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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bedrucken
einer Postsendung, die sich in einer Gegenstandsebene erstreckt.
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Ein
Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
10 sind aus
DE 19508180
C2 bekannt. Eine Postsendung 3 wird aufrecht stehend transportiert,
wobei die Postsendung zeitweise zwischen zwei Endlos-Förderbändern
eingeklemmt wird, nämlich zwischen einem „Deckband
2” und einem „äußeren Transportband
4”. Die Postsendung 3 liegt an einer Druckkulisse an und
wird an dieser Druckkulisse vorbei transportiert. Eine Druckstation
mit Druckköpfen 8 bringt eine Markierung in einem Druckbereich,
der unterhalb des Förderbands liegt, auf die Postsendung
3 an.
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Häufig
sollen mindestens zwei Markierungen auf eine Postsendung aufgedruckt
werden, nämlich eine Markierung in einem unteren Bereich
und eine weitere Markierung in einem oberen Bereich der Postsendung, wobei „unten” und „oben” bezüglich
der aufrecht stehenden Zustelladresse gemeint ist. Beispielsweise
soll im unteren Bereich ein Strichmuster angebracht werden, das
die Zustelladresse oder auch die Identität der Postsendung
kennzeichnet („identifier”). Im oberen Bereich
soll ein Freimachungsvermerk angebracht werden, oder eine bereits
vorhandene Freimachung (z. B. Briefmarke oder Freistempler) soll
durch einen Aufdruck entwertet werden.
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Um
diese Aufgabe mit dem in
DE
19508180 C2 beschriebenen Verfahren und der Vorrichtung
zu lösen, bleibt nur der Weg, die Postsendung ein erstes
Mal über die Bedruckstrecke zu transportieren, die erste Markierung
aufzudrucken, die Postsendung um 180 Grad um eine Achse senkrecht
zur Gegenstandsebene zu wenden, sie ein zweites Mal über
die Bedruckstrecke zu transportieren und die zweite Markierung anzubringen.
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In
EP 1433143 B1 wird
vorgeschlagen, graphische Eigenschaften einer Postsendung zu erfassen
und die Postsendung in Abhängigkeit von diesen Eigenschaften
zu bedrucken.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 10 bereitzustellen, die es ermöglichen,
zwei Markierungen auf dieselbe Postsendung anzubringen und dabei
die Notwendigkeit vermeiden, diese Postsendung hierfür
zweimal über die Bedruckstrecke transportieren zu müssen.
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Die
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
zu bedruckende Postsendung wird aufrecht stehend an einer Ausrichtebene
ausgerichtet. Nach dem Ausrichten liegt die untere Kante jeder Postsendung
auf einer Referenzebene auf. Die jeweilige Unterkante jeder zu bedruckenden
Postsendung steht nach dem Ausrichten auf derselben Referenzebene.
Diese Referenzebene kann eine physikalische Fläche oder
eine gedachte Ebene sein, auf die sich die Positionierungen der
Markierungen beziehen. Anschließend wird die Postsendung
in einem Transportvorgang von einer Fördereinrichtung entlang
einer Bedruckstrecke transportiert. Hierbei entstehen ein oberer
bedruckbarer Bereich und ein unterer bedruckbarer Bereich auf der
Oberfläche der Postsendung. Der obere Bereich befindet sich
oberhalb der Fördereinrichtung, der untere Bereich zwischen
der Fördereinrichtung und der Referenzebene. Ein Drucker
druckt eine Markierung auf den unteren Bereich, ein weiterer Drucker
eine weitere Markierung auf den oberen Bereich. Die beiden Drucker
drucken die beiden Markierungen auf, während die Postsendung
in dem einen Transportvorgang über die Bedruckstrecke transportiert
wird.
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Lösungsgemäß werden
beide Markierungen auf die Postsendung angebracht, während
die Postsendung in demselben Transportvorgang einmal die Bedruckstrecke
durchläuft, und zwar eine Markierung oberhalb und eine
weitere Markierung unterhalb der Fördereinrichtung. Dadurch
wird die Notwendigkeit erspart, die Postsendung nach dem Aufdruck
der ersten und vor dem Aufdruck der weiteren Markierung zu wenden.
