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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugaufbau mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
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Ein derartiger Fahrzeugaufbau ist aus der Praxis bekannt und umfasst eine Fahrzeugkarosserie, in der eine Dachöffnung ausgebildet ist, die mittels eines Verdecks geschlossen oder durch Verstellen des Verdecks in eine Ablagestellung freigegeben werden kann. Das Verdeck umfasst einen Verdeckbezug und als starres Verdeckelement beispielsweise eine heckseitige Verdeckkassette, die in der Schließstellung des Verdecks eine Hubstellung und in der Ablagestellung des Verdecks eine abgesenkte Absenkstellung einnimmt. Zudem weist die Fahrzeugkarosserie bezogen auf eine vertikale Verdecklängsmittelebene beidseits jeweils eine Hecksäule auf, die sich in Fahrzeughochrichtung erstreckt und eine Hecköffnung seitlich begrenzt. In den Verdeckbezug kann eine Heckscheibe integriert sein. Die Heckscheibe ist zusammen mit dem Verdeckbezug zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung verstellbar. In der Schließstellung ist die Hecköffnung verschlossen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugaufbau der einleitend genannten Gattung zu schaffen, bei dem die Heckscheibe möglichst große Abmessungen haben kann, so dass in der Schließstellung der Heckscheibe ein maximaler Durchsichtsbereich zur Verfügung gestellt werden kann und bei Freigabe der Hecköffnung ein Fahrzeuginnenraum gut zugänglich ist.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch den Fahrzeugaufbau mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Es wird also ein Fahrzeugaufbau mit einem Verdeck vorgeschlagen, das zwischen einer einen Fahrzeuginnenraum überspannenden Verdeckstellung und einer den Fahrzeuginnenraum nach oben freigebenden Freigabestellung verstellbar ist und das heckseitig ein sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckendes, bewegliches starres Verdeckelement umfasst. Der Fahrzeugaufbau hat bezogen auf eine vertikale Fahrzeuglängsmittelebene beidseits jeweils eine Hecksäule und eine Heckscheibe, die zwischen einer Schließstellung, in der sie eine Fahrzeughecköffnung verschließt, und einer Öffnungsstellung verstellbar ist, in der die Hecköffnung zumindest teilweise freigegeben ist. An die Heckscheibe ist ein umlaufendes Dichtungssystem fest angebunden, das in der Schließstellung der Heckscheibe bezogen auf die Fahrzeugumgebung jeweils von innen an den Hecksäulen und dem starren Verdeckteil anliegt.
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Durch die erfindungsgemäße Auslegung der Heckscheibe mit dem fest angebundenen, umlaufenden Dichtungssystem kann die Heckscheibe die zwischen den beidseits angeordneten Hecksäulen ausgebildete Fahrzeughecköffnung ohne weitere bewegliche überbrückende Bauteile verschließen. Zum Schließen der Fahrzeughecköffnung ist also kein Verdeckstoffstreifen oder dergleichen erforderlich. Der komplette Heckbereich bzw. die komplette Fahrzeughecköffnung kann allein mittels der Heckscheibe mit dem daran angebundenen, umlaufenden Dichtungssystem verschlossen werden. Das starre Verdeckelement und die Hecksäulen bilden nach innen Dichtflächen, an denen das fest an die Heckscheibe angebundene Dichtungssystem von innen zur Anlage gebracht werden kann.
