-
Die
Erfindung betrifft eine Kupplungsanordnung zum Zuschalten einer
Antriebsachse in einem mehrachsgetriebenen Kraftfahrzeug. Die Kupplungsanordnung
umfaßt einen ersten Antriebsstrang zum permanenten Antreiben
einer ersten Antriebsachse sowie einen zweiten Antriebsstrang der
bedarfsweise zugeschaltet werden kann, um Drehmoment auf eine zweite
Antriebsachse zu übertragen. Derartige Kupplungsanordnungen
mit bedarfsweise zuschaltbarer Antriebsachse werden auch als „Hang-on” oder „On-demand”-Systeme
bezeichnet.
-
Aus
der
EP 0 466 863 B1 ist
eine Vorrichtung zum Zuschalten eines Antriebsstrangs in einem Kraftfahrzeug
mit einem Verteilergetriebe für mehrere Antriebsstränge
bekannt. Einer der Antriebsstränge ist ständig
mit einer Antriebseinheit verbunden und ein weiterer Antriebsstrang
ist zuschaltbar mit der Antriebseinheit verbindbar. Zum Zuschalten
des Antriebsstrangs ist eine elektronisch betätigbare Reibungskupplung
vorgesehen, die in einem Verteilergetriebe oder in einem Differentialgetriebe
angeordnet sein kann.
-
Bei
derartigen Antriebsanordnungen mit zuschaltbarem Antriebsstrang
wird die zugehörige Antriebsachse nicht permanent angetrieben,
um Verluste gering zu halten. Doch auch in abgeschaltetem Zustand
rotieren die drehmomentübertragenden Bauteile der zuschaltbaren
Antriebsachse mit, was zu unerwünschten Verlustleistungen
führt. Diese Verlustleistungen sind dafür verantwortlich,
daß mehrachsgetriebene Kraftfahrzeuge mit einem Hang-on
Antriebsstrang einen höheren Kraftstoffverbrauch aufweisen,
als einachsgetriebene Kraftfahrzeuge.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kupplungsanordnung
zum Zuschalten einer Antriebsachse in einem mehrachsgetriebenen
Kraftfahrzeug vorzuschlagen, die eine Reduzierung ungewünschter
Schleppmomente bzw. Verlustleistungen ermöglicht und die
einfach und kostengünstig aufgebaut ist. Die Aufgabe besteht weiter
darin, eine Antriebsstranganordnung für ein mehrachsgetriebenes
Kraftfahrzeug mit einer solchen Kupplungsanordnung vorzuschlagen.
-
Die
Lösung besteht in einer Kupplungsanordnung zum Zuschalten
einer Antriebsachse im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, umfassend
eine extern steuerbare Reibungskupplung mit einem Kupplungseingangsteil,
das um eine Drehachse A drehend antreibbar ist, und mit einem Kupplungsausgangsteil;
ein Differentialgetriebe mit einem Eingangselement und zwei Ausgangselementen,
die mit dem Eingangselement antriebsverbunden sind; wobei das Eingangselement
des Differentialgetriebes koaxial zum Kupplungsausgangsteil angeordnet
ist und mit dem Kupplungsausgangsteil zur Übertragung eines Drehmoments
antreibbar verbunden ist.
-
Mit
antreibbar verbunden ist gemeint, daß das Kupplungsausgangsteil
und das Differentialeingangsteil zur Übertragung eines
Drehmoments entweder unmittelbar miteinander verbunden sind, oder daß die
beiden genannten Teile schaltbar miteinander verbindbar sind. Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung
besteht darin, daß die von der Kupplungsanordnung angetriebene
Antriebsachse durch Öffnen der Reibungskupplung vom Antriebsstrang
abgekoppelt werden kann. In diesem Zustand drehen die Bauteile des
Differentialgetriebes lastfrei mit. Zumindest das Kupplungseingangsteil
ist jedoch vom Differentialgetriebe abgekoppelt, so daß Schleppmomente
und Reibungsverluste vermindert werden.
-
Besonders
eignet sich die erfindungsgemäße Kupplungsanordnung
in einer Antriebsstranganordnung für ein mehrachsgetriebenes
Kraftfahrzeug mit einer permanent angetriebenen ersten Antriebsachse
und einer bedarfsweise zuschaltbaren zweiten Antriebsachse, und
zwar zum Zu- bzw. Abschalten der zweiten Antriebsachse. Nach einer
bevorzugten Weiterbildung ist an dem der Kupplungsanordnung ent gegengesetzten
Ende der Längsantriebswelle eine weitere Kupplung vorgesehen.
Dies ermöglicht es, durch Öffnen der beiden vor
und hinter der Längsantriebswelle liegenden Kupplungen,
die gesamte Längsantriebswelle sowie die damit drehenden
Bauteile abzuschalten. Die Längsantriebswelle dreht somit
nicht mehr mit, so daß Schleppmomente und Reibungsverluste
erheblich vermindert werden, was sich günstig auf den Kraftstoffverbrauch
auswirkt.
-
Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Reibungskupplung als Lamellenkupplung
gestaltet. Die Lamellenkupplung weist einen Außenlamellenträger
auf, mit dem Außenlamellen drehfest und axial verschiebbar
verbunden sind, sowie einen Innenlamellenträger, mit dem
Innenlamellen drehfest und axial verschiebbar verbunden sind. Die
Außenlamellen und Innenlamellen sind axial abwechselnd angeordnet
und bilden gemeinsam ein Lamellenpaket, das von einer extern ansteuerbaren
Axialverstellvorrichtung beaufschlagt bzw. freigeschaltet werden kann.
Es ist insbesondere vorgesehen, daß das Lamellenpaket über
eine Druckplatte von der Axialverstellvorrichtung beaufschlagt wird,
wobei das Lamellenpaket an der der Druckplatte axial gegenüberliegenden
Seite an einer Stützplatte axial abgestützt ist. Vorzugsweise
ist der Außenlamellenträger mit dem Kupplungseingangsteil
fest verbunden, insbesondere einteilig gestaltet, wobei über
das Kupplungseingangsteil Drehmoment von der Längsantriebswelle
in die Kupplungsanordnung eingeleitet wird; der Innenlamellenträger
ist mit dem Kupplungsausgangsteil fest verbunden oder einteilig
mit diesem gestaltet. Eine umgekehrte Anordnung ist jedoch ebenso
denkbar.
-
Das
Eingangselement des Differentialgetriebes ist vorzugsweise in Form
eines Trägerelements gestaltet, in dem Differentialräder
auf individuellen Achsen drehbar gelagert sind und gemeinsam mit dem
Trägerelement um die Drehachse A des Differentialgetriebes
umlaufen. Die Differentialräder sind mit einem ersten und
einem zweiten Seitenwellenrad in Verzahnungseingriff, um diese anzutreiben.
Die beiden Seitenwellenräder sind in dem Trägerelement koaxial
zur Drehachse A drehbar gelagert und werden drehfest mit Seitenwellen
verbunden, um ein Drehmoment auf die zugehörigen Räder
des Kraftfahrzeugs zu übertragen. Für einen kompakten
Aufbau der Kupplungsanordnung ist es günstig, wenn das
Trägerelement des Differentialgetriebes um die Drehachse
A drehbar in dem Kupplungseingangsteil gelagert ist. Da bei ist das
Kupplungseingangsteil Teil eines Kupplungsgehäuses, in
dem das Trägerelement aufgenommen ist. Es ist jedoch auch
möglich, daß das Trägerelement in einem
separaten stehenden Gehäuse drehbar gelagert ist, in dem
auch die Reibungskupplung koaxial zur Drehachse A drehbar gelagert
ist. Die Kupplungsanordnung kann so gestaltet sein, daß das
Lamellenpaket axial benachbart zum Differentialrädersatz
angeordnet ist, wobei das Lamellenpaket dann vorzugsweise auf einem
kleinen Radius innerhalb des Trägerelements liegt. Hierdurch
ergibt sich ein radial kompakter Aufbau. Es ist aber auch möglich,
daß das Lamellenpaket mit axialer Überdeckung
radial außerhalb des Trägerelements angeordnet
ist, wobei ein axial kompakter Aufbau erreicht wird. Zwischenformen
der Anordnung des Lamellenpakets in Bezug auf das Trägerelement sind
ebenso denkbar.
-
Nach
einer ersten Lösung ist vorgesehen, daß das Kupplungsausgangsteil
mit dem Eingangselement des Differentialgetriebes zur Übertragung
eines Drehmoments fest verbunden ist, insbesondere einteilig mit
diesem gestaltet ist. Auf diese Weise wird in betätigtem
Zustand der Axialverstellvorrichtung, das heißt bei geschlossener
Reibungskupplung Drehmoment vom Kupplungseingangsteil zum Kupplungsausgangsteil
und von dort unmittelbar auf das Differentialgetriebe übertragen.
