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Die Erfindung bezieht sich auf eine Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1.
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Es wird dabei zwischen Vorrichtungen unterscheiden, die auf oder in den Schwellen untergebracht werden und Vorrichtungen, die an der Backenschiene befestigt werden. An der Schiene befestigte Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtungen zur Verwendung an Weichen von Schienenwegen, zur Reduzierung der beim Bewegen von Weichenzungen, d. h. beim Öffnen und Schließen von Weichen benötigten Kräfte sind in verschiedenen Ausführungen bekannt (
EP 0 700 474 B1 ,
DE 44 24 392 A1 ). In der Regel bestehen derartige Vorrichtungen aus einem an der betreffenden Weiche bzw. an der dortigen Backenschiene befestigbaren Gehäuse, in welchem wenigstens ein Rollenträger mit wenigstens einer an diesem frei drehbar gelagerten und über eine Oberseite des Gehäuses vorstehenden Rolle schwenkbar vorgesehen ist, und zwar gegen die Wirkung eines auf Druck belastbaren Federelementes. Bei montierter Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung ist die Weichenzunge zumindest beim Bewegung an ihrer Unterseite auf der wenigstens einen Abstützrolle leicht angehoben geführt. Bei einem die Weiche bzw. die anliegende Weichenzunge passierenden Schienenfahrzeug liegt die Weichenzunge unter federndem Ausweichen der wenigstens einen Abstützrolle gegen die an der Weiche vorgesehenen und die genaue Lage der Weichenzunge definierenden Gleitplatten an.
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Nachteilig ist bei bekannten Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtungen u. a., dass die Verstellmittel für die Höheneinstellung und/oder zum Verstellen der Federkraft einem starken Verschleiß unterliegen und schon nach relativ kurzen Einsatzzeiten hohe Ungenauigkeiten bei der Höheneinstellung verursachen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung aufzuzeigen, die diese Nachteile vermeidet. Zur Lösung dieser Aufgabe betrifft die Erfindung eine Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung zum Abstützen einer Weichenzunge zumindest in einer ersten Achsrichtung mit einem an einer Backenschiene oder im Bereich einer Backenschiene der Weiche befestigbaren Gehäuse mit einer Gehäuseoberseite, einer Gehäuseunterseite und einem Gehäuseumfangsbereich zwischen Gehäuseoberseite und Gehäuseunterseite, mit wenigstens einem am Gehäuse zumindest in der ersten Achsrichtung beweglich gelagerten Rollenträger, mit wenigstens einer an dem Rollenträger frei drehbar gelagerten Abstützrolle, auf der die Weichenzunge zumindest beim Verstellen aufliegt, mit zwischen dem Gehäuse und dem Rollenträger wirkenden und auf Druck belastbaren Federmitteln zum gefederten Anheben der wenigstens einen Abstützrolle, sowie mit Einstellmitteln zur Höheneinstellung des wenigstens einen Rollenträgers und/oder zum Einstellen der von den Federmitteln erzeugten Federkraft, wobei die Federmittel und die Mittel zur Höheneinstellung und/oder zur Einstellung der Federkraft im Gehäuse untergebracht sind, wobei die Mittel zur Höheneinstellung und/oder zur Einstellung der Federkraft am Umfangsbereich des Gehäuses für das Verstellen zugänglich sind, wobei die Verstellmittel zur Höhenverstellung und/oder zum Verstellen der Federkraft der Federmittel wenigstens einen im Gehäuse verschiebbar angeordneten Verstellkeil aufweisen, der zwischen den Federmitteln und dem Gehäuse und/oder zwischen den Federmitteln und dem wenigstens einen Rollenträger vorgesehen ist, und dass wenigstens ein am Umfang des Gehäuses zugänglicher und in den Innenraum des Gehäuses mit einem Bolzenende hineinreichender Verstellbolzen zum Verstellen des wenigstens einen Verstellkeils vorgesehen ist.
