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Die
Erfindung betrifft optische Sicherheitselemente, deren Verwendung
zur Identifizierung und Authentifizierung von Objekten, sowie Verfahren
und Vorrichtungen zur Identifizierung und Authentifizierung von
Objekten anhand der optischen Sicherheitselemente.
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Ausweise,
Banknoten, Produkte etc. werden heute zur Fälschungssicherung
mit Elementen versehen, die nur mit Spezialwissen und/oder hohem
technischen Aufwand nachgemacht werden können. Solche Elemente
werden hier als Sicherheitselemente bezeichnet. Sicherheitselemente
sind bevorzugt untrennbar mit den zu schützenden Objekten
verbunden. Der Versuch, die Sicherheitselemente vom Objekt zu trennen,
führt bevorzugt zu deren Zerstörung, damit die
Sicherheitselemente nicht missbraucht werden können.
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Die
Echtheit eines Objekts kann anhand des Vorhandenseins eines oder
mehrerer Sicherheitselemente überprüft werden.
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Optische
Sicherheitselemente wie z. B. Wasserzeichen, Spezialtinten, Guilloche-Muster,
Mikroschriften und Hologramme sind weltweit etabliert. Eine Übersicht über
optische Sicherheitselemente, die insbesondere aber nicht ausschließlich
für den Dokumentenschutz geeignet sind, gibt das folgende
Buch: Rudolf L. van Renesse, Optical Document Security,
Third Edition, Artech House Boston/London, 2005 (S. 63–259).
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Je
nachdem, wie die Echtheitsprüfung erfolgt, können
optische Sicherheitselemente in folgende Kategorien eingeteilt werden:
- Stufe 1: Sichtbar (overt) – das Sicherheitselement
ist für das menschliche Auge sichtbar und kann somit einfach
und ohne Hilfsmittel überprüft werden. Sichtbare
Sicherheitselemente gestatten es jedem Menschen in einer ersten „Offensichtlichkeitsprüfung”,
die Echtheit eines Objekts zu prüfen.
- Stufe 2: Unsichtbar (covert) – das Sicherheitselement
ist für das menschliche Auge unsichtbar. Für die
Echtheitsprüfung ist ein (einfaches) Gerät notwendig.
- Stufe 3: Forensisch (forensic) – die Echtheitsprüfung
erfolgt durch Spezialequipment.
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Dabei
geben die Kategorien auch qualitativ den Aufwand wieder, der zur
Fälschung eines solchen Elements notwendig ist. Daher werden
sie hier als (Sicherheits-)Stufen benannt.
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Zur
Sicherung von schätzenswerten Objekten werden oft mehrere
Sicherheitselemente miteinander kombiniert. Dabei ist es aus Kostengründen
oft vorteilhaft, mehrere Sicherheitsmerkmale in einem einzigen Element
unterzubringen, anstatt ein schätzenswertes Objekt mit
mehreren verschiedenen Sicherheitselementen auszustatten. In
DE 10232245 A1 wird
z. B. ein spezielles optisch variables Element (Optically Variable Device
= OVD) beschrieben, das in Folge einer Dünnfilmschichtfolge
mit mindestens einer Distanzschicht durch Interferenz Farbverschiebungen
erzeugt und zur Erhöhung der Sicherheit zusätzlich
mit diffraktiven Strukturen versehen werden kann. Sowohl die durch
Interferenz erzeugte Farbverschiebung als auch Beugungserscheinungen
infolge der diffraktiven Strukturen lassen sich mit dem menschlichen
Auge erfassen. Es handelt sich also um die Kombination von zwei
sichtbaren (overt, Stufe 1) Merkmalen.
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Es
wäre wünschenswert, mit einem einzigen Sicherheitselement
alle oben genannten Sicherheitsstufen auch nebeneinander realisieren
zu können.
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Je
höher der Aufwand bei der Herstellung eines Sicherheitselementes
ist, desto höher ist in der Regel auch der Aufwand zu dessen
Fälschung. Aufwändige Sicherheitselemente geben
demnach in der Regel einen höheren Schutz als einfache
Sicherheitselemente. Aufwändige Sicherheitselemente finden
sich heute überwiegend auf hochwertigen Produkten, da sich
der hohe Aufwand zur Erzeugung der Elemente natürlich auf
die Produktkosten niederschlägt. Bei vielen Verbrauchsmaterialien
ist der Einsatz von Sicherheitselementen nicht rentabel. Es wäre
jedoch wünschenswert, Sicherheitselemente zur Verfügung
zu haben, die kostengünstig erzeugt und eingesetzt werden
können, aber dennoch einen hohen Schutz vor Fälschung
bieten, damit auch weniger hochwertige Produkte wie z. B. Verbrauchsmaterialien
geschützt werden können.
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Aufgrund
der leichten Verfügbarkeit und hohen Qualität
von Reproduktionen, die mit modernen Farbkopierern oder mit hochauflösenden
Scannern und Farblaserdruckern erstellt werden können,
besteht ein Bedürfnis, die Fälschungssicherheit
von optischen Sicherheitsmerkmalen laufend zu verbessern.
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Bekannt
sind optisch variable Sicherheitselemente, die unter unterschiedlichen
Betrachtungswinkeln einen unterschiedlichen optischen Eindruck erzeugen.
Derartige Sicherheitselemente weisen beispielsweise optische Beugungsstrukturen
auf, die unter unterschiedlichen Betrachtungswinkeln unterschiedliche
Bilder rekonstruieren. Solche Effekte sind mit den normalen und
weit verbreiteten Kopier- und Drucktechniken nicht zu reproduzieren.
Eine spezielle Ausführungsform eines solchen beugungsoptischen
Sicherheitselements (Diffractive Optically Variable Image Device
= DOVID) ist in
DE
10126342 C1 beschrieben. Dabei handelt sich um ein so genanntes
Prägehologramm. Prägehologramme zeichnen sich
dadurch aus, dass die Licht beugende Struktur in eine dreidimensionale
Reliefstruktur umgesetzt wird, die auf eine Prägeform übertragen
wird. Diese Prägeform kann als Masterhologramm in Kunststofffolien
geprägt werden. Damit ist es möglich, eine große Zahl
an Sicherheitselementen kostengünstig zu erzeugen. Nachteilig
ist jedoch, dass viele Produkte aus Design- oder ästethischen
Gründen nicht mit sichtbaren Hologrammen ausgestattet werden.
Parfümflaschen sind Objekte, die zwar regelmäßig
und in großem Umfang gefälscht werden, dennoch
finden sich auf diesen Produkte keine Hologramme, da diese offenbar
aus Marketing-Gründen nicht zum „Image” des
Produktes passen. Es wäre daher wünschenswert,
Sicherheitselemente zur Verfügung zu haben, die auch in
(Design-)Produkte integriert werden können, ohne das „Image” des
Produkts nachteilig zu beeinflussen.
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Nachteilig
an den beschriebenen Prägehologrammen ist ferner, dass
sie zur Echtheitsprüfung nicht maschinell erfasst werden
können. Für eine lückenlose Abdeckung
der Lieferkette ist es erforderlich, dass die Echtheit an verschiedenen
Stellen schnell und zuverlässig nachgewiesen werden kann. Üblicherweise
werden zur Produktverfolgung (track and trace) optische Codes wie
z. B. Barcodes eingesetz. Barcodes sind dabei reine Merkmale zur
Erkennung und Verfolgung eines Objekts, die keinerlei Sicherheitsmerkmale
aufweisen. Sie sind einfach zu kopieren/zu fälschen. Eine
Kombination aus Merkmalen zur Produktverfolgung und zum Fälschungsschutz
bieten RFID-Chips, die jedoch aufgrund ihrer vergleichsweise hohen
Kosten, langsamen Auslesegeschwindigkeit und Empfindlichkeit gegenüber
elektromagnetischen Störfeldern nur begrenzt einsetzbar
sind. Es wäre daher wünschenswert, ein Sicherheitsmerkmal
zur Verfügung zu haben, das maschinell auslesbar ist, um
zum einen eine automatisierte Produktverfolgung entlang der Lieferkette
zu ermöglichen, und zum anderen auch eine maschinelle Echtheitsprüfung
vornehmen zu können. Dabei ist eine reine maschinelle Echtheitsprüfung
unzureichend, da auch der Endkunde die Möglichkeit haben
sollte, anhand eines Merkmals die Echtheit des Objekts prüfen
zu können. Der Endkunde wird eine solche Echtheitsprüfung
in der Regel ohne Zuhilfenahme eines Geräts, also allein
mit seinen Sinnen vornehmen.
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Nachteilig
an Prägehologrammen ist ferner, dass diese Sicherheitselemente
nach dem Stand der Technik nicht individualisierbar sind. Die geprägten
Hologramme sind ununterscheidbar. Das bedeutet zum einen, dass ein
Fälscher nur ein einziges Masterhologramm kopieren/fälschen
muss, um eine Vielzahl an Prägehologrammen für
gefälschte Produkte zu erhalten. Zum anderen lassen sich
Objekte durch die Prägehologramme aufgrund deren Ununterscheidbarkeit
nicht individualisieren.
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Aus
Gründen des besseren Fälschungsschutzes und der
Möglichkeit der Verfolgung und Erkennung einzelner Objekte
ist es zu bevorzugen, Sicherheitsmerkmale zu verwenden, die individualisierbar
sind, d. h. die für jedes zu schützende Produkt
individuelle Sicherheitsmerkmale aufweisen. Unter individuellen
Merkmalen versteht man z. B. eine Seriennummer, das Herstelldatum
oder im Fall von personengebundenen Sicherheitsdokumenten den Namen,
eine ID-Nummer oder ein biometrisches Merkmal. Die Kombination von
individuellen Merkmalen mit Sicherheitsmerkmalen, die schwer oder
nur unter großem Aufwand nachzuweisen sind, ist nach dem
Stand der Technik bekannt. Ein individualisierbares Sicherheitselement
ist z. B. in
EP 0896260 A3 beschrieben,
bei dem die Individualisierung während der Herstellung
des Sicherheitselementes vorgenommen wird. Dabei beruht die Individualität
auf einem deterministischen Verfahren. Die Wahl der Parameter bei der
Herstellung des Sicherheitselements bestimmt eindeutig und in reproduzierbarer
Weise die Ausführung des Sicherheitselements. Deterministische
Individualität hat den Nachteil, dass sie prinzipiell nachgestellt/kopiert
werden kann, da es ein eindeutiges und reproduzierbares Verfahren
gibt, das die individuellen Merkmale erzeugt. Zudem ist die Variabilität
bei einem deterministischen Verfahren meist begrenzt, d. h. es lassen
sich nur eine begrenzte Anzahl an individuellen Merkmalen mit einem
begrenzten Satz an Parametern erzeugen, so dass auch nur eine begrenzte
Anzahl von Objekten unterscheidbar gemacht werden kann.
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Der
Fälschungsschutz und die Anzahl unterscheidbarer Objekte
ist bei Sicherheitselementen, welche zufällige Merkmale
aufweisen, in der Regel höher als bei Sicherheitsmerkmalen
mit rein deterministischen Merkmalen.
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In
WO 2005088533 A1 ist
ein Verfahren beschrieben, bei dem sich Objekte, die eine Faserstruktur
aufweisen (z. B. Papier), anhand ihrer zufälligen Oberflächenbeschaffenheit
eindeutig wiedererkennen lassen. Dabei wird ein Laserstrahl auf
die Oberfläche des Objekts fokussiert, über die
Oberfläche bewegt und mittels Fotodetektoren die an unterschiedlichen
Stellen der Oberfläche unter verschiedenen Winkeln unterschiedlich stark
gestreuten Strahlen detektiert. Die erfasste Streustrahlung ist
charakteristisch für eine Vielzahl von unterschiedlichen
Materialien und individuell für jede Oberfläche.
Sie lässt sich nur sehr schwer nachahmen, da sie auf Zufälligkeiten
bei der Herstellung des Objekts zurückzuführen
ist. Die Streudaten zu den einzelnen Objekten werden in einer Datenbank
gespeichert, um zu einem späteren Zeitpunkt das Objekt
authentifizieren zu können. Hierzu wird das Objekt erneut
vermessen und die Streudaten mit den gespeicherten Referenzdaten verglichen.
Nachteilig an dem beschriebenen Verfahren ist, dass nur Objekte,
die über eine ausreichend große Anzahl an zufälligen
Streuzentren verfügen, mittels dieser Methode erfasst werden
können. Ferner ist zu einer Echtheitsprüfung stets
die Anwendung des Verfahrens und damit ein entsprechendes Gerät
erforderlich. Es ist einem beliebigen Menschen, der ein solches
Objekt in den Händen hält, nicht möglich,
eine Offensichtlichkeitsprüfung hinsichtlich der Echtheit
des Objekts vorzunehmen.
