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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis der Fettsäurezusammensetzung
in Phosphoglyceriden und einen hierzu geeigneten Kit.
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Im
Plasma liegen Fettsäuren frei oder an Lipide, die wiederum
mit Proteinen Lipoproteine bilden können, gebunden vor.
Die Fettsäuren können unter anderem in Phospholipiden,
von denen Phosphoglyceride eine Unterfraktion sind, Cholesterylestern
und Triglyceriden gebunden sein. Es wurde nun festgestellt, dass die
Fettsäurezusammensetzung im Blut und speziell die Fettsäurezusammensetzung
in Phospholipiden korreliert mit der Fettsäurezusammensetzung
in Zellen und Membranen. Außerdem spielen Lipide in Organen und
Zellen eine wichtige Rolle. So weist das Nervensystem einen hohen
Gehalt an Lipiden auf.
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Weiterhin
ist bekannt, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen der Fettsäurezusammensetzung und
dem Anteil spezifischer Fettsäuren, d. h. der Fettsäureverteilung
in den Zellen und im Blut, und unterschiedlichsten Krankheiten und
Zuständen. So berichten z. B. Vaisman et. al. in
Am. J. Clin. Nutr. 2008, 87: el. 70 bis 80, dass die Zusammensetzung
der Fettsäuren im Blut mit Syndromen wie Hyperaktivität
und Aufmerksamkeitsmangelsyndrom bei Kindern korreliert und dass
durch eine Diät ein Einfluss auf das Aufmerksamkeitsmangel-Syndrom
bei Kindern genommen werden kann, wobei sich durch die Diät
das Fettsäuremuster, z. B. der Anteil an mehrfach ungesättigten
Fettsäuren, veränderte. Durch diese Veränderung
des Fettsäuremusters konnten Störungen behoben
werden. Diese Veränderungen müssen jedoch überwacht
werden. Dazu sind zuverlässige Nachweisverfahren, die mit
geringen Probenmengen durchgeführt werden können,
notwendig.
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Besonders
interessant ist in diesem Zusammenhang der Anteil an mehrfach ungesättigten
Fettsäuren, der mit der mentalen Entwicklung von Kindern
und älteren Menschen in Zusammenhang gebracht wird, z.
B. langkettige mehrfach ungesättigte n-3-Fettsäuren
(LC-PUFA). Der ”FA-Status” spielt eine wichtige
Rolle für viele klinische Versuche und Untersuchungen zur
Ernährung. Die FA-Konzentrationen könnten wertvolle
biologische Marker für die Qualität und die Stoffwechselwege
der Nahrung bilden. Ein leicht durchführbares, zuverlässiges
Verfahren mit hohem Durchsatz wäre daher wünschenswert.
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Weiterhin
berichten L. Schaeffer et. al. in Human Molecular Genetics,
2006, vol. 15, Nr. 11, 1745 bis 1756, dass die Fettsäurezusammensetzung
in Membranen eine wichtige Rolle bei zellulären Prozessen
spielt und mit der Etiologie verschiedener komplexer Krankheiten
assoziiert ist. Da weiterhin gefunden wurde, dass die Fettsäurezusammensetzung
in den Phospholipiden im Plasma gut korreliert mit der Fettsäurezusammensetzung
im Gewebe und ein Zusammenhang zwischen dem Fettsäurestatus
im Gewebe und der geistigen Entwicklung von Kindern, mit Krankheiten,
wie Herzkrankheiten, Krebs und Autoimmunkrankheiten festgestellt wurde,
kommt dem Nachweis der Fettsäurezusammensetzung eine zunehmende
Bedeutung zu. Vor allen Dingen wäre eine schnelle routinemäßige
Bestimmung des Fettsäurestatus wertvoll als medizinischer
aber auch ernährungsphysiologischer Marker.
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Aufgrund
der Bedeutung der Fettsäurezusammensetzung wurden auch
bereits Verfahren zu deren Bestimmung entwickelt. Als Standard dient
das Verfahren von Folch, bei dem die Proben mit einem Lösungsmittel
extrahiert werden, der Extrakt auf Dünnschichtplatten aufgetrennt
wird und dann die aufgetrennten Lipide von der Dünnschichtplatte
gekratzt werden, umgeestert werden und dann gaschromatographisch
bestimmt werden. Um ein Hochdurchsatzverfahren bereitzustellen,
haben Masood et al. in Lipids (2008) 43: 171–180 ein
Verfahren vorgeschlagen, das der Automatisierung zugänglich
sein soll. Das Verfahren soll die aufwändige Aufarbeitung
der Proben und die Umesterung erleichtern. Dazu werden Proben mit
Methanol, Acetylchlorid und Toluol versetzt. Die Umesterung erfolgt
bei 80°C und die umgeesterten Fettsäuren werden
dann im Gaschromatographen analysiert. Eine Auftrennung der einzelnen
Lipide erfolgt nicht, es werden alle in der Probe vorhandenen Fettsäuren
als Methylester gaschromatographisch analysiert.
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Die
bisher zur Analytik der Fettsäurezusammensetzung im Plasma
bekannten Verfahren erfordern einen hohen Aufwand bei der Vorbereitung
der Proben, sind zeitaufwändig und auf Grund der damit
verbundenen Kosten für Massenuntersuchungen nicht geeignet.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass für die derzeit bekannten
Bestimmungsmethoden eine relativ hohe Menge an Blut erforderlich
ist. Die Untersuchung der Fettsäurezusammensetzung ist
besonders wichtig bei Kindern, um Entwicklungsstörungen
durch falsche Ernährung möglichst aktuell festzustellen.
Der hohe Bedarf an Blutplasma schränkt jedoch die Möglichkeit
von wiederholten Untersuchungen und Reihenuntersuchungen ein.
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Ein
weiterer Nachteil der bisher bekannten Verfahren besteht darin,
dass zur Aufarbeitung der Proben ein hoher Anteil an Lösungsmitteln
erforderlich ist. Nicht nur die Kosten der Lösungsmittel
sind nachteilig, sondern auch die Belastung der Umwelt bei Verwendung
von Lösungsmitteln.
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Es
war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Analyse
der Fettsäurezusammensetzung in Phosphoglyceriden bereitzustellen,
das in kurzer Zeit, ohne aufwändige Aufbereitung der Proben, mit
geringen Bedarf an Lösungsmitteln durchgeführt
werden kann und reproduzierbare Ergebnisse liefert. Weiterhin war
es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, das Reihenuntersuchungen
und insbesondere der Automatisierung zugänglich ist. Weiterhin
sollte ein Verfahren bereitgestellt werden, das mit geringen Probemengen
auskommt.