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Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
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1 in vereinfachter Darstellung und in Seitenansicht eine Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung gemäß der Erfindung, zusammen mit einer Weichenzunge und einer Backenschiene, jeweils im Schnitt;
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2 die Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung im Längsschnitt;
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3 die Weichenzungen- und Hebevorrichtung der 1 in Draufsicht;
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4 einen Schnitt entsprechend der Linie I-I der 2;
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5 das Gehäuse der Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung in perspektivischer Darstellung und in Ansicht von oben;
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6 einen Längsschnitt durch das Gehäuse der Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung;
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7 in perspektivischer Einzeldarstellung einen Verstellkeil der Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung;
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8 in perspektivischer Einzeldarstellung eine Platine eines Rollenträgers der Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung;
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9 in perspektivischer Einzeldarstellung einen Verstellbolzen der Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung;
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10 in perspektivischer Einzeldarstellung ein Lagerelement für den Verstellbolzen;
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11 in einer Schnittdarstellung ähnlich 2 eine weitere Ausführungsform der Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung.
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12 eine Draufsicht auf die Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung der 11.
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In den Figuren sind 1 eine Backenschiene und 2 eine Weichenzunge einer Weiche eines Schienenwegs. Die Weichenzunge 2 wird in bekannter Weise beim Stellen der Weiche zwischen der in der 1 mit ausgezogenen Linien dargestellten Position, in der die Weichenzunge 2 unmittelbar an der Backenschiene 1 anliegt und damit „geschlossen” bzw. „anliegend” ist, und einer in der 1 mit unterbrochenen Linien dargestellten Position bewegt, in der die Weichenzunge 2 von der Backenschiene 1 entfernt und damit „geöffnet” bzw. „abliegend” ist. Um diese Bewegung zu erleichtern, ist die Weichenzunge 2 zumindest einmal durch eine Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung 3 abgestützt, und zwar in der Form, dass die Weichenzunge 2 im nicht belasteten Zustand über das Niveau N von den Gleitplatten 2.1 leicht angehoben mit ihrer Unterseite gegen Abstützrollen 4 und 5 der Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung 3 abstützt, sich aber in ihrer anliegenden Position durch die Last eines die Weichen passierenden Schienenfahrzeugs federnd absenkt und mit ihrer Unterseite gegen die Gleitplatten 2.1 anliegt, mit denen u. a. die exakte Positionierung der Weichenzunge 2 in Bezug auf die Backenschiene 1 genau definiert ist.
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Die Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung besteht u. a. aus einem Gehäuse 6, welches z. B. ein Form- oder Gussteil aus Stahl oder ein Formteil aus einem anderen geeigneten Material, beispielsweise aus faserverstärktem Kunststoff ist und mit einem Gehäuseabschnittes 7 am Fuß der Backenschiene 1 durch Verspannen gehalten ist, und zwar beispielsweise mit einer am Gehäuseabschnitt 7 stirnseitig vorgesehenen Verschraubung 8 mit Klemmstück 9. Das Gehäuse 6 ist dabei so montiert, dass es mit der Oberseite des Gehäuseabschnittes 7 gegen die Unterseite der Backenschiene 1 anliegt, sich mit eine Gehäuselängsachse L horizontal oder im Wesentlichen horizontal vom Fuß der Backenschiene 1 in die Weichenmitte erstreckt und mit einem rückwärtigen, dem Gehäuseabschnitt 7 entfernt liegenden Gehäuseende 10 über die der Backenschiene 1 abgewandten Seite zumindest der geschlossenen Weichenzunge 2 vorsteht. Die Gehäuselängsachse L erstreckt sich in der Achsrichtung, in der die Weichenzunge 2 beim Öffnen und Schließen bewegt wird.
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Das Gehäuse 6 bildet im Wesentlichen zwei parallel zueinander und voneinander beabstandete Wandabschnitte 6.1, die durch mehrere Wandabschnitte zu dem Gehäuse 6 miteinander verbunden sind, und zwar u. a. durch Wandabschnitte 6.2 und 6.3 am Gehäuseabschnitt 7, durch Wandabschnitte 6.4 und 6.5 an dem Gehäuseende 10 sowie durch den Wandabschnitt 6.6 an der Gehäuseunterseite.
