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Die Erfindung betrifft eine Blattbildungsvorrichtung zur Herstellung einer zwei- oder mehrlagigen Faserstoffbahn, insbesondere einer vorzugsweise gestrichenen Karton- oder Verpackungspapierbahn, aus wenigstens zwei Faserstoffsuspensionen, wenigstens umfassend zwei jeweils mindestens einen Stoffauflauf zur Zuführung der jeweiligen Faserstoffsuspension, mindestens ein Sieb und mehrere Entwässerungselemente aufweisende Formiereinheiten zur Herstellung einer einzelnen Lage aus wenigstens einer Faserstoffsuspension und ein Band zur Aufnahme und Weiterführung der wenigstens zwei hergestellten Lagen aus wenigstens einer Faserstoffsuspension.
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Eine derartige Blattbildungsvorrichtung ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE-PS 464 278 bekannt. Die dargestellte Blattbildungsvorrichtung ist Teil einer Rundsieb-Kartonmaschine oder Rundsieb-Pappenmaschine, die mit einer Anzahl von Rundsiebzylindern arbeitet, bei welchen die Bahnen nach Verlassen der Rundsiebzylinder zur Entwässerung durch eine Reihe von Vorpressen (Feuchtwalzenpaare) hindurchgeführt werden muss, ehe sie durch die üblichen Nasspressen an die Trockenpartie abgegeben wird. Dabei nimmt ein endloses Band, eine sogenanntes Aufnahmeband, die Bahnen der einzelnen Siebzylinder auf und vereinigt sie zu einer Bahn. Am Ende ist das Aufnahmeband über zwei Laufrollen geführt, die die Bahn unmittelbar an das Laufband der Nasswalzen der Nasspressen abgeben. Das endlose Band in Funktion eines Aufnahmebands ist ein wasserundurchlässiges und vorzugsweise imprägniertes Stoffband an sich bekannter Art, ein Metallband oder ein ähnliches Fördermittel in der Breite der Bahn, welchem durch wasserdurchlässige Filzbänder die Bahnen der einzelnen Siebzylinder zugeführt werden. Das wasserundurchlässige Aufnahmeband ohne Zuführung eines Kleb- oder Imprägnierungsmittels dient hier als Träger der sich aus einzelnen Bahnen zusammensetzenden Karton- oder Pappenbahn während ihres Aufbaus und hängt dieser nur infolge der Haftfähigkeit der feuchten Papiermasse an der Unterseite des wasserundurchlässigen Aufnahmebands.
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Weiterhin ist aus der Druckschrift
EP 1 262 596 A2 eine Blattbildungsvorrichtung, insbesondere Maschine zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn oder Verpackungspapierbahn, bekannt, in der die insbesondere durch einen jeweiligen Former gebildeten Lagen miteinander vergautscht werden, wobei zumindest einer der Former zur Bildung einer mehrschichtigen Lage einen Mehrschicht-Stoffauflauf umfasst, der mit wenigsten zwei unterschiedlichen Stoffen bzw. Stoffteilströmen unterschiedlicher Zusammensetzung für verschiedene Schichten beschickt wird. Am Ende der Blattbildungsvorrichtung wird die mehrlagige Faserstoffbahn von einem über eine Abnahmeeinrichtung, insbesondere eine Pickup-Walze geführten Pressfilz abgenommen. Die Vorrichtung umfasst außer den Formern einschließlich der diesen zugeordneten Stoffaufläufen eine Pressenpartie, eine Trockenpartie, wenigstens eine Beschichtungs- oder Auftragsvorrichtung und/oder eine Aufrollung.
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Ferner ist aus der Druckschrift
DE 100 15 828 A1 eine Maschine zur Herstellung einer eine Rückenlage, eine Deckenlage sowie wenigstens eine dazwischen angeordnete Einlage aufweisenden Faserstoffbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn, vorzugsweise einer Gipskartonbahn, bekannt, bei der die durch einen jeweiligen Former gebildeten, auf einer Seite jeweils einen höheren Feinstoffgehalt aufweisenden Lagen miteinander vergautscht werden.
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Und aus der Druckschrift
DE 199 51 928 A1 ist eine Blattbildungsvorrichtung zum Herstellen einer mehrlagigen Papier- oder Kartonbahn mit einer Blattbildungseinheit bekannt. Die Blattbildungseinheit besteht aus einem Primärlangsieb und zwei als Doppelsiebformer ausgebildeten Sekundärsieben, die eine erste Lage der mehrlagigen Papier- oder Kartonbahn auf eine zweite Lage des Primärlangsiebs auflegen. Der Doppelsiebformer weist eine Formierwalze als Umlenkwalze auf und in dem Bereich des oberen Sekundärsiebs des Doppelsiebformers ist ein Saugkasten angeordnet.
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Bei allen bekannten Blattbildungsvorrichtungen kommen die herzustellenden mehrlagigen Faserstoffbahnen mit unterschiedlichsten Bespannungen, insbesondere Sieben und/oder Pressfilzen in Berührung, so dass letztlich Markierungen, wie beispielsweise Sieb- und/oder Filzmarkierungen, und Auswaschungen von Fein- und/oder Füllstoffen in der herzustellenden mehrlagigen Faserstoffbahn unvermeidbar sind. Zwei oder mehrlagige Faserstoffbahnen werden während ihrer Herstellung ein- oder beidseitig ausgewaschen. Eine derartig ausgewaschene, ja in gewissem Maße sogar beschädigte zwei- oder mehrlagige Faserstoffbahn sollte in bekannter Weise nicht die Funktionsseite des letztlich erzeugten Produkts darstellen. Es ist dem Fachmann auch wohl bekannt, dass sich derartige Markierungen in der herzustellenden mehrlagigen Faserstoffbahn negativ auf die Glätte bzw. das Volumen und/oder die Optik derselben auswirken.