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Die
gestellten Aufgaben werden gelöst mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren, wie es in den Ansprüchen definiert ist. Der
erfindungsgemäße Kit stellt darüber hinaus
die geeigneten Mittel zur Durchführung des Verfahrens zur
Verfügung.
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Erfindungsgemäß wird
ein Verfahren zur Bestimmung der Fettsäurezusammensetzung
von Phosphoglyceriden zur Verfügung gestellt, bei dem einer
phosphoglyceridhaltigen Probe Methanol zugesetzt wird, die Kombination
gemischt wird und ausgefälltes Material von der Methanolphase
getrennt wird, der Methanolphase ein Alkali-Alkoxid als Base zugesetzt
wird, um eine Umesterung zu katalysieren, aus der nach der Umesterung
erhaltenen Lösung die entstandenen Methylester aus der
Lösung extrahiert werden und gaschromatographisch aufgetrennt
werden.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es überraschenderweise
möglich, die Fettsäurezusammensetzung von Phosphoglyceriden
in einfacher, reproduzierbarer Art und Weise zu bestimmen, ohne
aufwändige Präparation der Proben und ohne die
Notwendigkeit für zeitaufwändige Trennungsschritte.
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Unter
Phosphoglyceriden oder Phosphatiden werden hier Lipide verstanden,
die aus den Grundbausteinen Phosphorsäure, Glycerin und
Fettsäuren, d. h. aliphatische, gesättigte oder
ungesättigte Carbonsäuren mit bis zu 30 C-Atomen,
in der Regel mit 8 bis 26 C-Atomen, aufgebaut sind. Der Ausdruck „Phosphoglycerid” bezeichnet
insbesondere Glycerinderivate, die an zwei OH-Gruppen mit Fettsäureresten
und an der dritten OH-Gruppe mit Phosphorsäure verestert
sind, wobei der Phosphorsäurerest weiter verestert sein
kann, z. B. mit Cholin.
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Es
wurde überraschenderweise festgestellt, dass das erfindungsgemäß eingesetzte
Methanol ein ideales Reagenz ist, mit dem mehrere vorteilhafte Ziele
erreicht werden können. Zum einen bewirkt Methanol eine Abtrennung
der gewünschten Phosphoglyceride von anderen in der Probe
enthaltenen Bestandteilen, wie Proteinen und unpolaren Lipiden,
da es eine selektive Lösungskraft für die Phsophogly ceride,
nicht aber für andere die Untersuchung störende
Bestandteile der Probe besitzt. Methanol löst Phosphoglyceride
praktisch vollständig auf, fällt in dem Plasma
vorhandene Proteine aus, und löst unpolare Lipide nicht
oder nur geringfügig. Durch Zugabe von Methanol ist es
daher möglich, auf einfache Art und Weise eine Anreicherung
der gewünschten phosphoglyceridhaltigen Verbindungen und
eine Abreicherung der unerwünschten Proteine und unpolaren
Lipide zu bewirken. In einer ersten Stufe wird daher der phosphoglyceridhaltigen
Probe Methanol zugesetzt und die Kombination gemischt und anschließend
zentrifugiert.
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Das
Ausgangsmaterial bzw. Probenmaterial für das erfindungsgemäße
Verfahren kann jedes phosphoglyceridhaltige Material sein, es kann
entweder eine natürliche Probe oder ein synthetisch hergestelltes Gemisch
(z. B. für Vergleichszwecke) sein. In der Regel werden
Proben von Körperflüssigeiten oder Körperbestandteilen
untersucht. Die phosphoglyceridhaltige Probe, die dem erfindungsgemäßen
Verfahren unterzogen wird, ist in der Regel eine Körperflüssigkeit,
insbesondere Blut, wobei Blutplasma oder Blutserum bevorzugt ist.
Plasma bezeichnet dabei eine Blutprobe, die von allen zellulären
Bestandteilen befreit ist, während Blutserum eine Probe
bezeichnet, der neben den zellulären Bestandteilen zusätzlich
die gerinnenden Anteile entzogen wurden. Bevorzugt ist das Probematerial
Blut, insbesondere Blutplasma oder Blutserum.
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Im
Plasma sind verschiedene Lipidfraktionen enthalten, neben Phosphoglyceriden
weitere polare Komponenten, wie Sphingomyelin und nicht veresterte
Fettsäuren, und unpolare Lipide, wie Cholesterylester und
Triglyceride. Eine Korrelation zu der Fettsäurezusammensetzung
der Zellen wurde in den Phosphoglyceriden gefunden, einer Gruppe
der Phospholipide, die Glycerin als Grundgerüst aufweist.
Es wurde gefunden, dass diese Klasse weniger empfindlich für
kurzzeitige Veränderungen ist. Ihr Einfluss lässt
sich untersuchen durch Vergleich der Fettsäurezusammensetzung.
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Es
wurde gefunden, dass sich die Fettsäurezusammensetzung
in Phosphoglyceriden gut als Marker eignet, da sie sehr gut mit
der Fettsäurezusammensetzung in Zellen korreliert.
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Nach
Zusatz von Methanol bildet sich somit ein Gemisch aus Wasser und
Methanol (Wasser aus der Probe und zugesetztes Methanol), das die
oben ausgeführten Lösungseigenschaften aufweist.
Die Menge an zugesetztem Methanol ist an sich nicht kritisch. Sie
sollte nicht zu hoch sein, um den Lösungsmittelverbrauch in
einem ökonomischen Bereich zu halten. Außerdem
könnten dann, wenn das Ver hältnis von Methanol
zu Wasser zu hoch ist (zuviel Methanol im Verhältnis zu
dem in der Probe vorhandenen Wasser) unerwünschte unpolarere
Substanzen gelöst werden. Die Menge an Methanol sollte
auch nicht zu gering sein, um die erwünschten Lösungseigenschaften
beitragen zu können. Außerdem können
sich dann, wenn zu wenig Methanol und zu viel Wasser in der Probe
vorhanden ist, unter Umständen die Phospholipide nicht
vollständig lösen. Der Anteil ist unter anderem
abhängig vom Wassergehalt der Probe und dem Anteil an zu
lösenden Bestandteilen. Der Fachmann kann die geeignete
Menge leicht durch Routineversuche herausfinden. Es wurde gefunden,
dass ein geeignetes Volumen an Methanol dem 3- bis 15-fachen, bevorzugt
5- bis 7-fachen Probenvolumen entspricht. Das Methanol hat bevorzugt
Reagenzienqualität.
