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Die Erfindung betrifft einen Entwerteaufdruck zum Aufbringen und damit Entwerten von Frankiervermerken auf Postsendungen. Bei den Frankiervermerken handelt es sich insbesondere um Frankiervermerke mit einem Portowert und einem bildlichen Motiv, wie es beispielsweise bei Postwertzeichen oder dem Produkt Plusbrief der Anmelderin gegeben ist.
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Die Erfindung betrifft ferner eine mit einem solchen Entwerteaufdruck versehene Postsendung und ein Verfahren zum Aufbringen eines Entwerteaufdrucks auf einen Frankiervermerk gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Überprüfung von Entwerteaufdrucken auf Postsendungen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
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Für den Versand von Postsendungen wie Briefen, Postkarten, Paketen, etc. werden üblicherweise Frankiervermerke bzw. Freimachungen eingesetzt, um die Bezahlung eines Portos auf der Sendung nachzuweisen. Als Frankiervermerke können neben aufklebbaren Briefmarken auch digitale Aufdrucke verwendet werden, die beispielsweise in Form von Data-Matrix-Codes von einem Versender auf eine Postsendung aufgedruckt werden, um diese zu frankieren. Ferner ist es möglich, vorfrankierte Briefumschläge oder Postkarten zu erwerben, die für den Versand lediglich mit einer Adresse versehen werden müssen. Möglich ist es auch, lediglich einen Zahlen- oder Buchstabencode auf eine Postsendung aufzubringen, welcher bei einer Überprüfung in einem Postbearbeitungszentrum als gültiger Code für einen Frankiervermerk erkannt werden kann.
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Derartige Frankiervermerke werden üblicherweise von einem Postdienstleister entwertet, wenn eine betreffende Postsendung transportiert und zugestellt wird, um insbesondere eine nochmalige Verwendung des Frankiervermerks zu verhindern. Die Entwertung kann durch Aufdruck oder Aufstempelung eines bestimmten graphischen Bildmotivs erfolgen. Diese Entwerteaufdrucke oder Entwertestempel enthalten jedoch häufig auch das Eingangsdatum der Postsendung in einem Postverarbeitungszentrum und eine Information zum betreffenden Postbearbeitungszentrum. Ferner ist es möglich, dass bereits der Absender den verwendeten Frankiervermerk entwertet oder ein Frankiervermerk bereits eine Information zur Entwertung des Frankiervermerks enthält.
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Frankiervermerke können somit auf verschiedene Arten erzeugt und auch entwertet werden. Insbesondere die Entwertung in einem Postverarbeitungszentrum erfolgt üblicherweise manuell oder in einer Maschine, die entweder nur für die Erkennung und Entwertung von Frankiervermerken eingesetzt wird, oder in einer Maschine, die neben anderen Funktionen wie beispielsweise dem Aufstellen und/oder Sortieren von Postsendungen auch eine Entwertung von erkannten Frankiervermerken durchführt. Gegebenenfalls werden manuell oder in verschiedenen Maschinen sogar unterschiedliche Arten von Entwerteaufdrucken/Entwertestempeln aufgebracht.
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Es hat sich jedoch im postalischen Betrieb gezeigt, dass bei den verschiedenen möglichen manuellen oder maschinellen Verarbeitungsschritten nicht alle Frankiervermerke verlässlich entwertet werden. Dies ist beispielsweise aufgrund von maschinellen Abzugsfehlern der Fall, bei denen es zu einem Doppelabzug von Sendungen von einem Stapel kommt und nur eine der beiden Sendungen entwertet wird. Weitere Ursachen sind Nichterkennung oder Fehlererkennung aufgrund nicht eindeutig maschineller Erkennbarkeit. Gegebenenfalls wurden Frankiervermerke auch vom Absender nicht korrekt entwertet, obwohl dies hätte erfolgen müssen. Problematisch ist auch, dass unterfrankierte Sendungen zum Teil nicht ausgeschleust werden können, da es mit bekannten Entwertestempeln nicht möglich ist, gezielte Stichproben zu machen.
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Ob alle Frankiervermerke von Postsendungen entwertet wurden, lässt sich mit den bekannten Entwerteaufdrucken/Entwertestempeln jedoch nicht maschinell ermitteln. Aufgrund der graphischen Gestaltung von bisher bekannten Entwerteaufdrucken ist keine verlässliche maschinelle Erfassung von Entwerteaufdrucken möglich. Zumindest bei den üblichen hohen Transportgeschwindigkeiten von Postsendungen, die bei der Postbearbeitung zwischen 10.000 und 60.000 Postsendungen pro Stunde liegen, ist eine sichere Maschinenlesbarkeit nicht gegeben. Daher muss bisher eine manuelle Nachentwertung erfolgen, wenn ein solcher Fall beispielsweise einem Zusteller bei der Auslieferung der Postsendung auffällt.
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US 5635694 offenbart ein System und ein Verfahren zum Einbetten eines Postcodes (beispielsweise die Postleizahl und zusätzlichen Angaben) in einen Entwertungsaufdruck. Der Entwertungsaufdruck umfasst eine Mehrzahl an parallelen wellenförmigen Linien, in deren Druckbereich eine graphische Information mit Postleitzahl vorhanden ist.
