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Die Erfindung betrifft ein Dach eines Cabriolet-Fahrzeugs mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
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Aus der Praxis sind Außenhautelemente bekannt, die eine Verscheibung eines starren Dachsegments eines Cabriolet-Fahrzeugdaches darstellen und auf einem Tragrahmen angeordnet sind, der mit einem Verdeckgestänge zur Betätigung des Fahrzeugdachs verbunden ist. Beidseits der Verscheibung ist jeweils eine Verblendung eines Dachseitenholms angeordnet, deren Material sich von demjenigen der beispielsweise aus Glas oder Polycarbonat gebildeten Verscheibung unterscheiden kann und ein zweites Außenhautelement darstellt. Zwischen den beiden Außenhautelementen liegt ein Spalt, der mittels einer Dichtung abgedichtet werden muss.
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Aus der
EP 1 176 044 B1 ist es bekannt, einen Glasdeckel eines Schiebedachs zum Abdichten eines Spalts zwischen dem Glasdeckel und einem angrenzenden Außenhautabschnitt mit einer umlaufenden Dichtung zu versehen. Diese ist mittels eines Kunststoffschaums an einen flächigen Grundkörper des Glasdeckels angeschäumt und grenzt in Schließstellung des Glasdeckels an den angrenzenden Außenhautabschnitt.
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Insbesondere bei Verscheibungen, deren Grundkörper aus Polycarbonat hergestellt ist, ist ein Anschäumen einer Dichtung aber nicht ohne Weiteres möglich, da hierbei der aus Polycarbonat gebildete Grundkörper von dem Schäum- oder Spritzgießwerkzeug beschädigt werden könnte.
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Aus der Druckschrift
DE 37 08 047 A1 ist ein Glasdeckel-Schiebedach bekannt, das eine Glasscheibe umfasst, an deren Unterseite über Kleberaupen ein Deckelinnenblech angebunden ist. Das Deckelinnenblech weist an seinem bezogen auf die Glasscheibe äußeren Rand ein Dichtungselement auf, das in einer Heizpresse angespritzt sein kann.
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Aus der Druckschrift
US 3 970 343 A ist ein Schiebedach mit einem Schiebedachdeckel bekannt, der von unten an einer Dichtung anliegt. Die Dichtung ist an einem starren, karosseriefesten Dachaußenhautbereich fixiert.
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Aus der Druckschrift
US 5 702 779 A ist ein Schiebedachdeckel bekannt, der ein Kunststoffpanel umfasst, an das ein Deckelinnenblech angebunden ist, welches am Umfang eine Dichtung trägt.
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Aus der Druckschrift
DE 100 35 912 A1 ist ein Schiebedachdeckel bekannt, welcher mit einem Verstärkungsrahmen versehen ist, auf den eine das Deckelelement umgreifende Dichtung aufgesteckt ist.
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Druckschrift
DE 100 18 423 A1 beschreibt einen Schiebedachdeckel, der ein Panel umfasst, an dessen Unterseite ein Rahmen angebunden ist, an dem eine das Panel umgreifende Dichtung befestigt ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dach der einleitend genannten Gattung mit einer Randspaltdichtung zu schaffen, die sich zur Spaltabdichtung zwischen Außenhautelementen eignet, die aus vielfältigen Werkstoffen und insbesondere auch aus Polycarbonat gefertigt sein können.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch das Dach mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Der Kern der Erfindung besteht mithin darin, dass die Randspaltdichtung, die den Rand des ersten, auf dem Trägerelement befestigten Außenhautelements formschlüssig übergreift, an dem Trägerelement befestigt ist. Ein Anspritzen oder Anschäumen der Randspaltdichtung an das erste Außenhautelement erfolgt nicht. Es liegt also kein Stoffschluss zwischen der Randspaltdichtung und dem ersten Außenhautelement vor. Die Befestigung der Randspaltdichtung erfolgt unmittelbar bei deren Herstellung in einem entsprechenden Formwerkzeug durch Anspritzen oder Anschäumen an das Trägerelement. Bei dem Dach nach der Erfindung ist mithin zur Herstellung der Randspaltdichtung nur das Trägerelement für das erste Außenhautelement in das Formwerkzeug einzulegen. Das dann in dem Formwerkzeug hergestellte Dichtprofil kann in einem anschließenden Prozessschritt nach dem Befestigen des ersten Außenhautelements auf dem Trägerelement über den betreffenden Rand des ersten Außenhautelements gezogen werden, so dass es den Spalt zwischen dem ersten Außenhautelement und dem zweiten Außenhautelement dichtet.
