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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebsstranganordnung für
ein Fahrzeug mit einem Hauptgetriebe und einem Verteilergetriebe
gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches
1 näher definierten Art.
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Beispielsweise
die Druckschrift
JP
58033525 A zeigt in ihrer Zusammenfassung ein Automatikgetriebe
für ein allradgetriebenes Fahrzeug mit einem Hauptgetriebe,
an das ein autarkes Verteilergetriebe zum Antrieb eines Vorderachsdifferentials
angebaut ist. Das Verteilergetriebe weist eine Eingangswelle auf,
die mit einer Ausgangswelle des Hauptgetriebes gekoppelt ist.
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Die
Eingangswelle ist über eine Kupplung mit einer Ausgangswelle
des Verteilergetriebes zum Antrieb eines Hinterachsdifferentials
koppelbar. Das Vorderachsdifferential wird über das Hauptgetriebe angetrieben.
Bei dem bekannten Automatikgetriebe ist für das Verteilergetriebe
eine vom Hauptgetriebe unabhängige Hydraulikversorgung
vorgesehen.
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Aus
der Druckschrift
DE
30 36 445 C2 ist ein weiteres Getriebe für Fahrzeuge
mit einem Vierradantrieb bekannt. Das bekannte automatische Übersetzungsgetriebe
ist einem Kraftfahrzeugmotor nachgeschaltet, wobei das Übersetzungsgetriebe über eine
Ausgangswelle an einen nachgeschalteten Planetenradsatz angeschlossen
ist. Mit einer ersten Ausgangswelle des Planetenradsatzes kann das Hinterachsgetriebe
bzw. Vorderachsgetriebe des Fahrzeuges angetrieben werden. Die erste
Ausgangswelle ist über einen Verbindungsmechanismus mit
einer zweiten Ausgangswelle koppelbar, mit der auch das Hinterachsgetriebe
bzw. Vorderachsgetriebe antreibbar ist. Zur Steuerung der Servomotoren des
Planetenradsatzes ist ein hydraulisches Steuersystem außen
an dem Getriebegehäuse angebracht. Das Steuersystem wird über
eine an der Außenseite des Getriebegehäuses verlaufenden
Leitung mit Drucköl versorgt, wobei die Leitung mit einer Ölwanne
verbunden ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Antriebsstranganordnung
der eingangs beschriebenen Gattung vorzuschlagen, bei der das Hauptgetriebe
und das Verteilergetriebe eine gemeinsame Versorgungseinrichtung
aufweisen, mit der auch die Hydrauliksteuerung des Verteilergetriebes
mitversorgt wird und somit ein besonders kompakter Aufbau realisierbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Patentanspruches 1 gelöst, wobei weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen den Zeichnungen und den Unteransprüchen
zu entnehmen sind.
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Somit
wird eine Antriebsstranganordnung für ein Kraftfahrzeug
mit einem Hauptgetriebe vorgeschlagen, welches eine zentrale hydraulische
Versorgungseinheit zum Betätigen der Schaltelemente des Hauptgetriebes
und ein Verteilergetriebe umfasst, dessen Abtrieb mit einem Hinterachsdifferentialgetriebe
gekoppelt ist und wobei der Abtrieb des Verteilergetriebes über
ein Drehmomentübertragungselement zum Übertragen
eines Antriebsdrehmoments auf ein Vorderachsdifferentialgetriebe
mit einer Verbindungswelle koppelbar ist. Erfindungsgemäß ist eine
dem Verteilergetriebe zugewandte Gehäuserückwand
des Getriebegehäuses des Hauptgetriebes zumindest teilweise
zum Aufnehmen einer Hydrauliksteuerung zum Betätigen des
Drehmomentübertragungselements ausgebildet.
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Auf
diese Weise wird die Hydrauliksteuerung des Verteilergetriebes in
das Getriebegehäuse integriert und von der zentralen Versorgungseinheit
des Hauptgetriebes gespeist. Dadurch können sonst erforderliche
Bauteile entfallen und der erforderliche Bauraum für das
Getriebegehäuse deutlich reduziert werden. Vorzugsweise
kann als Gehäusewand die zwischen dem Verteilergetriebe
und dem Hauptgetriebe angeordnete Zwischenwand verwendet werden,
an der die Hydrauliksteuerung bzw. Satellitenhydraulik aufgenommen
beziehungsweise integriert wird. Somit bildet die Gehäuserückwand
beziehungswei se Zwischenwand quasi eine Funktionseinheit für das
integrierte Allradsystem (IAS).
