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Die
Erfindung betrifft einen Trockenschrank für keramische
Feingussformen, insbesondere zur schnellen Trocknung von keramischen
Gießtrauben, die zur Herstellung von Gussstücken
vorgesehen sind.
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Keramische
Feingussformen zur Herstellung von Gussstücken, beispielsweise
nach dem Wachsausschmelzverfahren hergestellte Gießformen,
werden durch mehrfaches Eintauchen eines Wachsmodells in einen Schlicker
mit feuerfestem Material und anschließendes Trocknen hergestellt.
Nach dem mehrfachen Eintauchen und zwischenzeitlichen Trocknen erfolgt
das Entwachsen und Brennen der Feingießform vor dem Abgießen.
Dabei ist das zwischenzeitliche Trocknen zwischen den einzelnen Tauchvorgängen äußerst
zeitintensiv und mit verschiedenen Risiken behaftet. In Hinsicht
auf die Festigkeit der Feingussform darf der Trocknungsprozess nicht
zu schnell und nicht bei zu hohen Temperaturen durchgeführt
werden, weil dadurch das Wachsmodell in Mitleidenschaft gezogen
wird. Es hat aus diesem Grund bereits zahlreiche Vorschläge
gegeben, den Trocknungsprozess zu beschleunigen und in wirtschaftlicher
Hinsicht zu verbessern.
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In
der
DD 157958 A3 ist
ein Verfahren zum Trocknen keramischer Maskenformen mit unterschiedlichen
Windgeschwindigkeiten beschrieben. Bei der Trocknung keramischer
Maskenformen soll eine höhere Endfestigkeit erreicht und
eine zeitaufwendige Nachtrocknung vermieden werden. Die Trocknung
der keramischen Gießformen erfolgt bei der ersten Überzugsschicht
mit verringerter Windgeschwindigkeit der Trocknungsluft. Jede weitere Überzugsschicht
wird einem zweistufigen Trocknungsprozess unterzogen, wobei die
Keramikform zunächst einer Trocknungsluft höherer
Windgeschwindigkeit und in dem nachfolgenden zweiten Trocknungsabschnitt
einer solchen geringeren Windgeschwindigkeit ausgesetzt wird, die
der Windgeschwindigkeit für die Trocknung der ersten Überzugsschicht
entspricht. Dabei darf die Temperatur der Trocknungsluft für
den ersten Überzug 30°C nicht überschreiten,
weil sonst das Wachsmodell erweichen würde. Durch die geringe
Trocknungstemperatur ist die Trocknung aufwendig.
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Es
hat ebenfalls verschiedene Anregungen gegeben, die Trocknung keramischer
Feingussformen durch Infrarotlicht zu beschleunigen. In der
DD 150855 A1 wird
die Oberflächentrocknung von Gießformen nach dem
Schwärzen und Schlichten durch Wärmeeinwirkung
und Luftumwälzung zur Absenkung des Feuchtigkeitsgehaltes
des Formstoffes beschrieben, wobei die zu trocknenden Gegenstände auf
einer Transporteinrichtung durch eine Trockenkammer geführt
werden. Die Gießformen werden in einem geschlossenen Trocknungsprozess
einer Infrarotlichtstrahlung bei gleichzeitiger Luftumwälzung ausgesetzt.
Die Trockenkammer ist beispielsweise mit 4 Gasinfrarotstrahlern
ausgerüstet, die paarweise seitlich eines Kettenförderers
angeordnet sind. Das durch die Gasinfrarotstrahler erzeugte und
die Gießformen umgebende angewärmte Luftpolster
wird mittels Ventilatoren, die im oberen Teil der Trockenkammer
angeordnet sind, zur Luftumspülung der Gießformen
abgesaugt. Die umgewälzte Luft der Trockenkammer wird der
Transporteinrichtung als Luftschleier für die Ein- und
Auslassöffnung zugeführt. Bei diesem Verfahren
ergibt sich ein erheblicher Energieaufwand. Außerdem ist
das Verfahren nicht für einzelne Gießtrauben geeignet.