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Der Fahrzeugaufbau nach der Erfindung kann des Weiteren eine Heckklappe bzw. Hecktüre aufweisen, welche die Fahrzeughecköffnung unten begrenzt. Auch die Heckklappe oder Hecktüre bildet dann im oberen Randbereich an ihrer Innenseite und / oder an ihrem oberen Rand eine Dichtfläche, an der die Heckscheibe mit ihrem umlaufenden Dichtungssystem in der Schließstellung von innen und / oder oben anliegt. Damit ist durch das Dichtungssystem und die korrespondierenden Dichtflächen ein komplett abgedichteter Ring gebildet, wobei die Dichtflächen, an denen das insbesondere vollständig umlaufende Dichtungssystem anliegt, an den dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seiten der betreffenden Fahr-zeugelemente liegen. Ein als Dichtungsblase bzw. als Dichtschlauch ausgebildetes Profilelement des Dichtungssystems liegt somit an einer der Fahrzeugaußenseite zugewandten Seite der Heckscheibe.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Fahrzeugaufbaus nach der Erfindung ist das starre Verdeckteil eine heckseitige Verdeckkassette, die zwischen einer Hubstellung und einer Absenkstellung verstellbar ist und die sich in der Hubstellung insbesondere zwischen beidseits angeordneten Dachseitenholmen erstreckt, wobei die ihre Hubstellung einnehmende Heckscheibe in ihrer Öffnungsstellung nach oben in einen Fahrzeuginnenraum und gegen die Verdeckkassette geschwenkt ist. Diese Ausführungsform ermöglicht in der Öffnungsstellung der Heckscheibe einen ungehinderten Zugang des Fahrzeuginnenraums durch die Fahrzeughecköffnung. Die Heckscheibe, die sich dann in ihrer Öffnungs- bzw. Beladestellung befindet, stellt dabei kein den Zugang störendes Element dar.
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Um die Zugänglichkeit des Fahrzeuginnenraums durch die Fahrzeughecköffnung noch weiter zu verbessern, hat die Heckscheibe bei einer speziellen Ausführungsform des Fahrzeugaufbaus nach der Erfindung in ihrer Öffnungsstellung eine zumindest angenähert waagerechte Ausrichtung.
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Bei einer speziellen Ausführungsform des Fahrzeugaufbaus nach der Erfindung wird die Heckscheibe beim Absenken des starren Verdeckelements in die Absenkstellung bezogen auf den Fahrzeugaufbau nach innen unten um eine Schwenkachse verschwenkt, die in einem unteren Randbereich der Heckscheibe angeordnet ist.
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Denkbar ist es auch, den Fahrzeugaufbau nach der Erfindung so auszulegen, dass die Heckscheibe, die in ihrer Öffnungsstellung nach oben innen geschwenkt ist, aus ihrer Öffnungsstellung zusammen mit dem heckseitigen Verdeckteil in die Absenkstellung bzw. Ablagestellung absenkbar ist.
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Wenn das Verdeck des Fahrzeugaufbaus nach der Erfindung einen faltbaren Verdeckstoff bzw. Verdeckbezug umfasst, ist die Heckscheibe vorzugsweise ohne Anbindung an den Verdeckstoff zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung verstellbar. Bezüglich des Verdeckstoffs ist also die Heckscheibe anbindungsfrei ausgeführt.
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Um die Heckscheibe zwischen ihrer Schließstellung und ihrer Öffnungsstellung verstellen zu können, ist sie bei einer bevorzugten Ausführungsform des Fahrzeugaufbaus nach der Erfindung bezogen auf eine vertikale Fahrzeuglängsmittelebene beidseits jeweils an eine Mehrgelenkmechanik angebunden. Die Mehrgelenkmechanik kann an eine Hauptkinematik für das heckseitige starre Verdeckteil und/oder an ein jeweiliges fahrzeugfestes Hauptlager angebunden sein. Die Verstellung der Heckscheibe zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung erfolgt insbesondere mittels eines separaten Antriebsmotors, kann aber bei entsprechender Auslegung auch mittels eines Antriebsmotors erfolgen, der die Hauptkinematik des heckseitigen starren Verdeckteils antreibt.
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Denkbar ist es, dass der Fahrzeugaufbau ein Schienensystem aufweist, in dem die Heckscheibe beim Verstellen zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung geführt ist.
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Um die Anbindung des Dichtungssystems an die Heckscheibe zu realisieren, kann die Heckscheibe mit einem umlaufenden, angeschäumten oder angespritzen Kunststoffrahmen versehen sein, an dem das Dichtungssystem befestigt, insbesondere aufgesteckt ist. Je nach Scheibengröße können in den als Randumschäumung oder Randumspritzung ausgebildeten Kunststoffrahmen Metalleinleger integriert sein, die den Aufbau der Heckscheibenanordnung stabilisieren bzw. versteifen.