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Um
unerwünschte Reaktionen in der Probe zu vermeiden, ist
es bevorzugt, den ersten Schritt des erfindungsgemäßen
Verfahrens bei Raumtemperatur oder einer geringeren Temperatur durchzuführen.
Geeignet sind Temperaturen im Bereich von 0 bis 45°C, bevorzugt
0 bis 25°C, besonders bevorzugt 5 bis 15°C. Geeigneterweise
kann der Probe, die entweder Körpertemperatur, Raumtemperatur
oder Kühlschranktemperatur aufweist, gekühltes
Methanol, d. h. Methanol mit einer Temperatur im Bereich von 0 bis
20°C, bevorzugt 5 bis 20°C, zugesetzt werden,
sodass die Temperatur der Mischung dann in einem geeigneten Bereich
liegt.
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Wie
oben ausgeführt bewirkt der Zusatz von Methanol, dass Proteine
und ggf. weitere Inhaltsstoffe, die in Methanol unlöslich
sind, ausgefällt werden. Um die ausgefällten Bestandteile
von der Mischung abzutrennen, können an sich bekannte Methoden
verwendet werden. Bevorzugt wird zur Abtrennung die Mischung zentrifugiert.
Die Zentrifugation kann in an sich bekannter Weise erfolgen, solange
bis die zellulären Bestandteile sich im unteren Teil des
Zentrifugengefäßes abgesetzt haben. Die Bedingungen
der Zentrifugation sind die für solche Trennungen üblichen.
So kann geeigneterweise mit ca. 500 bis 1500 × g zentrifugiert
werden. Eine Zentrifugationszeit von 1 bis 10 min, bevorzugt 3 bis
7 min, hat sich als besonders geeignet erwiesen.
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Andere
Trennverfahren zur Abtrennung der ausgefällten Bestandteile
können ebenfalls angewendet werden, z. B. Filtration etc.
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Die
bei der Abtrennung erhaltene Flüssigkeit d. h. die Methanolphase,
bei der Zentrifugation in der Regel der Überstand, wird
der nächsten Verfahrensstufe zugeführt. Der Überstand
enthält die gewünschten Phosphoglyceride, weiterhin
Sphingomyelin und nicht veresterte Fettsäuren sowie einen
geringen Anteil an unpolaren Lipiden. In einer zweiten Stufe wird
die Methanolphase, die angereichert die Phosphoglyceride und darüber
hinaus weitere polare und unpolare Bestandteile enthält,
einer Umesterung unterzogen. Die Umesterung wird durchgeführt,
um aus den Fettsäuren Derivate herzustellen, die gaschromatographisch
aufgetrennt werden können, d. h. eine Flüchtigkeit
im für die Gaschromatographie geeigneten Bereich haben.
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In
der Regel werden hierzu Methylester hergestellt. Andere für
die Gaschromatographie geeignete Ester können auch hergestellt
werden, wobei dann der jeweils geeignete Alkohol zugesetzt wird.
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Fettsäuremethylester
haben eine Flüchtigkeit in einem Bereich, der für
die gaschromatographische Auftrennung besonders geeignet ist.
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Die
Umesterung zur Bildung von Methylestern erfolgt in der Überstandslösung,
die bereits das Veresterungsmittel Methanol enthält. Um
die Umesterung durchzuführen, wird ein basischer Katalysator
verwendet. Es wurde gefunden, dass der Einsatz eines Alkalialkoxids
als basischer Katalysator spezifisch die Umesterung der in den Phosphoglyceriden
vorliegenden Fettsäuren bewirkt, nicht aber eine Veresterung
der ebenfalls in der Lösung vorhandenen freien Fettsäuren,
bzw. der an Shingomyelin und Cholesterylestern gebundenen Fettsäuren.
Aufgrund dieser Selektivität bei der Umesterung ist es
möglich, gezielt die gewünschten Fettsäuren,
d. h. die als Phosphoglyceride gebundenen Fettsäuren als
Methylester bereitzustellen, ohne gleichzeitig die unerwünschten
freien Fettsäuren mit zu verestern.
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Es
wurde gefunden, dass Alkalialkoxide besonders geeignete Katalysatoren
sind, wobei als Alkali bevorzugt Natrium oder Kalium, insbesondere
Natrium verwendet wird. Das Alkoxid kann von einem Alkohol mit 1
bis 3 Kohlenstoffatomen, insbesondere von Methanol abgeleitet sein.
Besonders bevorzugt wird Natriummethoxid als basischer Katalysator
verwendet.
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Um
die Veresterung so selektiv wie möglich zu halten, hat
es sich als geeignet erwiesen, die Veresterungsreaktion bei einer
Temperatur im Bereich von 0 bis 45°C, bevorzugt 15 bis
30°C, besonders bevorzugt bei Raumtemperatur, d. h. im
Bereich von 20 bis 25°C, durchzuführen.
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Weiterhin
wurde festgestellt, dass die Umesterungsreaktion sehr schnell erfolgt
und daher auch nach kurzer Zeit gestoppt werden kann, um dann die
Methylester zu extrahieren. Eine Reaktionszeit im Bereich von bis
zu 10 min ist bereits ausrei chend, um im Wesentlichen alle in den
Phosphoglyceriden gebundenen Fettsäuren in Methylester
umzuwandeln. Bevorzugt kann daher die Reaktion nach 2 bis 10 min
durch Zugabe einer Säure, bevorzugt einer methanolischen
Säure, gestoppt werden. Es wurde gefunden, dass auch eine
längere Reaktionszeit nicht schädlich ist, da
die Umesterungsreaktion gegenüber der Verseifungsreaktion
stark bevorzugt ist. Um jedoch die Effizienz zu erhöhen,
sollte die Umesterungsreaktion nichtlänger als 10 min durchgeführt
werden.
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In
einer dritten Stufe werden dann die aus den Fettsäuren
der Phosphoglyceride gebildeten Fettsäureester in ein organisches
Lösungsmittel extrahiert, um sie dann einer gaschromatographischen
Auftrennung zu unterziehen. Der Extrakt kann direkt eingespritzt
werden. Als organisches Lösungsmittel ist jedes Lösungsmittel
geeignet, das die Fettsäuremethylester aus der Methanolphase
extrahieren kann. In der Regel sind ein unpolares und gegenüber
den Recktanten inertes Lösungsmittel oder eine Mischung
von Lösungsmitteln geeignet. Das organische Lösungsmittel
muss darüber hinaus für das Einspritzen in den
Gaschromatographen geeignet sein, d. h. darf kein Signal zu ungeeigneter
Zeit erzeugen. Solche Lösungsmittel sind dem Fachmann wohl
bekannt. Als besonders geeignet haben sich Kohlenwasserstoffe erwiesen,
insbesondere Hexan.