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US 5988057 offenbart eine Vorrichtung zur Entwertung von Frankiervermerken auf einzelnen Postsendungen, wobei ein Entwertungszeichen über den Frankiervermerk gedruckt wird.
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GB 2376334 offenbart eine Vorrichtung zur Erkennung des Wertes eines Frankiervermerks, die auch eine Entwertung des Frankiervermerks durch Überdrucken des Frankiervermerks durchführen kann.
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D 10 2007 018 903 beschreibt ein Verfahren zum Erfassen eines auf einer Postsendung aufgebrachten maschinenlesbaren Codes. Dieser Code wird in einem Bereich der Postsendung aufgebracht, in dem Verzerrungen des Codes vermieden sind. Dieser Code (Post Matrix Code) umfasst hierbei zwei parallele Linien und einen zweidimensionalen (rechteckigen) Data-Matrix-Code aus einer Vielzahl von Modulen (rechteckige Flächen), wobei die parallelen Linien die gleiche Höhe wie eine Kante des Data-Matrix-Codes haben und eine Liniendicke von 1 Modulstärke besitzen. Damit der Data-Matrix-Code zuverlässig ausgelesen werden kann, ist der Abstand der Linien zueinander 1 Modulstärke und der Abstand der Linien zu dem Data-Matrix-Code 2 Modulstärken.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen neuen Entwerteaufdruck bereitzustellen, der eine maschinelle Überprüfung der Entwertung von Frankiervermerken auf Postsendungen mit hoher Erkennungsrate und niedriger Fehlerkennungsrate bei höheren als üblichen Transportgeschwindigkeiten der Postsendungen ermöglicht. Diese Aufgabe bedingt auch ein Verfahren zum Aufbringen und ein Verfahren zur Überprüfung eines solchen Entwerteaufdrucks.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Postsendung mit wenigstens einem Frankiervermerk und wenigstens einem Entwerteaufdruck, wobei wenigstens Teilbereiche des Entwerteaufdrucks auf den Frankiervermerk aufgedruckt sind, und der Entwerteaufdruck erfindungsgemäß ausgestaltet ist, mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Dieser Entwerteaufdruck ist so gestaltet, dass er im maschinellen Bearbeitungsprozess leicht und sicher erkannt werden kann. Dabei ist die Gestaltung des Entwerteaufdrucks vorzugsweise so gewählt, dass er ein optisch ansprechendes Layout aufweist, Jedoch insbesondere auch technische Anforderungen im Hinblick auf eine hohe Erkennungsrate bei möglichst niedriger Fehlerkennungsrate erfüllt.
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Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen 2–7. Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zum Aufbringen eines Entwerteaufdrucks gemäß Anspruch 8 und ein Verfahren zur Überprüfung von Entwerteaufdrucken gemäß Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen des jeweiligen Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen 9 und 11 bis 13.
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Der erfindungsgemäße Entwerteaufdruck zur Aufbringung auf den Frankiervermerk einer Postsendung ist mittels eines optischen Erfassungsmittels maschinenlesbar und besteht aus wenigstens zwei Druckbildern, wobei ein erstes Druckbild wenigstens zwei Balken aufweist, deren Längsachsen voneinander beabstandet sind, während ein zweites Druckbild wenigstens ein graphisches Bildmotiv aufweist.
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Das erste Druckbild besteht dabei aus vier Balken mit zwei unterschiedlichen Längen, von denen jeweils zwei Balken die gleiche Länge haben, wobei die Balken innerhalb eines imaginären Rahmenrechtecks angeordnet sind, welches den Umriss des ersten Druckbilds definiert, und die beiden längeren Balken zwischen den beiden kürzeren Balken angeordnet sind. Dabei erstrecken sich ein erster längerer und ein erster kürzerer Balken vom unteren Rechteckrand in das Rahmenrechteck hinein, während sich ein zweiter längerer und ein zweiter kürzerer Balken vom oberen Rechteckrand in das Rahmenrechteck hinein erstrecken.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung, das eine leichte Abwandlung zu dem Ausführungsbeispiel mit Balken mit zwei verschiedenen Längen darstellt, weist das erste Druckbild vier Balken mit unterschiedlichen Längen auf, von denen jeder Balken eine andere Länge hat. Es liegen jedoch zwei längere und zwei kürzere Balken vor. Auch hier sind die Balken innerhalb eines imaginären Rahmenrechtecks angeordnet, welches den Umriss des ersten Druckbilds definiert, und die zwei längere Balken sind zwischen den zwei kürzeren Balken angeordnet. Ein erster längerer und ein erster kürzerer Balken erstrecken sich vom unteren Rechteckrand in das Rahmenrechteck hinein, während sich ein zweiter längerer und ein zweiter kürzerer Balken vom oberen Rechteckrand in das Rahmenrechteck hinein erstrecken.