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Des Weiteren sind in den Kunststoffrahmen vorzugsweise in Form von Einlegeteilen Schwenklager für die Mehrgelenkmechanik integriert, mittels der die Heckscheibe verstellbar ist. Die Schwenklager definieren Drehpunkte bzw. Gelenkpunkte für Lenker der Mehrgelenkmechanik.
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Die Mehrgelenkmechanik ist vorzugsweise so ausgelegt, dass sowohl die Verstellbewegung der Heckscheibe zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung als auch eine Ablagebewegung der Heckscheibe geführt wird, wenn das starre Verdeckelement abgesenkt wird.
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Wenn das Verdeckelement eine Verdeckkassette ist, die Bestandteil eines Faltverdecks ist, kann es einen Antrieb aufnehmen, der zur Betätigung des Verdeckstoffes bzw. Verdeckbezugs und von Spriegeln zum Aufspannen des Verdeckbezugs dient. In der Öffnungsstellung der Heckscheibe kann das Faltverdeck geschlossen, teilweise geöffnet oder auch komplett geöffnet sein.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Draufsicht auf einen Fahrzeugaufbau mit einem Verdeck und einer Heckscheibe in der jeweiligen Schließstellung:
- 2 eine 1 entsprechende Ansicht des Fahrzeugaufbaus, jedoch in einer Öffnungsstellung der Heckscheibe;
- 3 ebenfalls eine 1 entsprechende Ansicht des Fahrzeugaufbaus, jedoch in einer Öffnungsstellung des Verdecks und in einer Schließstellung der Heckscheibe;
- 4 ebenfalls eine 1 entsprechende Ansicht des Fahrzeugaufbaus, jedoch in der Öffnungsstellung des Verdecks und der Öffnungsstellung der Heckscheibe;
- 5 ebenfalls eine 1 entsprechende Ansicht des Fahrzeugaufbaus, jedoch bei geöffnetem und abgesenktem Verdeck;
- 6 eine schematische Seitenansicht eines Heckbereichs des Fahrzeugaufbaus nach 1 in der Schließstellung des Verdecks und der Heckscheibe;
- 7 eine 6 entsprechende Ansicht des Heckbereichs des Fahrzeugaufbaus, jedoch in der Öffnungsstellung der Heckscheibe;
- 8 ebenfalls eine 6 entsprechende Ansicht des Heckbereichs des Fahrzeugaufbaus, jedoch in der Öffnungsstellung des Verdecks;
- 9 ebenfalls eine 6 entsprechende Ansicht des Heckbereichs des Fahrzeugaufbaus, jedoch in den Öffnungsstellungen des Verdecks und der Heckscheibe;
- 10 ebenfalls eine 6 entsprechende Ansicht des Heckbereichs des Fahrzeugaufbaus, jedoch in der geöffneten und abgesenkten Stellung des Verdecks;
- 11 eine Seitenansicht einer Kinematik der Heckscheibe und des Verdecks in der Schließstellung der Heckscheibe und der Öffnungsstellung des Verdecks;
- 12 eine 11 entsprechende Ansicht der Kinematik, jedoch in der Öffnungsstellung der Heckscheibe;
- 13 eine 11 entsprechende Ansicht der Kinematik, jedoch in einer ersten Zwischenstellung beim Absenken des Verdecks;
- 14 eine 11 entsprechende Ansicht der Kinematik, jedoch in einer zweiten Zwischenstellung beim Absenken des Verdecks;
- 15 ebenfalls eine 11 entsprechende Ansicht der Kinematik, jedoch in der abgesenkten Stellung des Verdecks;
- 16 eine 11 entsprechende Seitenansicht der Kinematik, jedoch ohne Darstellung eines Hauptlagers;
- 17 eine zweite Seitenansicht der Kinematik in der Öffnungsstellung des Verdecks und der Schließstellung der Heckscheibe;
- 18 eine 16 entsprechende Ansicht der Kinematik, jedoch bei geöffneter Heckscheibe;
- 19 eine 17 entsprechende Seitenansicht, jedoch bei geöffneter Heckscheibe;
- 20 eine 16 entsprechende Ansicht der Kinematik, jedoch in der ersten Zwischenstellung beim Absenken des Verdecks;
- 21 eine 17 entsprechende Seitenansicht der Kinematik, jedoch in der ersten Zwischenstellung beim Absenken des Verdecks;
- 22 eine 16 entsprechende Seitenansicht der Kinematik, jedoch in der zweiten Zwischenstellung beim Absenken des Verdecks;
- 23 eine 17 entsprechende Seitenansicht der Kinematik, jedoch in der zweiten Zwischenstellung beim Absenken des Verdecks;
- 24 eine 16 entsprechende Seitenansicht der Kinematik, jedoch in der abgesenkten Stellung des Verdecks; und
- 25 eine 17 entsprechende Seitenansicht der Kinematik in der abgesenkten Stellung des Verdecks.
