DE102016103745B4

DE102016103745B4 - Formwerkzeug zum Fixieren eines Einsatzes in einer Ausnehmung eines tafelartigen Werkstücks sowie Fahrzeugdachelement

Info

Publication number: DE102016103745B4
Application number: DE102016103745.1A
Authority: DE
Inventors: Martin Seebass; Matthew Pike; Michael Schönberger; Johan Ria Hugo van Dyck
Original assignee: Webasto SE
Current assignee: Webasto SE
Priority date: 2016-03-02
Filing date: 2016-03-02
Publication date: 2019-03-14
Anticipated expiration: 2036-03-03
Also published as: DE102016103745A1; WO2017148635A1

Abstract

Formwerkzeug zum Fixieren eines Einsatzes (22) in einer Ausnehmung (20) eines tafelartigen Werkstücks (18), umfassend ein Unterwerkzeug (32), das eine Anlagefläche für das Werkstück (18) bildet und zumindest bereichsweise aus Kunststoff gefertigt ist, und ein Oberwerkzeug (34), das zumindest bereichsweise aus Kunststoff gefertigt ist und zusammen mit dem Unterwerkzeug (32) mindestens eine Kavität (62) begrenzt, die einem Außenrand des Werkstücks (18) und vollständig umlaufend einem Rand des Einsatzes (22) folgt, oder mindestens zwei Kavitäten begrenzt, von denen eine erste Kavität einem Außenrand des Werkstücks und eine zweite Kavität vollständig umlaufend einem Rand des Einsatzes und einem Rand der Ausnehmung folgt, wobei das Oberwerkzeug (34) mindestens eine Dichtlippe (46, 56) hat, die in einer Grundstellung an einer Anlagefläche des Unterwerkzeugs (48, 54) anliegt und zur Ausbildung einer Kavitätsöffnung gegen die Wirkung einer Rückstellkraft von der Anlagefläche (48, 54) abhebbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Formwerkzeug zum Fixieren eines Einsatzes in einer Ausnehmung eines tafelartigen Werkstücks sowie ein Fahrzeugdachelement, das einen tafelartigen Grundkörper mit einer Ausnehmung umfasst, in der ein Einsatz angeordnet ist.
Aus der Praxis sind Fahrzeugfestdachelemente bekannt, die Bestandteil eines Panoramadachs sind und einen heckseitigen Dachabschnitt abdecken, der oberhalb eines Fondabschnitts eines Fahrzeuginnenraums liegt. Das Festdachelement kann einen tafelartigen Grundkörper aus Glas haben, der an seinem umlaufenden Rand zur Ausbildung einer Dichtung und/oder zur Fixierung an dem Fahrzeugaufbau eine Polyurethanrandumschäumung aufweist. Des Weiteren hat der Grundkörper beispielsweise an seinem heckseitigen Rand eine halbkreisförmige Ausnehmung, in die ein Antennenelement eingesetzt ist. Der heckseitige Rand des Antennenelements fluchtet mit dem heckseitigen Rand der Randumschäumung. Die Fixierung des als Einsatz ausgebildeten Antennenelements erfolgt über eine Verrastung in einer Aufnahmenut, die im Bereich der Ausnehmung an der Randumschäumung des Grundkörpers ausgebildet ist. Dies hat wiederum zur Folge, dass der Übergang zwischen dem Antennenelement bzw. einer Blende des Antennenelements und dem Grundkörper im Bereich der Polyurethanumschäumung nicht fugenfrei ist. Auch ist am hinteren Rand des Festdachelements kein durchgängiges Polyurethanprofil ausgebildet. Ferner ist das Einsetzen des Antennenelements mit zeitlichem Aufwand und damit mit Herstellungskosten verbunden.
Aus der Druckschrift DE 10 2004 010 449 A1 ist ein Fahrzeugdach bekannt, das einen Dachausschnitt aufweist, in dem ein festes plattenförmiges Dachteil angeordnet ist. Um einen Spalt zwischen einem Festdachabschnitt und dem festen Dachteil auszufüllen, wird eine Dichtung eingesetzt, die mit dem Festdachabschnitt und dem festen Dachteil eine glatte Oberfläche bildet.
Aus der Druckschrift DE 10 2013 009 078 A1 ist ein Verfahren zum Anformen eines Kunststoffrahmens an eine Scheibe eines Kraftfahrzeuges bekannt. Bei diesem Verfahren wird flüssiges Polyurethan drucklos in eine Werkzeugform eingefüllt. Mittels des Verfahrens kann ein abstehendes Kunststoffelement erzeugt werden.