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Es ist also Aufgabe der Erfindung, eine Blattbildungsvorrichtung der eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass die Herstellung einer zwei- oder mehrlagigen Faserstoffbahn mit einer Funktionsseite, die eine höchst mögliche initiale Glätte aufweist, fortwährend und prozesssicher gewährleistet wird. Die Entstehung von Markierungen, wie beispielsweise Sieb- und/oder Filzmarkierungen, und Auswaschungen von Fein- und/oder Füllstoffen in der herzustellenden zwei- oder mehrlagigen Faserstoffbahn soll hierbei weitestgehend vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird bei einer Blattbildungsvorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das die erste Lage aus wenigstens einer Faserstoffsuspension unmittelbar und die mindestens eine weitere Lage aus wenigstens einer Faserstoffsuspension mittelbar aufnehmende Band eine glatte Aufnahmeseite mit einer Rauheit Rt im Bereich von 0,03 bis 0,3 mm, vorzugsweise von 0,05 bis 0,2 mm, insbesondere von 0,06 bis 0,1 mm, aufweist. Die Rauheit Rt ist hierbei per Definition die Gesamthöhe des Rauheitsprofils gemäß DIN EN ISO 4287:1998.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
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Die unmittelbare Aufbringung der ersten Lage aus wenigstens einer Faserstoffsuspension und die mittelbare Aufbringung der mindestens einen weiteren Lage aus wenigstens einer Faserstoffsuspension auf das Band, welches eine glatte Aufnahmeseite mit einer Rauheit Rt im Bereich von 0,03 bis 0,3 mm, vorzugsweise von 0,05 bis 0,2 mm, insbesondere von 0,06 bis 0,1 mm, aufweist, ermöglicht eine fortwährende und prozesssichere Herstellung einer zwei- oder mehrlagigen Faserstoffbahn mit einer Funktionsseite, die eine höchst mögliche initiale Glätte aufweist und die keinen Kontakt zu einem Sieb und Pressfilz besitzt. Die Entstehung von Markierungen, wie beispielsweise Sieb- und/oder Filzmarkierungen, und Auswaschungen von Fein- und/oder Füllstoffen in der herzustellenden zwei- oder mehrlagigen Faserstoffbahn wird hierbei weitestgehend vermieden. Zudem werden eine verbesserte Optik, insbesondere Glanz, Helligkeit, Weiße und Farbe in der herzustellenden zwei- oder mehrlagigen Faserstoffbahn und hohe Festigkeitswerte, insbesondere eine hohe Biegesteifigkeit (L&W, Tauber) erreicht.
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Das Band, welches die glatte Aufnahmeseite mit einer genannten Rauheit Rt aufweist, kann wasserundurchlässig sein, da hierdurch eine Entwässerung der herzustellenden zwei- oder mehrlagigen Faserstoffbahn und somit eine Auswaschung von Fein- und/oder Füllstoffen vermieden werden. Alternativ kann das Band, welches die glatte Aufnahmeseite mit einer genannten Rauheit Rt aufweist, auch wasserdurchlässig sein, gegebenenfalls ein glattes, nicht gewebtes Band mit einer PU-Schicht als Funktionsschicht. Die PU-Schicht könnte wiederum gelocht oder gelasert sein.
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In einer ersten bevorzugten Ausführungsform sind alle Formiereinheiten zur Herstellung einer einzelnen Lage aus wenigstens einer Faserstoffsuspension oberhalb des Bands zur Aufnahme und Weiterführung der wenigstens zwei hergestellten Lagen aus wenigstens einer Faserstoffsuspension angeordnet und alle hergestellten Lagen aus wenigstens einer Faserstoffsuspension werden mittels eines jeweiligen Gautschelements, insbesondere einer Gautschwalze unmittelbar oder mittelbar an das Band übergeben. Hierdurch kann unter anderem die Bauhöhe der erfindungsgemäßen Blattbildungsvorrichtung wesentlich minimiert werden.
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Und in einer zweiten bevorzugten Ausführungsform ist eine erste Formiereinheit zur Herstellung einer ersten Lage aus wenigstens einer Faserstoffsuspension unterhalb des Bands zur Aufnahme und Weiterführung der wenigstens zwei hergestellten Lagen aus wenigstens einer Faserstoffsuspension und mindestens eine weitere Formiereinheit zur Herstellung mindestens einer weiteren Lage aus wenigstens einer Faserstoffsuspension oberhalb des Bands zur Aufnahme und Weiterführung der wenigstens zwei hergestellten Lagen aus wenigstens einer Faserstoffsuspension angeordnet. Weiterhin wird die mittels der ersten Formiereinheit hergestellte erste Lage aus wenigstens einer Faserstoffsuspension mittels eines Gautschelements, insbesondere einer Gautschwalze und einer vorzugsweise auf der Gegenseite des Bands angeordneten Presswalze, insbesondere einer Schuhwalze unmittelbar an das Band übergeben und die mittels der mindestens einen weiteren Formiereinheit hergestellten mindestens eine weitere Lage aus wenigstens einer Faserstoffsuspension wird jeweils mittels eines Gautschelements, insbesondere einer Gautschwalze mittelbar an das Band übergeben. Hierdurch kann unter anderem die Baulänge der erfindungsgemäßen Blattbildungsvorrichtung wesentlich minimiert werden.
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Bei beiden bevorzugten Ausführungsformen erzeugt das vorzugsweise einstellbare Gautschelement, insbesondere die vorzugsweise einstellbare Gautschwalze aufgrund eines Eintauchens in den Bandverlauf einen Banddruck im Bereich von 0,2 bis 50 kPa, vorzugsweise von 1 bis 10 kPa, insbesondere von 3 kPa. Zudem erzeugt das vorzugsweise einstellbare Gautschelement, insbesondere die vorzugsweise einstellbare Gautschwalze eine Linienlast eine Linienlast von 1 bis 10 kN/m, vorzugsweise von 3 bis 8 kN/m, insbesondere von 4 bis 6 kN/m. Dadurch kann mit einem niedrigeren Spitzendruck vergautscht werden.
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Und bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Presswalze, insbesondere die Schuhwalze bevorzugt einen Bezug mit einer Härte im Bereich von 20 bis 400 P&J, vorzugsweise von 40 bis 300 P&J, insbesondere von 50 bis 200 P&J, auf. Dadurch kann mit einem höheren Spitzendruck vergautscht werden.
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In beiden bevorzugten Ausführungsformen ist wenigstens ein Sieb einer Formiereinheit bevorzugt ein Langsieb. Selbstverständlich können auch alle Siebe der Formiereinheiten der erfindungsgemäßen Blattbildungsvorrichtung Langsiebe sein. durch wird erreicht, dass die Funktionsseite der herzustellenden zwei- oder mehrlagigen Faserstoffbahn keine Markierungen, wie beispielsweise Sieb- und/oder Filzmarkierungen, und keine Auswaschungen von Fein- und/oder Füllstoffen aufweist.
