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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Reingases,
das insbesondere für eine Dichtheitsprüfung an
einem mit einem Prüfgas druckbeaufschlagten Bauteil vorgesehen
ist, insbesondere ein Verfahren zur Herstellung von reinem Stickstoff, Sauerstoff,
Argon oder Kohlendioxid, die frei von weiteren Gasen, insbesondere
Edelgasen, wie z. B. Helium sind. Die Erfindung betrifft auch Verwendungen des
Reingases. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine edelgasfreie,
insbesondere heliumfreie Gaszusammensetzung und deren Verwendung.
Die Erfindung betrifft des Weiteren Verfahren zur Dichtheitsprüfung
an einem mit einem Prüfgas druckbeaufschlagten Bauteil,
wie z. B. ein Verfahren zur Dichtheitsprüfung mit einer
Lokalisierung von Leckagen innerhalb einer begehbaren Prüfkammer,
die mit edelgasfreier Luft geflutet ist. Die Erfindung betrifft insbesondere
die Beaufschlagung von Behältern, z. B. von einem Vakuumgefäß eines
Teilchenbeschleunigers, mit einem edelgasfreien Reingas mit leichtem Überdruck,
um zu verhindern, dass atmosphärisches Edelgas in das Gefäß einströmen
kann.
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Die
Prüfung der Dichtheit von Bauteilen, wie zum Beispiel Behältern,
Rezipienten, Reaktoren oder dergleichen, stellt in der Vakuumtechnik
und bei weiteren Techniken, zum Beispiel der Reinstraumtechnik,
der Konstruktion von Flüssigkeitsbehältern, eine wichtige
Aufgabe dar. Häufig wird zur Dichtheitsprüfung
die Spülgasmethode angewendet, bei der z. B. eine innere
Oberfläche des Bauteils mit einem Prüfgas beaufschlagt
und eine entgegengesetzte, äußere Oberfläche
des Bauteils in einem lokal begrenzten Gasraum mit einem Spülgas
ge spült wird. Wenn das Bauteil undicht ist, kann das Prüfgas
in das Spülgas durchtreten und in diesem mit einem Massenspektrometer
nachgewiesen werden. Anwendungen der Spülgasmethode sind
zum Beispiel in
DE 2 009 197 (Prüfung
von Kraftstofftanks),
DE
24 137 070 C2 (Prüfung von Bauteilen mit Fügestellen)
und in
DE 10 2006
016 747 A1 (Leckprüfung in der Vakuumtechnik)
beschrieben. Als Prüfgas (oder: Leckgas, Testgas) wird
typischerweise Helium, während das Spülgas ein
technisches Gas oder Gasgemisch, wie zum Beispiel technischen Stickstoff,
oder Luft umfasst.
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Die
Empfindlichkeit der Spülgasmethode, insbesondere die Nachweisgrenze
und/oder die Nachweisgeschwindigkeit, hängt von der Reinheit des
Spülgases ab. Wenn das Spülgas als solches Spuren
des Prüfgases enthält, so wird dadurch die Detektion
des durch ein Leck eintretenden Prüfgases erschwert. Für
eine hohe Nachweisempfindlichkeit besteht daher ein Interesse an
einem Spülgas mit einem möglichst geringen Prüfgasanteil,
insbesondere an Stickstoff mit einem verschwindenden Heliumanteil.
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Für
die Herstellung von chemisch reinem Stickstoff sind verschiedene
chemische Reaktionen, wie zum Beispiel die Umsetzung von Ammoniumnitrit bekannt,
die aufgrund der Kosten und Ausbeute jedoch nicht für die
Bereitstellung von Spülgas mit einer in der Praxis erforderlichen
Menge geeignet sind. Des Weiteren kann Stickstoff durch die Fraktionierung
von Flüssiger Luft (Luftzerlegung) hergestellt werden.
Einzelheiten der Luftzerlegung werden unten unter Bezug auf 7 erläutert.
Nachteilig ist jedoch, dass das durch Luftzerlegung erhaltene Stickstoffgas
noch Helium enthält. Selbst kommerziell verfügbare
Reinstgase, wie zum Beispiel ”Stickstoff 7.0” (Hersteller:
Linde AG, Deutschland) ist nicht frei von Helium und daher für
Hochempfindlichkeits-Dichtheitsprüfungen nur be schränkt
geeignet. In der Praxis hat sich gezeigt, dass bei Verwendung von
herkömmlichen technischen Gasen zum Nachweis der Dichtheit
von Bauteilen diese mit Helium verunreinigt sind, so dass die Empfindlichkeit
herkömmlicher Tests begrenzt ist.
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Erst
die Herstellung von reinen Gasen für die Elektroindustrie
erlaubte, den Anteil von flüchtigen Gasen zu reduzieren.
So wird in
DE 196
40 711 A1 ein Verfahren beschrieben, das erlaubt, den Anteil von
flüchtigen Gasen im Stickstoff in den ppb-Bereich zu reduzieren.
In
DE 693 12 843 T2 wird
ein Verfahren zur Bereitstellung von technischem Stickstoff mit Verunreinigungen
in der Großenordnung von 100 ppb beschrieben. Zwar erlauben
diese Verfahren eine Reduzierung des Restanteiles an flüchtigen
Gasen, wobei jedoch der verbleibende Anteil von flüchtigen
Gasen für eine Verwendung als Spülgas bei einer
Präzisionsdichtheitsprüfung zu hoch ist.
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Von J.