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Die
Extraktion in ein organisches Lösungsmittel kann wiederholt
werden, um die Genauigkeit zu erhöhen, eine zweite Extraktion
hat sich als nützlich erwiesen. Weiterhin kann nach der
Extraktion das Lösungsmittel verdampft werden, um dann
die Probe in einer definierten Menge des Lösungsmittels
für die Gaschromatographie aufzunehmen.
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Um
während der Aufarbeitung Veränderungen der Fettsäuren,
insbesondere eine Oxidation von ungesättigten Bindungen
zu vermeiden, kann der Aufarbeitungsmischung ein Antioxidans zugesetzt
werden. Die Fettsäureoxidation verhindernde Antioxidantien
sind dem Fachmann wohl bekannt. Ein Beispiel ist BHT.
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Erfindungsgemäß ist
es möglich, die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der
Bestimmung noch weiter durch Anwendung interner Standards zu erhöhen.
Der innere Standard wird, wie es dem Fachmann bekannt ist, zusammen
mit der Probe untersucht und lässt Rückschlüsse
auf die Wiederfindung der interessierenden Verbindungen zu. Auf
Basis der erhaltenen Werte kann dann die tatsächliche Konzentration
berechnet werden. Bevorzugt wird als interner Standard oder innerer
Standard mindestens eine Phosphoglyceridverbindung oder eine Mischung
von Phosphoglyceridverbindungen eingesetzt, besonders bevorzugt
mindestens ein Di-Fettsäure-sn-glycero-3-phosphocholin,
wobei als Fettsäure(n) bevorzugt solche mit 14 bis 20 C-Atomen
verwendet werden.
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In
allen Dokumenten des Standes der Technik wurde davon ausgegangen,
dass die Bestimmung der Fettsäurezusammensetzung in Phospholipiden
bzw. Phosphoglyceriden nur erfolgen kann, wenn vorher die Phospholipide
von anderen Lipidbestandteilen getrennt wurden. Überraschenderweise
wurde nun festgestellt, dass ein derartiger Trennungsgang, der zeitaufwändig
ist und einen hohen Lösungsmittelverbrauch erfordert, nicht
notwendig ist, wenn man die einzelnen Schritte des erfindungsgemäßen
Verfahrens einhält.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich,
die Fettsäurezusammensetzung in Phosphoglyceriden auf einfache
Art und Weise zu analysieren, wobei alle vorhandenen Fettsäuren
qualitativ und quantitativ erfasst werden können. Die Reproduzierbarkeit
ist hoch und kann durch Verwendung geeigneter Standards noch weiter
erhöht werden. Aus den mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhaltenen Ergebnissen können daher zuverlässige
Schlüsse gezogen werden. Dem Arzt wird damit ein Mittel
an die Hand gegeben, um verschiedenartige Störungen und
Krankheiten, die durch unzureichende Fettsäureversorgung
oder unausgewogene Nahrung entstehen, zu analysieren und während
der Behandlung zu überwachen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren eignet sich sowohl
für Einzelanalysen als auch vor allem für Reihenuntersuchungen
und große klinische Studien.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Kit zur Analyse der Fettsäurezusammensetzung
von Phosphoglyceriden in Plasma, der alle für die Analyse
notwendigen Bestandteile bereitstellt. Der Kit umfasst einen Behälter
zur Aufnahme einer Probe, Methanol zur Lösung der Phosphoglyceride,
ein Alkalialkoxid als Umesterungskatalysator, ggf. eine methanolische
Säure als Stoppmittel, ein organisches Lösungsmittel
zur Extraktion der veresterten Fettsäuren und als Träger
für die Gaschromatographie sowie mindestens ein Phosphoglycerid,
bevorzugt mindestens ein Di-Fettsäure-sn-glycero-3-phosphocholin
als inneren Standard.
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Die
Reagenzien sind jeweils in getrennten Behältern und können
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
zudosiert werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist das Alkalialkoxid
Natriummethoxid.
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Als
innerer Standard kann eine Einzelverbindung oder eine Mischung von
unterschiedlichen Phosphoglyceriden verwendet werden, wobei sich
unterschiedliche Verbindungen in den Fettsäuren und/oder
einem weiteren am Phosphorsäurerest gebundenen Ester unterscheiden
können. Üblicherweise sind die für den
inneren Standard verwendeten Verbindungen solche, die in der zu
untersuchenden Probe erwartet werden oder den zu erwartenden ähnlich
sind. Besonders bevorzugt wird ein Phosphocholin verestert mit gesättigten
C15- und/oder C17-Alkansäuren verwendet, da diese Fettsäure
nicht in der Probe vorkommt, aber den zu erwartenden (C16/C18) sehr ähnlich
ist. Mit anderen Worten wird bevorzugt eine Verbindung gewählt,
die in der Probe stark vertreten ist, z. B. Phosphocholin, die aber
eine Fettsäure trägt, welche nicht oder nur geringfügig
in der Probe vertreten ist Das organische Lösungsmittel
kann, wie oben ausgeführt, eine einzelne Verbindung oder eine
Mischung sein. Bevorzugt ist es ein Kohlenwasserstoff, insbesondere
Hexan.
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Weiterhin
ist in einer bevorzugten Ausführungsform zusätzlich
ein Stoppmittel in dem Kit enthalten. Das Stoppmittel ist bevorzugt
eine Säure, insbesondere eine in Methanol gelöste
Säure. Als besonders gut geeignet hat sich eine methanolische
Mineralsäure, wie methanolisches Hydrochlorid erwiesen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform werden die Reagenzien
bereits in den Anteilen bereitgestellt, die zur Durchführung
des Verfahrens notwendig sind. Dazu wird das Methanol in einer Menge
bereitgestellt, die dem 5- bis 20-Fachen der Probenmenge entspricht,
das Alkalialkoxid wird in einer Menge bereitgestellt, die dem 0,1-
bis 0,5-Fachen des Probenvolumens entspricht, die interne Standardlösung
wird in einem Volumen bereitgestellt, das dem 0,8- bis 1,2-Fachen
des Probenvolumens entspricht und das Extraktionsmittel wird in einem
Volumen bereitgestellt, das dem 2- bis 5-Fachen des Probenvolumens
entspricht.