Aus der Druckschrift DE 10 2012 003 045 A1 ist ein Verfahren zum Anformen eines Kunststoffrahmens an ein Fahrzeugdachelement bekannt. Bei diesem Verfahren wird ein flüssiger Kunststoffwerkstoff drucklos in eine Form eingefüllt, so dass er dort zur Ausbildung des Kunststoffrahmens aushärtet.
Aus der Druckschrift DE 697 14 678 T2 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verklebung eines elektrischen Verbindungsgeräts an einem durchsichtigen laminierten Gegenstand bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Formwerkzeug zu schaffen, das eine Anbindung eines Einsatzes an ein tafelartiges Werkstück derart ermöglicht, dass das Endprodukt hohen optischen Anforderungen genügt.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch das Formwerkzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Gemäß der Erfindung wird also ein Formwerkzeug vorgeschlagen, mit dem es möglich ist, einen Einsatz in einer Ausnehmung eines tafelartigen Werkstücks nach einem so genannten WST (Window Spray Technology)-Prozess zu fixieren. Gleichzeitig kann der Rand des Endprodukts durchgängig mit dem in die Kavität(en) eingebrachten Werkstoff umschäumt oder umspritzt sein. Damit kann mit dem Formwerkzeug nach der Erfindung ein aus dem tafelartigen Werkstück, dem Einsatz und der Umschäumung oder Umspritzung bestehendes Flächenelement gefertigt werden, das hohen optischen Ansprüchen genügt und bei dem die Randumschäumung bzw. Randumspritzung durchgängig ausgebildet sein kann. Zudem ist es nicht erforderlich, den Einsatz nachträglich über Verrastungen oder dergleichen an das tafelartige Werkstück anzubinden, da dies im Prozess beim Umschäumen bzw. Umspritzen des tafelartigen Werkstücks erfolgt. Des Weiteren ist das Risiko eines Verkratzens des tafelartigen Werkstücks und des Einsatzes an dem Unterwerkzeug gering, da dieses zumindest bereichsweise aus Kunststoff gefertigt ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Formwerkzeugs nach der Erfindung bildet das Unterwerkzeug eine gemeinsame Auflagefläche für das Werkzeug und den Einsatz, so dass eine Außenfläche des Werkstücks und eine Außenfläche des Einsatzes in deren in das Formwerkzeug eingelegten Zustand fluchten. Die gemeinsame Auflagefläche, die insbesondere aus einem Kunststoffwerkstoff gefertigt ist, ermöglicht die Herstellung einer durchgängigen grat- und fugenfreien Außenfläche an dem Endprodukt im Übergangsbereich zwischen dem Einsatz und dem tafelartigen Werkstück. Die Außenflächen können jeweils plan oder gewölbt ausgebildet sein. Entsprechend kann die resultierende Außenfläche der Umschäumung bzw. Umspritzung im Übergangsbereich zwischen dem Einsatz und dem Werkstück plan oder gewölbt ausgebildet sein, um ein optisch ansprechendes Endprodukt mit dem Formwerkzeug herstellen zu können.
Um die Kavität auch in einem Abschnitt, der zwischen dem Werkstück und dem Einsatz in deren in das Formwerkzeug eingelegten Zustand liegt, zuverlässig dichten zu können, hat das Oberwerkzeug eine Werkzeugwand, die in der Schließstellung des Formwerkzeugs einerseits auf dem Einsatz oder dem Werkstück dichtend aufliegt und die andererseits eine Anlagefläche für die Dichtlippe bildet. Als Schließstellung ist die Stellung des Formwerkzeugs anzusehen, in der das Werkstück und der Einsatz in das Formwerkzeug eingelegt sind, das heißt auf dem Unterwerkzeug aufliegen, und das Oberwerkzeug so auf das Unterwerkzeug, das Werkstück und den Einsatz aufgelegt ist, dass mindestens eine geschlossene Kavität hergestellt ist. Eine Öffnungsstellung ist der Zustand des Formwerkzeugs, in der das Oberwerkzeug abgenommen ist und das tafelartige Werkstück und der Einsatz eingelegt werden können oder das fertige Produkt entformt werden kann.