Die Reibungskupplung kann, was für alle hier beschriebenen
Reibungskupplungen gilt, jede beliebige Zwischenstellung zwischen
der geöffneten Stellung, in der kein Drehmoment übertragen
wird, und der vollständig geschlossenen Stellung, in der
Kupplungseingangsteil und Kupplungsausgangsteil mit derselben Drehzahl
drehen, einnehmen. Auf diese Weise läßt sich das
auf die bedarfsweise zuschaltbare Antriebsachse übertragene
Drehmoment genau dosieren.
-
Nach
einer zweiten Lösung umfaßt die erfindungsgemäße
Kupplungsanordnung zusätzlich zu der Reibungskupplung noch
eine Schaltkupplung. Die Schaltkupplung ist vorzugsweise funktional
in Reihe zwischen der Reibungskupplung und dem Differentialgetriebe
angeordnet, wobei die Schaltkupplung ein mit dem Kupplungsausgangsteil
zumindest drehfest verbundenes erstes Kupplungsteil sowie ein mit
dem Trägerelement des Differentialgetriebes zumindest drehfest
verbundenes zweites Kupplungsteil aufweist. Die Schaltkupplung ist
als formschlüssige Schaltkupplung gestaltet, das heißt,
das erste Kupplungsteil und das zweite Kupplungsteil sind durch Formschluß miteinander
zur Übertragung eines Drehmoments in Eingriff bringbar.
Beispielhaft für formschlüssige Schaltkupplungen
seien hier eine Klauenkupplung oder eine Zahnkupplung genannt, wobei
die Zahnkupplung eine Längsverzahnung oder eine Hirthverzahnung
aufweisen kann.
-
Nach
einer günstigen Ausführungsform ist das erste
Kupplungsteil der Schaltkupplung fest mit dem Kupplungsausgangsteil
verbunden, insbesondere einteilig mit diesem gestaltet. Das zweite
Kupplungsteil der Schaltkupplung ist fest mit dem Trägerelement
des Differentialgetriebes verbunden, insbesondere einteilig mit
diesem gestaltet. Durch die einteilige Ausgestaltung der Kupplungsteile
der Schaltkupplung mit dem jeweiligen Anschlußbauteil ergibt sich
in vorteilhafter Weise ein kompakter Aufbau der Kupplungsanordnung
mit einer geringen Teilezahl.
-
Die
Betätigung der Kupplungsanordnung zur Drehmomentübertragung
auf das Differentialgetriebe bzw. die zugehörige Antriebsachse
erfolgt zweistufig. Zunächst wird die Schaltkupplung geschlossen,
so daß Drehmoment von der Reibungskupplung auf das Differentialgetriebe übertragen
werden kann. Das Schließen der Schaltkupplung erfolgt durch
axiales Beaufschlagen der Druckplatte mittels der Axialverstellvorrichtung.
Die Druckplatte ist, vorzugsweise über ein Axiallager und
Federmittel, gegen das Kupplungsausgangsteil axial abgestützt,
so daß ein axiales Verschieben der Druckplatte das Kupplungsausgangsteil
bzw. das damit fest verbundene erste Kupplungsteil der Schaltkupplung
in Richtung Differentialgetriebe bewirkt. Dabei greifen die beiden Kupplungsteile
der Schaltkupplung formschlüssig ineinander, so daß sie
Drehmoment auf das Trägerelement des Differentialgetriebes übertragen
können. Nach dem Schließen der Schaltkupplung
kann durch entsprechende Betätigung der Axialverstellvorrichtung
das von der Reibungskupplung auf die zuschaltbare Antriebsachse
zu übertragende Drehmoment nach Bedarf eingestellt werden.
Zum Öffnen der Schaltkupplung, das heißt in unbetätigtem
Zustand der Axialverstellvorrichtung, sind zwischen den Kupplungsteilen
der Schaltkupplung vorzugsweise Federmittel vorgesehen, die beispielsweise
in Form von Tellerfedern gestaltet sein können. Zusätzlich
ist vorzugsweise ein reibungsminderndes Axiallager zwischen den
genannten Bauteilen angeordnet. Die Federmittel und das Axiallager
können in inneren Ausnehmungen des Kupplungsausgangsteils
bzw. des Trägerelements des Differen tialgetriebes platzsparend
angeordnet sein.
-
Nach
einer weiteren Ausführungsform ist das erste Kupplungsteil
der Schaltkupplung als separates Bauteil ausgestaltet, das drehfest
und axial beweglich mit dem Kupplungsausgangsteil verbunden ist. Bei
dieser Ausführungsform ist das Kupplungsausgangsteil axial
unbeweglich in dem Gehäuse gehalten und die Schaltbewegung
zum Schließen der Schaltkupplung wird mittels des ersten
Kupplungsteils bewerkstelligt, welches relativ zum Kupplungsausgangsteil
axial bewegt wird. Zum erneuten Öffnen der Schaltkupplung,
das heißt zum Entkoppeln des ersten Kupplungsteils vom
zweiten Kupplungsteil, sind Federmittel vorgesehen, die das erste
Kupplungsteil in Richtung Lamellenpaket beaufschlagen.
-
Das
erste Kupplungsteil der Schaltkupplung kann nach einer ersten Möglichkeit
fest mit der Stützplatte der Reibungskupplung verbunden
sein, insbesondere einteilig mit dieser gestaltet sein. Hierdurch ergibt
sich ein kompakter Aufbau mit geringer Teilezahl. Die Stützplatte
ist drehfest und axial verschiebbar mit dem Kupplungsausgangsteil
verbunden, wobei das Lamellenpaket axial zwischen der Stützplatte und
der Druckplatte angeordnet ist. Insofern sind die Reibungskupplung
und die Schaltkupplung in Reihe geschaltet, das heißt erst
ein axiales Beaufschlagen des Lamellenpakets bewirkt ein Schließen
der formschlüssigen Schaltkupplung. Da die Stützplatte
axial beweglich ist und die eingeleitete Axialkraft auf das Trägerelement
weitergibt, kann sie auch als zweite Druckplatte bezeichnet werden.
Die Rückstellfeder ist vorzugsweise zwischen der zweiten
Druckplatte und dem Eingangselement des Differentialgetriebes angeordnet.
-
Das
erste Kupplungsteil der Schaltkupplung kann nach einer zweiten Möglichkeit
aber auch mit einer Hülse fest verbunden sein, die koaxial
zum Kupplungsausgangsteil angeordnet, mit diesem drehfest verbunden
und gegenüber diesem axial beweglich gehalten ist. Die
Hülse, die auch als Schiebemuffe bezeichnet werden kann,
wird von der Druckplatte bei Betätigen der Axialverstellvorrichtung
axial beaufschlagt, so daß die Schaltkupplung geschlossen
und Drehmoment vom Kupplungsausgangsteil auf das Trägerelement
des Differentialgetriebes übertragen werden kann.
-
Für
alle vorstehend genannten Ausführungsformen mit Schaltkupplung
gilt, daß bei Betätigung der Axialverstellvorrichtung
erst die Schaltkupplung geschlossen wird, so daß Drehmoment
auf das Differentialgetriebe übertragen werden kann, und
daß erst danach eine bedarfsweise Steuerung des von der Reibungskupplung übertragbaren
Drehmoments auf die zuschaltbare Antriebsachse erfolgt.
-
Nach
einer bevorzugten Weiterbildung, die ebenfalls für alle
vorstehenden Ausführungsformen mit Schaltkupplung gilt,
ist zwischen dem Kupplungsausgangsteil und dem Trägerelement
des Differentialgetriebes eine Synchronisiereinheit vorgesehen. Die
Synchronisiereinheit ist derart gestaltet, daß bei axialer
Verschiebung des Kupplungsausgangsteils in Richtung Differentialgetriebe
zumindest teilweise eine Drehzahlangleichung zwischen dem Kupplungsausgangsteil
und dem Trägerelement des Differentialgetriebes bewirkt
wird. Dies hat den Vorteil, daß ungewünschte Schaltgeräusche,
die beim Öffnen und Schließen der Schaltkupplung
auftreten können, reduziert oder gänzlich vermieden
werden können.
-
Bei
der Ausführungsform mit Synchronisiereinheit erfolgt das
Zuschalten des Antriebsstrangs bzw. dessen Betätigung im
Prinzip dreistufig. Zunächst wird die Drehzahl des Kupplungsausgangsteils
an die Drehzahl des Trägerelements des Differentialgetriebes
angeglichen, was auch als Synchronisieren bezeichnet werden kann.