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Weiterhin weist wenigstens eine der Formiereinheiten bevorzugt ein zusätzliches und einen Obersiebsaugkasten umfassendes Obersieb auf. Dadurch kann für eine Mittellage mit einer hohen spezifischen Tonnage eine ausreichende Entwässerungskapazität zur Verfügung gestellt werden.
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Auch ist wenigstens eine Formiereinheit bevorzugt derart ausgebildet und/oder betreibbar, dass die in sie mittels eines Stoffauflaufs zugeführte Faserstoffsuspension eine Verweilzeit zwischen Strahlauftreffpunkt und Gautschelement, insbesondere Gautschwalze in einem Bereich von 0,01 bis 3,0 s, vorzugsweise von 0,1 bis 2,5 s, insbesondere von 0,1 bis 2,0 s, aufweist. Innerhalb dieser genannten Bereiche kann eine sichere Vergautschung der Lagen aus jeweils wenigstens einer Faserstoffsuspension gewährleistet werden.
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Ferner ist vor wenigstens einem Gautschelement, insbesondere einer Gautschwalze bevorzugt ein vorzugsweise geregelter Nasssauger zur weiteren Entwässerung der vorbei geführten Lage aus wenigstens einer Faserstoffsuspension angeordnet. Mit einem derartigen Nasssauger, der ein Vakuum im Bereich von 5 bis 65 kPa aufweisen kann, kann der optimale Trockengehalt der vorbei geführten Lage aus wenigstens einer Faserstoffsuspension im Hinblick auf eine sichere Vergautschung einfach eingestellt werden.
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Selbstverständlich kann auch wenigstens ein Stoffauflauf der erfindungsgemäßen Blattbildungsvorrichtung ein mehrschichtiger Stoffauflauf sein. Dieser mehrschichtige Stoffauflauf kann mit wenigsten zwei unterschiedlichen Stoffen bzw. Stoffteilströmen unterschiedlicher Zusammensetzung für verschiedene Schichten beschickt werden. Auch kann wenigstens eine durch einen Stoffauflauf zugeführte Faserstoffsuspension eine Stoffdichte im Bereich von 0,1 bis 1,5%, vorzugsweise von 0,5 bis 1,2%, insbesondere von 0,8%, aufweisen.
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Weiterhin weist das Band eine Dicke von 0,2 bis 4,0 mm, vorzugsweise von 0,5 bis 2,0 mm, insbesondere von 0,8 mm, auf. Ein zu dickes Band schädigt an den Umlenkstellen die herzustellende zwei- oder mehrlagige Faserstoffbahn infolge einer Überdehnung und ein zu dünnes Band weist eine zu geringe Standzeit auf.
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Das Band der erfindungsgemäßen Blattbildungsvorrichtung kann unterschiedlichste Aufbauten besitzen. So umfasst es bevorzugt eine vorzugsweise mit einem Faden- und/oder Fasergelege verstärkte Polyurethanschicht oder ein vorzugsweise mit einem Faden- und/oder Fasergelege verstärktes Gewebe oder Gelege, wobei die Fäden und/oder Fasern vorzugsweise zumindest Bestandteile aus Nylon, Aramid oder Carbon aufweisen, oder es besteht aus einem vorzugsweise korrosionsbeständigen Metallband, welches auf der glatten Aufnahmeseite mit einer Beschichtung, insbesondere einer Kunststoff- oder dünnen Keramikbeschichtung versehen ist. Eine derartige Beschichtung weist allgemein eine gute Abgabeeigenschaft der herzustellenden zwei- oder mehrlagigen Faserstoffbahn auf.
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Unabhängig von dem Aufbau des Bands kann mindestens eine dem Fachmann bekannte Vorrichtung zur Reinigung des Bands, insbesondere ein Schaber oder eine HD-Einheit vorgesehen sein.
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Die auf einem Band geführte und aus Lagen aus wenigstens einer Faserstoffsuspensionen bestehende zwei- oder mehrlagige Faserstoffbahn ist bevorzugt durch eine mindestens ein Presswalzenpaar aufweisende und einseitig befilzte Presse geführt, welche eine vorzugsweise regelbare Presskraft im Bereich von 5 bis 80 kN/m, vorzugsweise von 10 bis 50 kN/m, insbesondere von 25 bis 40 kN/m, aufweist. Durch diese Vorpressung wird für die Pickup-Stelle ein höherer Trockengehalt in der herzustellenden zwei- oder mehrlagigen Faserstoffbahn erzeugt, welcher die Bahnabgabe deutlich verbessert.
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Hierbei weist die das Band führende Presswalze bevorzugt einen Kunststoffbezug auf. Die andere, den Pressfilz führende Presswalze ist bevorzugt mit einem Speichervolumen, insbesondere Rillungen, Lochungen, Blindbohrungen oder dergleichen versehen. Auch weist die Presse bevorzugt eine Pressebene auf, die unter einem Winkel von ≥ 10°, vorzugsweise von ≥ 15°, insbesondere von ≥ 20°, zur Vertikalen geneigt ist. Mit dieser Geometrie kann das Presswasser sicher abgeführt und somit einer Rückbefeuchtung der herzustellenden zwei- oder mehrlagigen Faserstoffbahn vermieden werden.
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Eine mindestens ein Presswalzenpaar aufweisende und einseitig befilzte Presse ist beispielsweise in folgenden Druckschriften offenbart:
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Der diesbezügliche Inhalt dieser Druckschriften wird hiermit zum Gegenstand der vorliegenden Beschreibung gemacht.
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Der Pressfilz der einseitig befilzten Presse kann ein Trockengewicht von ≥ 500 g/m2, vorzugsweise von 1.500 g/m2 insbesondere von 2.000 g/m2, besitzen und es kann mindestens eine dem Fachmann bekannte Vorrichtung zur Reinigung des Pressfilzes, insbesondere ein Rohrsauger vorgesehen sein. Zudem kann zumindest eine Presswalze mittels mindestens einer dem Fachmann bekannten Schabereinrichtung beschabert sein. Und vor der Presse kann mindestens ein die oberste Lage aus wenigstens einer Faserstoffsuspension besprühender und vorzugsweise regelbarer Dampfblaskasten vorgesehen sein. Selbstverständlich kann auch zumindest eine Presswalze als eine dem Fachmann bekannte Durchbiegungsausgleichswalze ausgebildet sein.