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Es
stellt sich damit ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe, ein
Sicherheitselement bereitzustellen, bei dem Sicherheitsmerkmale
verschiedener Sicherheitsstufen nebeneinander realisiert sind. Bevorzugt
sind Sicherheitsmerkmale aller oben genannten Stufen (overt, covert,
forensic) enthalten. Das Sicherheitselement sollte demnach sowohl
eine Offensichtlichkeitsüberprüfung durch einen
Menschen ohne Zuhilfenahme von Hilfsmitteln (Geräte) allein
mit seinen Sinnen ermöglichen (overt), gleichzeitig aber
auch Merkmale höherer Sicherheitsstufen enthalten (covert,
forensic), die eine Fälschung erschweren und unter Zuhilfenahme entsprechender
Hilfsmittel nachgewiesen werden können. Das Sicherheitselement
sollte maschinell überprüfbar und individualisierbar
sein. Das Sicherheitselement sollte mindestens ein Merkmal mit zufälligem
Charakter aufweisen, um einen maximalen Fälschungsschutz
gewährleisten und gleichzeitig eine hohe Anzahl an Objekten
differenzieren zu können. Das Sicherheitselement sollte
kostengünstig sein und mit einer Vielzahl von Objekten
verbunden werden können, ohne einen nachteiligen Einfluss
auf das Objektdesign auszuüben. Das Verfahren zur Echtheitsprüfung
und/oder Identifizierung des Sicherheitselements sollte maschinell
ausführbar und schnell sein. Die Vorrichtung zur Echtheitsprüfung
und/oder Identifizierung des Sicherheitselements sollte kostengünstig
und von jedem Menschen nach kurzer Einführung bedienbar
sein, ohne dass Spezialwissen nötig ist.
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Überraschend
wurde gefunden, dass diese Aufgabe durch ein Sicherheitselement
umfassend mindestens eine Schicht, in der eine Vielzahl an zufällig
verteilten und/oder orientierten Mikroreflektoren enthalten sind,
gelöst werden kann.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher ein Sicherheitselement umfassend
mindestens eine transparente Schicht, in der eine Vielzahl an Mikroreflektoren
zufällig verteilt sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
ein Teil der Mikroreflektoren über mindestens eine reflektierende
Oberfläche verfügt, die nicht parallel zur Oberfläche
der transparenten Schicht angeordnet ist.
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Das
Sicherheitselement ist dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens
eine Schicht umfasst, die für elektromagnetische Strahlung
mit mindestens einer Wellenlänge transparent ist. Unter
Transparenz wird verstanden, dass der Anteil der elektromagnetischen
Strahlung mit mindestens einer Wellenlänge, der die Schicht durchdringt,
größer ist als die Summe der Anteile der elektromagnetischen
Strahlung mit mindestens einer Wellenlänge, die von der
Schicht absorbiert werden oder an den Grenzflächen der
Schicht reflektiert werden. Der Transmissionsgrad der Schicht ist
also größer als 50%, wobei unter Transmissionsgrad
das Verhältnis der Intensität der elektromagnetischen
Strahlung mit mindestens einer Wellenlänge, die durch die
Schicht hindurchgeht, bezogen auf die Intensität der elektromagnetischen
Strahlung mit der mindestens einen Wellenlänge, die auf
die Schicht auftrifft, zu verstehen ist. Im Folgenden wird eine
solche Schicht als transparente Schicht bezeichnet.
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Bevorzugt
liegt der Transmissionsgrad der transparenten Schicht für
mindestens eine Wellenlänge zwischen 60% und 100%, besonders
bevorzugt zwischen 80% und 100%.
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Bevorzugt
liegt die mindestens eine Wellenlänge der elektromagnetischen
Strahlung, für die die mindestens eine Schicht des erfindungsgemäßen
Sicherheitselements die oben genannte Eigenschaft der Transparenz
aufweist, im Bereich zwischen 300 nm und 1000 nm, besonders bevorzugt
zwischen 400 nm und 800 nm.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform weist die transparente
Schicht des erfindungsgemäßen Sicherheitselements
einen Transmissionsgrad von mindestens 60% für elektromagnetische
Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen 400 und 800 nm
auf.
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Die
transparente Schicht des erfindungsgemäßen Sicherheitselements
weist eine Dicke zwischen 1 μm und 1 cm auf. Bevorzugt
liegt die Schichtdicke im Bereich zwischen 1 μm und 1 mm,
besonders bevorzugt zwischen 10 μm und 500 μm.
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Die
transparente Schicht besteht bevorzugt aus Glas, einer Keramik oder
einem Kunststoff.
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Die
transparente Schicht ist bevorzugt ein Film, der aus einem Lack
gebildet wird, oder eine Folie. Ein Film und eine Folie sind dadurch
gekennzeichnet, dass eine der drei räumlichen Ausdehnungen
(Dicke) mindestens um den Faktor 10, bevorzugt mindestens um den
Faktor 100 kleiner ist als die zwei übrigen räumlichen Ausdehnungen
(Länge, Breite) ihres Körpers. Ein Lack ist ein
flüssiger oder auch pulverförmiger Beschichtungsstoff,
der dünn auf Gegenstände aufgetragen wird und
durch chemische oder physikalische Vorgänge (zum Beispiel
Verdampfen des Lösungsmittels, Polymerisation von im Lack
enthaltenden Monomeren oder Oligomeren o. ä.) zu einem
durchgehenden Film aufgebaut wird. Eine Folie ist ein fester Körper,
der über die Fähigkeit verfügt, an oder
um Gegenstände gewickelt werden zu können und
sich deren Form anzupassen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Sicherheitselements wird als transparente Schicht ein thermoplastischer
Kunststoff in Form einer Folie eingesetzt. Erfindungsgemäß geeignete
Folien aus thermoplastischen Kunststoffen sind z. B. solche aus
bekannten thermoplastischen aromatischen Polycarbonaten mit Gewichtsmittelmolekulargewichten
Mw von 25.000 bis 200.000, vorzugsweise von 30.000 bis 120.000 und
insbesondere von 30.000 bis 80.000 (Mw ermittelt über Eta
rel in Dichlormethan bei 20°C und einer Konzentration von
0,5 g pro 100 ml) und solche aus bekannten, thermoplastischen Polyarylsulfonen,
welche linear (siehe
DE-OS 27
35 144 ) oder verzweigt (siehe
DE-OS 27 35 092 bzw.
DE-OS 23 05 413 ) sein können.
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Ebenfalls
geeignet sind Folien aus thermoplastischen Celluloseestern, thermoplastischen
Polyvinylchloriden, thermoplastischen Styrol-Acylnitril-Copolymerisaten
und thermoplastischen Polyurethanen.
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Geeignete
Celluloseester werden nach üblichen Verfahren durch Veresterung
der Cellulose mit aliphatischen Monocarbonsäureanhydriden,
vorzugsweise Essigsäure- und Buttersäure- oder
Essigsäure- und Propionsäureanhydrid, gewonnen.
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Weiterhin
geeignete Thermoplaste sind z. B. Poly- oder Copolyacrylate und
Poly- oder Copolymethacrylate wie beispielhaft und vorzugsweise
Polymethylmethacrylat (PMMA), Poly- oder Copolymere mit Styrol wie
beispielhaft und vorzugsweise transparentes Polystyrol (PS) oder
Polystyrolacrylnitril (SAN), transparente thermoplastische Polyurethane,
sowie Polyolefine, wie beispielhaft und vorzugsweise transparente
Polypropylentypen oder Polyolefine auf der Basis von cyclischen
Olefinen (z. B. TOPAS®, Topas Advanced
Polymers), Poly- oder Copolykondensate der Terephthalsäure,
wie beispielhaft und vorzugsweise Poly- oder Copolyethylenterephthalat
(PET oder CoPET) oder glycol-modifiziertes PET (PETG), Polyethylenglykolnaphthenat
(PEN), transparente Polsulfone (PSU).
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Geeignete
lineare Polyarylsulfone sind alle bekannten aromatischen Polysulfone
oder Polyethersulfone mit Mw (Gewichtsmittelmolekulargewicht gemessen
beispielsweise mittels Lichtstreuung) zwischen etwa 15 000 und etwa
55 000, vorzugsweise zwischen etwa 20 000 und etwa 40 000. Derartige
Polyarylsulfone sind beispielsweise in
DE-OS 17 19 244 bzw.
US-PS 33 65 517 beschrieben. Geeignete
verzweigte Polyarylsulfone sind insbesondere die verzweigten Polyarylethersulfone
gemäß
DE-OS
23 05 413 bzw.
US-PS
39 60 815 , deren Mw (Gewichtsmittelmolekulargewicht, gemessen
beispielsweise mittels Lichtstreuung) zwischen etwa 15 000 und etwa
50 000, vorzugsweise zwischen etwa 20 000 und 40 000 liegen. (Weitere
Einzelheiten dazu siehe
DE-AS
30 10 143 ).
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Geeignete
thermoplastische Polyvinylchloride sind beispielsweise die im Handel
befindlichen PVC-Typen.
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Geeignete
thermoplastische Styrol-Acrylnitril-Copolymerisate sind Mischpolymerisate
des Styrols mit vorzugsweise Acrylnitril, die z. B. durch Suspensionspolymerisation
in Gegenwart von Katalysatoren aus den Monomeren bzw. der Mischung
der Monomeren mit Mw von 10 000 bis 600 000 erhalten werden (Mw
wird gemessen in DMF bei C = 5 g/l und 20°C). Literatur
dazu siehe Beilsteins Handbuch der organischen Chemie, vierte
Auflage, Duttes Ergänzungswerk B 1.5, Seiten 1163-1169,
Springer Verlag 1964, H. Ohlinger, Polystyrol 1. Teil, Herstellungsverfahren
und Eigenschaften der Produkte, Springer Verlag (1955).
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Die
thermoplastischen Harze, z. B. Styrol/Acrylnitril oder alpha-Methylstyrol/Acrylnitril-Copolymerisate können
nach bekannten Verfahren hergestellt werden, z. B. durch Massepolymerisation,
Lösungspolymerisation, Suspensionspolymerisation und Emulsionspolymerisation.
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Cycloolefin-Copolymere
sind den Patentschriften der Fa. Mitsui-Chemicals
US 5 912 070 bzw. der Fa. Ticona GmbH
EP 765 909 beschrieben.
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Zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Schichten können
auch thermoplastische Polyurethane verwendet werden.
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Die
Folien können einseitig mattiert oder einseitig strukturiert
sein. Dies wird z. B. erreicht, indem die Schmelze des thermoplastischen
Kunststoffs durch eine Breitschlitzdüse ausgepresst wird
und die Schmelzfahne über eine mattierte bzw. strukturierte
Abkühlwalze abgezogen wird.
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Bei
der thermoplastischen Kunststoffschicht kann es sich entweder um
eine einlagige Schicht dieser Kunststoffe handeln, oder um eine
mehrlagige Kunststoffschicht aus Einzellagen verschiedener Kunststoffe mit
einer Dicke von jeweils 0,001 bis 1 mm.
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Ein
erfindungsgemäßes Sicherheitselement umfasst weiterhin
eine Vielzahl an Mikroreflektoren, die zufällig innerhalb
der transparenten Schicht verteilt und/oder orientiert sind.
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Unter
zufälliger Verteilung und/oder Orientierung wird verstanden,
dass die Lage einzelner Mikroreflektoren und/oder die Orientierung
einzelner Mikroreflektoren innerhalb der transparenten Schicht durch
den Herstellungsprozess nicht vorhersehbar eingestellt werden kann.
Die Lage und/oder Orientierung einzelner Mikroreflektoren unterliegt
zufälligen Schwankungen beim Herstellungsprozess. Die Lage
und/oder die Orientierung einzelner Mikroreflektoren kann daher
nicht einfach reproduziert werden. Auf dieser Tatsache beruht der hohe
Schutz, den die erfindungsgemäßen Sicherheitsmerkmale
bieten: sie lassen sich nur unter sehr hohem Aufwand nachstellen.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind sowohl die Lage
(Verteilung der Mikroreflektoren innerhalb der transparenten Schicht)
als auch ihre Orientierung zufälliger Natur. Dabei ist
zufällig nicht im streng mathematischen Sinne zu verstehen.
Zufällig bedeutet, dass es eine zufällige Komponente
gibt, die eine exakte Vorhersagbarkeit der Lage und Orientierung
einzelner Mikroreflektoren unmöglich macht. Es ist jedoch
denkbar, dass Mikroreflektoren eine bevorzugte Lage und/oder Orientierung
aufweisen. Um diese Lage und/oder Orientierung stellt sich eine
Verteilung ein, die durch den Herstellprozess determiniert werden
kann. Die Lage und/oder Orientierung einzelner Mikroreflektoren
bleibt jedoch ungewiss.
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Ein
erfindungsgemäßer Mikroreflektor ist dadurch gekennzeichnet,
dass er mindestens eine Oberfläche umfasst, die eingestrahlte
elektromagnetische Strahlung in charakteristischer Weise reflektiert.
Die charakteristische Reflexion ist dadurch gekennzeichnet, dass
elektromagnetische Strahlung mit mindestens einer Wellenlänge
in mindestens eine durch den Einstrahlwinkel vorgegebene Richtung
reflektiert wird, wobei der Anteil der reflektierten Strahlung mit
der mindestens einen Wellenlänge größer
ist als die Summe der Anteile der absorbierten und transmittierten
Strahlung der mindestens einen Wellenlänge. Der Reflexionsgrad
der mindestens einen Oberfläche ist demnach größer
als 50%, wobei unter Reflexionsgrad das Verhältnis der
Intensität der elektromagnetischen Strahlung mit mindestens
einer Wellenlänge, die von der Oberfläche zurückgeworfen
wird, bezogen auf die Intensität der elektromagnetischen
Strahlung mit der mindestens einen Wellenlänge, die auf
die Oberfläche auftrifft, zu verstehen ist. Im Folgenden
wird eine solche Oberfläche als reflektierende Oberfläche
bezeichnet.
