DE102008054401A1 - Desinfektionsvorrichtung für Körperbereiche - Google Patents
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Abstract
Es wird eine Desinfektionsvorrichtung (1) für Körperbereiche, insbesondere Hände (20), beschrieben. Die Vorrichtung umfasst ein erstes Gehäuse (5), wobei im ersten Gehäuse (5) eine Einrichtung (7) zur Generierung eines Desinfektionsmittels (10) angeordnet ist. Erfindungsgemäß ist die Einrichtung (7) durch eine Plasmaquelle (8) realisiert, welche ein Plasmagas (11), insbesondere ein atmosphärisches Plasmagas (11), als Desinfektionsmittel (10) generiert.
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung betrifft eine Desinfektionsvorrichtung für Körperbereiche, insbesondere Hände.
- Desinfektionsvorrichtungen für Körperbereiche dienen allgemein dazu, Körperbereiche vor einer möglichen Infektion zu schützen bzw. zu bewahren. Typischerweise werden dabei durch eine Aktivierung der Desinfektionsvorrichtung bestimmte Desinfektionsmittel freigegeben, die einem zu behandelnden Körperbereich zugeführt werden.
- Aus der Praxis sind Desinfektionsmittelspender bekannt, die häufig im medizinischen Umfeld eingesetzt werden, da dort in besonderem Maße ein hoher hygienischer Standard eingehalten werden muss. Der hohe hygienische Standard ist notwendig, um eine Infektion bei Personal und Patienten zu vermeiden. Da dabei ihre Hände durch die vielen Berührungs- und Kontaktmöglichkeiten einer erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt sind, sind die Personen in Krankenhäusern, Arztpraxen und medizinischen Labors besonders aufgefordert, mehrmals täglich und gründlich eine Reinigung und Desinfektion ihrer Hände vorzunehmen.
- Bei Aktivierung der bisher bekannten Desinfektionsvorrichtungen können unterschiedliche Desinfektionsmittel freigegeben werden. Es ist jedoch immer vorgesehen, dass das Desinfektionsmittel in fluidischer Form die Hände desinfiziert: Die erste Möglichkeit ist die Verwendung von alkoholischen Desinfektionsmitteln. So wird beispielsweise in
DE 10 2004 056 039 B4 ein Desinfektionsmittelspender mit einer Einrichtung zum Schutz vor unbeabsichtigten Auslösung einer Dosiervorrichtung beschrieben. Dadurch wird gemäß der Schrift vorteilhaft eine Fehlauslösung vermieden, die sonst durch das großflächige Auslaufen der Desinfektionsmitteln zu einer gefährlichen Alkoholverdampfung führen könnte. - Als Alternativen zu alkoholischen Desinfektionsmitteln kommen antibakterielle Lösungen oder auch Wasser mit speziellen Seifen zum Einsatz. Bei allen bisher bekannten Desinfektionsmitteln ist es also vorgesehen, dass die Hände mit einem Fluid gewaschen bzw. umspült wird. Nachteilig ist dabei, dass diese Behandlung mit einem Fluid eine relativ lange Mindestzeitdauer erfordert, da das Fluid zunächst überall an den Händen verteilt und danach eine gewisse Einwirkzeit eingehalten werden muss. Anschließend erfordert solch ein Vorgang zudem als einen weiteren Schritt eine Trocknung der Hände.
- Aus Zeitmangel wird häufig nicht die erforderliche Einwirkzeit und Gründlichkeit eingehalten. Letztendlich wird also die Infektionsgefahr ungewollt in Kauf genommen aufgrund des Zeitaufwands und Umständlichkeit der Benutzung einer solchen Vorrichtung.
- Weiter ist es auch bekannt, dass eine zuverlässige und ausreichende Behandlung mit einem Fluid bei bestimmten Bereichen eines Körperteils, bei sogenannten Problemzonen wie beispielsweise der Bereich unter den Fingernägeln, nur unter einem erhöhten Einsatz erzielt wird.
- Neben diesen grundsätzlichen Problemen gibt es je nach Art des Desinfektionsmittels weitere Nachteile. Die Behandlung mit alkoholischen Desinfektionsmitteln etwa wird von vielen Anwendern der Desinfektionsmittelspender als unangenehm empfunden, insbesondere bei einer trockenen Haut. Oft empfindet man bei dieser Behandlung auch ein Kältegefühl.
- Im übrigen kann eine häufige Behandlung der Hände mit Wasser und Seife und alkoholischen Desinfektionsmitteln zudem zu einer Schädigung der Haut und zur Ausbildung einer Kontaktdermatitis führen.
- Insgesamt besteht daher Bedarf nach einer Desinfektionsvorrichtung für Körperbereiche, die eine schnellere, sicherere, anwenderfreundlichere und/oder hautschonendere Behandlung der Körperbereiche im Vergleich mit bisher bekannten Desinfektionsvorrichtungen ermöglicht.