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Die Randspaltdichtung dient insbesondere als Schnittstelle zwischen Außenhaut- bzw. Verkleidungselementen eines Kraftfahrzeugs, beispielsweise zwischen Verscheibungen und Rohbauverkleidungselementen.
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Die Randspaltdichtung, mit der das Trägerelement umspritzt oder umschäumt ist, besteht beispielsweise aus Polyurethan, thermoplastischem Polyurethan, einem thermoplastischen Elastomer, EPDM, Kautschuk oder dergleichen.
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Die Randspaltdichtung hat vorzugsweise eine Geometrie, die zum einen den Rand des ersten Außenhautelements überlappt bzw. übergreift und zum anderen das zweite Außenhautelement in dem betreffenden Randbereich übergreift oder an diesem anliegt. Die Kontur der Randspaltdichtung kann dabei so ausgelegt sein, dass Außenhautelemente aus unterschiedlichen Werkstoffen, beispielsweise aus Polycarbonat, Verbundsicherheitsglas, Metall, Kunststoff und dergleichen in einem Produkt, wie einem Dachsegment eines Festdachcabriolets zum Einsatz kommen können.
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Das erste Außenhautelement ist aus Kunststoff, insbesondere aus Polycarbonat hergestellt. Insbesondere bei der Wahl eines derartigen Werkstoffs für das erste Außenhautelement ist durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Randspaltdichtung gewährleistet, dass das aus Kunststoff gefertigte Außenhautelement bei der Herstellung der Randspaltdichtung nicht beschädigt wird.
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Das erste Außenhautelement kann grundsätzlich über eine beliebige Verbindungseinrichtung an dem Trägerelement befestigt sein. Wenn das Außenhautelement ein Polycarbonatbauteil ist, ist es aber zweckmäßig, das erste Außenhautelement über eine Kleberaupe oder dergleichen auf das Trägerelement aufzukleben.
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Das erste Außenhautelement und das Trägerelement sind Bestandteile eines beweglichen Dachsegments eines Cabriolet-Fahrzeugdachs. Das Trägerelement stellt dann insbesondere einen Tragrahmen des beweglichen Dachsegments dar, der mit einem Verdeckgestänge zur Betätigung des Fahrzeugdachs verbunden sein kann.
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Das zweite Außenhautelement, an das die an das Trägerelement angeformte Randspaltdichtung angrenzt, ist beispielsweise eine Blende eines Dachseitenholms, der auch Bestandteil des beweglichen Dachsegments des Cabriolet-Fahrzeugdachs sein kann. Insbesondere in diesem Fall überlappt die Randspaltdichtung einen Rand des zweiten Außenhautelements.
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Die Randspaltdichtung kann aber auch an ein Dichtprofil grenzen, das an dem zweiten Außenhautelement fixiert ist.
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Insbesondere wenn das erste Außenhautelement eine Verscheibung eines Dachsegments des Cabriolet-Fahrzeugdachs ist, kann die Randspaltdichtung umlaufend angeordnet sein. Bezogen auf die Längsmittelebene des betreffenden Kraftfahrzeugs dichtet die Randspaltabdeckung dann beidseits jeweils einen Randspalt zu einem ein zweites Außenhautelement bildenden Verkleidungselement eines Dachseitenholms. In Schließstellung des Fahrzeugdachs bildet diese Randspaltdichtung an dem fahrzeugbugseitigen Rand und dem fahrzeugheckseitigen Rand des ersten Außenhautelements das Dichtelement zu dem jeweiligen angrenzenden Dachsegment. Sie kann hierbei an einem mit dem betreffenden benachbarten Dachsegment verbundenen Dichtprofil anliegen.
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Bei einem Verfahren zur Herstellung einer Anordnung aus einem ersten Außenhautelement, das auf einem Trägerelement angeordnet ist, und mindestens einem zweiten Außenhautelement zum Gegenstand wird zwischen dem ersten Außenhautelement und dem zweiten Außenhautelement eine Randspaltdichtung angeordnet. Bei dem Verfahren wird zunächst die Randspaltdichtung nach einem Spritzgieß- oder Schäumprozess an das Trägerelement angeformt und anschließend das erste Außenhautelement auf das Trägerelement aufgebracht, so dass die Randspaltdichtung einen Rand des ersten Außenhautelements übergreift. Die Herstellung der Randspaltdichtung und deren Anbindung an das Trägerelement erfolgt mithin vor dem Befestigen des ersten Außenhautelements auf dem Trägerelement.