Anschließend, wenn die beiden genannten Bauteile und die
damit verbundenen Kupplungsteile der Schaltkupplung synchronisiert
bzw. teilsynchronisiert sind, wird die Schaltkupplung durch weiteres
Beaufschlagen der Druckplatte geschlossen. Erst danach erfolgt die
bedarfsweise Steuerung des von der Reibungskupplung auf die zuschaltbare
Antriebsachse übertragbaren Drehmoments.
-
Vorzugsweise
hat die Synchronisiereinheit zumindest eine Reibflächenpaarung,
die insbesondere konisch gestaltet sein kann. Die Reibflächenpaarung
kann durch ein separates Bauteil gestaltet sein, das im Drehmomentfluß zwischen
dem Ausgangsteil der Reibungskupplung und dem Eingangsteil des Differentialgetriebes
angeordnet ist. Die Synchronisiereinheit und die Schaltkupplung
sind in funktional paralleler Anordnung zwischen dem Kupplungsausgangsteil
und dem Eingangsteil des Differenti algetriebes angeordnet, wobei
beim Betätigen der Axialverstellvorrichtung, wie oben bereits
gesagt, erst die Synchronisiereinheit eine Drehzahlangleichung bewirkt,
und dann die Schaltkupplung eine drehfeste Verbindung zwischen dem
Kupplungsausgangsteil und dem Eingansteil des Differentialgetriebes
herstellt.
-
Die
Lösung der obengenannten Aufgabe liegt weiter in einer
Antriebsstranganordnung für ein mehrachsgetriebenes Kraftfahrzeug
mit einer Antriebseinheit, umfassend einen ersten Antriebsstrang,
der ständig von der Antriebseinheit antreibbar ist, um
Drehmoment auf eine erste Antriebsachse zu übertragen;
einen zweiten Antriebsstrang, der zuschaltbar mit der Antriebseinheit
zur Übertragung eines Drehmoments verbindbar ist, um eine
zweite Antriebsachse anzutreiben, wobei der zweite Antriebsstrang
eine Längsantriebswelle umfaßt, die im Drehmomentfluß zwischen
einem von der Antriebseinheit angetriebenen Verteilergetriebe und
der zweiten Antriebsachse angeordnet ist; wobei erste Kupplungsmittel
zum An- und Abkoppeln der Längsantriebswelle gegenüber
dem Verteilergetriebe vorgesehen sind; wobei der zweite Antriebsstrang
eine Kupplungsanordnung nach einer der obengenannten Ausführungsformen
aufweist.
-
Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Antriebsstranganordnung
besteht darin, daß die Längsantriebswelle mit
sämtlichen drehenden Bauteilen, insbesondere auch der Lagermittel,
von der Antriebseinheit bzw. dem Verteilergetriebe abgekoppelt werden kann.
Dabei steht die Längsantriebswelle in abgekoppeltem Zustand
still, so daß keine ungewünschten Schleppmomente
oder Reibungsverluste auftreten. Insbesondere lassen sich mit der
erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung auch die
mit der Längsantriebswelle eingangsseitig und ausgangsseitig
zur Drehmomentübertragung antriebsverbundenen Baugruppen
abkoppeln, beispielsweise Winkeltriebe, was nochmals zu einer Reduktion
der Verlustleistung aufgrund reduzierter Schleppmomente und Reibungskräfte
führt.
-
Bevorzugte
Ausführungsbeispiele werden nachstehend anhand der Zeichnungsfiguren
erläutert. Es zeigt
-
1 eine erfindungsgemäße
Kupplungsanordnung in einer ersten Ausführungsform als
Prinzipskizze im Halblängsschnitt
- a)
in unbetätigtem Zustand;
- b) in betätigtem Zustand;
-
2 eine
erfindungsgemäße Kupplungsanordnung entsprechend
der Prinzipskizze aus 1 als Detailzeichnung
im Halblängsschnitt in einer ersten Ausgestaltung;
-
3 eine
erfindungsgemäße Kupplungsanordnung entsprechend
der Prinzipskizze aus 1 als Detailzeichnung
im Längsschnitt in einer zweiten Ausgestaltung;
-
4 eine
erfindungsgemäße Kupplungsanordnung entsprechend
der Prinzipskizze aus 1 als Detailzeichnung
im Längsschnitt in einer dritten Ausgestaltung;
-
5 eine erfindungsgemäße
Kupplungsanordnung in einer weiteren Ausführungsform als
Prinzipskizze im Halblängsschnitt
- a)
in unbetätigtem Zustand;
- b) in einer Zwischenstellung mit geschlossener Schaltkupplung;
- c) in Betätigungszustand der Reibungskupplung;
-
6 eine
erfindungsgemäße Kupplungsanordnung entsprechend
der Prinzipskizze gemäß 3 als Detailzeichnung
im Halblängsschnitt;
-
7 eine
erfindungsgemäße Kupplungsanordnung in einer abgewandelten
Ausführungsform als Prinzipskizze im Halblängsschnitt;
-
8 eine erfindungsgemäße
Kupplungsanordnung in einer weiteren Ausführungsform als
Prinzipskizze im Halblängsschnitt
- a)
in unbetätigtem Zustand;
- b) in einer ersten Zwischenstellung mit betätigter Synchronisiereinheit;
- c) in einer zweiten Zwischenstellung mit geschlossener Schaltkupplung;
- d) in Betätigungszustand der Reibungskupplung;
-
9 eine
erfindungsgemäße Kupplungsanordnung entsprechend
der Prinzipskizze gemäß 8 als
Detailzeichnung im Halblängsschnitt;
-
10 eine
erfindungsgemäße Kupplungsanordnung in einer weiteren
Ausführungsform als Prinzipskizze im Halblängsschnitt;
-
11 eine
erfindungsgemäße Kupplungsanordnung entsprechend
der Prinzipskizze gemäß 10 als
Detailzeichnung im Halblängsschnitt;
-
12 eine
erfindungsgemäße Kupplungsanordnung in einer weiteren
Ausführungsform als Prinzipskizze im Halblängsschnitt;
-
13 eine
erfindungsgemäße Antriebsstranganordnung mit einer
erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung gemäß 1 als Prinzipskizze.
-
Die 1 bis 12 werden
hinsichtlich ihrer Gemeinsamkeiten zunächst gemeinsam beschrieben.
Es ist jeweils eine Kupplungsanordnung 2 gezeigt, welche
dazu dient, eine Antriebsachse an eine Längsantriebswelle
eines Kraftfahrzeuges an- bzw. abzukoppeln und die Drehmomentverteilung
auf diese Antriebsachse nach Bedarf einzustellen. Die Kupplungsanordnung 2 umfaßt
als Baugruppen eine Reibungskupplung 3 und ein Differentialgetriebe 4, die
hinsichtlich des Drehmomentflusses in Reihe geschaltet sind, wobei
zwischen der Reibungskupplung 3 und dem Differentialgetriebe 4 noch
eine Schaltkupplung 41 vorgesehen sein kann.
-
Die
Reibungskupplung 3 umfaßt ein Kupplungseingangsteil 6,
das fest mit einem Tellerrad 7 zur Einleitung eines Drehmoments
in die Kupplungsanordnung 2 verbunden ist, sowie ein Kupplungsausgangsteil 8,
das zum Antreiben des Differentialgetriebes 4 dient. Die
Kupplungsanordnung 2 umfaßt des weiteren eine
Axialverstell vorrichtung 9, welche in den Prinzipskizzen
nicht dargestellt ist und lediglich als Pfeil symbolisiert wird.
-
Die
Reibungskupplung 3 ist in Form einer Lamellenkupplung gestaltet
und umfaßt Außenlamellen 12, die mit
dem Kupplungseingangsteil 6 drehfest und axial verschiebbar
verbunden sind, sowie Innenlamellen 13, die mit dem Kupplungsausgangsteil 8 drehfest
und axial verschieblich verbunden sind. Insofern bildet das Kupplungseingangsteil 6 der
Reibungskupplung den Außenlamellenträger und das Kupplungsausgangsteil 8 stellt
den Innenlamellenträger dar. Das aus den Außenlamellen 12 und
den hierzu jeweils axial abwechselnd angeordneten Innenlamellen 13 gebildete
Lamellenpaket 11 wird bei der Betätigung der Axialverstellvorrichtung 9 über
eine erste Druckplatte 10 im Schließsinne beaufschlagt. Dabei
ist das Lamellenpaket 11 axial gegen eine Stützplatte 14 axial
abgestützt, die mit dem Kupplungseingangsteil 6 oder
mit dem Kupplungsausgangsteil 8 fest verbunden sein kann.
