-
Die Erfindung betrifft eine Aufnahmevorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
-
Aufnahmevorrichtungen zur Halterung von Fahrrädern sind für Dach- oder Heckträger an Kraftfahrzeugen allgemein bekannt. Eine derartige Aufnahmevorrichtung weist eine Stützanordnung auf, auf der ein Vorder- oder Hinterrad des Fahrrades abgestellt wird. Anschließend wird ein mit einem Ende an der Stützanordnung gehaltenes flexibles Spannband durch Radspeichen des Rades hindurch zur gegenüberliegenden Seite geführt. Auf der gegenüberliegenden Seite wird das Spannband in eine Blockier- und Spanneinrichtung eingeführt und manuell solange gespannt, bis das Spannband das Rad an der Stützanordnung fest sichert. Das Spannband besteht aus Kunststoff und weist auch in spannungslosem Zustand eine zur anderen Seite der Stützanordnung gewölbte Krümmung auf, so dass das Spannband auch in seiner Freigabeposition über den Aufsetzbereich der Stützanordnung hinwegragt.
-
Eine Aufnahmevorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist aus der Montageanleitung 501-6741-03 für den Fahrraddachträger „ProRide 591” bekannt. Die bekannte Aufnahmevorrichtung für ein Rad eines Fahrrades weist eine Profilschiene auf, in der das Rad abgestützt wird. Der Profilschiene ist ein flexibles Spannband in Form eines Rastbandes zugeordnet, das in einer Fixierposition durch entsprechende Radspeichen des Rades hindurchgreift und zumindest teilweise einen Radquerschnitt umgreift, um das Rad gegen die Profilschiene zu pressen. Das Spannband wird durch manuellen Zug gespannt. Zur Fixierung eines entsprechenden Spannzustandes ist eine Blockiereinrichtung in Form einer Sperrklinke vorgesehen. Um einen Endbereich des Spannbandes in einer nicht benötigten Ruheposition lösbar zu fixieren, ist ein Aufnahmebereich in Form eines U-förmigen Steges vorgesehen, an dem das Spannband in seiner Ruheposition kraftschlüssig anliegt.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Aufnahmevorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die ein vereinfachtes Befestigen und Lösen eines Rades ermöglicht.
-
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist der Aufnahmebereich als Aufnahmetasche gestaltet, deren Abmessungen so gewählt sind, dass der bewegliche Endbereich kraftschlüssig in die Aufnahmetasche einsteckbar ist. Dabei wird das Bestreben des flexiblen Spannbandes ausgenützt, sich elastisch in Richtung der gegenüberliegenden Blockier- und Spanneinrichtung zu krümmen. Entsprechende Wandungen der Aufnahmetasche begrenzen diesen durch die entsprechende Biegespannung bewirkten Weg, so dass das Spannband sich mit seinem frei abragenden Endbereich zwangsläufig gegen die entsprechende Wandung der Aufnahmetasche drückt. Dort wird es durch Reibschluss in dieser Ruheposition gehalten. Erfindungsgemäß ist zudem die Aufnahmetasche mit form-, kraft- oder stoffschlüssigen Rückhaltemitteln versehen, die auf den eingesteckten beweglichen Endbereich eine kraftbegrenzte Rückhaltefunktion ausüben. Bei dieser Ausgestaltung weist der Aufnahmebereich Rückhaltemittel auf, die insbesondere in Form eines Reibbelages, einer Haftschicht oder einer formschlüssig wirksamen Rastnasenanordnung gestaltet sind. Die Rückhaltefunktion entsprechender Rückhaltemittel ist derart kraftbegrenzt, dass manuell ein Lösen des Endbereichs des Spannbandes aus dem Aufnahmebereich heraus ermöglicht ist. