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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Information eines Fahrers eines
Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Navigationsendgerät
nach dem Oberbegriff von Anspruch 12.
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Zur
Information von Verkehrsteilnehmern über aktuelle Verkehrsnachrichten
hat sich der so genannte Traffic Message Channel (TMC) etabliert. Dieser
wird zur Übertragung von Verkehrsinformationen, wie beispielsweise
Verkehrsstörungen eingesetzt. Diese Verkehrsinformationen
werden ständig als so genannte nicht-Audio Zusatzinformation über den
Rundfunk mit dem Radio Data System (RDS) übertragen, die
dann mit einem geeigneten Endgerät, beispielsweise einem
Navigationsendgerät, empfangen werden können.
Besonders vorteilhaft können derartige Navigationssysteme
eingesetzt werden, um die empfangenen TMC-Informationen auszuwerten,
so dass beispielsweise eine dynamische Routenführung gewährleisten
werden kann.
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Die
Navigationsendgeräte können in Fahrzeugen ab Werk
vorgesehen sein oder nachgerüstet als mobiles Endgerät
ausgeführt sein, wie etwa PDAs oder Smartphones werden.
Durch den hohen Verbreitungsgrad kann zwischenzeitlich auch der
Verkehrsfluss beeinflusst werden. Neben der reinen Navigationsfunktion
kann der Fahrer mit Hilfe von Zusatzinformationen, die in derartigen
Endgeräten vorgesehen sind, auch weiter unterstützt
werden. Beispielsweise kann eine Warnung bei einer Geschwindigkeitsübertretung
ausgegeben werden oder vor Gefahrenpunkten wie Kurven gewarnt werden.
Zur Information und Unterstützung des Fahrers können hierzu
auch Verfahren zugrunde gelegt wer den, die die gegenwärtige
Fahrsituation im Hinblick auf die eingeschlagene Strecke in die
Zukunft extrapolieren. Aus der
DE 10 2004 022 265 A1 ist beispielsweise ein
Verfahren bekannt, mit dem in den derzeit bekannten Navigationsendgeräten
eine so genannte ökologische, Routenführung berechnet
werden kann, die entlang der einer im Hinblick auf den Kraftstoffverbrauch
optimierten Route führt. Heutzutage können bei
dieser Berechnung auch Parameter des jeweils eingesetzten Fahrzeugs,
wie Größe, Typ, Gewicht, Antriebsart oder Fahrstil
des Fahrers berücksichtigt werden. Damit können
zur Berechnung dieser Route neben den Erkenntnissen über
die befahrene Strasse auch Fahrzeugprofile und fahrerspezifische
Einflüsse berücksichtigt werden.
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Erfindungsgemäß wird
nun vorgeschlagen, die bekannte Funktionalität zu aktuellen
Informationen und Warnungen um eine Feed-back-Komponente zu erweitern,
so dass dem Fahrer zusätzlich eine Rückmeldung
zu seinem vergangenen Fahrverhalten gegebene wird.
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Hierzu
wird ein Verfahren zur Information eines Fahrers eines Fahrzeugs,
insbesondere eines Kraftfahrzeugs über sein Fahrverhalten
vorgeschlagen, wobei ein Parameter über das aktuelle Fahrverhalten
mit einem zugehörigen Referenzwert verglichen wird. Eine
aus diesem Vergleich ermittelte Ergebnisinformation wird ausgegeben,
insbesondere angezeigt.
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Damit
kann beispielsweise das aktuelle Fahrverhalten beziehungsweise die
aktuelle Fahrerweise mit hinterlegten Referenzwerten verglichen werden.
Das Ergebnis dieses Vergleichs oder eine hierzu korrespondierende
Größe kann in geeigneter Form ausgegeben, insbesondere
optisch dargestellt werden. Mit der Ausgabe dieser Werte beziehungsweise
der optischen Darstellung kann ein Beitrag dazu geleistet werden,
das Fahrverhalten des Fahrers positiv zu beeinflussen. Insbesondere
kann das Fahrverhalten beispielsweise in eine ökologisch
sinnvolle oder wünschenswerte Richtung verändert
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die
ermittelte Ergebnisinformation in einem Anzeigegerät angezeigt,
wobei sich beispielsweise ein abgesetztes Display, ein Kombiinstrument oder
ein Navigationsendgerät eignet. Hierzu kann diese Information
beispielsweise in einer Kartendarstellung des Navigationsendgeräts
angezeigt werden.