Das Oberwerkzeug und das Unterwerkzeug sind zumindest bereichsweise jeweils aus Kunststoff, beispielsweise aus Silikon gefertigt. Insbesondere die Auflageflächen für das Werkstück und den Einsatz sind aus Kunststoff gefertigt, so dass deren Oberflächen beim Einlegen und Entformen nicht verkratzen.
Zweckmäßigerweise bildet der Kunststoff des Oberwerkzeugs in einstückiger Weise die Dichtlippen und die Werkzeugwand, die den Kavitätabschnitt begrenzt, der zwischen dem Werkstück und dem Einsatz liegt, und auf der die betreffende Dichtlippe aufliegt.
Das Werkstück, das mittels des Formwerkzeugs nach der Erfindung mit dem Einsatz versehen werden kann, ist vorzugsweise eine Glastafel. Alternativ kann das Werkstück aber auch aus einem anderen Werkstoff, beispielsweise aus einem transparenten Kunststoff, wie Polycarbonat, oder aus Blech gefertigt sein. Insbesondere stellt das Werkstück ein Element eines Fahrzeugdachs, beispielsweise ein Festdachelement oder ein bewegliches Deckelelement einer Schiebedachanordnung dar.
Da es häufig erforderlich ist, Einsätze am Außenrand des Werkstücks anzuordnen und das Werkstück daher an den betreffenden Außenrand eine Ausnehmung für den Einsatz hat, ist eine bevorzugte Ausführungsform des Formwerkzeugs nach der Erfindung derart ausgelegt, dass im eingelegten Zustand des Werkstücks und des Einsatzes eine Randlinie des Einsatzes mit einer Randlinie des Werkstücks fluchtet. Dies ermöglicht ebenfalls die Erzeugung eines Endprodukts, das im Bereich seiner vollständig umlaufenden Randumschäumung bzw. Randumspritzung hohen optischen Anforderungen genügt.
Die Ausnehmung für den Einsatz muss nicht am Rand des tafelartigen Werkstücks angeordnet sein. Vielmehr kann die Ausnehmung auch in einem zentralen Bereich des tafelartigen Werkstücks angeordnet sein, so dass das Formwerkzeug zum Fixieren des Einsatzes insbesondere zwei Kavitäten aufweist, nämlich eine, über die der Einsatz an das Werkstück angebunden wird, und eine, über die eine umlaufende Randumschäumung bzw. Randumspritzung an das tafelartige Werkstück angebracht wird.
Bei dem Herstellungsverfahren, das mit dem Formwerkzeug nach der Erfindung durchführbar ist, werden in der Öffnungsstellung des Formwerkzeugs zunächst das tafelartige Werkstück und der Einsatz mit ihrer gewünschten Relativanordnung in das Unterwerkzeug eingelegt. Dies erfolgt derart, dass das Werkstück und der Einsatz mit ihrer Außenfläche auf Auflageflächen des Werkstücks aufliegen. In einem Übergangsbereich zwischen dem Werkstück und dem Einsatz teilen sich die beiden Elemente eine Auflagefläche. Anschließend wird das Formwerkzeug durch Aufsetzen des Oberwerkzeugs auf das Werkstück und den Einsatz geschlossen. Dann wird insbesondere durch Nutzung eines Mischkopfes, der an einem Roboterarm befestigt ist und die Dichtlippe(n) untergreift, ein Kunststoffwerkstoff, insbesondere ein Polyurethanwerkstoff, in die Kavität(en) eingebracht, so dass dieser dort gegebenenfalls ausreagieren und aushärten kann. Danach kann das Oberwerkzeug abgenommen und das Produkt mit dem an dem tafelartigen Werkstück angeformten Einsatz entformt werden.
Die Erfindung hat auch ein Fahrzeugdachelement zum Gegenstand, das einen tafelartigen Grundkörper umfasst, der eine Ausnehmung aufweist, in der ein Einsatz angeordnet ist. Der Einsatz ist über einen Kunststoffformabschnitt an den Grundkörper angebunden und bildet zusammen mit dem Grundkörper und dem Kunststoffformabschnitt eine durchgängige, grat- und fugenfreie Elementaußenfläche, der eine vollständig umlaufende Randumschäumung oder Randumspritzung bildet, die den Einsatz und den Grundkörper am Außenrand begrenzt.
Ein derartiges Fahrzeugdachelement ist optisch ansprechend und kann eine Randumschäumung aufweisen, die nicht durch den Einsatz unterbrochen ist.