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Besonders
bevorzugt sind in dem Kit Methanol/Alkalioxid/organisches Lösungsmittel
in einem Verhältnis von 5–10: 0,05–0,2:2–10
vorhanden.
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Figuren
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1 zeigt die Zusammensetzung der Hauptplasmalipidklassen
in Prozent (PL = Phospholipide, NEFA = nicht veresterte Fettsäuren,
TAG = Triacylglycerole und CE = Cholesterylester) in den Folch-Extrakten (Diagramm
A) und in den methanolischen Überständen der 16
verschiedenen Proben (Diagramm B).
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Die 2 und 3 zeigen
Korrelationskurven für die Konzentrationen der Fettsäuren
und von Docosahexaensäure in Phosphoglyceriden, als Beispiele
um die hohe Korrelation über einen breiten Konzentrationsbereich
zu demonstrieren.
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Die
folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße
Verfahren weiter, sollen jedoch nicht als beschränkend
angesehen werden.
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Beispiel 1
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Reagenzien und Proben
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Die
Lösungsmittel wurden in höchstmöglicher
Reinheit von Merck KGAA (Darmstadt, Deutschland) erhalten. Methanolische
HCl (3 n) und Natriummethoxid (25 Gew.-% in Methanol) wurden von
Sigma-Aldrich (Taufkirchen, Deutschland) erworben. Zwei innere Standards
wurden angewendet. Für den inneren Standard A wurden Pentadecansäure,
Cholesterylpentadecanoat, Tripentadecanoin und 1,2-Dipentadecanoyl-sn-glycero-3-phosphocholin
(Sigma-Aldrich) in Methanol/Chloroform (35:15) gelöst.
Der innere Standard B bestand aus 1,2-Dipentadecanoyl-sn-glycero-3-phosphocholin
gelöst in Methanol. Zur Bestimmung der Effizienz der basenkatalysierten
Umesterung wurde Octadecan (Sigma-Aldrich) in Methanol als innerer
Standard gelöst. Um eine Oxidation der Fettsäuren
zu verhindern, wurden 2 g/l 2,6-Di-tert.-butyl-p-cresol (butyliertes
Hydroxytoluol, BHT, Sigma-Aldrich) jedem inneren Standard zugefügt.
GLC-85, enthaltend 32 Fettsäuremethylester (Nu-Check Prep,
Inc., Elysian, MN, USA) wurde als externer Standard angewendet.
L-α-Phosphatidylcholin (Typ XVI-E, ungefähr 99%
DC) und Sphingomyelin (Hühnereidotter, ≥ 98% DC)
wurden von Sigma-Aldrich erworben. Eine Mischung aus Natriumcarbonat,
Natriumhydrogencarbonat und Natriumsulfat (1:2:2, Merck KGAA) wurde
als Puffer zur Neutralisierung nach der säurekatalysierten
Umesterung angewendet. 33 Blutproben von gesunden Freiwilligen (die
fasteten oder nicht fasteten) wurden in EDTA-haltigen Vakutainern
gesammelt. Das Plasma wurde durch Zentrifugation (900 × g,
5 min) abgetrennt und bei –20°C bis zur Analyse
aufbewahrt.
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Folch-Extraktion (Vergleich)
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Zu
250 μl Plasma wurden 100 μl innerer Standard A
zugegeben, die Lipide wurden gemäß einer modifizierten
Folch-Methode (J. Folch, M. Lees, und G. H. Sloane Stanley,
(1975) A simple method for the isolation and purification of total
lipides from animal tissues, J. Biol. Chem. 226, 497–509)
extrahiert unter Verwendung von Chloroform/Methanol (2:1, V/V) und
zweimal mit NaCl-Lösung (2% in Wasser) gewaschen. Die Extrakte
wurden bei 30°C bei vermindertem Druck getrocknet und zum
Auftrag auf Dünnschichtchromatographie-Platten in 400 μl
Chloroform/Methanol (1:1) aufgenommen.
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Lipidfraktionstrennung mit DC, säurekatalysierte
Umesterung
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N-Heptan,
Diisopropylether und Essigsäure (60:40:3) wurden als mobile
Phase zur Trennung der Phospholipide, von freiem Cholesterol, nicht
veresterten Fettsäuren, Triacylglycerolen und Cholesterolestern angewendet.
Die entsprechenden Banden wurden aus der DC-Platte gekratzt, in
Glasröhrchen überführt und 1,5 ml methanolische
HCl zugegeben. Die verschlossenen Röhrchen wurden 30 s
lang geschüttelt und 45 min lang auf 85°C erhitzt.
Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wurden die Proben mit
Carbonatpuffer neutralisiert. Für die Methylesterextraktion
wurde 1 ml Hexan zugegeben. Nach 5-minütiger Zentrifugation
mit 900 × g wurde die obere Hexanphase in ein weiteres
Glasröhrchen überführt. Die Extraktion
wurde wiederholt und die vereinigten Extrakte wurden bis zur Trockene
unter Stickstoffströmung bei Raumtemperatur getrocknet.
Der trockene Rückstand wurde in 50 μl Hexan (das
2 g/l BHT enthielt) für die gaschromatographische (GC)
Analyse aufgenommen.
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Basenkatalysierte
Umesterung der Phosphoglyceridfettsäuren (erfindungsgemäß)
Zur Analyse der Plasmaphosphoglyceridfettsäuren wurden
100 μl Plasma, 100 μl innerer Standard B und 0,6
ml Methanol (vorgekühlt auf 5°C) in Glasröhrchen
vereinigt und 30 s lang geschüttelt. Nach 5-minütiger
Zentrifugation mit 900 × g wurde der Überstand
in ein weiteres Glasröhrchen überführt.
Nach Zugabe von 25 μl Natriummethoxidlösung wurden
die Röhrchen geschüttelt und die Synthese der
Methylester bei Raumtemperatur fortgesetzt. Die Reaktion wurde nach
3 min gestoppt, indem 75 μl methanolische HCl zugegeben
wurden. Zur Extraktion wurden 300 μl Hexan zugefügt
und die Röhrchen wurden 30 s lang geschüttelt.
Die obere Hexanphase wurde in ein 2-ml-Gläschen überführt.
Die Extraktion wurde wiederholt und die vereinigten Extrakte wurden
unter Stickstoffströmung bei Raumtemperatur getrocknet.
Der trockene Rückstand wurde in 50 μl Hexan (das
2 g/l BHT enthielt) zur GC-Analyse aufgenommen.