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Typischerweise
werden die Markierungen mit einem Tintenstrahldrucker auf Postsendungen
aufgebracht, und die Tinte muss trocknen. Weil die Postsendung nur
einmal über die Bedruckstrecke transportiert wird und beide
Markierungen während dieses einen Transportvorgangs aufgebracht
werden, erfordert das gleichzeitige Trocknen der beiden Markierungen
deutlich weniger Transportstrecke, als wenn folgendes Vorgehen durchgeführt
wird: Die Postsendung wird ein erstes Mal bedruckt, die erste Markierung
muss trocknen, anschließend wird die Postsendung gewendet
und mit der zweiten Markierung bedruckt, und abschließend muss
die zweite Markierung trocknen. Das lösungsgemäße
Vorgehen reduziert also die Strecke, über die die Postsendung
transportiert werden muss, bis beide Markierungen getrocknet sind.
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Die
Erfindung ermöglicht es, dass die Postsendung von der Fördereinrichtung
gefasst wird, während sie an den Druckern vorbei transportiert
wird. Dies wird ermöglicht, weil die Drucker einen oberen
und einen unteren Bereich der Postsendung bedrucken und dazwischen
Platz für ein Förderband o. ä. der Fördereinrichtung
verbleibt. Dadurch lässt sich gewährleisten, dass
die Postsendung nicht verrutscht, während sie im Transportvorgang
transportiert wird, und eine definierte Position relativ zu den
Druckern hat. Dies bewirkt, dass die beiden Drucker die Markierungen
an den gewünschten Stellen auf die Postsendung aufbringen.
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Dieselbe
Sortieranlage soll häufig Postsendungen unterschiedlicher
Höhe verarbeiten und insbesondere bedrucken können.
Weiterhin soll oft die weitere Markierung an einer bestimmten Stelle
auf die Postsendung aufgebracht werden. Diese Stelle, auf welche
die weitere Markierung aufgebracht werden soll, soll in einer vorgegebenen
Relativposition zu einer Komponente der Postsendung liegen. Beispielsweise
soll eine vorhande ne Freimachung durch einen Stempel entwertet werden,
egal wie hoch die Postsendung ist und egal wo sich die Freimachung
befindet. Oder ein Aufdruck als weitere Markierung soll in einem
bestimmten Abstand von der oberen Kante der Postsendung aufgebracht
werden. Oder die Postsendung soll dann mit einem bestimmen Vermerk,
z. B. einem Zustellvermerk, versehen werden, wenn sie eine bestimmte
Zustelladresse besitzt.
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In
allen diesen Fällen variiert der Abstand, den die weitere
Markierung von der Referenzebene hat, in Abhängigkeit von
der Lage der Komponente und/oder der Höhe der Postsendung.
Daher werden das Vorhandensein und die Position der Komponente gemessen.
Beispielsweise wird die Höhe der Postsendung gemessen – genauer:
der Abstand der oberen Kante der Postsendung von der Referenzebene.
Der weitere Drucker druckt die weitere Markierung in den oberen
Bereich der Postsendung so, dass die weitere Markierung einen vorgegebenen
Abstand von der oberen Kante der Postsendung hat. Der Abstand der
weiteren Markierung von der Referenzebenevariiert also mit der Höhe
der Postsendung. Diese Ausgestaltung bewirkt, dass dieselbe Vorrichtung
Postsendungen unterschiedlicher Höhe bedrucken kann, ohne
die Postsendung vorher vertikal verschieben oder wenden zu müssen,
auch wenn sich die Komponente an jeweils unterschiedlichen Stellen auf
der Postsendung befindet.
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Die
zu bedruckende Postsendung ist z. B. ein Standardbrief („letter”),
ein Großbrief („flat”), eine Postkarte,
ein Katalog oder auch ein Paket mit dreidimensionaler Ausdehnung.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
beschrieben. Dabei zeigen:
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1 die
Bedruckstrecke in einer Betrachtungsrichtung senkrecht zur Gegenstandsebene;
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2 die
Bedruckstrecke in der Ebene A-A von 1;
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Im
Ausführungsbeispiel wird die Erfindung innerhalb einer
Postsortieranlage eingesetzt. Ein Strom von flachen Postsendungen
(Standardbriefe, Großbriefe, Postkarten, ...) durchläuft
diese Sortieranlage. Jede Postsendung ist mit einer Kennzeichnung
einer Zustelladresse versehen, an die die Postsendung zu transportieren
ist. Die Sortieranlage liest die jeweilige Zustelladress-Kennzeichnung
jeder Postsendung.
