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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung und ein Verfahren zur hygienischen Aufbereitung von Gegenständen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 13.
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Es gibt eine Vielzahl von Geräten und Gerätekomponenten, die nach ihrem Gebrauch hygienisch so aufzubereiten sind, dass sie für einen erneuten Gebrauch zur Verfügung stehen. Dies sind beispielsweise Gegenstände, die auf dem Gebiet des Atemschutzes, der Tauchtechnik oder der Medizintechnik verwendet werden und mit der Körperfläche des Benutzers bzw. des Patienten und/oder dem Atemgas in Kontakt kommen. So werden beispielsweise Atemschutzmasken oder Gasflusssensoren nach ihrem Gebrauch mit Wasser und einem Reinigungsmittel wie z. B. Seife gewaschen und anschließend mit einem von dem Hersteller empfohlenen Desinfektionsmittel desinfiziert. Nach dieser Desinfektion werden die Masken bzw. Sensoren getrocknet. Dies erfolgt beispielsweise, indem sie einfach der Umgebungsluft ausgesetzt werden, oder unter Verwendung einer Hilfsvorrichtung, die ein Gebläse zum Erzeugen eines Luftstroms und eine Heizvorrichtung zum Erwärmen des Luftstroms aufweist. Insbesondere In der Medizintechnik sind diverse hygienische Aufbereitungsverfahren bekannt, wie z. B. die Wischdesinfektion, die Dampfsterilisation oder die Anwendung von Giften, z. B. Formaldehyd. Ferner ist es bekannt, eine desinfizierende Aufbereitung unter Verwendung eines Plasmas, d. h. eines zumindest teilweise ionisierten Gases vorzunehmen, das besonders reaktionsfreudige Radikale enthält, welche die Keime, die an den Oberflächen der zu desinfizierenden Gegenstände haften, abtöten. Eine hygienische Aufbereitung von Beatmungsgerätekomponenten mittels eines solchen Plasmas ist beispielsweise in der
DE 10 2004 024175 A1 beschrieben. Zur Erzeugung des Plasmas werden in der Regel sogenannte Plasmageneratoren eingesetzt, wie sie aus der
EP 2 223 704 A1 bekannt sind. Die Verwendung von Plasmageneratoren zur hygienischen Aufbereitung ist auch in
DE 10 2009 028 190 A1 ,
EP 1 765 004 A1 ,
EP 1 993 329 A1 ,
DE 10 2008 054 401 A1 ,
DE 600 17 113 T2 ,
US 2009/0258159 A1 ,
DE 100 36 809 B4 und
DE 20 2008 008 7209 U1 beschrieben.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten hygienischen Aufbereitungsmaßnahmen haben zum Teil erhebliche Nachteile. So verursacht beispielsweise eine Wischdesinfektion unter Verwendung eines flüssigen Desinfektionsmittels häufig eine erhebliche Materialbelastung, insbesondere wenn besonders empfindliche Gerätekomponenten wie Sichtscheiben von Atemschutzmasken mit einem solchen Desinfektionsmittel bearbeitet werden. Besonders hochempfindliche Beschichtungen oder auch Metaliteile leiden häufig unter der Anwendung eines solchen Desinfektionsmittels. Auch Elastomere werden oberflächig angegriffen. Dies gilt umso mehr als eine strikte Verwendung des für den jeweiligen Gegenstand empfohlenen Desinfektionsmittels erfahrungsgemäß in der Praxis nicht immer einzuhalten ist. Die gegenstandsspezifisch empfohlene Verwendung des Desinfektionsmittels ist auch im Hinblick auf Konzentration, Einwirkzeit, mechanische Unterstützung des Desinfektionsprozesses oder nachträgliches Spülen in der Praxis nicht immer entsprechend den Herstellervorgaben einzuhalten. Ein solch unsachgemäßer Gebrauch des Desinfektionsmittels kann die Produkteigenschaften erheblich beeinträchtigen und die Lebensdauer der Produkte verkürzen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine hygienische Aufbereitung von Gegenständen zu ermöglichen, die unter möglichst geringer Materialbelastung einfach und schnell durchzuführen ist.