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In den 1 bis 10 ist ein Kraftfahrzeug 10 dargestellt, das als Geländewagen oder so genanntes SUV (Sport Utility Vehicle) ausgebildet ist und einen Fahrzeugaufbau mit einer Fahrzeugkarosserie 12 aufweist, die mit einer Dachöffnung 14 und einer Hecköffnung 16 versehen ist. Wie 5 zu entnehmen ist, geht die Dachöffnung 14 in die Hecköffnung 16 über.
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Zum wahlweisen Freigeben oder Schließen der von Dachseitenholmen 17 begrenzten Dachöffnung 14 ist das Kraftfahrzeug 10 mit einem Dachöffnungssystem 18 versehen, das ein Verdeck bzw. ein Faltverdeck darstellt und zwei starre, nach Art von Schiebedeckeln ausgebildete Deckelelemente 20 und 22 umfasst, die jeweils mit einem transparenten Durchsichtsbereich versehen sind. Die Deckelelemente 20 und 22 sind außerhalb des Durchsichtsbereichs nach Art von Flächenspriegeln von einem Verdeckbezug 24 überspannt, der in der Schließstellung der Deckelelemente 20 und 22 heckseitig von dem Deckelelement 22 einen Faltdachabschnitt bildet und sich bis zu einer heckseitigen Verdeckkassette 26 erstreckt, die ein starres, sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckendes Verdeckelement darstellt. Die Verdeckkassette 26, die einen Antrieb für die Deckelelemente 20 und 22 und den Faltdachabschnitt aufnimmt, ist zusammen mit dem Verdeckbezug 24 und den Deckelelementen 20 und 22 in deren Öffnungsstellung aus einer in den 1 bis 4 und 6 bis 9 dargestellten Hubstellung in eine in den 5 und 10 dargestellten Absenkstellung absenkbar und in einem heckseitigen Ablageraum 28 des Fahrzeugaufbaus ablegbar.
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Die Hecköffnung 16 kann mittels einer Heckscheibe 30 wahlweise verschlossen (1 und 6) oder freigegeben werden (2, 4, 7 und 9). Beim Verstellen der Heckscheibe 30 aus der in den 1 und 6 dargestellten Schließstellung in die in den 2, 4, 7 und 9 dargestellte Öffnungsstellung wird die Heckscheibe 30 nach vorne oben in den Fahrzeuginnenraum gegen die Verdeckkassette 26 geschwenkt, wobei sie dann eine zumindest angenähert waagerechte Ausrichtung hat. Es wird also eine Beladehilfsfunktion bereitgestellt.