H. Robertson („J. Sci. Instrum.", Band 40, 1963,
S. 506) wurde ein Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem
Stickstoff vorgeschlagen, flüssigen Stickstoff lokal zu
verdampfen und den dabei freigesetzten Stickstoff der jeweiligen
Anwendung, wie zum Beispiel der Spülung bei Tieftemperatur-Rontgenbeugungsexperimenten
zuzuführen. Auch bei diesem Verfahren besteht der Nachteil, dass
der verdampfte Stickstoff zwar wasserfrei ist, jedoch noch Verunreinigungen
von Helium enthält. Der Heliumgehalt entspricht nahezu
dem Heliumgehalt der atmosphärischen Luft. Somit ist auch
der wasserfreie Stickstoff für Hochempfindlichkeits-Dichtheitsprüfungen
nur beschränkt geeignet.
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Da
die bisher verwendeten, technisch hergestellten Spülgase
verunreinigt sind und z. B. die Verunreinigung an Helium in Stickstoff
etwa der der Luft (ca. 5 ppm) entsprechend groß ist, liegt
die Empfindlichkeit herkömmlicher Dichtheitsprüfungen
bei ungefähr 5·10–7 Pa·l/s.
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Für
praktische Anwendungen in der Vakuumtechnik oder bei anderen Aufgaben
der Dichtheitsprüfung, insbesondere bei großvolumigen
Bauteilen besteht ein Bedarf an extrem reinen Spülgasen,
welche die Bestimmung der Dichtheit eines Bauteiles mit einer Empfindlichkeit
von bis zu 10–13 Pa·l/s
erlauben.
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Bei
besonders großen Bauteilen, wie zum Beispiel dem Plasmagefäß eines
Kernfusionsexperiments, einem Reinstraum oder einem Schiffskörper, besteht
ein Interesse, den lokalen Gasraum (Prüfkammer) so zu gestalten,
dass er von einer Person betreten werden kann. Dies ermöglicht
eine gezielte und schnelle Lokalisierung von Lecks im Behälter, setzt
jedoch voraus, dass als Spülgas ein atembares, physiologisches
Gas verwendet wird. Da für die herkömmliche Dichtheitsprüfung
mit begehbaren Prüfkammern lediglich Luft mit dem natürlich
gegebenen Heliumanteil als Spülgas verfügbar war,
sind die Nachweisgrenzen der Dichtheitsprüfung bisher auf relativ
hohe Werte (siehe oben) beschränkt.
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Eine
weitere bekannte Technik der Dichtheitsprüfung ist die
Vakuummethode, bei der zum Beispiel auf der inneren Oberfläche
des zu prüfenden Bauteils ein Hochvakuum erzeugt und die äußere Oberfläche
mit einem Prüfgas beaufschlagt wird. Der Durchtritt des
Prüfgases in das innere Vakuum kann zum Beispiel mit einem
Massenspektrometer nachgewiesen werden. Mit der Vakuummethode kann zwar
eine erheblich höhere Leckrate von 10–13 Pa·m3/s erzielt werden. Die Vakuummethode hat
jedoch den wesentlichen Nachteil, dass das Bauteil evakuierbar sein
muss. So können dünnwandige Bauteile mit der Vakuummethode
nicht untersucht werden. Des Weiteren können mit der Vakuummethode
Lecks nicht oder nur beschränkt lokalisiert werden.
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Die
oben genannten Beschränkungen bei der Herstellung eines
von einem Prüfgas freien Spülgases sind nicht
auf die Kombination von Stickstoff als Spülgas mit Helium
als Prüfgas, sondern in Abhängigkeit von der konkreten
Anwendung einer Dichtheitsprüfung auch mit anderen Gaskombinationen
gegeben.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
eines Reingases bereitzustellen, das als Spülgas geeignet
ist und erlaubt, die Nachteile und Beschränkungen der herkömmlichen
Techniken zu überwinden. Die Aufgabe der Erfindung ist
es auch, eine entsprechend verbesserte Vorrichtung zur Herstellung
eines Reingases bereitzustellen. Die Aufgabe der Erfindung ist es
ferner, ein verbessertes Reingas bereitzustellen, das insbesondere
die Anwendung der Spülgasmethode mit einer verbesserten
Nachweisempfindlichkeit ermöglicht. Die Aufgabe der Erfindung
ist es auch, ein verbessertes Verfahren zur Dichtheitsprüfung
bereitzustellen, mit dem die Nachteile der herkömmlichen Technik
vermieden werden und das sich durch eine erheblich verbesserte Nachweisgrenze
auszeichnen. Mit der Erfindung sollen insbesondere gattungsgemäße Überdruckverfahren
zur Erkennung bzw. Bewertung von Leckagen derart weitergebildet
werden, dass selbst kleinste Konzentrationen eines Prüfgases,
z. B. Helium, durch einen modifizierten Lecksucher mit bis zu 10–13 Pa·m3/s
ermittelt werden können.
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Diese
Aufgaben werden mit den Verfahren, der Vorrichtung und der Gaszusammensetzung
mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen und Anwendungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Gemäß einem
ersten Gesichtspunkt basiert die Erfindung auf der allgemeinen technischen
Lehre, ein Reingas aus einem Gas gemisch, welches das Reingas und
mindestens ein Fremdgas enthält, zu gewinnen, indem das
Gasgemisch verflüssigt, eine Flüssigkeitsmenge
aus einem Volumenbereich des verflüssigten Gasgemisches
entnommen und die entnommene Flüssigkeitsmenge entspannt
wird. Bei der Entnahme strömt das angereicherte Reingas
aus dem Volumenbereich über eine Leitungseinrichtung ab,
wobei an der Leitungseinrichtung eine Fremdgasbarriere gebildet
wird, durch die Fremdgas in dem verflüssigten Gasgemisch
von einer Mündung der Leitungseinrichtung weggeleitet wird.