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Bevorzugt
liegt der Reflexionsgrad der reflektierenden Oberfläche
des Mikroreflektors für mindestens eine Wellenlänge
zwischen 60% und 100%, besonders bevorzugt zwischen 80% und 100%.
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Bevorzugt
liegt die mindestens eine Wellenlänge der elektromagnetischen
Strahlung, für die die mindestens eine Oberfläche
eines Mikroreflektors des erfindungsgemäßen Sicherheitselements
die oben genannte Eigenschaft der Reflektivität aufweist,
im Bereich zwischen 300 nm und 1000 nm, besonders bevorzugt zwischen
400 nm und 800 nm.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform weist die reflektierende
Oberfläche eines Mikroreflektors des erfindungsgemäßen
Sicherheitselements einen Reflexionsgrad von mindestens 60% für
elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen
400 und 800 nm auf.
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Bei
der Reflexion handelt es sich bevorzugt um gerichtete Reflexion
und/oder Beugung, d. h. der Anteil diffus reflektierter Strahlung
(Streueung) ist bevorzugt kleiner als 50%, besonders bevorzugt kleiner
als 40%. Gebeugte und gerichtet reflektierte Strahlung wird hier
zusammenfassend als reflektierte Strahlung bezeichnet.
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Die
reflektierende Oberfläche eines Mikroreflektors hat eine
Größe zwischen 1·10–14 m2 und 1·10–5 m2. Bevorzugt liegt die Größe
der reflektierenden Oberfläche im Bereich zwischen 1·10–12 m2 und
1·10–6 m2,
besonders bevorzugt zwischen 1·10–10 m2 und 1·10–7 m2.
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Der
Begriff „Vielzahl an Mikroreflektoren” ist wie
folgt zu verstehen: Betrachtet man die transparente Schicht des
erfindungsgemäßen Sicherheitselements von oben
oder unten, so befinden sich in einem Flächenelement von
1 cm2 im Durchschnitt 1 bis 1000 Mikroreflektoren,
bevorzugt zwischen 10 und 100 Mikroreflektoren. Der mittlere Abstand
zwischen zwei Mikroreflektoren beträgt bevorzugt mindestens
das 5fache der mittleren Größe der reflektierenden
Oberfläche der Mikroreflektoren. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform beträgt der mittlere Abstand zwischen
dem 10 und dem 50fachen der mittleren Größe der
reflektierenden Oberfläche der Mikroreflektoren. Unter
einer mittleren Größe ist hier und im Folgenden
der arithmetische Mittelwert der entsprechenden Größe
zu verstehen.
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Die
reflektierende Oberfläche eines Mikroreflektors ist flach
oder weist eine Krümmung auf. Bei einer flachen Oberfläche
wird ein paralleles Strahlenbündel, das auf die Oberfläche
auftrifft, auch parallel wieder von der Oberfläche zurückgeworfen.
Bei einer gekrümmten Oberfläche wird ein paralleles
Strahlenbündel, das auf die Oberfläche auftrifft,
in Form von divergenten (konvexe Krümmung) oder konvergenten
(konkave Krümmung) Strahlen zurückgeworfen. Flache
Oberflächen haben den Vorteil, dass scharfe Reflexionsbanden
in einem schmalen Winkelbereich auftreten (siehe z. B. 9).
Gekrümmte Oberflächen haben den Vorteil, dass Reflexionen über
einen breiteren Winkelbereich auftreten, die jedoch breite Banden
zeigen. Je nach Anwendungszweck werden daher flache oder gekrümmte
reflektierende Oberflächen bevorzugt.
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Die
reflektierende Oberfläche kann eben sein oder sie kann
eine oder mehrere Strukturen umfassen, die zu einer Beugung von
elektromagnetischer Strahlung führt.
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Die
Mikroreflektoren können annähernd kugelförmig,
stäbchenförmig, quaderförmig, polyederförmig, plättchenförmig
sein oder eine andere denkbare Form aufweisen. In einer bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Sicherheitselement sind die Mikroreflektoren plättchenförmig,
wobei unter plättchenförmig verstanden wird, dass
die räumliche Ausdehnung in zwei Dimensionen annähernd
gleich ist während die räumliche Ausdehnung in
der dritten Dimension um mindestens den Faktor 4 kleiner ist als
die räumlichen Ausdehnungen in den zwei übrigen
Dimensionen. Annährend gleich bedeutet, dass sich die räumlichen
Ausdehnungen maximal um den Faktor 2 unterscheiden. Die Oberfläche,
die durch die räumliche Ausdehnung eines Mikroreflektors
in die zwei Dimensionen mit annähernd gleicher Ausdehnung
gebildet wird, ist bevorzugt eine reflektierende Oberfläche.
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Überraschend
wurde gefunden, dass plättchenförmige Mikroreflektoren
bei der Herstellung des Sicherheitselements über Extrusion
einer Mikroplättchen enthaltenden Folie eine Orientierungsverteilung
aufweisen, die für Authentifizierungs- und Identifizierungszwecke
besonders gut geeignet ist. Plättchenförmige Mikroreflektoren
nehmen in Folge des Extrusionsvorgangs eine Vorzugsorientierung
parallel zur Oberfläche der transparenten Schicht an. Dabei
weist die Orientierung einzelner Mikroplättchen weiterhin
eine zufällige Komponente auf; die Mikroreflektoren sind
jedoch eher parallel als senkrecht zur Oberfläche der transparenten Schicht
orientiert; die Orientierung der Mikroreflektoren weist eine Zufallsverteilung
um die Orientierung parallel zur Oberfläche der transparenten
Schicht auf.
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Durch
diese Vorzugsorientierung ist der größte Anteil
der Mikroreflektoren dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Authentifizierung und/oder Identifizierung eines Objekts anhand
des erfindungsgemäßen Sicherheitselements zugänglich.
In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Mikroreflektoren
daher eine Vorzugsorientierung auf, die dadurch gekennzeichnet ist,
dass ihre reflektierenden Oberflächen in einem Winkelbereich
von 0 bis 60° gegenüber der Oberfläche
der transparenten Schicht zufällig orientiert sind. Bevorzugt liegt
der Neigungswinkel der reflektierenden Oberflächen gegenüber
der Oberfläche der transparenten Schicht im Bereich zwischen
0 und 50°, besonders bevorzugt zwischen 0 und 30°.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform besitzen die Mikroreflektoren
eine größte Längenausdehnung von kleiner
200 μm und eine Dicke von 2–10 μm, mit
einer runden, elliptischen, oder n-eckigen Form mit n ≥ 3.
Elliptisch ist hier und im Folgenden nicht im streng mathematischen
Sinne zu verstehen. Ein Rechteck oder Parallelogramm oder Trapez
oder allgemein n-Eck mit abgerundeten Ecken soll hier und im Folgenden
ebenfalls als elliptisch verstanden werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Mikroreflektoren
mindestens eine metallische Komponente. Bevorzugt handelt es sich
um ein Metall aus der Reihe Aluminium, Kupfer, Nickel, Silber, Gold, Chrom,
Zink, Zinn oder um eine Legierung aus mindestens zwei der genannten
Metalle. Die Mikroreflektoren können mit einem Metall oder
einer Legierung beschichtet sein oder vollständig aus einem
Metall/einer Legierung bestehen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform werden Metallkennzeichnungsplättchen,
wie sie beispielhaft in
WO
2005/078530 A1 beschrieben sind, als Mikroreflektoren eingesetzt.
Sie verfügen über reflektierende Oberflächen.
Werden eine Vielzahl solcher Metallkennzeichnungsplättchen
zufällig in einer transparenten Schicht verteilt und/oder
orientiert, ergibt sich bei Bestrahlung der transparenten Schicht
unter verschiedenen Winkeln ein charakteristisches Reflexionsmuster,
das zur Identifizierung und Authentifizierung herangezogen werden kann.
Ferner sind die Metallkennzeichnungsplättchen durch Kennzeichen
charakterisiert, die mittels Vergrößerungstechniken
(z. B. Lupe, Mikroskop) sichtbar gemacht werden können:
die Metallkennzeichnungsplättchen können bedruckt
sein und/oder diffraktive Strukturen (z. B. ein Hologramm) aufweisen
oder z. B. durch eine willkürlich gebildete Durchgangsformbohrung
gekennzeichnet sein. Außerdem wird das Kennzeichnungsplättchen
durch seine äußere Form festgelegt (Dreieck, Viereck,
Sechseck, Kreis, Ellipse, Buchstabe, Zahl, Zeichen, Piktogramm,
oder andere denkbare Formen).
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Die
Mikroreflektoren können über bekannte Techniken
in eine transparente Schicht eingebracht werden. Handelt es sich
bei dem Material, aus dem die transparente Schicht hergestellt wird,
z. B. um einen Thermoplast, so ist es z. B. möglich, den
Thermoplast mit den Mikroreflektoren in einem Extruder zu vermengen (Schmelzextrusion).
Handelt es sich bei dem Material, aus dem die transparente Schicht
hergestellt wird, z. B. um einen Lack der in seiner Ausgangsform
flüssig vorliegt, so ist es z. B. möglich, die
Mikroreflektoren in dem flüssigen Lack zu dispergieren,
den Lack mit dispergierten Mikroreflektoren als Film auszustreichen
und den Lack anschließend zu härten.
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Bei
der Herstellung des erfindungsgemäßen Sicherheitselements
tritt bevorzugt ein Schritt auf, in dem die Mikroreflektoren in
einer Schicht geschert werden, um eine Zufallsverteilung mit Vorzugsorientierung
in Scherrichtung zu erzielen. Die Scherrichtung liegt bevorzugt
parallel zur Oberfläche der späteren transparenten
Schicht.
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Das
erfindungsgemäße Sicherheitselement kann neben
der transparenten Schicht weitere Schichten umfassen. So ist es
denkbar, dass oberhalb und/oder unterhalb der transparenten Schicht
eine oder mehrere weitere Schichten angebracht sind. Es ist z. B.
denkbar, unterhalb der transparenten Schicht eine so genannte Trägerschicht
anzubringen, welche der transparenten Schicht eine nötige
Steifigkeit und/oder Formstabilität verleiht, um die transparente
Schicht mit den Mikroreflektoren handhaben zu können.
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Es
ist z. B. denkbar, oberhalb der transparenten Schicht mit den Mikroreflektoren
eine weitere transparente Schicht anzubringen, welche für
Kratzfestigkeit und/oder UV-Beständigkeit sorgt.
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Die
Oberfläche der transparenten Schicht und die Oberfläche
des Sicherheitselements sind bevorzugt parallel zueinander angeordnet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform liegt das erfindungsgemäße
Sicherheitselement in Form einer Folie vor, die z. B. über
Laminieren und/oder Kaschieren und/oder Hinterspritzen mit weiteren
Folien verbunden werden kann.
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In
dieser Form kann das Sicherheitselement auf einfache Weise mit einem
Objekt verbunden werden und ist somit vielfältig und flexibel
einsetzbar, z. B. als Sicherheitsfolie in Plastikkarten und/oder
Ausweisen, als Etikett in oder auf Verpackungen, als Bestandteil
von elektronischen Platinen, und vieles mehr. Das Sicherheitselement
hat bevorzugt eine Dicke zwischen 5 μm und 2 mm und eine
flächige Ausdehnung von mindestens 0,25 cm2 und
höchstens 100 cm2.
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Das
Sicherheitselement hat die Eigenschaft, dass die Mikroreflektoren
in der transparenten Schicht zufällig verteilt und/oder
orientiert sind. Daher wird ein Sicherheitselement, das gegenüber
einer Lichtquelle gekippt wird, bei Betrachtung an verschiedenen
Stellen des Sicherheitselements und/oder unter verschiedenen Kippwinkeln
Reflexionen zeigen, je nachdem an welcher Stelle das Sicherheitselement
einen Mikroreflektor aufweist, dessen reflektierende Oberfläche
in einem Winkel zur Strahlenquelle und zum Betrachter orientiert
ist, so dass das Reflexionsgesetz gilt. Dieser Effekt lässt
sich mittels Drucktechnik von Farben und Pigmenten nicht nachahmen,
da drucktechnisch auf einen Träger aufgebrachte Pigmente
dieselbe Orientierung besitzen und gegenüber dem Träger
nicht verkippt sind. Für die Echtheitsprüfung
eines erfindungsgemäßen Sicherheitselements ist
von entscheidender Bedeutung, dass verschiedene Mikroreflektoren
unter verschiedenen Betrachtungswinkeln aufleuchten, da die reflektierenden
Oberflächen der Mikroreflektoren unterschiedliche Neigungswinkel
(Orientierungen) bzgl. der transparenten Schicht aufweisen. Drucktechnisch
erzeugte Nachahmungen oder aufgedampfte Metallpartikel würden
alle unter demselben Betrachtungswinkel aufleuchten.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ferner die Verwendung des erfindungsgemäßen
Sicherheitselements zur Authentifizierung und/oder Identifizierung
von Objekten, vorzugsweise zur individualisierten Authentifizierung
und/oder Identifizierung von Objekten. Hierzu ist das erfindungsgemäße
Sicherheitselement bevorzugt untrennbar mit einem zu schützenden
Objekt verbunden. Bevorzugt führt der Versuch, das Sicherheitselement
vom Objekt zu entfernen, zur Zerstörung des Sicherheitselements
und/oder des Objekts. Liegt das Sicherheitselement in Form einer
Folie vor, so kann das Sicherheitselement über Klebung
und/oder Laminierung mit dem Objekt verbunden werden. Dem Fachmann
auf dem Gebiet der Folienverarbeitung ist bekannt, wie Folien mittels
Klebung und/oder Laminierung verbunden werden müssen, so
dass ein Verbund entsteht, der nicht zerstörungsfrei wieder
aufgetrennt werden kann. In besonders bevorzugten Ausführungsformen
kann es sich bei dem zu authentifizierenden und/oder identifizierenden
Objekt um ein personalisiertes Sicherheits- bzw. Identifikationsdokument
handeln. Als solche Sicherheitsdokumente bzw. vorzugsweise Identifiaktionsdokumente
kommen beispielsweise Personalausweise, Reisepässe, Führerscheine,
Kreditkarten, Bankkarten, Karten für die Zugangskontrolle
oder sonstigen Ausweisdokumente in Frage ohne auf diese beschränkt
zu sein.