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Ansprüche 1 und 13. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Aufbereitungseinrichtung enthält neben einer Strömungsmaschine, die einen Gasstrom erzeugt, und einer Heizvorrichtung, die den Gasstrom erwärmt, einen Plasmagenerator, der ein Plasma erzeugt und dieses in den Gasstrom beimischt. Dabei ist das von dem Plasmagenerator erzeugte Plasma vorzugsweise ein sogenanntes atmosphärisches Plasma, d. h. ein Plasma, dessen Druck dem der umgebenden Atmosphäre entspricht und zu dessen Erzeugung keine eigens hierfür vorgesehenen Druckkammern, wie sie zur Erzeugung eines Niederdruckplasmas eingesetzt werden, erforderlich sind. Ferner wird der von der Strömungsmaschine erzeugte Gasstrom in der praktischen Umsetzung in der Regel Luft sein.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten hygienischen Aufbereitungen beinhalten üblicherweise drei separate, zeitlich aufeinander folgende Prozessschritte, nämlich zum Ersten das Nassreinigen der Gegenstände unter Verwendung eines herkömmlichen Reinigungsmittels (z. B. Tenside), zum Zweiten das Desinfizieren der zuvor gereinigten Gegenstände unter Verwendung eines herkömmlichen Desinfektionsmittels (z. B. einer alkoholischen Lösung) und zum Dritten das Trocknen der zuvor desinfizierten Gegenstände mittels eines warmen Luftstroms. Demgegenüber ermöglicht es die erfindungsgemäße Aufbereitungseinrichtung, die Prozessschritte des Desinfizierens und des Trocknens gleichzeitig auszuführen und dabei ohne materialbelastendes Desinfektionsmittel auszukommen. So sieht die Aufbereitungseinrichtung einen Plasmagenerator vor, die dem durch die Strömungsmaschine erzeugten und durch die Heizvorrichtung erwärmten Gasstrom ein Plasma beimischt, das durch die in ihm enthaltenen Radikale desinfizierend wirkt. Der Gasstrom dient so nicht nur zum Trocknen, sondern auch zum Desinfizieren der Gegenstände. Durch den warmen und zugleich desinfizierend wirkenden Gasstrom ist sichergestellt, dass der jeweils aufbereitete Gegenstand stets trocken und keimtot ist. Er kann somit bei Bedarf auch über längere Zeit gelagert werden, ohne dass er verbleibende feuchte Bereiche aufweist, in denen sich Keime wie Bakterien, Viren oder Pilze vermehren könnten.
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Da durch die erfindungsgemäße Verwendung eines materialschonenden Plasmas auf ein herkömmliches, materialbelastendes Desinfektionsmittel verzichtet werden kann, sind häufigere Aufbereitungen ein- und desselben Gegenstands als bisher möglich, ohne den Gegenstand zu schädigen.
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Indem die Aufbereitungseinrichtung die Prozessschritte des Trocknens und Desinfizierens gleichzeitig durchführt, beansprucht die hygienische Aufbereitung deutlich weniger Zeit als die aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen.
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Der Plasmagenerator erzeugt vorzugsweise ein atmosphärisches Plasma, dessen Druck dem Druck der umgebenden Atmosphäre entspricht. Dabei wird das atmosphärische Plasma vorzugsweise aus Luft gewonnen. Dies bedeutet, dass bei der Plasmaerzeugung hauptsächlich Luftsauerstoff ionisiert wird, so dass zur desinfizierenden Plasmabehandlung nutzbares Ozon entsteht.
