
der Stoffsteuerung 21 und auch des Querspriegels 12.
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In
der Ablagestellung AS sind lediglich der Querspriegel 12,
der Steuerlenker 26 sowie die Stoffsteuerung 21 in
ihrer Endlage im Fahrzeugheck, beispielsweise in einem Verdeckkasten,
vereinfacht dargestellt. Die entsprechenden mitbewegten Lagerpunkte 28, 31, 34, 34 und 35 sind
für die Ablagestellung jeweils als Lagerpunkte bzw. Positionen 28', 31', 33', 34' und 35' eingezeichnet.
Entsprechendes gilt sowohl für den Querspriegel 12,
der mit der Position 12' in der Ablagestellung bezeichnet
ist, als auch für die beiden Lenker 29 und 32,
die Stoffhalteleiste 24 sowie den Steuerlenker 26,
die in ihrer entsprechenden Ablageposition mit 32', 29', 24' sowie 26' eingezeichnet
sind. Damit wird deutlich, dass bei einer Ablagebewegung in der
Pfeilrichtung 23 der Steuerlenker 26 um seinen
unteren Lagerpunkt 27 bewegt wird, bis er seine Position
bei 26' einnimmt und den Querspriegel 12 und die
Stoffsteuerung 21 dabei mitnimmt.
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Es
wird deutlich, dass während der Ablagebewegung die Stoffhalteleiste 24 an
den Querspriegel 12 angelegt oder sogar mit diesem teilweise
oder ganz in Überdeckung gebracht werden kann. Dadurch
verringert sich einerseits die Ablagehöhe des Cabrioletverdecks 1,
und andererseits wird eine unzulässige Stoffdehnung im
Bereich zwischen dem seitlichen Dachrahmen 4 und dem Spannbügel 15 vermieden.
In der Ablagestellung AS nimmt der Querspriegel 12 eine
etwa horizontale Lage ein, während der Steuerlenker 26 um
seinen unteren Lagerpunkt 27 unter einem Winkel zu dem
Spannspriegel 12 zu liegen kommt. Die beiden Lenker 29 und 32 sind
entsprechend um ihre Lagerpunkte 31 bzw. 33 gegenüber
dem Querspriegel 12 geschwenkt, so dass sie ihre in der
Figur gezeigte Lage 29' bzw. 32' einnehmen, wobei
sie einen kleineren Winkel gegenüber dem Querspriegel 12 einnehmen,
als dies in der Schließstellung ST gegeben ist. Dadurch
wird die Stoffhalteleiste 24 in ihrer Position 24' näher
und parallel an den Querspriegel 12 heranverlagert.
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Wie
die Figur noch zeigt, ist zwischen dem Querspriegel 14 und
dem unteren Ende der Stoffhalteleiste 24 ein Seil 36 aufgespannt,
das in der Schließstellung ST gespannt ist. Dadurch wird
in der Schließstellung ST des Cabrioletverdecks 1 eine Zugkraft
F auf die Stoffhalteleiste 24 ausgeübt, wodurch
in die Stoffhalteleiste 24 ein Drehmoment eingeleitet wird,
welches die Stoffhalteleiste 24 in der gezeigten Stellung
selbsthemmend verharren lässt. Damit ist in der Schließstellung
ST ein sicheres Anlegen des Randabschnitts 18 des Verdeckbezugs 16 an
den Dachrahmen 4 gewährleistet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0713797
A1 [0002]
- - DE 19942427 A1 [0003]