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Die
Erfindung betrifft einen Luftabweiser für ein Cabriolet, mit dessen
Hilfe Fahrtwind zielgerichtet abgeleitet werden kann.
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Wenn
ein Cabriolet offen gefahren wird, das heißt bei geöffnetem Cabrioletverdeck ist
es insbesondere bei höheren
Geschwindigkeiten möglich, dass
die Cabriolet-Insassen
vom auftretenden Fahrtwind gestört
werden. Es ist bekannt in diesem Fall Sonnenblenden soweit nach
oben zu klappen, dass sie über
den oberen Rand eines Windschutzscheibenrahmens überstehen, um einen Teil des
Fahrtwinds von den Insassen abzuleiten. Nachteilig bei der Verwendung
einer Sonnenblende als Luftabweiser ist jedoch, dass die dadurch
erreichbare Komfortverbesserung nicht ausreichend ist.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung einen Luftabweiser für ein Cabriolet
zu schaffen, der bei geöffnetem
Cabrioletverdeck einen verbesserten Komfort für die Insassen bereitstellt.
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Die
Lösung
der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der
erfindungsgemäße Luftabweiser
für ein Cabriolet
weist ein Flügelelement
zur Strömungsbeeinflussung
von Fahrtwind auf. Ferner ist ein Befestigungsmittel zur Befestigung
mit einem Windschutzscheibenrahmen vorgesehen. Mit dem Befestigungsmittel
und dem Flügelelement
ist ein Gelenkmechanismus verbunden, der das Flügelelement zwischen einer Parkposition
und einer Gebrauchsposition bewegen kann.
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In
der Gebrauchsposition kann das Flügelelement in vertikaler Richtung
beabstandet zum Windschutzscheibenrahmen angeordnet werden. Dadurch
ist es möglich
den Fahrtwind in einer definierten Art und Weise an den Fahrtzeuginsassen
vorbeizuleiten und/oder Verwirbelungen zu erzeugen, welche die Fahrzeuginsassen
nicht wesentlich stören. Beispielsweise
kann beim Fahrer ein leichter Fahrtwind von vorne erzeugt werden,
der als angenehm empfunden wird, während gleichzeitig ein als
unangenehm empfundenes Ziehen am Hinterkopf vermieden wird. Insbesondere
ist es möglich
den entlang der Windschutzscheibe strömenden Fahrtwind in einer definierten
Weise abzuleiten und eine Störung der
Fahrzeuginsassen zu reduzieren. Dies führt insbesondere in dem Fall,
wenn das Cabriolet offen gefahren wird, zu einer Komfortverbesserung
der Fahrzeuginsassen. In der Parkposition kann sich das Flügelelement
in einer Position befinden, in der das Flügelelement gegebenenfalls auftretende
Fallwinde von den Fahrzeuginsassen abhalten kann. Gleichzeitig befindet
sich das Flügelelement
in der Parkposition in einer Position, in der das Schließen des
Cabrioletverdecks nicht beeinträchtigt
wird. Stattdessen kann der Luftabweiser die Verbindung des Cabrioletverdecks
sogar erleichtern, indem das Cabrioletverdeck zumindest teilweise
mit dem Luftabweiser verbunden wird. Ferner kann der Luftabweiser
bei einem geschlossenen Cabrioletverdeck, das eine flexible Stoffbahn
aufweist, das Cabrioletverdeck zusätzlich stützen. Insbe sondere kann im
eingebauten Zustand das Flügelelement
in der Parkposition in Fahrtrichtung im Wesentlichen hinter dem
Windschutzscheibenrahmen angeordnet sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist das Flügelelement
einen Ansatz auf, der bezogen auf eine nach oben weisende Oberseite
des Flügelelements
unter einem Winkel α zum
Boden hin angestellt ist. Im eingebauten Zustand weist der Ansatz insbesondere
in Fahrtrichtung des Cabriolets. Der Winkel α beträgt insbesondere 5° ≤ α ≤ 90°, vorzugsweise
10° ≤ α ≤ 45°, besonders
bevorzugt 15° ≤ α ≤ 35° und weiter
bevorzugt 20° ≤ α ≤ 25°. Durch den Ansatz
kann die Aerodynamik des Flügelelements verbessert
werden. Insbesondere ist es durch den Ansatz möglich eine Umlenkung des Fahrtwinds
entlang des Flügelelements
zu erreichen.
