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Die
Erfindung betrifft eine Gepäckbefestigungseinrichtung
mit Verzurrmechanismus gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Die
Gepäckbefestigungseinrichtung
mit Verzurrmechanismus kann in Form eines Gepäckträgers im Kraftfahrzeugbereich
beispielsweise als Dachgepäckträger Verwendung
finden. Der eine Verzurrschiene und Verzurranker aufweisende Gepäckträger kann
aber auch zur Festlegung von Waren im Innenraum eines Transporters
oder Servicefahrzeuges verwendet werden.
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Um
Gegenstände
mit Hilfe eines Kraftfahrzeuges zu transportieren, werden diese
im Stand der Technik u. a. mit Hilfe von Verzurrschienen im Laderaum
des Fahrzeuges fixiert. Diese oft mit einem durchlaufenden Längskanal
versehren Schienenprofile werden an der Innenwand oder dem Boden
des Laderaums angebracht, wie dies beispielsweise in der
DE 10 2006 022 712
A1 gezeigt ist: An der so montierten Schiene ist ein Befestigungselement
verschieblich und durch Einrasten in hierzu vorgesehenen Verrastöffnungen
feststellbar gelagert.
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Sie
können
auch in vorteilhafter Weise in der Wand oder dem Boden versenkt
sein, so dass sie hiermit eine ebene Fläche bilden. Mittels Aufnahmeöffnungen
an der Schienenoberseite können
Zurrgurt-Beschläge – auch Verzurrfittings
oder Verzurranker genannt – mit
Verzurrgurten in die Verzurrschiene einge führt und dort arretiert werden.
Diese im Laderaum eines Kraftfahrzeuges eingesetzte beispielsweise
gemäß der
EP 1 162 112 B1 bekannte
Lösung zur
Fixierung von Ladegut ist im Bereich des Dach-Gepäckträgers unvorteilhaft,
da die Arretierung der Verzurranker nur an ausgewählten Stellen
an der Verzurrschiene möglich
ist und der Verrastmechanismus für
eine Dachgepäckträgerleiste
zu kompliziert ist, bzw. der Verzurranker einen zu großen Tiefgang durch
die Verzurrschiene hat.
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Im
Stand der Technik ist es ferner gemäß der
DE 100 12 905 A1 für Dach-Gepäckträger bekannt,
in dem quer zur Längsachse
des Fahrzeugs zu positionierenden Querträger Rillen oder Nuten vorzusehen, in
denen Befestigungsschrauben oder Gleitmuttern längs verschiebbar von einem
Ende des Querträgers aus
einführbar
sind. Nachteilhaft ist jedoch die umständliche Fixierung dieser Fittinge.
Ferner offenbaren die
DE
39 12 989 A1 und
EP
1 679 230 B1 jeweils einen Dachgepäckträger für Kraftfahrzeuge, bei dem ein
Aufsatzteil auf quer zur Längsrichtung
des Fahrzeuges vorgesehenen Vollprofil-Trägerstangen aufgesetzt werden
kann. Dies geschieht, indem das Aufsatzteil zunächst rechtwinklig zur Trägerstange
auf letztere aufgesetzt wird, sodass zueinander versetzte U-Profile
des Aufsatzteils beidseitig der Trägerstange positioniert werden,
die dann beim Verdrehen des Aufsatzteiles in Parallelrichtung zur
Trägerstange selbige
kraftschlüssig
umgreifen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Gepäckbefestigungseinrichtung zur
Festlegung von Gegenständen
vorzusehen, die sich sowohl zur Anwendung im Innenraum eines Kraftfahrzeuges
als auch zur Befestigung von Gepäck
auf dem Dach des Fahrzeugs unter Behebung obiger Nachteile eignet.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch eine Gepäckbefestigungseinrichtung
gemäß Anspruch
1. Vorteilhafte Ausführungsformen
dieser Einrichtung sind in den darauffolgenden Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die
erfindungsgemäße Gepäckbefestigungseinrichtung
umfasst mindestens eine Verzurrschiene und mindestens einen an der
Verzurrschiene festlegbaren Verzurranker, der von Hand arretiert und
von der Verzurrschiene auch wieder gelöst werden kann. Beide Elemente
sind erfindungsgemäß so ausgeführt, dass
sie sich insbesondere als Lastaufnahmesystem für einen Dachgepäckträger eines Fahrzeugs
eignen. Die erfindungsgemäße Verzurrschiene
fungiert dann dabei als quer über
das Dach des Fahrzeugs reichender Querträger. Wesentliches Merkmal der
Erfindung ist es, dass der Verzurranker am Außenumfang der Verzurrschiene
angreift, also von außen
auf die Schiene aufgesetzt werden kann – und nicht etwa beispielsweise
an einem Ende der Verzurrschiene in diese einzuschieben ist. Zu
diesem Zweck weist der Verzurranker Anschlagnasen auf, die nach
Aufsetzen des Ankers auf die Verzurrschiene durch Verdrehen des
Ankers in einen Längskanal der
Verzurrschiene einführbar
sind und die die Verzurrschiene in einer jeweiligen Ausnehmung des
entsprechenden Längskanals
hintergreifen. Damit ist der Verzurranker in Längsrichtung der Schiene auf dieser
verschiebbar – er
kann jedoch ohne Rückdrehung
des Ankers nicht von der Schiene abgenommen werden.