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Das zweite Druckbild umfasst wenigstens mehrere wellenförmige Linien, die sich untereinander schneiden und/oder berühren können, Die Anfangspunkte der wellenförmigen Linien, welche auf der Seite des ersten Druckbilds liegen, sind dabei auf einer jeweiligen Geraden angeordnet, welche durch die Anfangspunkte der Balken und senkrecht zu den Längsachsen der Balken verläuft.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Aufbringen eines Entwerteaufdrucks auf einen Frankiervermerk, der sich auf einer Oberfläche einer Postsendung befindet, sieht vor, dass die Postsendung durch eine Vorrichtung gefördert wird, und ein optisches Erfassungsmittel dieser Vorrichtung wenigstens einen Erfassungsvorgang durchführt, um wenigstens den Frankiervermerk auf der Oberfläche der Postsendung zu erfassen und die Position des Frankiervermerks auf der Oberfläche der Postsendung zu bestimmen. Wenigstens Teilbereiche des erfindungsgemäßen Entwerteaufdrucks werden dann auf den Frankiervermerk aufgedruckt, wenn eine Auswerteinheit in Verbindung mit dem optischen Erfassungsmittel das Vorhandensein eines Frankiervermerks erkannt und die Position dieses Frankiervermerks bestimmt hat.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Postsendung mehrere Frankiervermerke auf, und mehrere Entwerteaufdrucke werden auf diese Frankiervermerke aufgebracht, wobei sich die Größe des ersten und zweiten Druckbilds und das graphische Bildmotiv des zweiten Druckbilds bei wenigstens zwei Entwerteaufdrucken voneinander unterscheiden, während der Abstand zwischen den wenigstens zwei Balken der jeweiligen ersten Druckbilder bei den wenigstens zwei Entwerteaufdrucken gleich ist.
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Von der Erfindung umfasst ist ferner ein zugehöriges Verfahren zur Überprüfung von Entwerteaufdrucken auf Frankiervermerken auf Oberflächen von Postsendungen, bei dem die Postsendungen durch eine Vorrichtung gefördert werden, und ein optisches Erfassungsmittel dieser Vorrichtung wenigstens einen Erfassungsvorgang durchführt, um mittels einer Auswerteinheit in Verbindung mit dem Erfassungsmittel wenigstens einen Entwerteaufdruck auf der Oberfläche der jeweiligen Postsendung zu erfassen. Der aufgedruckte Entwerteaufdruck ist erfindungsgemäß ausgestaltet, und eine Postsendung wird in der Vorrichtung aussortiert, wenn kein Entwerteaufdruck auf der Oberfläche der Postsendung erfasst wurde oder ein erfasster Entwerteaufdruck nicht dem spezifizierten Abdruck entspricht (Manipulation, Fälschung).
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Dabei erfasst die Auswerteeinheit bei der Erfassung eines Entwerteaufdrucks durch das optische Erfassungsmittel in Transportrichtung der Postsendung gesehen vorzugsweise zuerst die wenigstens zwei Balken des ersten Druckbilds und sucht in einem definierten Bereich im Verhältnis zu den Balken nach dem zweiten Druckbild. Vorzugsweise sucht die Auswerteeinheit in Transportrichtung der Postsendung gesehen in einem Bereich hinter den Balken wellenförmige Linien mit Anfangspunkten, die auf einer jeweiligen Geraden angeordnet sind, welche durch die Anfangspunkte der Balken und senkrecht zu den Längsachsen der Balken verläuft. Die Auswerteeinheit kann dabei anhand der erfassten Balken ein Ausmaß der Verzerrung ermitteln und in invertierter Form auf das zweite Druckbild projizieren.
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Eine Postsendung ohne Entwerteaufdruck oder mit einem nicht gültigen (verfälschten oder manipulierten) Entwerteaufdruck kann beispielsweise in einen dafür vorgesehenen Behälter aussortiert werden.
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Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Abbildungen.
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Von den Abbildungen zeigt:
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1 eine schematische Darstellung einer Postsendung mit einem Frankiervermerk und einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Entwertaufdrucks;
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2 eine vergrößerte schematische Darstellung eines Frankiervermerks mit einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Entwerteaufdrucks;
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3 ein Ablaufdigramm der wesentlichen Schritte beim Aufbringen eines Entwerteaufdrucks auf einen Frankiervermerk;
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4 eine schematische Darstellung eines Großbriefs mit mehreren Frankiervermerken und verschiedenen Entwerteaufdrucken;
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5 ein Ablaufdigramm der wesentlichen Schritte beim Überprüfen von Entwerteaufdrucken auf Frankiervermerken von Postsendungen; und
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6 eine schematische Darstellung von Komponenten einer Vorrichtung zur Überprüfung von Entwerteaufdrucken auf Frankiervermerken von Postsendungen.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Postsendung 10 mit einem Adressfeld 40 und einem Frankiervermerk 30. Bei der Postsendung handelt es sich beispielsweise um eine Postkarte oder einen Brief, die/der eine Sendungsoberfläche 11 aufweist, auf welcher wenigstens ein Adressfeld 40 und ein Frankiervermerk 30 aufgebracht sind. Der Frankiervermerk 30 ist beispielsweise als Briefmarke oder Data-Matrix-Code ausgeführt. Insbesondere handelt es sich dabei um einen Frankiervermerk mit einem Portowert und einem bildlichen Motiv.
