DE19508180A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Drucken von Markierungen auf flache Sendungen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Drucken von Markierungen auf flache SendungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Drucken von
Markierungen auf flache Sendungen nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1
und 11.
Zum Entwerten von Briefmarken können mechanische Drucker eingesetzt
werden, wobei allerdings das Stempel-Layout sehr eingeschränkt ist. Alternativ
dazu besteht die Möglichkeit, berührungslose Drucksysteme, insbesondere
Tintenstrahldrucker, zu verwenden, mit denen hohe Druckqualitäten erreichbar
sind und eine freie Gestaltung des Stempel-Layouts möglich ist. Vorteilhaft bei
diesem System ist der geringere Verschleiß gegenüber mechanischen
Systemen. Attraktiv ist insbesondere die Verwendung von Drucksystemen mit
einer freien Gestaltung des Stempel-Layout, wenn auf der einen Seite einer
Sendung Briefmarken entwertet und auf der gleichen oder der anderen Seite
Werbung aufgedruckt werden soll. In einem solchen Fall können die
Werbelogos von Sendung zu Sendung wechseln, damit je nach
Bestimmungsort unterschiedliche Kundenkreise angesprochen werden können.
Um eine hohe Druckqualität zu erreichen, ist es bei Tintenstrahldruckern
erforderlich, daß die Sendungen in einem vorgegebenen Abstand, z. B. von
0,5 mm möglichst ruhig an den Druckköpfen vorbeigeführt werden. Dabei ist
von Bedeutung, daß die Sendungen mit einer mit der Steuerung der Druckköpfe
synchronisierten vorgegebenen Geschwindigkeit gefördert werden.
Insbesondere dann, wenn die Sendungsförderung über paarweise
angeordnete Förderbänder erfolgt, zwischen denen die Sendungen
reibschlüssig mitgezogen werden, besteht das Problem, daß eine
Differenzgeschwindigkeit zwischen den Förderbändern und den Sendungen
entsteht.
Eine solche Differenzgeschwindigkeit wirkt sich besonders nachteilig aus, wenn
durch verschiedene Druckköpfe, die hintereinander angeordnet sind und
zeitlich zueinander versetzt drucken, eine einheitliche Markierung auf die
Sendungen aufgebracht werden soll.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung und ein
Verfahren anzugeben, mit dem eine sichere und ruhige Förderung der
Sendungen mit vorgegebenem Abstand von den Druckköpfen erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der
Patentansprüche 1 und 11 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind
den Unteransprüchen sowie der Beschreibung und den Zeichnungen zu
entnehmen.
Die zur Erläuterung der Erfindung verwendeten Zeichnungen zeigen in:
Fig. 1 ein Beispiel eines zeitlich korrekt ausgeführten und
eines nicht korrekt ausgeführten Druckes durch zwei
zeitlich versetzt druckende Druckköpfe;
Fig. 2 eine Obenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung;
Fig. 3 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung;
Fig. 4 eine Detaildarstellung der Öffnungszeit bei einer
dicken Sendung und
Fig. 5 eine Ausführungsform einer Saugdruckeinstellvor
richtung zur Konstanthaltung der Normalkraft auf die
Sendung.
Die Fig. 1 zeigt die Unterschiede zwischen zeitlich korrekt und zeitlich nicht
korrekt ausgeführten Drucken durch zwei zeitlich versetzt druckende
Druckköpfe. Letzterer zeigt eine Versetzung der beiden Druckbilder
gegeneinander. Bei ansonsten korrekter Ansteuerung der Druckköpfe entsteht
eine solche Versetzung, wenn zwischen Sendung und den zum Transport
verwendeten Förderbändern Schlupf entstanden war.
Die Fig. 2 und 3 zeigen eine bevorzugte Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung in Oben- bzw. Seitenansicht. Hierbei ist eine
Kulisse 1 so angeordnet, daß die zwischen dem paarweise angeordneten
Deckband 2 und gelochtem Transportband 4 geförderte Sendung 3 in einem
vorgegebenen Abstand an den Druckköpfen 8 vorbeigeführt wird. Die
Druckstation 8a weist neben den in diesem Ausführungsbeispiel dargestellten
zwei Druckköpfen 8 noch Tintenbehälter 7 sowie ein Tintenzuführsystem und
eine Reinigungspumpe auf, die jedoch im folgenden nicht genauer dargestellt
werden. Die Druckstationen werden von einem Elektronikmagazin gesteuert.
Vorzugsweise werden zwei Druckstationen eingesetzt, wobei jede Station eine
Seite einer Sendung bedruckt. Zur Steuerung des Druckbeginns wird eine
Lichtschranke 10 eingesetzt. Eine ein laufende Sendung löst über diese
Lichtschranke das Signal zum Drucken aus. Dabei beginnt zuerst der erste
Druckkopf zu drucken. Zeitlich versetzt beginnt der zweite Druckkopf zu
drucken. Die Druckbeginne müssen dabei so aufeinander abgestimmt sein,
daß ein einheitliches Bild erzeugt wird. Die Steuerung des Druckvorganges
wird vorzugsweise mit einem Taktgeber synchronisiert, der vom Transportband
4 angetrieben wird. Dabei wird die Entfernung der Lichtschranke 10 zum ersten
Druckkopf bzw. zum zweiten Druckkopf in eine Anzahl von Takten umgesetzt.