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Zwischen den beiden, bei montierter Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung 3 in vertikalen Ebenen oder im Wesentlichen in vertikalen Ebenen und parallel zur Gehäuselängsachse L orientierten Wandabschnitten 6.1 ist ein Rollenträger 11 angeordnet. Dieser ist im Gehäuse 6 mit einem Rollenträgergelenk, welches unter Mitwirkung eines Gelenkbolzens 12 gebildet ist, um wenigstens eine parallel zur Achse des Gelenkbolzens 12 und senkrecht zu den Oberflächenseiten der Wandabschnitte 6.1 sowie senkrecht zur Gehäuselängsachse L orientierte horizontale Achse schwenkbar gelagert. Der Rollenträger 11 besteht aus zwei parallel zueinander angeordneten und voneinander beabstandeten Platinen oder Seitenhalterungen 11.1, von denen jede der Innenfläche eines Wandabschnittes 6.1 benachbart liegt und zwischen denen die beiden Abstützrollen 4 und 5 mit Hilfe von Lagerbolzen 13 und 14, die in den Seitenhalterungen 11.1 jeweils beidendig in dortigen Bohrungen 13.1 und 14.1 gehalten sind, um Achsen parallel zur Achse des Gelenkbolzens 12 frei drehbar gelagert sind. Jede Abstützrolle 4 und 5 steht mit einem oberen Teilbereich ihrer Rollenumfangsfläche über die Oberseite des Gehäuses 6 vor. Die beiden Abstützrollen 4 und 5 bzw. deren Achsen sind in Richtung der Gehäuselängsachse L gegeneinander versetzt, und zwar derart, dass sich die Abstützrolle 5 im Bereich Rollenträgergelenks und die Abstützrolle 4 im Bereich des dem Rollenträgergelenk entfernt liegenden des Rollenträgerendes befindet. Zwischen den beiden Abstützrollen 4 und 5 ist ein weiterer Bolzen 15 vorgesehen, der die Seitenhalterungen 11.1 verbindet und in Bohrungen 15.1 der Seitenhalterungen gehalten ist.
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Jede Seitenhalterung 11.1 besitzt auch eine Lagerbohrung 12.1 für den Gelenkbolzen 12, der durch die Lagerbohrungen 12.1 hindurchreicht und beidendig in jeweils einem Langloch 16 in den Wandabschnitten 6.1 gehalten wird. An seinen über die Außenseite der Wandabschnitte 6.1 vorstehenden Enden ist der Gelenkbolzen 12 in geeigneter Weise gesichert. Die Langlöcher 16 sind mit ihrer Längserstreckung senkrecht zur Gehäuselängsachse L orientiert, d. h. bei montierter Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung 3 in vertikaler Richtung oder im Wesentlichen in vertikaler Richtung.
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Die Anordnung der Bohrungen 12.1–15.1 an den identischen Seitenhalterungen 11.1 ist bei der dargestellten Ausführungsform so getroffen, dass sich die Lagerbohrung 12.1 etwa unterhalb der Bohrung 14.1 für den Lagerbolzen 14 der Abstützrolle 5 befindet.
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Im Bereich des Gelenkbolzens 12 stützten sich die beiden Seitenhalterungen 11.1 zur Bildung des Rollenträgergelenks mit jeweils einer Schrägfläche 17 an einem Verstellelement 18 ab. Jede Schrägfläche 17, die im Bereich der Lagerbohrung 12.1 und unterhalb dieser Lagerbohrung vorgesehen ist, bildet mit einer die Achsen der Bohrungen 13.1 und 14.1. einschließenden Ebene einen spitzen Winkel der sich zu dem Gehäuseabschnitt 7 hin öffnet. Das Verstellelement 18 ist im Gehäuse 6 zwischen den beiden Wandabschnitten 6.1 in Richtung der Gehäuselängsachse L verschiebbar angeordnet und stützt sich hierfür u. a. an Vorsprüngen 6.1.1 ab, die an den Innenflächen der Wandabschnitte 6 gebildet sind.
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Durch einen Verstell- oder Gewindebolzen 19, der mit seiner Achse in Richtung der Gehäuselängsachse L orientiert ist, in ein Gewinde des Wandabschnittes 6.5 eingreift und mit seinem den Bolzenkopf entfernt liegenden Ende gegen das Verstellelement 18 anliegt, ist dieses Verstellelement 18 in Richtung der Gehäuselängsachse L bewegbar, und zwar zum Anheben und Absenken des Rollenträgers 11 in vertikaler Richtung, d. h. zur Höhenverstellung des zwischen der Schrägfläche 17 und der Anlagefläche des Verstellelementes 18 gebildeten Rollenträgergelenks und damit bevorzugt der Abstützrolle 5.