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Die Heckscheibe 30 umfasst eine transparente Glasscheibe 32, welche mit einer vollständig umlaufenden Randumschäumung 34 versehen ist, die einen Kunststoffrahmen bildet und an der ein vollständig umlaufendes Dichtungssystem 36 angeordnet ist. In der in den 1, 3, 6 und 8 dargestellten Schließstellung liegt das Dichtungssystem 36 bezogen auf die Fahrzeugkarosserie 12 von innen an korrespondierenden Dichtflächen an, die an den seitlichen Rändern von so genannten D-Säulen 38 bzw. Hecksäulen der Fahrzeugkarosserie 12 innenseitig auf der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite ausgebildet sind, die die Hecköffnung 16 seitlich begrenzen. Zudem liegt das Dichtungssystem 36 mit seinem oberen Schenkel von innen an einer Dichtfläche an, die an dem heckseitigen Rand der ein starres Verdeckteil bildenden Verdeckkassette 26 innen ausgebildet ist. Des Weiteren liegt das vollständig umlaufende Dichtungssystem 36 mit seinem unteren Schenkel von innen an einer Dichtfläche an, die am oberen Rand einer Heckklappe 40 der Fahrzeugkarosserie 12 innen ausgebildet ist. Zwischen dem Verdeckbezug 24 und der Heckscheibe 30 besteht keine Verbindung.
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Ein Antrieb zum Betätigen des Dachöffnungssystems 18 ist in der Verdeckkassette 26 angeordnet. Mittels dieses Antriebs können die beiden Deckelelemente 20 und 22 zusammen mit dem Verdeckbezug 24 schuppenartig über die Verdeckkassette 26 gebracht werden (vgl. 3, 4, 8 und 9), so dass die Einheit aus den Deckelelementen 20 und 22, dem Verdeckbezug 24 und der Verdeckkassette 26 in eine Ablagestellung abgesenkt werden kann (5 und 10).
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Eine Kinematik zum Antrieb der Heckscheibe 30 und zum Antrieb der Verdeckkassette 26 ist in den 11 bis 25 näher dargestellt.
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Die Kinematik zum Verstellen der Heckscheibe 30 und der Verdeckkassette 26 ist bezogen auf eine vertikale Fahrzeuglängsmittelebene spiegelsymmetrisch ausgebildet und umfasst beidseits jeweils eine Lenkeranordnung 42, die an einem fahrzeugfesten Hauptlager 44 schwenkbar gelagert ist. Der Übersichtlichkeit halber ist in der Zeichnung nur die bezogen auf die Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeugs 10 rechts angeordnete Lenkeranordnung 42 dargestellt und nachfolgend beschrieben. Die bezogen auf die Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeugs 10 links angeordnete Lenkeranordnung ergibt sich in analoger Weise.
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Die Lenkeranordnungen 42 umfassen jeweils zum Verstellen der Verdeckkassette 26 eine vordere bugseitige Knickhebelanordnung aus einem unteren Lenker 46, der in einem Gelenkpunkt 47 schwenkbar an dem Hauptlager 44 gelagert ist, und einem oberen Lenker 48, der über einen Gelenkpunkt 49 mit dem unteren Lenker 46 verbunden ist und in einem Gelenkpunkt 50 an die Verdeckkassette 26 angelenkt ist. Zudem weisen die Lenkeranordnungen 42 jeweils eine hintere heckseitige Knickhebelanordnung auf, die aus einem unteren L-förmigen Lenker 51, der in einem Gelenkpunkt 52 an dem Hauptlager 44 gelagert ist, und einem oberen Lenker 53 gebildet ist, der über einen Gelenkpunkt 54 mit dem unteren Lenker 51 gelenkig verbunden ist und in einem Gelenkpunkt 55 schwenkbar an der Verdeckkassette 26 angelenkt ist. Zudem weist der obere Lenker 53 an der dem unteren Lenker 51 abgewandten Seite des Gelenkpunkts 55 einen Fortsatz 56 auf, an welchem ein Gelenkpunkt 57 ausgebildet ist, in dem eine Verbindungsstange 58 angelenkt ist, die mit ihrem dem Gelenkpunkt 57 abgewandten Ende in einem Gelenkpunkt 59 an den oberen Lenker 48 der vorderen Knickhebelanordnung angelenkt ist.
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Der untere Lenker 46 der vorderen Knickhebelanordnung hat auf der dem Gelenkpunkt 49 abgewandten Seite des Gelenkpunkts 47 ein Antriebsende 60, an dem über einen Gelenkpunkt 61 ein Vorgelegelenker 62 angelenkt ist, welcher über einen Gelenkpunkt 63 mit einem Antriebsrad 64 verbunden ist. Das Antriebsrad 64 ist von einem Antriebsmotor 65 angetrieben, mittels dessen die Verstellbewegung der Verdeckkassette 26 ausgelöst werden kann.