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In
der
JP 63126639 A ist
ein Verfahren mit Infrarotlichtlampen zur Schnelltrocknung einer
einzelnen Gießform mit einem expandierbaren verlorenen Modell
beschrieben. Die Gießform wird in einer abgeschlossenen
Trockenkammer getrocknet, wobei die Erwärmung mittels Infrarotlichtlampen
vorgenommen wird. Die Luft in der Trockenkammer wird durch ein evakuierendes
Rohr abgezogen. Dadurch wird der Raum unter einem vermindertem Druck
gehalten und eine Luftumwälzung gewährleistet.
Die evakuierte feuchte Luft wird mit einem Luftentfeuchter getrocknet
und dabei abgekühlt. Auf diese Weise wird die Trocknungstemperatur
unter 40°C gehalten. Die Trocknung einzelner keramischer
Gießformen in einer Unterdruckkammer ist vergleichsweise
unwirtschaftlich.
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Infrarotlichtlampen
besitzen einen relativ kleinen Strahlwinkel, so dass die ideale
Bestrahlung der Feingussform nicht einfach zu realisieren ist. Beim
Einsatz mehrerer Infrarotlichtlampen muss darauf geachtet werden,
dass sich die Strahlungskegel nicht überdecken, weil damit
eine örtliche Überhitzung einhergehen kann. Der
Abstand der Infrarotlampen und die Anordnung jeder Feingussform
muss daher so vorgenommen werden, dass eine gleichmäßige
und nicht zu hohe Bestrahlung gewährleistet ist.
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In
der
EP 1645348 B1 wird
eine Trocknungsvorrichtung mit einer Trocknungskammer zum Trocknen
von Schalenform für das Feingießen beschrieben,
bei welcher der Trocknungsvorgang ebenfalls durch Infrarotlicht-Bestrahlung
unterstützt wird. Die Infrarotlichtquelle ist in der Trocknungskammer
angeordnet und fungiert als Heizeinrichtung für ein Trocknungsgas.
Neben der Infrarotlichtquelle als Heizeinrichtung ist eine Kühleinrichtung
zum Zuführen eines gekühlten Trocknungsgases in
die Trocknungskammer vorhanden. Außerdem kann zusätzlich
zu der Infrarotlichtquelle eine Heizeinrichtung für die Trocknungskammer
vorgesehen werden. In der Trocknungskammer sind eine Vielzahl von
in mehreren gegenüberliegenden Reihen angeordneten Ventilatoren sowie
mehrere Infrarotlichtquellen angeordnet. Die Ventilatoren bewirken
eine Luftumwälzung und führen zu einer den Trocknungsvorgang
unterstützenden Luftströmung. Dazu sind die Ventilatoren
derart angeordnet, dass die Luft tangential bezüglich eines imaginären,
zylindrischen Körpers beschleunigt wird. Die von den Infrarotlichtquellen
erzeugte Wärmeenergie führt zu einer Erwärmung
der in der Trocknungskammer zirkulierenden Luft. Die Infrarotlichtquellen
fungieren daher als Heizeinrichtungen. Wenn die Trocknungsgeschwindigkeit
nicht ausreichend ist, können die Infrarotlichtquellen
in zwei oder mehr gegenüberliegenden Reihen angeordnet
werden, so dass die Infrarotstrahlung im Wesentlichen senkrecht auf
das Modell abgeben wird. Dadurch erhöht sich der Aufwand
für die Trocknung einer einzelnen keramischen Feingussform.
Zur Steuerung der Trocknungstemperatur wird ein Klimagerät
eingesetzt. Das Klimagerät wird derart angesteuert, dass
sich in der Trocknungskammer die gewünschte Trocknungstemperatur
einstellt. Das Klimagerät wirkt daher der auf die Infrarotlichtquellen
zurückgehenden Erwärmung der Trocknungsluft entgegen.
Auf diese Weise kann ebenfalls ein höherer Energieverbrauch
entstehen.
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Die
Erfindung bezweckt einen Trockenschrank mit dem auf eine einfache
und wirtschaftliche Weise eine schnelle Trocknung von keramischen Feingussformen
bei einem niedrigen Energieverbrauch unter Einsatz von Infrarotstrahlung
ermöglicht wird.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch einen Trockenschrank gelöst, der mehrere
separate und unterschiedlich große Trockenfächer
aufweist, wobei jedes Fach eine rotierende Dreheinrichtung für die
Feingussform aufweist und mit einem Zu- und Abluftventilator sowie
mit einer Reihe von Ventilatoren für die Trocknungsluft
und einem in Richtung der Ventilatoren angeordneten Infrarotstrahler
versehen ist, wobei die Ventilatoren in Umfangsrichtung gesehen,
hinter dem Infrarotstrahler angeordnet sind.