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Ferner
weist der Verzurranker ein Spannelement auf, mittels dem die Anschlagnasen
in der Ruheposition des Ankers in den Ausnehmungen gegen die Verzurrschiene
mit einer Kraft gedrückt
werden, dass im Fall ohne weitere Einwirkung einer die Gewichtskraft
des Verzurrankers übersteigenden äußeren Kraft
die Position des Verzurrankers relativ zur Verzurrschiene festgelegt
ist. Diese Andruckkraft bewirkt beispielsweise, dass ein auf der
Verzurrschiene sitzender Verzurranker bei vertikaler Anordnung der Schiene
sich nicht allein durch seine Gewichtskraft verschieben lässt und
ein an der Verzurrschiene belassener Verzurranker somit an Ort und
Stelle verbleibt – er
mit anderen Worten nicht verloren geht. Im Übrigen werden dadurch auch
Klappergeräusche beim
Fahren des Fahrzeugs unterdrückt,
die von einem ungenutzt auf der Schiene sitzenden Verzurranker herrühren könnten. Im
einfachsten Fall bilden die Anschlagnasen die jeweiligen Enden eines
lang gestreckten Stifts, der seiner Länge nach in den Längskanal
eingesetzt werden kann, wobei nach Verdrehen des Stiftes um ca 90° der Verzurranker
trotz der Möglichkeit
einer Verschiebung auf der Schiene nicht aus dieser herausnehmbar
ist.
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Als
vorteilhafte Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Verzurrschiene eine Profilschiene mit diametral
gegenüberliegenden
Längskanälen ist.
Damit sich der Verzurranker hieran an beliebiger Stelle der Verzurrschiene
von Hand festlegen lässt,
weist der Verzurranker Schenkel auf, die die Verzurrschiene vom
Außenumfang
her umgreifen können
und an deren Schenkelenden jeweils die besagten Anschlagnasen angeordnet
sind, die die Profilschiene im eingesetzten Zustand des Verzurrankers
in den Ausnehmungen der gegenüberliegenden
Längskanäle hintergreifen.
Die Schenkel des Verzurrankers sind mitsamt den daran angeordneten
Anschlagnasen zueinander hierbei so zu beabstanden, dass der Verzurranker
wie ein Reiter auf die Schiene aufgesetzt werden kann, die Schiene
dabei zwischen den Anker-Schenkeln platziert wird und erst durch
Verdrehen des Verzurrankers um einen bestimmten Winkel von ca. 45° die Anschlagnasen
in die Ausnehmungen des jeweiligen Längskanals eingreifen.
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Ein
Arretieren des Verzurrankers im Hinblick auf die Längsverschiebung
des Ankers auf der Schiene erfolgt durch Anheben desselben in Richtung
der Drehachse obiger Drehung. Das Anheben wird zunächst durch
das Spannelement vollzogen, das am Verzurranker angeordnet ist,
wird aber auch durch das Verzurren eines Gegenstandes unterstützt. Wird der
Verzurranker nach obigem Verdrehen also losgelassen, ist der Verzurranker
damit im Wesentlichen arretiert. Die Andruckkraft des Spannelements
ist dabei so bemessen, dass zunächst
einmal der Verzurranker in seiner Ruhestellung an der Verzurrschiene so
festgelegt ist, dass er sich nicht von alleine, d. h. mit eigener
Gewichtskraft verschieben lässt.
Zum gewollten Verschieben des Ankers auf der Verzurrschiene muss
die Andruckkraft des Spannelements durch Niederdrücken des
Ankers von Hand überwunden
werden, womit sich der Verzurranker ohne Mühe mit den in der jeweiligen
Ausnehmung geführten
Anschlagnasen verschieben lässt.