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Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt basiert die Erfindung auf der allgemeinen
technischen Lehre, eine Vorrichtung zur Herstellung eines Reingases
bereitzustellen, die eine Gasgemischquelle zur Bereitstellung des
verflüssigten Gasgemisches, welches das Reingas und mindestens
ein Fremdgas enthält, eine Gastrenneinrichtung zur Aufnahme
des verflüssigten Gasgemisches und zur Trennung des Reingases
aus dem verflüssigten Gasgemisch, und eine Leitungseinrichtung
zur Entnahme des Reingases aus der Gastrenneinrichtung umfasst,
wobei die Leitungseinrichtung mit einer Fremdgasbarriere ausgestattet
ist, mit der eine Mündung der Leitungseinrichtung von aufsteigendem
Fremdgas in dem verflüssigten Gasgemisch abschirmbar ist.
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Der
Erfinder hat festgestellt, dass im verflüssigten Gasgemisch
die Verunreinigung mit einem Fremdgas nicht homogen verteilt, sondern
eine Konzentrationsverteilung des Fremdgases gegeben ist, wobei
die Konzentrationsverteilung innerhalb des Gasgemisches von der
Dichte des Trägergases beeinflusst wird. Dies gilt im Besonderen
für Helium innerhalb der verflüssigten Fraktion
von Stickstoff. Durch die Entnahme der Flüssigkeitsmenge
aus dem Volumen, insbesondere aus einem Bereich mit maximalem Abstand
von der Oberfläche des verflüs sigten Gasgemisches,
wie zum Beispiel aus einem Bereich am Boden eines Behälters,
in dem das verflüssigte Gasgemisch aufgenommen ist, kann
das Reingas mit einem verminderten Anteil des Fremdgases, d. h. Reingas
mit der höchsten Reinheit, gewonnen werden.
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Die
Sammlung des Fremdgases im Oberflächenbereich des verflüssigten
Gasgemisches kann auf verschiedenen Mechanismen, z. B. aufgrund
unterschiedlicher Siedepunkte der Gase, aufgrund von Temperaturunterschieden
oder aufgrund von Wechselwirkungen der Atome im Gasgemisch, beruhen. Welcher
der Mechanismen realisiert wird, hängt von den chemischen,
physikalischen und thermodynamischen Eigenschaften der im Gasgemisch
enthaltenen Gase ab. Wenn ein Gasgemisch zum Beispiel als Reingas
Stickstoff und als Fremdgas Helium enthält, wirken zwischen
den Stickstoffatomen und Heliumatomen nur sehr geringe Dipolkräfte.
Dies liegt darin begründet, dass Heliumatome gegenüber
den Stickstoffatomen fast gänzlich unpolar sind. Im Ergebnis
bedeutet dies, dass bei Prozessen zur Abtrennung von Helium hauptsächlich
thermodynamische Prozesse von Bedeutung sind.
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Es
konnte vom Erfinder zudem nachgewiesen werden, dass bei einer Abscheidung
von Helium in einer Säule aus verflüssigtem Stickstoff,
wobei die verdampfte Fraktion auf Raumtemperatur erwärmt wird,
im wärmsten Teil der Säule Helium stärker
angereichert wird. Dieses liegt darin begründet, dass die
mittlere Geschwindigkeit der Heliumatome bei Raumtemperatur wesentlich
höher ist als bei der Temperatur des flüssigen
Stickstoffs
Durch den Unterschied der
mittleren Geschwindigkeit kommt es zu einer ungleichmäßigen
Verteilung von Heliumatomen innerhalb einer der Säule.
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Des
Weiteren kann durch die erfindungsgemäße Bildung
einer Fremdgasbarriere vorteilhafterweise der Anteil des Fremdgases
in dem Reingas, das aus dem Volumenbereich des verflüssigten
Gasgemisches aufgenommen wird, erheblich weiter vermindert werden.
Die Fremdgasbarriere bewirkt, dass die Leitungseinrichtung zur Entnahme
des Reingases von aufsteigendem Fremdgas im verflüssigten Gasgemisch
abgeschirmt wird. Beispielsweise besteht bei der Trennung von Helium
aus Stickstoff ein Helium-Partialdruckgleichgewicht zwischen der
flüssigen Phase (verflüssigtes Gasgemisch) und
einer über dieser befindlichen gasförmigen Phase.
Aufgrund dieses Partialdruckgleichgewichtes ist in der flüssigen
Phase Helium gebunden, das bei Reduzierung des Partialdrucks in
der gasförmigen Phase über dem verflüssigten
Gasgemisch in die gasförmige Phase diffundiert. Das Helium
steigt im verflüssigten Gasgemisch auf. Durch die Fremdgasbarriere wird
ein Eindringen des aufsteigenden Heliums in die Leitungseinrichtung
verhindert.
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Gemäß dem
ersten Gesichtpunkt ist erfindungsgemäß insbesondere
vorgesehen, aus einem Gasgemisch mit Verunreinigungen, welches das Reingas
und mindestens ein Fremdgas enthält, ein Prüfgas
zu gewinnen, indem das Gasgemisch verflüssigt, eine bestimmte
Flüssigkeitsmenge aus einem Volumenbereich des verflüssigten
Gasgemisches entnommen und die entnommen Flüssigkeitsmenge
entspannt wird.
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Zur
Generierung eines extrem reinen Spülgasgases kann die gereinigte
Fraktion erneut verflüssigt und entspannt, insbesondere
dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem
ersten Gesichtpunkt unterzogen werden. Dieser Verfahrensschritt
kann mehrfach wiederholt werden, bis sämtliche flüchtigen Verunreinigungen
abgeschieden sind.
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Um
zu verhindern, dass bei einer gekoppelten verfahrentechnischen Anlage
in die abgeschiedene reine Fraktion erneute flüchtige Verunreinigungen durch
den Partialdruckunterschied einströmen, sind diese vorzugsweise
mechanisch oder durch Fremdgasbarrieren voneinander entkoppelt.