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Die erfindungsgemäße Blattbildungsvorrichtung eignet sich in besonderer Weise auch für eine Verwendung in einer Maschine zur Herstellung einer zwei- oder mehrlagigen Faserstoffbahn, insbesondere einer vorzugsweise gestrichenen Karton- oder Verpackungspapierbahn, aus wenigstens zwei Faserstoffsuspensionen.
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Diese Maschine kann als Hauptgruppen (Unterprozesse) zumindest die erfindungsgemäße Blattbildungsvorrichtung mit dem eine glatte Aufnahmeseite aufweisenden Band, Nasspressen, insbesondere zwei einfach befilzte Schuhpressen mit einer voll gestützten Bahnführung, eine Vortrockenpartie, eine Leimpresse, eine Nachtrockenpartie, ein Streichaggregat zur Aufbringung eines Klingenstrichs auf die Decke, ein Streichaggregat zur Aufbringung eines Klingenstrichs auf den Rücken und eine Aufrollung aufweisen. Die Maschine weist also im Vergleich mit bekannten Maschinen eine deutlich reduzierte Anzahl von Hauptgruppen auf. Zudem kann die Maschine vereinfacht (keine Offset-Presse, kein Yankee-Zylinder, kein Heißglättwerk, kein Stahlband-Kalander, etc.), die Investitionskosten gesenkt (weniger aufwändige Hauptgruppen) und Rohstoff eingespart (Gewinn an Dicke, da keine Offset-Presse und/oder kein Heißnipkalander → „Dickenkiller”) werden.
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Weiterhin kann die Maschine ergänzend und/oder alternativ noch folgende Hauptgruppen aufweisen:
- – Erfindungsgemäße Blattbildungsvorrichtung zur Herstellung einer vierlagigen, eine zusätzliche Schonschicht aufweisenden Faserstoffbahn;
- – Erfindungsgemäße Blattbildungsvorrichtung zur Herstellung einer fünflagigen Faserstoffbahn;
- – Presse mit einer Doppelfilzführung;
- – Zwei Pressen mit einer jeweiligen Doppelfilzführung und einer Presse mit Filz/Band;
- – Drei Pressen mit einer jeweiligen Doppelfilzführung und einer Presse mit Filz/Band (Band unten);
- – Zwei Streichaggregate zur Aufbringung von zwei Klingenstrichen auf die Decke;
- – Drei Streichaggregate zur Aufbringung von drei Klingenstrichen auf die Decke;
- – Streichaggregat zur Aufbringung eines Vorstrichs (Filmstrich, Simultanstrich) auf die zwei- oder mehrlagige Faserstoffbahn;
- – Curtain Coater zur Aufbringung eines Zwischenstrichs auf die zwei- oder mehrlagige Faserstoffbahn;
- – Hartnip- oder Softnip-Kalander vor dem ersten Strich;
- – Kalander mit einem Nip vor der Aufrollung;
- – Softkalander vor der Aufrollung; und/oder
- – Zwei Softkalander vor der Aufrollung (1 × Decke und 1 × Rücken).
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
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Es zeigen
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1 eine schematische Seitenteilansicht einer Maschine zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn mit einer ersten bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Blattbildungsvorrichtung;
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2 eine schematische Seitenteilansicht einer Maschine zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn mit einer zweiten bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Blattbildungsvorrichtung;
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3 eine Detailansicht der in der 2 dargestellten zweiten bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Blattbildungsvorrichtung in einer ersten erweiterten Ausführung;
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4 eine Detailansicht der in der 2 dargestellten zweiten bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Blattbildungsvorrichtung in einer dritten erweiterten Ausführung;
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5 eine schematische Seitenteilansicht einer Maschine zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn mit einer dritten bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Blattbildungsvorrichtung;
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6 eine schematische Seitenteilansicht einer Maschine zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn mit einer vierten bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Blattbildungsvorrichtung;
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Die 1 zeigt eine schematische Seitenteilansicht einer Maschine 100 zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn 200 mit einer Blattbildungsvorrichtung 1. Die mehrlagige Faserstoffbahn 200, insbesondere einer Karton- oder Verpackungspapierbahn wird aus mehreren, vorzugsweise unterschiedlichen Faserstoffsuspensionen 2 hergestellt. Die Unterschiede in den Faserstoffsuspensionen 2 liegen beispielsweise in Zusammensetzung, Gewicht und dergleichen.
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Die dargestellte Blattbildungsvorrichtung 1 umfasst drei jeweils mindestens einen Stoffauflauf 4.1, 4.2, 4.3 zur Zuführung der jeweiligen Faserstoffsuspension 2, mindestens ein Sieb 5.1, 5.2, 5.3 und mehrere, vorzugsweise unterschiedliche und dem Fachmann bekannte Entwässerungselemente 6 aufweisende Formiereinheiten 3.1, 3.2, 3.3 zur Herstellung einer einzelnen Lage L.1, L.2, L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2.
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Weiterhin umfasst die dargestellte Blattbildungsvorrichtung 1 ein Band 7 zur Aufnahme und Weiterführung der hergestellten Lagen L.1, L.2, L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2.
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Es ist vorgesehen, dass das die erste Lage L.1 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 unmittelbar, also direkt und die mindestens eine weitere Lage L.2, L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 mittelbar, also indirekt aufnehmende Band 7 eine glatte Aufnahmeseite 7.S mit einer Rauheit Rt im Bereich von 0,03 bis 0,3 mm, vorzugsweise von 0,05 bis 0,2 mm, insbesondere von 0,06 bis 0,1 mm, aufweist.
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In der Ausführungsform der 1 sind alle Formiereinheiten 3.1, 3.2, 3.3 zur Herstellung einer einzelnen Lage L.1, L.2, L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 oberhalb des Bands 7 zur Aufnahme und Weiterführung der hergestellten Lagen L.1, L.2, L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 angeordnet. Hierbei werden alle hergestellten Lagen L.1, L.2, L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 mittels eines jeweiligen Gautschelements 8.1, 8.2, 8.3, insbesondere einer Gautschwalze an das Band 7 übergeben.