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird das Spannband auch in einer Ruheposition, in der es für eine Montage des Rades nicht benötigt wird, in einer definierten Stellung fixiert, die neben dem Aufsetzbereich der Stützanordnung positioniert ist. Dadurch, dass der Aufnahmebereich auf derselben Seite vorgesehen ist wie die Halterung des ersten Endbereiches des Spannbandes, befindet sich das Spannband in seiner Ruheposition insgesamt seitlich neben dem Aufsetzbereich der Stützanordnung. Bei einem Aufsetzen oder Entfernen eines Rades behindert somit das in seiner Freigabestellung befindliche Spannband die entsprechende Bewegung des Rades nicht. Dadurch ist ein wesentlich einfacheres Befestigen oder Entfernen des Rades erzielbar. Im Gegensatz zum Stand der Technik muss eine entsprechende Bedienperson nicht mit einer Hand das Spannband von dem Aufsetzbereich wegdrücken, um das Rad auf die Stützanordnung aufsetzen zu können. Denn das Spannband ist bereits in einer definierten Ruhestellung fixiert, in der es nicht in den Bewegungsweg des aufzusetzenden Rades hineinragt. Das Aufsetzen eines Rades wird hierdurch erheblich erleichtert. Auch beim Entfernen des Rades nach einem Lösen der Blockier- und Spanneinrichtung ragt das Spannband bei der erfindungsgemäßen Lösung nicht mehr durch die Radspeichen hindurch, vielmehr wird es nach dem Lösen in die definierte Ruheposition an dem Aufnahmebereich überführt, so dass es sich nicht mehr im Bewegungsweg des Rades bei einem Entfernen oder einem erneuten Aufsetzen relativ zur Stützanordnung befindet. In vorteilhafter Weise wird das Spannband durch die erfindungsgemäße Lösung bei einer Leerfahrt des Fahrzeugs in einer Parkposition gehalten, die der Ruheposition entspricht, in die das Spannband gebracht ist.
-
In Ausgestaltung der Erfindung sind die Rückhaltemittel im Bereich einer Wandungsfläche innerhalb der Aufnahmetasche angeordnet, die einer durch eine Biegespannung des Spannbandes bewirkten Bewegung entgegengerichtet ist. Dadurch presst sich der frei abragende und bewegliche Endbereich des Spannbandes in seiner in die Aufnahmetasche eingesteckten Ruheposition zwangsläufig gegen diese Wandungsfläche, so dass sich die gewünschte Rückhaltefunktion ergibt. Die Wandungsfläche bildet ein kraftbegrenzt wirksames Widerlager für den beweglichen Endbereich des Spannbandes.
-
Nachfolgend sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben und anhand der Zeichnungen dargestellt.
-
1 zeigt perspektivisch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung für ein Rad eines Fahrrades,
-
2 ebenfalls perspektivisch einen Teilbereich eines Spannbandes für die Aufnahmevorrichtung nach 1,
-
3 in einer weiteren perspektivischen Darstellung die Aufnahmevorrichtung nach 1, aber ohne Rad,
-
4 in einer weiteren perspektivischen Darstellung die Aufnahmevorrichtung nach 3,
-
5 schematisch die Aufnahmevorrichtung nach den 1 bis 4, wobei das Spannband sich in einer fixierten Ruhestellung befindet,
-
6 in vergrößerter Schnittdarstellung eine Aufnahmetasche für das Spannband,
-
7 eine weitere Ausführungsform einer Aufnahmetasche ähnlich 6 und
-
8 eine weitere Aufnahmetasche für das Spannband ähnlich den 6 und 7.
-
Ein Rad 1 eines Fahrrades weist einen Reifen 2 auf, der auf einer Radfelge 3 gehalten ist. Die Radfelge 3 ist durch eine Vielzahl von Radspeichen 4 stabilisiert. Um das Rad 1 auf einem Heckgepäckträger oder einem Dachgepäckträger eines Kraftfahrzeugs transportieren zu können, ist eine Trägerschiene 5 vorgesehen, auf der eine Aufnahmevorrichtung 6 befestigt ist. Die Aufnahmevorrichtung 6 weist, wie anhand der 1 und 3 bis 5 erkennbar ist, eine Stützanordnung 7 auf, die keil- und rinnenförmig gestaltet ist. Wie anhand der 1 erkennbar ist, untergreift die Aufnahmevorrichtung 6 das Rad 1 seitlich neben seiner Aufstandsfläche auf der Trägerschiene 5. Die Stützanordnung 7 weist entsprechende Stützflächen auf, an denen entsprechende Mantelflächen des Reifens 2 des Rades 1 anliegen.
