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Die Erfindung betrifft eine Anordnung einer hydraulischen Steuerung und Druckmittelversorgung in einem in Planetenbauweise ausgebildeten Getriebe mit einer hydraulischen Steuereinheit, deren gehäuseartig ausgebildeter Steuerblock mit einem Getriebegehäuse des Getriebes verbunden ist, wobei in dem Steuerblock ausgebildete Druckmittelkanäle mit in dem Getriebegehäuse verlaufenden und zu hydraulischen Verbrauchern führenden Druckmittelkanälen verbunden sind, und wobei innerhalb des Getriebegehäuses eine Zwischenplatte angeordnet ist.
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Als Automatikgetriebe ausgebildete Kraftfahrzeuggetriebe weisen einen gemeinsamen Ölhaushalt für einen hydrodynamischen Drehmomentwandler, für eine hydraulische Steuerung des Getriebes über als Lamellenkupplungen ausgebildete, den Radsätzen zugeordnete Kupplungen sowie Bremsen und für eine Schmierung bzw. Kühlung des Kraftfahrzeuggetriebes auf. Ein hydraulisches Steuergerät besteht üblicher Weise aus zumindest einem eine Ventilplatte aufweisenden Steuerblock, der mit einer Vielzahl hydraulischer Versorgungskanalabschnitte versehen ist und in den die einzelnen mit den Kupplungen und Bremsen verbundenen Betätigungsventile, Druckregler und Blenden eingesetzt sind. Der Steuerblock ist zumeist an einer Seitenwand eines Getriebegehäuses des Automatikgetriebes befestigt.
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Eine Anordnung einer hydraulischen Steuerung und Druckmittelversorgung in einem in Planetenbauweise ausgebildeten Getriebe mit einem hydraulischen Steuergerät der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung ist aus der
DE 10 2008 042 046 A1 bekannt. Dabei weist ein als Automat- oder Doppelkupplungsgetriebe ausgeführtes Getriebe eine zentrale hydraulische Versorgungseinheit, die eine Hydrauliksteuerung aufnimmt, und ein Getriebegehäuse auf. In diesem Fall ist die Zwischenwand als Gehäuserückwand des Getriebegehäuses ausgeführt, wobei die Gehäuserückwand und eine auf diese aufgeschraubte, den Steuerblock bildende Ventilplatte miteinander korrespondierende Ausnehmungen und Verteilungskanäle für das Hydraulikmedium aufweisen. Außerdem ist die Hydrauliksteuerung, die aus mehreren Steuerventilen besteht, auf die Ventilplatte aufgeschraubt. Die Zwischenwand dient im Übrigen zur Lagerung einer Ausgangswelle, in der mehrere umlaufende Nuten und längsverlaufende Druckmittelkanäle ausgebildet sind, wobei die Nuten mit einer Drehdurchführung der Ventilplatte zusammenwirken, so dass das Druckmittel über die jeweils mit diesen kommunizierenden Druckmittelkanäle Schalteinrichtungen von Kupplungen oder Bremsen des Getriebes zugeführt werden.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Möglichkeiten zu schaffen, innerhalb eines vorgegebenen Bauraumes für den Steuerblock die Anzahl der Betätigungs- und Druckregelventile zu erhöhen, wenn zumindest eine zusätzliche Trennkupplung oder Bremse im Getriebe vorzusehen ist.
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Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Die hierauf folgenden, abhängigen Ansprüche geben jeweils vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder.
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Gemäß der Erfindung ist bei einer Anordnung einer hydraulischen Steuerung und Druckmittelversorgung in einem in Planetenbauweise ausgebildeten Getriebe eine hydraulische Steuereinheit mit einem gehäuseartig ausgebildeten Steuerblock versehen, der mit einem Getriebegehäuse des Getriebes verbunden ist. Dabei sind in dem Steuerblock Druckmittelkanäle ausgebildet, die mit innerhalb des Getriebegehäuses verlaufenden und zu hydraulischen Verbrauchern führenden Druckmittelkanälen verbunden sind. Außerdem ist innerhalb des Getriebegehäuses eine Zwischenplatte angeordnet, die aber auch als Gehäuserückwand dienen kann.