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Die
Ergebnisinformation kann dabei als Streckenabschnitt der abgefahrenen
Route angezeigt werden, wobei berücksichtigt wird, dass
je nach Ergebnisinformation eine unterschiedliche Ausgabe, insbesondere
eine unterschiedlich farbige Darstellung gewählt wird.
Somit kann beispielsweise die abgefahrene Strecke entsprechend dem
Fahrverhalten unterschiedlich eingefärbt werden. Auf diese
Weise kann erreicht werden, dass mit dem so ausgestalteten Navigationsendgerät
ein Beitrag dazu geleistet wird, die Bereitschaft zu einer ökologischen
Fahrweise zu erhöhen.
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Die
Ergebnisinformationen, die beispielsweise in einem hohen, mittleren
oder niedrigen Kraftstoffverbrauch bestehen können, lassen
sich in einer Ausführungsform der Erfindung in einer Kartendarstellung
des Navigationsendgeräts in Form unterschiedlich farbiger
Streckenabschnitte optisch unterschiedlich ausgeben. Weiterhin kann
die Ausgabe auch zeitabschnittsweise, in Abhängigkeit von
der Straßenklasse (BAB, Bundes- oder Landstrasse) und/oder
jeweils bei Über- oder Unterschreiten einer für
den Parameter vorgegebenen Schwelle erfolgen.
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Als
Parameter für die Beurteilung des aktuellen Fahrverhaltens
können beispielsweise die gefahrene Geschwindigkeit, die
Reisezeit, der Kraftstoffverbrauch und/oder die Emission des Fahrzeugs
verwendet werden. Darüber hinaus kann das Drehmoment und/oder
der jeweils im Fahrzeug eingelegte Gang verwendet werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann als Parameter
auch unabhängig oder zusätzlich das jeweilige
Fahrverhalten oder die Fahrerweise des Fahrers verwendet werden.
Insbesondere kann dabei berücksichtigt werden, ob die Fahrweise riskant
oder defensiv, gleichmäßig oder hektisch, sicher
oder unsicher war oder ob Verkehrsregeln wie beispielsweise Geschwindigkeitsbeschränkungen eingehalten
wurden.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung kann zur Ermittlung der Ergebnisinformationen
bei dem Vergleich des Parameters mit dem korrespondierenden Referenzwert
die jeweils herrschende Verkehrssituation wie etwa fließender
oder stockender Verkehr und/oder die jeweils vorliegende Umweltsituation,
wie etwa Regen, Schnee, Glatteis, Nebel berücksichtigt
wird.
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Als
Referenzwert kann auch das eigene vergangene aufgezeichnete Verhalten
oder ein aufgezeichneter Wert genutzt werden.
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Zur
Durchführung des Verfahrens wird ein Navigationsendgerät
insbesondere in einem Kraftfahrzeug vorgeschlagen, das zur Anzeige
des Fahrverhaltens eines Fahrers, geeignet ist. Das Navigationsendgerät
weist eine Vergleichseinrichtung zum Vergleich eines Parameters über
das aktuelle Fahrverhalten des Fahrers mit einem zugehörigen
Referenzwert auf.
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Mit
diesem Navigationsendgerät kann dem Fahrer nun eine Rückmeldung über
sein vergangenes Fahrverhalten gegeben werden. Insbesondere kann
dabei eine Rückmeldung über eine ökologische,
insbesondere Kraftstoff sparende Fahrweise rückgemeldet
werden. Mit einer zeitnahen Darstellung in der Karte des Navigationsendgeräts
kann der Fahrer damit bereits kurzfristig sein Verhalten anpassen
und das Ergebnis direkt erkennen.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
sind Gegenstand der nachfolgenden Figuren sowie deren Beschreibungsteile.
Es zeigen im Einzelnen:
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1:
schematisch den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
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2:
schematisch eine Kartendarstellung eines Navigationsendgeräts
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1 zeigt
schematisch den grundsätzlichen Ablauf des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Dabei wird zunächst mindestens ein Parameter 12 erfasst,
mit dem das aktuelle Fahrverhalten beziehungsweise die Fahrweise
des Fahrers charakterisiert werden kann. Insbesondere kann es sich
bei den Parametern 12 um die gegenwärtig gefahrene Geschwindigkeit,
die bisherige Reisezeit, den Kraftstoffverbrauch, die Emissionswerte
des Fahrzeugs, den gegenwärtig eingelegten Gang handeln.