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Weiterhin ist mindestens ein Sieb 5.1, 5.2, 5.3 einer Formiereinheit 3.1, 3.2, 3.3 zur Herstellung einer einzelnen Lage L.1, L.2, L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 ein Langsieb. In vorliegender Ausführungsform sind alle Siebe 5.1, 5.2, 5.3 aller Formiereinheiten 3.1, 3.2, 3.3 Langsiebe. Zusätzlich weist die zweite Formiereinheit 3.2 ein zusätzliches und einen dem Fachmann bekannten Obersiebsaugkasten 9 umfassendes Obersieb 5.22 auf.
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Es ist wenigstens eine Formiereinheit 3.1, 3.2, 3.3 derart ausgebildet und/oder betreibbar, dass die in sie mittels eines Stoffauflaufs 4.1, 4.2, 4.3 zugeführte Faserstoffsuspension 2 eine Verweilzeit 2.t zwischen Strahlauftreffpunkt 2.P und Gautschelement 8.1, 8.2, 8.3, insbesondere Gautschwalze in einem Bereich von 0,01 bis 3,0 s, vorzugsweise von 0,1 bis 2,5 s, insbesondere von 0,1 bis 2,0 s, aufweist.
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Und vor dem ersten Gautschelement 8.1, insbesondere der ersten Gautschwalze ist ein vorzugsweise geregelter und dem Fachmann bekannter Nasssauger 10 zur weiteren Entwässerung der vorbei geführten Lage L.1 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 angeordnet.
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Selbstverständlich kann auch wenigstens ein Stoffauflauf der erfindungsgemäßen Blattbildungsvorrichtung 1 ein mehrschichtiger Stoffauflauf sein. Dieser mehrschichtige Stoffauflauf kann mit wenigsten zwei unterschiedlichen Stoffen bzw. Stoffteilströmen unterschiedlicher Zusammensetzung für verschiedene Schichten beschickt werden. Auch kann wenigstens eine durch einen Stoffauflauf zugeführte Faserstoffsuspension eine Stoffdichte im Bereich von 0,1 bis 1,5%, vorzugsweise von 0,5 bis 1,2%, insbesondere von 0,8%, aufweisen.
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Das Band 7 der erfindungsgemäßen Blattbildungsvorrichtung 1 weist eine Dicke 7.d von 0,2 bis 4,0 mm, vorzugsweise von 0,5 bis 2,0 mm, insbesondere von 0,8 mm, auf.
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Auch kann das Band 7 unterschiedlichste Aufbauten besitzen. So umfasst es bevorzugt eine vorzugsweise mit einem Faden- und/oder Fasergelege verstärkte Polyurethanschicht oder ein vorzugsweise mit einem Faden- und/oder Fasergelege verstärktes Gewebe oder Gelege, wobei die Fäden und/oder Fasern vorzugsweise zumindest Bestandteile aus Nylon, Aramid oder Carbon aufweisen, oder es besteht aus einem vorzugsweise korrosionsbeständigen Metallband, welches auf der glatten Aufnahmeseite 7.S mit einer Beschichtung, insbesondere einer Kunststoff- oder dünnen Keramikbeschichtung versehen ist.
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Unabhängig von dem Aufbau des Bands 7 kann mindestens eine dem Fachmann bekannte Vorrichtung 11 zur Reinigung des Bands 7, insbesondere ein Schaber oder eine HD-Einheit vorgesehen sein.
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Am Ende der Blattbildungsvorrichtung 1 wird die aus Lagen L.1, L.2, L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 bestehende mehrlagige Faserstoffbahn 200 von einem über eine Abnahmeeinrichtung 12, insbesondere eine Pickup-Walze 12.1 geführten Pressfilz 13 in bekannter Weise abgenommen. Anschließend wird die mehrlagige Faserstoffbahn 200 unterseitig von einem Band 14 aufgenommen.
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Das Band 14 weist wie das Band 7 eine glatte Aufnahmeseite 14.S mit einer Rauheit Rt im Bereich von 0,03 bis 0,3 mm, vorzugsweise von 0,05 bis 0,2 mm, insbesondere von 0,06 bis 0,1 mm, auf.
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Danach ist die auf dem Band 14 geführte und mehrlagige Faserstoffbahn 200 durch eine ein Presswalzenpaar 15.P aufweisende und einseitig befilzte Presse 15 geführt, welche eine vorzugsweise regelbare Presskraft 15.K im Bereich von 5 bis 80 kN/m, vorzugsweise von 10 bis 50 kN/m, insbesondere von 25 bis 40 kN/m, aufweist. Die das Band 14 führende Presswalze 15.1 weist einen Kunststoffbezug auf und die andere, den Pressfilz 13 führende Presswalze 15.2 ist mit einem dem Fachmann bekannten Speichervolumen, insbesondere Rillungen, Lochungen, Blindbohrungen oder dergleichen versehen. Die einseitig befilzte Presse 15 weist also eine glatte Unterseite in Ausgestaltung des genannten Bands 14 oder einer Presswalze auf.
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Der ersten Presse 15 ist eine weitere, ein Presswalzenpaar 16.P aufweisende und einseitig befilzte Presse 16 (Offset-Presse) nachgeordnet, durch die die auf einem möglicherweise weiteren Band 17 geführte und mehrlagige Faserstoffbahn 200 geführt ist. Die zweite Presse 16 weist erneut eine vorzugsweise regelbare Presskraft 16.K im Bereich von 5 bis 80 kN/m, vorzugsweise von 10 bis 50 kN/m, insbesondere von 25 bis 40 kN/m, auf. Und die das Band 17 führende Presswalze 16.1 weist einen Kunststoffbezug auf und die andere, den Pressfilz 18 führende Presswalze 16.2 ist mit einem dem Fachmann bekannten Speichervolumen, insbesondere Rillungen, Lochungen, Blindbohrungen oder dergleichen versehen.
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Der Pressfilz der jeweiligen einseitig befilzten Presse kann ein Trockengewicht von ≥ 500 g/m2, vorzugsweise von 1.500 g/m2 insbesondere von 2.000 g/m2, besitzen und es kann mindestens eine dem Fachmann bekannte Vorrichtung zur Reinigung des einzelnen Pressfilzes, insbesondere ein Rohrsauger vorgesehen sein. Zudem kann zumindest eine Presswalze mittels mindestens einer dem Fachmann bekannten Schabereinrichtung beschabert sein. Und vor der Presse kann mindestens ein die oberste Lage aus wenigstens einer Faserstoffsuspension besprühender und vorzugsweise regelbarer Dampfblaskasten vorgesehen sein. Selbstverständlich kann auch zumindest eine Presswalze als eine dem Fachmann bekannte Durchbiegungsausgleichswalze ausgebildet sein.
