-
Die Erfindung beinhaltet das Aufbringen einer transparenten, antimikrobiell wirkenden Folie auf Griffelemente und Griffe bzw. Halterungen. Während antibakterielle Mittel ausschließlich Bakterien bekämpfen, wirkt die erfinderische, antimikrobielle Folie auf eine Vielzahl unterschiedlicher Schädlinge wie Bakterien (z. B. Pneumokokken und multiresistente Mikroorganismen wie MRSAI), Viren (z. B. HIV, Influenza usw.), Pilze (z. B. Aspergillus Aligen), Algen.
-
Wie allgemein bekannt, ist es an sich möglich, durch Desinfektion mit einem üblichen Desinfektionsmittel eine weitgehend vollständige Abtötung der Keime zu erreichen. Hierfür eignen sich viele der in der Empfehlungsliste des deutschen Bundesgesundheitsamtes aufgeführten Desinfektionsmittel, z. B. bestimmte Phenolderivate sowie aldehydhaltige Mittel, insbesondere Mittel auf Formaldehydbasis. Im Sinne einer Entseuchung oder Desinfektion sind diese Mittel optimal wirksam, soweit sie bakterizid, fungizid und teilweise auch viruzid wirken. Die antibakterielle Wirkung ist jedoch auf eine sehr kurze Zeit beschränkt, so dass praktisch unmittelbar nach der Desinfektion erneust eine Kontamination des behandelten Gegenstandes erfolgen kann.
-
Es wurde versucht, eine antiseptische Wirkung über längere Zeit dadurch zu erreichen, dass die Wirkstoffe beispielsweise in Fetten emulgiert werden. Für die hier interessierenden Anwendungszwecke sind solche Zubereitungen jedoch nicht zweckmäßig, da sie bei Berührung der Gegenstände mit den Händen oder anderen Körperpartien auf die menschliche Haut übergehen, so dass die Wirkung zeitlich äußerst begrenzt ist. Darüber hinaus ist es in der Regel nicht möglich, Gebrauchsgegenstände mit fetthaltigen Mittel zu behandeln, weil durch Haftung von Staub eine unzuträgliche Verschmutzung eintritt.
-
Auch Versuche mit oberflächenaktiven Substanzen, insbesondere quaternären Ammoniumverbindungen, welche über längere Zeit antibakteriell wirksam sind, führten nicht zum Erfolg. Eine länger anhaltende Wirkung wird nicht erreicht, weil die Wirkstoffe bei Kontakt mit schweißfeuchter Haut von der Oberfläche der behandelten Gegenstände entfernt werden.
-
Es ist versucht worden, eine permant-bakterizide Wirkung dadurch zu erreichen, dass auf die Flächen ein Gemisch aufgebracht wird, das aus einem Kunststoff und bakterizid wirkenden organischen bzw. anorganischen Verbindungen besteht; durch die anschließende Polymerisation oder Kondensation des Kunststoffes soll ein dauerhafter Überzug erzielt werden. Derartige Mittel haben keinen Eingang in die Praxis gefunden, weil geeignete Systeme von miteinander verträglichen polymerisierbaren Kunststoffen und bakteriziden Wirkstoffen nicht zur Verfügung stehen und weil derartige Mittel darüber hinaus zu einer Veränderung der behandelten Oberflächen führen.
-
Schließlich sind antimikrobielle Mittel, insbesondere zur Bekämpfung von Staphylococcen, in gefährdeten Bereichen (Krankenhäusern, Kindergarten, öffentlichen Waschräumen und dergleichen) bekannt, welche sowohl eine bakterizide als auch eine bakteriostatische Wirkung aufweisen sollen. Diese Mittel enthalten 3 bis 10% Phenolverbindungen, 1 bis 5% Polybromsalicylanilid, 4 bis 20% eines Reinigungsmittels, einen Komplexbildner wie Äthylendiamintetraessigsäure sowie 4 bis 88% eines niederen aliphatischen Alkohols und 3 bis 75% Wasser.
-
Schließlich ist es für den gleichen Zweck schon vorgeschlagen worden, Lösungen von mehrfach chlorierten Phenolverbindungen z. B. 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenyläther, in einem niederen aliphatischen Alkohol einzusetzen. Auch diese letztgenannten Mittel konnten in ihrer Wirksamkeit nicht voll befriedigen, insbesondere weil die Desinfektionswirkung nicht ausreichend breit ist und deshalb zu Beginn keineswegs alle Keime bei der Behandlung mit den Mitteln vollständig abgetötet werden.
-
Gem.
DE 20 2009 013 271 U1 ist ein antimikrobieller Belag auf Griffelementen dadurch gekennzeichnet, dass das Griffelement mit einer auf der Grifffläche antimikrobiell wirkenden Schicht aus Panadurlack belegt ist.