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Im Falle eines Briefumschlags kann es sich bei dem Adressfeld 40 auch um eine rechteckige Aussparung mit einer Klarsichtfolie handelt, durch welche das Adressfeld eines darin kuvertierten Briefes sichtbar ist. Das Adressfeld 40 ist üblicherweise im unteren rechten Bereich der Sendungsoberfläche 11 der Postsendung 10 positioniert, die Ausgestaltung der Postendung 10 ist jedoch für diese Erfindung nur von untergeordneter Bedeutung, so dass an dieser Stelle nicht näher auf jede mögliche Ausgestaltung einer Postsendung eingegangen werden soll.
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Ein Frankiervermerk 30 ist üblicherweise im oberen rechten Bereich der Postsendung 10 auf der Oberfläche 11 positioniert. Der Frankiervermerk 30 kann sich jedoch auch an anderen Positionen befinden, was eine Lokalisierung des Frankiervermerks erfordert, um einen Entwerteaufdruck auf den Frankiervermerk aufbringen zu können.
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In dem in 1 dargestellten Fall sind wenigstens Teilbereiche eines Entwerteaufdrucks 20 so auf den Frankiervermerk 30 aufgebracht, dass dieser als entwertet erkennbar ist und aufgrund der Entwertung nicht nochmals verwendet werden kann. Das in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Entwerteaufdrucks 20 weist dabei ein erstes Druckbild 21 und ein zweites Druckbild 22 auf. Das erste Druckbild 21 besteht aus mehreren senkrechten Balken, während das zweite Druckbild 22 aus mehreren wellenförmigen Linien besteht. Diese Ausgestaltung des Entwerteaufdrucks 20 ist in 2 in einem vergrößerten Ausschnitt dargestellt.
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In dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Entwerteaufdrucks 20 umfasst das erste Druckbild 21 vier gerade Balken 21', 21'', 21''' und 21 IV, deren Längsachsen voneinander beabstandet sind. Die Balken verlaufen somit vorzugsweise parallel zueinander, leichte Abweichungen von der Parallelität um bis zu 5 Grad sind jedoch ebenfalls von der Erfindung umfasst. Die vier Balken sind innerhalb eines imaginären Rechteckrahmens 23 angeordnet, welches den Umriss des ersten Druckbilds 21 definiert. Vorzugsweise haben die Balken wenigstens zwei unterschiedliche Längen, wobei zwei längere Balken 21'' und 21''' zwischen zwei kürzeren Balken 21' und 21 IV angeordnet sind. Dabei erstrecken sich die beiden linken Balken 21' und 21'' vom unteren Rechteckrand 24 in das imaginäre Rahmenrechteck 23 hinein, während sich die beiden rechten Balken 21''' und 21 IV vom oberen Rechteckrand 25 in das Rahmenrechteck 23 hinein erstrecken. Von der Seite aus gesehen befinden sich somit jeweils zwei Balken hintereinander. In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung erfolgt beim Erfassen des Entwerteaufdrucks jedoch keine zeilenweise Erkennung der Balken, sondern das gesamte Bild wird aufgenommen und beispielsweise mittels OCR-Technik ausgewertet. Dabei kann im Rahmen der Erkennungsoptimierung ein prozentualer Wert für das Vorhandensein von Balkenelementen eingestellt werden, ab dem das Erkennungsergebnis als sicher gilt.
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Ein Vorteil einer solchen Balken- und Strichanordnung liegt darin, dass sie gegenüber sonstigen Grafiken grundsätzlich schneller und besser maschinenlesbar ist. Ferner erfordert die Erkennung von Balkenmustern einen geringeren Rechenzeitbedarf. Durch die Balkenanordnung sollte sichergestellt werden, dass die gesamte Balkenkombination ein Bild ergibt, das eine Verwechslung mit sonstigen Strichanordnungen, Symbolen, Grafiken, etc. auf der Sendungsoberfläche möglichst ausschließt. Weiterhin ist der Abdruck unter Berücksichtigung der üblicherweise eingesetzten Scannertechnik so konzipiert, dass Linien im vom Scanner aufgezeichneten Bild nicht zerfallen oder verschmolzen dargestellt werden.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Abstand zwischen den vier Balken 21', 21'', 21''' und 21 IV gleich. Der Abstand liegt vorzugsweise in der Größenordnung von 1 bis 2 mm, wobei ein Abstand von 1,2 mm sich als besonders vorteilhaft erwiesen hat. Vorzugsweise ist dieser Abstand so gewählt, dass er ein gradzahliges Vielfaches der Strichstärke beträgt. Dabei liegt die Dicke der Balken in der Größenordnung von 0,5 bis 1 mm, wobei die Dicke der Balken vorzugsweise 0,6 mm beträgt. Grundsätzlich hängt eine sichere Lesbarkeit von der Scannerauflösung ab. Scanner mit geringerer Auflösung erfordern dickere Strichstärken als Scanner mit höherer Auflösung. Eine Mindeststrichstärke von 0,6 mm ergibt sich beispielsweise bei Scannern mit 212 dpi. Bei Scannern mit höherer Auflösung kann die Strichstärke jedoch auch reduziert werden.