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Vorzugsweise hat die erfindungsgemäße Aufbereitungseinrichtung ein Gehäuse, in dem die Strömungsmaschine, die Heizvorrichtung und der Plasmagenerator angeordnet sind. Die Aufbereitungseinrichtung kann so als handgeführtes Gerät genutzt werden, so dass die hygienisch aufzubereitenden Gegenstände nicht in einem eigens hierfür vorgesehenen Trockenschrank oder in einem Trockenraum untergebracht werden müssen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Gegenstände unmittelbar am Gebrauchsort aufzubereiten sind, wie dies beispielsweise bei der Aufbereitung von Tauchgeräten auf Schiffen der Fall ist.
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Vorzugsweise ist die Strömungsmaschine als Gebläse ausgebildet, bei der beispielsweise ein rotierendes Laufrad die Luft fördert und mit dem gewünschten Druckverhältnis zwischen Ansaugseite und Druckseite verdichtet. In dieser Ausführung sind die Heizvorrichtung und der Plasmagenerator vorzugsweise auf der Ansaugseite des Gebläses angeordnet.
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Die Verwendung eines Gebläses als Strömungsmaschine ist jedoch nur beispielhaft zu verstehen. So ist einer alternativen Ausführungsform die Verwendung einer aus einem Hochdruckventil und einem Ringejektor gebildeten Ejektoreinheit denkbar.
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Die Heizvorrichtung weist beispielsweise einen von elektrischem Strom durchflossenen Heizdraht auf. Damit lässt sich die Temperaturerhöhung des Gasstroms, den die Heizvorrichtung bewirken soll, in einfacher Weise einstellen.
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Wie oben angegeben, kann die erfindungsgemäße Aufbereitungseinrichtung als tragbares Gerät ausgeführt sein. Es ist jedoch ebenso möglich, sie als stationäre Einrichtung, z. B. als Trockenschrank auszubilden, der eine gasdurchlässige Trennwand hat, die den Innenraum des Trockenschranks in einen Nutzraum, in dem die zu trocknende Gegenstände unterbringbar sind, und einen Maschinenraum unterteilt, in dem die Strömungsmaschine, die Heizvorrichtung und der Plasmagenerator angeordnet sind. In dem Nutzraum können ein oder mehrere Gestelle zum Halten der zu trocknenden Gegenstände vorgesehen sein. Anstelle eines Trockenschranks kann auch ein eigens zur hygienischen Aufbereitung bestimmter Gebäuderaum vorgesehen sein, der in vorstehend beschriebenem Sinne in einen Nutzraum und einen Maschinenraum unterteilt ist.
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Vorzugsweise weist der Nutzraum einen Luftauslass für Abluft und der Maschinenraum einen Lufteinlass für Frischluft auf. Die Aufbereitungseinrichtung bildet in dieser Ausführung ein Umluftsystem, das zum einen den Luftstrom, den die Strömungsmaschine zum Trocknen und Desinfizieren aus dem Maschinenraum durch die Trennwand in den Nutzraum bläst, entsprechend einem vorbestimmten Umluftgrad durch die Trennwand zur weiteren Verwendung wieder dem Maschinenraum zuführt, und zum anderen stets auch Frischluft in den Maschinenraum fördert, um diese zur Erzeugung des warmen, desinfizierenden Luftstroms zu nutzen. Der Umluftgrad gibt dabei an, wie groß der Teil der Luft ist, der innerhalb des Umluftsystems zwischen dem Nutzraum und dem Maschinenraum) rückgeführt und nicht durch Frischluft erstetzt wird. Beispielsweise kann der Umluftgrad in einem Bereich von 50 bis 80% liegen. In diesem Bereich ist zum einen sichergestellt, dass zum einen das Umluftsystem hinreichend energieeffizient arbeitet, und zum anderen, dass durch die eingespeiste Frischluft die Luftfeuchtigkeit, die beim Trocknen der Gegenstände entsteht, zu einem erheblichen Teil aus dem Umluftsystem entfernt wird.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind an dem Luftauslass ein Luftfilter und ein Abluftgebläse angeordnet. Der Luftfilter ist beispielsweise ein Aktivkohlefilter, der das in dem Plasma enthaltene Ozon in unschädlichen Luftsauerstoff umsetzt. Durch Einstellen der Leistung, mit der das Abluftgebläse betrieben wird, kann der Umluftgrad nach Bedarf festgelegt werden. Hierzu kann beispielsweise ein mit dem Abluftgebläse gekoppelte Stufenschalter vorgesehen sein, mit dem sich die Betriebsleistung des Abluftgebläses und damit der Umluftgrad in Stufen ändern lässt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Trennwand mindestens eine Öffnung und mindestens einen der Öffnung zugeordneten Schieber auf, der zum Ändern des gasdurchlässigen Öffnungsquerschnitts verschiebbar ist. Die Änderung des Öffnungsquerschnitts mittels des Schiebers kann von Hand oder aber auch elektromotorisch erfolgen. Durch die Änderung des Öffnungsquerschnitts lässt sich wiederum der Umluftgrad variieren.