-
Der Erfindung liegt demgegenüber in erster Linie die Aufgabe zugrunde, ein Mittel anzuwenden, mit dessen Hilfe Türöffner, welche häufig mit der menschlichen Haut in Kontakt kommen, gleichzeitig sowohl vollständig desinfiziert, als auch darüber hinaus für einen Zeitraum wirksam antimikrobiell ausgerüstet werden können, um auf diese Weise eine Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern. Mit anderen Worten soll der durch die Abtötung aller vorhandenen Keime wie z. B. Bakterien, Viren, Pilze, Algen usw. erreichte Zustand über einen längeren Zeitraum hinweg aufrechterhalten und auf diese Weise die Übertragung von Infektionskrankheiten mit dem Schwerpunkt in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern unterbunden werden.
-
Gegenstand der Erfindung ist die Anwendung von dendritisch verzweigten Polymeren als Träger antimikrobieller Zusätze, wie z. B. Zink, Silber. Ebenfalls wurde durch die spezielle Hybrid-Struktur eine dosierte Abgabe der eigentlich antibakteriell wirksamen Metallionen (Ag+ oder Zn2x) realisiert, was deren Wirksamkeitsdauer bzw. Permanenz erhöht.
-
Die Anwendung des beschriebenen Polymers erfolgt im Rahmen der Erfindung als Folie. Diese Folie wird mit dem Klebestreifen zur Befestigung auf Griffelementen ausgerüstet. Durch eine Querperforation kann je nach Durchmesser bzw. Fläche des Griffelementes eine Anpassung erfolgen. Diese Folie ist ohne Probleme vom Griffelement ohne Rückstand, u. a. durch einen Anfasser, entfernbar.
-
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsformen, unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen, näher beschrieben.
-
Es zeigen:
-
1: einen Folienbelag
-
2: ein Griffelement mit einem Folienmantel
-
3: ein Griffelement mit einer Folienauflage.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Folie
- 2
- Schutzfolie
- 3
- Klebestreifen
- 4
- Anfasser
- 5
- Perforation
- 6
- Breite
- 7
- Länge
- 8
- Anfasserleiste
- 9
- Türgriff
- 10
- Flächengriff
- 11
- Wirkzeitangabe
-
Die 1 zeigt einen antimikrobiell wirkenden Folienbelag (1), der hinsichtlich Breite (6) und Länge (7) für diverse Griffelemente vorrätig ist. Mittels Klebestreifen (3) ist nach Entfernen der Schutzfolie (2) ein Ankleben auf dem Griffelement (9), (10) u. a. Formen möglich. Durch die Perforation (5) ist die Mantelhülle gem. vorhandenem Griffelement bzw. die Flächenauflage anpassungsfähig gestaltbar. Das Entfernen der Folie (1) vom Griffelement Türgriff (9) bzw. Flächengriff (10) wird mit Hilfe einer Anfasserleiste (8) ermöglicht. Die Schutzfolie (2) wird mit einem Anfasser (4) entfernt. Durch das Vorhandensein von Perforationen (5) kann derjenige Durchmesser oder die Fläche je nach geforderter Grifffläche abgedeckt werden, indem durch Nutzung der Perforation (5) die Länge (7) erreicht wird. Die Breite (6) ist gem. Griffelement z. B. Türgriff (9) oder Fläche z. B. Flächengriff (10) vorhanden. Die Vorteile, wie Reduzierung der Ansiedlung und Übertragung von Keimen, Verringerung nosokominaler Infektionen, Reduzierung des Restrisikos bei Reinigungen und Vermeidung von Resistenzen werden durch die Anwendung der antimikrobiellen Folie erreicht. Durch die Anwendung einer Wirkzeitangabe (11) wird die Auswechselung der Folie (1) gesteuert. Die Wirkzeitangabe (11) ist mit einem Datum versehen. Die Wirkzeitangabe (11) ist farblich gestaltet, damit eine Alarmsituation erreicht wird.
-
Die 2 zeigt die Ummantelung eines Türgriffes (9) mit einer antimikrobiellen Folie (1), die mit einem Klebestreifen (3) anhaftet. Durch die Anfasserleiste (8) ist das Entfernen der Folie (1) vom Türgriff (9) auch zum Ende der festgelegten Wirksamkeit ohne Kleberückstände möglich.
-
In der 3 wird ein Flächengriff (10) gezeigt, der mittels antimikrobieller Folie (1) bestückt ist. Auch hier ist die Flächenhaftung mittels Klebestreifen (3) gegeben. Das Entfernen der Folie (1) wird durch das Vorhandensein einer Anfasserleiste (8) erleichtert.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202009013271 U1 [0008]