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Dadurch
ergibt sich der Vorteil, dass die durch den Infrarotstrahler aufgeheizte
Feingussform bei Drehung sofort durch die Trocknungsluft gekühlt wird.
Dadurch kann eine Überhitzung des Modells vermieden werden.
Der Trocknungsvorgang kann auf diese Weise besonders einfach gesteuert
und beschleunigt werden. Durch die Anordnung separater Trockenfächer
in dem Trockenschrank können unterschiedlich große
Feingussformen gleichzeitig getrocknet werden, wobei die jeweils
passende Größe eines Trockenfachs ausgesucht werden
kann. Demzufolge kann die Trocknung energiesparend durchgeführt
werden. Weiterhin einzurechnen ist die durch das Öffnen
und Schließen der Türen eingebrachte Wassermenge
aus der Umgebungsluft mit einer relativen Luftfeuchte von bis zu
70%. Auf diese Weise verringert sich durch ein verkleinertes Volumen
des Trockenfaches die zusätzlich zu entfeuchtende Luftmenge.
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Die
beispielsweise in senkrechter Richtung angeordneten Infrarotstrahler
sind nach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung Infrarot-Dunkelstrahler.
Bekanntermaßen ist die Infrarotlicht-Strahlung von Infrarotlichtlampen
mit dem Sonnenlicht vergleichbar. Das sichtbare Infrarotlicht wird
als Infrarot A bezeichnet.
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Demgegenüber
haben Dunkelstrahler nur einen ganz geringen oder keinen Anteil
an sichtbarem Rotlicht im Bereich Infrarot A. Dunkelstrahler sind Quarzstrahler,
Keramikstrahler oder beispielsweise Metallhybridstrahler. Die Strahlung
liegt überwiegend im Bereich Infrarot B und Infrarot C.
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Aus
der medizinischen Anwendung von Infrarotstrahlung ist bekannt, dass
die Eindringtiefe der Infrarotstrahlung hauptsächlich durch
die Absorption des Wassers im Gewebe bestimmt wird. Die Eindringtiefe
ist im IR-A Bereich am größten, wobei die Strahlungsenergie über
ein relativ großes Volumen aufgenommen wird. Infolge der
erhöhten Absorption durch Wasser nimmt die Eindringtiefe
der IR-B Strahlung mit zunehmender Wellenlänge drastisch
ab. Die Vorteile der geringeren Eindringtiefe der Infrarotstrahlung
eines Dunkelstrahlers liegen auf der Hand. Aufgrund der Wasserabsorption
der IR-B Strahlung und der geringeren Eindringtiefe wird das Wachs
in der keramischen Schalenform weniger stark erwärmt. Dadurch
besteht ein signifikanter Unterschied zwischen einer Infrarotlichtlampe
und einem Dunkelstrahler. Es wird eine intensivierte und beschleunigte Trocknung
der keramischen Feingussformen erreicht.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert
werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen. Im Einzelnen zeigt
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1 den
Trockenschrank mit Trockenfächern,
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2 die
Innenansicht eines Trockenfaches,
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3 den
Querschnitt durch den Trockenschrank mit zwei Trockenfächer
und
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4 eine
vergrößerte Darstellung des Querschnitts durch
ein Trockenfach.
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Der
in 1 dargestellte Trockenschrank umfasst mehrere
separate und unterschiedlich große Trockenfächer 1 mit
Infrarotstrahler 2 und integrierter Be- und Entlüftung
zur Luftumwälzung sowie eine Steuerung 3 zum Steuern
des Trockenschrankes, eines Luftentfeuchters 4 und einen
Kaltwassersatz 5. Der Infrarotstrahler 2 ist in 2 dargestellt.
Die Trockenfächer 1 sind einzeln verschließbar.
Die Herstellung von Gießtrauben oder keramischen Feingießformen
ist bekannt und erfolgt in mehreren Schichten, wobei jeweils zwischen
dem Eintauchen eines Modells in einen Schlicker mit feuerfestem
Material und Besanden ein anschließendes Trocknen vorgesehen ist.