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Vorzugsweise hat die Einrichtung einen ersten Temperatursensor zum Erfassen der Umgebungstemperatur, einen zweiten Temperatursensor zum Erfassen der Temperatur innerhalb des Nutzraums und eine Temperaturregelung zum Regeln der Heizvorrichtung derart, dass die Temperatur innerhalb des Nutzraums auf einen Sollwert gehalten ist. Durch das Regeln der Nutzraumtemperatur lassen sich definierte, insbesondere zeitlich konstante Aufbereitungsbedingungen einstellen, was insbesondere auch einen automatisierten Betrieb der Einrichtung begünstigt.
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Vorzugsweise ist der Sollwert um einen vorbestimmten Temperaturwert größer als die Umgebungstemperatur. In einer rein beispielhaften Ausführung könnte dieser Temperaturwert so vorbestimmt sein, dass er in etwa in einem Bereich von 10 bis 20 K liegt. Geht man beispielhaft von einer Umgebungstemperatur von etwa 290 K aus, so würde in diesem Fall die Temperatur innerhalb des Nutzraums auf einen Wert eingeregelt werden, der in einem Bereich von etwa 300 bis etwa 310 K liegt. Erfahrungsgemäß bewirkt schon eine solch moderate Erhöhung der Nutzraumtemperatur eine signifikante Abnahme der relativen Luftfeuchtigkeit innerhalb des Nutzraums, so dass eine hinreichend schnelle Trocknung der aufzubereitenden Gegenstände möglich ist. Andererseits begünstigt die moderate Temperaturerhöhung die Energieeffizienz, mit der die Einrichtung betrieben wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur hygienischen Aufbereitung von Gegenständen sieht folgende Schritte vor: Nassreinigen der Gegenstände, Desinfizieren der gereinigten Gegenstände und Trocknen der gereinigten Gegenstände mittels eines erwärmten Gasstroms, wobei das Desinfizieren und Trocknen der gereinigten Gegenstände gleichzeitig durchgeführt werden, indem dem Gasstrom ein desinfizierendes Plasma beigemischt wird.
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Vorzugsweise werden das gleichzeitige Trocknen und Desinfizieren der gereinigten Gegenstände in einem Trockenschrank durchgeführt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere geeignet, Gegenstände wie Atemschutzgeräte, Tauchgeräte oder medizinische Geräte, z. B. Gasflusssensoren, hygienisch aufzubereiten. Jedoch ist das Verfahren nicht auf die Aufbereitung solcher Gegenstände beschränkt. Es kann für beliebige Geräte oder deren Komponenten, die mit Atemgas oder der Haut des Benutzers in Berührung kommen, angewandt werden, z. B. für Mundstücke, Atemventile, Schläuche, Lungenautomaten, Schutzanzüge, Gebläseeinrichtungen für Schutzeinrichtungen, etc.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben. Darin zeigen:
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1 eine schematische Darstellung, die einen Trockenschrank als erstes Ausführungsbeispiel zur hygienischen Aufbereitung einer Atemschutzmaske zeigt;
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2 eine schematische Darstellung, die den Trockenschrank nach 1 zur Aufbereitung eines Gasflusssensors zeigt;
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3 eine schematische Darstellung, die eine handgeführte Einrichtung als zweites Ausführungsbeispiel zur hygienischen Aufbereitung eines medizinischen Gerätes zeigt; und
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4 eine schematische Darstellung, die eine abgewandelte, handgeführte Einrichtung als drittes Ausführungsbeispiel zeigt.