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Weiterhin kann nach jeder Presse 15, 16 die aus Lagen L.1, L.2, L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 bestehende mehrlagige Faserstoffbahn 200 in einer dem Fachmann bekannten Weise geschnitten werden.
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Anschließend wird die aus Lagen L.1, L.2, L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 bestehende mehrlagige Faserstoffbahn 200 an eine dem Fachmann bekannte Trockenpartie übergeben.
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Die 2 zeigt eine erneut schematische Seitenteilansicht einer Maschine 100 zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn 200 mit einer Blattbildungsvorrichtung 1. Die mehrlagige Faserstoffbahn 200, insbesondere einer Karton- oder Verpackungspapierbahn wird aus mehreren, vorzugsweise unterschiedlichen Faserstoffsuspensionen 2 hergestellt. Die Unterschiede in den Faserstoffsuspensionen 2 liegen beispielsweise in Zusammensetzung, Gewicht und dergleichen.
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Da der Aufbau der in dieser 2 zumindest teilsweise dargestellten Maschine 100 zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn 200 im Wesentlichen dem Aufbau der in der 1 dargestellten Maschine 100 zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn 200 entspricht, wird hiermit auf die Beschreibung der 1 Bezug genommen und verwiesen.
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Es ist wiederum vorgesehen, dass das die erste Lage L.1 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 unmittelbar und die mindestens eine weitere Lage L.2, L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 mittelbar aufnehmende Band 7 eine glatte Aufnahmeseite 7.S mit einer Rauheit Rt im Bereich von 0,03 bis 0,3 mm, vorzugsweise von 0,05 bis 0,2 mm, insbesondere von 0,06 bis 0,1 mm, aufweist.
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Jedoch ist in der Ausführungsform der 2 eine erste Formiereinheit 3.1 zur Herstellung einer ersten Lage L.1 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 unterhalb des Bands 7 zur unmittelbaren, also direkten Aufnahme und Weiterführung der hergestellten Lagen L.1, L.2, L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 angeordnet. Zwei weitere Formiereinheiten 3.2, 3.3 zur Herstellung zweier weiterer Lagen L.2, L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 sind oberhalb des Bands 7 zur mittelbaren, also indirekten Aufnahme und Weiterführung der hergestellten Lagen L.1, L.2, L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsus-pension 2 angeordnet. Das Band 7 dient also als Umkehrband für die erste Lage L.1 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2.
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Die mittels der ersten Formiereinheit 3.1 hergestellte erste Lage 3.1 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 wird bei einem Trockengehalt von < 25% mittels eines Gautschelements 8.1, insbesondere einer Gautschwalze unmittelbar an das Band 7 übergeben. Und die mittels der zwei weiteren Formiereinheiten 3.2, 3.3 hergestellten zwei weiteren Lagen L.2, L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 werden jeweils mittels eines Gautschelements 8.2, 8.3, insbesondere einer Gautschwalze mittelbar an das Band 7 übergeben.
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Zusätzlich weisen die zweite und dritte Formiereinheit 3.2, 3.3 jeweils ein zusätzliches und einen dem Fachmann bekannten Obersiebsaugkasten 9 umfassendes Obersieb 5.22, 5.32 auf.
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Die 3 zeigt eine Detailansicht der in der 2 dargestellten zweiten bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Blattbildungsvorrichtung 1 in einer ersten erweiterten Ausführung.
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Und vor dem ersten Gautschelement 8.1, insbesondere der ersten Gautschwalze ist ein vorzugsweise geregelter und dem Fachmann bekannter Nasssauger 10 zur weiteren Entwässerung und vorzugsweisen Steuerung des Trockengehalts der vorbei geführten Lage L.1 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 angeordnet.
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Die mittels der ersten Formiereinheit 3.1 hergestellte erste Lage L.1 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 wird mittels eines Gautschelements 8.1, insbesondere einer Gautschwalze und einer vorzugsweise auf der Gegenseite des Bands 7 angeordneten Presswalze 19 unmittelbar an das Band 7 übergeben.
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Das vorzugsweise einstellbare Gautschelement 8.1, insbesondere die vorzugsweise einstellbare Gautschwalze erzeugt aufgrund eines Eintauchens in den Bandverlauf einen Banddruck 7.p im Bereich von 0,2 bis 50 kPa, vorzugsweise von 1 bis 10 kPa, insbesondere von 3 kPa. Weiterhin erzeugt das vorzugsweise einstellbare Gautschelement 8.1, insbesondere die vorzugsweise einstellbare Gautschwalze eine Linienlast 8.L von 1 bis 10 kN/m, vorzugsweise von 3 bis 8 kN/m, insbesondere von 4 bis 6 kN/m.
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Weiterhin weist die Presswalze 19 einen Bezug 19.1 mit einer Härte H im Bereich von 20 bis 400 P&J, vorzugsweise von 40 bis 300 P&J, insbesondere von 50 bis 200 P&J, auf. Der Abnahmepunkt der ersten Lage L.1 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 von dem ersten Sieb 5.1 ist zumindest in Maschinenquerrichtung oder in Z-Richtung einstellbar.
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Die 4 zeigt eine Detailansicht der in der 2 dargestellten zweiten bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Blattbildungsvorrichtung 1 in einer dritten erweiterten Ausführung.
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Die mittels der ersten Formiereinheit 3.1 hergestellte erste Lage L.1 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 wird mittels eines Gautschelement 8.1, insbesondere einer Gautschwalze unmittelbar an das Band 7 übergeben. Anstelle einer vorzugsweise auf der Gegenseite des Bands 7 angeordneten Presswalze 19 (vgl. 3) ist nun eine alternative und vorzugsweise auf der Gegenseite des Bands 7 angeordnete Blaseinrichtung 21 vorgesehen, deren Blasstrahlen 22 (Pfeile) die Unterseite des ersten Siebs 5.1 mit einem Überdruck p0 beaufschlagen und somit die Übergabe der ersten Lage L.1 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 von dem ersten Sieb 5.1 an das Band 7 unterstützen.