Zum Trocknen wird die Gießtraube 6 in ein der Größe
nach passendes Trockenfach 1 eingehängt. Jedes
Trockenfach 1 besitzt eine Dreheinrichtung 7 mit
einer Traubenhalterung für die Aufhängung der Gießtraube 6.
Die Dreheinrichtung 7 nach 2 weist
einen Antriebsmotor 8 mit einem Taster 9 auf, mit
dem die Gießtraube 6 manuell auf die Entnahmeposition
gedreht werden kann. Der Antriebsmotor 8 ermöglicht
die Rotation der Gießtraube 6 in dem Trockenfach 1,
vorzugsweise im Uhrzeigersinn. Eine Gießtraube 6 wird
in 4 gezeigt. Neben der Dreheinrichtung 7 ist
seitlich im Trockenfach 1 der Infrarotstrahler 2 angeordnet,
welcher sich in senkrechter Richtung erstreckt. Der Infrarotstrahler 2 ist
bevorzugt ein Dunkelstrahler, wobei unter Dunkelstrahler ein Quarzstrahler,
Keramikstrahler oder beispielsweise Metallhybridstrahler sowie Carbonstrahler
verstanden werden soll, dessen Strahlung überwiegend im
Bereich Infrarot B und Infrarot C liegt. Daneben können
auch andere geeignete Infrarotheizungen eingesetzt werden. Der Infrarotstrahler 2 wird
nur für die Aufheizung der Trauben ausgelegt, nicht zum Aufheizen
des Raumes. Die Raumtemperatur wird durch die beim Entfeuchten entstehende
Wärme beziehungsweise durch die Kühlung am Luftentfeuchter 4 reguliert.
Dementsprechend wird der Infrarotstrahler 2 zeitlich begrenzt
eingesetzt, bis die Gießtraube 6 die Trocknungstemperatur
bzw. bis die Trockenkammertemperatur ihre max. Temperatur erreicht hat.
Dieser Zeitraum kann in Abhängigkeit der Gießformgröße
und der Schichtdicke 10 bis 20 Minuten betragen. Wenn die Trockenkammertemperatur
danach wieder abfallt, kann der Infrarotstrahler 2 erneut zugeschaltet
werden. Die Traube wird dadurch auf der Trocknungstemperatur gehalten.
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Der
im Ausführungsbeispiel gezeichnete Infrarotstrahler 2 ist
beispielsweise ein mittelwelliger Quarzrohrstrahler mit Reflektor,
mit dem die IR-Strahlung in die gewünschte Richtung einer
an der Dreheinrichtung 7 hängenden Gießtraube 6 abgegeben
wird. Das Strahlungsmaximum liegt im langwelligen IR-B Bereich,
in dem der Tiefenwärmeeffekt gering ist. Die Strahlungswärme
wird überwiegend in Oberflächenwärme
umgesetzt. Demgegenüber wird bei Infrarotlichtlampen die
Energie in nahezu 100% Infrarot-A Wärmestrahlen umgesetzt.
Die Temperaturregelung der Infrarotstrahler 2 erfolgt automatisch über
die Steuerung 3 des Trockenschranks entsprechend dem eingestellten
Wert und der Steuerungsart. Aufgrund der unterschiedlichen Größe
der einzelnen Trockenfächer 1 können
Einzelstrahler oder Mehrfachstrahler (Cluster) mit einer höheren
elektrischen Leistung zum Einsatz gelangen.
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Die
damit einhergehende schnelle Erwärmung der Oberfläche
der Gießtraube 6 wird durch eine senkrechte Reihe
von Ventilatoren 11 für die Trocknungsluft herabgesetzt,
die in Drehrichtung gesehen unmittelbar hinter dem Infrarotstrahler 2 angeordnet
sind. In dem Ausführungsbeispiel nach 2 sind
drei Ventilatoren 11 eingezeichnet. Es können Axialventilatoren
eingesetzt werden, um die geforderten Volumenströme zu
realisieren. Die Ventilatoren 11 können eine Drehzahlsteuerung
zur Regelung des Volumenstromes aufweisen. Mit den Ventilatoren 11 wird
die Gießtraube 6 mit Trocknungsluft beaufschlagt.