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In dem Gehäuse 6 ist weiterhin ein Federelement 20 mit einem Bolzen 21 vorgesehen, der mit seiner Achse senkrecht zur Gehäuselängsachse L sowie radial zur Achse der Abstützrolle 4 und damit bei montierter Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung 3 in vertikaler Richtung oder im Wesentlichen in vertikaler Richtung orientiert ist und mit seinem unteren Bolzenabschnitt in einer Öffnung 22 einer in dem Wandabschnitt 6.6 befestigten Hülse 22.1 axial verschiebbar geführt ist. Das Federelement 20 besteht bei der dargestellten Ausführungsform weiterhin aus einem Federkörper 23 aus einem gummielastischen Material, beispielsweise aus Gummi oder einem elastomeren Kunststoff, der den Bolzen 21 umgibt und an der Ober- und Unterseite jeweils mit einer den Bolzen 21 ebenfalls umgebenden Platte 24 aus einem metallischen Material versehen ist. Mit der oberen Platte 24 stützt sich der Federkörper 23 an der Unterseite des Rollenträgers 11 bzw. der beiden Seitenhalterungen 11.1 ab, und zwar bei der dargestellten Ausführungsform. Unterhalb der Abstützrolle 4, ohne diese Rolle allerdings zu behindern. Mit der unteren Platte 24 stützt sich der Federkörper 23 auf der Oberseite 25.1 eines Verstellkeils 25 ab, welcher mit seiner keilförmigen Unterseite 25.2 gegen eine Keilfläche 26 anliegt, die an der dem Federelement 20 zugewandten Innenseite des Wandabschnittes 6.6 gebildet ist. Der Verstellkeil 25 ist an den Innenflächen der Wandabschnitte 6.1 und an der Keilfläche 26 anliegend im Wesentlichen in Richtung der Gehäuselängsachse L verschiebbar angeordnet, so dass beim Bewegen des Verstellkeils 25 in Richtung zum Gehäuseabschnitt 7 die Vorspannung des Federelementes 20 erhöht und beim Bewegen des Verstellkeils 25 in entgegengesetzter Richtung die Vorspannung des Federelementes 20 reduziert wird und dabei auch eine Höhenverstellung bevorzugt an dem die Abstützrolle 4 aufweisenden Ende des Rollenträgers 11 bzw. der Abstützrolle 4 erfolgt. Der Verstellkeil 25 ist zusätzlich auch an dem Bolzen 21 des Federelementes 20 geführt und weist hierfür an seinem die Oberseite 25.1 bzw. die Anlagefläche für das Federelement 30 und die Unterseite 25.2 bildenden Abschnitt eine Öffnung 27 auf, durch die der Bolzen 21 hindurchreicht.
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Zum Verstellen des Verstellkeils 25 ist ein Verstell- oder Gewindebolzen 28 vorgesehen, der mit seiner Achse in Richtung der Gehäuselängsachse L orientiert ist und mit seinem Gewinde in einer Gewindebohrung des Wandabschnittes 6.1 eingreift. Mit seinem dem Bolzenkopf entfernt liegenden und in das Innere des Gehäuses 6 hineinreichenden Ende ist der Gewindebolzen 28 formschlüssig, aber drehbar mit dem Verstellkeil 25 verbunden ist. Hierfür reicht der Gewindebolzen 28 in eine als Sackbohrung ausgeführte Lagerbohrung 29.1 eines Lagerstücks 29 hinein. Dieses ist kulissensteinartig formschlüssig, aber zugleich in einer Achsrichtung radial zur Achse der Lagerbohrung 29.1, d. h. bei montierter Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung 3 in vertikaler Richtung verschiebbar in einem rückwärtigen C-förmigen Profilabschnitt 30 des Verstellkeils 25 aufgenommen. In der Lagerbohrung 29.1 ist der Gewindebolzen 28 in geeigneter Weise axial gesichert.