Der Einsatz ist insbesondere eine Antennenblende, an der eine Fahrzeugantenne befestigt ist. Die Oberfläche der Antennenblende kann an die Außenseite des Grundkörpers und/oder die betreffende Fahrzeugfarbe angepasst sein.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
Ausführungsbeispiele eines Formwerkzeugs nach der Erfindung und eines Fahrzeugdachelements nach der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:

1 eine Draufsicht auf ein Fahrzeugdach mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Festdachelement;
2 einen Schnitt durch das Festdachelement in dessen Alleinstellung entlang der Linie II-II in 1;
3 einen Schnitt durch ein Formwerkzeug zur Herstellung des Festdachelements;
4 eine Draufsicht auf ein Unterwerkzeug des Formwerkzeugs;
5 eine Draufsicht auf ein Oberwerkzeug des Formwerkzeugs; und
6 einen Schnitt durch eine alternative Ausführungsform eines Formwerkzeugs in einer 3 entsprechenden Darstellung.

In 1 ist ein Fahrzeugdach 10 eines Personenkraftwagens in einer stark schematischen Draufsicht gezeigt. Das Fahrzeugdach 10 umfasst ein heckseitiges Festdachelement 12 und ein bewegliches, in Dachlängsrichtung verschiebbares Deckelelement 14, das Bestandteil einer Schiebedachanordnung ist und in der in 1 dargestellten Schließstellung, in der es bugseitig von dem Festdachelement 12 angeordnet ist, eine Dachöffnung 16 verschließt. Zum Verfahren in eine Öffnungsstellung, in der die Dachöffnung 16 zumindest teilweise freigegeben ist, wird das Deckelelement 14 über oder unter das Festdachelement 12 verfahren.
Das Festdachelement 12 umfasst einen tafelartigen Grundkörper 18, der aus einer Glastafel gebildet ist und an seinem heckseitigen Rand eine im weitesten Sinne halbkreisförmige Ausnehmung 20 aufweist. In der halbkreisförmigen Ausnehmung 20 ist ein Einsatz 22 angeordnet, der aus einem Antennenelement bzw. einer Antennenblende gebildet ist.
Das Festdachelement 12 ist an seinem Rand umlaufend mit einer Randumschäumung 24 versehen, die aus einem Polyurethan-Werkstoff gefertigt ist und zum Fixieren und Dichten des Festdachelements 12 an dem Fahrzeugaufbau dient. Die Randumschäumung 24 ist nicht nur vollständig umlaufend um das Festdachelement 12 ausgebildet, sondern erstreckt sich auch nach Art eines Bypasses in einen Übergangsbereich 26 zwischen dem Grundkörper 18 und dem Einsatz 22. Der Übergangsbereich 26 folgt dem halbkreisförmigen Rand der Ausnehmung 20 und dem Innenrand des Einsatzes 22.
Der Übergangsbereich 26 der Randumschäumung 24, die einen Kunststoffformabschnitt bildet, hat eine Außenfläche, die mit der Außenfläche des Grundkörpers 18 und mit der Außenfläche des Einsatzes 22 fluchtet, so dass eine durchgängig fluchtende, grat-, nut- und fugenfreie Außenfläche des Festdachelements gebildet ist.
Die Herstellung des Festdachelements 12 erfolgt mittels eines so genannten WST (Window Spray Technology)-Werkzeugs 30, das ein Formwerkzeug für die Randumschäumung 24 bildet und in den 3 bis 5 näher dargestellt ist.
Das Werkzeug 30 umfasst ein Unterwerkzeug 32 und ein Oberwerkzeug 34. Das Unterwerkzeug 32, in das der Grundkörper 18 und der Einsatz 22 zur Herstellung der Randumschäumung eingelegt werden, weist eine Trägerplatte 36 auf, auf welcher eine Unterform 38 aus Silikon angeordnet ist, die einen im Wesentlichen rechteckigen Rahmenabschnitt 40 mit einem im Wesentlichen L-förmigen Querschnitt und einen Auflageabschnitt 42 umfasst, der einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt hat. Der Rahmenabschnitt 40 folgt dem umlaufenden Rand des Festdachelements 12, das heißt sowohl dem Rand des Grundkörpers 18 als auch im Bereich der Ausnehmung 20 dem Außenrand des Einsatzes 22, wenn diese in das Unterwerkzeug eingelegt sind. Der Auflageabschnitt 42 hat, wie 4 zu entnehmen ist, einen bogenförmigen Verlauf und folgt im Bereich der Ausnehmung 20 dem Rand des Grundkörpers 18 und dem Innenrand des Einsatzes 22.