In der Rückwand 19 des Trockenfachs 1 befinden
sich Umluftöffnungen 12. Die Ventilatoren 11 gewährleisten
einen hohen Luftumsatz in dem Trockenfach 1, das der Größe
der Gießtraube 6 optimal angepasst ist, so dass
keine lokalen Feuchtigkeitsunterschiede oder Temperaturabweichungen
auftreten können. Dadurch entsteht in dem Trockenfach 1 ein Luftkreislauf,
der sich mit fortschreitender Trocknung mit Feuchtigkeit anreichert.
Durch einen im Trockenfach 1 angeordneten Abluftkanal 13 wird
dann ein Teil der feuchten Trocknungsluft aus dem Trockenfach 1 abgezogen.
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Nach 3 befindet
sich hinter dem Trockenfach 1 eine Luftmischkammer 14,
in die trockene Frischluft mittels einer Zuluftleitung 15 eingeleitet wird.
In 3 ist ein kleineres und ein größeres
Trockenfach 1 dargestellt. Für beide ist die nachfolgende Beschreibung
zutreffend. Die in die Luftmischkammer 14 einmündende
Zuluftleitung 15 ist mit einem Luftentfeuchter 4 über
einen Zuluftsammler/-verteiler 16 verbunden. Gleichzeitig
wird mit dem in das Trockenfach 1 mündenden Abluftkanal 13 ein
Teil der feuchten Trocknungsluft mit einem Abluftventilator 17 aus
dem Trockenfach 1 abgezogen und dem Luftentfeuchter 4 über
eine Abluftkammer 18 zugeführt. In der Rückwand 19 des
Trockenfachs 1 befinden sich um die Ventilatoren 11 verteilt
die Umluftöffnungen 12. Die Raumentfeuchtung in
dem Trockenfach 1 geschieht damit durch Ventilation, weil
ständig Luft aus der Luftmischkammer 14 angesaugt
wird. Die ungesättigte Trocknungsluft aus der Luftmischkammer 14 strömt
durch den Raum und nimmt Feuchtigkeit auf. Durch das Prinzip der
Ventilation nimmt die Luftfeuchtigkeit im Trockenfach 1 in
kürzester Zeit sehr schnell ab. Im Trockenfach 1 befindet sich
eine Messstelle 21 für die Luftfeuchtigkeit und
Temperatur. Damit kann die gewünschte Luftfeuchtigkeit überwacht und
die Temperatur gesteuert werden.
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Die
Regulierung der Luftfeuchtigkeit erfolgt durch einen Luftentfeuchter 4,
dem ein nicht weiter beschriebener Kaltwassersatz 5 zugeordnet
ist. In dem Luftentfeuchter 4 wird die Trocknungsluft entfeuchtet
und mittels einer Heizeinrichtung temperiert. Die vom Luftentfeuchter 4 bereitgestellt
Trocknungsluft wird vorzugsweise bis auf ca. 30°C Ausgangstemperatur
vorgewärmt und in der Luftmischkammer 14 mit der
im Kreislauf befindlichen Trocknungsluft aus dem Trockenfach 1 vermischt. Über
die Zuluftleitung 15 und den Abluftkanal 13 wird
ein konstanter Volumenstrom zur Regeneration und Bereitstellung getrockneter
Luft im Trockenfach 1 aufrechterhalten.
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Zur
Messung der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit der Trocknungsluft
befinden sich weitere Messstellen 21 im Luftausgang 22 des
Luftentfeuchters 4, im Zuluftsammler/-verteiler 16 und
im Trockenfach 1. Zusammen mit den Messstellen 21 für
die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit im Trockenfach 1 kann
der Betriebszustand jedes einzelnen Trockenfachs 1 separat
gesteuert werden. Die Prozesssteuerung umfasst im Wesentlichen die
Regelung der Prozesslaufzeit und die Einstellung der Dauer der Heizzeitregelung
in dem Trockenfach 1. Das Einschalten und Einstellen der
temperaturgesteuerten Heizungsregelung im Trockenfach 1 kann automatisch
vorgenommen werden. Beim Start des Trockenschrankes wird durch das
Einschalten der Stromversorgung der automatische Betriebszustand hergestellt.
Für den Betrieb muss zur Rückverfolgbarkeit der
Prozessdaten die Formnummer eingegeben werden. Die Prozessdauer
und die Solltemperatur beziehungsweise die Heizzeit können
individuell eingestellt werden. Bei jeder zu beschichtende Gießtraube 6 werden
automatisch die bereits aufgebrachten Schichten gezählt.
