DE102008054990A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung einer Materialbahn - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (3) zur Entwässerung einer Faserstoffbahn (10), insbesondere Tissuebahn, mit einer eine Presszonenlänge Laufweisenden ersten Presszone (15.1), durch die die Faserstoffbahn (10) zwischen einem umlaufenden permeablen Band (8) und einem umlaufenden, permeablen Stützband (9) liegend hindurchgeführt wird, wobei die erste Presszone (15.1) derart ausgebildet ist, dass das Band (8), die Faserstoffbahn (10) und das Stützband (9), zumindest auf einem Teil der Presszonenlänge L) von einem Fluid durchströmt werden kann. Zusätzlich weist die Vorrichtung eine darauffolgende, eine Prozesszonenlänge Laufweisende, zweite Presszone (15.2) auf. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Faserstoffbahn (10) zwischen zwei Bändern (8, 9) mit unterschiedlicher Kompressibilität, durch die zweite Presszone (15.2) geführt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entwässerung einer Faserstoffbahn, insbesondere Tissuebahn, mit einer eine Presszonenlänge L1 aufweisenden ersten Presszone, durch die die Faserstoffbahn zwischen einem umlaufenden permeablen Band und einem umlaufenden, permeablen Stützband liegend hindurchgeführt wird. Die erste Presszone ist derart ausgebildet, dass das Band, die Faserstoffbahn und das Stützband, zumindest auf einem Teil der Presszonenlänge L1, von einem Fluid durchströmt werden kann. Zusätzlich weist die Vorrichtung eine auf die erste Presszone folgende, eine Presszonenlänge L2 aufweisende, zweite Presszone auf. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Entwässern einer Faserstoffbahn und eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn.
- Solche Vorrichtungen sind, zur Herstellung von voluminösen Tissueprodukten von hoher Qualität, bekannt. Diese Qualitätsstufe wird auch als ”Premium-Tissue” bezeichnet. Bei der Herstellung vom Premium-Tissue steht die Qualität im Vordergrund. Die Herstellverfahren sind sehr aufwändig und energieintensiv. Die Kosten für diese Tissueprodukte sind daher sehr hoch.
- Das Dokument
WO2005/075736 A2 - Eine weitere Möglichkeit, Premium-Tissue herzustellen, bietet das bekannte ”Through Air Drying”-Verfahren (TAD). Bei diesem Verfahren werden große Volumenströme an Heißluft oder Heißdampf mittels Druckhauben und Ventilatoren durch die auf einem strukturierten Sieb liegenden und über einen großen Durchströmzylinder geführten Faserstoffbahn gedrückt. Es ist ein aufwändiges Luft-, Dampfsystem notwendig. Im Formerbereich ist eine Vielzahl von Vakuumpumpen mit einem hohen Energiebedarf notwendig.
- Neben der Premium-Tissue gibt es Tissue mit Standard Qualität. Diese Qualität wird auf sogenannten Crescent-Tissuemaschinen hergestellt. Diese bewährten Tissuemaschinen sind sehr einfach aufgebaut, verbrauchen weniger Energie und sind auf Produktion ausgelegt. Allerdings liegt die Qualität der hergestellten Faserstoffbahn deutlich unterhalb der von Premium-Tissue. Dies gilt entsprechend auch für die Preise.
- Beide Qualitäten sind auf den regionalen Weltmärkten etabliert. Mit den sich in den letzten Jahren vollzogenen Veränderungen bzgl. der Rohstoff- und Energiesituation haben sich jedoch auch die Anforderungen des Marktes hinsichtlich der Qualität und der Preise von Tissuepapieren verändert. Die Märkte verlangen zunehmend nach neuen Tissuequalitäten die zwar zum einen unter der Premium-Qualität jedoch deutlich über der Standard-Qualität liegen und zum anderen dabei wesentlich weniger Energie bei geringerem Einsatz von hochwertigen Rohstoffen zur Herstellung der Tissuepapiere benötigen.
- Es ist daher Aufgabe der Erfindung eine Lösung zur kostengünstigen Herstellung von Tissuepapieren mittlerer Qualität anzugeben. Des Weiteren soll die Tissuemaschine zur Herstellung von Tissuepapieren mittlerer Qualität, so flexibel gestaltet sein, dass es möglich ist, durch schnelle Modifikation der Maschine sowohl Premium-Qualitäten als auch Standard und mittlere Qualitäten zu produzieren.
- Die Aufgabe wird durch die folgenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Es wird eine Vorrichtung zur Entwässerung einer Faserstoffbahn, insbesondere Tissuebahn vorgeschlagen, mit einer eine Presszonenlänge L1 aufweisenden ersten Presszone, durch die die Faserstoffbahn zwischen einem umlaufenden permeablen Band und einem umlaufenden, permeablen Stützband liegend hindurchgeführt wird, wobei die erste Presszone derart ausgebildet ist, dass das Band, die Faserstoffbahn und das Stützband, zumindest auf einem Teil der Presszonenlänge L1, von einem Fluid durchströmt werden kann, und mit einer darauffolgenden, eine Presszonenlänge L2 aufweisenden, zweiten Presszone. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Faserstoffbahn zwischen zwei Bändern mit unterschiedlicher Kompressibilität durch die zweite Presszone geführt ist.
- Diese Lösung hat zum einen den Vorteil, dass die Entwässerung der Faserstoffbahn im zweiten Pressnip schonend und effizient durchgeführt wird. Durch die unterschiedliche Kompressibilität der Bänder im zweiten Pressnip wird gewährleistet, dass sich die Faserstoffbahn an die Oberflächenstruktur des Bandes mit der geringeren Kompressibilität anschmiegt während sie durch das Band mit der höheren Kompressibilität im Pressnip dagegen gedrückt wird. Es entsteht so ein inniger, über die Fläche gleichmäßiger Kontakt zwischen Faserstoffbahn und Bänder. Es kann so eine dreidimensionale Struktur erzeugt bzw. aufrecht zerhalten werden.