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Das
Sicherheitselement kann als ausgezeichneter Bereich auf einem oder
an einem Objekt erkennbar sein. Ist das Objekt z. B. ein Ausweis,
so könnte das Sicherheitselement in Form eines ausgezeichneten
Bereiches auf dem Ausweis vorliegen, wie z. B. auch ein Hologramm
oder ein Foto als ausgezeichneter Bereich vorliegen, bei dem sofort
erkennbar ist, dass dieser Bereich ein entsprechendes Element enthält.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Sicherheitselement
in dem Objekt so integriert, dass es als solches nicht auffällig
und/oder offensichtlich erkennbar ist. Ist das Objekt z. B. ein
Ausweis in Form einer Kreditkarte, so erstreckt sich das Sicherheitselement
in einer bevorzugten Form über eine ganze Seite des Ausweises
oder über beide Seiten des Ausweises. Bevorzugt ist das
Sicherheitselement mit anderen Funktionen verknüpft. So kann
das Sicherheitselement z. B. teilweise bedruckt sein. Auch wenn
der Druck einen Teil der Mikroreflektoren abdeckt, erfüllt
das Sicherheitselement seine Funktion, wenn nur eine ausreichend
große Anzahl an Mikroreflektoren vorhanden und sichtbar
sind, die zu einer Authentifizierung und/oder Identifizierung herangezogen werden
können. Die Integration von Druck und Sicherheitselement
hat den Vorteil, dass das Druckbild oder ein Teil des Druckbildes
zur Positionierung des erfindungsgemäßen Sicherheitselements
in Bezug zu einer Quelle für elektromagnetische Strahlung
und einem Detektor herangezogen werden kann, um eine Identifizierung und/oder
Authentifizierung des Objekts anhand des Sicherheitselements vorzunehmen.
Zudem erlaubt die Integration von Druckbild und Sicherheitselement
eine gleichzeitige Authentifizierung/Identifizierung des Sicherheitselements
und eine Verifikation des Druckbildes (siehe auch Beispiel 4).
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Authentifizierung
(Echtheitsprüfung) des Sicherheitselements bzw. eines Objekts,
an dem das erfindungsgemäße Sicherheitselement
angebracht ist. Unter Authentifizierung wird der Vorgang der Überprüfung
(Verifikation) einer behaupteten Identität verstanden.
Die Authentifizierung von Objekten, Dokumenten, Personen oder Daten
ist die Feststellung, dass diese authentisch sind – es
sich also um unveränderte, nicht kopierte und/oder nicht
gefälschte Originale handelt. In seiner einfachsten Form
besteht die Authentifizierung in einer Offensichtlichkeitsprüfung,
d. h. es wird an einem einfach zu prüfenden Merkmal untersucht,
ob es sich bei dem betrachteten Objekt um eine offensichtliche Fälschung
handelt oder nicht.
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Das
erfindungsgemäße Sicherheitselement erlaubt die
Echtheitsprüfung auf verschiedenen Wegen. Das erfindungsgemäße
Sicherheitselement ist dadurch gekennzeichnet, dass es eine transparente
Schicht umfasst, in der eine Vielzahl an Mikroreflektoren eingebracht
sind, die mit dem bloßen Auge zu erkennen sind. Die Mikroreflektoren
haben die Eigenschaft, dass sie elektromagnetische Strahlung mindestens
einer Wellenlänge reflektieren, wenn die Anordnung aus
Quelle für elektromagnetische Strahlung, mindestens eine
reflektierende Oberfläche mindestens eines Mikroreflektors
und ein Detektor für die reflektierte elektromagnetische Strahlung
dem Reflexionsgesetz gehorcht. Das erfindungsgemäße
Verfahren zur Authentifizierung eines Objekts anhand des erfindungsgemäßen
Sicherheitselements umfasst mindestens die folgenden Schritte:
- (A) Ausrichten des Sicherheitselements gegenüber
einer Quelle für elektromagnetische Strahlung und gegenüber
mindestens einem Detektor für elektromagnetische Strahlung,
so dass für mindestens einen Teil der Mikroreflektoren
die Anordnung aus Quelle, reflektierender Oberfläche und
mindestens einem Detektor das Reflexionsgesetz erfüllt
ist
- (B) Bestrahlung mindestens eines Teils des Sicherheitselements
mit elektromagnetischer Strahlung
- (C) Detektion der an Mikroreflektoren reflektierten Strahlung
-
Die
elektromagnetische Strahlung kann mono- oder polychromatisch sein.
Bevorzugt weist die elektromagnetische Strahlung mindestens eine
Wellenlänge im Bereich 300 nm bis 1000 nm, besonders bevorzugt im
Bereich 400 nm bis 800 nm auf. Als Lichtquelle kann z. B. ein Laser,
eine LED, eine Halogenlampe, eine Glühfadenlampe, eine
Kerze, die Sonne oder eine andere Quelle für elektromagnetische
Strahlung, die elektromagnetische Strahlung mit mindestens einer
Wellenlänge im Bereich 300 nm bis 1000 nm emittiert, verwendet
werden. Bevorzugt wird ein Laser verwendet.
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Die
Bestrahlung kann flächig, linienförmig oder punktförmig
erfolgen, wobei unter flächiger Bestrahlung verstanden
wird, dass durch die Bestrahlung des Sicherheitselements ein Großteil
des Sicherheitselements durch die Strahlung erfasst wird, während
unter punktförmiger Bestrahlung verstanden wird, dass nur ein
geringer Teil des Sicherheitselements von der Strahlung erfasst
wird. Das Strahlprofil kann durch dem Fachmann bekannte Techniken
wir z. B. die Verwendung von Linsen oder diffraktiven Elementen
entsprechend eingestellt werden.
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Die
Detektion der reflektierten Strahlung erfolgt mit einem für
die verwendete elektromagnetische Strahlung empfindlichen Sensor,
z. B. einer Fotodiode oder einem Fototransistor (Punktsensor), einem
Kamera-Sensor (Flächensensor (CCD, CMOS)) oder Ähnlichem.
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Der
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, das es in seiner einfachsten Ausführungsform (qualitativ)
durch einen Menschen ohne Einsatz von Geräten durchgeführt
werden kann. Diese Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
dass als Quelle für elektromagnetische Strahlung die Sonne
oder eine Lampe oder eine Kerze oder eine andere Lichtquelle verwendet
wird und als Detektor das menschliche Auge dient. Das Sicherheitselement
wird vom Betrachter in einem Winkel zur Lichtquelle gehalten, so
dass einzelne Mikroreflektoren Reflexionen zeigen. Der Betrachter
kann das Sicherheitselement gegenüber der Lichtquelle verkippen,
so dass die Reflexionen erlischen und gegebenenfalls neue Reflexionen
an anderer Stelle des Sicherheitselements auftauchen. Auf diese
Weise kann durch einen Menschen auf einfache Weise verifiziert werden,
dass die mit bloßem Auge sichtbaren Mikroreflektoren keine
drucktechnisch erzeugten Nachahmungen sind.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, dass das Verfahren maschinell ausgeführt
oder maschinell unterstützt werden kann und eine quantitative
Bewertung ermöglicht. Eine maschinelle Ausführung
oder Unterstützung erlaubt die Überprüfung
einer größeren Anzahl von Sicherheitselementen
oder Objekten anhand von Sicherheitselementen in einer kürzeren
Zeit und zu geringeren Kosten als eine (rein) personelle Ausführung.
Darüber hinaus erlaubt eine maschinelle Ausführung
oder maschinelle Unterstützung einen Vergleich von Reflexionsmustern
bei Sicherheitselementen, die zu verschiedenen Zeiten authentifiziert
wurden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens erfolgt zumindest Schritt (C) maschinell.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden das zu
authentifizierende Objekt und/oder eine Strahlungsquelle und/oder
mindestens ein Detektor zueinander bewegt, um die an verschiedenen
Stellen und/oder unter verschiedenen Orientierungswinkeln aufblinkenden
Mikroreflektoren als Funktion der relativen Lage des Objekts (Sicherheitselements)
gegenüber Strahlungsquelle und Detektor aufzuzeichnen.
In dieser bevorzugten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße
Verfahren demnach die weiteren Schritte (D) und (E) im Anschluss
an Schritt (C):
- (D) Änderung der relativen
Lage des Sicherheitselements gegenüber einer Strahlungsquelle
und/oder gegenüber mindestens einem Detektor, so dass für
einen anderen Teil der Mikroreflektoren das Reflexionsgesetz erfüllt
ist,
- (E) Wiederholung der Schritte (B) und (C) und bei Bedarf zusätzlich
der Schritte (D) und (E) bis eine ausreichende Anzahl an reflektierenden
Mikroreflektoren erfasst worden ist.
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Die Änderung
der relativen Lage des Sicherheitselements gegenüber der
Strahlungsquelle und/oder gegenüber mindestens einem Detektor
kann so ausgeführt werden, dass Strahlungsquelle und mindestens
ein Detektor zueinander starr (unbewegt) gehalten werden, während
das Sicherheitselement (bzw. das Objekt) in Relation zur starren
Anordnung aus Detektor und Strahlungsquelle bewegt wird. Dabei ist
sowohl eine Bewegung der starren Anordnung gegenüber dem
Objekt (Sicherheitselement) als auch eine Bewegung des Objekts (Sicherheitselements)
gegenüber der starren Anordnung denkbar. Ebenso ist es
denkbar, das Sicherheitselement und mindestens einen Detektor zueinander
starr (unbewegt) zu halten und eine relative Bewegung zwischen Strahlungsquelle
und der starren Anordnung aus Sicherheitselement und Detektor auszuführen.
Weitere Kombinationen sind denkbar. Die Änderung der Lage
kann so ausgeführt werden, dass die Strahlungsquelle bei
Lageänderung einen anderen Teil des Sicherheitselements
bestrahlt; sie kann aber auch so ausgeführt werden, dass
derselbe Teil des Sicherheitselements bestrahlt wird, jedoch unter
einem anderen Winkel. Ebenso ist es denkbar die Lageänderung
so auszuführen, dass derselbe Teil des Sicherheitselements unter
demselben Winkel bestrahlt wird, jedoch ein Detektor die unter einem
anderen Winkel reflektierte Strahlung erfasst. In allen Fällen
wird bei Lageänderung ein anderer Teil der Mikroreflektoren
erfasst.
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Die
Bewegung kann kontinuierlich mit gleichbleibender Geschwindigkeit,
beschleunigend oder abbremsend, oder diskontinuierlich, d. h. z.
B. schrittweise erfolgen.
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Die
Wiederholung der Schritte (B), (C), (D) und (E) wird solange ausgeführt,
bis eine für den jeweiligen Anwendungszweck ausreichende
Anzahl an Mikroreflektoren erfasst worden ist. Handelt es sich bei
der Authentifizierung um eine Offensichtlichkeitsprüfung,
so ist denkbar, dass nur die Schritte (A), (B) und (C) des erfindungsgemäßen
Verfahrens ausgeführt werden und dabei solche Mikroreflektoren
in eine das Reflexionsgesetz erfüllende Anordnung zur Strahlenquelle
und zum Detektor gebracht werden, deren reflektierende Oberfläche
nicht parallel zur Oberfläche der transparenten Schicht
verläuft. In einem solchen Fall wird also nur geprüft,
ob es Mikroreflektoren gibt, die nicht parallel zur Oberfläche
der transparenten Schicht orientiert sind, um drucktechnische Nachahmungen
ausschließen zu können.
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Beinhaltet
der jeweilige Anwendungszweck eine Identifizierung des Objekts anhand
des Sicherheitselements, müssen so viele Mikroreflektoren
erfasst werden, dass eine eindeutige Zuordnung des Reflexionsmusters
zu einem Objekt möglich ist. Auf die Identifizierung eines
Objekts anhand des erfindungsgemäßen Sicherheitselements
wird weiter unten näher eingegangen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Sicherheitselement in einem ersten Schritt auf
einem Träger befestigt, der bereits eine vorgegebene Orientierung
gegenüber einer Quelle für elektromagnetische
Strahlung und mindestens einem Detektor aufweist. Der Träger ist
so beschaffen und lässt sich gegenüber Strahlungsquelle
und mindestens einem Detektor so ausrichten oder ist bereits so
ausgerichtet, dass nach Fixierung des erfindungsgemäßen
Sicherheitselements auf dem Träger ein Teil der Mikroreflektoren
so angeordnet ist, dass die Anordnung aus dem Teil der Mikroreflektoren, mindestens
einem Detektor und der Strahlungsquelle das Reflexionsgesetz erfüllt.