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Auf
jede Postsendung sind im Ausführungsbeispiel folgende beiden
Markierungen zu drucken:
- – ein Strichmuster
(„bar code”), das eine Codierung für
die erkannte Zustelladresse oder eine Codierung für eine
eindeutige Kennung der Postsendung enthält, und
- – eine Entwertung eines Freimachungsvermerks, z. B.
ein Rund- oder Wellenstempel auf ein bereits vorhandenes Postwertzeichen
oder eine Entwertung eines bereits vorhandenen Freistemplers auf
der Postsendung.
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Falls
eine Postsendung noch kein Freimachungsvermerk aufweist, so soll
stattdessen zusätzlich zum Strichmuster ein Freimachungsaufdruck
aufgedruckt werden. Zusätzlich zur Entwertung oder zum
Freimachungsvermerk kann ein Werbeaufdruck vorgesehen sein, z. B.
eine Werbung für den Ort, an dem sich die Sortieranlage
befindet, oder für eine Veranstaltung an diesem Ort.
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Jede
flache Postsendung erstreckt sich in einer Gegenstandsebene und
hat im Ausführungsbeispiel eine rechteckige Kontur. Falls
man senkrecht zur Gegenstandsebene auf die aufrecht stehende Postsendung schaut,
so soll das Strichmuster einen definierten Abstand von der unteren
und der – gesehen in Transportrichtung T – vorderen
Kante der Postsendung haben. Die Entwertung des Freimachungsvermerks
soll einen definierten Abstand von der oberen und der vorderen Kante
der Postsendung haben. Die Längen, Höhen und Dicken
der Postsendungen können in nicht vorhersagbarer Weise
variieren, liegen aber innerhalb vorgegebener Schranken. Postsendungen,
die eine Ab messung außerhalb dieser vorgegebenen Schranken
haben, werden vorab aussortiert und durchlaufen nicht die Bedruckstrecke.
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Die
Postsendungen durchlaufen zunächst aufrecht stehend eine
Orientierungsstrecke. Nach dem Durchlaufen der Orientierungsstrecke
befinden sich die Zustelladress-Kennzeichnungen aller Postsendungen auf
derselben Seite und stehen aufrecht, und die Freimachungsvermerke
befinden sich nahe der – in Transportrichtung T – vorderen
oberen Ecke der jeweiligen Postsendung. Eine Postsendung mit einer
anderen Orientierung (Zustelladresse auf der Rückseite
oder auf dem Kopf stehend) wird in der Orientierungsstrecke gewendet.
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Möglich
ist, dass jede Postsendung zunächst eine Prüfstrecke
durchläuft. Wird bei diesem Durchlauf festgestellt, dass
die Postsendung eine falsche Orientierung aufweist, so wird die
Postsendung ausgeschleust und in der Orientierungsstrecke gewendet.
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Anschließend
durchlaufen die Postsendungen aufrecht stehend eine Ausrichtstrecke.
In dieser Ausrichtstrecke wird die untere Kante jeder Postsendung
an einer horizontalen Ausrichtebene ausgerichtet. Anschließend
befinden sich die unteren Kanten der Postsendungen auf gleicher
Höhe. Die oberen Kanten können sich in unterschiedlichen
Höhen (unterschiedlichen Abständen von der Ausrichtebene)
befinden.
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In
einer Ausgestaltung werden alle Postsendungen eines Stapels ausgerichtet,
bevor diese Postsendungen vereinzelt werden. Diese Ausrichtung wird
z. B. mit einem Rüttler durchgeführt. In einer
anderen Ausgestaltung wird jede einzelne Postsendung ausgerichtet,
nachdem sie vereinzelt wurde, z. B. aufrecht stehend in einem U-förmigen
Transportkanal, der breiter ist als die Postsendung dick. Das Gewicht
jeder einzelnen Postsendung richtet die Postsendung an den Boden
des Transportkanals aus. Dieser Boden fungiert dann als Ausrichtebene.