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Vorzugsweise
weist der Gelenkmechanismus vier über Streben miteinander verbundene
Gelenke auf, wobei insbesondere eines der Gelenke mit dem Befestigungsmittel
verbunden ist. Ferner ist es möglich
das ein oder zwei andere Gelenke mit dem Flügelelement verbunden sind.
Durch die Ausgestaltung des Gelenkmechanismusses als 4-Gelenk-Mechanismus kann
eine im Wesentlichen planparallele Bewegung des Flügelelements
erreicht werden, wobei gleichzeitig ein Versatz in Fahrtrichtung
zugelassen werden kann. Der Luftabweiser weist daher auch in verschiedenen
Zwischenstellungen des Flügelelements
eine geeignete Aerodynamik auf. Insbesondere ist es möglich die
Position des Flügelelements
an die aktuelle Fahrgeschwindigkeit anzupassen.
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Das
Flügelelement
ist insbesondere an mindestens zwei Befestigungspunkten mit dem
Gelenkmechanismus verbunden. Dadurch weist das Flügelelement
immer eine definierte Position bei der Betätigung des Gelenkmechanismus ses
auf. Insbesondere lässt
sich dadurch eine planparallele Bewegung in vertikaler Richtung
erzwingen.
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Besonders
bevorzugt ist das Flügelelement über ein
Abstandselement mit dem Gelenkmechanismus verbunden. Das Abstandselement
dient zur zumindest teilweisen Variation des Abstands des Flügelelements
zum Gelenkmechanismus. Das Abstandselement kann beispielsweise als
ein in einem Langloch geführter
Bolzen ausgeführt
sein, wobei das Langloch beispielsweise Teil einer zusätzlichen Strebe
sein kann, die gelenkig mit dem Gelenkmechanismus und dem Flügelelement
verbunden ist. Durch das Abstandselement ist es möglich, insbesondere
nach einer zunächst
planparallelen Bewegung des Flügelelements,
das Flügelelement
nachträglich
anzustellen. Mit Hilfe des Abstandselements kann das Flügelelement
beispielsweise um ein Gelenk des Gelenkmechanismusses zusätzlich verschwenkt
werden. Durch diese Variation der Winkelstellung des Flügelelements,
kann die Aerodynamik des Luftabweisers zusätzlich bedarfsgerecht eingestellt
werden.
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Insbesondere
weist das Flügelelement
im Querschnitt an einem Ende eine geringere Höhe auf als an einem in Strömungsrichtung
gegenüberliegenden
Ende. Insbesondere weist das Ende mit der geringeren Höhe im eingebauten
Zustand in Fahrtrichtung. Das Flügelelement
kann im Querschnitt beispielsweise keilförmig oder tropfenförmig ausgestaltet
sein. Dies führt
zu einer aerodynamisch günstigen Geometrie
des Flügelelements,
die ein Ablösen
der Strömung
vermeidet.
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Besonders
bevorzugt ist der Gelenkmechanismus und/oder das Flügelelement
in der Gebrauchsposition und/oder einer Zwischenposition, die sich
zwischen der Parkposition und der Gebrauchsposition befindet, über eine
Arretiervorrichtung arretierbar. Durch die Arretierung des Gelenkmechanismusses
und/oder des Flügelelements
wird vermieden, dass das Flügelelement
durch den am Flügelelement
angreifenden Luftdruck in die Parkposition gedrückt wird. Dadurch wird vermieden,
dass eine aerodynamisch günstige
Positionierung des Flügelelements
sich während
der Fahrt verschlechtert.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Cabriolet, das einen Windschutzscheibenrahmen
zur Aufnahme einer Windschutzscheibe aufweist. Mit dem Windschutzscheibenrahmen
ist ein Luftabweiser verbunden, der wie vorstehend beschrieben aus-
und weitergebildet sein kann. Durch den mit dem Windschutzscheibenrahmen
verbundenen Luftabweiser wird erreicht, dass auch bei einem eingefahrenen
Cabrioverdeck der Komfort der Fahrzeuginsassen verbessert ist.