- Vorteile der Erfindung
- Die erfindungsgemäße Desinfektionsvorrichtung hat den Vorteil, dass sie auf eine Behandlung der Körperbereiche mittels eines Fluids vollkommen verzichten kann. Daraus resultiert vorteilhaft die Beseitigung aller Nachteile, die wie oben beschrieben aus bisher bekannten Desinfektionsvorrichtungen resultieren.
- Diese Wirkung wird mit einer erfindungsgemäß vorgesehen Einrichtung zur Generierung eines Desinfektionsmittels in der Desinfektionsvorrichtung erzielt, wobei die Einrichtung durch eine Plasmaquelle realisiert ist.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und in der Beschreibung beschrieben.
- Zeichnung
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
-
1a ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Desinfektionsvorrichtung vor der Aktivierung der Plasmaquelle, und -
1b das Ausführungsbeispiel aus1a nach Aktivierung der Plasmaquelle. - Beschreibung der Ausführungsbeispiele
- Mit Hilfe der
1a und1b wird die Erfindung erläutert: Grundsätzlich umfasst die erfindungsgemäße Desinfektionsvorrichtung1 für Körperbereiche, insbesondere Hände20 , ein erstes Gehäuse5 , wobei im ersten Gehäuse5 eine Einrichtung7 zur Generierung eines Desinfektionsmittels10 angeordnet ist. Wesentlich für die Erfindung ist, dass die Einrichtung7 durch eine Plasmaquelle8 zur Generierung eines Plasmagases11 , insbesondere eines atmosphärischen Plasmagases11 , als Desinfektionsmittel10 realisiert ist. Als eine geeignete Plasmaquelle8 hierfür kann eine Korona-, Barriere- oder eine Mikroplasmaquelle vorgesehen werden. Auch ist der Einsatz einer Plasmaquelle8 mit potentialfreien Elektrodenentladungen möglich. - Durch die Verwendung eines Plasmagases als Desinfektionsmittel können viele Vorteile gegenüber dem bisherigen Stand der Technik erzielt werden. Die Erfindung bietet eine schnelle und zuverlässige Desinfektion der Körperbereiche, da sich Keime durch Plasmagas rasch und sicher abtöten lassen. Da die Anwendung der erfindungsgemäßen Desinfektionsvorrichtung
1 schnell und unkompliziert verläuft, kann mit einer hohen Akzeptanz seitens der Anwender gerechnet werden. - Zudem handelt es sich bei einer Plasmabehandlung um ein trockenes Verfahren, so dass ein starker Rückgang der Hautirritationen, die sonst durch Wasser und Seife oder alkoholischen Desinfektionsmitteln verursacht werden, zu erwarten ist.
- Es wird darauf hingewiesen, dass die Desinfektionsvorrichtung
1 in folgendem Ausführungsbeispiel durch eine Desinfektionsvorrichtung1 für Hände realisiert ist. Dies hat nur einen stellvertretenden Charakter. Grundsätzlich kann die erfindungsgemäße Desinfektionsvorrichtung1 für jeden anderen Körperbereich, für den eine Desinfektionsbehandlung durchgeführt werden kann, vorgesehen sein. - Im Ausführungsbeispiel gemäß
1a und1b ist weiter ein zweites Gehäuse15 vorgesehen. Dieses zweite Gehäuse15 bildet einen Behandlungsbereich16 für die Hände20 . So wird einerseits für den Anwender der Desinfektionsvorrichtung1 ein klarer Bereich zur Behandlung definiert. Andererseits bietet das zweite Gehäuse15 auch für das generierte Plasmagas11 eine klare definierte Zone. - Im übrigen können das erste
5 und das zweite Gehäuse15 aus einem zusammenhängenden Einzelstück oder aus zwei miteinander verbundenen Einzelstücken bestehen. - Das zweite Gehäuse
15 weist weiter eine Öffnung17 auf zur Ein- und Ausführung der Hände20 . In1a ist die zu behandelnde Hand20 noch vor der Einführung in den Behandlungsbereich16 dargestellt, während in1b die Hand20 im Behandlungsbereich16 eingeführt ist. - Es wird ferner vorgeschlagen, dass die Plasmaquelle
8 und der Behandlungsbereich16 derart ausgebildet und zueinander angeordnet sind, dass das durch die Plasmaquelle8 generierte Plasmagas11 vollständig den Behandlungsbereich16 ausfüllt. Diese Maßnahme sorgt dafür, dass Hände20 im Behandlungsbereich16 vollständig umspült werden. So wird eine zuverlässige Wirkung der Behandlung am optimalsten gewährleistet. - Weitere vorteilhafte Merkmale werden nun ohne eine Darstellung in den Figuren erläutert: In einer besonderen Ausführungsform ist ein Ventilator in der Desinfektionsvorrichtung