Zum Beispiel strömt die reine Fraktion über eine
Leitungseinrichtung ab, wobei an der Leitungseinrichtung eine Fremdgasbarriere
gebildet wird, durch die verhindert wird, dass die bereits im ersten
Prozessschritt abgeschiedene flüchtige Verunreinigungen
nicht in die reine Fraktion einströmen können.
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Des
Weiteren besteht die Möglichkeit, die bei den einzelnen
Verfahrenschritten abgeschiedenen flüchtigen Verunreinigungen
geregelt abzuführen. Eine Möglichkeit der gezielten
Abführung von flüchtigen Verunreinigungen stellt
das in
DE 767216 beschriebene
Verfahren dar, bei dem die mit Helium und Neon angereicherte Fraktion
im oberen Teil eines Verdampferkondensators gesammelt wird, um diese
gezielt abzuführen. Um zu verhindern, dass bereits abgeschiedenes
Helium erneut in der flüssigen Fraktion eindiffundiert,
ist eine Fremdgasbarriere vorgesehen, über die die unreine
Fraktion geregelt abströmt.
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Des
Weiteren ist zur optimalen Abscheidung von flüchtigen Gasen
vorzugsweise vorgesehen, dass stetig ein gewisser Anteil des verflüssigten
Gases entspannt und abgeschieden wird. Dieser Anteil sollte pro
Verfahrensschritt vorzugsweise mindestens 1 des stetig erzeugten
flüssigen Volumenstroms sein. Vorzugsweise kann dieser
innerhalb einer Säule entweichen. Zum Beispiel bewirkt
eine zylindrische Säule mit einem Entweichungsvolumen von
1/1000, dass die Verunreinigungen in der verflüssigten
Fraktion um den Faktor 1000 reduziert werden kann. Dies liegt darin
begründet, dass der Anteil der flüchtigen Anteile
in der Gasfraktion und der verflüssigten Fraktion als gleich
groß zu betrachten ist. Zum Beispiel wird bei einer verflüssigten
Fraktion, deren Restanteil von Helium 1 ppm beträgt, bei
einem Entweichungsvolumen von 1000 Litern der He-Anteil in einem
Liter Flüssigkeit auf 1 ppb reduziert.
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Vorteilhafterweise
bestehen verschiedene Möglichkeiten, die Fremdgasbarriere
an der Leitungseinrichtung zu bilden. Gemäß einer
ersten Variante besteht die Fremdgasbarriere aus einem verjüngten
Rohr, das von einer Heizvorrichtung umschlossen ist. Durch die Heizvorrichtung
wird ein Teil des flüssigen Stickstoffs verdampft, so dass
durch aufsteigende Blasen die Flüssige Fraktion von Helium
gereinigt wird. Gemäß einer zweiten Variante kann
ein Siphonrohr verwendet werden, um ein Einströmen des
Fremdgases in die Leitungseinrichtung zu verhindern. Vorteilhafterweise
ermöglicht das Siphonrohr eine besonders effektive Abschirmung
des aufsteigenden Fremdgases. Gemäß einer dritten
Variante kann an einer Eintrittsöffnung (Mündung)
der Leitungseinrichtung zur Entnahme des Reingases eine Mündungshaube
vorgesehen sein. In diesem Fall ergeben sich Vorteile aus dem besonders
kompakten Aufbau der Fremdgasbarriere. Gemäß einer vierten
Variante wird die Fremdgasbarriere durch eine kugelschalenförmige
Mündungsabdeckung mit mindestens einer Kanüle
gebildet, die insbesondere für eine Ableitung von Gasperlen
des Fremdgases Vorteile hat. Schließlich kann als Leitungseinrichtung ein
mehrwandiges Hebersystem vorgesehen sein, in dem das Fremdgas von
der Mündung der Leitungseinrichtung weggeleitet wird.
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Außerdem
bestehen verschiedene Möglichkeiten der Erzeugung eines
extrem reinen Gases beim Verbraucher. Es existieren zum Beispiel
verschiedene Varianten von Vorrichtungen zur Erzeugung von reinen
oder extrem reinen Gasen. Gemäß einer Variante
kann z. B. eine Verjüngung die von einer Heizvorrichtung
umfasst wird verwendet werden, um ein Einströmen des Fremdgases
in die Leitungseinrichtung zu verhindern (1A). Vor teilhafterweise
ermöglicht des Weiteren ein Siphonrohr (2) eine
besonders effektive Abschirmung des aufsteigenden Fremdgases.
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Gemäß einer
weiteren Variante wird die Fremdgasbarriere durch eine Mündungsabdeckung mit
mehreren Kanülen gebildet, die insbesondere für eine
Ableitung von Gasperlen des Fremdgases Vorteile hat (3).
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Weitere
Möglichkeiten ergeben sich z. B. durch eine Gastrennvorrichtung,
durch die die flüchtigen Verunreinigungen vom Spülgas
abgetrennt werden können (4A) sowie
der Einleitung eines unreinen Gases unter Druck in einem unterkühlten Verflüssiger
(4B).
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung zeichnet
sich durch die Aufnahme des angereicherten und aus dem verflüssigtem
Gasgemisch entnommenen Reingases in einem geschlossenen Reingasreservoir
aus, das von dem verflüssigten Gasgemisch durch einen Partialdrucktrenner
getrennt ist. Vorteilhafterweise wird dadurch verhindert, dass ein
stetiger Fremdgas-Partialdruckausgleich zwischen dem verflüssigten
Gasgemisch und dem Reingasreservoir auftritt.