- Dieser Vorteil ermöglicht, den Volumenstrom des durch die Faserstoffbahn strömenden Fluids im ersten Pressnip zu reduzieren und dadurch, im Vergleich zur Premium-Qualität, den Energieaufwand um 25% zu senken.
- Obwohl die Qualität im Vergleich zur Premium-Qualität zurückgeht, ist sie immer noch wesentlich besser als bei der Standard-Qualität. Versuche haben ergeben, dass die Dicke der Faserstoffbahn zwar etwas geringer wird als bei Premium-Tissue, jedoch immer noch um 50% höher liegt als bei Standard-Tissue.
- In einer bevorzugten Ausführungsform ist das durch die zweite Presszone geführte Band mit höherer Kompressibilität ein Filz. Ein besonders geeigneter Filz ist ein Filz welcher der sogenannten Vector-Technologie des Anmelders entspricht. Ein Filz nach dieser Technologie umfasst ein gewobenes Grundgewebe auf das eine nicht gewobene, aus Filzfasern bestehenden, sogenannte Vector-Schicht, auf die zur Faserstoffbahn weisenden Seite, aufgebracht ist. Die Fasern dieser Schicht sind dreidimensional ausgerichtet und haben eine Feinheit von größer 30 dtex, insbesondere größer als 67 dtex, vorzugsweise größer als 100 dtex. Oder sogar größer als 140 dtex. Dies hat den Vorteil, dass der Filz sehr offen ist und somit leicht entwässert. Die Luftdurchlässigkeit ist kleiner als 80 cfm, insbesondere kleiner als 40 cfm, vorzugsweise kleiner als 25 cfm.
- Des Weiteren verleiht die dreidimensionale Anordnung der groben Fasern in der Vectorschicht dem Filz eine gute Elastizität (resilience) beim Durchgang durch den Pressnip. Dabei wird der Filz komprimiert und federt nach dem Pressnip wieder auf seine ursprüngliche Dicke zurück. Die Vectorschicht kann in einem Flächengewichtsbereich von 100 g/m2 bis 500 g/m2 liegen.
- Vorzugsweise wird die Vectorschicht von einem feineren Fasergelege abgedeckt, das mit der Faserstoffbahn in Kontakt kommt.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das durch die zweite Presszone geführte Band mit geringerer Kompressibilität ein Band mit einer strukturierten Oberfläche und/oder ein TAD-Sieb.
- Es ist vorteilhaft, wenn das permeable Band des ersten Pressnips eine strukturierte Oberfläche besitzt und/oder ein TAD-Sieb ist.
- Gemäß einer praktischen Ausgestaltung bildet das permeable Band des ersten Pressnips das Band mit der geringeren Kompressibilität der zweiten Presszone und ist durch diese geführt. Dies bietet den Vorteil, dass die Faserstoffbahn auf der strukturierten Oberfläche des permeablen Bandes verbleiben kann und nicht übergeben werden muss. Dadurch wird ein hohes spezifisches Volumen erhalten.
- Vorzugsweise läuft das permeable Band durch den Formierbereich der Tissuemaschine, wobei die Faserstoffbahn auf diesem Band entsteht und formiert wird. Somit bleibt die Bahn bis zur Übergabe an den Trockenzylinder auf dem permeablen Band.
- Die erfindungsgemäße Lösung lässt sich auch für einen Doppelsiebformer anwenden. Bei diesem Formertyp wird die Bahn nach dem Formerbereich auf ein Trägerband übergeben. Im vorliegenden falle kann dies das permeable Band sein.
- Es ist vorteilhaft, wenn das Band mit geringerer Kompressibilität eine rauere Oberfläche als das Band mit höherer Kompressibilität besitzt.
- In einer weiteren Ausgestaltung ist das Band mit der geringeren Kompressibilität ein feines Sieb mit einer Fadendichte der Kettfäden im Bereich von größer als 15,7 Fäden (Fd) pro cm (40 Fd/inch), insbesondere von gleich oder größer 17,3 Fäden (Fd) pro cm (44 Fd/inch), vorzugsweise von größer 22 Fäden (Fd) pro cm (56 Fd/inch). Dies ermöglicht einen gleichmäßigen, innigen Kontakt der Faserstoffbahn mit dem Sieb und dem Filz, wodurch ein hoher Trockengehalt nach der Presse erreicht wird.
- Vorteilhaft ist, wenn das Band mit der geringeren Kompressibilität ein feines Sieb ist und die Schussfäden einen Durchmesser von kleiner oder gleich 0,32 mm und die Kettfäden einen Durchmesser von kleiner oder gleich 0,27 mm haben. Die Siebdicke liegt im Bereich von 0,5 bis 1 mm.
- In einer praktischen Ausführungsform ist das Band mit der geringeren Kompressibilität ein feines Sieb mit einer Luftdurchlässigkeit von größer 14,16 m3/min (500 cfm), insbesondere größer als 15,58 m3/min (550 cfm). Dies ist besonders vorteilhaft, wenn das feine Sieb durch den ersten und den zweiten Pressnip läuft.