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Insbesondere
ist mit dem Windschutzscheibenrahmen mindestens eine Sonnenblende
verbunden. Die mindestens eine Sonnenblende ist im eingefahrenen
Zustand des Luftabweisers vorzugsweise unterhalb des Flügelelements
insbesondere in einem Totwassergebiet des Windschutzscheibenrahmens positionierbar.
Die Benutzung der Sonnenblende wird dadurch nicht durch den Luftabweiser
beeinträchtigt.
Ferner wird vermieden, dass die Sonnenblende dem Fahrtwind ausgesetzt
wird, da sie vorher an dem Flügelelement
anstoßen
würde.
Dadurch wird vermieden, dass die Sonnenblende durch den Fahrtwind
verschmutzt wird und im heruntergeklappten Zustand der Sonnenblende
den optischen Eindruck des Cabriolets beeinträchtigt.
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Vorzugsweise
weist das Cabriolet ein Cabrioletverdeck auf, das im geschlossenen
Zustand an dem Luftabweiser teilweise anliegt und/oder mit dem Luftabweiser
verbindbar ist. Dadurch wird das Schließen des Cabrioletverdecks durch
den Luftabweiser nicht beeinträchtigt
sondern kann das Schließen
des Cabrioletverdecks sogar erleich tern. Dadurch, dass das Cabrioletverdeck
an dem Luftabweiser anliegen kann, wird eine zusätzliche Stabilisierung erreicht, die
insbesondere beim Schließen
des Cabrioletverdecks eine zusätzliche
Stütze
bietet. Insbesondere kann das Cabrioletverdeck sogar mit dem Luftabweiser
verbunden werden, so dass das Cabrioletverdeck nicht nur mit dem
Windschutzscheibenrahmen sondern auch etwas zum Windschutzscheibenrahmen beabstandet
befestigt werden kann, wodurch sich eine stabilere und steifere
Ausgestaltung des Cabrioletverdecks ergibt.
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Vorzugsweise
ist das Flügelelement
in der Gebrauchsposition in Fahrtrichtung zumindest teilweise vor
dem Windschutzscheibenrahmen angeordnet. Dadurch ist es möglich, dass
das Flügelelement
sowohl an seiner Unterseite als auch an seiner Oberseite von dem
Fahrtwind überstrichen
wird. Dadurch kann ein Teil des Fahrtwinds nach oben abgelenkt werden,
das heißt
vom Cabriolet weg. Gleichzeitig kann der an der Unterseite entlang
streichende Fahrtwind, insbesondere der Fahrtwind, der über die Windschutzscheibe
streicht, im Wesentlichen horizontal an den Fahrzeuginsassen vorbeigeleitet
werden. Gleichzeitig ist es möglich,
Auftriebskräfte
im Bereich der Vorderachse abzusenken und den Anpressdruck zu erhöhen.
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Besonders
bevorzugt ist das Flügelelement in
der Parkposition im Wesentlichen in einem Totwassergebiet des Windschutzscheibenrahmens
angeordnet. Dadurch wird das Fahrgefühl ein Cabriolet offen zu fahren
nicht beeinträchtigt.
Insbesondere bei geringeren Geschwindigkeiten, bei denen der Fahrtwind
nicht als störend
empfunden wird, wird das beabsichtigte Fahrgefühl nicht beeinträchtigt.
Wenn sich das Totwassergebiet bei höheren Geschwindigkeiten, das
heißt
ab ca. 90 km/h deutlich verkleinert, kann das Flügelelement zumindest teilweise
aus dem Totwassergebiet herausragen und automatisch entstehende
Fallwinde oder Verwirbelungen von den Fahrzeuginsassen abhalten.