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Der
Begriff ”Gasgemisch” bezieht sich allgemein auf
eine Mischung verschiedener Gase, indem eine erste Komponente das
zu gewinnende Reingas und mindestens eine weitere Komponente das
von dem Reingas zu trennende Fremdgas darstellen. Besonders bevorzugt
umfasst das Gasgemisch verflüssigte Luft oder eine stickstoffhaltige
Fraktion verflüssigter Luft, wie zum Beispiel edelgashaltiges
Stickstoffgas. Der Begriff ”Stickstoffgas” bezieht
sich allgemein auf eine Gaszusammensetzung, die Stickstoff enthält,
oder chemisch reinen Stickstoff. Vorteilhafterweise können
aus luft- oder edelgashaltigem Stickstoff gas die Reingase Stickstoff,
Sauerstoff oder Argon gewonnen werden. Die Begriffe ”Stickstoff”, ”Sauerstoff” und ”Argon” beziehen
sich auf die jeweils chemisch reinen Stoffe. Vorteilhafterweise
haben sich diese Reingase bereits bei den herkömmlichen Techniken
in Zusammensetzung mit weiteren Edelgasen als geeignete Spülgase
erwiesen. Das vom Reingas getrennte Fremdgas umfasst vorzugsweise Helium.
Der Erfinder hat festgestellt, dass die Trennung des Heliums von
anderen Gasen im verflüssigten Gasgemisch besonders effektiv
erfolgt.
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Vorteilhafterweise
kann das extrem reine Gas mit hoher Ausbeute und Geschwindigkeit
aus dem Volumen, vorzugsweise aus dem bodennahen Volumen der verflüssigten
Anteile der Luft oder einer verflüssigten edelgashaltigen
Gasgemisches gewonnen werden. Von Vorteil ist bei der Erzeugung
von extrem reinen Gasen, dass die abgeschiedene unreine Fraktion
z. B. als Kalibriergas verwendet werden kann. Insbesondere für
die Kalibrierung von Messsystemen nach der Spülgas-Methode.
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Des
Weiteren besteht bei der Abscheidung von Gasfraktionen mit starken
Verunreinigungen die Möglichkeit der Aufbereitung dieser
Fraktion als Prüfgas.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
das Reingas mit einem Fremdgasanteil hergestellt, der kleiner als
1 ppb, insbesondere kleiner als 10 ppt ist. Vorteilhafterweise ermöglicht
die Erfindung die Bereitstellung von Gasen oder Gasgemischen zur
Dichtheitsprüfung, deren Prüfgasgehalt, insbesondere
Heliumgehalt unterhalb der messtechnischen Nachweisgrenze liegen.
Diese beträgt gesichert zurzeit 10 ppt. Werden diese von
Helium befreiten Gase oder von Helium befreiten Gasgemische zur
Bestimmung der Dichtheit verwendet, wird die Nachweisbarkeit von
Leckagen in Prüflingen deutlich verbessert, so dass die
Dichtheit eines Prüf lings mit kleiner 10–11 Pa·m3/s nachweisbar ist. Erwähnt seien
des Weiteren Messverfahren zur Bestimmung der He-Permeation. Durch
die Verwendung von Helium befreiten Gasen oder Gasgemischen werden
diese Messverfahren zur Bestimmung der Permeation ebenfalls deutlich
empfindlicher.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst
das angereicherte Reingas eine Gaszusammensetzung aus Stickstoff und
Sauerstoff. Die Gaszusammensetzung ist frei von Edelgasen, insbesondere
frei von Helium. Zur Herstellung der edelgasfreien Gaszusammensetzung
werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Stickstoff
und Sauerstoff als edelgasfreie Gase, insbesondere mit einem Edelgasgehalt
unterhalb von 10 ppt, hergestellt und miteinander vermengt. Besonders
bevorzugt wird die edelgasfreie Gaszusammensetzung als physiologisches
Gas gebildet. Mit dem Begriff ”physiologisches Gas” wird
ein von einem Menschen atembares Gas bezeichnet. Das physiologische
Gas ist insbesondere geeignet, von einem Menschen (z. B. Lecksucher,
Operator) ohne Beeinträchtigung der Gesundheit mindestens
eine Stunde eingeatmet zu werden. Das physiologische Gas, das erfindungsgemäß edelgasfrei
bereitgestellt wird, hat den besonderen Vorteil, zur Spülung
eines derart großen Gasraums geeignet zu sein, dass eine
Person den Gasraum betreten kann. Die Person kann im Gasraum an
dem zu untersuchenden Bauteil gezielt nach Lecks suchen und somit
schnell Lecks selbst bei ausgedehnten Bauteilen lokalisieren.
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Vorteilhafterweise
kann dem erfindungsgemäß hergestellten Reingas,
insbesondere der edelgasfreien Gaszusammensetzung ein edelgasfreies Diffusionsmoderatorgas
zugesetzt werden. Das Diffusionsmoderatorgas ist geeignet, die Diffusionsgeschwindigkeit
eines Prüfgases, wie zum Beispiel von Helium, in dem Gasraum
zu vermindern. Als edelgasfreies Diffusionsmo deratorgas wird vorzugsweise Kohlendioxid,
Wasserstoff und/oder Wasserdampf verwendet.
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Die
Aufnahme des angereicherten Reingases in einem Reingasreservoir
erfolgt gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung derart, dass eine Flüssigkeitsmenge des angereicherten Reingases
im flüssigen Zustand aus einem Volumenbereich des verflüssigten
Gasgemisches entnommen und im flüssigen oder gasförmigen
Zustand in das Reingasreservoir überführt wird.
Wenn das verflüssigte Gasgemisch in einem thermisch isolierten
Tank der Gastrenneinrichtung bereitgestellt wird, erfolgt die Entnahme
der Flüssigkeitsmenge vorzugsweise unter Verwendung einer
Flüssigkeitsleitung, die sich in einem Bodenbereich des
Tanks öffnet und mit dem Reingasreservoir verbunden ist.