Durch Beaufschlagen des Lamellenpakets 11 wird das Kupplungsausgangsteil 8 durch
den Reibschluß zwischen den Außenlamellen und
Innenlamellen 12, 13 an das Kupplungseingangsteil 6 gekoppelt,
so daß Drehmoment vom Tellerrad 7 auf das Differentialgetriebe 4 übertragen
werden kann.
-
Das
Differentialgetriebe 4 umfaßt ein Eingangselement 15,
das von dem Kupplungsausgangsteil 8 um die Drehachse A
drehend antreibbar ist, ferner ein erstes und ein zweites Seitenwellenrad 16, 16',
die relativ zum Eingangselement 15 um die genannte Drehachse
A drehbar gelagert sind, sowie mehrere Differentialräder 17, 17',
die um radiale Drehachsen B in dem Eingangselement 15 drehbar gelagert
sind, mit den Seitenwellenrädern 16, 16' in Verzahnungseingriff
sind und mit dem Eingangselement 15 um die Drehachse A
umlaufen. Die Differentialräder 17, 17' sind üblicherweise
mittels Zapfen 18 in dem Eingangselement 15 um
ihre individuellen Drehachsen B drehbar gehalten. Insofern kann
das Eingangselement 15 auch als Trägerelement
oder Differentialträger bezeichnet werden. Mit den Seitenwellenrädern 16, 16' werden
entsprechend hier nicht dargestellte Seitenwellen zur Übertragung
eines Drehmoments auf die Räder der Antriebsachse drehfest
verbunden, beispielsweise mittels einer Längsverzahnung 19.
Das Trägerelement 15 ist auf der Drehachse A innerhalb
eines Gehäuses 20 drehbar gelagert, wobei das
Gehäuse 20 fest mit dem Kupplungseingangsteil 6 verbunden
sein kann, insbesondere einteilig mit diesem gestaltet sein kann.
-
Als
Axialverstellvorrichtung 9 kann prinzipiell jede Form von
Aktuator zur Erzeugung einer Axialkraft verwendet werden. Diese
können mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigbar
sein. Bei den mechanischen Aktuatoren kommt insbesondere eine elektromotorische
oder eine elektromagnetische Betätigung in Betracht. Vorzugsweise
ist die Axialverstellvorrichtung 9 in Form einer Kugelrampenanordnung
gestaltet, welche eine feinfühlige Ansteuerung ermöglicht
und axial kurzbauend gestaltet ist.
-
Die
Kugelrampenanordnung, wie sie beispielsweise in den 2, 3, 4, 6, 9 und 11 gezeigt
ist, umfaßt zwei auf der Drehachse A zentriert angeordnete
Scheiben 22, 23. Dabei ist die erste der Scheiben
als Stützscheibe 22 gestaltet, die gegenüber
einem stehenden Bauteil, beispielsweise dem Gehäuse 20,
axial abgestützt ist. Die zweite Scheibe ist als axial
verschiebbare Stellscheibe gestaltet. Die beiden Scheiben 22, 23 weisen,
wie in den Detailzeichnungen zu sehen ist, jeweils auf ihren einander
zugewandten Stirnflächen mehrere umfangsverteilte und sich
in Umfangsrichtung erstreckende Kugelrillen mit gegensinnig veränderlicher Tiefe
auf. In jeweils einem Paar von einander gegenüberliegenden
Kugelrillen 24, 25 ist eine Kugel aufgenommen, über
die sich die beiden Scheiben 22, 23 aneinander
abstützen. Axial zwischen den beiden Scheiben 22, 23 ist
ein ringscheibenförmiger Käfig 26 mit
umfangsverteilten Fenstern vorgesehen. In jedem Fenster ist eine
der Kugeln aufgenommen, die so in Umfangsrichtung in einer definierten
Position zueinander gehalten werden. Eine der beiden Scheiben 22, 23 ist
mittels eines nicht dargestellten Elektromotors drehend antreibbar,
während die andere der beiden Scheiben 23, 22 drehfest
gehalten ist.
-
Im
Ausgangszustand, d. h. bei vollständig geöffneter
Reibungskupplung 3, befinden sich die Scheiben 22, 23 in
der zueinander nächstmöglichen Position. Bei Verdrehung
der antreibbaren Scheibe verdrehen sich die Paare von Kugelrillen 24, 25 relativ
zueinander, so daß die Kugeln in Bereiche geringerer Tiefe
laufen. So findet zwischen den Scheiben 22, 23 eine
Spreizung statt, wobei die Stellscheibe 23 axial in Richtung
zur Reibungskupplung 3 verschoben wird.
-
Die
Stellscheibe 23 hat an ihrer Rückseite eine radiale
Druckfläche, die über ein zwischengeschaltetes
Axiallager 27 eine Druckscheibe 28 axial beaufschlagt.
Die Druckscheibe 28 wirkt wiederum auf Druckelemente 29 ein,
welche das Gehäuse 20 axial durchdringen und über
die Druckplatte 10 das Lamellenpaket 11 beaufschlagen.
So führt eine Betätigung der Kugelrampenanordnung 9 zu
einer vorbestimmten Sperrung der Reibungskupplung 3 und
damit einer Ankopplung des Differentialgetriebes 4 an den
Antriebsstrang. Zum erneuten Öffnen der Reibungskupplung 3 wird
der Elektromotor in entgegengesetzte Richtung betätigt.
Dabei bewirken axial am Gehäuse 20 abgestützte
und die Stellscheibe 23 zumindest mittelbar beaufschlagende
Druckfedern 30 eine Rückstellung der Stellscheibe 23 in
Richtung Stützscheibe 22.
-
Im
folgenden werden die Besonderheiten der unterschiedlichen Ausführungsformen
erläutert.
-
Bei
den Ausführungsbeispielen gemäß den 1 bis 4 ist das
Kupplungsausgangsteil 8 jeweils permanent mit dem Trägerelement 15 des
Differentialgetriebes 4 antriebsverbunden. Das heißt, Kupplungsausgangsteil 8 und
Trägerelement 15 sind fest miteinander verbunden,
vorzugsweise einteilig gestaltet. Sie können jedoch auch
zunächst als separate Bauteile hergestellt und nachträglich
miteinander verbunden sein, beispielsweise mittels Schweißen.
Stellvertretend auch für die Ausführungsbeispiele
gemäß den 3 und 4 wird
nachstehend 2 erläutert. Dabei
sind gleiche bzw. einander entsprechende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen
mit tiefergestelltem Index „2” versehen.
-
In
der Detailzeichnung gemäß 2 ist erkennbar,
daß das Kupplungseingangsteil 62 fest
mit einem Gehäuse 20 der Kupplungsanordnung 22 verbunden ist. Das Gehäuse 20 ist
zweiteilig gestaltet und umfaßt ein topfförmiges
erstes Teil 32, das gleichzeitig das Kupplungseingangsteil 82 bildet und in dem die Reibungskupplung 32 und das Differentialgetriebe 42 aufgenommen sind, sowie einen hiermit verbundenes
deckelförmiges zweites Teil 33, welches über
eine Schraubverbindung (nicht darge stellt) fest mit dem ersten Teil 32 verbunden
ist. Das topfförmige erste Gehäuseteil 32 hat
einen radialen Abschnitt, gegen den das Trägerelement 152 über eine Anlaufscheibe 34 axial
abgestützt ist. Auch das in der vorliegenden Darstellung
linke Seitenwellenrad 16'2 ist
gegenüber dem ersten Gehäuseteil 32 über
eine Anlaufscheibe 35 axial abgestützt. Das gegenüberliegende
rechte Seitenwellenrad 162 ist
gegenüber einer Radialfläche des Trägerelements 152 über eine Anlaufscheibe 35' axial
abgestützt. Das zweite Gehäuseteil 33 weist
einen Flanschabschnitt 36 auf, der von den Druckelementen 29 axial
durchdrungen wird, sowie einen daran einteilig anschließenden
Hülsenabschnitt 37, auf dem die Axialverstellvorrichtung 92 koaxial zur Drehachse A angeordnet
ist. Es ist erkennbar, daß die Stützscheibe 22 der
Axialverstellvorrichtung 92 mittels
eines Wälzlagers 38 gegenüber dem Hülsenabschnitt 37 des
zweiten Gehäuseteils 33 axial abgestützt
ist.
-
Die
Ausführungsform gemäß 3 entspricht
weitestgehend derjenigen gemäß 2,
so daß hinsichtlich der Gemeinsamkeiten auf die obige Beschreibung
Bezug genommen wird. Dabei sind gleiche bzw. einander entsprechende
Bauteile mit gleichen Bezugsziffern mit um die Ziffer 3 tiefergestellten
Indizes versehen.