Die Art und die Beschaffenheit des Trägers wird maßgeblich
durch das Objekt, das anhand des mit ihm verbundenen Sicherheitselements authentifiziert
werden soll, bestimmt. Ist das Objekt z. B. ein Ausweis im Kreditkartenformat,
so ist es z. B. möglich, als Träger eine ebene
Oberfläche bereitzustellen, die eine Vertiefung aufweist,
in die der Ausweis eingelegt werden kann. Durch die Vertiefung ist
die Position des Ausweises auf dem Träger eindeutig festgelegt. Strahlungsquelle
und Detektor sind entsprechend so um den Träger angeordnet,
dass das Reflexionsgesetz für einen Teil der Mikroreflektoren
erfüllt ist.
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Ebenso
ist es denkbar, ein Objekt wie einen Ausweis im Kreditkartenformat
auf einen Schlitten als Träger zu befestigen. Der Schlitten
kann dann in eine Position gebracht werden, in der die Anordnung
aus einem Teil der Mikroreflektoren, einer Strahlungsquelle und
einem Detektor das Reflexionsgesetz erfüllt.
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In
einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird als Strahlungsquelle mindestens ein Laser verwendet.
Laserlicht lässt sich sehr gut bündeln und hat
eine hohe Intensität. Zur Authentifizierung kann ein fokussierter
Laserstrahl über das Sicherheitselement gerastert werden.
Dabei ist sowohl eine Bewegung des Lasers gegenüber dem
Objekt (Sicherheitselement) als auch eine Bewegung des Objekts (Sicherheitselements)
gegenüber dem Laser denkbar. In einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens sind mindestens
ein Laser und mindestens ein Detektor starr zueinander angeordnet. Das
Objekt wird in Bezug zu der starren Anordnung aus mindestens einem
Laser und mindestens einem Detektor so ausgerichtet, dass das Reflexionsgesetz
für einen Teil der Mikroreflektoren erfüllt ist.
Die Ausrichtung kann mittels eines Trägers erleichtert
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Objekt
mittels eines beweglich ausgeführten Trägers in
Bezug zu der starren Anordnung aus mindestens einem Laser und mindestens
einem Detektor bewegt. Die Bewegung wird so ausgeführt,
dass durch die Bewegung verschiedene Mikroreflektoren nacheinander
Reflexionen zeigen. Es ist denkbar, den Laserstrahl auf das Sicherheitselement
zu fokussieren und das Objekt an dem Laserstrahl vorbei zu fahren.
Dadurch werden nacheinander verschiedene Bereiche des Sicherheitselements
vom Laserstrahl abgetastet. Trifft der Laserstrahl dabei auf einen Mikroreflektor,
dessen reflektierende Oberfläche so orientiert ist, dass
die Anordnung aus reflektierender Oberfläche, Strahlungsquelle
und Detektor das Reflexionsgesetz erfüllt, zeigt dieser
Mikroreflektor im Moment der Abtastung eine Reflexion, der mit dem
Detektor detektiert werden kann.
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Der
abtastende Laserstrahl weist auf dem Sicherheitselement ein definiertes
Profil auf. Dieses Profil kann rund elliptisch, linienförmig,
hantelförmig oder sonst wie geartet sein.
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Bevorzugt
weist das Profil eine lange und eine kurze Achse auf, wie dies z.
B. bei einem elliptischen, linienförmigen oder hantelförmigen
Profil gegeben ist. Die Länge der kurzen Achse liegt dabei
in der Größenordnung der mittleren Größe
der reflektierenden Oberflächen der Mikroreflektoren. Die
lange Achse liegt in der Größenordnung des mittleren
Abstands zweier Mikroreflektoren. Unter Größenordnung
wird hier und im Folgenden verstanden, dass zwei Größen
um einen Faktor kleiner als 10 und größer als
0,1 voneinander abweichen oder gleich sind. Bevorzugt ist die lange
Achse etwas länger als der mittlere Abstand zweier Mikroreflektoren,
besonders bevorzugt liegt ihre Größe im Bereich
zwischen dem 1fachen und dem 10fachen des mittleren Abstands zweier
Mikroreflektoren. Die kurze Achse ist bevorzugt etwas länger
als die mittlere Größe der reflektierenden Oberflächen
der Mikroreflektoren, besonders bevorzugt liegt ihre Größe
im Bereich zwischen dem 1fachen und dem 10fachen der mittleren Größe
der reflektierenden Oberflächen der Mikroreflektoren.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird ein Sicherheitselement flächig beleuchtet
und es werden die an verschiedenen Mikroreflektoren unter verschiedenen Winkeln
reflektierten Strahlen mit Hilfe mehrerer Punktsensoren oder mit
Hilfe eines Flächensensors detektiert. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, dass Mikroreflektoren an unterschiedlicher Stelle
und mit unterschiedlichen Orientierungen erfasst werden können,
ohne dass eine relative Bewegung zwischen Sicherheitselement und/oder
Strahlungsquelle und/oder Detektor nötig ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das
erfindungsgemäße Verfahren die weiteren Schritte
(F) und (G) im Anschluss an Schritt (C) oder (E):
- (F)
Vergleich des in Abhängigkeit der relativen Lage detektierten
Reflexionsmusters mit mindestens einem Soll-Muster
- (G) Ausgabe einer Mitteilung über die Authentizität
des Objekts in Abhängigkeit des Ergebnisses des Vergleichs
in Schritt (F)
-
Die
konkrete Ausgestaltung der Schritte (F) und (G) ist abhängig
von dem jeweiligen Anwendungszweck. Handelt es sich bei der Authentifizierung
um eine Offensichtlichkeitsprüfung, so wird überprüft,
ob es Mikroreflektoren gibt, deren reflektierende Oberflächen
nicht parallel zur Oberfläche der transparenten Schicht angeordnet
sind. Dementsprechend ist die Anforderung (Soll-Muster), dass einzelne
Reflexionen auftreten, wenn die Anordnung aus Oberfläche
der transparenten Schicht, Strahlungsquelle und Detektor das Reflexionsgesetz
nicht erfüllt. In Schritt (G) kann die Mitteilung, ob es
sich bei dem Objekt um eine offensichtliche Fälschung handelt
oder nicht, anhand einer Ja/Nein-Aussage erfolgen. Es ist z. B.
möglich, hierfür ein Lichtsignal zu verwenden:
handelt es sich offensichtlich um keine Fälschung, leuchtet
ein grünes Lämpchen auf, handelt es sich offensichtlich
um eine Fälschung, leuchtet ein rotes Lämpchen
auf. Alternativ ist auch ein akustisches Signal oder eine andere
Mitteilung, die mit den menschlichen Sinnen erfassbar ist, denkbar.
Soll die Authentifizierung dazu dienen, die Identität eines
konkreten Objekts zu verifizieren, so ist in Schritt (F) ein so
genannter 1:1-Abgleich zwischen aktuell erfasstem Referenzmuster
und dem Reflexionsmuster des vermuteten Objekts (Soll-Muster) nötig.
Das Reflexionsmuster stellt die in Abhängigkeit der Lage
des Objekts in Bezug zur Strahlungsquelle und einem Detektor erfassten
Reflexionen des Sicherheitselements oder eines Teils des Sicherheitselements
dar. Das Reflexionsmuster liegt daher z. B. in Form einer Zahlentabelle
vor, in der die an verschiedenen Orten unter verschiedenen Winkeln
gemessenen Intensitäten der von dem Sicherheitselement
zurückgeworfenen Strahlung erfasst sind. Eine solche Zahlentabelle
kann direkt mit einer Soll-Zahlentabelle verglichen werden. Ebenso
ist es möglich, aus der gemessenen Intensitätsverteilung
mittels mathematischer Operationen eine andere Darstellung eines
Reflexionsmusters zu erstellen, bevor ein Vergleich mit einem Soll-Muster
durchgeführt wird. Bevorzugt wird dabei eine Fourier-Transformation
der ursprünglich ortsabhängig gemessenen Daten
vorgenommen, da die Fourier-transforierten Daten eine translatorische
Invarianz aufweisen und damit eine höhere Positioniertoleranz
gegeben ist.
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Es
ist möglich, aus der Intensitätsverteilung charakteristische
Merkmale zu extrahieren, um die Datengröße zu
reduzieren. Die charakteristischen Merkmale stellen eine Art Fingerabdruck
oder Signatur des Sicherheitselements dar. Die Signatur ist eine
digital speicherbare und maschinell verarbeitbare Repräsentation des
Sicherheitsmerkmals. Die Signatur ist eindeutig, d. h. identische
Sicherheitselemente ergeben die gleiche Signatur; verschiedene Sicherheitselemente
ergeben verschiedene Signaturen. Das in Schritt (F) genannte Reflexionsmuster
kann eine Signatur sein.
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Der
Vergleich des Reflexionsmusters mit mindestens einem Soll-Muster
kann auf Basis der vollständigen Zahlentabelle oder auf
Basis von charakteristischen Merkmalen aus der Zahlentabelle erfolgen.
Hierfür können z. B. bekannte Verfahren des Pattern
Matching eingesetzt werden, bei denen nach Ähnlichkeiten
zwischen den Datensätzen gesucht wird (siehe z. B.
Image
Analysis and Processing: 8th International Conference, ICIAP '95,
San Remo, Italy, September 13-15, 1995. Proceedings (Lecture
Notes in Computer Science),
WO 2005088533(A1) ,
WO2006016114(A1) , C.
Demant, B. Streicher-Abel, P. Waszkewitz, Industrielle Bildverarbeitung,
Springer-Verlag, 1998, S. 133 ff, J. Rosenbaum, Barcode, Verlag
Technik Berlin, 2000, S. 84 ff,
US 7333641 B2 ,
DE10260642 A1 ,
DE10260638 A1 ,
EP1435586B1 ).
Ein spezielles Verfahren ist in Beispiel 4 beschrieben.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden mindestens die Schritte (A) bis (G) maschinell
ausgeführt. Im Folgenden wird ein Beispiel einer solchen
maschinellen Ausführung gegeben: Ein Benutzer legt ein
Objekt in definierter Weise auf einen Träger und startet
per Knopfdruck die maschinelle Ausführung. Der Träger
wird z. B. mittels eines Schrittmotors in eine Position gefahren,
in der die Oberfläche des Sicherheitselements, eine Strahlungsquelle
und ein Detektor eine Anordnung bilden, in der das Reflexionsgesetz
nicht erfüllt ist, wohl aber die Strahlungsquelle, der
Detektor und eine hypothetische Ebene, die um einen Winkel γ gegenüber
der Oberfläche des Sicherheitselements geneigt ist, eine
das Reflexionsgesetz erfüllende Anordnung bilden. Sind
in dem Sicherheitselement Mikroreflektoren vorhanden, die in dieser
hypothetischen Ebene liegen, so würden sie Reflexionen
zeigen, wenn sie bestrahlt werden würden. Aufgrund der
räumlichen Ausdehnung des Laserstrahls auf dem Sicherheitselement,
der räumlichen Ausdehnung der Sensorfläche des
Detektors und der hierzu vergleichsweise geringen Dicke der transparenten Schicht
des Sicherheitselements würden auch alle Mikroreflektoren,
die nicht in aber parallel zu der hypothetischen Ebene liegen, Reflexionen
zeigen. Nachdem das Objekt in die entsprechende Position gebracht
worden ist, wird die Strahlungsquelle z. B. durch eine Steuereinheit
aktiviert, so dass Strahlung auf einen Bereich des Sicherheitselements
fällt. Sind in diesem Bereich Mikroreflektoren mit einer
Orientierung parallel zu der genannten hypothetischen Ebene vorhanden,
werden am Detektor Reflexionen in Form einer erhöhten Intensität
ankommender Strahlung registriert. Über den Schrittmotor
kann der Träger weiter bewegt und/oder gekippt werden,
um weitere Mikroreflektoren mit ggf. anderer Orientierung zu erfassen.
Werden am Detektor keine Reflexionen erfasst, so handelt es sich
offensichtlich um ein gefälschtes Objekt. Werden Reflexionen
erfasst, so können diese über die Steuereinheit
und/oder eine Rechnereinheit in Form eines Reflexionsmusters in
Abhängigkeit der Lage des Objekts gespeichert werden. In
einer bevorzugten Form wird ein so genannter Drehgeber verwendet,
der die Messdatenerfassung triggert. Der Drehgeber erfasst die Lageänderung
und gibt bei einer inkrementellen Lageänderung einen Impuls
ab. Bei einem Impuls wird ein Messwert seitens des Detektors aufgenommen
und gespeichert. Wird der Sensor über eine definierte Verfahrstrecke
bewegt, so sorgt der Drehgeber dafür, dass über
die Verfahrstrecke in konstantem Abstand voneinander Messpunkte
verteilt werden.
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Das
aktuell erfasste Reflexionsmuster kann dann, ggf. nach Glättung
und/oder Filterung und/oder mathematischer Transformation mittels
der Rechnereinheit mit mindestens einem Soll-Muster, z. B. einem
in einer mit der Rechnereinheit verbundenen Datenbank gespeicherten
Reflexionsmuster des Objekts, das zu einem früheren Zeitpunkt
bereits erfasst worden ist, verglichen werden. Das Ergebnis des
Vergleichs, z. B. der Grad der Übereinstimmung zwischen
den verglichenen Reflexionsmustern, wird dann z. B. über
eine Ausgabeinheit, die mit der Steuereinheit oder der Rechnereinheit
verbunden ist, an den Benutzer in Form einer sicht- oder hörbaren
Mitteilung ausgegeben (Monitor, Drucker, Lautsprecher, o. ä.).