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Zur
Auswertung der Lipidzusammensetzungen im methanolischen Überstand
nach Ausfällung des Proteins im Plasma und dem Vergleich
der Wiederfindung der Phospholipide im methanolischen Überstand
mit dem Folch-Extrakt wurde der Überstand auf eine DC-Platte
gegeben. Die Lipide wurden durch DC getrennt und in Fettsäuremethylester
(FAME) mit säurekatalysierter Umesterung umgewandelt.
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Zur
Optimierung der basenkatalysierten Umesterung und Extraktion der
Fettsäuremethylester wurde eine Modellprobe, die 100 μl
Wasser (stellvertretend für Plasma), 100 μl inneren
Standard B und 100 μl Octadecanstandard (der nicht an den
Reaktionen teilnahm) angewendet. Das Verhältnis der Peakflächen
von Methylpentadecanoat zu Octadecan wurde als Indikator für
die Effizienz der Umesterung bzw. Extraktion verwendet.
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Chromatographie
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Die
einzelnen FAME wurden mit Gaschromatographie mit Flammenionisationsdetektor
quantitativ ausgewertet. Die GC-Analyse wurde mit einer BTX-70-Säule
(60 m × 0,32 mm, SGE, Weiterstadt, Deutschland) unter Verwendung
eines Agilent 5890 Serie II Gaschromatographen (Agilent, Waldbronn,
Deutschland) durchgeführt. Identische GC-Bedingungen (Anfangstemperatur
130°C, Anstieg 3°C/min bis 170°C, 1,5°C
bis 180°C und 3°C bis 210°C, isothermischer
Zeitraum für 23 min, HE als Trägergas, Säulenkopfdruck:
1,5 bar) wurden für alle gaschromatographischen Analysen
angewendet.
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Quantitative Auswertung der
Daten
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Einzelne
FAME wurden identifiziert durch Vergleich mit authentischen Standards.
Für jeden Fettsäuremethylester wurde der Anteil
bezogen auf Pentadecansäuremethylester (innerer Standard)
bestimmt unter Verwendung von GLC-85 als äußerem
Standard. EZChrom Eliteversion 3.1.7 wurde zur Peakintegration verwendet.
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Statistische Analyse
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Für
Fettsäuren mit einer Länge zwischen 14 und 24
Kohlenstoffatomen wurden die Ergebnisse ausgedrückt als
absolute Plasmakonzentrationen (mg/l) und als Prozentwerte (Prozent
Gew/Gew). Die FA-Daten wurden dargestellt als Mittelwert ± SD.
Die Korrelationen wurden ausgewertet unter Verwendung des zweiseitigen
Spearmantests und von gepaarten t-Tests zum Vergleich zwischen Mittelwerten
(P kleiner 0,05 wurde als statistisch signifikant angesehen). Die
statistische Analyse wurde durchgeführt mit SPSS für
Windows, Version 15.0.1 (SPSS Inc., Chicago, IL, USA).
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Ergebnisse
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Analyse der Phosphoglyceridfettsäuren
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Die
Intraassay-Reproduzierbarkeit (n = 8) für die Analyse der
Phospholipide wurde bestimmt gemäß Folch-Extraktion/DC
im Vergleich zu den durch Proteinausfällung mit Methanol/DC
erhaltenen und im Vergleich zu den aus Phosphoglyceriden mit der
erfindungsgemäßen basenkatalysierte Umesterung
erhaltenen Ergebnissen, Die Phospholipidfettsäurekonzentrationen
(mg/l) und Zusammensetzungen (Prozent Gew-Gew) waren in Folch-Extrakten
und methanolischen Überständen vergleichbar (Tabelle
1 und Tabelle 2), aber zeigten für einige Fettsäuren
statistisch signifikante Unterschiede. Wie erwartet unterschieden
sich die Phosphoglyceridfettsäurekonzentrationen von denen
in Phospholipiden. Die Konzentrationen der gesättigten Fettsäuren
C20:0, C22:0 und C24:0 und der einfach ungesättigten Fettsäure
C24: 1 n-9 in den Phosphoglyceriden waren unterhalb der Nachweisgrenze.
Die Phosphoglyceridgesamt-FA-Konzentration war etwa 10% geringer
als in Phospholipiden, wohingegen einige einzelne Fettsäuren
höhere Konzentrationen zeigten. Für Phosphoglyceride,
die durch basenkatalysierte Umesterung erhalten wurden, wurde der
CV für alle FA als unter 4% gefunden, wobei C18: 3 n-3,
das 0,21% zu den Gesamtfettsäuren beiträgt, den
höchsten CV (3,8%) hatte.
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Um
den Zusammenhang zwischen der Fettsäurekonzentration, die
für Plasmaphospholipide durch Extraktion/DC und säurekatalysierte
Umesterung erhalten wurde, und der Konzentration nach basenkatalysierter Umesterung
des methanolischen Überstands des Plasmaproteinpräzipitats
festzustellen, wurden 16 verschiedene Plasmaproben verwendet. Die
Plasmalipidzusammensetzung der Probe wurde abgeschätzt
durch die Summe der Fettsäuren, die in den Einzelfraktionen
bestimmt wurden nach Extraktion und DC-Trennung. Die Phospholipide
trugen 37,7% bis 54,6% bei, die nicht veresterten Fettsäuren
1,3% bis 3,7%, die Triacylglycerole 15,4% bis 35,8% und die Cholesterylester
23,6% bis 32,4% (1A). Die Lipidzusammensetzung
im methanolischen Überstand nach Proteinausfällung
und DC war 90,9% bis 96,8% Phospholipide, 1,3% bis 6,3% nicht veresterte
Fettsäuren, 0,9% bis 2,5% Triacylglycerole und 0,8% bis
2,0% Cholesterylester (1B). Nicht veresterte Fettsäuren,
Sphingomyelin- und Cholesterylfettsäuren wurden durch Reaktion
mit Natriummethoxid unter den angegebenen Bedingungen nicht in FAME
umgewandelt. Die Gesamtphospholipid-FA-Konzentration für
diese Proben war im Durchschnitt 1317,4 mg/l (1054,2 mg/l bis 1908,3
mg/l) gemäß der Extraktionsmethode. Für
die basenkatalysierte Umesterung wurden ins gesamt 1229,9 mg/l (970,4
mg/l bis 1836,3 mg/l FA) in Plasmaphosphoglyceriden gefunden.