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Auch für die Länge der Balken haben sich aufgrund der bevorzugten Dicken und Abstände zwischen den Balken bestimmte Längen als vorteilhaft erwiesen. Vorzugsweise beträgt bei einer Dicke von 0,6 mm und einem Balkenabstand von 1,2 mm die Länge des Balkens 21' 3,4 mm, die Länge des Balkens 21'' 10,2 mm, die Länge des Balkens 21''' 10,4 mm und die Länge des Balkens 21 IV 3,6 mm. Längere Striche bergen üblicherweise eine höhere Redundanz, als dies bei kürzeren Strichen der Fall ist.
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Das zweite Druckbild 22 umfasst vorzugsweise mehrere wellenförmige Linien, die sich schneiden und/oder berühren. Die Anfangspunkte dieser wellenförmigen Linien, welche auf der Seite des ersten Druckbilds 21 – das heißt in 2 links – liegen, sind jeweils auf einer Geraden angeordnet, welche durch die Anfangspunkte der Balken und senkrecht zu den Längsachsen der Balken des ersten Druckbilds 21 verläuft. Die Anfangspunkte der wellenförmigen Linien sind somit auf die Lage der Balken 21', 21'', 21''' und 21 IV abgestimmt, so dass die Anfangspunkte der Linien auf Horizontalen liegen, welche durch die Anfangs- und Endpunkte der Balken 21', 21'', 21''' und 21 IV definiert sind. Die wellenförmigen Linien haben somit bestimmte Verankerungspunkte im Bezug zu den Balken, bzw. die Balken in Bezug zu den wellenförmigen Linien. Die Balkenhöhen orientieren sich an den Wellenspitzen, wodurch sich unterschiedliche Balkenlängen ergeben. Zu beachten ist dabei auch der Verankerungspunkt der Balkenkombination, wodurch sich ein festgelegter horizontaler Abstand der Balkenkombination zur Welle des zweiten Druckbilds 22 ergibt. Der linke Endpunkt der untersten Wellenlinie liegt direkt unter dem dritten Balken von rechts und auf einer horizontalen Linie, welche durch die unteren Endpunkte der Balken 21' und 21'' verläuft.
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Der Entwerteaufdruck 20 wird so auf die Postsendung 10 aufgebracht, dass die Balken 21', 21'', 21''' und 21 IV in Transportrichtung der Postsendung gesehen senkrecht verlaufen. Die Balken liegen somit in einem Winkel von 90° zur Transportrichtung der Postsendung. Die Transportrichtung einer Postsendung ist in 1 mit einem Pfeil dargestellt.
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Der Entwertaufdruck kann mit bekannten Druckern beispielsweise in Form von Tintenstrahldruckern oder Laserdruckern aufgebracht werden. Dabei sollte die verwendete Farbe vorzugsweise dokumentenecht sein, so dass es nicht möglich ist, den Abdruck durch mechanische oder chemische Rasur mit Hilfe von gängigen Haushaltsmitteln oder Lösemitteln zu entfernen, ohne den Frankiervermerk zu zerstören. Abhängig von der eingesetzten Scannertechnik kann es erforderlich sein, bestimmte Mindestwerte für Druckerauflösung und Farbkontrastabstand zu fordern. Dabei stellen Binärbildscanner, Grauwertscanner und Farbscanner unterschiedliche Anforderungen an den Farbkontrastabstand.
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Der Entwerteaufdruck 20 kann neben dem beschriebenen ersten und zweiten Druckbild weitere graphische Gestaltungsmerkmale enthalten, die nicht oder zumindest nicht wesentlich zur Maschinenlesbarkeit des Entwerteaufdrucks beitragen. Hierbei kann es sich beispielsweise um Datumsangaben, Informationen zu einem Postbearbeitungszentrum oder graphische Elemente wie beispielsweise ein Posthorn handeln. Um die Erfassung des eigentlichen Entwerteaufdrucks nicht zu erschweren, sollten diese zusätzlichen Elemente jedoch wenigstens in einem bestimmten Abstand zum ersten und zweiten Druckbild des Entwerteaufdrucks 20 angeordnet sein. Dieser Abstand wird üblicherweise als Ruhezone bezeichnet und es hat sich gezeigt, dass Ruhezonen von wenigstens 2 mm vorgesehen sein sollten, damit andere graphische Elemente auf der Sendungsoberfläche die Erfassung des Entwerteaufdrucks nicht erschweren. Die Ruhezone soll somit sicherstellen, dass die zu erkennenden Merkmale (Balken) nicht gestört, d. h. verfälscht werden und somit nicht mehr erkennbar sind.