1 vorgesehen, mit dem das Plasmagas11 dem Behandlungsbereich16 zugeführt wird. Das Plasmagas11 wird nach seiner Generierung durch die Plasmaquelle8 mittels des Ventilators gezielt in eine bevorzugte Richtung gelenkt, so dass der Behandlungsbereich16 schneller mit dem Plasmagas11 vollständig ausgefüllt ist als im Vergleich ohne solch einen Ventilator. - Übrigens kann der Ventilator auch dazu beitragen, dass ein unerwünschtes Austreten von reaktiven Gasen aus der Desinfektionsvorrichtung
1 in die Umgebung vermieden wird. Der Ventilator ist an einer geeigneten Position angebracht mit einer geeigneten Strömungsrichtung, und wirkt so einem Austreten von reaktiven Gasen entgegen. Alternativ oder auch in Kombination mit den Ventilator kann auch ein Filtersystem vorgesehen sein zur Vermeidung eines Austretens von reaktiven Gasen. Somit wird eine Belästigung der Anwender der Desinfektionsvorrichtung1 effektiv vermieden. - Es ist auch sehr sinnvoll, wenn ein Auslöser zur Aktivierung der Plasmaquelle
8 vorgesehen ist. So ist es nicht notwendig, dass die Plasmaquelle8 ständig aktiviert sein muss. Stattdessen wird durch den Auslöser nur bei einem tatsächlich vorhandenden Bedarf die Plasmaquelle8 aktiviert. Vorteilhaft kann der Auslöser durch eine Lichtschranke ausgebildet sein. Dieser Auslöser kann ein Auslöser zur manuellen Aktivierung der Plasmaquelle8 sein. Alternativ oder zusätzlich dazu kann ein Auslöser zur automatischen Aktivierung der Plasmaquelle8 ausgebildet sein. Dieser Auslöser aktiviert automatisch die Plasmaquelle8 , sobald Hände20 in den Behandlungsbereich16 eingeführt werden. So können beide Hände20 gleichzeitig in den Behandlungsbereich16 eingeführt werden, da keine Hand den Auslöser betätigen muss. - Es kann auch eine Zeitschaltuhr vorgesehen sein zur Begrenzung der Behandlungsdauer. Nach Ablauf einer festgelegten Zeitdauer, die mit der Aktivierung der Plasmaquelle
8 beginnt, wird die Plasmaquelle8 wieder deaktiviert und die Behandlung automatisch beendet. Der Anwender braucht daher nicht selbst auf die geeignete Behandlungsdauer zu achten. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004056039 B4 [0004]
Claims (12)
- Desinfektionsvorrichtung (
1 ) für Körperbereiche, insbesondere Hände (20 ), umfassend ein erstes Gehäuse (5 ), wobei im ersten Gehäuse (5 ) eine Einrichtung (7 ) zur Generierung eines Desinfektionsmittels (10 ) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (7 ) durch eine Plasmaquelle (8 ) zur Generierung eines Plasmagases (11 ), insbesondere eines atmosphärischen Plasmagases (11 ), als Desinfektionsmittel (10 ) realisiert ist. - Vorrichtung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Plasmaquelle (8 ) durch eine Korona-, Barriere-, Mikroplasmaquelle oder durch eine Plasmaquelle (8 ) mit potentialfreien Elektrodenentladungen ausgebildet ist. - Vorrichtung (
1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites Gehäuse (15 ) vorgesehen ist zur Bildung eines Behandlungsbereichs (16 ) für die Hände (20 ). - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gehäuse (
15 ) eine Öffnung (17 ) aufweist zur Ein- und Ausführung der Hände (20 ). - Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Plasmaquelle (
8 ) und der Behandlungsbereich (16 ) derart ausgebildet und zueinander angeordnet sind, dass das durch die Plasmaquelle (8 ) generierte Plasmagas (11 ) vollständig den Behandlungsbereich (16 ) ausfüllt. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Auslöser zur Aktivierung der Plasmaquelle (
8 ) vorgesehen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslöser zur manuellen Aktivierung der Plasmaquelle (
8 ) ausgebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslöser zur automatischen Aktivierung der Plasmaquelle (
8 ) ausgebildet ist, sobald Hände (20 ) in den Behandlungsbereich (16 ) eingeführt werden. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslöser zur Aktivierung der Plasmaquelle (
8 ) durch eine Lichtschranke ausgebildet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zeitschaltuhr vorgesehen ist zur Begrenzung der Behandlungsdauer.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ventilator vorgesehen ist zur Zuführung des durch die Plasamquelle (
8 ) generierten Plasmagases (11 ) in den Behandlungsbereich (16 ) und/oder zur Vermeidung eines Austretens von reaktiven Gasen aus der Desinfektionsvorrichtung (1 ). - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Filtersystem vorgesehen ist zur Vermeidung eines Austretens von reaktiven Gasen.
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