Eine Bewegung des Luftabweisers ist hierzu nicht erforderlich.
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Nachfolgend
wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen
anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
exemplarisch erläutert.
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Es
zeigen:
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1:
eine schematische perspektivische Seitenansicht eines Cabriolets
mit dem erfindungsgemäßen Luftabweiser,
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2:
eine schematische vereinfachte perspektivische Innenansicht des
Luftabweisers aus 1,
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3:
eine schematische Schnittansicht des Luftabweisers aus 2 in
einer Parkposition und
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4:
eine schematische Schnittansicht des Luftabweisers aus 2 in
einer Gebrauchsposition.
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Das
in 1 dargestellte Cabriolet 10 weist eine
Windschutzscheibe 12 auf, die in einem Windschutzscheibenrahmen 14 aufgenommen
ist. Mit dem Windschutzscheibenrahmen 14 ist über ein nicht
dargestelltes Befestigungsmittel ein Luftabweiser 16 verbunden.
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Wie
in 2 dargestellt, weist der Luftabweiser 16 ein
Flügelelement 18 auf,
das über
einen Gelenkmechanismus 20 mit dem Windschutzscheibenrahmen 14 verbunden
ist. Der Gelenkmechanismus 20 weist insgesamt vier Gelenke 22 auf,
wobei jeweils zwei Gelenke 22 über eine Strebe 24 miteinander
verbunden sind. Das Flügelelement 18 weist
in Fahrtrichtung einen Ansatz 26 auf, der bezogen auf eine Oberfläche 28 des
Flügelelements 18 um
einen Winkel α nach
unten angestellt ist. Zur Berechnung des Winkel α wird die ebene Oberfläche 28 des
Flügelelements 18 im
Bereich des Ansatzes 26 gedanklich verlängert und der Winkel zwischen
der gedachten Verlängerung
und dem tatsächlichen
Verlauf der Oberfläche 28 im
Bereich des Ansatz 26 gemessen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
beträgt
der Winkel α ungefähr 22°.
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Im
eingefahrenen Zustand (3) des Luftabweisers 16 befindet
sich das Flügelelement 18 in einem
Totwassergebiet des Windschutzscheibenrahmens 14. Bei Geschwindigkeiten
bis ca. 90 km/h strömt
der Fahrtwind im Wesentlichen an dem Luftabweiser 16 vorbei.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Flügelelement 18 im
Bereich außerhalb
des Ansatzes 26 im Querschnitt im Wesentlichen keilförmig ausgestaltet.
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Im
ausgefahrenen Zustand (4) des Luftabweisers 16 ist
der Luftabweiser 18 dem Fahrtwind ausgesetzt. In dieser
Position kann entlang der Windschutzscheibe 12 und dem
Windschutzscheibenrahmen 14 strömender Fahrtwind von dem Flügelelement 18 an
den Fahrzeuginsassen des Cabriolets 10 vorbeigeführt werden.
Der übrige
Fahrtwind kann entlang der Oberseite 28 des Flügelelements 18 von dem
Cabriolet 10 weggeleitet werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die maximale Gebrauchsposition des Flügelelements 18 durch
den Windschutzscheibenrahmen 14 begrenzt, wenn eine Strebe 24 des
Gelenkmechanismusses 20 an den Windschutzscheibenrahmen
anschlägt.
Es ist jedoch auch möglich
den Windschutzscheibenrahmen 14 im Bereich des Luftabweisers 16 zu
unterbrechen und die verbleibenden Teile über die unterste plattenförmige Strebe 24 miteinander
zu verbinden.
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- 10
- Cabriolet
- 12
- Windschutzscheibe
- 14
- Windschutzscheibenrahmen
- 16
- Luftabweiser
- 18
- Flügelelement
- 20
- Gelenkmechanismus
- 22
- Gelenk
- 24
- Strebe
- 26
- Ansatz
- 28
- Oberseite