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Zum Aufbringen des erfindungsgemäßen Entwerteaufdrucks 20 auf den Frankiervermerk 30 einer Postsendung 10 sieht die Erfindung ein entsprechendes Verfahren vor, bei dem die Postsendung 10 durch eine Vorrichtung gefördert wird, und ein optisches Erfassungsmittel dieser Vorrichtung wenigstens einen Erfassungsvorgang durchführt, um wenigstens den Frankiervermerk 30 auf der Oberfläche 11 der Postsendung 10 zu erfassen. Dies kann auf bekannte Weise mit optischen Erfassungsmitteln wie Kameras erfolgen, die an dieser Stelle nicht im Detail erläutert werden sollen. Eine solche Erfassung von Frankiervermerken kann in einem weiteren Schritt auch eine Verifizierung von Frankiervermerken beinhalten, bei der die Echtheit des Frankiervermerks überprüft wird. Bei Briefmarken kann dies beispielsweise über die Erfassung einer Fluoreszenz und/oder Superfluoreszenz erfolgen, während bei digitalen Frankiervermerken in Form eines Data-Matrix-Codes eine Überprüfung anhand der im Code enthaltenen Informationen erfolgen kann. Die Entwertung erfasster Frankiervermerke kann gleichzeitig oder parallel zu einer solchen Echtheitsprüfung erfolgen. Der erfindungsgemäße Entwerteaufdruck kann somit in verschiedenen Vorrichtungen und bei verschiedenen Bearbeitungsschritten innerhalb der Sendungsverarbeitung aufgebracht werden. Auch die Überprüfung der Entwertung kann in verschiedenen Vorrichtungen erfolgen. Aufgrund der Maschinenlesbarkeit und der besonderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Entwerteaufdrucks kann er insbesondere in Vorrichtungen erfasst werden, die von Postsendungen durchlaufen werden, die bereits mit anderen Codes versehen wurden.
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Ist ein Frankiervermerk 30 auf der Sendungsoberfläche 11 erfasst, erfolgt die Aufbringung des Entwerteaufdrucks auf den Frankiervermerk. Dieser Ablauf ist in 3 dargestellt, wobei das Ablaufschema nur die wesentlichen Schritte wiedergibt, jedoch weitere Ergänzungs- und/oder Zwischenschritte vorgesehen sein können. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn in einer Maschine neben der Entwertung von Frankiervermerken weitere Funktionen verwirklicht sind, so dass mehrere Vorgänge gleichzeitig ablaufen und beispielsweise anhand eines erfassten Frankiervermerks mehrere Aktionen erfolgen.
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Um einen erfassten Frankiervermerk 30 zu entwerten, muss dieser wenigstens teilweise mit einem Entwerteaufdruck 20 bedruckt werden, damit der Frankiervermerk als verwendet gekennzeichnet ist und nicht nochmals verwendet werden kann. Wenigstens Teilbereiche des Entwerteaufdrucks 20 müssen somit auf den Frankiervermerk 30 gedruckt werden, was eine vorherige Bestimmung der Position des Frankiervermerks 30 auf der Sendungsoberfläche 11 der betreffenden Postsendung erfordert. Wenn eine Auswerteinheit in Verbindung mit dem optischen Erfassungsmittel das Vorhandensein eines Frankiervermerks 30 erkannt und die Position dieses Frankiervermerks 30 bestimmt hat, wird der erfindungsgemäße Entwerteaufdruck 20 an der entsprechenden Position aufgedruckt.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, das in 4 dargestellt ist, weist die Postsendung 10 mehrere Frankiervermerke 30 auf, und es werden mehrere Entwerteaufdrucke 20 auf diese Frankiervermerke 30 aufgebracht. Dies ist beispielsweise bei einem Großbrief im Format DIN A4 der Fall, auf den für die Freimachung mehrere Briefmarken aufgebracht wurden. Um alle Briefmarken zu entwerten, würde ein Entwerteaufdruck gegebenenfalls nicht ausreichen, da dieser nicht alle Briefmarken abdecken kann. Eine Vergrößerung des Entwerteaufdrucks würde jedoch die Maschinenlesbarkeit beeinflussen. Daher werden in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung mehrere Entwerteaufdrucke verschiedener Ausprägung aufgebracht. Vorzugsweise wird wenigstens ein voller Entwerteaufdruck aufgebracht, wie er zuvor beschrieben wurde. Ergänzend werden abgewandelte Aufdrucke aufgebracht, bei denen sich die Höhe der Balken im ersten Druckbild und die Anzahl der wellenförmigen Linien im zweiten Druckbild unterscheiden. Somit unterscheiden sich auch die Höhen der jeweiligen zweiten Druckbilder. Der Abstand zwischen den Balken und die Balkenstärke des ersten Druckbilds ist jedoch vorzugsweise bei jedem Entwerteaufdruck gleich.
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Die ergänzenden Entwerteaufdrucke sind vorzugsweise kleiner als der normale, volle Entwerteaufdruck, so dass damit verbleibende Bereiche von Briefmarken geeignet ausgefüllt werden können. Dies erfolgt ohne dass über den Rand des Briefes hinausgedruckt wird, was sonst zur Verschmutzung von Transportrollen führen könnte. Die Anzahl und Art der auszuwählenden Entwerteaufdrucke wird durch die Auswerteinheit bestimmt, welche die Positionen der erfassten Frankiervermerke bestimmt.