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Im Bereich des Antriebsendes 60 ist über einen Gelenkpunkt 66 an den unteren Lenker 46 der vorderen Knickhebelkanordung eine Koppelstange 67 angelenkt, welche mit ihrem anderen Ende in einem Gelenkpunkt 68 an einen Fortsatz des unteren Lenkers 51 der hinteren Knickhebelanordnung angelenkt ist.
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Zum Antrieb der Heckscheibe 30 weisen die Lenkeranordnungen 42 jeweils einen insbesondere gebogenen oder abgewinkelten Antriebslenker 69 auf, der in einem Gelenkpunkt 70 an dem Hauptlager 44 schwenkbar gelagert ist und mittels eines Lenkers 71 betätigbar ist, der in einem Gelenkpunkt 72 angelenkt ist und der von einem zweiten, in 17 dargestellten Antriebsmotor 90 angetrieben ist. Der Antriebslenker 69 ist über einen Gelenkpunkt 73 mit einem Steuerlenker 74 verbunden, der in einem Gelenkpunkt 75 an einen Heckscheibenlenker 76 angelenkt ist, welcher einerseits im unteren Randbereich der Heckscheibe 30 in einem Gelenkpunkt 77 angelenkt ist und andererseits im Bereich des Antriebsrads 64 in einem Gelenkpunkt 78 an die Koppelstange 67 angelenkt ist.
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Im oberen Randbereich der Heckscheibe 30 ist über einen Gelenkpunkt 79 ein Führungslenker 80 angelenkt, der mit seinem dem Gelenkpunkt 79 abgewandten Ende über einen Gelenkpunkt 81 an einen Dreieckslenker 82 angelenkt ist. Der Dreieckslenker 82 weist neben dem Gelenkpunkt 81 einen Gelenkpunkt 83 und einen Gelenkpunkt 84 auf. In dem Gelenkpunkt 84 stützt sich der Dreieckslenker 82 an einem unteren Fortsatz des Heckscheibenlenkers 76 ab. In dem Gelenkpunkt 83 ist der Dreieckslenker 82 mit einem Stützlenker 85 verbunden, welcher in einem Gelenkpunkt 86 an einen Schenkel des L-förmigen unteren Lenkers 51 der hinteren Knickhebelanordnung angelenkt ist.
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Die vorstehend beschriebene Kinematik für die Verdeckkassette 26 und die Heckscheibe 30 arbeitet in nachfolgend beschriebener Weise.
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Wenn die Heckscheibe 30 aus ihrer in 11 dargestellten Schließstellung in die in 12 dargestellte Öffnungsstellung gebracht werden soll, wird der Antriebsmotor 90 betätigt, so dass der Antriebslenker 69 bezogen auf die in 11 dargestellte Anordnung im Uhrzeigersinn um den Gelenkpunkt 70 verschwenkt wird. Hierdurch wird über den Steuerlenker 74 eine Kraft auf den Heckscheibenlenker 76 ausgeübt, so dass dieser um den Gelenkpunkt 78 ebenfalls im Uhrzeigersinn verschwenkt wird. Dadurch wird, wie den 12, 18 und 19 zu entnehmen ist, die Heckscheibe 30 nach oben vorne unter die Verdeckkassette 26 verschwenkt und die Hecköffnung 16 freigegeben. Gleichzeitig wird der Dreieckslenker 82 in dem Gelenkpunkt 84 an dem Heckscheibenlenker 76 verschwenkt, so dass der Führungslenker 80, der sich über den Dreieckslenker 82 und den Stützlenker 85 an dem gehaltenen unteren Lenker 51 der hinteren Knickhebelanordnung abstützt, die Verstellbewegung der Heckscheibe 30 mitgehen kann bzw. den oberen Rand der Heckscheibe 30 nach unten zieht. Das Verstellen der Heckscheibe 30 in die Schließstellung erfolgt in entsprechend umgekehrter Weise.