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Die
Postsendungen passieren eine Lichtschranke, beispielsweise nachdem
sie die Ausrichtstrecke mit der Ausrichtebene durchlaufen haben.
Diese Lichtschranke misst den Zeitpunkt, an dem die – in
Transportrichtung T – vordere Kante einer Postsendung die
Lichtschranke erreicht und dadurch die transportierte Postsendung
den Lichtstrahl der Lichtschranke unterbricht. Weiterhin misst die
Lichtschranke den Zeitpunkt, an dem die Hinterkante der Postsendung
die Lichtschranke erreicht und danach die Postsendung den Lichtstrahl
nicht mehr unterbricht.
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Weil
die Postsendungen mit bekannter Geschwindigkeit transportiert werden,
ist bekannt, welche Postsendung sich wann an welchem Ort befindet.
Weiterhin lässt sich die Länge der Postsendung
aus dem zeitlichen Abstand der beiden Zeitpunkte und der bekannten
Transportgeschwindigkeit ermitteln.
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Diese
Lichtschranke oder ein anderes Messgerät misst die Höhe
jeder Postsendung, und zwar vorzugsweise nachdem die Postsendung
die Ausrichtstrecke mit der Ausrichtebene passiert hat. Um die Höhe
zu messen, reicht es, die Lage der oberen Kante der ausgerichteten
und aufrecht stehend transportierten Postsendung relativ zu einer
Referenzebene zu messen. Der Abstand der oberen Kante von der Referenzebene ist
dann annähernd gleich der Höhe der Postsendung.
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In
einer Ausgestaltung umfasst das Höhen-Messgerät
eine Spalte von Lichtschranken, nämlich eine Spalte mit
Lichtquellen und eine gegenüberliegende Spalte mit Fotodetektoren.
Jede Lichtquelle sendet einen waagrechten Lichtstrahl aus. Ermittelt
wird, welche dieser Lichtstrahlen einen gegenüberliegenden
Fotodetektor erreichen und welche statt dessen von der Postsendung
unterbrochen werden. Hieraus wird die Höhe der Postsendung
berechnet.
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Eine
Kamera erzeugt ein digitales Abbild von derjenigen Oberfläche
der Postsendung, welche die Zustelladresse enthält (von
der „Vorderseite”) der Postsendung). Dieses Abbild
wird einerseits ausgewertet, um die Zustelladresse zu entziffern.
Die Zustelladresse wird z. B. per „Optical Character Recognition” (OCR)
automatisch entziffert oder von einem Bearbeiter in eine Videocodierstation
eingegeben. Außerdem wird das Ab bild daraufhin untersucht,
ob das Abbild ein Abbild einer gültigen Freimachung (insbesondere
Briefmarke oder Freistempler oder Matrixcode) enthält oder
nicht. Hierfür wird das Abbild der Postsendung mit einer
rechnerverfügbaren Bibliothek von gültigen Freimachungen
verglichen. Falls eine gültige Freimachung entdeckt wird, so
wird die Position dieser Freimachung auf der Postsendung ermittelt.
Insbesondere wird der jeweilige Abstand des Mittelspunkts der Freimachung
von der unteren Kante und von der – in Transportrichtung – vorderen Kante
der Postsendung ermittelt, indem das Abbild ausgewertet wird.
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In
einer Ausgestaltung wird das Abbild darüber hinaus mit
dem Ziel untersucht, die Höhe der Postsendung zu ermitteln.
Diese Ausgestaltung spart ein eigenes Höhen-Messgerät
mit einer Spalte von Lichtschranken ein.
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Ein
Datensatz für die Postsendung wird automatisch erzeugt
und temporär abgespeichert. Dieser Datensatz umfasst folgende
Informationen:
- – eine eindeutige Kennung
für die Postsendung,
- – der Zeitpunkt, an dem die Vorderkante der Postsendung
die Lichtschranke erreicht hat,
- – die gemessene Höhe und die Länge
der Postsendung,
- – die Position der Freimachung (falls eine solche vorhanden
ist), also insbesondere die Abstände der Freimachung von
der unteren und der vorderen Kante der Postsendung, und
- – eine Kennzeichnung der Zustelladresse, an welche
die Postsendung zu transportieren ist und welche die Sortieranlage
gelesen hat.