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Die beiden Gewindebolzen 19 und 28 sind mit ihren Bolzenköpfen sowie mit ihren über den Wandabschnitt 6.5 nach außen wegstehenden Längen in einem haubenartigen Teilabschnitt des Gehäuseabschnittes 10 geschützt untergebracht, der (Teilabschnitt) von Teilen der Wandabschnitte 6.1 und dem Wandabschnitt 6.4 gebildet ist, insbesondere auch geschützt gegen Beschädigungen durch Geräte, wie sie üblicherweise bei Gleisarbeiten eingesetzt werden.
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Die Arbeitsweise der Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung 3 lässt sich im Wesentlichen dahin gehend beschreiben, dass sich die geöffnete Weichenzunge 2 mit ihrer Unterseite auf der von der Backenschiene 1 entfernten Abstützrolle 5 abgestützt. Beim Heranbewegen der Weichenzunge 2 an die Backenschiene 1, d. h. beim Schließen der Weichenzunge 2 wird diese mit ihrer Unterseite zunächst an der Abstützrolle 5 und dann zunehmend an der Abstützrolle 4 geführt, sodass sie kurz vor der endgültigen Schließbewegung des Weichenverschlusses leicht angehoben, beispielsweise um etwa 1 mm angehoben ausschließlich gegen die Abstützrolle 4 anliegt. Durch die endgültige Schließbewegung des Weichenverschlusses und/oder durch die Belastung durch das Gewicht eines Schienenfahrtzeugs wird die geschlossene Weichenzunge 2 gegen die Wirkung des Federelementes 20 auf die vorhandenen Gleitplatten 2.1 abgesenkt, sodass das Gewicht des Schienenfahrzeugs auf jeden Fall ausschließlich auf den Gleitplatten 2.1 liegt.
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Mit Hilfe der von dem Gewindebolzen 19 und dem Verstellelement 18 gebildeten Verstellvorrichtung ist eine Höheneinstellung insbesondere der Abstützrolle 5 und mit der von dem Verstellkeil 25 und dem Gewindebolzen 28 gebildeten Verstellvorrichtung sind ein Einstellen der Federkraft des Federelementes 20 und damit eine Höhenverstellung insbesondere der Abstützrolle 4 möglich, um beispielsweise Toleranzen der betreffenden Weiche und/oder der Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung 3 und/oder der Montage dieser Vorrichtung auszugleichen. Dadurch wir insbesondere gegenüber solchen Weichenzungenhebel- und Rollvorrichtungen, bei denen nur die Anhebung der anliegenden Weichenposition einstellbar ist sowohl eine minimale Anhebung in beiden Weichenpositionen, als auch eine sichere reibungsfreie Bewegung ermöglicht.
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Die 11 und 12 zeigen als weitere Ausführungsform eine Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung 3a, die sich von der Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung 3 lediglich dadurch unterscheidet, dass an dem Rollenträger 11 lediglich eine einzige Abstützrolle, nämlich die Abstützrolle 4 vorgesehen ist, und zwar gelagert mit dem als Lagerbolzen dienenden Bolzen 15, der beidendig in den mittleren Bohrung 15.1 der Seitenhalterungen 11.1 gehalten ist. Die Weichenhebe- und Rolleinrichtung wird im hinteren und/oder im mittleren Bereich der Weiche eingesetzt. Die Weichenheben- und Rollvorrichtung 3 wird hingegen an der Weichenspitze und/oder im mittleren Bereich der Weiche eingesetzt, und zwar je nach Weichenlänge und/oder Weichenöffnung.
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Wesentliche Vorteile der Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung 3 bzw. 3a sind:
- – Das Federelement 20 ist geschützt im Inneren des relativ massiv ausgebildeten Gehäuses 6 untergebracht, sodass die Gefahr einer Beschädigung dieses Federelementes bei Gleisbau- oder Pflegearbeiten mit den hierbei verwendeten Werkzeugen nicht besteht.
- – Trotz der Unterbringung des Federelementes 20 im Gehäuse 6 und der damit verbundenen Vorteile sind die Mittel für die Verstellung, nämlich die beiden Gewindebolzen 19 und 28 an der Außenseite des Gehäuses im Umfangsbereich, d. h. bei den dargestellten Ausführungsformen an der Rückseite 10 des Gehäuses 6 bequem zugänglich.