-
Um das Rad 1 an der Aufnahmevorrichtung 6 fixieren zu können, ist ein Spannband 8 vorgesehen, das aus einem flexiblen Kunststoff hergestellt ist (2). Das Spannband 8 weist einen ersten Endbereich 11 auf, der mit einem verdickten Endbereich 11 versehen ist. Ein gegenüberliegender, beweglicher Endbereich 10 des Spannbandes 8 dient dazu, in eine Blockier- und Spanneinrichtung 9 der Aufnahmevorrichtung 6 eingeführt zu werden. Das Spannband 8 weist über den Großteil seiner Länge auf einer Seite eine sägezahnartige Profilierung 13 auf, die sich über die gesamte Breite des Spannbandes 8 erstreckt. Die Blockier- und Spanneinrichtung 9 ist mit einem nicht näher bezeichneten Pumphebel sowie mit einer manuell lösbaren Sperrklinke versehen, die gemeinsam ein manuelles Spannen des Spannbandes 8 nach einem entsprechenden Einstecken des beweglichen Endbereichs 10 in die Blockier- und Spanneinrichtung 9 ermöglichen (1). Auf einer der Blockiereinrichtung 9 gegenüberliegenden Seite weist die Aufnahmevorrichtung 6 eine Haltetasche 15 (6) für das Spannband 8 auf. Die Haltetasche 15 ist in einem Gehäuseabschnitt der Aufnahmevorrichtung 6 vorgesehen und ist sowohl nach unten als auch nach oben offen. Das Spannband 8 wird für eine Montage von unten her durch die untere offene Seite der Haltetasche 15 nach oben hindurchgeschoben, bis der verdickte Endbolzen 11, der einstückig am Spannband 8 angeformt ist, an der Randkante der unteren offenen Seite der Haltetasche 15 zur Anlage kommt. Diese untere Randkante bildet gemeinsam mit dem Endbolzen 11 einen formschlüssigen Rückhalt des Spannbandes 8. Der den Endbereich 11 umfassende erste Endbereich des Spannbandes 8 ist somit seitlich neben der Stützanordnung 7 in der Haltetasche gehalten.
-
Die Stützanordnung 7 und übrige Gehäusebereiche der Aufnahmevorrichtung 6 sind beim dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls aus Kunststoff hergestellt. Der Gehäuseabschnitt 12, in dem die Haltetasche 15 vorgesehen ist, ist fest mit dem übrigen Gehäuse der Aufnahmevorrichtung 6 verbunden, insbesondere einstückig an dem übrigen Gehäuse angeformt.
-
Etwa parallel neben der Haltetasche 15 ist in dem Gehäuseabschnitt 12 eine weitere, nach unten und nach oben offene Hohlkammer vorgesehen, die als Aufnahmetasche 14 für den freien Endbereich 10 des Spannbandes 8 dient (siehe 5 bis 8). Die Aufnahmetasche 14 verjüngt sich gemäß 6 von ihrem oberen Ende zum unteren Ende hin. Die Abmessungen der Aufnahmetasche 14 sind derart gestaltet, dass das Spannband 8 in die Aufnahmetasche 14 gemäß 5 eingesteckt werden kann und kraftschlüssig an wenigstens einer nach außen gewandten Wandungsfläche der Aufnahmetasche 14 anliegt. Da das Spannband 8 an seinem freien Endbereich 10 mit den sägezahnartigen Profilierungen 13 versehen ist, können diese im Bereich einer unteren Randkante der unteren Öffnung der Aufnahmetasche 14 zusätzlich einen formschlüssigen Rückhalt für das Spannband 8 bilden, falls das Spannband 8 soweit durch die Aufnahmetasche 14 hindurchgesteckt wird, bis der bewegliche Endbereich 10 durch das untere Ende der Aufnahmetasche 14 nach unten hindurchragt. Denn dann können sich die sägezahnartigen Profilierungen 13 ergänzend zur Anlage an der außenliegenden Wandungsfläche an der zur Mitte der Trägerschiene 5 gewandten Randkante des unteren Endes der Aufnahmetasche 14 verkrallen.