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Danach
durchlaufen die Postsendungen aufrecht stehend eine Bedruckstrecke,
und zwar jede Postsendung in genau einem Transportvorgang. Während
dieses Transportvorgangs wird jede Postsendung zeitweise zwischen
zwei Endlos-Förderbändern eingeklemmt. Jedes Endlos-Förderband
ist um mindestens zwei Rol len herum geführt, deren Achsen
senkrecht zur Transportrichtung, in die die Postsendungen transportiert werden,
stehen und parallel zur Gegenstandsebene sowie parallel zueinander
verlaufen. Die beiden Endlos-Förderbänder werden
angetrieben und drehen sich mit gleicher Geschwindigkeit. Vorzugsweise
ist jedes Förderband um genau eine angetriebene Rolle herum
geführt, und die übrigen Rollen sind als antriebslose Laufrollen
ausgestaltet.
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Während
die beiden Endlos-Förderbänder die Postsendungen
transportieren, ruhen in einer Ausgestaltung die Postsendungen auf
der Referenzebene. In einer anderen Ausgestaltung tragen ausschließlich
die Förderbänder die Postsendungen, die nicht
auf der Referenzebene ruhen. Vielmehr weisen die unteren Kanten
der Postsendungen einen gleichbleibenden vertikalen Abstand von
der Referenzebene auf. In beiden Fällen liegt die Unterkante
jeder Postsendung in derselben Referenzebene, während die
Postsendung bedruckt wird.
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Die
Postsendungen werden so transportiert, dass ihre Rückseiten
(diejenige Seite, auf der sich keine Kennzeichnungen zur Zustelladresse
befinden) während des Transportvorgangs mindestens zeitweise
an einer stationären Druckkulisse anliegen. Das eine Endlos-Förderband
befindet sich zwischen einer transportierten Postsendung und der
Druckkulisse und wird im Folgenden als das hintere Förderband
bezeichnet. Das andere Endlos-Förderband befindet sich
dann, wenn man senkrecht zur Gegenstandsebene auf diejenige Seite einer
Postsendung schaut, die die Zustelladress-Kennzeichnung aufweist,
vor der Postsendung. Es bedeckt also einen Teil der Postsendung
und wird im Folgenden als das vordere Förderband bezeichnet.
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1 zeigt
diese Bedruckstrecke aus einer Betrachtungsrichtung, die senkrecht
auf der Gegenstandsebene steht. Das hintere Endlos-Förderband 4 ist
nicht gezeigt. Dargestellt sind
- – das
vordere Endlos-Förderband 3,
- – drei Führungsrollen 5.1, 5.2 und 5.3 für
die Endlos-Förderbänder 3 und 4,
- – drei Halterungen 6.1, 6.2 und 6.3,
auf denen die drei Führungsrollen 5.1, 5.2 und 5.3 drehbar
gelagert sind,
- – die drei Drehachsen D1, D2 und D3, um die die drei
Führungsrollen 5.1, 5.2 und 5.3 drehbar
gelagert sind,
- – eine Referenzebene 9,
- – eine vorauslaufende hohe Postsendung Ps-2 mit einem
Postwertzeichen P-2 und einer oberen Kante O-2 und
- – eine nachfolgende schmale Postsendung Ps-1 mit einem
Postwertzeichen P-1 und einer oberen Kante O-1.
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Im
Ausführungsbeispiel ist die Referenzebene 9 eine
ebene Fläche, über die die untere Kante jeder Postsendung
Ps-1, Ps-2 gleitet, während die Förderbänder 3 und 4 die
Postsendung an der Druckkulisse vorbei transportiert. Der Abstand
jeder Postsendungs-Unterkante von der Referenzebene 9 ist
vernachlässigbar gering.
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Das
vordere Endlos-Förderband 3 ist deutlich schmaler
als die geringste Höhe einer zu bedruckenden Postsendung.
Dadurch entstehen zwei bedruckbare Bereiche auf derjenigen Seite
einer Postsendung, die die Zustelladress-Kennzeichnung aufweist:
- – ein – gesehen senkrecht
zur Gegenstandsebene – oberer Bereich oberhalb des vorderen
Endlos-Förderbands 3 und zugleich unterhalb der
oberen Kante der Postsendung und
- – ein unterer Bereich unterhalb des vorderen Endlos-Förderbands 3 und
oberhalb der unteren Kante der Postsendung und zugleich oberhalb
der Referenzebene 9.