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Erfindungsgemäß ist die Zwischenplatte mit einer Drehdurchführung für eine Antriebswelle versehen, wobei über ein in der Zwischenplatte angeordnetes Kühlventil einer Kupplung ein Kühlölstrom zuführbar ist und wobei eine Schaltbetätigung einer Trennkupplung über ein im Steuerblock angeordnetes Betätigungsventil mit einem Systemdruck beaufschlagbar ist. Für die Trennkupplung werden somit ein zusätzliches Betätigungsventil bzw. ein Druckregler in das Steuergerät integriert. Ein für die vorzugsweise als Anfahrkupplung ausgebildete Kupplung vorgesehenes Kühlventil ist dagegen in der Zwischenplatte angeordnet, um den erforderlichen Einbauraum für die vorgenannten Betätigungsventile und Druckregler in der hydraulischen Steuereinheit zu schaffen.
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Demgegenüber weist die Anordnung nach der
DE 10 2008 042 046 A1 weder eine Drehdurchführung in der Zwischenplatte noch ein in dieser angeordnetes Kühlventil auf. Vielmehr soll die Gehäuserückwand ausschließlich zur Lagerung der Ausgangswelle dienen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Kühlventil an einen Ölkühler angeschlossen ist. Von dem zum Kühlventil führenden Druckmittelkanal zweigt dabei innerhalb der Zwischenplatte ein Kanal ab, über den das Schmiersystem des Getriebes mit gekühltem Schmiermittel versorgt wird.
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Weiterhin kann gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung das Druckmittel für die Schaltbetätigung der Trennkupplung zwischen der Drehdurchführung und einer in dieser drehbaren Antriebswelle in axialer Richtung geführt werden, wobei es über diesen Pfad einem Druckraum der Schaltbetätigung zugeführt wird.
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Schließlich können in der Drehdurchführung zu dem mit der Trennkupplung verbundenen Pfad weitere getrennte Pfade für eine Anfahrkupplung, eine weitere Trennkupplung und eine Schmierung des Getriebes vorgesehen sein.
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Die Erfindung ist nicht auf die angegebene Kombination der Merkmale des Hauptanspruchs und der von diesem abhängigen Patentansprüche beschränkt. Es ergeben sich darüber hinaus Möglichkeiten, einzelne Merkmale, auch soweit sie aus den Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung oder unmittelbar aus den Zeichnungen hervorgehen, miteinander zu kombinieren. Die Bezugnahme der Patentansprüche auf die Zeichnungen durch Verwendung von Bezugszeichen soll den Schutzumfang der Patentansprüche nicht beschränken.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung, die nachfolgend erläutert wird, ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:
- 1 eine Explosionsdarstellung, die im Wesentlichen ein hydraulisches Steuergerät, eine Zwischenplatte, eine Antriebswelle und eine Trennkupplung zeigt,
- 2 eine Ansicht auf die Zwischenplatte, wobei die Druckmittelführung innerhalb derselben hervorgehoben ist,
- 3 eine schematische Darstellung der Bauelemente, wobei deren hydraulische Verbindungen gezeigt sind,
- 4 eine Darstellung den in der Zwischenplatte vorgesehenen Teil einer Drehverbindung und
- 5 einen Teillängsschnitt durch die durch die Zwischenplatte und die Antriebswelle gebildete Drehverbindung.
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In den 1 und 3 ist mit 1 ein Steuerblock für ein in Planetenbauweise ausgebildetes Automatikgetriebe dargestellt, das neben einem Betätigungsventil 2 zur Steuerung der Ein- und Auskuppelvorgänge einer Trennkupplung 3 weitere Betätigungsventile 4 bis 4e aufweist, die mit anderen Kupplungen oder Bremsen des Automatikgetriebes zusammenwirken, von denen in der 1 nur eine Kupplung 5 dargestellt ist, die über das Betätigungsventil 4a gesteuert wird. Weiterhin zeigen die Fig. eine Zwischenplatte 6, die gemäß der 1 eine Drehdurchführung 7 für eine Antriebswelle 8 aufweist.
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Auf der Antriebswelle 8 soll unter anderem die weitere Kupplung 5 angeordnet sein, die somit, beispielsweise ausgehend von dem Betätigungsventil 4a, über einen ersten Druckmittelpfad 9, die Drehdurchführung 7und einen zweiten Druckmittelpfad 10 mit Druckmittel beaufschlagbar ist. Weiterhin geht von dem Betätigungsventil 2 ein Druckmittelkanal 11 aus, der ebenfalls zur Drehdurchführung 7 der Zwischenplatte 6 führt, wobei das Druckmittel gemeinsam von dieser und der Antriebswelle 8 in die Trennkupplung 3 geleitet wird.