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Das vorzugsweise einstellbare Gautschelement 8.1, insbesondere die vorzugsweise einstellbare Gautschwalze erzeugt aufgrund eines Eintauchens in den Bandverlauf einen Banddruck 7.p im Bereich von 0,2 bis 50 kPa, vorzugsweise von 1 bis 10 kPa, insbesondere von 3 kPa. Weiterhin erzeugt das vorzugsweise einstellbare Gautschelement 8.1, insbesondere die vorzugsweise einstellbare Gautschwalze eine Linienlast 8.L von 1 bis 10 kN/m, vorzugsweise von 3 bis 8 kN/m, insbesondere von 4 bis 6 kN/m.
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Die 5 zeigt wiederum eine schematische Seitenteilansicht einer Maschine 100 zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn 200 mit einer Blattbildungsvorrichtung 1. Die mehrlagige Faserstoffbahn 200, insbesondere einer Karton- oder Verpackungspapierbahn wird aus mehreren, vorzugsweise unterschiedlichen Faserstoffsuspensionen 2 hergestellt. Die Unterschiede in den Faserstoffsuspensionen 2 liegen beispielsweise in Zusammensetzung, Gewicht und dergleichen.
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Da der Aufbau der in dieser 5 zumindest teilweise dargestellten Maschine 100 zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn 200 im Wesentlichen dem Aufbau der in der 2 dargestellten Maschine 100 zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn 200 entspricht, wird hiermit auf die Beschreibung der 2 Bezug genommen und verwiesen.
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Es ist wiederum vorgesehen, dass das die erste Lage L.1 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 unmittelbar und die mindestens eine weitere Lage L.2, L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 mittelbar aufnehmende Band 7 eine glatte Aufnahmeseite 7.S mit einer Rauheit Rt im Bereich von 0,03 bis 0,3 mm, vorzugsweise von 0,05 bis 0,2 mm, insbesondere von 0,06 bis 0,1 mm, aufweist.
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In einer Erweiterung ist in dieser Ausführungsform der 5 bereits eine ein Presswalzenpaar 23.P aufweisende und einseitig befilzte Presse 23 in dem Bereich der Blattbildungsvorrichtung 1 angeordnet, durch welche die mehrlagige Faserstoffbahn 200 geführt ist. Die Presse 23 weist eine vorzugsweise regelbare Presskraft 23.K im Bereich von 5 bis 80 kN/m, vorzugsweise von 10 bis 50 kN/m, insbesondere von 25 bis 40 kN/m, auf. Die das Band 7 führende Presswalze 23.1, die zugleich eine Umlenkwalze der Blattbildungsvorrichtung 1 ist, weist einen Kunststoffbezug auf und die andere, den Pressfilz 24 führende Presswalze 23.2 ist mit einem dem Fachmann bekannten Speichervolumen, insbesondere Rillungen, Lochungen, Blindbohrungen oder dergleichen versehen.
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Weiterhin weist die Presse 23 eine Pressebene 23.E auf, die unter einem Winkel W von ≥ 10°, vorzugsweise von ≥ 15°, insbesondere von ≥ 20°, zur Vertikalen V geneigt ist. Vor der Presse 23 ist mindestens ein die oberste Lage L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 besprühender und vorzugsweise regelbarer Dampfblaskasten 25 vorgesehen. Und nach der Presse 23 wird die aus Lagen L.1, L.2, L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 bestehende mehrlagige Faserstoffbahn 200 mittels einer Schneideinrichtung 26 randseitig geschnitten.
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Die 6 zeigt eine schematische vierte Seitenteilansicht einer Maschine 100 zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn 200 mit einer Blattbildungsvorrichtung 1. Die mehrlagige Faserstoffbahn 200, insbesondere einer Karton- oder Verpackungspapierbahn wird aus mehreren, vorzugsweise unterschiedlichen Faserstoffsuspensionen 2 hergestellt. Die Unterschiede in den Faserstoffsuspensionen 2 liegen beispielsweise in Zusammensetzung, Gewicht und dergleichen.
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Da der Aufbau der in dieser 6 zumindest teilweise dargestellten Maschine 100 zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn 200 im Wesentlichen dem Aufbau der in der 2 dargestellten Maschine 100 zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn 200 entspricht, wird hiermit auf die Beschreibung der 2 Bezug genommen und verwiesen.
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Es ist wiederum vorgesehen, dass das die erste Lage L.1 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 unmittelbar und die mindestens eine weitere Lage L.2, L.3 aus wenigstens einer Faserstoffsuspension 2 mittelbar aufnehmende Band 7 eine glatte Aufnahmeseite 7.S mit einer Rauheit Rt im Bereich von 0,03 bis 0,3 mm, vorzugsweise von 0,05 bis 0,2 mm, insbesondere von 0,06 bis 0,1 mm, aufweist.
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In einer Abänderung ist in dieser Ausführungsform der 6, wie in der Ausführungsform der 5, bereits eine ein Presswalzenpaar 27.P aufweisende und einseitig befilzte Presse 27 in dem Bereich der Blattbildungsvorrichtung 1 angeordnet, durch welche die mehrlagige Faserstoffbahn 200 geführt ist. Die Presse 27 weist eine vorzugsweise regelbare Presskraft 27.K im Bereich von 5 bis 80 kN/m, vorzugsweise von 10 bis 50 kN/m, insbesondere von 25 bis 40 kN/m, auf. Die das Band 7 führende Presswalze 27.1, die zugleich eine Umlenkwalze der Blattbildungsvorrichtung 1 ist, weist einen Kunststoffbezug auf und die andere, den Pressfilz 28 führende Presswalze 27.2, die zugleich eine Pickup-Walze der Blattbildungsvorrichtung 1 ist, ist mit einem dem Fachmann bekannten Speichervolumen, insbesondere Rillungen, Lochungen, Blindbohrungen oder dergleichen versehen. Die Presse 27 könnte man als eine „Aufgautschpresse” bezeichnen.
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Die in den 1 bis 6 zumindest teilweise dargestellten erfindungsgemäßen Blattbildungsvorrichtungen 1 eignen sich in besonderem Maße zur Verwendung in einer Maschine 100 zur Herstellung einer zwei- oder mehrlagigen Faserstoffbahn 200, insbesondere einer vorzugsweise gestrichenen Karton- oder Verpackungspapierbahn, aus wenigstens zwei Faserstoffsuspensionen 2.