-
Die kraft- und/oder formschlüssige Sicherung des Spannbandes 8 in der in die Aufnahmetasche 14 eingesteckten Ruheposition gemäß 5 führt dazu, dass das Spannband 8 sich in der Ruheposition nicht über die Stützanordnung 7 hinweg zur gegenüberliegenden Seite der Aufnahmevorrichtung 6 und damit in Richtung der Blockier- und Spanneinrichtung 9 erstreckt. Dadurch ist es möglich, das Rad 1 von der Aufnahmevorrichtung 6 und der Trägerschiene 5 zu entfernen oder es auf diese aufzusetzen, ohne dass das Spannband 8 in einen entsprechenden Bewegungsweg des Rades 1 beim Entfernen oder Aufsetzen hineinragt. Die Befestigung oder das Lösen des Rades 1 werden hierdurch erheblich erleichtert.
-
In den 7 und 8 sind weitere Ausführungsformen der Gehäuseabschnitte 12a und 12b für die Aufnahmevorrichtung nach 1 vorgesehen, die im Wesentlichen der Ausführungsform nach 6 entsprechen. Gleiche Teile oder Abschnitte sind mit identischen Bezugszeichen versehen. Nachfolgend wird lediglich auf die Unterschiede eingegangen. Anhand der 7 ist erkennbar, dass die Aufnahmetasche 14a zusätzlich mit formschlüssigen Rückhaltemitteln 16 in Form von sägezahnartigen Profilierungen versehen ist, die einstückig an einer Innenwand der Aufnahmetasche 14a im unteren Bereich der Aufnahmetasche 14a angeformt sind. Diese sind in ihrer Gestaltung auf die sägezahnartigen Profilierungen 13 des Spannbandes 8 abgestimmt und verbessern die Rückhaltewirkung für das Spannband 8 in seinem in die Aufnahmetasche 14a eingesteckten Zustand. Die sägezahnartigen Profilierungen 16 sind derart gestaltet, dass bei eingestecktem Spannband 8 und einer manuellen Zugbelastung nach oben die korrespondierenden Profilierungen 13 und 16 sich voneinander lösen.
-
Bei der Ausführungsform nach 8 ist statt formschlüssiger Rückhaltemittel im Bereich der außenseitig angeordneten Innenwandung der Aufnahmetasche 14b eine zusätzliche Haftschicht 17 vorgesehen, die gemeinsam mit der glatten Außenfläche des Spannbandes 8 (siehe Spannbandabschnitte in 7) einen erhöhten Haftreibungskoeffizient bewirkt. Die Haftschicht 17 kann als Elastomerschicht oder auch als Klebeschicht ausgeführt sein, wobei in beiden Fällen gewährleistet sein muss, dass bei einer manuellen Zugbelastung nach oben das Spannband 8 sich von dieser Haftschicht 17 lösen kann.
-
Das Spannband 8 weist vorzugsweise eine Kunststoffstruktur auf, die in unbelastetem Zustand eine gekrümmte Orientierung von dem Gehäuseabschnitt 12 ausgehend zur anderen Seite hin und damit in Richtung zur Blockier- und Spanneinrichtung 9 einnimmt. In der Ruheposition gemäß 5 wird das Spannband 8 somit gegen diese Rückstellspannung gehalten, so dass nach einem Lösen und Entfernen des Endbereiches 10 aus der Aufnahmetasche 14 bis 14b das Spannband 80 sich automatisch wieder zu der gegenüberliegenden Seite der Aufnahmevorrichtung 6 hin krümmt.
-
Um das Spannband 8 aus der unbelasteten Position, in der es von dem Gehäuseabschnitt 12 gekrümmt frei zur gegenüberliegenden Seite hin abragt, in die Fixierposition zu überführen, in der das Rad 1 an der Aufnahmevorrichtung 6 fest gespannt ist, wird der bewegliche Endbereich 10 in die Blockier- und Spanneinrichtung 9 eingeführt und anschließend der Pumphebel alternierend bewegt, wodurch das Spannband 8 zwangsläufig nach unten gezogen wird. Ein Spannzustand ist erreicht, sobald das Spannband 8 innenseitig an der Radfelge 3 anliegt und das Rad 1 gegen die Stützanordnung 7 presst. Das Spannband 8 ist zwischen entsprechenden Radspeichen 4 hindurchgeführt, wie anhand der 1 erkennbar ist.