Vorteilhafterweise weist das verflüssigte Gasgemisch im
Bodenbereich den maximalen hydrostatischen Druck im Tank auf, so
dass im Bodenbereich die Anreicherung des Reingases maximal ist.
Die vom Bodenbereich entnommene Flüssigkeit hat den geringsten
Anteil von flüchtigen Verunreinigungen.
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In
die Flüssigkeitsleitung vom Tank zum Reingasreservoir kann
erfindungsgemäß mindestens eine Trenneinrichtung
integriert sein, die zur Abführung von ggf. noch vorhandenen
Spuren des Fremdgases im Reingas eingerichtet ist. Vorteilhafterweise kann
der Fremdgasgehalt mit der Trenneinrichtung noch vermindert werden.
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Gemäß weiteren
vorteilhaften Varianten der Erfindung kann die Gastrenneinrichtung
und das in dieser angeordnete verflüssigte Gasgemisch mit
einer Kühleinrichtung gekühlt werden. Des Weiteren kann
das verflüssigte Gasgemisch in Tropfenform in die Gastrenneinrichtung
eingeführt werden, wobei vorzugsweise ein Flüssigkeitsverteiler
verwendet wird. Ferner kann in der Leitungseinrichtung ein Oberflächenkühler
vorgesehen sein, mit dem vorteilhafterweise aus dem Reingas Restgasspuren
abgetrennt werden.
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Das
Reingasreservoir kann vorteilhafterweise durch verschiedene Behältertypen
gebildet werden. Beispielsweise kann gemäß einer
Variante das Reingasreservoir ein gasdichtes Gasgefäß,
wie zum Beispiel eine Druckgasflasche umfassen. Das Gasgefäß hat
Vorteile für den Transport des Reingases zum Ort der Anwendung
zum Beispiel als Spülgas. Gemäß einer
weiteren Variante kann das Reingasreservoir ein Dewar-Gefäß umfassen,
das vorzugsweise zur Aufnahme des Reingases im flüssigen
oder festen Zustand vorgesehen ist. Das Gasgefäß weist vorzugsweise
diffusionsgeschützte Sperrglieder (Ventil, Absperrhahn)
auf. Vorteilhafterweise kann damit das Reingas im Gasgefäß vor
einer Diffusion von Fremdgas aus der Umgebung des Gasgefäßes geschützt
werden. Es wird insbesondere eine Diffusion von Helium in das Gasgefäß vermieden.
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Zur
Aufnahme des hochreinen Stickstoffes erfolgt eine Reinigung des
Reingasreservoirs, so dass der Anteil von hochflüchtigen
Gasen innerhalb der Reingasreservoir kleiner 1 ppb ist. Dieses kann dadurch
erreicht werden, dass das Reingasreservoir mit hochreinen Spülgas
bis zum Erreichen einer Endkonzentration von 1 ppb gespült,
oder durch das Evakuieren dieses Reingasreservoir bis zum Erreichen einer
Leckrate von kleiner als 1,0E–9 mbar·l/s.
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Zur
Reduzierung der benötigten Spülzeiten bzw. Evakuierungszeiten
sind die Oberflächen innerhalb des Reingasreservoirs vorzugsweise
poliert und/oder mit einem Edelmetall z. B. Gold beschichtet, so
dass die Möglichkeit der Verunreinigung durch Helium aus
Porennester verhindert wird. Zudem hat sich gezeigt, dass bei einer
deutlichen Erwärmung des Reingasreser voirs oberhalb der
Raumtemperatur die benötigten Spülzeiten bzw.
Evakuierungszeiten reduziert werden können. Des Weiteren
besteht bei handelsüblichen Gasreservoirs die Gefahr, dass atmosphärisches
Helium über Dichtungen aus Kunststoff in den extrem reinen
Stickstoff einströmt. Um dieses zu verhindern, sollten
ausschließlich metallische Dichtung bzw. Dichtungssysteme
verwendet werden. Eine Möglichkeit stellt das anschließende Verschweißen
von gedichteten Verbindungen mit einer Dichtheitsnaht dar. Diese
sollte zum Nachweis der Dichtheit, mit der Förderung von
kleiner als 1,0E–9 mbar·l/s geprüft werden.
Des weiterem sollte das Reingasreservoir ein System besitzen, welche eine
vollständige Entnahme von hochreinem Stickstoff verhindert.
z. B. Drucksensor mit Verschlussmechanismus, so dass der verbleibende
Restdruck mindestens 2,5 bar beträgt.
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Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt der Erfindung wird die oben genannte Aufgabe
durch ein Verfahren zur Dichtheitsprüfung an einem zu prüfenden,
mit Prüfgasdruck beaufschlagten Bauteil mit der Spülgasmethode
gelöst, bei der als Spülgas ein Reingas verwendet
wird, dessen Fremdgasgehalt kleiner als 1 ppb, insbesondere kleiner
als 10 ppt ist. Das erfindungsgemäße Verfahren
zur Dichtheitsprüfung hat den Vorteil, dass Prüfgas
mit der Spülgasmethode mit erheblich erhöhter
Empfindlichkeit und/oder Geschwindigkeit detektiert werden kann.
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Als
Reingas wird vorzugsweise das angereicherte Reingas verwendet, das
gemäß dem oben genannten ersten Gesichtspunkt
der Erfindung hergestellt wird. Das Reingas umfasst insbesondere
edelgasfreies Stickstoff-, Kohlendioxid- oder Sauerstoffgas oder
heliumfreies Argongas. Gemäß bevorzugten Varianten
der erfindungsgemäßen Dichtheitsprüfung
wird als Spülgas eine edelgasfreie Gaszusammensetzung aus
Stickstoff und Sauerstoff, insbesondere als physiologisches Gas,
und/oder ein Reingas verwendet, das ein edelgasfreies Diffusionsmoderatorgas
enthält.