-
Die
Besonderheit der vorliegenden Kupplungsanordnung gemäß 3 besteht
darin, daß die Axialverstellvorrichtung 93 ,
die Reibungskupplung 33 und das
Differentialgetriebe 43 in Bezug
auf die Fahrzeugmittelebene Y0 auf einer gemeinsamen Seite angeordnet
sind. Das Tellerrad 73 ist in Bezug
auf die Fahrzeugmittelebene Y0 auf der gegenüberliegenden
Seite angeordnet, so daß sich eine günstige Ausnutzung
des verfügbaren Bauraums ergibt. Dies gilt insbesondere
für die Integration der Kupplungsanordnung 23 in der Hinterachse des Kraftfahrzeugs. Ein
weiterer Vorteil dieser Ausgestaltung ist, daß die mit
den Rädern des Kraftfahrzeugs verbundenen Seitenwellen
in gleicher Länge ausgeführt werden können.
Es ist ersichtlich, daß das Tellerrad 73 fest mit
einer Zwischenwelle 61 verbunden ist, die mittels Lagermitteln 62, 63 koaxial
zur Drehachse A in dem Getriebegehäuse 64 drehbar
gelagert ist. Die Zwischenwelle 61 ist mittels einer Längsverzahnung 65 drehfest
mit dem Kupplungseingangsteil 63 verbunden.
-
Das
Kupplungseingangsteil 63 ist vorliegend als
Kupplungskorb gestaltet, in dem das Lamellenpaket 113 und das Differentialgetriebe 43 aufgenommen sind. Dabei liegt das
Lamellenpaket 113 radial außerhalb
des Kupplungsausgangsteils 83 bzw.
Differentialträgers 153 .
Der Differentialträger 153 ist
einerseits mittels eines Wälzlagers 66 gegenüber
dem Getriebegehäuse 64 und andererseits mittels
eines Wälzlagers 67 gegenüber der Zwischenwelle 61 um
die Drehachse A drehbar gelagert. Die Axialverstellvorrichtung 93 ist axial benachbart zur Reibungskupplung 33 an der zur Fahrzeugslängsebene
Y0 abgewandten Seite angeordnet. Die Axialverstellvorrichtung 93 ist vorliegend ebenfalls in Form einer
Kugelrampenanordnung gestaltet, wobei wie auch in den anderen Ausführungsbeispielen
auch eine hydraulische Aktuatorik vorstellbar ist.
-
Eine
weitere Besonderheit der vorliegenden Ausführungsform ist,
daß Dichtmittel 68, 69 vorgesehen sind,
welche die gesamte Anordnung in zwei Kammersysteme teilen. Dabei
wird ein erstes Kammersystem gebildet, in dem das Antriebsritzel
und das Tellerrad 73 angeordnet
sind, und ein zweites Dichtsystem, in sich die Reibungskupplung 33 mit Differentialgetriebe 43 befinden. Hierdurch wird wiederum
ermöglicht, zwei unterschiedliche Schmiermittel zu verwenden,
welche individuell an die individuellen Bedürfnisse angepaßt
sind. Außerdem läßt sich in Fahrzuständen,
in denen Schleppverluste zu minimieren sind, das Ölniveau
absenken, was nochmals zu einer Reduktion der Leistungsverluste
führt.
-
Die
Ausführungsform gemäß 4 entspricht
weitestgehend denjenigen gemäß den 2 und 3,
so daß hinsichtlich der Gemeinsamkeiten auf die obige Beschreibung
Bezug genommen wird. Dabei sind gleiche bzw. einander entsprechende Bauteile
mit gleichen Bezugsziffern mit um die Ziffer 4 tiefergestellten
Indizes versehen.
-
Bei
der vorliegenden Ausführungsform ist die Reibungskupplung 34 axial benachbart zum Differentialgetriebe 44 angeordnet, wobei das Lamellenpaket 114 mit teilweiser radialer Überdeckung
zu den Differentialrädern 174 angeordnet
ist. Das Tellerrad 74 befindet
sich etwa in der Ebene, die durch die Zapfen 184 der
Differentialräder 174 aufgespannt
wird. Im übrigen entspricht die vorliegende Kupplungsanordnung
den oben genannten hinsichtlich Aufbau und Funktion.
-
5 zeigt eine erfindungsgemäße
Kupplungsanordnung 25 in einer
weiteren Ausführungsform als Prinzipskizze. Diese Ausführungsform
entspricht in weiten Teilen derjenigen gemäß 1, so daß hinsichtlich der Gemeinsamkeiten
auf die obige Beschreibung Bezug genommen wird. Dabei sind gleiche
bzw. einander entsprechende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen
mit Index „5” versehen.
-
Bei
der vorliegenden Kupplungsanordnung 25 ist
das Kupplungsausgangsteil 85 gegenüber
dem Kupplungseingangsteil 65 axial
verschiebbar gehalten und kann von der Axialverstellvorrichtung 95 axial beaufschlagt werden. Die Besonderheit
der vorliegenden Ausführungsform besteht ferner darin,
daß eine formschlüssige Schaltkupplung 41 vorgesehen ist,
die in Reihe zwischen der Reibungskupplung 35 und
dem Differentialgetriebe 45 angeordnet
ist. Die formschlüssige Schaltkupplung 41 hat
die Funktion, sämtliche vor dem Differentialgetriebe liegenden
drehenden Bauelemente vom Antriebsstrang abzukoppeln. Durch diese
Maßnahme werden Schleppmomente und Reibungsverluste reduziert.
Die formschlüssige Schaltkupplung 41 umfaßt
ein mit dem Kupplungsausgangsteil 85 fest
verbundenes erstes Kupplungsteil 42 sowie ein mit dem Trägerelement 155 des Differentialgetriebes 35 fest verbundenes zweites Kupplungsteil 43,
die formschlüssig miteinander zur Übertragung
eines Drehmoments in Eingriff gebracht werden können. Mit ”formschlüssig” ist in
diesem Zusammenhang eine drehfeste Verbindung gemeint, die durch
das Ineinandergreifen des ersten Kupplungsteils in das zweite Kupplungsteil entsteht.
Als Beispiele für eine formschlüssige Schaltkupplung
seien hier eine Klauenkupplung oder eine Zahnkupplung genannt. Der
Formschluß wird bei der vorliegenden Schaltkupplung 41 mittels Längsverzahnungen
bewerkstelligt wird, die axial ineinandergeschoben werden können.
-
Die
Funktionsweise der vorliegenden Ausführungsform mit Schaltkupplung 41 wird
nachstehend anhand der 5a bis 5c erläutert. 5a zeigt
die Kupplungsanordnung 25 in unbetätigtem
Zustand der Axialverstellvorrichtung 95 .
Die Druckplatte 105 hat gegenüber
dem Lamellenpaket 115 Axialspiel, so
daß das Kupplungseingangsteil 65 und
das Kupplungsausgangsteil 85 voneinander
entkoppelt sind. Durch Betätigen der Axialverstellvorrichtung 95 in begrenztem Maße wird die
Druckplatte 105 axial beaufschlagt,
die wiederum das Kupplungsausgangsteil 85 über
die Federmittel 46 axial verschiebt. Diese Axialverschiebung
des Kupplungsausgangsteils 85 bewirkt
ein Ineinandergreifen des ersten und des zweiten Kupplungsteils 42, 43 der
formschlüssigen Schaltkupplung 41, was in 5b dargestellt
ist. In diesem Zustand kann die Reibungskupplung 35 noch kein
Drehmoment übertragen. Erst durch weiteres axiales Beaufschlagen
der Druckplatte 105 mittels der
Axialverstellvorrichtung wird das Lamellenpaket 115 beaufschlagt,
so daß das zwischen dem Kupplungseingangsteil 65 und dem Kupplungsausgangsteil 85 zu übertragende Drehmoment
bedarfsweise eingestellt werden kann. Dieser Zustand ist in 5c gezeigt.
-
Der
Vorteil der vorliegenden Ausführungsform gemäß 5 besteht darin, daß bei geöffneter Schaltkupplung 415 nicht nur das Kupplungseingangsteil 65 der Reibungskupplung 35 und die im Drehmomentfluß davor
liegenden Bauteile von der Hinterachse abgekoppelt sind, sondern
auch schon das Kupplungsausgangsteil 85 der
Reibungskupplung 35 . Auf diese
Weise werden Schleppmomente und Reibungsverluste nochmals reduziert,
was sich günstig auf den Kraftstoffverbrauch des Kraftfahrzeugs
auswirkt.
-
6 zeigt
eine erfindungsgemäße Kupplungsanordnung 26 in einer weiteren Ausführungsform,
die nach dem anhand von 5 erläuterten Prinzip
funktioniert. Insofern wird hinsichtlich des Aufbaus und der Funktionsweise
auf die obige Beschreibung zu 5 Bezug
genommen. Darüberhinaus entspricht die vorliegende Ausführungsform
in weiten Teilen auch derjenigen aus 2, auf deren Beschreibung
insofern ebenfalls Bezug genommen wird. Dabei sind gleiche bzw.
einander entsprechende Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen
mit Index „6” versehen. Im folgenden werden im
wesentlichen die Unterschiede erläutert.