- Vorteilhaft ist, wenn das Band mit der geringeren Kompressibilität ein feines Sieb ist, wobei zumindest die papierberührte Seite eine Kontaktfläche von größer 20%, insbesondere größer 27% aufweist. Dies ist besonders dann günstig, wenn die Faserstoffbahn direkt vom Sieb auf den Yankee-Trockenzylinder übergeben wird. Die Faserstoffbahn wird im Bereich dieser Kontaktstellen an die Oberfläche des Trockenzylinders gepresst. Die Festigkeit dieser Presszonen wird dadurch erhöht und somit auch die Festigkeit der Faserstoffbahn. Dies ermöglicht den Einsatz von kostengünstigeren Rohstoffen bei gleichbleibenden Festigkeiten. Diese Kontaktfläche kann durch abschleifen der Kröpfungen des Siebes erreicht werden. Bei Tissuebahnen mit mittleren Qualitäten kann die Kontaktfläche im Bereich von 20 bis 30% liegen.
- In einer weiteren Ausgestaltung ist das Band mit der geringeren Kompressibilität ein feines Sieb mit einer strukturierten Oberfläche. Diese weist erhabene und zurückgesetzte Zonen auf, wobei die zurückgesetzten Zonen Taschen (pockets) bilden.
- Die erhabenen und zurückgesetzten Zonen sind gleichmäßig auf der Siebfläche angeordnet. Es können Ornamentstrukturen überlagert sein.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist das Band mit der geringeren Kompressibilität ein feines Sieb mit einer strukturierten Oberfläche mit weniger als 38,7 Taschen (pockets) pro cm2 (250 Taschen pro inch2), besonders bevorzugt gleich oder weniger als 31 Taschen (pockets) pro cm2 (200 Taschen pro inch2), insbesondere weniger als 28 Taschen pro cm2 (180 Taschen pro inch2), vorzugsweise weniger als 23 Taschen pro cm2 (150 Taschen pro inch2).
- In einer weiteren Ausgestaltung weist das Band mit der höheren Kompressibilität einen Kompressionsmodul (dynamic modulus for compressibility) ”G” von gleich oder mehr als 0,5 N/mm2, insbesondere mehr als 2 N/mm2, vorzugsweise mehr als 4 N/mm2 aufweist. Dieser Kompressionsmodul ”G” ist ein Maß für die Rückfederungseigenschaften oder Rückstellvermögens des Bandes.
- Der Kompressionsmodul entspricht dem Quotient aus der Druckspannung (N/mm2) und der relativen Dickenänderung (–) des Filzes bei einer Komprimierung. Diese Werte können mit Hilfe einer Messvorrichtung ermittelt werden. Die Messvorrichtung weist bspw. zwei gegeneinander pressbare Stempel mit jeweils einer Fläche A auf. Die Filzprobe wird zwischen den Stempeln mit einer konstanten Kraft F gepresst und komprimiert. Dabei wird über ein Wegmesssystem eines Stempels die auftretende Dickenänderung delta D bestimmt. Der Kompressionsmodul errechnet sich aus G = F/A/(delta D). Mit dieser Messmethode lässt sich der Kompressionsmodul sowohl des Bandes mit hoher als auch mit niedriger Kompressibilität ermitteln.
- Bei der Messung kann das Band im Neuzustand oder im eingelaufenen Zustand sein.
- Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn das Band mit der höheren Kompressibilität eine dynamische Steifigkeit K* (dynamic stiffness K*) von weniger als 100000 N/mm, insbesondere weniger als 90000 N/mm und vorzugsweise von gleich oder weniger als 70000 N/mm aufweist. Die dynamische Steifigkeit K* (N/mm) ist ein Maß für die Kompressibilität, wobei die Kompressibilität die Dickenveränderung eines Bandes in mm pro Kraft (N) angibt.
- Die dynamische Steifigkeit K* errechnet sich aus dem Kehrwert der Kompressibilität. Dabei ist die Kompressibilität der Quotient aus der Dickenänderung delta D und der Kraft, gemessen mit obiger Messvorrichtung.
- In einer praktischen Ausführungsform bildet das permeable Stützband der ersten Presszone das Band mit der höheren Kompressibilität der zweiten Presszone und ist durch diese geführt. Diese Ausführung ermöglicht eine sichere Bahnführung, eine gute Runnability und eine kostengünstige Lösung.
- In einer weiteren Ausgestaltung besitzt das permeable Stützband keine strukturierte Oberfläche und/oder ist als Filz ausgebildet.
- In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird als Fluid, welches das Band, die Faserstoffbahn und das Stützband, zumindest auf einem Teil der Presszonenlänge L1 durchströmt, Luft und/oder Heißluft und/oder Dampf eingesetzt.
- Gemäß einer praktischen Ausführungsform ist die Presszonenlänge L1 größer als die Presszonenlänge L2, insbesondere ist die Presszonenlänge L1 mehr als zehn mal so lang als die Presszonenlänge L2, vorzugsweise zwanzig mal so lang als die Presszonenlänge L2 Die erste Presszone hat beispielsweise in einer bevorzugten Ausführungsform eine Presszonenlänge L1 von 1200 mm.
- Im ersten Pressnip wird bei kleinem Pressdruck sanft entwässert. Im zweiten Pressnip hingegen wird ein höherer Pressdruck angewendet. Diese Kombination hat neben den technologischen Vorteilen noch den Effekt, dass das Band mit der höheren Kompressibilität durch den höheren, kurzzeitigen Pressimpuls gereinigt wird. Dies ist insbesondere für einen Filz günstig.
- Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform wird die erste Presszone durch ein permeables Presselement und ein permeables Gegenelement gebildet. Bevorzugt wird das permeable Presselement als Pressband und/oder als Pressschuh ausgeführt.
- Das Pressband besteht aus einem zugfesten Band, vorzugsweise aus einem Siebgewebe oder Spiralsieb oder Metallsieb oder perforiertem Metallband oder einem Band aus Verbundmaterial. Zur Erzeugung des Pressdruckes wird das Pressband mit 40 kN/m bis 60 kN/m gespannt und über die Saugwalze oder gekrümmte Oberfläche geführt.