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Durch die grundsätzlichen Merkmale des beschriebenen Aufbaus des Entwerteaufdrucks wird der erfindungsgemäße Entwerteaufdruck maschinenlesbar, sobald er auf eine Postsendung aufgebracht wurde. Bekannte Entwerteaufdrucke können dagegen insbesondere aufgrund der hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten bei der Bearbeitung von Postsendungen nicht zuverlässig maschinell erfasst werden. Übliche Stückzahlen verarbeiteter Postsendungen liegen zwischen 10.000 und 60.000 Postsendungen pro Stunde. Die Erfindung ermöglicht die Erfassung von Entwerteaufdrucken bei diesen und höheren Stückzahlen pro Stunde, das heißt bei hohen Transportgeschwindigkeiten von Postsendungen.
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Üblicherweise werden Aufdrucke auf Postsendungen in geeigneten Verarbeitungsmaschinen mit einer oder mehreren Kameras erfasst. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit, mit der die Sendungen an der Kamera vorbeibewegt werden, ergibt sich trotz einer kurzen Belichtungszeit (bzw. Beleuchtungs-/Blitzperiode) stets eine leichte Verzerrung in Transportrichtung. Um das Ausmaß dieser Verzerrung in Reinform isolieren zu können, werden erfindungsgemäß im Winkel von ca. 90 Grad zur Transportrichtung wenigstens zwei Balken in einen Entwerteaufdruck integriert und auf den Frankiervermerk aufgebracht. Da der Informationsgehalt der Linien bekannt bzw. nicht vorhanden ist, kann das Ausmaß der Verzerrung am Beispiel dieser Balken ermittelt werden.
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Das erste Druckbild 21 dient somit zur Ermittlung der Verzerrung, wobei zwei Balken ausreichen würden, durch vier Balken jedoch eine verbesserte Erfassung erreicht werden kann, da auf verschiedenen Höhen stets zwei Balken nebeneinander detektiert werden können. Da bekannt ist, wo sich das zweite Druckbild 22 im Verhältnis zum ersten Druckbild 21 befindet, kann das zweite Druckbild verlässlich erfasst und als Entwertung erkannt werden. Dabei wird die anhand der Balken ermittelte Verzerrung in Reinform in invertierter Form auf das zweite Druckbild projiziert. Hierdurch wird die Verzerrung des zweiten Druckbilds 22 subtrahiert.
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Da das zweite Druckbild 22 für eine sichere und schnelle maschinelle Erkennung aufgrund seiner Struktur weniger geeignet ist, dient das erste Druckbild 21 mit seinen Balken in Verbindung mit seiner Relativposition zu den Spitzen der Wellen des zweiten Druckbilds 22 zum Erkennen des Entwerteaufdrucks 20. Das zweite Druckbild 22 wird gegebenenfalls nicht vollständig erfasst bzw. ausgewertet, da dies zu unsicher und zu zeitintensiv sein könnte. Die Erkennung des Balkenmusters anstatt der Erkennung des Wellenlinienabdrucks stellt somit einen wesentlichen Bestandteil der Erfindung dar.
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Es hat sich herausgestellt, dass die wenigstens zwei oder sogar vier parallelen Balken bei der graphischen Erfassung einer Sendungsoberfläche einer Postsendung besonders schnell und zuverlässig auffindbar sind. Durch einen Beginn eines Erfassungsvorgangs des zweiten Druckbilds 22 in unmittelbarer und definierter Nähe der parallelen Balken ist es möglich, das Vorhandensein des zu erfassenden zweiten Druckbilds 22 besonders schnell und zuverlässig zu bemerken. Der Erfassungsvorgang für das zweite Druckbild 22 des Entwerteaufdrucks 20 erfolgt somit in einem vorgebbaren Abstand von den zuvor erfassten Balken.
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Dies vermeidet das in dem nachfolgenden Absatz dargestellte Problem, das bei den aus dem Stand der Technik bekannten Entwerteaufdrucken auftritt:
Wenn innerhalb des Frankiervermerks oder innerhalb der Frankierzone Graphiken und/oder Linien auftauchen, die dem Entwerteaufdruck ähnlich sind, wird die Erken oder es kann zu Fehlerkennungen kommen. Im Extremfall sind verschiedene Codes auf eine Sendungsoberfläche aufgebracht, wie es beispielsweise bei einem digitalen Frankiervermerk in Form eines Data-Matrix-Codes gegeben ist. Wenn die Lesemaschine diesen Data-Matrix-Code zuerst erfasst, muss sie ihn auswerten, um zu erkennen, dass dieser Code nicht der Entwerteaufdruck ist, den es zu erfassen gilt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung enthält daher vorzugsweise folgende Merkmale:
- • Besondere Kennzeichnung eines Entwerteaufdrucks durch ein Kennzeichen, das in einer Lesemaschine einfach auffindbar ist
- • Ein Kennzeichen wird beispielsweise durch wenigstens zwei senkrechte Balken neben einem weiteren definierten Druckbild gebildet
- • Der Entwerteaufdruck enthält ein Druckbild mit einem graphischen Bildmotiv, das zur maschinellen Auswertung herangezogen wird
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Der Einsatz von Balken für die Erkennung eines Entwerteaufdrucks hat den Vorteil, dass sie bei einem Lesevorgang besonders gut erkennbar sind. Dies ist insbesondere bei einem Einsatz von optischer Zeichenerfassung (OCR) vorteilhaft.