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Gemäß einer
möglichen Ausführungsvariante der Erfindung kann
vorgesehen sein, dass an der Gehäuserückwand beziehungsweise
an der Zwischenwand eine Ventilplatte der Hydrauliksteuerung angeordnet
ist, an der wiederum ein Ventilgehäuse der Hydrauliksteuerung
befestigt ist. Somit bilden die Zwischenwand beziehungsweise Gehäuserückwand und
die Ventilplatte gemeinsam eine Funktionseinheit zum Integrieren
der Hydrauliksteuerung des Verteilergetriebes.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Gehäuserückwand und
die Ventilplatte korrespondierende Ausnehmungen oder dergleichen
als Verteilungskanäle für das Hydraulikmedium
aufweisen. Vorzugsweise kann Öl als Hydraulikmedium verwendet
werden, so dass dann Ölverteilungskanäle durch das
Anbringen der Ventilplatte an die Gehäuserückwand
gebildet werden. Die Ausnehmungen oder dergleichen werden jeweils
in die einander zugewandten Seiten von Gehäuserückwand
und Ventilplatte z. B. beim Gießen der Bauteile eingebracht.
Durch diese Einprägungen wird die Gehäusewand
zusätzlich versteift.
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Die
vorgesehenen Verteilungskanäle für das Hydraulikmedium
können zum Beispiel zumindest eine Durchführung
für das Hydraulikmedium als Versorgungsanschluss mit der
zentralen Versorgungseinheit des Hauptgetriebes und zumindest eine Übergabestelle
für das Hydraulikmedium zu einer zur Hydrauliksteuerung
führenden Verrohung oder dergleichen umfassen. Mit den
z. B. als Öl-Durchführungen ausgeführten
Versorgungsanschlüsse kann die Hydrauliksteuerung kontinuierlich
mit Öl aus der zentralen Versorgungseinheit des Hauptgetriebes
gespeist werden. Die Übergabestellen ermöglichen
die Ölversorgung zu den einzelnen Komponenten der Hydrauliksteuerung
und stellen auch eine Rückforderung des Hydraulikmediums
sicher.
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Gemäß einer
nächsten Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein,
dass die Verteilungskanäle mit zumindest einer Drehdurchführung über eine
Verteilerkanalanbindung verbunden sind. Vorzugsweise können
eine erste Drehdurchführung zum Lagern der Ausgangswelle
des Hauptgetriebes bzw. des Verteilergetriebes und eine zweite Drehdurchführung
zum Lager der Verbindungswelle des Verteilergetriebes vorgesehen
sein. Beispielsweise kann die erste Drehdurchführung sowohl
durch die Gehäuserückwand als auch durch die Ventilplatte
verlaufen, wobei die zweite Drehdurchführung z. B. nur
durch die Gehäuserückwand verläuft. Es
sind auch andere konstruktive Ausführungen denkbar.
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Durch
die Verteilungskanäle kann das Hydraulikmedium beziehungsweise
das Öl auch zu den Drehdurchführungen gelangen,
da diese jeweils an die Drehdurchführungen durch die Verteilerkanalanbindungen
angeschlossen sind. Aufgrund der Anbindungen können in
vorteilhafter Weise benachbarte Komponenten mit Öl versorgt
werden. Als angeschlossene Komponenten können zum Beispiel
Lagerstellen und auch die Kupplung mit Hydraulikmedium versorgt
werden.
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Bei
der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Antriebsstranganordnung
kann durch die Integration der Verschraubung, der Übergabe,
der Kanäle und der Drehdurchführungen für
die Hydrauliksteuerung des Verteilergetriebes auf einige Bauteile
verzichtet werden. Zudem wird durch die Ausprägung der
Verteilungskanäle eine Versteifung des Getriebegehäuses
erreicht. Insgesamt ergibt sich dadurch ein kompakter aufgebautes
Getriebegehäuse, welches weniger Bauraum benötigt.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
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1 eine
geschnittene Teilansicht einer möglichen Ausführungsvariante
einer erfindungsgemäßen Antriebsstranganordnung
für ein Fahrzeug;
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2 eine
dreidimensionale Teilansicht einer Gehäuserückwand
eines Hauptgetriebes mit einer Hydrauliksteuerung eines Verteilergetriebe;
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3 eine
dreidimensionale Teilansicht der Gehäuserückwand
mit einer angeschraubten Ventilplatte;
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4 eine
dreidimensionale Einzelteilansicht der Ventilplatte mit angeschraubtem
Ventilgehäuse als Hydrauliksteuerung des Verteilergetriebes.
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In 1 ist
eine schematische Teilansicht einer erfindungsgemäßen
Antriebsstranganordnung mit einem Hauptgetriebe und einem Verteilergetriebe in
einem Getriebegehäuse 1 exemplarisch dargestellt,
wobei nur ausgewählte Bauteile bezeichnet und beschrieben
sind. Das Allradverteilergetriebe ist in das Hauptgetriebe integriert.
Das Hauptgetriebe kann z. B. ein Automatgetriebe oder ein Doppelkupplungsgetriebe
sein, welche eine zentrale hydraulische Versorgungseinheit für
die Schaltelemente aufweisen, welch nicht weiter dargestellt sind.