-
Es
ist ersichtlich, daß der Formschluß der Schaltkupplung 416 vorliegend mittels einer Hirthverzahnung
realisiert wird. Die Hirthverzahnung umfaßt als erstes
Kupplungsteil 426 eine erste Verzahnung
in einer Stirnseite des Kupplungsausgangsteils 86 ,
sowie als zweites Kupplungsteil 436 eine
gegenüberliegende zweite Verzahnung in einer entsprechenden Stirnseite
des Trägerelements 156 .
Die Axialverstellvorrichtung 95 ,
die ebenfalls in Form einer Kugelrampenanordnung gestaltet ist,
hat zweier lei Funktionen. Zum einen beaufschlagen die Druckelemente 296 mittelbar das Kupplungsausgangsteil 86 in Richtung Trägerelement 156 , so daß die Schaltkupplung 416 geschlossen wird. Dabei erfolgt die
Kraftübertragung über die Druckplatte 106 , welche koaxial zur Drehachse A in
dem Gehäuse 206 axial
verschiebbar gehalten ist, sowie ein Axiallager 45 und
Federmittel 46. Die Federmittel 46 sind in Form
von Tellerfedern gestaltet, die in einer radialen Ausnehmung des
Kupplungsausgangsteils 86 aufgenommen
sind. Das Kupplungsausgangsteil 86 ist
mittels eines Radiallagers 676 gegenüber
dem Gehäuse 206 um die
Drehachse A drehbar gelagert. Zur Rückstellung des ersten
Teils 426 der Schaltkupplung 416 gegenüber dem Trägerelement 156 sind weitere Federmittel 476 vorgesehen, die das Kupplungsausgangsteil 86 in unbetätigtem Zustand axial
in Richtung der Axialverstellvorrichtung 96 beaufschlagen.
Die Federmittel 476 sind gegen
ein Axiallager 48 in Form eines Nadellagers axial abgestützt,
das in einer Ausnehmung des Kupplungsausgangsteils 86 aufgenommen und gegenüber
diesem axial abgestützt ist.
-
7 zeigt
eine erfindungsgemäße Kupplungsanordnung 2 in
einer Form, die gegenüber derjenigen aus 5 leicht
abgewandelt ist. Insofern wird hinsichtlich der Gemeinsamkeiten
auf obige Beschreibung Bezug genommen. Der einzige Unterschied besteht
darin, daß bei der vorliegenden Kupplungsanordnung keine
ersten Federmittel als Rückstellfedern zwischen der Druckplatte 107 und dem Kupplungsausgangsteil 87 vorgesehen sind. Die Rückstellung
erfolgt hier durch entsprechendes Betätigen der Axialverstellvorrichtung.
-
8 zeigt eine erfindungsgemäße
Kupplungsanordnung 28 in einer
weiteren Ausführungsform als Prinzipskizze. Diese Ausführungsform
entspricht in weiten Teilen derjenigen gemäß 5, so daß hinsichtlich der Gemeinsamkeiten
auf die obige Beschreibung Bezug genommen wird. Dabei sind gleiche
bzw. einander entsprechende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen
mit index „8” versehen.
-
Die
Besonderheit der Kupplungsanordnung 28 gemäß 8 besteht darin, daß zusätzlich
zur formschlüssigen Schaltkupplung 418 , 418 eine Synchronisiereinrichtung 51 vorgesehen
ist, die im Kraftfluß zwischen dem Kupplungsausgangsteil 88 und dem Trägerelement 158 des Differentialgetriebes 48 angeordnet ist. Die Synchronisierein heit 51,
die vorliegend in Form einer Reibflächenpaarung an den entsprechenden
Bauteilen 88 , 158 gestaltet
ist, hat die Funktion, vor dem Schließen der Schaltkupplung 418 eine Drehzahlangleichung zwischen
dem Trägerelement 158 und
dem Kupplungsausgangsteil 88 herzustellen.
Die Betätigung der Synchronisiereinheit 51 erfolgt
dabei ebenfalls mittels der Axialverstellvorrichtung 98 über die Druckplatte 108 . Bei Betätigung der Axialverstellvorrichtung
wird die Druckplatte 108 axial
in Richtung Kupplungsausgangsteil 88 bzw.
Lamellenpaket 118 beaufschlagt,
was in 8a erkennbar ist. Dabei kommt
eine Reibfläche 52, die an dem Kupplungsaußenteil 88 oder einem damit verbundenen Bauteil
gebildet ist, mit einer gegenüberliegenden zweiten Reibfläche 53,
die an dem Trägerelement 158 oder
einem damit verbundenen Bauteil gebildet ist, zur Übertragung
eines Drehmoments in Reibkontakt. Auf diese Weise wird die Drehzahl
des Kupplungsausgangsteils 88 an
die Drehzahl des Trägerelements 158 durch
Reibschluß angeglichen. Dieser Zustand ist in 8b gezeigt.
Nachdem zumindest teilweise eine Drehzahlangleichung des Kupplungsausgangsteils 88 an das Trägerelement 158 erfolgt ist, wird bei weiterer Beaufschlagung
des Kupplungsaußenteils 88 mittels
der Axialverstellvorrichtung die formschlüssige Schaltkupplung 418 zur Übertragung eines Drehmoments
zwischen dem Kupplungsausgangsteil 88 und
dem Trägerelement 158 des
Differentialgetriebes 48 geschlossen,
was in 8c gezeigt ist. In diesem Zustand
dreht die Antriebsachse gemeinsam mit dem Kupplungsausgangsteil 88 , so daß durch entsprechendes
Betätigen der Axialverstellvorrichtung 98 die
Reibungskupplung 38 nach Bedarf
betätigt werden kann, um ein gewünschtes Drehmoment
auf die Antriebsachse zu übertragen.
-
Der
Vorteil der vorliegenden Ausführungsform mit Synchronisiereinheit 51 gemäß 8 besteht darin, daß, ausgehend
vom geöffneten Zustand, bei Betätigung der Axialverstellvorrichtung durch
die Synchronisiereinrichtung 51 zunächst ein Reibschluß zwischen
dem Kupplungsausgangsteil 88 und
dem Trägerelement 158 hergestellt
wird. Auf diese Weise werden die Massen des Kupplungsausgangsteils 88 und der damit drehfest verbundenen
Innenlamellen auf die Drehzahl des Trägerelements 158 gebracht, d. h. synchronisiert bzw.
je nach Stellgeschwindigkeit teilsynchronisiert. Im Unterschied
zu den Ausführungsbeispielen gemäß den 5 und 6 werden
hierdurch Geräusch- und Verschleißprobleme beim
darauf folgenden Schaltvorgang der formschlüssigen Schaltkupplung 418 während des Eingriffs des
ersten und zweiten Kupplungsteils stark reduziert. Die Axialverstellvorrichtung
kann, sofern dies technisch gewünscht ist, so eingestellt
werden, daß eine vollständige Synchronisierung
des Kupplungsausgangsteils 88 mit
dem Trägerelement 158 vor dem
Schalten der Schaltkupplung 418 gegeben
ist. Auf diese Weise lassen sich Geräusch- bzw. Verschleißprobleme
nahezu ausschließen. Die Betätigung der Reibungskupplung 38 erfolgt bei den genannten Ausführungsbeispielen
erst nach dem Eingriff der formschlüssigen Schaltkupplung 418 . Dies hat den Vorteil, daß weder
der Synchronisierung noch der Schaltkupplung beim Schalten große
Massenträgheiten entgegenstehen. Somit ist ein Schalten
bei Betriebszuständen mit höheren Differenzdrehzahlen
ohne starke Geräuschentwicklung bei reduziertem Verschleiß möglich.
-
9 zeigt
eine erfindungsgemäße Kupplungsanordnung 29 in einer weiteren Ausführungsform,
die nach dem anhand von 8 erläuterten Prinzip
funktioniert. Insofern wird hinsichtlich des Aufbaus und der Funktionsweise
auf die obige Beschreibung zu 8 Bezug
genommen. Darüberhinaus entspricht die vorliegende Ausführungsform
in weiten Teilen auch derjenigen aus 6, auf deren Beschreibung
insofern ebenfalls Bezug genommen wird. Dabei sind gleiche bzw.
einander entsprechende Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen
mit Index „9” versehen. Im folgenden werden im
wesentlichen die Unterschiede erläutert.