Das Oberwerkzeug 34 umfasst eine Oberform 44 aus Silikon, die einen Rahmenabschnitt 46 aufweist, der aus einer Dichtlippe gebildet ist, welche in der in 3 dargestellten Schließstellung des Werkzeugs 30 auf einer Anlagefläche 48 des Rahmenabschnitts 40 der Unterform 38 anliegt und mit einer Innenwand 50 auf dem Grundkörper 18 und dem Einsatz 22 aufsteht. Zudem umfasst die Oberform eine Werkzeugwand 52, die dichtend auf dem Einsatz 22 aufsteht und entlang dem Innenrand des Einsatzes 22 halbkreisförmig verläuft. Die Werkzeugwand 52 bildet zudem eine Anlagefläche 54 für eine Dichtlippe 56, die mit ihrer Innenwand 58 im Wesentlichen konzentrisch zu der Werkzeugwand 52 verlaufend auf dem Grundkörper 18 aufsteht. Die Oberform 44 bildet eine im Wesentlichen einstückige Baueinheit, die mit einem in 3 gestrichelt angedeuteten Trägerrahmen bzw. Versteifungsrahmen 60 versehen ist. Die Innenwand 58 der Dichtlippe 56 und die Werkzeugwand 52 münden also jeweils an ihren Enden in die Innenwand 50 der Dichtlippe 46.
In der in 3 dargestellten Schließstellung des Werkzeugs 30 bilden die Unterform 38 und die Oberform 44 eine Kavität 62, die zum einen durch den Rahmenabschnitt 40 der Unterform 38 und die Dichtlippe 46 der Oberform und zum anderen durch den Auflageabschnitt 42 der Unterform 38 und die Dichtlippe 56 und die Werkzeugwand 52 der Oberform 44 begrenzt ist. Die Form der Kavität 62 entspricht der Form der Randumschäumung 24 einschließlich des Übergangsbereichs, die an dem in den 1 und 2 dargestellten Festdachelement 12 ausgebildet ist.
In der Schließstellung des Werkzeugs 30 liegen der Grundkörper 18, der ein tafelartiges Werkstück darstellt, und der Einsatz 22 in ihrer gewünschten Relativlage auf dem Rahmenabschnitt 40 und dem Auflageabschnitt 42 auf. Von oben ist die Oberform 44 aufgesetzt. Die Oberform 44 und die Unterform 38 dichten die Kavität 62 auch aufgrund ihrer Ausbildung aus Silikon.
Bei der Herstellung der Randumschäumung 24 wird zur Ausbildung einer Kavitätsöffnung ein hier nicht näher dargestellter Mischkopf zwischen die Unterform und die Dichtlippe 46 der Oberform eingeschoben, so dass die Dichtlippe 46 in dem betreffenden Bereich lokal von ihrer Anlagefläche 48 abgehoben wird. Der Mischkopf wird dann entlang dem Rahmenabschnitt 40 bzw. der rahmenartigen Dichtlippe 46 und entlang der Werkzeugwand 52 und der entsprechend angehobenen Dichtlippe 56 verfahren, so dass der umlaufende Formabschnitt bzw. die Randumschäumung 24 durch entsprechende Befüllung der Kavität 62 ausgebildet wird. Aufgrund der federelastischen Eigenschaften der Dichtlippen 46 und 56 klappen diese wieder selbsttätig gegen die korrespondierenden Anlageflächen 48 und 54 der Unterform 38 und der Werkzeugwand 52, sobald die entsprechenden Dichtlippenbereiche von dem Mischkopf freigegeben werden, das heißt eine Kavitätsöffnung ist stets nur in dem Bereich der betreffenden Dichtlippe 46 bzw. 56 ausgebildet, in dem der Mischkopf angeordnet ist.
In 6 ist eine alternative Ausführungsform eines Werkzeugs 30' zur Ausbildung einer Randumschäumung eines Festdachelements der in den 1 und 2 dargestellten Art gezeigt. Das Werkzeug 30' entspricht weitgehend demjenigen nach den 3 bis 5, und unterscheidet sich von diesem lediglich dadurch, dass es eine zweite Dichtlippe 56 hat, die entlang dem Innenrand des Einsatzes 22 auf diesem aufsteht und in der Schließstellung auf einer Werkzeugwand 52' aufliegt, die entlang dem Grundkörperrand verläuft, der die Ausnehmung 20 begrenzt. Im Übrigen entspricht das Werkzeug 30' demjenigen nach den 3 bis 5.