Mit jedem Start eines Trocknungsvorganges wird die Schichtzahl automatisch um
den Wert 1 erhöht bis die endgültige Schichtzahl erreicht
ist. Neben dem automatischen Betrieb kann der Trockenschrank auf
Handsteuerung bzw. auf einen teilautomatischen Betrieb umgeschaltet
werden. Zweckmäßig ist jedoch der beschriebene
automatische Betrieb des Trockenschranks, da nur in dieser Betriebsart
eine kontinuierliche und reproduzierbare Trocknung erreicht werden
kann.
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Die
Steuerung 3 des Trockenschranks ist mit einer programmierbaren
Recheneinheit und mit einem Datenspeicher versehen, in der alle
relevanten Prozessdaten des Trocknungsvorgangs protokolliert werden.
Das sind im Einzelnen die relative Luftfeuchtigkeit und die Temperatur
der Trocknungsluft am Ausgang des Luftentfeuchters 4, die
relative Luftfeuchte und die Temperatur im Trockenfach 1 sowie die
Form- und Trockenkammernummer. Somit kann die Trocknung jeder einzelnen
Traube anhand der Gießtraubennummer zurückverfolgt
werden.
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Mit
der Recheneinheit können alle kritischen Parameter des
Trocknungsvorgangs überwacht werden. Wenn ein Grenzwert überschritten
wird, werden alle Komponenten abgeschaltet, welche diesen Zustand
hervorgerufen haben. Als Luftentfeuchter 4 wird bevorzugt
ein Adsorptionsentfeuchter mit einem festen Sorptionsmittel mit
integrierter Vor- und Nachkühlung eingesetzt. Bei der Adsorptionstrocknung wird
die zu entfeuchtende Trocknungsluft in einen Rotationsentfeuchter
angesaugt. Die Trocknungsluft wird durch einen mit einem hygroskopischen
Medium gefüllten Rotor geführt, welcher der Luft
die Feuchtigkeit entzieht. Die entfeuchtete Trocknungsluft wird anschließend
erwärmt zurückführt. Der Adsorptionstrockner
gewährleistet eine niedrige relative Luftfeuchte von nahezu
5% bis 10%. Damit kann in dem Trockenfach 1 eine relative
Luftfeuchte zwischen 7% und 15% erreicht und eine Verkürzung
der Trockenzeit auf 40 bis 50 Minuten erzielt werden.
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Die
Trocknung der Gießtraube 6 erfolgt bei einer Trockenlufttemperatur
von vorzugsweise 30°C. Nach dem Einhängen der
Gießtraube wird der Trockenschrank verschlossen und der
Trockenprozess durch die Steuerung 3 gestartet Im Automatikbetrieb beginnt
die Zufuhr der Trocknungsluft durch die Ventilatoren 11.
Gleichzeitig wird durch den eingeschalteten Infrarotstrahler 2 die
Gießtraube 6 gleichmäßig erwärmt.
Dies wird durch die Drehvorrichtung erreicht. Die Gießtraube
wird auf der Trocknungstemperatur gehalten bis die Trocknungstemperatur
beziehungsweise bis die Trockenkammertemperatur ihre max. Temperatur
erreicht hat. Nachdem die Gießtraube 6 auf die
Trocknungstemperatur von 30°C aufgeheizt ist, wird der
Infrarotstrahler 2 abgeschaltet. Das Aufheizen der Gießtraube 6 dauert
bei voller Infrarotaktivität nicht mehr als 10 bis 20 Minuten
je Schicht. Danach erfolgt die vollständige Trocknung der
Gießtraube 6 mit der Trockenluft. Wenn die Trocknungstemperatur
absinkt, kann die Gießtraube 6 mittels der Infrarotstrahler 2 auf
der Trocknungstemperatur gehalten werden. Bei maximaler Ventilatorleistung
beträgt die Trocknungszeit 40 bis 50 Minuten je Schicht,
ohne die Qualität der entstehenden Gießtraube 6 negativ
zu beeinträchtigen. Um nach dem Abschalten der Strahlung
die Gießtraube 6 nicht weiter zu erwärmen,
wird die Kammertemperatur auf ihren zulässigen Grenzwert
hin überwacht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DD 157958
A3 [0003]
- - DD 150855 A1 [0004]
- - JP 63126639 A [0005]
- - EP 1645348 B1 [0007]