Der Beginn des Druckens setzt ein, wenn die entsprechende Anzahl Takte
erreicht ist, dies entspricht wiederum einem bestimmten Weg. Der
Druckvorgang selbst wird direkt durch den Taktgeber gesteuert. Da die
Steuerung des Druckens wegabhängig erfolgt, ist es unerheblich, welche
Geschwindigkeit die Sendungen haben. Vorzugsweise sind die Druckköpfe als
Tintenstrahldrucker ausgeführt. Dabei sitzt in den Druckköpfen eine Pixelplatte,
in der Düsen 11 so angeordnet sind, daß eine vorgegebene Anzahl von diesen
jeweils einen Pixel auf der Druckvorlage erzeugen.
Bevorzugt wird eine lineare Anordnung von Düsen verwendet, obwohl auch
Matrix- oder andere Anordnungen möglich sind. Für den Druck eines
einheitlichen Bilds durch zwei Druckköpfe werden diese räumlich entsprechend
senkrecht versetzt und unter einem vorgegebenen Winkel α angeordnet.
Der Abstand von der Lichtschranke 10 zu den jeweiligen ersten Düsen des
jeweiligen Druckkopfes wird einem elektronischen Rechner als Delay
angegeben. Der Rechner wandelt die Strecke in Takte um. Durch eine
Änderung des Delays kann der Druckbeginn der Köpfe jeweils justiert werden.
Deckband 2 und gelochtes Transportband 4 laufen über Rollen 12, zwischen
denen die Vorrichtung angeordnet ist. Die Rollen 12 bewirken ein Schließen
der Aufspreizung zwischen Deckband 2 und gelochtem Transportband 4.
Zwischen den Förderbändern, gemäß den Fig. 2 und 3, dem Deckband 2
und Transportband 4, besteht eine Brief-Haltekraft, die abhängig ist von dem
Reibkoeffizienten µ und der Normalkraft FN. Diese Normalkraft setzt sich
üblicherweise aus zwei Teilen zusammen, der Normalkraft infolge der Dehnung
der Transportbänder FN₁ und infolge der Vorspannung der Bänder FN₂.
Das gilt:
FR = J · µ (FN₁ + FN₂).
Der Faktor J beschreibt die Anzahl der Reibflächenpaare,
J = 2. Die Größe der Normalkraft wird durch die Aufspreizung der
Förderbänder durch den Brief bestimmt. Die Aufspreizung führt zu einer
Dehnung der Bänder. Vor und hinter der Sendung wird die Aufspreizung der
Förderbänder durch die Rollen 12 geschlossen. Zusätzlich ist die Größe der
durch die Aufspreizung anstehenden Normalkraft durch den Abstand dieser
beiden Rollen bestimmt. Da die Vorrichtung zum Drucken zwischen den Rollen
12 angeordnet ist, ist der Abstand der Rollen nicht groß genug, um eine
schlupfreiche Sendungsführung zu gewährleisten.
Fig. 2 und 3 zeigen eine im wesentlichen im Bereich der Druckköpfe
angeordnete Saugwanne 5. Vorzugsweise erstreckt sich diese Saugwanne
linear bis in den Bereich der Rollen 12 beidseitig zur Druckstation 6, die
zwischen den Rollen 12 angeordnet ist.
Die Saugwanne 5 weist eine Öffnung auf, die den Förderbändern, dem
Deckband 2 und dem gelochten Transportband 4 angepaßt ist, so daß die
Sendungen von dem Unterdruck gegen das Transportband 4 gedrückt werden.
Dies wird dadurch ermöglicht, daß das Transportband 4 an der Kulisse anliegt,
die über die Saugwanne läuft. Vorzugsweise ist die Öffnung als Lochblech
ausgeführt.
Um eine möglichst lange Führung der Sendung zu gewährleisten, erstreckt sich
die Saugwanne länger als die Kulisse. Vorzugsweise ist die Öffnung der
Unterdruckvorrichtung, d. h. im wesentlichen der Saugwanne, derartig an
Deckband und Transportband angepaßt, daß Sendungen zwar von dem
Unterdruck gegen das gelochte Band gedrückt werden, daß jedoch, wenn
keine Sendung vor der Unterdruckeinrichtung steht, ein Verschluß der Löcher
des gelochten Transportbandes erfolgt.
Durch die Unterdruckvorrichtung wird eine Erhöhung der Normalkraft auf die
Sendungen erreicht, da die Sendungen durch das über die Kulisse laufende
Transportband angesaugt werden.
