DE102004024175A1

DE102004024175A1 - Verfahren zum hygienischen Aufbereiten von Beatmungsgeräten sowie Verfahren zum hygienischen Aufbereiten von medizinischen Gegenständen und Vorrichtung mit einem Plasmasterilisator sowie Verwendung eines Niedertemperatur-Plasmasterilisators

Info

Publication number: DE102004024175A1
Application number: DE200410024175
Authority: DE
Inventors: Heinz-Josef Schürgers
Original assignee: Gesellschaft fur Ingenieur- und Unternehmensberatung Mbh; INGENIEUR und UNTERNEHMENSBERA
Current assignee: Gesellschaft fur Ingenieur- und Unternehmensberatung Mbh; INGENIEUR und UNTERNEHMENSBERA
Priority date: 2004-05-13
Filing date: 2004-05-13
Publication date: 2005-12-01

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum hygienischen Aufbereiten von Beatmungsgeräten, bei welchem die Beatmungsgeräte zumindest teilweise demontiert werden und die demontierten Beatmungsgeräte oder Bauteile davon desinfiziert und anschließend wieder zusammenmontiert und betriebsfertig bereitgestellt werden.

Description

Die Erfindung betrifft zum einen ein Verfahren zum hygienischen Aufbereiten von Beatmungsgeräten. Andererseits betrifft die Erfindung ein Verfahren zum hygienischen Aufbereiten von medizinischen Gegenständen, bei welchem die medizinischen Gegenstände einer Plasmasterilisation zugeführt werden. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Vorrichtung mit einem Plasmasterilisator zum hygienischen Aufbereiten von medizinischen Gegenständen, wie etwa Beatmungsgeräte. Zusätzlich betrifft die Erfindung eine Verwendung eines Niedertemperatur-Plasmasterilisators.

Aus dem Stand der Technik sind sowohl Verfahren als auch Vorrichtungen bekannt, mit welchen medizinische Gegenstände mittels einer Plasmasterilisation für die medizinische Verwendung desinfiziert werden. Hierbei werden die für medizinische Zwecke zu desinfizierenden Gegenstände einem Plasmasterilisator, insbesondere einem Niedertemperatur-Plasmasterilisator, zugeführt, mit dessen Hilfe die medizinischen Gegenstände derart behandelt werden, dass sie im Anschluss an die Behandlung möglichst keimarm, idealerweise keimfrei, vorliegen.

Ein derartiges hygienisches Aufbereiten von den meisten medizinischen Gegenständen ist problemlos durchführbar und mittels der Plasmasterilisation bzw. der Niedertemperatur-Plasmasterilisation werden bereits zufriedenstellende Ergebnisse erzielt.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung die bisher bekannten Möglichkeiten der Desinfektion von medizinischen Gegenständen weiter zu entwickeln.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird von einem Verfahren zum hygienischen Aufbereiten von Beatmungsgeräten gelöst, bei welchem die Beatmungsgeräte zumindest teilweise demontiert werden, und die demontierten Beatmungsgeräte oder Bauteile davon desinfiziert und anschließend wieder zusammen montiert und betriebsfertig bereit gestellt werden.

Unter dem Begriff „hygienisches Aufbereiten" versteht man im Sinne der Erfindung einen Vorgang, bei welchem die medizinischen Gegenstände keimarm für einen erneuten Einsatz desinfiziert und bereitgestellt werden. Idealerweise sind die medizinischen Gegenstände vollständig keimfrei, auch wenn dies unter medizinischen Gesichtspunkten nicht gefordert ist.

Erstmals ist es möglich, Beatmungsgeräte sicher hygienisch aufzubereiten, um sie nach dem hygienischen Aufbereiten wieder verwenden zu können. Da medizinische Geräte in der Herstellung sehr kostenintensiv sind, ist es besonders vorteilhaft, wenn diese nach einem Gebrauch „recycelt" und so wieder verwendet werden können. Dies trifft insbesondere auf sogenann te „Home-Care-Geräte" zu, die Patienten leihweise zum Heimgebrauch zur Verfügung gestellt und nach der Therapie wieder eingezogen werden. Da hierbei nicht ausgeschlossen werden kann, dass insbesondere das Innenleben derartiger Geräte bei dem Gebrauch durch einen Patienten mit Keimen kontaminiert wurde, konnte bisher nicht sichergestellt werden, dass die Geräte nach einem Gebrauch ausreichend dekontaminiert werden. In der Regel müssen kritische Bauteile des Gerätes kostspielig vollständig ausgetauscht werden. Durch das vorliegende Verfahren kann auf ein Austauschen und Entsorgen derartiger Bauteile oder Geräte vorteilhafter Weise verzichtet werden, da sich vorliegend nunmehr selbst kritische Bauteile zumindest keimarm aufbereiten lassen.