Aber auch andere Parameter können herangezogen werden.
Beispielsweise eignet sich die beurteilte Fahrweise des Fahrers
wie etwa defensiv oder riskant, gleichmäßig oder
hektisch, sicher oder unsicher, Überschreiten oder deutliches
Unterschreiten von Geschwindigkeitsbegrenzungen.
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Der
wenigstens eine ermittelte Parameter 12 wird mit einem,
bevorzugt in einem geeigneten Speicher abgelegten Referenz 14 verglichen.
Als Referenzwerte eignen sich beispielsweise Durchschnittswerte
oder Grenzwerte von gleichen oder ähnlichen Fahrzeugtypen
und Motorisierungen. Ebenso können persönliche
Werte des jeweiligen Fahrers als Referenzwerte 14 verwendet
oder in die Berechnung eines Referenzwerte es 14 einbezogen
werden. Weiterhin ist es möglich, als Referenzwert 14 einen
bestimmten Zielwert vorzugeben, insbesondere einen maximalen Kraftstoffverbrauch
oder einen maximal zulässigen Emissionswert. So kann dieser
Referenzwert 14 beispielsweise ein aufgezeichneter Durchschnittswert,
ein typischer Standardwerte oder ein idealer Werte für
den ermittelten Parameter 12 sein, z. B. den Kraftstoffverbrauch
oder die Geschwindigkeit für eine bestimmte Strecke oder
einen bestimmten Streckenabschnitt sein.
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Der
jeweils aktuelle Wert des Parameters 12 wird mit dem Referenzwert 14 verglichen.
Die Auswertung, also der Vergleich des Parameters 12 mit dem
Referenzwert 14, kann in zeitlicher Hinsicht auf verschiedene
Weise erfolgen. So kann die Auswertung je Straßenabschnitt, äquidistant
oder in fest vorgegebenen Zeitabschnitten, gegebenenfalls auch unter
Abspeicherung des Datums erfolgen. Weiterhin ist eine Auswertung
je nach Straßenklasse, beispielsweise nach Autobahn oder
Bundes- oder Landstraße möglich.
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Aus
dem Vergleich des Parameters 12 mit dem Referenzwerte 14 lässt
sich eine so genannte Ergebnisinformation 16 generieren,
die dann als Information an den Fahrer ausgegeben wird.
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Bei
den ermittelten Ergebnisinformationen 16 kann es sich beispielsweise
um eine Information handeln, die sich aus einem Vergleich der aktuellen mit
der für den Routen- und Reisezeitberechnung genutzten Geschwindigkeit
und Reisezeiten ergibt. Da das beschriebene Verfahren nun abhängig
von dem vorliegen einer für das Ziel berechneten Route
ist, kann diese immer dann verwendet werden, sobald Kenntnisse über
die gefahrene Strecke im Navigationsendgerät 10 vorliegen.
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Bei
dem Vergleich können auch weitere Werte berücksichtigt
werden, die zum Messzeitpunkt des Parameters 12 vorliegen.
Bei diesen Werten kann es sich beispielsweise um die Verkehrssituation,
also freien, fließenden Verkehr, gestörten Verkehr,
stockenden Verkehr oder um Werte handeln, die sich aus der Umweltsituation
wie beispielsweise Regen, Schnee oder glatte Fahrbahn ergeben. Darüber
hinaus lassen sich so genannte topologische Werte der Strecke berücksichtigen,
die sich beispielsweise aus Steigungen oder Gefälle der
Fahrbahn oder gegebenenfalls der Fahrbahnbeschaffenheit ergeben.
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Grundsätzlich
kann die Ausgabe an den Fahrer mithilfe aller im Fahrzeug vorhandenen
Möglichkeiten erfolgen. Hier kann beispielsweise auf ein akustisches
Signal, eine Sprachausgabe oder auf eine einfachere Anzeige der
Ergebnisinformation 16 in einem Display zurückgegriffen
werden. Weiterhin ist es möglich, die gewonnenen Ergebnisinformationen 16 in
abstrakter Form, z. B. in einer Routenliste oder Routenübersicht
auszugeben. Ebenfalls ist es möglich, eine andere Art der
Darstellung zu wählen wie zum Beispiel ein Säulendiagramm,
indem zusammengehörige Anteile der Ergebnisinformation 16 in
gleichen Farben dargestellt werden.