- – Durch den von den beiden Wandabschnitten 6.1 und dem Wandabschnitt 6.4 gebildeten haubenartigen Abschnitt sind die Gewindebolzen 19 und 28 mit ihrem aus dem Gehäuse 6 vorstehenden Bereich gegen Beschädigung bei Gleisbau- oder Pflegearbeiten mit den hierbei verwendeten Werkzeugen geschützt.
- – Durch die doppelte Verstellbarkeit, nämlich durch die Höhenverstellung der Schwenkachse des Rollenträgergelenks und durch Einstellung der Federkraft des Federelementes 20 und die damit verbundene Höheneinstellung ist eine optimale Anpassung der Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung 3 bzw. 3a an die jeweiligen Gegebenheiten möglich. Dadurch kann eine minimale Anhebung auch der abliegenden Weichenzunge erreicht werden.
- – Speziell der Verstellkeil 25 ermöglicht eine kontinuierliche, äußerst feine Verstellung. Dennoch ist diese Verstellung sehr robust und kann ohne großen Kraftaufwand am Gewindebolzen 28 durchgeführt werden. Die einmal mit dem Verstellkeil 25 vorgenommene Einstellung ist selbsthemmend, d. h. die jeweilige Einstellung wird ohne große Krafteinwirkung auf den Gewindebolzen 28 aufrecht erhalten.
- – Durch die formschlüssige Verbindung zwischen dem Gewindebolzen 28 und dem Verstellkeil 25 über das Lagerelement 29 kann mit dem Gewindebolzen 28 je nach Drehrichtung ziehend oder drückend auf den Verstellkeil 25 eingewirkt werden.
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Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke verlassen wird.
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So ist es beispielsweise möglich, anstelle des Federkörpers 23 auch ein anderes Federelement oder eine andere Federelementanordnung zu verwenden, beispielsweise wenigstens eine gewendelte Druckfeder, ein von mehreren Tellerfedern gebildetes Federpaket usw.
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Vorstehend wurde davon ausgegangen, dass das Gehäuse 6 mittels der Verschraubung 8 und dem Klemmstück 9 an der Backenschiene befestigt. Grundsätzlich sind auch andere Arten der Befestigung des Gehäuses 6 an der Backenschiene 1 möglich, beispielsweise mit einer Befestigung bestehend aus einer stirnseitig am Gehäuseabschnitt 7 vorgesehenen Schraube mit Unterlegscheibe und Mutter und mit einer Spannklammer oder aber eine Befestigung des Gehäuses mit einem die Backenschiene 1 an ihrer Unterseite umgreifenden Gehäuseabschnitt durch direktes Verschrauben mit der Backenschiene. Bei entsprechender Ausbildung ist grundsätzlich auch eine Befestigung des Gehäuses an einer Schwelle im Bereich der Backenschiene möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Backenschiene
- 2
- Weichenzunge
- 2.1
- Weichenzungenabstützplatte
- 3, 3a
- Weichenzungenhebe- und Rollvorrichtung
- 4, 5
- Abstützrolle
- 6
- Gehäuse
- 6.1–6.6
- Wandabschnitt
- 6.1.1
- Vorsprung an Innenseite des Wandabschnittes 6.1
- 7
- Gehäuseabschnitt
- 8
- Verschraubung
- 9
- Klemmelement
- 10
- Gehäuseende
- 11
- Rollenträger
- 11.1
- Seitenhalterung
- 12
- Gelenkbolzen
- 13, 14
- Lagerbolzen
- 15
- Bolzen
- 13.1–15.1
- Bohrung
- 16
- Langloch
- 17
- Schrägfläche
- 18
- Verstellelement
- 19
- Verstell- oder Gewindebolzen
- 20
- Federelement
- 21
- Bolzen
- 22
- Öffnung
- 22.1
- Hülse
- 23
- Federkörper
- 24
- Platte
- 25
- Verstellkeil
- 25.1
- Oberseite
- 25.2
- Unterseite
- 26
- Schrägfläche
- 27
- Öffnung im Verstellkeil
- 28
- Verstell- oder Gewindebolzen
- 28.1
- Nut
- 29
- Lagerstück
- 29.1
- Lageröffnung
- 30
- C-förmiger Profilabschnitt
- L
- Gehäuselängsachse
- N
- Niveau Weichenzungenabstützplatte 2.1