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Das
hintere Endlos-Förderband 4 kann genau so schmal
oder aber breiter sein wie das vordere Endlos-Förderband 3.
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Entlang
der Bedruckstrecke sind zwei Drucker angeordnet, nämlich
ein Strichmuster-Drucker für Strichmuster und ein Entwertungs-Drucker
für das Entwerten eines Freimachungsvermerks.
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Im 1 sind
links oben der Entwertungs-Drucker 1 und unten der Strichmuster-Drucker 2 zu
sehen.
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2 zeigt
die Bedruckstrecke von 1 in der Ebene A-A, die senkrecht
auf der Zeichenebene von 1 steht. Die Transportrichtung
T steht senkrecht auf der Zeichenebene von 2. Die Postsendungen werden
in der Darstellung von 2 vom Betrachter weg transportiert.
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In 2 sind
dargestellt
- – der Entwertungs-Drucker 1,
- – ein Vorratsbehälter 7 für
Tinte, mit der der Entwertungs-Drucker 1 versorgt wird,
- – ein Schlauch 8, durch den Tinte vom Vorratsbehälter 7 zum
Entwertungs-Drucker 1 transportiert wird,
- – die Referenzebene 9,
- – die Führungsrolle 5.2, die um die
Achse D2 drehbar gelagert ist und die auf der Halterung 6.2 sitzt,
- – das (in 1) vordere Endlos-Förderband 3 und
das hintere Endlos-Förderband 4,
- – die hohe Postsendung Ps-2, die zwischen die beiden
Förderbänder 3 und 4 eingeklemmt
ist.
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Die
Postsendungen liegen an einer Druckkulisse an, während
sie über eine Bedruckstrecke transportiert werden. Die
beiden Förderbänder 3 und 4 und
die Referenzebene 9 umgrenzen im Ausführungsbeispiel die
Bedruckstrecke. Diese Druckkulisse ist in den Figuren fortgelassen.
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In 1 sind
auch die Markierungen zu sehen, welche die beiden Drucker 1 und 2 auf
die Postsendungen Ps-1 und Ps-2 aufgedruckt haben. Der Drucker 1 hat
zuerst auf die Postsendung Ps-2 die Entwertung E-2 auf das Postwertzeichen
P2 aufgebracht und danach die Entwertung E-1 auf das Postwertzeichen
P-1 auf die Postsendung Ps-1. Deutlich zu sehen ist, dass die Entwertungen
E-1 und E-2 unterschiedliche Abstände von der Referenzebene 9 haben
und etwa gleich weit von der jeweiligen oberen Kante O-2 bzw. O-1
der Postsendung Ps-1 bzw. Ps-1.
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Der
Strichmuster-Drucker 2 hat zuerst auf die Postsendung Ps-2
das Strichmuster BC-2 und anschließend auf die Postsendung
Ps-1 das Strichmuster BC-1 aufgedruckt. Beide Strichmuster BC-1,
BC-2 sind gleich weit von der Referenzebene 9 entfernt
und umfassen eine Codierung desjenigen Orts, an den die Postsendung
zuzustellen ist. Die Postsendung Ps-2 ist an eine Zustelladresse
in 15345 Rehfelde zuzustellen, die Postsendung Ps-1 an eine Zustelladresse
in 12489 Berlin.
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Im
Ausführungsbeispiel sind die Drucker 1, 2 so
angeordnet, dass die Postsendungen zwischen den Druckern 1, 2 und
der Druckkulisse hindurch transportiert werden und diejenigen Seiten
der Postsendungen, die mit den Zustelladress-Kennzeichnungen versehen
sind, zu den beiden Druckern 1, 2 hin zeigen.
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Vorzugsweise
sind beide Drucker 1, 2 als stationäre
Drucker ausgestaltet.
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Der
oben beschriebene Datensatz für die Postsendung wird an
den Strichmuster-Drucker 2 oder an eine zentrale Steuereinheit übermittelt.