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Die
Korrelation der FA-Konzentrationen und die Beiträge zu
den Phospholipiden in Prozent, die gemäß Folch-Extraktion/DC,
durch Proteinausfällung mit Methanol/DC und in Phosphoglyceriden,
die durch basenkatalysierte Umesterung erhalten wurden, wurde bestimmt
(Tabelle 3). Für die Konzentrationen aller analysierten Fettsäuren
in Phospholipiden, die durch Extraktion/DC erhalten wurden, und
in Phosphoglyceriden, die durch basenkatalysierte Umesterung erhalten
wurden, wurden Korrelationskoeffizienten von mehr als 0,9 (P < 0,0001) erzielt
(außer für C14:0 und C18: 3 n-6). Sowohl C14:0
als auch C18: 3 n-6 zeigten sehr geringe Konzentrationen und ihr
Anteil an den Gesamtfettsäuren in Prozent in Phospholipiden
und Phosphoglyceriden war unter 1%. Für den Anteil aller
analysierten Fettsäuren in Phospholipiden, die mit Folch-Extraktion/DC
erhalten wurden und in Phosphoglyceriden, die durch basenkatalysierte
Umesterung erhalten wurden, in Prozent, waren die Korrelationskoeffizienten
höher als 0,9 (P < 0,0001)
für die meisten Fettsäuren. Nur für C14:0,
C20: 1 n-9, C22: 4 n-9 und C18: 3 n-3 waren die r-Werte zwischen
0,76 und 0,89 mit P-Werten ≤ 0,001.
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Die 2 und 3 zeigen
die Korrelationskurven für die Fettsäuren aus
Phosphoglyceriden im Vergleich.
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Die
Wiederfindung der Phospholipide (n = 16) in den methanolischen Überständen
erwies sich als 88,1% ± 6,6% (Mittelwert ± SD)
im Vergleich zur Folch-Extraktion. Der innere Standard, der direkt
dem Plasma zugegeben wurde, ermöglichte die Korrektur des
Verlusts an Phospholipiden, so dass 101,0% ± 2,6% der Phospholipide
korrekt in den methanolischen Überständen bestimmt
wurden.
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Da
die Hydrolyse der Methylester ein Problem sein könnte,
wenn Wasser (aus der Plasmaprobe) während der basenkatalysierten
Umesterung vorhanden ist, wurden die Reaktionsausbeuten in methanolischer Lösung,
die 100 μl Wasser und 100 μl internen Standard
B enthielt, untersucht. Es wurde gefunden, dass Reaktionszeiten
zwischen 3 min und 10 min eine vollständige Umesterung
der Fettsäuren aus den Phosphoglyceriden sicherstellten.
Die Wiederfindung des internen Standards B war 99,1% ± 0,8%
(Mittelwert ± SD) bezogen auf den Octadecanstandard in
8 unabhängigen Analysen.
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Nach
der basenkatalysierten Umesterung wurden die FAME zweimal mit 300 μl
Hexan extrahiert. Um die Extraktionseffizienz auszuwerten, wurden
die Proben erneut mit 1 ml Hexan extrahiert. Diese Extrakte enthielten
weniger als 1% der gesamten FAME, die mit den vorherigen Extraktionen
gewonnen worden waren.
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Die
Lagerung der für die GC-fertigen Derivate über
einen Monat bei –20°C zeigte keine signifikanten Veränderungen
der FA-Konzentrationen.
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Die
folgenden Tabellen zeigen:
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Tabelle 1
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Intra-assay
(n = 8) Reproduzierbarkeit der Fettsäurekonzentrationen
(mg/l) in Phospholipiden (PL) erhalten durch Folchextraktion/TLC,
durch Proteinpräzipitation mit Methanol/TLC und in Phosphoglyceriden
erhalten durch basenkatalysierte Umesterung
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Tabelle 2
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Intra-assay
(n = 8) Reproduzierbarkeit der Fettsäurezusammensetzung
(%) in Phospholipiden (PL) erhalten durch Folchextraktion/TLC, durch
Proteinpräzipitation mit Methanol/TLC und in Phosphoglyceriden
erhalten durch basenkatalysierte Umesterung
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Tabelle 3
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Korrelationen
(n = 16. P < 0.0001,
except for * P = 0.001) der Fettsäurekonzentrationen (mg/l)
und Zusammensetzungen (% wt/wt) in Phospholipiden (PL) durch Folchextraktion/TLC,
durch Protein-präzipitation mit Methanol/TLC und in Phosphoglyceriden
erhalten durch basenkatalysierte Umesterung Tabelle 1
Fettsäuren (FS) | PL von Folch
et al. | PL in Methanol | Phosphoglyceride |
Mittelwert | Varianzkoeffizient | Mittelwert | Varianzkoeff. | Mittelwert | Varianzkoeffizient |
Gesättigte