Die Aufgabe der Erfindung wird ebenfalls von einem Verfahren zum hygienischen Aufbereiten von medizinischen Gegenständen gelöst, bei welchem die medizinischen Gegenstände einer Plasmasterilisation zugeführt werden, wobei die medizinischen Gegenstände vor dem Plasmasterilisieren zumindest teilweise demontiert werden.

Zwar werden einfach aufgebaute medizinische Gegenstände bereits mittels einer Plasmasterilisation für eine erneute Verwendung aufbereitet. Jedoch treten insbesondere bei komplexer aufgebauten medizinischen Gegenständen Probleme hinsichtlich der sicheren Entkeimung auf, sodass bisherige Aufbereitungsverfahren heutigen medizinischen Standards nicht genügen, und insbesondere das Aufbereiten von komplexen medizinischen Gegenständen nicht möglich ist.

Dadurch, dass die medizinischen Gegenstände vor der Plasmasterilisation erfindungsgemäß jedoch zumindest teilweise zuerst demontiert werden, ist ein ausreichendes Entkeimen auch von komplex aufgebauten medizinischen Gegenständen möglich, sodass diese nach dein Aufbereiten selbst höchsten Reinheitsansprüchen genügen und gefahrlos erneut eingesetzt werden können.

Im Sinne der Erfindung versteht man unter einer Plasmasterilisation, insbesondere unter einer Niedertemperatur-Plasmasterilisation, ein Desinfizieren von kritischen Bauteilen, welches im Zuge der vorliegenden hygienischen Aufbereitung durchgeführt wird.

Die Aufgabe der Erfindung wird dementsprechend von einer Vorrichtung mit einem Plasmasterilisator zum hygienischen Aufbereiten von medizinischen Gegenständen, wie etwa Beatmungsgeräten, gelöst, wobei die Vorrichtung eine Demontage- und/oder eine Montageeinrichtung für die medizinischen Gegenstände aufweist.

Die Beatmungsgeräte bzw. sonstige medizinische Gegenstände können mit einer Vielzahl von Desinfektionsmethoden entkeimt werden. Eine bevorzugte Verfahrensvariante sieht jedoch vor, dass die Beatmungsgeräte und/oder andere medizinische Gegenstände oder Bauteile davon einer Niedertemperatur-Plasmasterilisation zugeführt werden.

Hierzu weist die Vorrichtung vorteilhafter Weise einen Niedertemperatur-Plasmasterilisator auf.

Besonders keimfrei werden die Beatmungsgeräte bzw. die anderen medizinischen Gegenstände oder Bauteile davon aufbereitet, wenn Beatmungsgeräte und/oder andere medizinische Gegenstände oder Bauteile davon vor einem Desinfizieren oder vor einer Plasmasterilisation und vorzugsweise nach dem Demontieren vorgereinigt werden. Eine weitere Verfahrensvariante sieht vor, dass die Beatmungsgeräte und/oder die medizinischen Gegenstände im Anschluss an die Montage endgeprüft und während dessen oder danach verpackt werden. Die Endprüfung kann insbesondere auch eine Endreinigung im Sinne einer äußerlichen Desinfektion eines Gerätes umfassen.

Hierzu ist es vorteilhaft, wenn die Vorrichtung eine Verpackungseinrichtung für die medizinischen Gegenstände aufweist.

Die Beatmungsgeräte und/oder andere medizinische Gegenstände bzw. Bauteile davon werden während der hygienischen Aufbereitung vorteilhafter Weise ohne große Mühe zu dem Sterilisator hin oder von dein Sterilisator weg transportiert, wenn die Vorrichtung eine Transporteinrichtung aufweist.