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Wenn hingegen die Verdeckkassette 26 aus der in 11 dargestellten Hubstellung in die in 15 dargestellte Ablagestellung abgesenkt werden soll, wird der Antriebsmotor 65 betätigt, wohingegen der Antriebsmotor 90 feststeht, so dass der Antriebslenker 69 blockiert ist. Für diese Verstellbewegung der Verdeckkassette 26 wird das Antriebsrad 64 bezogen auf die in 16 gewählte Darstellung im Gegenuhrzeigersinn verdreht, so dass über den Vorgelegelenker 62 eine Antriebskraft auf den unteren Lenker 46 der vorderen Knickhebelanordnung ausgeübt wird und dieser im Gegenuhrzeigersinn um den Gelenkpunkt 47 verschwenkt wird. Dadurch wird über die Koppelstange 67 eine Verstellkraft in den unteren Lenker 51 der hinteren Kipphebelanordnung eingeleitet, wodurch dieser um den hauptlagerfesten Gelenkpunkt 52 im Uhrzeigersinn gedreht wird. Die beiden Knickhebelanordnungen knicken dadurch ein, so dass sich die oberen Lenker 48 und 53, die über die Verbindungsstange 58 miteinander gekoppelt sind, auf den unteren Lenkern 46 und 51 der Knickhebelanordnungen ablegen. Hierbei wird über den Stützlenker 85, der an einen Schenkel des unteren Lenkers 51 der hinteren Knickhebelanordnung angelenkt ist, eine Zugkraft auf den Dreieckslenker 82 und damit auf den Führungslenker 80 ausgeübt. Der Dreieckslenker 82 dreht sich so um den Gelenkpunkt 84 an dem Heckscheibenlenker 76, wodurch sich, wie den 20 und 25 zu entnehmen ist, die Heckscheibe 30 ebenfalls ablegt, das heißt um den Gelenkpunkt 77 an dem Heckscheibenlenker 76 bezogen auf 20 im Uhrzeigersinn nach vorne geschwenkt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- Fahrzeugkarosserie
- 14
- Dachöffnung
- 16
- Hecköffnung
- 17
- Dachseitenholme
- 18
- Dachöffnungsystem
- 20
- Deckelelement
- 22
- Deckelelement
- 24
- Verdeckbezug
- 26
- Verdeckkassette
- 28
- Ablageraum
- 30
- Heckscheibe
- 32
- Glasscheibe
- 34
- Randumschäumung
- 36
- Dichtungssystem
- 38
- D-Säule
- 40
- Heckklappe
- 42
- Lenkeranordnung
- 44
- Hauptlager
- 46
- unterer Lenker
- 47
- Gelenkpunkt
- 48
- oberer Lenker
- 49
- Gelenkpunkt
- 50
- Gelenkpunkt
- 51
- unterer Lenker
- 52
- Gelenkpunkt
- 53
- oberer Lenker
- 54
- Gelenkpunkt
- 55
- Gelenkpunkt
- 56
- Fortsatz
- 57
- Gelenkpunkt
- 58
- Verbindungsstange
- 59
- Gelenkpunkt
- 60
- Antriebsende
- 61
- Gelenkpunkt
- 62
- Vorgelegelenker
- 63
- Gelenkpunkt
- 64
- Antriebsrad
- 65
- Antriebsmotor
- 66
- Gelenkpunkt
- 67
- Koppelstange
- 68
- Gelenkpunkt
- 69
- Antriebslenker
- 70
- Gelenkpunkt
- 71
- Lenker
- 72
- Gelenkpunkt
- 73
- Gelenkpunkt
- 74
- Steuerlenker
- 75
- Gelenkpunkt
- 76
- Heckscheibenlenker
- 77
- Gelenkpunkt
- 78
- Gelenkpunkt
- 79
- Gelenkpunkt
- 80
- Führungslenker
- 81
- Gelenkpunkt
- 82
- Dreieckslenker
- 83
- Gelenkpunkt
- 84
- Gelenkpunkt
- 85
- Stützlenker
- 86
- Gelenkpunkt
- 90
- Antriebsmotor