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Ein
mittels des Spannelements arretierter Anker lässt sich jedoch auch nachfolgend
noch verschieben, wenn eine ausreichende Kraft in Richtung der Längsachse
der Verzurrschiene ausgeübt
wird. Eine solche Kraft entsteht beispielsweise beim Verzurren des
Gepäcks:
Wird das zumindest an einem Verzurranker befestigte Verzurrband
in Längsrichtung
der Verzurrschiene angezogen, entsteht eine Kraft, die den fraglichen
Verzurranker in Richtung des Gepäckstückes treibt.
Dieser Kraft sollte der Verzurranker hinsichtlich seiner Position
auf der Schiene nachgeben können,
sodass er sich letztlich in der Richtung der Längsachse der Schiene zu dem
Gepäckstück bewegen
lässt.
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Das
hat den Vorteil, dass die Niederzurrkraft optimiert wird, mit der
das Gepäckstück auf die
Verzurrschiene gedrückt
wird.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform weist
die Gepäckbefestigungseinrichtung
ferner eine Scheuerleiste auf, die in zumindest einem der Längskanäle der Verzurrschiene
eingezogen werden kann. Zum einen schützt diese Scheuerleiste das
festzuzurrende Gepäck,
und andererseits unterstützt
die Scheuerleiste die Arretierung des Verzurrankers, wenn sich dieser
mittels des Spannelementes auf der vorteilhaft aus Kunststoff oder
Gummi gefertigten Leiste abstützt.
Die Scheuerleiste bietet ferner den Vorteil, Windgeräusche zu
minimieren, wenn die Verzurrschiene als Querstrebe für einen
Dachträger
verwendet wird, da sich der Längskanal
mit der Leiste schließen
lässt und
dadurch Luftverwirbelungen in dem betreffenden Längskanal unterbunden sind.
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Die
Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben. In
diesen zeigt
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1 die
erfindungsgemäße Gepäckbefestigungseinrichtung
aus Verzurrschiene und Verzurranker in perspektivischer Ansicht;
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2 Ansichten
eines auf einer Verzurrschiene aufgesetzten Verzurrankers gemäß der Erfindung;
und
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3 weitere
Details der erfindungsgemäßen Gepäckbefestigungseinrichtung.
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1 zeigt
das Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Gepäckbefestigungseinrichtung, die
eine Verzurrschiene 10 sowie einen Verzurranker 12 aufweist.
Die hier gezeigte Verzurrschiene 10 verfügt über insgesamt
vier Längskanäle 17,
wobei der in der Zeichnung dargestellte untere Längskanal eine gegenüber den
anderen Kanälen
schmalere Längsöffnung aufweist,
mit der die Verzurrschiene 10 in vorteilhafter Weise an
einem Kraftfahrzeug befestigt werden kann. Die seitlichen Längsöffnungen
der drei verbleibenden Längskanäle 17 sind
relativ zu dem in der Figur nach unten weisenden Längskanal
breiter, um entweder einen erfindungsgemäßen Verzurranker 12 oder
eine Scheuerleiste (siehe 3) einziehen
zu können.
Die Verzurrschiene 10 ist vorzugsweise eine im Strangpressverfahren
aus Leichtmetall, vorzugsweise Aluminium gefertigte Profilschiene.
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Der
Verzurranker 12 weist einen Bügel 13 auf, an dem
ein Verzurrband eingehakt oder angenäht sein kann. Am gegenüberliegenden
Ende des Bügels 13 weist
der Verzurranker 12 zur Festlegung an der Schiene 10 zwei
gegenüberliegende
Schenkel 20 auf, die zueinander so beabstandet sind, dass
der Verzurranker 12 auf die Schiene aufgesetzt werden kann.
Im gezeigten Beispiel steht die imaginäre Verbindungslinie zwischen
den beiden Schenkeln 20 in einem Winkel zur Ebene der U-Form
des Bügels 13. Dies
hat den Zweck, dass der Verzurranker 12 nach seiner Arretierung
durch dessen Verdrehen mit seinem Bügel in einem 90°-Winkel zur
Längsachse
der Verzurrschiene steht: Zum Arretieren auf der Verzurrschiene 10 wird
der Anker 12 so verdreht, dass die an den Schenkeln 20 jeweils
angeordneten Anschlagnasen durch das Verdrehen des Ankers in einen
jeweiligen Längskanal 17 einragen
und die hier vorgesehene Ausnehmungen hintergreifen – in einem
derart arretierten Zustand steht dann die durch den Bügel gebildete
Ebene senkrecht zur Längsachse
der Verzurrschiene 10.