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Diese Maschine 100 kann als Hauptgruppen (Unterprozesse) zumindest die erfindungsgemäße Blattbildungsvorrichtung 1 mit dem eine glatte Aufnahmeseite 7.S aufweisenden Band 1, Nasspressen, insbesondere zwei einfach befilzte Schuhpressen mit einer voll gestützten Bahnführung, eine Vortrockenpartie, eine Leimpresse, eine Nachtrockenpartie, ein Streichaggregat zur Aufbringung eines Klingenstrichs auf die Decke, ein Streichaggregat zur Aufbringung eines Klingenstrichs auf den Rücken und eine Aufrollung aufweisen. Die Maschine weist also im Vergleich mit bekannten Maschinen eine deutlich reduzierte Anzahl von Hauptgruppen auf.
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Weiterhin kann die Maschine 200 ergänzend und/oder alternativ noch folgende Hauptgruppen aufweisen:
- – Erfindungsgemäße Blattbildungsvorrichtung 1 zur Herstellung einer vierlagigen, eine zusätzliche Schonschicht aufweisenden Faserstoffbahn 200;
- – Erfindungsgemäße Blattbildungsvorrichtung 1 zur Herstellung einer fünflagigen Faserstoffbahn 200;
- – Presse mit einer Doppelfilzführung;
- – Zwei Pressen mit einer jeweiligen Doppelfilzführung und einer Presse mit Filz/Band;
- – Drei Pressen mit einer jeweiligen Doppelfilzführung und einer Presse mit Filz/Band (Band unten);
- – Zwei Streichaggregate zur Aufbringung von zwei Klingenstrichen auf die Decke;
- – Drei Streichaggregate zur Aufbringung von drei Klingenstrichen auf die Decke;
- – Streichaggregat zur Aufbringung eines Vorstrichs (Filmstrich, Simultanstrich) auf die zwei- oder mehrlagige Faserstoffbahn 200;
- – Curtain Coater zur Aufbringung eines Zwischenstrichs auf die zwei- oder mehrlagige Faserstoffbahn;
- – Hartnip- oder Softnip-Kalender vor dem ersten Strich;
- – Kalender mit einem Nip vor der Aufrollung;
- – Softkalander vor der Aufrollung; und/oder
- – Zwei Softkalander vor der Aufrollung (1 × Decke und 1 × Rücken).
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Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die Erfindung eine Blattbildungsvorrichtung der eingangs genannten Arten geschaffen wird, die die Herstellung einer zwei- oder mehrlagigen Faserstoffbahn mit einer Funktionsseite, die eine höchst mögliche initiale Glätte aufweist, fortwährend und prozesssicher gewährleistet. Die Entstehung von Markierungen, wie beispielsweise Sieb- und/oder Filzmarkierungen, und Auswaschungen von Fein- und/oder Füllstoffen in der herzustellenden zwei- oder mehrlagigen Faserstoffbahn wird hierbei weitestgehend vermieden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Blattbildungsvorrichtung
- 2
- Faserstoffsuspension
- 2.P
- Strahlauftreffpunkt
- 2.t
- Verweilzeit
- 3.1
- Formiereinheit; erste Formiereinheit
- 3.2
- Formiereinheit; weitere Formiereinheit
- 3.3
- Formiereinheit; weitere Formiereinheit
- 4.1
- Stoffauflauf
- 4.2
- Stoffauflauf
- 4.3
- Stoffauflauf
- 5.1
- Sieb
- 5.2
- Sieb
- 5.22
- Obersieb
- 5.3
- Sieb
- 5.32
- Obersieb
- 6
- Entwässerungselement
- 7
- Band
- 7.d
- Dicke
- 7.p
- Banddruck
- 7.S
- Glatte Aufnahmeseite
- 8.1
- Gautschelement; Gautschwalze
- 8.2
- Gautschelement; Gautschwalze
- 8.3
- Gautschelement; Gautschwalze
- 8.L
- Linienlast
- 9
- Obersiebsaugkasten
- 10
- Nasssauger
- 11
- Vorrichtung zur Reinigung des Bands; Schaber oder HD-Einheit
- 12
- Abnahmeeinrichtung
- 12.1
- Pickup-Walze
- 13
- Pressfilz
- 14
- Band
- 14.S
- Glatte Aufnahmeseite
- 15
- Presse
- 15.1
- Presswalze
- 15.2
- Presswalze
- 15.K
- Presskraft
- 15.P
- Presswalzenpaar
- 16
- Presse; Offset-Presse
- 16.1
- Presswalze
- 16.2
- Presswalze
- 16.K
- Presskraft
- 16.P
- Presswalzenpaar
- 17
- Band
- 18
- Pressfilz
- 19
- Presswalze; Schuhwalze
- 19.1
- Bezug
- 20
- Pressspalt
- 21
- Blaseinrichtung
- 22
- Glasstrahl (Pfeil)
- 23
- Presse
- 23.1
- Presswalze
- 23.2
- Presswalze
- 23.E
- Pressebene
- 23.K
- Presskraft
- 23.P
- Presswalzenpaar
- 24
- Pressfilz
- 25
- Dampfblaskasten
- 26
- Schneideinrichtung
- 27
- Presse
- 27.1
- Presswalze
- 27.2
- Presswalze
- 27.K
- Presskraft
- 27.P
- Presswalzenpaar
- 28
- Pressfilz
- 100
- Maschine zur Herstellung einer zwei- oder mehrlagigen Faserstoffbahn
- 200
- Zwei- oder mehrlagige Faserstoffbahn
- H
- Härte
- L.1
- Lage; erste Lage
- L.2
- Lage; weitere Lage
- L.3
- Lage; weitere Lage
- pÜ
- Überdruck
- Rt
- Rauheit
- V
- Vertikale
- W
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 464278 [0002]
- EP 1262596 A2 [0003]
- DE 10015828 A1 [0004]
- DE 19951928 A1 [0005]
- EP 1072721 A2 [0026, 0056]
- EP 1077283 B1 [0026, 0056]
- EP 1048780 B1 [0026, 0056]
- EP 1316641 B1 [0026, 0056]
- EP 1749926 B1 [0026, 0056]
- DE 102004003674 A1 [0026, 0056]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN ISO 4287:1998 [0008]