Der Strichmuster-Drucker 2 oder die Steuereinheit berechnet
aus dem übermittelten Datensatz das jeweils aufzudruckende
Strichmuster und druckt dieses Strichmuster auf den unteren bedruckbaren
Bereich der Postsendung. Weil die Postsendungen an der Ausrichtebene
ausgerichtet worden sind und von den beiden Endlos-Förderbändern 3, 4 eingeklemmt
werden, während sie durch die Bedruckstrecke transportiert
werden, druckt der Strichmuster-Drucker 2 jedes Strichmuster
in derselben Höhe – relativ zur Referenzebene 9 – auf
die Postsendung auf.
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Wie
oben dargelegt, wird aus den Messergebnissen der Lichtschranke und
der bekannten Transportgeschwindigkeit berechnet, wann die – gesehen
in Transportrichtung T – vorderen Kante einer Postsendung den
Strichmuster-Drucker erreicht hat. Der Strichmuster-Drucker 2 druckt
das Strichmuster eine vorgegebene Zeitspanne nach diesem Zeitpunkt
auf den unteren bedruckbaren Bereich der Postsendung, also unterhalb
der beiden Endlos-Förderbänder. Das Strichmuster
hat daher einen vorgegebenen Abstand zur unteren Kante und zur Vorderkante
der Postsendung.
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Der
Datensatz über die Postsendung wird außerdem an
den Entwertungs-Drucker 1 oder die Steuereinheit übermittelt.
Im Ausführungsbeispiel bringt der Entwertungs-Drucker 1 eine
Entwertung E-1, E-2 auf den oberen bedruckbaren Bereich der Postsendung
an. Diese Entwertung soll die vorhandene Freimachung P-1, P-2 auf
der Postsendung Ps-1 bzw. Ps-2 treffen.
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Daher
berechnet der Entwertungs-Drucker 1 oder die Steuereinheit
die vertikale Position sowie die horizontale Position der Entwertungs-Markierung.
Vorgegeben ist die Soll-Position der Entwertung relativ zur vorhandenen
Freimachung. Wie oben dargelegt, hat eine Auswerteeinheit die Ist-Position
der Freimachung P-1, P-2 auf der Postsendung Ps-1 bzw. Ps-2 ermittelt.
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Aus
der vorgegebenen Soll-Relativposition der Entwertungs-Markierung
E-1, E-2 sowie der Ist-Position der Markierung wird die vertikale
Position der Entwertungs-Markierung berechnet – genauer:
der Sollabstand der Entwertungs-Markierung E-1, E-2 von der Referenzebene 9.
Aus der Soll-Relativposition sowie der Ist-Position der vorderen
Kante der transportierten Postsendung Ps-1, Ps-2 wird die horizontale
Position berechnet – genauer: der Zeitpunkt, an dem der
Entwertungs-Drucker 1 die Entwertungs-Markierung E-1, E-2
auf die Postsendung Ps-1, Ps-2 druckt, während die Postsendung
an der Druckkulisse vorbei transportiert wird. Der Entwertungs-Drucker 1 bringt
die Entwertung E-1, E-2 mit der berechneten vertikalen Position
zum berechneten Zeitpunkt auf den oberen Bereich der Postsendung
Ps-1, Ps-2 an. Der Entwertungs-Drucker 1 bringt diese Entwertung
E-1, E-2 auf dem oberen bedruckbaren Bereich der Postsendung Ps-1,
Ps-2 an, also oberhalb des vorderen Endlos-Förderbands 3.
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In
einer Ausgestaltung soll die weitere Markierung so auf eine Postsendung
angebracht werden, dass die Markierung einen vorgegebenen Abstand
von der oberen Kante der Postsendung hat, egal wie hoch die Postsendung
ist. Hierfür wird so wie oben beschrieben gemessen, wie
weit die obere Kante der Postsendung von der Referenzebene 9 entfernt
ist. Aus diesem gemessenen Abstand sowie dem vorgegebenen Sollabstand
weiteren Markierung von der oberen Kante wird die vertikale Position
der weiteren Markierung berechnet.