FS | |
C14:0 | 5.24 | 2.4 | 6.38 | 3.6 | 7.95 | 3.2 |
C16:0 | 368.36 | 0.8 | 376.36 | 1.2 | 354.78 | 0.7 |
C17:0 | 5.37 | 1.3 | 5.41 | 2.5 | 4.93 | 1.4 |
C18:0 | 185.00 | 1.5 | 188.00 | 2.0 | 168.46 | 1.1 |
C20:0 | 6.67 | 1.4 | 7.06 | 3.2 | ND | ND |
C22:0 | 15.64 | 1.5 | 16.35 | 1.5 | ND | ND |
C24:0 | 14.11 | 2.7 | 14.94 | 2.9 | ND | ND |
Einfach
ungesättigte FS | |
C14:1 | ND | ND | ND | ND | ND | ND |
C16:1n-7 | 9.85 | 1.5 | 10.55 | 1.7 | 14.05 | 2.0 |
C18:1n-7 | 19.88 | 1.4 | 19.64 | 1.5 | 20.69 | 1.0 |
C18:1n-9 | 143.35 | 1.0 | 142.99 | 1.4 | 156.59 | 1.3 |
C20:1n-9 | 2.35 | 1.5 | 2.18 | 3.3 | 2.26 | 2.3 |
C24:1n-9 | 28.89 | 1.2 | 29.63 | 1.6 | ND | ND |
n-9
PUFA | |
C20:3n-9 | 2.64 | 2.9 | 2.79 | 4.9 | 2.76 | 1.9 |
n-6
PUFA | |
C18:2n-6 | 248.15 | 1.1 | 243.21 | 1.4 | 251.05 | 1.4 |
C18:3n-6 | 1.73 | 8.0 | 1.84 | 2.8 | 2.15 | 2.5 |
C20:2n-6 | 3.78 | 1.7 | 3.85 | 3.9 | 3.96 | 1.9 |
C20:3n-6 | 43.25 | 1.3 | 40.91 | 1.7 | 41.59 | 1.3 |
C20:4n-6 | 133.09 | 1.2 | 126.76 | 1.4 | 124.89 | 1.3 |
C22:4n-6 | 5.41 | 1.5 | 5.20 | 5.1 | 4.64 | 2.6 |
C22:5n-6 | 4.08 | 3.2 | 3.98 | 2.9 | 3.70 | 2.5 |
n-3
PUFA | |
C18:3n-3 | 1.92 | 2.5 | 1.74 | 3.0 | 2.59 | 3.8 |
C20:5n-3 | 10.50 | 1.3 | 9.74 | 1.6 | 9.99 | 1.6 |
C22:5n-3 | 12.00 | 1.1 | 10.68 | 1.2 | 10.69 | 1.5 |
C22:6n-3 | 46.22 | 1.9 | 41.13 | 0.8 | 42.15 | 1.4 |
Gesamtfettsäuren | |
| 1317.42 | 0.9 | 1311.29 | 1.3 | 1229.85 | 0.9 |
Tabelle 2
Fettsäuren (FS) | PL von Folch
et al. | PL in Methanol | Phosphoglyceride |
Mittelwert | Varianzkoeffizient | Mittelwert | Varianzkoeff. | Mittelwert | Varianzkoeffizient |
Gesättigte
FS | |
C14:0 | 0.40 | 3.0 | 0.49 | 3.9 | 0.65 | 3.4 |
C16:0 | 27.96 | 0.3 | 28.70 | 0.2 | 28.85 | 0.6 |
C17:0 | 0.41 | 0.7 | 0.41 | 1.8 | 0.40 | 0.6 |
C18:0 | 14.04 | 0.9 | 14.34 | 1.4 | 13.70 | 0.7 |
C20:0 | 0.51 | 1.1 | 0.54 | 1.9 | ND | ND |
C22:0 | 1.19 | 1.4 | 1.25 | 0.4 | ND | ND |
C24:0 | 1.07 | 2.6 | 1.14 | 2.7 | ND | ND |
Einfach
ungesättigte FS | |
C14:1 | ND | ND | ND | ND | ND | ND |
C16:1n-7 | 0.75 | 1.7 | 0.80 | 1.5 | 1.14 | 1.8 |
C18:1n-7 | 1.51 | 0.6 | 1.50 | 1.3 | 1.68 | 0.6 |
C18:1n-9 | 10.88 | 0.5 | 10.90 | 0.7 | 12.73 | 0.7 |
C20:1n-9 | 0.18 | 1.6 | 0.17 | 3.1 | 0.18 | 2.6 |
C24:1n-9 | 2.19 | 0.8 | 2.26 | 0.9 | ND | ND |
n-9
PUFA | |
C20:3n-9 | 0.20 | 2.3 | 0.21 | 3.7 | 0.22 | 1.8 |
n-6
PUFA | |
C18:2n-6 | 18.84 | 0.8 | 18.55 | 0.3 | 20.41 | 0.7 |
C18:3n-6 | 0.13 | 8.5 | 0.14 | 3.6 | 0.17 | 2.4 |
C20:2n-6 | 0.29 | 1.5 | 0.29 | 3.0 | 0.32 | 1.3 |
C20:3n-6 | 3.28 | 0.6 | 3.12 | 0.6 | 3.38 | 0.7 |
C20:4n-6 | 10.10 | 0.4 | 9.67 | 0.4 | 10.15 | 0.8 |
C22:4n-6 | 0.41 | 1.4 | 0.40 | 4.4 | 0.38 | 2.0 |
C22:5n-6 | 0.31 | 3.2 | 0.30 | 2.6 | 0.30 | 2.1 |
n-3
PUFA | |
C18:3n-3 | 0.15 | 2.1 | 0.13 | 2.3 | 0.21 | 3.7 |
C20:5n-3 | 0.80 | 0.6 | 0.74 | 0.6 | 0.81 | 0.7 |
C22:5n-3 | 0.91 | 0.6 | 0.81 | 1.0 | 0.87 | 0.9 |
C22:6n-3 | 3.51 | 1.1 | 3.14 | 0.7 | 3.43 | 0.9 |
Tabelle 3
Fettsäuren (FS) | Folch PL
vs. Methanol PL | Folch PL
vs. Phosphoglyceride |
FS
Konzentration | FS
Zusammensetzung | FS
Konzentration | FS
Zusammensetzung |
Gesättigte
FS | |
C14:0 | 0.974 | 0.941 | 0.841 | 0.835 |
C16:0 | 0.994 | 0.900 | 1.000 | 0.918 |
C17:0 | 0.973 | 0.964 | 0.958 | 0.956 |
C18:0 | 0.971 | 0.994 | 0.933 | 0.985 |
C20:0 | 0.906 | 0.979 | ND | ND |
C22:0 | 0.921 | 0.985 | ND | ND |
C24:0 | 0.968 | 0.981 | ND | ND |
Einfach
ungesättigte FS | |
C14:1 | ND | ND | ND | ND |
C16:1n-7 | 0.929 | 0.958 | 0.924 | 0.962 |
C18:1n-7 | 0.959 | 0.982 | 0.974 | 0.970 |
C18:1n-9 | 0.974 | 0.956 | 0.976 | 0.968 |
C20:1n-9 | 0.956 | 0.909 | 0.913 | 0.804 |
C24:1n-9 | 0.960 | 0.981 | ND | ND |
n-9
PUFA | |
C20:3n-9 | 0.979 | 0.979 | 0.978 | 0.999 |
n-6
PUFA | |
C18:2n-6 | 0.979 | 0.991 | 0.974 | 0.956 |
C18:3n-6 | 0.802 | 0.730* | 0.885 | 0.938 |
C20:2n-6 | 0.986 | 0.967 | 0.975 | 0.963 |
C20:3n-6 | 0.991 | 0.990 | 0.974 | 0.982 |
C20:4n-6 | 0.977 | 0.985 | 0.944 | 0.950 |
C22:4n-6 | 0.954 | 0.921 | 0.915 | 0.760* |
C22:5n-6 | 0.987 | 0.984 | 0.979 | 0.996 |
n-3
PUFA | |
C18:3n-3 | 0.982 | 0.982 | 0.916 | 0.888 |
C20:5n-3 | 0.991 | 0.985 | 0.995 | 0.985 |
C22:5n-3 | 0.952 | 0.964 | 0.950 | 0.940 |
C22:6n-3 | 0.941 | 0.951 | 0.915 | 0.946 |
Gesamtfettsäuren | |
| 0.988 | | 0.974 | |
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - J. Folch, M. Lees, und G. H. Sloane Stanley, (1975) A simple
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