- Zur Bereitstellung des Fluids ist in einer bevorzugten Ausführungsform dem Presselement eine Druckhaube zugeordnet. Das Fluid kann einen Überdruck aufweisen oder mit Umgebungsdruck bereitgestellt werden.
- Gemäß einer weiteren, bevorzugten praktischen Ausführungsform besteht das Gegenelement aus einer Walze oder einem Kasten mit gekrümmter oder ebener Kontaktfläche.
- Vorzugsweise ist das Gegenelement besaugt. Für die Herstellung von Tissuebahnen mit mittlerer Qualität beträgt das angelegte das Vakuum im Gegenelement 0,4 bis 0,3 bar und ist somit geringer als für die Produktion von Premium-Tissue, bei dem das Vakuum im Bereich von 0,6 bis 0,5 bar liegt. Dadurch werden die Betriebskosten wesentlich geringer. Es ist dabei vorteilhaft, wenn das Fluid in der Druckhaube ohne oder nur mit sehr geringem Überdruck bereitgestellt wird. Somit kann Leckage vermieden werden.
- In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht die zweite Presszone aus einem Presselement und einem Gegenelement.
- Das Gegenelement der zweiten Presszone wird vorzugsweise durch eine glatte und/oder harte Walze gebildet.
- Die Oberfläche dieser Walze wird durch einen Walzenbezug gebildet, wobei die Dicke des Bezugs ca. 15 mm beträgt. Die Oberfläche weist eine Härte von 0 bis 5 P & J, vorzugsweise von 0 bis 1 P & J auf.
- Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass das Presselement der zweiten Presszone aus einer Schuhwalze, umfassend einen Pressmantel und einen Pressschuh besteht.
- In einer bevorzugten praktischen Ausgestaltung besteht das Presselement der zweiten Presszone aus einer weichen Walze. Die Oberfläche der Walze kann mit einer Härte von 30 bis 33 P & J ausgeführt sein. Auch diese Walze besteht vorzugsweise aus einem mit einem Walzenbezug beschichteten Walzenkern. Die Dicke des Walzenbezugs liegt in einem Bereich von 18 bis 25 mm, vorzugsweise von 19 bis 21 mm. Der Walzenbezug ist so gewählt, dass die Härte durch Wasseraufnahme während des Betriebs der Walze um 4 bis 5 P & J Punkte weicher wird.
- Zur Gewährleistung einer guten Entwässerung weist das Presselement eine blind gebohrte und gerillte Oberfläche auf.
- Die Linienkraft der zweiten Presszone liegt vorzugsweise im Bereich von 20 kN/m bis 90 kN/m.
- In einer bevorzugten Anordnung ist das Gegenelement der zweiten Presszone dem Band mit geringerer Kompressibilität zugeordnet.
- In einer weiteren bevorzugten Anordnung ist das Presselement der zweiten Presszone dem Band mit höherer Kompressibilität zugeordnet.
- Der zweite Aspekt der Erfindung zur Lösung der Aufgabe ist ein Verfahren zur Entwässerung einer Faserstoffbahn, insbesondere Tissuebahn, bei dem die Faserstoffbahn zwischen einem umlaufenden permeablen Band und einem umlaufenden, permeablen Stützband liegend durch eine, eine Presszonenlänge L1 aufweisende, erste Presszone hindurchgeführt wird, wobei das Band, die Faserstoffbahn und das Stützband, zumindest auf einem Teil der Presszonenlänge L1, von einem Fluid durchströmt wird, und danach in einer, eine Presszonenlänge L2 aufweisenden, zweiten Presszone entwässert wird. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die Faserstoffbahn zwischen zwei Bändern mit unterschiedlicher Kompressibilität durch die zweite Presszone geführt wird.
- Entsprechend dem Verfahren ist es von Vorteil, wenn das Fluid zuerst das Band, danach die Faserstoffbahn und dann das Stützband durchströmt.
- In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird das Wasser in der Faserstoffbahn in der ersten Presszone durch mechanischen Pressdruck und/oder durch Verdrängungsentwässerung und/oder durch thermische Trocknung entwässert.
- Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird die Faserstoffbahn in der zweiten Presszone durch einen mechanischen Pressdruck und durch die unterstützende Wirkung des Bandes mit höherer Kompressibilität entwässert. Durch den innigen Kontakt der Faserstoffbahn mit dem Band mit höherer Kompressibilität können Kapillareffekte für eine bessere Entwässerung genutzt werden.
- Der dritte Aspekt der Erfindung zur Lösung der Aufgabe betrifft eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere Tissuebahn, umfassend die Presszonen nach dem ersten Aspekt der Erfindung, sowie eine durch ein Presselement und einen Trockenzylinder, insbesondere Yankeezylinder, gebildete dritte Presszone, durch die die Faserstoffbahn (
10 ) zusammen mit einer Bespannung geführt ist, wobei die Maschine weitere Vorrichtungen aufweist, die es ermöglichen, verschiedene Maschinenkonzepte, bestehend aus einer Auswahl und/oder Kombination der drei Presszonen, zu realisieren. - Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführung der Erfindung bestehen die weiteren Vorrichtungen aus einer Auswahl mindestens eines der Elemente Leitwalzen, Regelwalzen mit Bahnlaufreglern, Spannwalzen mit Spannvorrichtungen, Bandreinigungsvorrichtungen, Cantilever-Vorrichtungen. Die Tissuemaschine ist also umfangreicher ausgestattet, als es die einzelnen Sorten und Qualitäten erfordern würden. Die Stuhlung umfasst also beispielsweise Halterungen zur Befestigung von Walzen die nur für die Produktion von Standard-Qualitäten notwendig sind und nicht für die Produktion von Premium-Qualitäten.
- Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die Stuhlung cantileverbar ist, das heißt die Stuhlung umfasst einen quer zur Maschine verlaufenden Cantileverträger, der bei einem Siebwechsel die führerseitige Stuhlung trägt und entlastet, damit eine neue nahtlose Bespannung in kurzer Zeit eingebaut werden kann. Diese Lösung ist insbesondere beim Einsatz eines Siebes mit strukturierter Oberfläche, wie es die Erfindung vorsieht, vorteilhaft, da diese Siebe wegen störender Markierung nahtlos ausgeführt sind. Ohne Cantileverung wäre der Siebwechsel sehr zeitaufwändig.
- Diese weiteren Vorrichtungen ermöglichen es daher, die Maschine schnell entsprechend den Erfordernissen für die Produktion von Tissuepapieren mit Standard-Qualität (
4 ), mittlerer Qualität (1 ) und Premium-Qualität (3 ) zu modifizieren. - Eine so ausgestattete Maschine versetzt den Hersteller von Tissuepapier in Lage schnell auf Veränderungen des Marktes zu reagieren. Es können somit Produkte mit passenden Preis-Qualitäts Verhältnissen hergestellt werden.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
- Es zeigen
-
1 eine erste Ausführungsform einer Tissuemaschine mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung -
2 eine vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts des Details A in1 -
3 eine zweite Ausführungsform einer Tissuemaschine für die Produktion von Tissuepapier mit Premium-Qualität. -
4 eine dritte Ausführungsform einer Tissuemaschine für die Produktion von Tissuepapier mit Standard-Qualität. -
5 Darstellung eines Ausschnitts eines strukturierten Siebes - Die
1 zeigt eine Tissuemaschine1 für die Herstellung von Tissuepapier mit Premium-Qualität. Die Maschine1 besteht aus einem Formierbereich2 , einer erfindungsgemäßen Vorrichtung3 und einem Trocknungsbereich4 . Die Tissuebahn10 wird im Formierbereich2 gebildet. Hierfür wird eine Faserstoffsuspension durch einen Stoffauflauf5 in einen Spalt gespritzt, der durch ein permeables Band8 und ein Außenformiersieb7 gebildet wird. Beide Bespannungen7 ,8 werden über eine Formierwalze6 geführt und dabei wird die Fasersuspension entwässert und die Tissuepapierbahn10 gebildet. Die Formierwalze6 ist eine Vollmantelwalze. Die Entwässerung der Faserstoffbahn10 findet nur durch das Außensieb statt. Das permeable Band8 ist als Sieb mit strukturierter Oberfläche ausgeführt. Diese weist erhabene und zurückgesetzte Zonen auf, wobei die zurückgesetzten Zonen Taschen (pockets) bilden. Die erhabenen und zurückgesetzten Zonen sind gleichmäßig auf der Siebfläche angeordnet. Es können auch Ornamentstrukturen überlagert sein. Während der Bildung der Faserstoffbahn10 im Bereich der Formierwalze6 werden die Taschen mit Papierfasern der Faserstoffsuspension gefüllt. Es entstehen so in den Bereichen der Taschen kissenartige, voluminöse Zonen in der Tissuebahn10 . Das strukturierte Sieb8 hat gleich oder weniger als 31 Taschen (pockets) pro cm2 (200 Taschen pro inch2). Das strukturierte Sieb8 ist in diesem Beispiel ein einlagiges 4-schaftiges Sieb mit einer Kettfadendichte von 17,3 Fäden pro cm (44 Fd/inch). Die Permeabilität beträgt 576 cfm. Die Kettfäden haben einen Durchmesser von 0,20 mm und die Schussfäden einen Durchmesser von 0,25 mm. Die Kontaktfläche33 des Siebes8 mit einer glatten Fläche, wie beispielsweise der Oberfläche des Yankee-Trockenzylinders19 beträgt 25%. Das Sieb8 ist endlos ausgeführt, das heißt es besitzt keine Naht. - Die gebildete Tissuebahn
10 wird auf dem Sieb8 liegend durch die gesamte Tissuemaschine1 bis zur Übergabe an die Oberfläche des Yankee-Trockenzylinders19 transportiert. - Nach dem Formierbereich
2 wird die Bahn zur ersten Presszone der Vorrichtung3 , die aus der ersten und einer zweiten Presszone besteht, geführt. In der Vorrichtung3 wird die Bahn auf einen Trockengehalt von über 35% entwässert. Die erste Presszone15.1 wird durch eine Saugwalze13 und durch ein permeables Presselement, einem Pressband11 , gebildet. Die Tissuebahn10 wird zwischen dem strukturierten Sieb8 und einem Filz9 liegend durch die erste Presszone15.1 geführt. Der Pressdruck wird durch das mit 50 kN/m gespannte Pressband11 erzeugt. Die erste Presszone15.1 ist so gestaltet, dass während des Pressens ein Fluid, in diesem Falle erhitzte Luft, durch die Tissuebahn10 strömen kann. Hierfür ist eine Haube12 zur Bereitstellung der erhitzen Luft vorgesehen. Die Haube12 weist ein Dampfsprührohr29 am Beginn der ersten Presszone15.1 zur optionalen Zugabe von Dampf auf. Die Strömungsrichtung (Pfeil) für die Luft und den Dampf sehr wichtig. Die erhitzte Luft durchströmt zuerst das Pressband11 , dann das strukturierte Sieb8 , dann die Tissuebahn10 und danach ein permeables Stützband, einen Filz9 . Die erhitzte Luft mit dem Wasser aus der Tissuebahn10 , wird durch die Saugwalze13 abgesaugt. Der Unterdruck liegt im Bereich von 0,3 bis 0,4 bar. - Das Stützband
9 ist als Filz mit Vector-Technologie ausgeführt. Ein Filz nach dieser Technologie umfasst ein gewobenes Grundgewebe auf das eine nicht gewobene, aus Filzfasern bestehenden, sogenannte Vector-Schicht, auf die zur Faserstoffbahn weisenden Seite, aufgebracht ist. Die Fasern dieser Schicht sind dreidimensional ausgerichtet und haben eine Feinheit größer als 67 dtex. Das heißt es werden grobe Fasern zur Herstellung dieser Schicht verwendet. Dies hat den Vorteil, dass diese Schicht des Filzes sehr offen ist und somit leicht entwässert. Die Luftdurchlässigkeit der Schicht liegt im Bereich von 80 cfm. Die Luftdurchlässigkeit des Filzes beträgt ca. 20 cfm. - Des Weiteren verleiht die dreidimensionale Anordnung der groben Fasern in der Vectorschicht dem Filz eine gute Elastizität (resilience) beim Durchgang durch den Pressnip. Dabei wird der Filz komprimiert und federt nach dem Pressnip wieder auf seine ursprüngliche Dicke zurück. Die Vectorschicht kann in einem Flächengewichtsbereich von 100 g/m2 bis 500 g/m2 liegen.