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Der
Entwertungs-Drucker 1 ist vorzugsweise als stationärer
Weitbereichs-Drucker ausgestaltet. Der Drucker 1 weist
demnach einen Druckbereich auf, der – gesehen in vertikaler
Richtung – deutlich höher ist als die Markierung,
die der Entwertungs-Drucker 1 tatsächlich auf
einer Postsendung anbringt. Beispielsweise misst die aufzudruckende
Entwertungs-Markierung in vertikaler Richtung 30 mm, und der Druckbereich
des stationären Weitbereichs-Druckers beträgt
100 mm.
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In 1 und 2 ist
der Druckbereich als vertikale Strecke x eingetragen.
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Zum
Bedrucken wird ein Teilbereich des Druckbereichs x aktiviert, und
dieser aktivierte Teilbereich bringt die Markierung auf den oberen
bedruckbaren Bereich an. Der zum Bedrucken aktivierte Teilbereich
wird so aktiviert, dass der aktivierte Teilbereich die weitere Markierung
E-1, E-2 in der berechneten vertikalen Position zum berechneten
Zeitpunkt auf die Postsendung Ps-1, Ps-2 aufbringt.
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Die
Ausgestaltung als Weitbereichs-Drucker ermöglicht es, Postsendungen
mit unterschiedlichen Höhen zu bedrucken, ohne einen Druckkopf
mechanisch bewegen zu müssen und ohne mehrere Druckköpfe
vorsehen zu müssen. Dies spart Wartungsaufwand sowie Druckköpfe
ein.
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Vorzugsweise
sind die beiden Drucker 1, 2 als Tintenstrahldrucker
ausgestaltet. Diese Ausgestaltung erspart die Notwendigkeit, einen
heißen Laserstrahl auf eine Postsendung richten zu müssen
oder ein Etikett auf die Postsendung kleben zu müssen.
Weil die Markierungen mittels Tinte aufgebracht werden, müssen
sie trocknen, bevor die Postsendungen weiter verarbeitet werden.
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Nachdem
die beiden Drucker 1, 2 die beiden Markierungen
(Strichmuster und Entwertung) auf eine Postsendung angebracht haben,
durchläuft die Postsendung deshalb eine Trocknungsstrecke.
In dieser Trocknungsstrecke trocknen die beiden Markierungen und
können danach nicht mehr verwischt werden – auch
dann nicht, wenn anschließend ein Förderband die
Postsendung über der Markierung fasst und transportiert.
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Die
bedruckten Postsendungen werden von der Sortieranlage weiter verarbeitet
und abhängig von ihrer jeweiligen Zustelladresse in eine
der Ausgabeeinrichtungen der Sortieranlage ausgeschleust. Bezugszeichenliste
Bezugszeichen | Bedeutung |
1 | Entwertungs-Drucker |
2 | Strichmuster-Drucker |
3 | vorderes
Endlos-Förderband |
4 | hinteres
Endlos-Förderband |
5.1, 5.2, 5.3 | Führungsrollen
für die Endlos-Förderbänder |
6.1, 6.2, 6.3 | Halterungen
der Führungsrollen für die Endlos-Förderbänder |
7 | Tintenvorratsbehälter
für den Entwertungs-Drucker 1 |
8 | Schlauch
vom Tintenvorratsbehälter 7 zum Entwertungs-Drucker 1 |
9 | Referenzebene |
BC-1 | Strichmuster
auf der schmalen Postsendung Ps-1 |
BC-2 | Strichmuster
au der hohen Postsendung Ps-2 |
D1,
D2, D3 | Drehachsen,
um die die Führungsrollen 5.1, 5.2, 5.3 drehbar
gelagert sind |
E-1 | auf
die schmale Postsendung Ps-1 aufgedruckte Entwertung |
E-2 | auf
die hohe Postsendung Ps-2 aufgedruckte Entwertung |
O-1 | obere
Kante der Postsendung Ps-1 |
O-2 | obere
Kante der Postsendung Ps-2 |
P-1 | Postwertzeichen
auf der Postsendung Ps-1 |
P-2 | Postwertzeichen
auf der Postsendung Ps-2 |
Ps-1 | schmale
Postsendung |
Ps-2 | hohe
Postsendung |
T | Transportrichtung |
x | Druckbereich
des Entwertungs-Druckers 1 |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19508180
C2 [0002, 0004]
- - EP 1433143 B1 [0005]