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Ein in der Figur gezeigter Trockenschrank 10 ist durch eine luftdurchlässige Trennwand 12 in einen Nutzraum 14 und einen Maschinenraum 16 unterteilt. In dem Nutzraum 14 sind mehrere Gestelle zur Aufnahme mehrerer Atemschutzmasken vorgesehen, von denen in der Figur nur ein einziges, mit 18 bezeichnetes Gestell bzw. nur eine einzige, mit 20 bezeichnete Atemschutzmaske dargestellt ist. Nimmt man rein beispielsweise für den Nutzraum 14 die Innenmaße 50 cm × 50 × 50 cm an, so könnten etwa vier Atemschutzmasken 20 in der nachstehend beschriebenen Weise in dem Nutzraum 14 hygienisch aufbereitet werden.
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Die Atemschutzmaske 20 wird, nachdem sie außerhalb des Trockenschranks 10 unter Verwendung von Wasser und einem Reinigungsmittel, z. B. Seife, gereinigt worden ist, in den Nutzraum 14 eingebracht, indem sie an dem Gestell 18 eingehängt wird.
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In dem Maschinenraum 16 befinden sich eine Heizvorrichtung 22, ein Plasmagenerator 24 sowie ein Gebläse 26, die in einem Gehäuse 28 untergebracht sind. Die Heizvorrichtung 22, der Plasmagenerator 24 und das Gebläse 26 sind über Steuerleitungen 29, 30 bzw. 32 mit einer Bedien-/Steuereinheit 34 verbunden. Die Bedien-/Steuereinheit 34 ist wiederum über eine Speiseleitung 36 an eine externe Energieversorgungseinheit 37 angeschlossen. Die Bedien-/Steuereinheit 34 hat die Funktion, die in dem Gehäuse 28 untergebrachten Komponenten 22, 24 und 26 anzusteuern und mit elektrischer Energie zu versorgen.
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Die Bedien-/Steuereinheit 34 ist ferner über Signalleitungen 38 und 40 mit zwei Temperatursensoren 42 und 44 gekoppelt. Dabei dient der in dem Nutzraum 14 angeordnete Temperatursensor 42 dazu, die Temperatur innerhalb des Nutzraums 14 zu erfassen. Demgegenüber erfasst der an einer Außenseite des Trockenschranks 10 angebrachte Temperatursensor 44 die Umgebungstemperatur. Die Temperatursensoren 42 und 44 liefern jeweils ein Sensorsignal, das sie über die Signalleitungen 38 bzw. 40 an die Bedien-/Steuereinheit 34 senden.
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Der Trockenschrank 10 weist ferner einen Lufteinlass 46 und einen Luftauslass 48 auf. Durch den Lufteinlass 46 kann in der Figur mit F bezeichnete Frischluft in den Maschinenraum 16 einströmen. Dagegen dient der Luftauslass 48 dazu, in der Figur mit A bezeichnete Abluft aus dem Nutzraum 14 entweichen zu lassen. Im Bereich des Luftauslasses 48 befinden sich ferner ein Abluftgebläse 50 sowie ein Aktivkohlefilter 52.
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Wie in der Figur rein schematisch dargestellt, ist der Trennwand 12 ein beweglicher Schieber 54 zugeordnet, der dazu dient, in der Trennwand 12 vorhandene Luftöffnungen 56 luftdicht zu verschließen. In dem vorliegendem Ausführungsbeispiel kann der Schieber 54 von Hand so eingestellt werden, dass er einen veränderlichen Anteil der in der Trennwand 12 vorgesehenen Luftöffnungen verschließt 56, um so in später beschriebener Weise den Umluftgrad in dem Trockenschrank nach Belieben einzustellen.