- Vorzugsweise wird die Vectorschicht von einem feineren Fasergelege abgedeckt, das mit der Faserstoffbahn in Kontakt kommt.
- Der Filz
9 weist hohe Rückfederungseigenschaften auf. So ist der Kompressionsmodul (dynamic modulus for compressibility) ”G” gleich oder größer als 0,5 N/mm2. Die dynamische Steifigkeit K* (dynamic stiffness K*) des Filzes9 ist geringer als 100000 N/mm. - Am nicht bedeckten Teil der Saugwalze
13 ist eine Auffangwanne14 zur Abführung des abgeschleuderten Wassers vorgesehen. - Nach der ersten Presszone
15.1 wird die entwässerte Tissuebahn10 zur weiteren Entwässerung zwischen dem strukturierten Sieb8 und dem Filz9 liegend durch die zweite Presszone15.2 geführt. Diese Presszone15.2 wird durch zwei Walzen16 ,17 gebildet. Die untere, mit dem Filz9 in Kontakt kommende Walze16 ist als weiche, blind gebohrte und gerillte Walze ausgeführt. Die Oberfläche der Walze kann mit einer Härte von 30 bis 33 P & J ausgeführt sein. Diese Walze besteht vorzugsweise aus einem mit einem Walzenbezug beschichteten Walzenkern. Die Dicke des Walzenbezugs liegt bei 20 mm. Das Material des Walzenbezugs ist so gewählt, dass die Härte durch Wasseraufnahme während des Betriebs der Walze um 4 bis 5 P & J Punkte weicher wird. - Das Gegenelement
17 der zweiten Presszone wird vorzugsweise durch eine glatte und/oder harte Walze gebildet. Die Oberfläche dieser Walze wird durch einen Walzenbezug gebildet, wobei die Dicke des Bezugs ca. 15 mm beträgt. Die Oberfläche weist eine Härte im Bereich von 0 bis 1 P & J auf. - Die Linienkraft der zweiten Presszone liegt 60 kN/m.
- In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Gegenelement
17 der zweiten Presszone15.2 alternativ oder ersetzend als Gegenelement17' mit dem Gegenelement13 der ersten Presszone15.1 zusammenwirkt. - Nach der zweiten Presszone
15.2 wird die Tissuebahn10 vom Filz9 getrennt. Die Bahn10 läuft zusammen mit dem strukturierten Sieb8 zu einem dritten Pressnip, der durch eine Saugwalze18 und dem Yankee-Trockenzylinder19 gebildet wird. Die Bahn wird vom Sieb8 getrennt und an die heiße Trockenzylinderoberfläche19 übergeben. Dort und im Bereich einer Heißlufthaube20 findet eine weitere Trocknung statt. Schließlich wird die Bahn10 mittels Schaber21 gekreppt und von der Trockenzylinderoberfläche19 abgenommen. Am Trockenzylinder19 ist eine an sich bekannte Coating-Auftragsdüse22 zum Auftrag eines Mediums vorgesehen. - Diese Tissuemaschine
1 weist eine Cantilevervorrichtung37 auf, die einen schnellen Bespannungswechsel ermöglicht und somit die Maschine1 für die Produktion einer anderen Tissue-Qualität in eine andere Maschinenkonfiguration umbaubar macht. - Des Weiteren umfasst diese Maschine
1 Leitwalzen30 ,31 ,32 , welche für die dargestellte Maschinenkonfiguration nicht benötigt werden, jedoch bereits für andere Konfigurationen vorgesehen sind. - Die
2 zeigt die Presszone15.2 in vergrößerter Darstellung. Der Filz9 wird von der Tissuebahn10 weggeführt. - In der
3 ist die zur Herstellung von Tissuebahnen mit Premium-Qualität erforderliche Maschinenkonfiguration dargestellt. Dabei wurde die in1 dargestellte Maschinenkonfiguration durch Ausbau oder Öffnen der zweiten Presszone15.2 modifiziert. Die restlichen Maschinenelemente und Bespannungen entsprechen denen in1 . Dies gilt auch für die Bezugszeichen. - Die
4 zeigt eine Maschinenkonfiguration für die Herstellung von Tissuebahnen mit Standard-Qualität. Hierfür werden beide Presszonen15.1 ,15.2 ausgebaut oder umfahren. Das strukturierte Sieb8 aus1 und3 wurde durch einen Filz8 ersetzt. Der einzige Pressnip wird durch die Saugpresswalze18 und dem Trockenzylinder19 gebildet. Diese Konfiguration benötigt am wenigsten Energie, produziert jedoch Tissuebahnen mit dem geringsten spezifischen Volumen. -
5 zeigt eine schematische Darstellung eines strukturierten Siebes, bei dem die Kröpfungen zur Vergrößerung der Kontaktfläche abgeschliffen (sanded) wurden. In diesem Beispiel sind die papierberührte und die gegenüberliegende Seite abgeschliffen. Zweckmäßig ist jedoch, wenn nur die papierberührte Seite abgeschliffen ist. -
- 1
- Maschine
- 2
- Formierbereich
- 3
- Vorrichtung
- 4
- Trocknungsbereich
- 5
- Stoffauflauf
- 6
- Formierwalze
- 7
- Außenformiersieb
- 8
- permeables Band
- 9
- permeables Stützband
- 10
- Papierbahn
- 11
- permeables Presselement, Pressband
- 12
- Haube
- 13
- Gegenelement, Saugwalze
- 14
- Auffangwanne
- 15.1
- erste Presszone
- 15.2
- zweite Presszone
- 16
- Presselement
- 17
- Gegenelement
- 17'
- Gegenelement
- 18
- Saugpresswalze
- 19
- Trockenzylinder, Yankee
- 20
- Heißlufthaube
- 21
- Schaber
- 22
- Coating-Auftragsdüse
- 23
- Saugelement
- 24.1
- Spritzrohr
- 24.2
- Spritzrohr
- 24.3
- Spritzrohr
- 24.4
- Spritzrohr
- 25.1
- Spritzrohr
- 25.2
- Spritzrohr
- 26
- Rohrsauger
- 27
- Rohrsauger
- 28
- Nassprägesauger
- 29
- Dampfsprührohr
- 30
- Leit-, Regel-, Spannwalze
- 31
- Leit-, Regel-, Spannwalze