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Vorteilhafterweise
ist die Grundlage des Verfahrens für den Nachweis von selbst
kleinsten Prüfgaskonzentrationen die Trennung von Gasen
durch Verflüssigung. Beispielsweise wird die atmosphärische
Luft, mit einem natürlichen Heliumanteil von 5,24 +/– 0,05
ppm, in einer Luftzerlegungsanlage nach dem Linde-Verfahren durch
Verflüssigung in seine Bestandteile zerlegt, so dass es
durch die Abscheidung von Sauerstoff und Argon zu einer Akkumulierung
des atmosphärischen Heliums der Luft auf 6,89 ppm (Basis
der Berechnung 5,24 ppm·100%/76% = 6,89 ppm) in der verbleibenden Gasfraktion
kommt, die im wesentlichen aus Stickstoff besteht.
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Zur
Bereitstellung z. B. von Helium befreiten Stickstoffs wird durch
die Verflüssigung des Stickstoffes das Helium durch weitere
Verfahrenschritte ausgeschieden. Nach der Ausscheidung des Heliums wird
der verflüssigte Stickstoff verdampft. Dieser verdampfte
Stickstoff ist im technischen Sinne heliumfrei. Diese von Helium
befreiten Gase erlauben, die Empfindlichkeit von herkömmlichen Überdruckverfahren
mit Helium um den Faktor 10.000 zu verbessern.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Dichtheitsprüfung wird das Spülgas in der Spüleinrichtung
mit einem Überdruck relativ zu einer äußeren
Umgebung der Spüleinrichtung beaufschlagt. Der Überdruck,
der zum Beispiel mindestens 5 mbar relativ zum äußeren
atmosphärischen Druck betragen kann, hat Vorteile in Bezug
auf eine Unterdrückung einer Diffusion von Prüfgasanteilen,
die möglicherweise in der Umgebungsluft enthalten sind
und eine Verminderung der Empfindlichkeit des Messverfahrens bedingt.
Mit dem Überdruck kann somit wie durch das Diffusionsmoderatorgas die
Lokali sierung von Lecks in großformatigen Spüleinrichtungen
vereinfacht werden. Es ist insbesondere die Beaufschlagung von Behältern,
z. B. von einem Vakuumgefäß eines Teilchenbeschleunigers, mit
einem edelgasfreien Reingas mit leichtem Überdruck vorgesehen,
um zu verhindern, dass atmosphärisches Edelgas in das Gefäß einströmen
kann.
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Des
Weiteren kann der Überdruck des Spülgases zur
Formung der Spüleinrichtung beitragen. Wenn die Spüleinrichtung
Wände aus einem flexiblen Material, wie zum Beispiel aus
einer Folie, aufweist, kann unter der Wirkung des Überdrucks
des Spülgases die äußere Form der Wände
relativ zu dem zu prüfenden Bauteil aufrechterhalten werden.
Vorzugsweise erfolgt in diesem Fall die Zuführung des Spülgases
derart, dass zunächst die Spüleinrichtung mit Druckluft
aufgeblasen und anschließend mit dem fremdgasfreien Reingas
(Spülgas) gespült wird.
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Des
Weiteren kann die Spülung mit extrem reinem Spülgas
so vorgesehen sein, dass vor einer Dichtheitsbestimmung mit der
Vakuummethode der zu prüfende Behälter oder eine
Prüfkammer gereinigt wird, so dass schneller die Lecksuche
nach der Vakuummethode erfolgen kann. Dieses gilt im besonderes für
die Serienprüfung von Prüfobjekten mit der Vakuummethode.
Bei der Bestückung einer Vakuumprüfanlage strömt
Luft in die Prüfanlage und somit auch atmosphärisches
Helium. Die Folge ist, dass der Heliumuntergrund beim Evakuieren
der Prüfkammer nur langsam abnimmt. Die Folge davon sind
entweder sehr lange Pumpzeiten, die mit kurzen Taktzeiten einer
industriellen Fertigung nicht vereinbar sind, oder überdimensionierte
Pumpstände, die die Kostenseite belasten.
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Vorteilhafterweise
kann das erfindungsgemäße Verfahren zur Dichtheitsprüfung
mit verschiedenen Typen von Spüleinrichtungen bereitgestellt werden.
Die Spüleinrichtung kann gemäß ei ner
ersten Variante eine Kammer (oder einen Raum) mit festen Wänden
umfassen, wobei sich Vorteile für die Quantifizierung gefundener
Lecks am untersuchten Bauteil ergeben. Gemäß einer
weiteren Variante kann die Spüleinrichtung eine Kammer
mit flexiblen Wänden umfassen, die vorteilhafterweise eine
leichte Anpassung der Spüleinrichtung an die räumlichen Bedingungen
am Ort der Dichtheitsprüfung ermöglichen. Des
Weiteren kann die Spüleinrichtung gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung durch das zu
prüfende Bauteil, wie zum Beispiel den Rezipienten (Vakuumgefäß)
einer Vakuumeinrichtung gebildet werden. In diesem Fall wird ein
Innenraum des Bauteils mit dem Spülgas gespült,
während eine äußere Oberfläche
des Bauteils mit dem Prüfgas beaufschlagt wird. Schließlich
kann die Spüleinrichtung so dimensioniert sein, dass sie
von einem Operator begangen werden kann.
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Gemäß einer
weiteren Variante der Erfindung ist eine Kammer vorgesehen, die
Teil eines Bauwerks ist, wie zum Beispiel ein Reinstraum, und/oder
ein Raum, der aus der Umhüllung eines zu prüfenden
Bauteiles gebildet wird, wie zum Beispiel eine Schutzhaube einer
technischen Anlage.