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Die Trennwand weist ferner eine Gebläseaussparung 57 auf, in die das dem Nutzraum 14 zugewandte Ende des Gehäuses 28, in dem das Gebläse 26 angeordnet ist, eingepasst ist. Das Gebläse 32 erzeugt einen Luftstrom G, der in den Nutzraum 14 gerichtet ist und dort auf die an dem Gestell 18 gehaltene Atemschutzmaske 20 trifft.
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Der Luftstrom G wird durch die Heizvorrichtung 22 erwärmt, die sich an der Ansaugseite des Gebläses 26 befindet. Zudem erzeugt der Plasmagenerator 24 aus der in dem Gehäuse 28 vorhandenen Luft ein atmosphärisches Plasma P, das dem durch die Heizvorrichtung 22 erwärmten Luftstrom G beigemischt wird. Dabei wird zur Plasmaerzeugung hauptsächlich Luftsauerstoff ionisiert, so dass zur desinfizierenden Plasmabehandlung nutzbares Ozon entsteht. Dieses Ozon wird mit dem Luftstrom G der zu trocknenden und zu desinfizierenden Atemschutzmaske 20 zugeführt. Somit werden Keime, die an der Oberfläche der Atemschutzmaske 20 haften, durch das Plasma zuverlässig abgetötet. Zugleich wird die Atemschutzmaske 20 durch den warmen Luftstrom G getrocknet.
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In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird der Luftstrom G durch die Heizvorrichtung 22 so stark erwärmt, dass die Temperatur innerhalb des Nutzraums 14 auf einem gewünschten Sollwert gehalten wird. Dies erfolgt durch einen Regelkreis, der durch die beiden Temperatursensoren 42, 44, die Bedien-/Steuereinheit 34 und die Heizvorrichtung 22 gebildet ist. Die Heizvorrichtung 22 wird durch die Bedien-/Steuereinheit 34 beispielsweise so angesteuert, dass der durch die Heizvorrichtung 22 erwärmte Luftstrom G in dem Nutzraum 14 eine Temperaturerhöhung um 20 K gegenüber der Umgebungstemperatur bewirkt. Diese rein beispielhaft zu verstehende Temperaturerhöhung reicht aus, die relative Luftfeuchtigkeit innerhalb des Nutzraums 14 so zu verringern, dass die in dem Nutzraum 14 vorhandene Luft die beim Trocknen der Maske 20 entstehende Menge an Wasserdampf noch in ausreichendem Maße speichern kann.
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Der Trockenschrank 10 bildet ein Umluftsystem, das einen Teil der in dem Nutzraum 14 vorhandenen Luft mit dem Gebläse 50 ansaugt und in Form der Abluft A durch den Luftauslass 48 an die Umgebung abgibt. Dabei tritt die Abluft A durch den Aktivkohlefilter 52, welches das in der Abluft A vorhandene Ozon in unschädlichen Sauerstoff überführt. Der verbleibende Teil der in dem Nutzraum 14 vorhandenen Luft gelangt durch die durch diejenigen der in der Trennwand 12 vorhandenen Luftöffnungen 56, die gerade nicht durch den Schieber 54 luftdicht verschlossen sind, wieder in den Maschinenraum 16 und steht dort erneut zur Erzeugung des Luftstroms G zur Verfügung. Da ein Teil der in dem Nutzraum 14 vorhandenen Luft als Abluft A aus dem Umluftsystem entweicht, muss dem Umluftsystem Frischluft F zugeführt werden, das durch den Lufteinlass 46 in den Maschinenraum 16 gelangt.
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In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt der Umluftgrad, der den Anteil der in dem Umluftsystem vorhandenen Luft, der zur erneuten Erzeugung des Luftstroms G verwendet wird, beispielsweise bei 50 bis 80%.