- 32
- Leit-, Regel-, Spannwalze
- 33
- Kontaktfläche
- 34
- Schussfaden
- 35
- Kettfaden
- 36
- abgeschliffene Zone
- 37
- Cantileverträger
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 2005/075736 A2 [0003]
Claims (42)
- Vorrichtung (
3 ) zur Entwässerung einer Faserstoffbahn (10 ), insbesondere Tissuebahn, mit einer eine Presszonenlänge L1 aufweisenden ersten Presszone (15.1 ), durch die die Faserstoffbahn (10 ) zwischen einem umlaufenden permeablen Band (8 ) und einem umlaufenden, permeablen Stützband (9 ) liegend hindurchgeführt wird, wobei die erste Presszone (15.1 ) derart ausgebildet ist, dass das Band (8 ), die Faserstoffbahn (10 ) und das Stützband (9 ), zumindest auf einem Teil der Presszonenlänge L1, von einem Fluid durchströmt werden kann, und mit einer darauffolgenden, eine Presszonenlänge L2 aufweisenden, zweiten Presszone (15.2 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn (10 ) zwischen zwei Bändern (8 ,9 ) mit unterschiedlicher Kompressibilität durch die zweite Presszone (15.2 ) geführt ist. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das durch die zweite Presszone (15.2 ) geführte Band mit höherer Kompressibilität ein Filz (9 ) ist. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das durch die zweite Presszone (15.2 ) geführte Band mit geringerer Kompressibilität ein Band (8 ) mit einer strukturierten Oberfläche und/oder ein TAD-Sieb ist. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das permeable Band (8 ) eine strukturierte Oberfläche besitzt und/oder ein TAD-Sieb ist. - Vorrichtung (
3 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das permeable Band (8 ) das Band mit der geringeren Kompressibilität der zweiten Presszone (15.2 ) bildet und durch diese geführt ist. - Vorrichtung (
3 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (8 ) mit der geringeren Kompressibilität ein feines Sieb mit einer Fadendichte der Kettfäden im Bereich von größer 15,7 Fäden (Fd) pro cm (40 Fd/inch), insbesondere von gleich oder größer 17,3 Fäden (Fd) pro cm (44 Fd/inch), vorzugsweise von größer 22 Fäden (Fd) pro cm (56 Fd/inch) ist. - Vorrichtung (
3 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (8 ) mit der geringeren Kompressibilität ein feines Sieb mit einer Luftdurchlässigkeit von größer 14,16 m3/min (500 cfm), insbesondere größer als 15,58 m3/min (550 cfm) ist. - Vorrichtung (
3 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (8 ) mit der geringeren Kompressibilität ein feines Sieb ist, wobei zumindest die papierberührte Seite eine Kontaktfläche von größer 25%, insbesondere größer 27% aufweist. - Vorrichtung (
3 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (8 ) mit der geringeren Kompressibilität ein feines Sieb mit einer strukturierten Oberfläche mit erhabenen und zurückgesetzten Zonen ist und die zurückgesetzten Zonen Taschen bilden. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erhabenen und zurückgesetzten Zonen gleichmäßig auf der Siebfläche angeordnet sind. - Vorrichtung (
3 ) nach einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (8 ) mit der geringeren Kompressibilität ein feines Sieb mit einer strukturierten Oberfläche mit weniger als 38,7 Taschen (pockets) pro cm2 (250 Taschen pro inch2), besonders bevorzugt gleich oder weniger als 31 Taschen (pockets) pro cm2 (200 Taschen pro inch2), insbesondere weniger als 28 Taschen pro cm2 (180 Taschen pro inch2), vorzugsweise weniger als 23 Taschen pro cm2 (150 Taschen pro inch2) ist. - Vorrichtung (
3 ) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (8 ) mit der geringeren Kompressibilität ein feines Sieb ist, wobei der Flächenanteil der erhabenen Zonen der papierberührten Seite größer als 25%, insbesondere größer als 27% ist. - Vorrichtung (
3 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (8 ) mit der höheren Kompressibilität einen Kompressionsmodul von gleich oder mehr als 0,5 N/mm2, insbesondere mehr als 2 N/mm2, vorzugsweise mehr als 4 N/mm2 aufweist. - Vorrichtung (
3 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das permeable Stützband (9 ) das Band mit der höheren Kompressibilität der zweiten Presszone bildet und durch diese geführt ist. - Vorrichtung (
3 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das permeable Stützband (9 ) keine strukturierte Oberfläche hat und/oder ein Filz ist. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluid Luft, Heißluft, Dampf oder ein Luft-Dampfgemisch ist. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Presszonenlänge L1 größer als die Presszonenlänge L2 ist. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Presszonenlänge L1 mehr als zehn mal, insbesondere mehr als zwanzig mal so lang wie die Presszonenlänge L2 ist. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Presszone (15.1 ) durch ein permeables Presselement (11 ) und ein permeables Gegenelement (13 ) gebildet ist. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das permeable Presselement (11 ) aus einem Pressband und/oder einem Pressschuh besteht. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Pressband (11 ) aus einem Siebgewebe, Spiralsieb, Metallsieb, perforiertem Metallband oder einem Band aus Verbundmaterial besteht. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass dem Presselement (11 ) eine Druckhaube (12 ) zugeordnet ist. - Vorrichtung (