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Die
Ausgangswelle 2 des Hauptgetriebes beziehungsweise des
Verteilergetriebes ist mit einem nicht weiter dargestellten Hinterachsdifferentialgetriebe
verbunden. Der Antrieb des Vorderachsdifferentialgetriebes erfolgt über
eine nicht weiter dargestellte Kupplung als Drehmomentübertragungselement,
die über eine Zahnradstufe, welche z. B. als Beveloidtrieb
ausgebildet ist, mit einer ebenfalls nicht weiter dargestellten
Verbindungswelle verbunden ist. Durch die hydraulisch aktuierte
Kupplung kann das Antriebsmoment der Vorderachse entsprechend angesteuert
werden. Zur Ansteuerung der Kupplung ist eine Hydrauliksteuerung 3 in
dem Verteilergetriebe vorgesehen.
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Erfindungsgemäß wird
die Hydrauliksteuerung 3 von der zentralen hydraulischen
Versorgungseinheit des Hauptgetriebes versorgt und ist hinter dem
Hauptgetriebe vor dem integrierten Allradsystem IAS angeordnet.
Dazu ist die Hydrauliksteuerung 3 an einer Gehäuserückwand 4 des
Getriebegehäuses 1 des Hauptgetriebes befestigt,
wobei die Gehäuserückwand 4 als Zwischenwand
zwischen dem Hauptgetriebe und dem Verteilergetriebe vorgesehen ist.
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Wie
insbesondere aus 2 ersichtlich ist, umfasst die
Hydrauliksteuerung 3 für die Kupplung des Verteilergetriebes
eine Ventilplatte 5, auf die ein Ventilgehäuse 6 der
Hydrauliksteuerung 3 aufgeschraubt ist. Die Ventilplatte 5 ist
an der Gehäuserückwand 3 durch entsprechende
Befestigungsschrauben 7 angeschraubt. Die Gehäuserückwand 4 und
die Ventilplatte 5 weisen korrespondierende Ausnehmungen 8, 8' als
Verteilungskanäle 9 für das Hydraulikmedium
auf. Die Ausnehmungen 8 in der Gehäuserückwand 4 sind
insbesondere aus 3 und die Ausnehmungen 8' in
der Ventilplatte 5 sind insbesondere aus 4 ersichtlich.
Die Ausnehmungen 8, 8' werden jeweils in den als
Gussteile ausgebildeten Bauteilen berücksichtigt, sodass
daraus die Verteilungskanäle 9 nach dem Zusammenfügen
von Gehäuserückwand 4 und Ventilplatte 5 gebildet
werden.
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Die
in der Gehäuserückwand 4 und der Ventilplatte 5 gebildeten Öl-Verteilungskanäle 9 weisen zum
Beispiel drei Durchführungen als Öl-Versorgungsanschlüsse 10, 11, 12.
Die Versorgungsanschlüsse 10, 11, 12 bilden
die Anbindung an die zentrale Versorgungseinheit des Hauptgetriebes.
Durch diese Versorgungsanschlüsse 10, 11, 12 kann
das Hydraulikmedium beziehungsweise das Öl von der Versorgungseinheit
zu der Hydrauliksteuerung 3 gelangen. Die Versorgungsanschlüsse 10, 11, 12 sind insbesondere
aus 3 ersichtlich.
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Für
die Durchführung der Ausgangswelle 2 des Hauptgetriebes
und der Verbindungswelle zum Vorderachsdifferentialgetriebe ist
eine erste Drehdurch führungen 13 und eine zweite
Drehdurchführung 14 vorgesehen. Die erste Drehdurchführung 13 verläuft
durch die Gehäuserückwand 4 und durch
die Ventilplatte 5 und nimmt die Ausgangswelle 2 des Hauptgetriebes
auf. Die zweite Drehdurchführung dagegen verläuft
nur durch die Gehäuserückwand 4. und
nimmt die Verbindungswelle in einer Lagerstelle 15 auf.
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Gemäß 4 ist
ersichtlich, dass die Verteilungskanäle 9 mit
den jeweiligen Drehdurchführungen 13, 14 verbunden
sind. Auf diese Weise kann das Hydraulikmedium auch zu den Lagerstellen 15 und
zu der Kupplung geführt werden. Auf diese Weise ist eine
Verteilerkanalanbindung 16 zu den Dreheinführungen 13, 14 realisiert.
Die Ventilplatte 5 beziehungsweise Kanalplatte und die
Gehäuserückwand 4 bilden somit eine gemeinsame
Funktionseinheit. Durch die Integration von Verschraubungen, Ölübergabe,
Kanäle und Drehdurchführungen können Bauteile
eingespart werden. Zudem kann die Gehäuserückwand 4 durch
das Ausprägen der Kanäle 9 versteift
werden.
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- 1
- Getriebegehäuse
- 2
- Ausgangswelle
- 3
- Hydrauliksteuerung
- 4
- Gehäuserückwand
- 5
- Ventilplatte
- 6
- Ventilgehäuse
- 7
- Befestigungsschrauben
- 8,
8'
- Ausnehmungen
- 9
- Verteilerkanäle
- 10
- Versorgungsanschluss
- 11
- Versorgungsanschluss
- 12
- Versorgungsanschluss
- 13
- Drehdurchführung
- 14
- Drehdurchführung
- 15
- Lagerstelle
- 16
- Verteilerkanalanbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - JP 58033525
A [0002]
- - DE 3036445 C2 [0004]