-
Die
Synchronisiereinrichtung 519 umfaßt
bei der Ausführungsform gemäß 9 ein
separates Reibelement 54, das drehfest mit einem der beiden Bauteile 89 , 159 verbunden
ist und gegenüber dem anderen der beiden Bauteile 159 , 89 axial
verschiebbar ist. Das Reibelement 54 ist vorzugsweise in
Form eines Rings mit einer konischen Reibfläche gestaltet. Das
Reibelement 54 sitzt in einer inneren Ausnehmung des Kupplungsausgangsteils 89 ein, wobei es gegenüber einer
Radialfläche des Kupplungsausgangsteils 89 mittels
Federmitteln 479 axial abgestützt ist.
-
10 zeigt
eine erfindungsgemäße Kupplungsanordnung 210 in einer weiteren Ausführungsform
als Prinzipskizze. Diese Ausführungsform entspricht in
weiten Teilen derjenigen gemäß 5,
so daß hinsichtlich der Gemeinsamkeiten auf die obige Beschreibung
Bezug genommen wird. Dabei sind gleiche bzw. einander entspre chende
Bauteile mit gleichen Bezugszeichen mit Index „10” versehen.
-
Die
vorliegende Kupplungsanordnung 210 ist dadurch
gekennzeichnet, daß die formschlüssige Schaltkupplung 4110 zwischen der Stützplatte 1410 und dem Trägerelement 1510 bzw. an einem damit fest verbundenen
Bauteil gebildet ist. Die Stützplatte 1410 ist
drehfest und axial verschieblich mit dem Kupplungsausgangsteil 810 verbunden und ist bei Betätigung
der Axialverstellvorrichtung 910 axial
in Richtung Trägerelement 1510 verschiebbar.
Die formschlüssige Schaltkupplung 4110 ist
vorliegend in Form einer Zahnkupplung mit Längsverzahnung
gestaltet.
-
Bei
geöffneter Reibungskupplung 310 dreht das
Kupplungsausgangsteil 810 gemeinsam
mit dem Kupplungseingangsteil 610 ,
so daß Schleppverluste im Lamellenpaket vermieden werden.
Die Besonderheit der vorliegenden Ausführungsform besteht
darin, daß die formschlüssige Schaltkupplung 4110 und die Reibungskupplung 310 im Vergleich zu den obengenannten
Ausführungsbeispielen seriell aktuiert werden. Die auf
die formschlüssige Schaltkupplung 4110 wirkende
Kraft entspricht der auf das Lamellenpaket der Reibungskupplung 310 einwirkenden Kraft. Diese über
die Axialverstellvorrichtung 910 auf
die Reibungskupplung 310 ausgeübte
Axialkraft wird auf die Stützplatte übertragen,
so daß die Verzahnung der Stützplatte mit der
entsprechenden Gegenverzahnung am Trägerelement 1510 in Verzahnungseingriff gebracht wird.
Dabei summieren sich die axialen Widerstandskräfte aus
der Schaltkupplung 4110 , die Rückstellfederkräfte
der Schaltkupplung sowie der Zahnflankenreibung auf. Diese Komprimierungskraft, welche
auch im Lamellenpaket der Reibungskupplung 310 anliegt,
führt zu einem gewissen Kupplungsmoment in der Reibungskupplung
und somit zu einem Kraftschluß mit dem Gehäuse,
an dem das Tellerrad 710 befestigt
ist. Da der formschlüssigen Schaltkupplung somit die Massenträgheiten
des Kupplungseingangsteils 610 und
auch der Längswelle entgegenstehen, eignet sich die vorliegende
Ausführungsform insbesondere für Einsatzfälle,
in denen nur bei geringen Drehzahldifferenzen ein Schalten gewünscht
ist.
-
11 zeigt
eine erfindungsgemäße Kupplungsanordnung 211 in einer weiteren Ausführungsform,
die hinsichtlich des Aufbaus und Funktionsprinzips der Ausführungsform
nach 10 entspricht. Insofern wird auf die obige Beschreibung
zu 10 Bezug genommen. Darüberhinaus entspricht
die vorliegende Ausführungsform in weiten Teilen auch derjenigen
aus 2, auf deren Beschreibung insofern ebenfalls Bezug
genommen wird. Dabei sind gleiche bzw. einander entsprechende Bauteile
sind mit gleichen Bezugszeichen mit Index „11” versehen.
Im folgenden werden im wesentlichen die Unterschiede erläutert.
-
Bei
der Ausführungsform gemäß 11 ist die
formschlüssige Schaltkupplung 4111 in
Form einer Zahnkupplung mit Stirnverzahnung gestaltet. Zwischen
der Stützplatte 1411 und
dem Trägerelement 1511 sind
zweite Federmittel 4611 wirksam,
welche die Stützplatte 1411 bei
unbetätigter Axialverstellvorrichtung axial in Richtung
Druckplatte 1011 beaufschlagen,
so daß die Schaltkupplung 4111 geöffnet
wird. Die Federmittel 4611 sind über
eine Anlaufscheibe 49 sowie ein Axiallager 4511 drehbar gegenüber der Stützplatte 1411 axial abgestützt. Vorzugsweise
hat die Stützplatte 1411 in
ihrer Stirnseite eine Ausnehmung, in der das Axiallager 4511 und die Anlaufscheibe 49 aufgenommen
sind.
-
Die
Ausführungsform gemäß 12 entspricht
weitestgehend derjenigen gemäß 8,
auf deren Beschreibung hinsichtlich der Gemeinsamkeiten insofern
Bezug genommen wird. Dabei sind gleiche bzw. einander entsprechende
Bauteile mit gleichen Bezugszeichen mit tiefergestellten Indizes
versehen. Die vorliegende Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Kupplungsausgangsteil 812 axial
unverschieblich ist. Die Druckplatte 1012 wirkt über
erste Federmittel 4612 auf eine
Schiebehülse 39 ein, die gegenüber dem
Kupplungsausgangsteil 812 axial
beweglich und drehfest gehalten ist. Die Schiebehülse 39 nimmt
somit die Verstellfunktion wahr, und zwar erstens zum Synchronisieren
der Drehzahl des Kupplungsausgangsteils 812 gegenüber
dem Trägerelement 1512 mittels
der Synchronisiereinheit 5112 , und
zweitens zum drehfesten Verbinden mit dem Trägerelement 1512 mittels der Schaltkupplung 4112 . Der Vorteil der vorliegenden Ausführungsform
besteht darin, daß das Kupplungsausgangsteil 812 axial unverschieblich in der Kupplungsanordnung 212 gehalten werden kann.
-
Alle
der vorstehend genannten Ausführungsformen haben den Vorteil,
daß die über die erfindungsgemäße
Kupplungsanordnung zuschaltbare Antriebsachse durch Öff nen
der Reibungskupplung vom Antriebsstrang abgekoppelt werden kann.
In diesem Zustand drehen die Bauteile des Differentialgetriebes
mit der Antriebsachse lastfrei mit. Das Kupplungseingangsteil und
gegebenenfalls das Kupplungsausgangsteil und sämtliche
im Drehmomentfluß vor der Reibungskupplung liegenden Antriebsteile
sind von der Antriebsachse abgekoppelt, so daß Schleppmomente
und Reibungsverluste vermindert sind. Damit läßt
sich der Kraftstoffverbrauch bei nicht angetriebener sekundärer
Antriebsachse reduzieren.
-
13 zeigt
schematisch eine erfindungsgemäße Antriebsstranganordnung
für ein mehrachsgetriebenes Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen
Kupplungsanordnung gemäß 1.
Von dem Kraftfahrzeug 71 sind die Antriebseinheit 72,
ein erster Antriebsstrang 73 zum Antreiben einer ersten
Antriebsachse 74 und ein zweiter Antriebsstrang 75 zum
Antreiben einer zweiten Antriebsachse 76 erkennbar. Die
Antriebseinheit 72 umfaßt einen Verbrennungsmotor 77,
eine Kupplung 78 sowie ein Schaltgetriebe 79, über
welches Drehmoment in den ersten und den zweiten Antriebsstrang 73, 75 eingeleitet
wird. Es versteht sich, daß die Antriebseinheit auch ein
beliebiger anderer Antrieb sein kann, beispielsweise ein Elektromotor.
Der erste Antriebsstrang 73 umfaßt ein Verteilergetriebe 81,
das Drehmoment auf den ersten Antriebsstrang 73 und den zweiten
Antriebsstrang 75 aufteilt. Das Verteilergetriebe 81 umfaßt
ein Achsdifferential 81, welches das eingeleitete Drehmoment über
die vorderen Seitenwellen 82, 83 auf die zugehörigen
Räder 84, 85 überträgt.
Zur Drehmomenteinleitung in den Differentialkorb des Achsdifferentials 81 ist
ein Ringrad vorgesehen, das von dem Schaltgetriebe 79 drehend
angetrieben wird.