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Identifizierung
eines erfindungsgemäßen Sicherheitselements bzw.
eines Objekts, welches ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement
trägt. Unter Identifizierung wird ein Vorgang verstanden,
der zum eindeutigen Erkennen einer Person oder eines Objektes dient.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren umfasst mindestens
die bereits beim Verfahren zur Authentifizierung eines Objekts diskutierten
Schritte (A) bis (C) und (F) bis (G) in den dort diskutierten Ausführungsformen, wobei
in Schritt (G) anstelle einer Mitteilung über die Authentizität
eine Mitteilung über die Identität des Objekts erfolgt.
Die Schritte (D) und (E) sind optional. Wird das Sicherheitselement
beispielsweise flächig beleuchtet und werden mittels eines
Flächensensors als Detektor eine für den Anwendungszweck
ausreichende Anzahl an Mikroreflektoren gleichzeitig erfasst, ist
eine Lageänderung und die Erfassung weiterer Mikroreflektoren nicht
notwendig. Das Verfahren zur Identifizierung eines Objekts anhand
des erfindungsgemäßen Sicherheitselements umfasst
demnach mindestens die folgenden Schritte:
- (A)
Ausrichten des Sicherheitselements gegenüber einer Quelle
für elektromagnetische Strahlung und gegenüber
mindestens einem Detektor für elektromagnetische Strahlung,
so dass für mindestens einen Teil der Mikroreflektoren
die Anordnung aus Quelle, reflektierender Oberfläche und
mindestens einem Detektor das Reflexionsgesetz erfüllt
ist,
- (B) Bestrahlung mindestens eines Teils des Sicherheitselements
mit elektromagnetischer Strahlung,
- (C) Detektion der an Mikroreflektoren reflektierten Strahlung,
- (D) ggf. Änderung der relativen Lage des Sicherheitselements
gegenüber einer Strahlungsquelle und/oder gegenüber
mindestens einem Detektor, so dass für einen anderen Teil
der Mikroreflektoren das Reflexionsgesetz erfüllt ist,
- (E) ggf. Wiederholung der Schritte (B) und (C) und bei Bedarf
zusätzlich der Schritte (D) und (E) bis eine ausreichende
Anzahl an reflektierenden Mikroreflektoren erfasst worden ist,
- (F) Vergleich des in Abhängigkeit der relativen Lage
detektierten Reflexionsmusters mit mindestens einem Soll-Muster,
- (G) Ausgabe einer Mitteilung über die Identität
des Objekts in Abhängigkeit des Ergebnisses des Vergleichs in
Schritt (F).
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform werden die Schritte (A)
bis (G) des erfindungsgemäßen Verfahrens maschinell
ausgeführt.
-
In
Schritt (F) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
das Reflexionsmuster des betrachteten Objekts mit Reflexionsmustern
verglichen, die bereits zu einem früheren Zeitpunkt ermittelt
worden sind. Insofern wird die Identität eines Objekts
durch das Reflexionsmuster bestimmt und es erfolgt ein Abgleich
des betrachteten Reflexionsmusters mit allen in einer Datenbank
gespeicherten Reflexionsmustern bereits erfasster Objekts (1:n-Abgleich).
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Alternativ
ist es denkbar, die Identität des Objekts anhand eines
anderen Merkmals zu bestimmen, beispielsweise anhand eines Barcodes,
der mit dem Objekt verbunden ist, und durch den Vergleich zwischen
aktuell gemessenem Reflexionsmuster und dem Reflexionsmuster, das
dem identifizierten Objekt zugeordnet ist, die Richtigkeit der Zuordnung
zu bestätigen (Authentifizierung).
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ferner eine Vorrichtung zur Identifizierung
und/oder Authentifizierung eines Objekts anhand eines erfindungsgemäßen
Sicherheitselements, mindestens umfassend eine Quelle für
elektromagnetische Strahlung, und einen Detektor zur Detektion der
vom Sicherheitselement reflektierten Strahlung.
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Die
Quelle für elektromagnetische Strahlung kann mono- oder
polychromatische Strahlung emittieren. Bevorzugt emittiert sie elektromagnetische
Strahlung mit mindestens einer Wellenlänge im Bereich 300
nm bis 1000 nm, besonders bevorzugt im Bereich 400 nm bis 800 nm.
Als Strahlungsquelle kann z. B. ein Laser, eine LED, eine Halogenlampe,
eine Glühfadenlampe, eine Kerze, die Sonne oder eine andere
Quelle für elektromagnetische Strahlung, die elektromagnetische
Strahlung mit mindestens einer Wellenlänge im Bereich 300 nm
bis 1000 nm emittiert, verwendet werden. Bevorzugt wird ein Laser
verwendet.
-
Als
Detektor wird ein für die verwendete elektromagnetische
Strahlung empfindlicher Sensor verwendet, z. B. eine Fotodiode oder
ein Fototransistor (Punktsensor), ein Kamera-Sensor (Flächensensor
(CCD, CMOS)) oder Ähnliches.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform ist weiterhin ein Träger
vorhanden, auf den ein Objekt fixiert werden kann. Der Träger
erleichtert die Positionierung des Sicherheitselements in Bezug
zur Strahlenquelle und/oder zum Detektor. Der Träger umfasst
einen Bereich, der mit dem zu identifizierenden oder authentifizierenden
Objekt in Kontakt gebracht wird. Dabei wird das Objekt entweder
auf den Träger gelegt, in den Träger eingehängt
oder auf sonstige Weise mit dem Träger verbunden, so dass
das Objekt eine definierte und vorhersehbare Orientierung (Lage)
im Raum annimmt. Durch die Verbindung des Objekts mit dem Träger
befindet sich das Sicherheitselement, das mit dem Objekt verbunden
ist, entweder bereits in einer das Reflexionsgesetz erfüllenden
Anordnung oder es kann durch Bewegung des Trägers leicht
in eine solche Anordnung gebracht werden. In einer besonderen Ausführungsform
ist der Träger z. B. ein Schlitten, der in eine erste Position
gebracht werden kann, in der eine Verbindung des Objekts mit dem
Schlitten auf einfache Weise durch einen Benutzer ermöglicht
wird, und der in eine zweite Position gebracht werden kann, in der
Mikroreflektoren in dem Sicherheitselement, die Strahlungsquelle
und ein Detektor eine Anordnung bilden, die das Reflexionsgesetz erfüllt.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Träger
beweglich ausgeführt, so dass das Sicherheitselement in
Bezug zur Strahlungsquelle und/oder zum Detektor bewegt werden kann,
um verschiedene Mikroreflektoren unter demselben oder unter verschiedenen
Winkeln bestrahlen und die Reflexionen von verschiedenen Mikroreflektoren
unter demselben oder unter verschiedenen Winkeln erfassen zu können.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird als Strahlungsquelle
ein Laser und als Detektor ein Fototransistor verwendet. Laser und
Fototransistor sind starr zueinander angeordnet. Das zu authentifizierende
und/oder identifizierende Objekt kann auf einem beweglichen Träger
in Relation zur starren Anordnung aus Laser und Fotodiode bewegt
werden. Der Laser ist in einem Winkel δ zur Normalen der
Oberfläche des Sicherheitselements angeordnet. Der Detektor
ist in einem Winkel δ' zur Normalen der Oberfläche
des Sicherheitselements angeordnet, wobei δ ≠ δ'.
Der Laser, die Normale und der Detektor liegen in einer Ebene. Diese Anordnung
aus Laser, Oberfläche des Sicherheitselements und Detektor
erfüllt das Reflexionsgesetz nicht, da δ ≠ δ'
ist. In einer solchen Anordnung werden also Mikroreflektoren erfasst,
die eine gegenüber der Oberfläche des Sicherheitselements
geneigte Orientierung der reflektierenden Oberfläche aufweisen.
Durch Bewegung des Sicherheitselements (mittels Träger)
werden verschiedene Mikroreflektoren nacheinander unter einem gleichbleibenden
Winkel erfasst. Der Winkel δ liegt im Bereich von 0° bis
80°, bevorzugt im Bereich von 0° bis 60°.
Der Winkel δ' liegt im Bereich von 0° bis 80°,
bevorzugt im Bereich von 0° bis 60°.
-
Durch
den Laser wird das Sicherheitselement mit einem definierten Spotprofil
beleuchtet. Das Profil weist bevorzugt eine lange und eine kurze
Achse auf, wie dies z. B. bei einem elliptischen, linienförmigen
oder hantelförmigen Profil gegeben ist. Die Länge
der kurzen Achse liegt dabei in der Größenordnung
der mittleren Größe der reflektierenden Oberflächen
der Mikroreflektoren. Die lange Achse liegt in der Größenordnung
des mittleren Abstands zweier Mikroreflektoren. Bevorzugt ist die
lange Achse etwas länger als der mittlere Abstand zweier
Mikroreflektoren, besonders bevorzugt liegt ihre Größe
im Bereich zwischen dem 1fachen und dem 10fachen des mittleren Abstands
zweier Mikroreflektoren. Die kurze Achse ist bevorzugt etwas länger
als die mittlere Größe der reflektierenden Oberflächen
der Mikroreflektoren, besonders bevorzugt liegt ihre Größe im
Bereich zwischen dem 1fachen und dem 10fachen der mittleren Größe
der reflektierenden Oberflächen der Mikroreflektoren.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die
Vorrichtung weiterhin eine Steuereinheit, die mit einer Recheneinheit
und einer Datenbank verbunden ist. Die Steuereinheit dient zur Ansteuerung
der Strahlungsquelle, ggf. zur Ansteuerung des beweglich ausgeführten
Trägers, um eine Lageänderung des Objekts vornehmen
zu können und zur Erfassung der am Detektor registrierten
Signale. In der Datenbank sind Reflexionsmuster von Sicherheitselementen
gespeichert, die für einen 1:1- oder 1:n-Abgleich verwendet
werden können. Mit der Recheneinheit können mathematische
Operationen an Datensätzen vorgenommen und ein Vergleich
zwischen Reflexionsmustern vorgenommen werden. Als Recheneinheit
und Steuereinheit eignen sich z. B. Mikroprozessoren.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform verfügt
die Vorrichtung über mindestens einen Ausgang, über
den das Ergebnis eines Vergleichs an einen Benutzer der Vorrichtung
in Form einer Mitteilung übergeben werden kann. Der Ausgang
kann z. B. eine Lampe sein, die aufleuchtet, wenn eine Offensichtlichkeitsprüfung
ergeben hat, dass das Objekt offensichtlich eine Fälschung
ist. Ebenso kann der Ausgang z. B. ein Bildschirm sein, auf dem
angegeben wird, zu welchem Grad das Reflexionsmuster eines aktuell
erfassten Sicherheitselements mit einem Reflexionsmuster aus einer
angeschlossenen Datenbank übereinstimmt. Weitere Ausgaben
wie z. B. ein Drucker, ein Lautsprecher oder andere Geräte,
die als Schnittstelle zwischen einer Maschine (Vorrichtung) und
einem Menschen (Benutzer) dienen, sind denkbar.
-
Die
vorliegende Erfindung hat gegenüber den aus dem Stand der
Technik bekannten Lösungen zur Sicherstellung der Echtheit
eines Objekts eine Reihe von Vorteilen:
- – Das
erfindungsgemäße Sicherheitselement vereint mehrere
Sicherheitsstufen nebeneinander. Die Mikroreflektoren sind mit dem
bloßen Auge erkennbar (overt), die Verteilung und/oder
Orientierung der einzelnen Mikroreflektoren ist mittels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung messbar (covert), die Form und/oder Beschafffenheit
der Mikroreflektoren kann mittels Vergrößerungseinheit
analysiert werden (covert, forensic).
- – Das erfindungsgemäße Sicherheitselement
bietet einen hohen Schutz gegenüber Fälschung
und/oder Nachahmung, da die zufällige Verteilung und/oder
Orientierung der Mikroreflektoren nur schwer zu kopieren ist.
- – Das erfindungsgemäße Sicherheitselement
erlaubt eine Offensichtlichkeitsprüfung, die von jedem
Menschen ohne Hilfsmittel durchgeführt werden kann.
- – Das erfindungsgemäße Sicherheitselement
gestattet eine Individualisierung eines Objekts, da die zufällige
Verteilung und/oder Orientierung der Mikroreflektoren für
jedes Sicherheitselement einzigartig ist.
- – Das erfindungsgemäße Sicherheitselement
ist kostengünstig und lässt sich mit einer Vielzahl
an Objekten verbinden ohne dass es einen negativen Einfluss auf
das Objektdesign ausübt.
- – Das erfindungsgemäße Verfahren
zur Authentifizierung und das erfindungsgemäße
Verfahren zur Identifizierung eines Objekts anhand des erfindungsgemäßen
Sicherheitselements lassen sich maschinell und schnell ausführen.
- – Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist ebenfalls kostengünstig und lässt sich auch
von Menschen nach kürzester Einführung bedienen,
die über keine Spezialkenntnisse verfügen.
-
Die
Erfindung wird nachstehend anhand von Figuren und Beispielen näher
erläutert, ohne sie jedoch auf diese zu beschränken.