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Ein
Arretieren des Verzurrankers 12 wird durch ein Andruckelement 24 unterstützt, das
mit einem Spannelement, im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Feder 18 gespannt
ist, derart, dass der Verzurranker von der Verzurrschiene 10 entgegen die
Aufsetzrichtung weggedrückt
wird und sich der Verzurranker dadurch in dieser Position nicht
mehr verdrehen und damit auch nicht mehr lösen lässt. Ein Lösen des Verzurrankers ist erst
möglich,
wenn der Verzurranker 12 von Hand niedergedrückt wird,
so dass die an den Schenkeln angeordneten Anschlagnasen 14 durch
Verdrehen des Ankers 12 aus den Ausnehmungen 16 herausbewegt
werden können.
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2 zeigt
eine jeweilige Ansicht von unten (siehe obere Darstellung), eine
Seitenansicht (siehe mittlere Darstellung) und eine Ansicht von
oben (siehe untere Darstellung), in welchen Ansichten ein Verzurranker 12 an
der Verzurrschiene 10 festgelegt ist. Durch die Spannkraft
der Feder 18 ist der Verzurranker 12 sicher auf
der Verzurrschiene 10 gehalten, so dass er sich nur unter
Aufbringen einer äußeren Kraft entlang
der Schiene verschieben lässt.
Zum Verschieben des Verzurrankers wird dieser mit einer Kraft leicht
nach unten gedrückt,
wodurch sich die Anschlagnasen 14 an den Schenkeln 20 des
Verzurrankers 12 leicht in den Längskanälen 17 der Verzurrschiene
bewegen lassen. Bei einem leichten Herabdrücken des Verzurrankers in Richtung
auf die Schiene ist der Verzurranker 12 noch unverdrehbar
sicher in den Längskanälen 17 gehalten,
da die Anschlagnasen 14 noch in die Ausnehmungen 16 greifen.
Erst bei einem weiteren Niederdrücken
des Verzurrankers bis näherungsweise
dem Anschlagpunkt auf eine vollständig zusammengedrückte Feder,
lassen sich die Anschlagnasen 14 aus dem Längskanal 17 jeweils
durch Verdrehen des Verzurrankers 12 herausbewegen, womit
der Verzurranker 12 von der Verzurrschiene 10 genommen
werden kann.
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3 zeigt
hierzu nähere
Details: In der oberen linken Darstellung ist ein Verzurranker 12 gezeigt, wie
er auf einer Verzurrschiene 10 arretiert ist. Das Spannelement,
d. h. die Feder 18 drückt
mit dem Andruckelement 24 den Oberteil des Verzurrankers 12 mit
seinem Bügel 13 von
der Verzurrschiene 12 weg, so dass die Anschlagnasen 14 in
die Ausnehmungen 16 des jeweiligen Längskanals 17 greifen.
Das Andruckelement 24 ragt mit einem Bolzen durch die Grundplatte
des Verzurrankers 12, wobei der Bolzen mit einer Sicherungsplatte
gesichert ist, so dass er aufgrund der Federkraft nicht von dem
Verzurranker lösbar
ist. Die rechte obere Darstellung von 3 zeigt
eine Ausführungsform
in Schnittansicht, bei der die erfindungsgemäße Verzurrschiene 10 mit
einer Scheuerleiste 22 versehen ist. Wird ein Verzurranker 12 auf
eine derart versehene Verzurrschiene aufgesetzt, kommt das Andruckelement 24 auf
der Scheuerleiste zu liegen. Damit wird die Fixierung des Verzurrankers 12 unterstützt, da
die Scheuerleiste aus einem Kunststoffmaterial ist, auf dem das
sich das Metall-Andruckelement schlechter verschieben lässt.
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Die
unteren Darstellungen in 3 veranschaulichen den Arretiervorgang
des Verzurrankers 12 auf der Verzurrschiene in Ansichten
von unten. Durch das Verdrehen des Verzurrankers gelangen die Anschlagnasen 14 in
die Längskanäle 17 der
Verzurrschiene 10, womit beim Loslassen des Verzurrankers
die Anschlagnasen in die Ausnehmungen 16 geführt werden
und der Längskanal 17 damit
hintergriffen wird.
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- 10
- Verzurrschiene
- 12
- Verzurranker
- 13
- Bügel
- 14
- Anschlagnase
- 16
- Ausnehmung
- 17
- Längskanal
- 18
- Spannelement
(Feder)
- 20
- Schenkel
des Verzurrankers
- 22
- Scheuerleistenstück
- 24
- Andruckelement
- 27
- Sicherungsplatte