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Es ist besonders vorteilhaft, dass der Umriss des ersten Druckbilds 21 dieselbe Höhe hat wie das zweite Druckbild 22. Durch Balkengröße, die Balkenanordnung, Balkenstärke, definierte Lücken und festgelegte Relativpositionen von Teilen des ersten Druckbilds 21 in Bezug zum zweiten Druckbild 22 ist es einfacher möglich, die Balken gegenüber sonstigen Strichen auf einer Sendungsoberfläche zu unterscheiden. Außerdem kann ein Lesegerät anhand der Höhe der Balken bzw. der Länge der Balken die Höhe des an ihnen anliegenden zweiten Druckbilds 22 ermitteln und so eine zielgerichtete Erfassung des zweiten Druckbilds vornehmen. Hierdurch wird der Erfassungsvorgang des gesamten Entwerteaufdrucks weiter beschleunigt. Gegebenenfalls wird das zweite Druckbild 22 dabei nicht vollständig erfasst, sondern durch Erkennen der Balkenkombination wird auf die Anwesenheit des zweiten Druckbilds 22 geschlussfolgert.
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Daraus ergibt sich bei der maschinellen Überprüfung von Entwerteaufdrucken ein Ablaufschema, wie es in 5 dargestellt ist. Dieses Ablaufschema der 5 gibt wiederum nur die wesentlichen Schritte bei der Überprüfung von Entwerteaufdrucken an, jedoch können weitere Ergänzungs- und/oder Zwischenschritte vorgesehen sein. Dies ist auch hier insbesondere dann der Fall, wenn in einer Maschine neben der Überprüfung der Entwertung von Frankiervermerken weitere Funktionen verwirklicht sind, so dass mehrere Vorgänge gleichzeitig ablaufen und beispielsweise anhand eines erfassten Frankiervermerks mehrere Aktionen erfolgen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Überprüfung von Entwerteaufdrucken 20 auf Frankiervermerken 30 sieht vor, dass entwertete Postsendungen 10 durch eine Vorrichtung gefördert werden, und ein optisches Erfassungsmittel 50 dieser Vorrichtung wenigstens einen Erfassungsvorgang durchführt, um mittels einer Auswerteinheit 60 in Verbindung mit dem Erfassungsmittel wenigstens einen Entwerteaufdruck 20 auf der Oberfläche 11 der jeweiligen Postsendung 10 zu erfassen. Die wesentlichen Komponenten einer solchen Vorrichtung und der Fluss der Postsendungen sind schematisch in 6 dargestellt.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Entwerteaufdrucks 20 ist dieser maschinenlesbar und kann verlässlich erfasst werden. Kann auf einer Postsendung kein solcher Entwerteaufdruck detektiert werden, wird die betreffende Postsendung in der Vorrichtung aussortiert. Dies erfolgt durch bekannte Transport- und Sortiersysteme, bei denen Postsendungen innerhalb einer Maschine auf verschiedenen Wegen geleitet werden. Beispielsweise kann eine gezielte Ausschleusung von Postsendungen ohne Entwerteaufdruck in einen dafür vorgesehen Behälter erfolgen. Sind mehrere Maschinen innerhalb der Postbearbeitung miteinander vernetzt, kann ferner eine Ausschleusung in eine andere Vorrichtung erfolgen, in der auch die vorherige Entwertung von Frankiervermerken hätte erfolgen sollen. Auch kann die Vorrichtung zur Überprüfung von Entwerteaufdrucken ein eigenes Modul zur nachträglichen Korrektur von nicht entwerteten Frankiervermerken umfassen. Möglich ist auch die Aufbringung einer Markierung, um die betreffende Sendung dann geeignet zu sortieren oder auszuschleusen.
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Bei der Erfassung des Entwerteaufdrucks 20 wird durch die Auswerteeinheit 60 zusammen mit dem optischen Erfassungsmittel 50 zuerst das Vorhandensein der wenigstens zwei Balken in Form des ersten Druckbilds 21 detektiert, was einen Hinweis auf die Position des zu erwartenden zweiten Druckbilds 22 des Entwerteaufdrucks 20 gibt. So kann der abzusuchende Bereich eingegrenzt werden und die Erfassung des Entwerteaufdrucks wird möglichst geringfügig durch andere graphische Gestaltungen der Postsendung beeinflusst. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Entwerteaufdrucks kann somit eine zuverlässige Maschinenlesbarkeit bei hohen Transportgeschwindigkeiten der zu überprüfenden Postsendungen erreicht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Postsendung, Brief, Postkarte
- 11
- Sendungsoberfläche
- 20
- Entwerteaufdruck
- 21
- Erster Bildbereich eines Entwerteaufdrucks
- 21', 21'', 21''', 21VI
- Balken, Kennbalken
- 22
- Zweiter Bildbereich eines Entwerteaufdrucks
- 23
- Rahmenrechteck (imaginär)
- 24
- Unterer Rechteckrand
- 25
- Oberer Rechteckrand
- 30
- Frankiervermerk, Freimachung, Briefmarke, Data-Matrix-Code
- 40
- Adressfeld
- 50
- Erfassungsmittel
- 60
- Auswerteeinheit