-
1 zeigt
schematisch einen vergrößerten Ausschnitt aus
einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement (1)
in der Aufsicht umfassend eine transparente Schicht (2),
in der Mikroreflektoren (3) zufällig verteilt enthalten
sind. In dieser Ausführungsform weisen die Mikroreflektoren
eine sechseckige Form auf, die zur Echtheitsprüfung mittels
einer Vergrößerungseinheit (z. B. Lupe, Mikroskop)
sichtbar gemacht werden kann.
-
2 zeigt
schematisch einen vergrößerten Ausschnitt aus
einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement (1)
in der Seitenansicht (Querschnitt). Das Sicherheitselement umfasst
eine transparente Schicht (2), in die Mikroreflektoren
(3) eingebracht sind. Diese sind zufällig verteilt und
die reflektierende Oberfläche (4) eines jeden
Mikroreflektors weist eine zufällige Orientierung auf.
Mittels einer Quelle für elektromagnetische Strahlung (5)
kann das Sicherheitselement bestrahlt werden. Dabei treffen Strahlen
(6) auf die reflektierenden Oberflächen und werden
dort zurückgeworfen (reflektiert). Die reflektierte Strahlung
(7) kann mit einem Detektor (8) aufgefangen werden.
Nur diejenigen Oberflächen, die eine bestimmte Orientierung
gegenüber Strahlungsquelle (5) und Detektor (8)
aufweisen, führen zu einem Signal am Detektor (siehe 3).
-
3 verdeutlicht
das Reflexionsgesetz an einem Mikroreflektor (3). Elektromagnetische
Strahlung (6) trifft unter einem Winkel α bzgl.
der Flächennormalen (9) zur Oberfläche
(4) auf die Oberfläche (4) des Mikroreflektors
(3). Die Strahlung wird reflektiert und unter einem Ausfallwinkel β zur
Flächennormalen (9) wieder zurückgeworfen
(7). Gemäß Reflexionsgesetz sind die
Winkel α und β gleich groß. Mit einem
an entsprechender Stelle angebrachten Detektor (8) kann
die gerichtet reflektierte Strahlung aufgefangen werden.
-
Wenn
die Oberfläche des Mikroreflektors Beugungsstrukturen enthält,
treten neben dem gerichtet reflektierten Strahl (die so genannte
nullte Beugungsordnung) weitere Strahlen in definierten, von den
Beugungsstrukturen abhängigen Winkeln um den gerichtet
reflektierten Strahl auf (höhere Beugungsordnungen). Diese
gebeugten Strahlen weisen in der Regel eine geringere Intensität
als die gerichtet reflektierte Strahlung auf. Die gebeugten Strahlen
können ebenfalls erfasst (detektiert) werden. Wird das
Sicherheitselement mit elektromagnetischer Strahlung mit mehr als
einer Wellenlänge bestrahlt, so werden Strahlen mit unterschiedlichen
Wellenlängen unter verschiedenen Winkeln gebeugt. Dies
ermöglicht eine wellenlängenabhängige
Detektion.
-
4 zeigt
eine lichtmikroskopische Aufnahme eines Produkts der Einarbeitung
von Mikroreflektoren in ein Polymer (Zylinder-Granulat-Korn aus
Beispiel 1).
-
5 zeigt
eine lichtmikroskopische Aufnahme der Folie aus Beispiel 2.
-
6 zeigt
eine lichtmikroskopische Aufnahme eines Metallerkennungsplättchen
in einer Ausweiskarte aus Beispiel 3.
-
7 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Authentifizierung und/oder Identifizierung von Objekten anhand
eines erfindungsgemäßen Sicherheitselements. Die
Vorrichtung umfasst eine Quelle (5) für elektromagnetische
Strahlung, einen Detektor (8) für elektromagnetische
Strahlung, eine Steuereinheit (10) zur Ansteuerung der
Strahlungsquelle (5) und zur Verarbeitung der am Detektor (8)
gemessenen Signale, eine Recheneinheit (11) zur Durchführung
mathematischer Operationen und zum Vergleich des aktuell erfassten
Reflexionsmusters eines Sicherheitselements (1) mit mindestens
einem Soll- oder Referenzmuster, eine Datenbank (12), in
der Referenzmuster und/oder Soll-Muster zum Vergleich abgelegt sind
und einen Ausgang (13), über den das Ergebnis eines
Vergleichs an einen Benutzer übermittelt werden kann. Die
Einheiten 5, 8, 10, 11, 12 und 13 sind
elektrisch, optisch, über Funk oder über einen
anderen Signalübertragungskanal miteinander verbunden (gestrichelte
Linien). Die Vorrichtung umfasst natürlich auch eine Eingabeeinheit, über
die ein Benutzer die Vorrichtung bedienen kann (in 7 nicht
explizit gezeigt). Die Eingabeeinheit kann Bestandteil der Steuereinheit oder
der Rechnereinheit sein. Zwei oder mehrere der Einheiten 10 bis 13 können
auch in einer Einheit integriert sein. Ebenso ist es möglich,
die Ausgabeeinheit 13 mit der Steuereinheit 10 direkt
zu verbinden.
-
Der
Strahlungsquelle (5) und der Detektor befinden sich in
einer Ebene mit der Oberflächennormalen des Sicherheitselements.
Sie sind starr (unbeweglich) zueinander angeordnet und bilden mit
der Oberfläche des Sicherheitselements eine Anordnung,
die das Reflexionsgesetz nicht erfüllt, d. h. Strahlung,
die auf das Sicherheitselement fällt (6) wird
von der Oberfläche des Sicherheitselements und von den
Grenzschichten zwischen der transparenten Schicht und ggf. weiteren
Schichten des Sicherheitselements zurückgeworfen (7'') und
gelangen nicht in den Detektor. Der Detektor (8) ist vielmehr
um einen Winkel γ gegenüber dem Strahl 7'' gekippt
angeordnet (die Strahlen 7' und 7'' schließen
den Winkel γ ein). In dieser Anordnung erfasst der Detektor
(8) Reflexionen (7') von Mikroreflektoren, deren
reflektierende Oberfläche gegenüber der Oberfläche des
Sicherheitselements um den Winkel γ geneigt sind. Dadurch
wird zum einen sichergestellt, dass das Sicherheitselement keine
Nachahmung ist, bei der Mikroreflektoren mittels Drucktechnik auf
das Objekt aufgebracht worden sind, zum anderen gelangt keine von
der Oberfläche des Sicherheitselements reflektierte Strahlung
in den Detektor und verursacht dort ein Offset-Signal. Der letzte
Punkt führt zu einer erheblichen Verbesserung des Signal-Rausch-Verhältnisses.
Der Winkel γ liegt bevorzugt im Bereich von 1° bis
20°.
-
In 7 wird
das Sicherheitselement unterhalb der starren Anordnung aus Strahlungsquelle
(5) und Detektor (8) translatorisch bewegt (angedeutet
durch den Doppelpfeil), wodurch nacheinander verschiedene Bereiche
des Sicherheitselements (1) erfasst werden.
-
8 zeigt
den in Beispiel 4 verwendeten Aufbau zur Authentifizierung/Identifizierung
eines Sicherheitselements (1) in Form einer Ausweiskarte,
die relativ zu einem Laser (5) und einer Detektor (8)
bewegt wird (Bewegungsrichtung angedeutet durch den dicken Pfeil).
Bei der Bewegung wird ein Teil der Karte bestrahlt und die von dieser
Fläche (14) reflektierte Strahlung erfasst.
-
9 zeigt
die Intensität I der an dem Detektor erfassten Strahlung
als Funktion des Verfahrwegs x eines Sicherheitselements aus Beispiel
3 (siehe Beispiel 4).
-
10 zeigt
die Intensität I der an dem Detektor erfassten Strahlung
als Funktion des Verfahrwegs x einer weißen Ausweiskarte
ohne Mikroreflektoren (siehe Beispiel 4).
-
11 zeigt
in einer grafischen Darstellung beispielhaft die Erzeugung von Nulldurchgängen
zur Abspeicherung und/oder zum Vergleich mit anderen Datensätzen.
Die gepunktete Kurve (15) stellt das ursprünglich
gemessene Intensitätssignal (ggf. nach Filterung und Glättung)
als Funktion des Ortes dar. Von dieser Kurve wird durch Mittelung über
die ±50 benachbarten Werte für jeden einzelnen
Punkt der arithmetische Mittelwert erzeugt, dargestellt durch die
gestrichpunktete Kurve (16). An den Schnittpunkten zwischen
den ursprünglichen Daten (15) und den gemittelten
Daten (16) liegt ein so genannter Nulldurchgang (durchgezogene Kurve
(17)). Die Nulldurchgänge als Funktion des Ortes
werden gespeichert. Sie können für den Vergleich
mit den entsprechenden Datensätzen weiterer Sicherheitsmerkmale
zum Zweck der Identifizierung und/oder Authentifizierung verwendet
werden.
-
- 1
- Sicherheitselement
- 2
- Transparente
Schicht
- 3
- Mikroreflektor
- 4
- Reflektierende
Oberfläche
- 5
- Quelle
für elektromagnetische Strahlung
- 6
- Einfallende
Strahlung
- 7
- Reflektierte
Strahlung
- 7'
- an
einem Mikroreflektor reflektierte Strahlung
- 7''
- an
der Oberfläche des Sicherheitselements reflektierte Strahlung
- 8
- Lichtsensitiver
Detektor
- 9
- Flächennormale
- 10
- Steuereinheit
- 11
- Recheneinheit
- 12
- Datenbank
- 13
- Ausgang
- 14
- erfasste
Fläche (Scanfläche)
- 15
- am
Detektor als Funktion des Ortes gemessene Intensität der
reflektieren Strahlung
- 16
- Mittelwerte
- 17
- Nulldurchgänge
- α
- Einfallswinkel
- β
- Ausfallswinkel
-
Beispiele
-
Beispiel 1: Herstellung eines Mikroreflektoren
enthaltenden Compounds
-
Als
Mikroreflektoren wurden hexagonale Metallkennzeichnungsplättchen
der Bezeichnung ”OV Dot B” aus Nickel mit einer
Dicke von 5 μm und einem Abstand der gegenüberliegenden
Seiten von 100 μm eingesetzt. Die Plättchen waren
bedruckt, wobei ausschnittsweise die Aufschritt ”OVDot” zu
lesen war. In der Mitte der Plättchen befand sich ein großes ”B” als
Durchgangsformbohrung. Der Abstand der Durchgangsformbohrung von
den Seiten betrug 25 um und machte 12,5% der Gesamtfläche
des Metallkennzeichnungsplättchen aus.
-
Mit
den Metallkennzeichnungsplättchen wurde ein Compound hergestellt.
-
150
g der oben beschriebenen Metallkennzeichnungsplättchen
wurden in einem Intensivmischer mit 2,35 kg Makrolon® 3108
550115 Pulver (mittlerer Partikel-Durchmesser 800 μm) vermischt.
Makrolon® 3108 550115 hat EU-/FDA-Qualität
und enthält keinen UV-Absorber. Die Schmelze-Volumenfließrate
(MVR) nach ISO 1133 beträgt 6,0 cm3/(10 min) bei 300°C und 1,2 kg
Belastung.
-
Bei
einem Durchsatz des Extruders von 50 kg/Stunde wurden 47,5 kg Makrolon® 3108 550115 Zylinder-Granulat
in Gehäuse 1 des Zweiwellenextruder ZSK extrudiert. Über
einen Seitenextruder wurde die Metallkennzeichnungsplättchen/Makrolon-Pulvermischung
zudosiert. Nach der sechslöchrigen Düsenplatte
wurde eine transparente, partikel-haltige Schmelze erhalten, die
nach Abkühlung im Wasserbad und Stranggranulation 50 kg
Zylindergranulat mit 0,3 Gew.-% Metallkennzeichnungsplättchen
ergab.
-
Anhand
einer lichtmikroskopischen Aufnahme eines Zylinder-Granulat-Korns
(4) waren die Metallkennzeichnungsplättchen
als kleine lichtreflektierende Sechsecke zu erkennen. Es waren keine
verbogenen, beschädigten oder sogar zerstörten
Plättchen erkennbar. Trotz der Scherung und der Temperaturbelastung
war die Durchgangsformbohrung ”B” unbeschädigt
geblieben. Auch der Aufdruck auf dem Plättchen war gut
zu lesen und wurde durch die Verarbeitungstemperatur von 300°C
in der Polycarbonat-Schmelze nicht verändert.
-
Beispiel 2: Extrusion des Compounds zu
einer Folie
-
Aus
dem Compound des Beispiels 1 wurde eine Folie extrudiert.
-
Die
verwendete Anlage für die Herstellung der Folien besteht
aus
- • einem Hauptextruder mit einer
Schnecke von 105 mm Durchmesser (D) und einer Länge von
41 × D; die Schnecke weist eine Entgasungszone auf;
- • einem Adapter;
- • einer Breitschlitzdüse mit 1500 mm Breite;
- • einem Dreiwalzen-Glättkalander mit horizontaler
Walzenanordnung, wobei die dritte Walze um +/– 45° gegenüber
der Horizontalen schwenkbar ist;
- • einer Rollenbahn;
- • einer Einrichtung zum beidseitigen Aufbringen von
Schutzfolie;
- • einer Abzugseinrichtung;
- • Aufwickelstation.