-
Der
zweite Antriebsstrang 75 umfaßt in Reihe folgende
Baugruppen, die miteinander zur Übertragung eines Drehmoments
antriebsverbunden sind: erste Kupplungsmittel 86, einen
ersten Winkeltrieb 87, eine Längsantriebswelle 88,
einen zweiten Winkeltrieb 89, und eine erfindungsgemäße
Kupplungsanordnung 2, die zum Antreiben der zweiten Achse 76 dient.
Es versteht sich, daß die vorstehende Reihenfolge der Baugruppen
nicht zwingend ist. Beispielsweise können die ersten Kupplungsmittel
im Drehmomentfluß prinzipiell auch hinter dem ersten Winkeltrieb
angeordnet sein.
-
Die
Kupplungsmittel 86 sind vorliegend in Form einer formschlüssigen
Schaltkupp lung gestaltet, wobei auch andere Kupplungsformen, wie
beispielsweise eine Reibungskupplung zum Einsatz kommen können.
Die Schaltkupplung umfaßt ein Eingangsteil 91,
das von dem Verteilergetriebe 81 angetrieben wird, sowie
ein Ausgangsteil 92, das gegenüber dem Eingangsteil 91 verbunden
und getrennt werden kann. Das Ausgangsteil 92 ist mit der
Eingangswelle des Winkeltriebs 87 verbunden, um Drehmoment
in den Winkeltrieb 87 zum Antreiben der zweiten Antriebsachse 76 einzuleiten.
Es ist ersichtlich, daß die Eingangswelle des Winkeltriebs 87 koaxial
zur Drehachse C angeordnet ist, um welche auch der Differentialträger
rotiert. Dabei ist die Eingangswelle als Hohlwelle gestaltet und
drehbar auf der Seitenwelle 82 angeordnet. Die Eingangswelle
ist wiederum mit einem Tellerrad drehfest verbunden, welches mit
einem Kegelrad in Verzahnungseingriff ist, um die Längsantriebswelle 88 drehend
anzutreiben. Die Eingangswelle des ersten Winkeltriebs 87 ist
mittels erster und zweiter Lagermittel 93, 93' um die
Drehachse C drehbar gelagert. Die Lagermittel 93, 93' sind
vorzugweise in Form von Wälzlagern gestaltet, wobei andere
Lagerformen, wie Gleitlager, nicht ausgeschlossen sind. Es versteht
sich, daß der Winkeltrieb 87, welcher auch als ”Power
Take-Off Unit” (PTU) bezeichnet wird, auch auf einer zur
ersten Antriebsachse 74 parallelen Drehachse angeordnet
sein könnte.
-
Die
Längsantriebswelle 88, die hier nur schematisch
dargestellt ist, ist vorzugsweise in Form einer mehrteiligen Welle
gestaltet, die einen ersten Wellenabschnitt 56 und einen
hiermit drehfest verbundenen zweiten Wellenabschnitt 94 aufweist.
Je nach Länge der Längsantriebswelle 88 können
ein hier nicht gezeigtes Zwischengelenk und ein Zwischenlager vorgesehen
werden. Es ist ersichtlich, daß der vordere Wellenabschnitt 56 mittels
zweier Lagermittel 95, 95' drehbar gelagert ist,
und daß der hintere Wellenabschnitt 94 mittels
weiterer Lagermittel 96, 96' um eine Drehachse
D drehbar gelagert ist.
-
Der
zweite Winkeltrieb 89 umfaßt ein Antriebsritzel
sowie ein hiermit kämmendes Tellerrad 7 als Abtrieb.
Das Tellerrad 7 ist drehfest mit dem Kupplungseingangsteil 6 der
Kupplungsanordnung 2 verbunden. Das Kupplungseingangsteil 6 bzw.
das damit verbundene Gehäuse 20 ist mittels Lagermitteln 97, 97' um
die Drehachse A drehbar gelagert ist. Auch hier gilt, daß die
Lagermittel 97, 97' vorzugsweise in Form von Wälzlagern
gestaltet sind, wobei auch andere Lagermittel wie Gleitlager in
Frage kommen können.
-
Die
Besonderheit der erfindungsgemäßen Antriebsstranganordnung
liegt darin, daß mittels der Kupplungsmittel 86 und
der Kupplungsanordnung 2 der vordere Winkeltrieb 87,
die Längsantriebswelle 88 und der hintere Winkeltrieb 89 bei
geöffneten Kupplungen 86, 3 abgeschaltet
werden können. In diesem deaktivierten Zustand stehen die
genannten Baugruppen sowie die zugehörigen Bauteile still,
so daß Verlustleistungen aufgrund von Schleppmomenten und
Reibung vermindert sind. Ein Stillstehen der beim Antrieb drehenden
Bauteile bewirkt vor allem auch, daß die zugehörigen
Lager stillstehen, in denen die Bauteile drehbar gelagert sind.
Dies wiederum bewirkt insgesamt einen reduzierten Kraftstoffverbrauch
für die Fahrzustände, in denen lediglich die erste
Antriebsachse 74 angetrieben wird und die zweite Antriebsachse 76 drehmomentfrei
mitläuft.
-
Die
Kupplungsanordnung 2 entspricht vom Aufbau her der Ausführungsform
gemäß 1, bzw. den 2 bis 4,
bei der das Kupplungsausgangsteil 8 unmittelbar mit dem
Eingangsteil 15 des Differentialgetriebes 3 fest
verbunden ist. Es versteht sich jedoch von selbst, daß auch
jede andere der Ausführungsformen gemäß den 5 bis 12 anstelle
der vorliegenden Kupplungsanordnung eingesetzt werden könnte.
-
- 2
- Kupplungsanordnung
- 3
- Reibungskupplung
- 4
- Differentialgetriebe
- 5
-
- 6
- Kupplungseingangsteil
- 7
- Tellerrad
- 8
- Kupplungsausgangsteil
- 9
- Axialverstellvorrichtung
- 10
- Druckplatte
- 11
- Lamellenpaket
- 12
- Außenlamelle
- 13
- Innenlamellen
- 14
- Stützplatte
- 15
- Eingangselement/Trägerelement
- 16
- Seitenwellenrad
- 17
- Differentialrad
- 18
- Zapfen
- 19
- Längsverzahnung
- 20
- Gehäuse
- 22
- Stützscheibe
- 23
- Stellscheibe
- 24
- Kugelrille
- 25
- Kugelrille
- 26
- Käfig
- 27
- Axiallager
- 28
- Druckscheibe
- 29
- Druckelement
- 30
- Federmittel
- 32
- erstes
Gehäuseteil
- 33
- zweites
Gehäuseteil
- 34
- Anlaufscheibe
- 35
- Anlaufscheibe
- 36
- Radialabschnitt
- 37
- Hülsenabschnitt
- 38
- Wälzlager
- 39
- Schiebehülse
- 41
- Schaltkupplung
- 42
- erstes
Kupplungsteil
- 43
- zweites
Kupplungsteil
- 44
- Druckplatte
- 45
- Axiallager
- 46
- Federmittel
- 47
- Federmittel
- 48
- Axiallager
- 49
- Anlaufscheibe
- 51
- Synchronisiereinheit
- 52
- erste
Reibfläche
- 53
- zweite
Reibfläche
- 54
- Reibelement
- 55
- Ausnehmung
- 56
- erster
Wellenabschnitt
- 61
- Zwischenwelle
- 62
- Lagermittel
- 63
- Lagermittel
- 64
- Getriebegehäuse
- 65
- Längsverzahnung
- 66
- Wälzlager
- 67
- Wälzlager
- 68
- Dichtmittel
- 69
- Dichtmittel
- 71
- Kraftfahrzeug
- 72
- Antriebseinheit
- 73
- erster
Antriebsstrang
- 74
- erste
Antriebsachse
- 75
- zweiter
Antriebsstrang
- 76
- zweite
Antriebsachse
- 77
- Verbrennungsmotor
- 78
- Kupplung
- 79
- Schaltgetriebe
- 81
- Achsdifferential
- 82
- Seitenwelle
- 83
- Seitenwelle
- 84
- Rad
- 85
- Rad
- 86
- Kupplungsmittel
- 87
- erster
Winkeltrieb
- 88
- Längsantriebswelle
- 89
- zweiter
Winkeltrieb
- 91
- Eingangsteil
- 92
- Ausgangsteil
- 93
- Lagermittel
- 94
- zweiter
Wellenabschnitt
- 95
- Lagermittel
- 96
- Lagermittel
- 97
- Lagermittel
- A
- Drehachse
- B
- Achse
- C
- Drehachse
- Y0
- Fahrzeugmittelebene
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-