Damit die hygienisch aufbereiteten medizinischen Gegenstände auch nach der Montage in einem einwandfreien Zustand den Aufbereitungsvorgang wieder verlassen, ist es vorteilhaft, wenn die Vorrichtung eine Kontrolleinrichtung für die medizinischen Gegenstände aufweist.

Die Aufgabe der Erfindung wird auch durch eine Verwendung eines Niedertemperatur-Plasmasterilisators zum hygienischen Aufbereiten von Beatmungsgeräten gelöst. Zwar wurden insbesondere Plasmasterilisatoren bereits zum hygienischen Aufbereiten von medizinischen Gegenständen eingesetzt. Ein Einsatz eines derartigen Plasmasterilisators konnte jedoch nur im Zusammenhang mit einfach aufgebauten medizinischen Gegenständen sicher eingesetzt werden. Bei komplexeren medizinischen Gegenständen, wie es beispielsweise Beatmungsgeräte darstellen, konnte ein derartiges Aufbereiten bisher nicht gefahrlos eingesetzt werden.

Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand folgender Erläuterung anliegender Zeichnung beschrieben, in welcher beispielhaft ein Verfahrensablauf vorliegender Erfindung dargestellt ist.
Es zeigt
die einzige Figur schematisch einen Verlauf eines Aufbereitungsverfahrens am Beispiel von Beatmungsgeräten.
Der in der Figur gezeigte Verfahrensablauf 1 verläuft gemäß der Pfeilrichtung 2 von links nach rechts.
Das vorliegende Aufbereitungsverfahren beginnt an der Stelle A mit der Demontage eines Beatmungsgerätes (hier nicht dargestellt).
An der Position B findet eine Vorreinigung des zerlegten Beatmungsgerätes und dessen Bauteilen statt, bevor das zerlegte Beatmungsgerät bzw. Bauteile davon einer Niedertemperatur-Plasmasterilisation C zugeführt werden.
Im Anschluss an die Niedertemperatur-Plasmasterilisation wird das Beatmungsgerät an der Position D wieder zusammengebaut, sodass es funktionsbereit vorliegt.
Anschließend durchläuft das wieder zusammengebaute Beatmungsgerät die Position E, an welcher eine Funktionsprüfung des Beatmungsgerätes durchgeführt wird. Im Bereich E findet darüber hinaus bei Bedarf eine sicherheitstechnische Kontrolle des Beatmungsgerätes statt.
An der Endposition F wird das Beatmungsgerät zum Wiedereinsatz steril verpackt.

Claims

Verfahren zum hygienischen Aufbereiten von Beatmungsgeräten, bei welchem die Beatmungsgeräte zumindest teilweise demontiert werden, und die demontierten Beatmungsgeräte oder Bauteile davon desinfiziert und anschließend wieder zusammen montiert und betriebsfertig bereit gestellt werden.
Verfahren zum hygienischen Aufbereiten von medizinischen Gegenständen, bei welchem die medizinischen Gegenstände einer Plasmasterilisation zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die medizinischen Gegenstände vor der Plasmasterilisation zumindest teilweise demontiert werden.
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die medizinischen Gegenstände nach der Plasmasterilisation wieder zusammen montiert und betriebsfertig bereit gestellt werden.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Beatmungsgeräte und/oder andere medizinische Gegenstände oder Bauteile davon einer Niedertemperatur-Plasmasterilisation zugeführt werden.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Beatmungsgeräte und/oder andere medizinische Gegenstände oder Bauteile davon vor einem Desinfizieren oder vor ei ner Plasmasterilisation und vorzugsweise nach dem Demontieren vorgereinigt werden.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Beatmungsgeräte und/oder andere medizinische Gegenstände im Anschluss an die Montage endgeprüft und währenddessen oder danach verpackt werden.
Vorrichtung mit einem Plasmasterilisator zum hygienischen Aufbereiten von medizinischen Gegenständen, wie etwa Beatmungsgeräten, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Demontage- und/oder eine Montageeinrichtung für die medizinischen Gegenstände aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Niedertemperatur-Plasmasterilisator aufweist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Transporteinrichtung für die medizinischen Gegenstände aufweist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Kontrolleinrichtung für die medizinischen Gegenstände aufweist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Verpackungseinrichtung für die medizinischen Gegenstände aufweist.
Verwendung eines Niedertemperatur-Plasmasterilisators zum Aufbereiten von Beatmungsgeräten.