-
Das
Compound aus Beispiel 1 wurde dem Fülltrichter des Extruders
zugeführt. Im jeweiligen Plastifiziersystem Zylinder/Schnecke
des Extruders erfolgte das Aufschmelzen und Fördern des
jeweiligen Materials. Die Materialschmelze wurde über den
Adapter anschließend dem Glättkalander zugeführt,
dessen Walzen die in der Tabelle 1 genannte Temperatur aufwiesen.
Auf dem Glättkalander (bestehend aus drei Walzen) erfolgte die
endgültige Formgebung und Abkühlung der Folie.
Zur Strukturierung der Folienoberflächen wurden dabei eine
Gummi-Walze (fein-matten 2-er Oberfläche) und eine Stahl-Walze
(matte 6-er Oberfläche) eingesetz. Die für die
Strukturierung der Folienoberfläche verwendete Gummi-Walze
ist in
US 4,368,240 der
Fa. Nauta Roll Corporation, USA offenbart. Anschließend
wurde die Folie durch einen Abzug transportiert. Danach kann eine Schutzfolie
aus Polyethylen beidseitig aufgebracht werden und eine Aufwicklung
der Folie erfolgen.
Verfahrensparameter | |
Temperatur
ender Gehäuse des Extruders Z1 bis Z9 | 200
bis 285°C |
Temperatur
der Düsen Z1 bis Z14 | 300°C |
Temperatur
des Adapters | 290°C |
Verfahrensparameter | |
Temperatur
der Schmelze | 285°C |
Drehzahl
des Extruders | 50
min–1 |
Temperatur
der Gummiwalze 1 | 15°C |
Temperatur
der Walze 2 | 110°C |
Temperatur
der Walze 3 | 140°C |
Abzugsgeschwindigkeit | 26,3
m/min |
Durchsatz | 275,6
kg/h |
Tabelle
1
-
Um
die fertige Folie auch auf ihre Eigenschaften bei der Laserung untersuchen
zu können, wurde zusätzlich noch ein Laser-Additiv
in die Folie mit eingearbeitet.
-
Es
wurde folgende Metallkennzeichnungsplättchen-haltige und
rußhaltige Zusammensetzung dem Extruder zugeführt:
68,6
Gew.-% Makrolon® 3108 550115 (PC
der Fa. Bayer MaterialScience AG)
20,0 Gew.-% Masterbatch aus
Beispiel 1 (mit 0,3 Gew.-% Metallkennzeichnungsplättchen
OV Dot ”B”)
11,4 Gew.-% Makrolon® 3108
751006 (Rußhaltiges PC der Fa. Bayer MaterialScience AG)
-
Hieraus
wurde eine transparente graue (laserbare) Extrusionsfolie mit einer
matten/fein-matten (6-2) Oberfläche, einem Metallkennzeichnungsplättchen-Gehalt
von 0,06 Gew.-% und mit einer Dicke von 100 μm erhalten.
-
Auf
der lichtmikroskopischen Aufnahme der Folie (5) waren
die Metallkennzeichnungsplättchen als kleine licht dunkle
Sechsecke zu erkennen. Die Metallkennzeichnungsplättchen
waren über die gesamte Folienfläche gleichmäßig
und zufällig verteilt. Verklumpte agglomerierte Plättchen
konnten nicht identifiziert werden. Es waren keine beschädigten
oder sogar zerstörten Plättchen erkennbar. Trotz
der Scherung und der Temperaturbelastung bei der Folienextrusion
war die Durchgangsformbohrung ”B” unbeschädigt
geblieben.
-
Die
Scherung führte dazu, dass die Metallkennzeichnungsplättchen
nicht völlig zufällig orientiert sind, sondern
dass sie um eine Vorzugsorientierung parallel zur Oberfläche
der Folie zufällig ausgerichtet werden. Diese Zufallsverteilung
um eine Vorzugsorientierung ist besonders vorteilhaft bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Authentifizierung und Identifizierung von Objekten, da ein Großteil
der Mikroreflektoren für das Verfahren zugänglich
sind. Mikroreflektoren, die senkrecht zur Oberfläche der
transparenten Schicht orientiert sind, zeigen bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren keine Reflexionen, da sie in einem Winkelbereich liegen, der
einer Reflexionsmessung nicht zugänglich ist. Solche Mikroreflektoren
erfüllen keinen Zweck, sie sind nicht funktionell. Eine
Vorzugsorientierung parallel zur Oberfläche der transparenten
Schicht, wie sie im vorliegenden Beispiel erzielt worden ist, weist
einen hohen Anteil an funktionellen Mikroreflektoren auf.
-
Die
Folie kann als erfindungsgemäßes Sicherheitselement
eingesetzt werden. Sie kann z. B. mit weiteren Folien zu einem Folienverbund
laminiert werden, aus dem Karten ausgestanzt werden können,
die als Ausweise eingesetzt werden können (siehe Beispiel
3). Das Sicherheitselement ist damit ein fester Bestandteil des
Objekts (Ausweis) und kann nicht unzerstört von diesem
entfernt werden.
-
Beispiel 3: Laminierung eines Folienverbunds
und Herstellung einer Ausweiskarte
-
Aus
den folgenden Folien wurde eine Verbundfolie laminiert:
Kern-Folie | 375 μm
Makrofol® ID 6-4 Farbe 010207 (weiß) |
Oben
und unten jeweils eine Lage: | |
Erfindungsgemäße
Folie | 100 μm
Folie aus Beispiel 2, 6–2 |
Overlay-Folie | 100 μm
Makrofol® ID 6–2, Farbe
000000 (natur) |
-
Die
Folien wurden in einer Presse der Fa. Bürkle bei 10 bar
und 180°C laminiert. Anschließend wurde aus der
Verbundfolie eine Karte in der Größe einer Kreditkarte
(Format ID-1) gestanzt. Danach wurden die Metallerkennungsplättchen
in der Karte mittels Lichtmikroskopie auf ihre Erscheinung untersucht.
-
Auf
einer lichtmikroskopischen Aufnahme eines Metallerkennungsplättchen
(6) war zu erkennen, dass Sie durch den Laminierprozess
nicht beschädigt oder zerstört wurden. Trotz der
Druckes und der Temperaturbelastung bei der Laminierung ist die
Durchgangsformbohrung ”B” unbeschädigt
geblieben. Der Aufdruck auf dem Plättchen war klar lesbar.
Die ursprüngliche Oberflächenstrukturierung der
Folie war während des Laminierprozesses glatt gepresst
worden.
-
Beispiel 4: Vorrichtung und Verfahren
zur Authentifizierung und Identifizierung eines Objekts (Ausweiskarte) anhand
des erfindungsgemäßen Sicherheitselements
-
Es
wurde eine Vorrichtung gemäß 8 verwendet.
Als Strahlungsquelle wurde ein Flexpoint® Laser des
Typs FP-65/5 eingesetzt (Wellenlänge 650 nm, maximale Leistung
5 mW). Das Strahlprofil war linienförmig mit einer Länge
von 2 mm und einer Breite von 20 μm.
-
Als
Detektor wurde ein Si-NPN-Fototransistor Typ FT-30 der Firma STM
eingesetzt. Als Sicherheitselement wurde die im Beispiel 3 erzeugte
Ausweiskarte verwendet.
-
Der
Laser war gegenüber der Flächennormalen zum Sicherheitselement
um einen Winkel von δ = 45° gekippt. Der Fototransistor
war gegenüber der Flächennormalen zum Sicherheitselement
um einen Winkel von δ' = 42° gekippt.
-
Laser
und Fototransistor waren starr zueinander angeordnet. Das Sicherheitselement
wurde gegenüber der starren Anordnung um einen Zentimeter
verfahren (siehe dicker Pfeil in 8). Die
Geschwindigkeit betrug etwa 1 cm/Sekunde. Während der relativen
Bewegung wurde das Sicherheitselement kontinuierlich mittels Laserlicht
bestrahlt, wobei die längere Seite des linienförmigen
Strahlprofils senkrecht zur Bewegungsrichtung ausgebildet war. Während
der relativen Bewegung wurden mittels des Fototransistors 7000 Messwerte (Intensität
des reflektierten Lichts) erfasst.
-
9 zeigt
das Ergebnis der Messung in Form einer grafischen Darstellung. Die
Intensität des reflektierten Lichts I ist gegen den Verfahrweg
x aufgetragen. Es sind deutlich Reflexionen in Form von scharfen Banden
zu erkennen. Die Bandenhöhe korreliert mit der Orientierung
von Mikroreflektoren: diejenigen Mikroreflektoren, die exakt so
orientiert sind, dass Laserquelle, reflektierende Oberfläche
und Fototransistor eine das Reflexionsgesetz erfüllende
Anordnung bilden, zeigen die höchste Intensität,
während Mikroreflektoren, die gegenüber der exakten
Orientierung eine leichte Abweichung aufweisen, eine entsprechend
der Abweichung geringere Intensität zeigen.
-
10 zeigt
im Vergleich das Ergebnis einer entsprechenden Messung an einer
Ausweiskarte ohne Mikroreflektoren. Die Vorgehensweise ist identisch
zu dem oben beschriebenen Fall. Es sind keine scharfen Banden wie
Im Fall der 9 zu erkennen.
-
Die
in 9 gezeigte Kurve stellt einen Ausschnitt aus einem
charakteristischen Reflexionsmuster eines Sicherheitselements dar.
In einem ersten Schritt werden die Rohdaten üblicherweise
geglättet und/oder gefiltert. Es ist z. B. möglich,
eine Mittelwertbildung für jeden Wert über einen
Bereich von benachbarten Werten vorzunehmen, um Rauschen zu reduzieren.
Im vorliegenden Fall wäre eine Mittelwertbildung über ±5
benachbarte Werte vorteilhaft. In einem zweiten Schritt erfolgt
eine Datenreduktion (Signalapproximation), d. h. die Daten werden
auf charakteristische Merkmale reduziert. Ein spezielles Verfahren
soll hier kurz skizziert werden. Beim so genannten Nulldurchgangsverfahren
erfolgt zunächst für jeden Wert eine Mittelwertbildung über
einen größeren Bereich benachbarter Werte. In 11 wurde
beispielsweise eine Mittelwertbildung (arithmetischer Mittelwert) über ±50
benachbarte Werte vorgenommen. Die Mittelwerte und die Originalwerte (ggf.
nach Glättung) werden voneinander substrahiert. An denen
Ortskoordinaten, an denen die Substraktion zu einem Vorzeichenwechsel
führt, liegt ein so genannter Nulldurchgang. Dieser wird
als Funktion des Ortes gespeichert und dient als Signatur für
das Sicherheitselement. Die Signatur kann schließlich mit
anderen Signaturen verglichen werden, um eine Identifizierung (1:n-Vergleich)
oder Authentifizierung (1:1-Vergleich) vorzunehmen.
-
Es
ist denkbar, dass das Sicherheitselement neben den Mikroreflektoren
auch noch weitere optische Merkmale wie zum Beispiel eine Bedruckung
aufweist. Die Signale, die von solchen optischen Merkmale herrühren,
sind den Signalen durch die Mikroreflektoren überlagert.
Es ist möglich, weitere optische Merkmale wie z. B. ein
Druckbild in die Analyse einzubeziehen. Dabei kann das Druckbild
zum einen zur Positionsermittlung verwendet werden, zum anderen
zusätzlich zu den Mikroreflektoren zur Authentifizierung
und/oder Identifizierung. Ein Druckbild erzeugt bei Bestrahlung
mit Licht eine Hell-Dunkel-Verteilung des reflektierten Lichts,
das mittels Detektor erfasst werden kann. Die Hell-Dunkel-Verteilung
kann als Referenz verwendet werden, welche die relative Position
von unter definierten Winkeln reflektierenden Mikroreflektoren angibt.
Ebenso kann das Vorhandensein der charakteristischen Hell-Dunkel-Verteilung
zur Authentifizierung und/oder Identifizierung verwendet werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10232245
A1 [0007]
- - DE 10126342 C1 [0011]
- - EP 0896260 A3 [0014]
- - WO 2005088533 A1 [0016]
- - DE 2735144 [0027]
- - DE 2735092 [0027]
- - DE 2305413 [0027, 0031]
- - DE 1719244 [0031]
- - US 3365517 [0031]
- - US 3960815 [0031]
- - DE 3010143 [0031]
- - US 5912070 [0035]
- - EP 765909 [0035]
- - DE 2517033 [0036]
- - DE 2531240 [0036]
- - WO 2005/078530 A1 [0056]
- - WO 2005088533 (A1) [0089]
- - WO 2006016114 (A1) [0089]
- - US 7333641 B2 [0089]
- - DE 10260642 A1 [0089]
- - DE 10260638 A1 [0089]
- - EP 1435586 B1 [0089]
- - US 4368240 [0129]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Rudolf L.
van Renesse, Optical Document Security, Third Edition, Artech House
Boston/London, 2005 (S. 63–259) [0004]
- - Chemie, vierte Auflage, Duttes Ergänzungswerk B 1.5,
Seiten 1163-1169, Springer Verlag 1964, H. Ohlinger, Polystyrol
1. Teil, Herstellungsverfahren und Eigenschaften der Produkte, Springer
Verlag (1955) [0033]
- - Image Analysis and Processing: 8th International Conference,
ICIAP '95, San Remo, Italy, September 13-15, 1995 [0089]
- - ISO 1133 [0124]