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Um die Dichtwirkung der Randspaltdichtung zu erhöhen, kann es zweckmäßig sein, dass zwischen den Rand des ersten Außenhautelements und die Randspaltdichtung ein Haftmittel eingebracht wird. Es erfolgt dann mithin ein zusätzlicher Klebeprozess zwischen der Randspaltdichtung und dem ersten Außenhautelement.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
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Ein Ausführungsbeispiel eines gemäß der Erfindung ausgebildeten Daches eines Cabriolets ist in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine schematische Draufsicht auf ein Cabriolet-Fahrzeugdach in dessen Schließstellung;
- 2 einen Schnitt durch einen Randbereich eines Dachsegments des Fahrzeugdachs nach 1 entlang der Linie II-II in 1; und
- 3 einen Schnitt durch einen zweiten Randbereich des Dachsegments entlang einer Linie III-III in 1.
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In der Zeichnung ist ein Fahrzeugdach 10 eines ansonsten nicht näher dargestellten, als Cabriolet ausgebildeten Kraftfahrzeuges dargestellt, das wahlweise zwischen einer in 1 dargestellten, einen Fahrzeuginnenraum überdeckenden Schließstellung und einer diesen Fahrzeuginnenraum freigebenden Ablagestellung verstellbar ist. Das Fahrzeugdach 10 ist als Festdach ausgebildet und stellt mithin ein so genanntes RHT (retractable hardtop) dar, das drei starre Dachsegmente 12, 14 und 16 umfasst, die in der Schließstellung des Fahrzeugdachs in Fahrzeuglängsrichtung hintereinander angeordnet sind und in der Ablagestellung in einem heckseitigen Verdeckablagekasten abgelegt sind.
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Das Dachsegment 14, das ein mittleres Dachsegment darstellt, umfasst eine aus transparentem Polycarbonat gefertigte Verscheibung 18, die ein Dachaußenhautelement bildet und von einem umlaufenden Dichtelement begrenzt ist, das eine sogenannte Randspaltdichtung 20 bildet. Bezogen auf eine Fahrzeuglängsmittelebene grenzt die Randspaltdichtung 20 beidseits jeweils an eine Verkleidung 22 eines Dachseitenholms 24, die ein Dachaußenhautelement bildet. Im Bereich der sich im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden Ränder grenzt das Dachsegment 14 in der Schließstellung des Fahrzeugdachs 10 bugseitig an das vordere Dachsegment 12 und heckseitig an das eine Fahrzeugheckscheibe umfassende hintere Dachsegment 16. Die beiden Dachsegmente 12 und 16 bilden jeweils ebenfalls ein Dachaußenhautelement.
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Die aus Polycarbonat gebildete Verscheibung 18 ist über eine Kleberaupe 26 auf einen Trägerrahmen 28 aufgeklebt. An den Trägerrahmen 28, der aus einen Magnesiumwerkstoff oder Kunststoff gefertigt ist, ist umlaufend die Randspaltdichtung 20 nach einem Spritzgießverfahren angespritzt, und zwar derart, dass sie mit einem Fußabschnitt 30 einen Randbereich des Trägerrahmens 28 umgreift und mit einem Dichtabschnitt 32 so nach oben geführt ist, dass sie im auf den Trägerrahmen 28 aufgeklebten Zustand der Verscheibung 18 deren Rand 34 dichtend übergreift und dort formschlüssig anliegt.
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Die Randspaltdichtung 20 ist mithin nur über ihren Fußbereich 30 mit dem Dachsegment 14 fest verbunden. Dadurch ist es möglich, die Randspaltdichtung 32 vor dem Verkleben der Verscheibung 18 mit dem Tragrahmen 28 an letzteren anzuformen. Die aus Polycarbonat gefertigte Verscheibung 18 kann damit bei der Herstellung der Randspaltdichtung 20 nicht beschädigt werden.
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Im Bereich der Dachseitenholme 24 umfasst die Randspaltdichtung 20 jeweils eine Dichtlippe 36, die den betreffenden Rand der jeweiligen Verkleidung 22 des betreffenden Dachseitenholms 24 überlappt. Im Bereich des vorderen Dachsegments 12 und des hinteren Dachsegments 16 drückt die Randspaltdichtung 20 in Schließstellung des Fahrzeugdachs mit ihrer im wesentlichen planen Randfläche 38 jeweils gegen eine an dem betreffenden Dachsegment 12 bzw. 16 angeordnete Schlauchdichtung 40.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeugdach
- 12
- Dachsegment
- 14
- Dachsegment
- 16
- Dachsegment
- 18
- Verscheibung
- 20
- Randspaltdichtung
- 22
- Verkleidung
- 24
- Dachseitenholm
- 26
- Kleberaupe
- 28
- Tragrahmen
- 30
- Fußabschnitt
- 32
- Dichtabschnitt
- 34
- Rand
- 36
- Dichtlippe
- 38
- Randfläche
- 40
- Schlauchdichtung