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Die vorstehend beschriebene Ausführungsform ist lediglich beispielhaft zu verstehen. Es sind eine Reihe von Abwandlungen denkbar. So kann beispielsweise an Stelle der Vielzahl von Luftöffnungen 56 in der Trennwand auch nur eine einzige (größere) Öffnung vorgesehen sein, die im Zusammenwirken mit dem Schieber 54 den Umluftgrad bestimmt. Auch kann an Stelle der externen Energieversorgungseinheit 37 eine interne Versorgungseinheit, z. B. in der Bedien-/Steuereinheit 34 oder dem Gehäuse 28 vorgesehen sein.
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In 2 ist der Trockenschrank nach 1 nochmals in einer anderen Verwendung gezeigt. So dient der Trockenschrank 10 in 2 der hygienischen Aufbereitung eines Gasflusssensors 60, der beispielsweise in Beatmungsgeräten zum Einsatz kommt.
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Die Heizvorrichtung 22, der Plasmagenerator 24, das Gebläse 26 sowie die Bedien-/Steuereinheit 34, die in dem Trockenschrank 10 nach den 1 und 2 vorgesehen sind, bilden für sich eine Aufbereitungseinheit, die auch als eigenständiges, handgeführtes Gerät nutzbar ist. Eine solche Aufbereitungseinheit ist in 3 als zweites Ausführungsbeispiel dargestellt und dort allgemein mit 62 bezeichnet. In dem Beispiel nach 3 dient die Aufbereitungseinheit 62 der hygienischen Aufbereitung eines medizinischen Gerätes 64.
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4 zeigt eine abgewandelte Aufbereitungseinheit 66 als drittes Ausführungsbeispiel. Das dritte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von der in 3 gezeigten Ausführungsform dadurch, dass das Gebläse 26 durch eine Ejektoreinheit 68 ersetzt ist.
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Die Ejektoreinheit 68 ist aus einer Hochdruckdüse 70 und einem Ringejektor 72 gebildet. Die Hochdruckdüse 70 wird mit Luft hohen Druckes beaufschlagt. Diese Luft tritt mit hoher Geschwindigkeit aus der Hochdruckdüse 70 aus und reißt das von dem Plasmagenerator 24 erzeugte Plasma P mit sich. Das so entstandene Gasgemisch tritt schließlich in Form des Luftstroms G aus dem Ringejektor 72 aus.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Trockenschrank
- 12
- Trennwand
- 14
- Nutzraum
- 16
- Maschinenraum
- 18
- Gestell
- 20
- Atemschutzmaske
- 22
- Heizvorrichtung
- 24
- Plasmagenerator
- 26
- Gebläse
- 28
- Gehäuse
- 29, 30, 32
- Steuerleitungen
- 34
- Bedien-/Steuereinheit
- 36
- Speiseleitung
- 37
- Energieversorgungseinheit
- 38, 40
- Signalleitungen
- 42, 44
- Temperatursensoren
- 46
- Lufteinlass
- 48
- Luftauslass
- 50
- Abluftgebläse
- 52
- Filter
- 54
- Schieber
- 56
- Luftöffnungen
- 57
- Gebläseaussparung
- 60
- Gasflusssensor
- 62
- Aufbereitungseinheit
- 64
- medizinisches Gerät
- 66
- Aufbereitungseinheit
- 68
- Ejektoreinheit
- 70
- Hochdruckdüse
- 72
- Ringejektor
- G
- Luftstrom
- F
- Frischluft
- A
- Abluft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004024175 A1 [0002]
- EP 2223704 A1 [0002]
- DE 102009028190 A1 [0002]
- EP 1765004 A1 [0002]
- EP 1993329 A1 [0002]
- DE 102008054401 A1 [0002]
- DE 60017113 T2 [0002]
- US 2009/0258159 A1 [0002]
- DE 10036809 B4 [0002]
- DE 2020080087209 U1 [0002]