Bezugszeichenliste

10: Fahrzeugdach
12: Festdachelement
14: Deckelelement
16: Dachöffnung
18: Grundkörper
20: Ausnehmung
22: Einsatz
24: Randumschäumung
26: Übergangsbereich
30: Werkzeug
32: Unterwerkzeug
34: Oberwerkzeug
36: Trägerplatte
38: Unterform
40: Rahmenabschnitt
42: Auflageabschnitt
44: Oberform
46: Dichtlippe
48: Anlagefläche
50: Innenwand
52: Werkzeugwand
54: Anlagefläche
56: Dichtlippe
58: Innenwand
60: Versteifungsrahmen
62: Kavität

Claims

Formwerkzeug zum Fixieren eines Einsatzes (22) in einer Ausnehmung (20) eines tafelartigen Werkstücks (18), umfassend ein Unterwerkzeug (32), das eine Anlagefläche für das Werkstück (18) bildet und zumindest bereichsweise aus Kunststoff gefertigt ist, und ein Oberwerkzeug (34), das zumindest bereichsweise aus Kunststoff gefertigt ist und zusammen mit dem Unterwerkzeug (32) mindestens eine Kavität (62) begrenzt, die einem Außenrand des Werkstücks (18) und vollständig umlaufend einem Rand des Einsatzes (22) folgt, oder mindestens zwei Kavitäten begrenzt, von denen eine erste Kavität einem Außenrand des Werkstücks und eine zweite Kavität vollständig umlaufend einem Rand des Einsatzes und einem Rand der Ausnehmung folgt, wobei das Oberwerkzeug (34) mindestens eine Dichtlippe (46, 56) hat, die in einer Grundstellung an einer Anlagefläche des Unterwerkzeugs (48, 54) anliegt und zur Ausbildung einer Kavitätsöffnung gegen die Wirkung einer Rückstellkraft von der Anlagefläche (48, 54) abhebbar ist.
Formwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterwerkzeug (32) eine gemeinsame Auflagefläche für das Werkstück (18) und den Einsatz (32) bildet, so dass eine Außenfläche des Werkstücks (18) und eine Außenfläche des Einsatzes (22) in deren in das Formwerkzeug eingelegten Zustand fluchten.
Formwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberwerkzeug (34) entlang einem Kavitätsabschnitt, der bei in das Formwerkzeug eingelegtem Werkstück (18) und Einsatz (22) zwischen dem Werkstück (18) und dem Einsatz (22) liegt, eine Werkzeugwand (52) hat, die in der Schließstellung des Formwerkzeugs auf dem Einsatz (22) oder dem Werkstück dichtend aufliegt und die eine Auflagefläche (54) für die Dichtlippe (56) bildet.
Formwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeugwand (52) und eine weitere Dichtlippe (46) des Oberwerkzeugs einstückig ausgebildet sind.
Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberwerkzeug (34) und das Unterwerkzeug (32) zumindest bereichsweise aus Silikon gefertigt sind.
Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück (18) aus Glas besteht.
Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück (18) ein Element eines Fahrzeugdachs ist.
Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (20) an einem Außenrand des Werkstücks (18) angeordnet ist und der Einsatz (22) die Ausnehmung (20) so ausfüllt, dass eine Randlinie des Einsatzes (22) mit einer Randlinie des Werkstücks fluchtet.
Fahrzeugdachelement, umfassend einen tafelartigen Grundkörper (18), der eine Ausnehmung (20) aufweist, in der ein Einsatz (22) angeordnet ist, wobei der Einsatz (22) über einen Kunststoffformabschnitt (24) an den Grundkörper (18) angebunden ist und dass der Einsatz (22), der Grundkörper (18) und der Kunststoffformabschnitt (24) zusammen eine durchgängige, grat- und fugenfreie Elementaußenfläche bilden, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoffformabschnitt (24) eine vollständig umlaufende Randumschäumung oder Randumspritzung bildet, die den Einsatz (22) und den Grundkörper (18) am Außenrand begrenzt.
Fahrzeugdachelement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (22) eine Antennenblende ist, an der eine Fahrzeugantenne befestigt ist.