Die Treibkraft wird daher zu
FR =j·µ·(FN1 + FN1 + FS),
wobei FS die durch die Unterdruckeinrichtung erzeugte Normalkraft
bezeichnet. Die Größe der zusätzlichen Normalkraft liegt mindestens um einen
Faktor 10 höher als je durch die Förderbänder allein erreichten Kräfte.
In Fig. 4 ist eine Situation gezeigt, bei der zwischen dem gelochten
Transportband hier und dem Deckband 2 eine dickere Sendung beigeklemmt
ist. Bei ordnungsgemäßem Betrieb wird die Öffnung der Saugwanne durch die
Sendung und das Deckband 2 geschlossen. Ist jedoch eine dicke Sendung
zwischen die Förderbänder geklemmt, kann vor und hinter der Sendung ein
Öffnungskeil 18 entstehen. In diesem Fall kann das Deckband 2 den Keil 18
nicht schließen, wodurch Löcher des Transportbandes F₄ nicht abgedeckt
werden. Dadurch entsteht eine Leckage die zum Absenken des Drucks führt.
Fig. 5 zeigt schematisch eine Saugdruckeinstellvorrichtung zum Anschluß an
die Saugkammer. An der Pumpe 20 wird ein Unterdruck erzeugt der durch das
Unterdruckventil 21 konstant gehalten wird. Ist ein bestimmter Unterdruck
erreicht, so öffnet das Unterdruckventil und Luft wird über einen Bypass 22
angesaugt. Der Unterdruck bleibt konstant. Bricht durch Leckage der Druck
zusammen, wird der Bypass 22 geschlossen. Da ein großer Volumenstrom
gefördert wird, sind nur geringe Druckschwankungen vorhanden.
Um eine einheitlich gute Druckqualität zu erreichen, ist zusätzlich zu den
bereits erwähnten Förderbändern ein Rundriemen 9 vorgesehen, um die
Sendungen im unteren Teil zusätzlich an die Kulisse 1 zu drücken. Dies ist
insbesondere sinnvoll, wenn, wie in Fig. 3 ersichtlich, die Förderbänder 2 und 4
über den Druckköpfen liegen. Durch den Rundriemen 9 wird eine zusätzliche
Beruhigung der Sendung und eine höhere Druckqualität erreicht. Vorzugsweise
ist der Rundriemen 9 mit dem Transportband 4 gekoppelt.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Drucken von Markierungen auf flachen Sendungen mit
einer oder mehreren Druckstationen, die jeweils mindestens einen
Druckkopf aufweisen und bei der die Sendungen einzeln mittels einer
Fördereinrichtung an den Druckstationen vorbeigeführt werden, wobei
die Sendungen an einer Kulisse anliegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Druckstation eine Unterdruckvorrichtung angeordnet
ist, durch die mittels Unterdruck eine Normalkraft auf die Sendungen im
wesentlichen senkrecht zur Förderrichtung der Sendungen in Richtung
auf die Druckstationen ausgeübt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich jeder Druckstation die Kulisse derart angeordnet ist, daß
die jeweils zu bedruckende Oberfläche der Sendungen einen
vorgegebenen Abstand von den Druckköpfen hat.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördereinrichtung aus einem Deckband und einem äußeren
Transportband besteht, die paarweise angeordnet sind und zwischen
denen die Sendungen reibschlüssig mitgezogen werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Transportband Löcher aufweist und die Unterdruckvorrichtung
eine an Deckband und Transportband angepaßte Öffnung aufweist,
derart, daß die Sendungen von dem Unterdruck gegen das
Transportband gedrückt werden und daß ein Verschluß der Löcher des
gelochten Transportbandes erfolgt, wenn keine Sendung vor der
Unterdruckeinrichtung steht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Saugdruckeinstellvorrichtung vorgesehen ist, um die
Normalkraft konstant zu halten.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Druckköpfe Tintenstrahldrucker vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckköpfe jeweils unter einem vorgegebenen Winkel α
gegenüber der Horizontalen angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Druckstation mindestens zwei Druckköpfe aufweist, die jeweils
zeitlich versetzt drucken.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckköpfe derart zeitlich versetzt drucken, daß eine
einheitliche Markierung gedruckt wird.
10. Druckvorrichtung zum Drucken von Markierungen auf flachen
Sendungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Vorrichtungen nach einem der Ansprüche 1 bis 9
vorgesehen sind und daß mindestens eine dieser Vorrichtungen für das
Bedrucken jeweils einer Seite der Sendungen vorgesehen ist.
11. Verfahren zum Drucken von Markierungen auf flachen Sendungen mit
einer oder mehreren Druckstationen, bei der die Sendungen einzeln an
den Druckstationen vorbeigefördert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Druckstationen durch Unterdruck eine Normalkraft
auf die Sendungen im wesentlichen senkrecht zur Fördereinrichtung der
Sendungen in Richtung auf die Druckstation ausgeübt wird.
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