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Im Übrigen steht der Steuerblock 1 über einen Schmier- bzw. Kühlmittelpfad 12 und über einen Ölkühler 13 mit einem in der Zwischenplatte 6 angeordneten Kühlventil 14 für eine nicht näher dargestellte Anfahrkupplung 18 (siehe hierzu 3) in Verbindung. Von einer Schmier- bzw. Kühlmittelleitung 15, die den Ölkühler 13 mit dem Kühlventil 14 verbindet, zweigt eine Schmierölleitung 16 ab, die zu Schmierstellen des Automatikgetriebes führt. Das Kühlventil 14 ist über die Kühlölleitung 17 mit der Anfahrkupplung 18 (siehe 3) verbunden.
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Die 2 zeigt eine Draufsicht auf die Zwischenplatte 6, wobei die Darstellung die Führung des Druckmittels sowie des Schmier- bzw. Kühlmittels innerhalb der Zwischenplatte 6 erkennen lässt. Demzufolge tritt das Schmier- bzw. Kühlmittel aus dem in 1 dargestellten Ölkühler 13 in die Schmier- bzw. Kühlmittelleitung 15 ein und gelangt zum einen in das Kühlventil 14 und zum anderen in die Schmierölleitung 16. An das Kühlventil 14 ist die Kühlölleitung 17 angeschlossen. Weiterhin verlaufen der erste Druckmittelpfad 9 und der Druckmittelkanal 11 in der Zwischenplatte 6, jeweils ausgehend von deren Randbereich und bis zur Drehdurchführung 7 reichend.
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Darüber hinaus können weitere Druckmittelpfade für die Betätigung anderer Kupplungen oder Bremsen in der Zwischenplatte 5 vorgesehen sein. Die Drehdurchführung 7 und die in dieser, wie in 1 gezeigt, angeordnete Antriebswelle 8 sorgen für eine getrennte Weiterleitung des aus dem Druckmittelkanal 11 stammenden Druckmittels bis zur Trennkupplung 3 bzw. aus zumindest einigen der anderen mit den Betätigungsventilen 4, 4b, 4c, 4d und 4e verbundenen Druckmittelkanäle zu den weiteren nicht dargestellten Kupplungen bzw. Bremsen.
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Zusätzlich zu dem in der 1 Dargestellten zeigt die 3, dass die Kühlölleitung 17, wie bereits erläutert, an eine Anfahrkupplung 18 angeschlossen ist. Im Übrigen sind in dieser Fig. die bereits zur 1 erläuterten Bauelemente schematisch dargestellt. Das Kühlventil 14 und die Kühlölleitung 17 sind dabei erfindungsgemäß in der Zwischenplatte 6 angeordnet.
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Aus der 4 geht die Drehdurchführung 7 hervor, über die das Druckmittel aus dem Druckmittelpfad 9 über den weiteren Druckmittelpfad 10 der Kupplung 5 zugeleitet wird. Die Weiterleitung des Druckmittels über die Drehdurchführung 7 zur Kupplung 5 ist im Übrigen in der 5 dargestellt. Danach wird das Druckmittel nur innerhalb der Drehdurchführung 7 über den zweiten Druckmittelpfad 10 in axialer Richtung geleitet und tritt über diesen in einen Druckraum 19 einer hydraulischen Betätigung 20 der Kupplung 5 ein, so dass ein Hydraulikkolben 21 betätigbar ist.
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Gemäß der 4 sind in der Drehdurchführung 7 außerdem Druck- bzw. Schmiermittelaustritte vorgesehen, über die Schmiermittel aus der Schmierölleitung 16 über die Antriebswelle 8 Schmierstellen des Getriebes zugeführt wird und über die der Druckmittelkanal 11 an einen Druckraum 22 der Trennkupplung 3 angeschlossen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Steuerblock
- 2
- Betätigungsventil
- 3
- Trennkupplung
- 4
- Betätigungsventil
- 4a
- Betätigungsventil
- 4b
- Betätigungsventil
- 4c
- Betätigungsventil
- 4d
- Betätigungsventil
- 4e
- Betätigungsventil
- 5
- Kupplung
- 6
- Zwischenplatte
- 7
- Drehdurchführung
- 8
- Antriebswelle
- 9
- erster Druckmittelpfad
- 10
- zweiter Druckmittelpfad
- 11
- Druckmittelkanal
- 12
- Schmier- bzw. Kühlmittelpfad
- 13
- Ölkühler
- 14
- Kühlventil
- 15
- Schmier- bzw. Kühlmittelleitung
- 16
- Schmierölleitung
- 17
- Kühlölleitung
- 18
- Anfahrkupplung
- 19
- Druckraum von 5
- 20
- hydraulische Betätigung von 5
- 21
- Hydraulikkolben
- 22
- Druckraum von 3
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008042046 A1 [0003, 0008]