3 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenelement (13 ) aus einer Walze oder einem Kasten mit gekrümmter oder ebener Kontaktfläche besteht. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 19 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenelement (13 ) besaugt ist. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Presszone (15.2 ) aus einem Presselement (16 ) und einem Gegenelement (17 ) besteht. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenelement (17 ) durch eine glatte und/oder harte Walze gebildet ist. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze (17 ) eine Härte von 0 bis 5 P & J aufweist, vorzugsweise 0 bis 1 P & J. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass das Presselement (16 ) aus einer Schuhwalze, umfassend einen Pressmantel und einen Pressschuh besteht. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass das Presselement (16 ) aus einer weichen Walze besteht. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, dass das Presselement (16 ) eine Härte von 30 bis 33 P & J aufweist. - Vorrichtung (
3 ) nach einem der Ansprüche 25 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass das Presselement (16 ) eine blind gebohrte und gerillte Oberfläche aufweist. - Vorrichtung (
3 ) nach Anspruch 25 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenelement (17 ) dem Band mit geringerer Kompressibilität zugeordnet ist. - Vorrichtung (
3 ) nach einem der Ansprüche 25 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass das Presselement (16 ) dem Band mit höherer Kompressibilität zugeordnet ist. - Verfahren zur Entwässerung einer Faserstoffbahn (
10 ), insbesondere Tissuebahn, bei dem die Faserstoffbahn (10 ) zwischen einem umlaufenden permeablen Band (8 ) und einem umlaufenden, permeablen Stützband (9 ) liegend durch eine, eine Presszonenlänge L1 aufweisende, erste Presszone () hindurchgeführt wird, wobei das Band (8 ), die Faserstoffbahn (10 ) und das Stützband (9 ), zumindest auf einem Teil der Presszonenlänge L1, von einem Fluid durchströmt wird, und danach in einer, eine Presszonenlänge L2 aufweisenden, zweiten Presszone (15.2 ) entwässert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn (10 ) zwischen zwei Bändern (8 ,9 ) mit unterschiedlicher Kompressibilität durch die zweite Presszone (15.2 ) geführt wird. - Verfahren nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluid zuerst das Band (
8 ), danach die Faserstoffbahn (10 ) und dann das Stützband (9 ) durchströmt. - Verfahren nach Anspruch 34 oder 35, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluid Luft, Heißluft, Dampf oder ein Luft-Dampfgemisch ist.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 34 bis 36, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser in der Faserstoffbahn (
10 ) in der ersten Presszone (15.1 ) durch mechanischen Pressdruck und/oder durch Verdrängungsentwässerung und/oder durch thermische Trocknung entwässert wird. - Verfahren nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn (
10 ) in der zweiten Presszone (15.2 ) durch einen mechanischen Pressdruck und durch die unterstützende Wirkung des Bandes (9 ) mit höherer Kompressibilität entwässert wird. - Verfahren nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Presszone (
15.2 ) durch einen Walzennip bebildet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 34 bis 39, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn (
10 ) mit dem permeablen Band (8 ) und/oder dem permeablen Stützband (9 ) durch die zweite Presszone (15.2 ) geführt wird. - Maschine (
1 ) zur Herstellung einer Faserstoffbahn (10 ), insbesondere Tissuebahn, umfassend die Presszonen (15.1 ,15.2 ) nach Anspruch 1, sowie eine durch ein Presselement (18 ) und einen Trockenzylinder (19 ), insbesondere Yankeezylinder, gebildete dritte Presszone, durch die die Faserstoffbahn (10 ) zusammen mit einer Bespannung (8 ) geführt ist, wobei die Maschine (1 ) weitere Vorrichtungen (30 ,31 ,32 ) aufweist, die es ermöglichen, verschiedene Maschinenkonzepte, bestehend aus einer Auswahl und/oder Kombination der drei Presszonen, zu realisieren. - Maschine nach Anspruch 41, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtungen (
30 ,31 ,32 ) aus einer Auswahl mindestens eines der Elemente Leitwalzen, Regelwalzen mit Bahnlaufreglern, Spannwalzen mit Spannvorrichtungen, Bandreinigungsvorrichtungen, Cantilever-Vorrichtungen bestehen.
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