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Bevorzugt
wird allerdings die Ergebnisinformation 16 auf einem Navigationsendgerät 10 ausgegeben.
Auf besonders einfache Weise kann die Ergebnisinformation 16 in
der Darstellung einer Karte 24 wiedergegeben werden. Denn
hierdurch ist es möglich, die Ergebnisinformation 16 einer
zurückgelegten Wegstrecken zuzuordnen und damit dem Fahrer
eine Rückmeldung zu seinem vergangenen Fahrverhalten zu
geben, das dann auf einfache Weise optisch auf die zurückgelegte
Fahrtstrecke bezogen ist.
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Ein
Beispiel für die Darstellung der Ergebnisinformation 16 in
einer Karte 24 eines Navigationsendgerät 10 ist
in 2 schematisch wiedergegeben. 2 zeigt
demgemäß exemplarisch ein Navigationsendgerät 10 in
dessen Display eine Karte 24 dargestellt ist. Der vom Standort 18 aus
gesehene, bereits abgefahrene Streckenteil 20 ist in dieser
Darstellung beispielhaft durch runde Markierungen 28 dargestellt.
Aus dem Vergleich der Parameter 12 mit den Referenzwerten 14 in
dem abgefahrenen Streckenteilen 20 können die
Ergebnisinformationen 16 ermittelt werden. In der Karte 24 werden
diese Ergebnisinformationen 16 dadurch wiedergegeben, dass zusätzlich
zur Anzeige der abgefahrenen Strecke bestimmte Streckenabschnitte 22, 25, 26 optisch
unterschiedlich gestaltet werden.
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Im
Beispiel der 2 ist der Streckenabschnitt 22 mit
leeren Kreisen, der Streckenabschnitt 26 mit gefüllten
Kreisen und der Streckenabschnitt 25 mit gekreuzten Kreisen
gekennzeichnet. Auf diese Weise ist der Streckenabschnitt 22 als ein
Abschnitt der Strecke gekennzeichnet, der mit optimiertem Verbrauch
gefahren wurde. Der Streckenabschnitt 26 hingegen wurde
mit schlechtem Kraftstoffverbrauch gefahren. Der Streckenabschnitt 25 wurde
mit normalem Kraftstoffverbrauch abgefahren. Dabei ist zu berücksichtigen,
dass die Darstellung exemplarisch und an sich beliebig ist. Sie
kann für jedes Navigationsendgerät individuell
oder serienmäßig festgelegt werden. Beispielsweise
kann die Ergebnisinformation 16 auch mithilfe unterschiedlicher
farbliche Gestaltung der einzelnen Streckenabschnitte 22, 25, 26 an
den Fahrer übermittelt werden. Konkret eignet sich beispielsweise
ein Raster mit vier Farben, z. B. „grün” für
Messwert in Ordnung, „blau” für es liegen keine
Messwerte vor, „rot” für Grenzwert ist überschritten, „gelb” für
an der Grenze zum akzeptablen Bereich. Entsprechend dieser farblichen
Kodierung könnte der bereits abgefahrene Streckenabschnitt 22 grün,
der Streckenabschnitt 26 rot und der Streckenabschnitt 25 gelb
markiert werden.
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Mit
der Übermittlung der Ergebnisinformation 16 wird
somit erreicht, dass der Fahrer Informationen über seine
aktuelle und zurückliegende Fahrweise erhält.
Die Anwendung des Verfahrens ist unabhängig vom vorherigen
berechnen und damit dem Vorhandensein einer Zielroute, das heißt,
selbst bei inaktiver Zielführung kann die dargestellte
Information an den Fahrer übermittelt werden.
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Insgesamt
ist die Darstellung entsprechend der 2 lediglich
als exemplarisch zu betrachten. Für die zurückgelegte
Route können demgemäß auch andere Symbole
wie beispielsweise Dreiecke, durchgezogene Linien oder ähnliches
verwendet werden. Insbesondere können auch Farbgradienten mit
kontinuierlichen Farbverläufen, beispielsweise bei der
Darstellung von Geschwindigkeitsvorläufern entlang einer
zurückgelegten Strecke, eingesetzt werden. Das erfindungsgemäße
Verfahren kann entsprechend auch bei einer gekippten Darstellung
oder bei einer dreidimensionalen Darstellung der Karte eingesetzt
wer den. Weiterhin ist es auch möglich, das Verfahren bei
einer abstrahierten Form der Darstellung der Karte einzusetzen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004022265
A1 [0003]