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Besondere
Vorteile bietet die Erfindung bei der Dichtheitsprüfung
an Vakuumeinrichtungen mit einem begehbaren Innenraum, der eine
typische Querschnittsdimension von mindestens 1 m aufweist. Das
Vakuumgefäß der Vakuumeinrichtung bildet die Spüleinrichtung,
die von einem Operator begehbar ist. Zur Dichtheitsprüfung
wird das Vakuumgefäß zuerst evakuiert, um alle
Restgase und eventuelle Verunreinigungen zu beseitigen. Anschließend wird
das Vakuumgefäß mit dem erfindungsgemäß hergestellten,
physiologischen Reingas gespült. Hierzu erfolgt vorzugsweise
die Ausbildung eines Überdrucks relativ zur Umgebung. Das
Vakuumgefäß kann von einem Operator betreten werden,
um gezielt die Dichtheit von Einbauten im Vakuum gefäß zu
prüfen, die zuvor mit dem Prüfgas Helium beaufschlagt
wurden.
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Des
Weiteren besteht die Möglichkeit der Prüfung der
Dichtheit des Vakuumgefäßes dadurch, dass dieses
in einer Hülle eingeschlossen und diese mit Helium beaufschlagt
wird. Zur Lecksuche wird, z. B. nach einigen Minuten, von innen
das von außen mit Prüfgas beaufschlagten Vakuumgefäß abgeschnüffelt.
Eine weitere Möglichkeit der Dichtheitsprüfung
des Vakuumgefäßes ist, dass dieses nach dem Betreten
zur Erzeugung eines Unterdruckes im Bereich von 10 mbar bis 100
mbar, z. B. 50 mbar, verschlossen wird. Somit kann durch die anstehende Druckdifferenz
zur Umgebung die Empfindlichkeit der Dichtheitsprüfung
von innen nach außen verbessert werden.
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Zur
Lecksuche wird vorzugsweise mindestens ein Prüfgasaufnehmer,
der mit einer Detektoreinrichtung zur Gasdetektion verbunden ist,
in der Spüleinrichtung positioniert. Der Prüfgasaufnehmer umfasst
zum Beispiel eine Schnüffelsonde, wie es von der herkömmlichen
Leckprüfung bekannt ist. Vorteilhafterweise kann bei Verwendung
eines physiologischen Gases als Spülgas der Prüfgasaufnehmer
von einem Operator in der Spüleinrichtung positioniert
und bewegt werden.
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Vorteilhafterweise
kann die Spüleinrichtung mit mindestens einer Personenschleuse
mit gasdichten Schleusentüren ausgestattet sein, um den
Zutritt eines Operators im laufenden Betrieb der Dichtheitsprüfung
zu ermöglichen. Des Weiteren kann die Spüleinrichtung
vorteilhafterweise mit einer Materialschleuse mit gasdichten Schleusentüren
ausgestattet sein. Die Materialschleuse vereinfacht die Bereitstellung
von Geräten oder anderen Materialien in der Spüleinrichtung
im laufenden Betrieb der Dichtheitsprüfung.
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Vorteilhafterweise
kann die Spüleinrichtung mit einer Spanneinrichtung ausgestattet
sein, mit der das Volumen der Spüleinrichtung einstellbar,
insbesondere reduzierbar ist. Vorteilhafterweise ermöglicht
die Spanneinrichtung eine Anpassung der Spüleinrichtung
an konkrete Anforderungen einer Dichtigkeitsprüfung in
Bezug auf das Spülgasvolumen und die Größe
der Oberfläche des zu prüfenden Bauteils.
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Weitere
Vorteile für eine variable Einstellung der Messbedingungen
bei der Dichtigkeitsprüfung sind gegeben, wenn die Spüleinrichtung
mit einer Spülgasregeleinrichtung ausgestattet ist. Die
Spülgasregeleinrichtung ist zur Steuerung eines Volumenstroms
des in die Spüleinrichtung zugeführten Spülgases
eingerichtet. Hierzu umfasst die Spülgasregeleinrichtung
vorzugsweise ein Volumenstrommessgerät und/oder einen Drucksensor.
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Wenn
die Spüleinrichtung für die erfindungsgemäße
Dichtigkeitsprüfung mit einer Gasversorgung verbunden wird,
die mit einem Partialdrucktrenner ausgestattet ist, kann vorteilhafterweise
ein Transport von Prüfgas, insbesondere Edelgas, wie zum
Beispiel Helium, von der Spüleinrichtung in das Reingasreservoir
unterbunden werden. Mit dem Partialdrucktrenner kann eine Diffusion
von Fremdgas in das Reingas ausgeschlossen werden.
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Wenn
die Spüleinrichtung auf einer Außenseite des zu
prüfenden Bauteils angeordnet ist, wird dieses vorzugsweise über
eine gasdichte Leitung und ein Einlassventil direkt mit einer Prüfgasversorgungseinrichtung
verbunden.
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Vorteilhafterweise
kann während der Dichtheitsprüfung eine Konzentration
eines Edelgases, insbesondere von Helium, und/oder von Sauerstoff
in der Spüleinrichtung mit mindestens einem Gassensor ermittelt
werden. Dies ermöglicht die Überwachung der Messbedingungen
und/oder der physiologischen Bedingungen in der Spüleinrichtung.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, dass die Spüleinrichtung und/oder das zu prüfende
Bauteil in Teilkammern segmentiert wird. Vorteilhafterweise kann
damit die Dichtheitsprüfung auf bestimmte Teile des Bauteils
beschränkt werden. Somit wird die Lokalisierung von Lecks
vereinfacht. Des Weiteren kann durch die Segmentierung die Leckprüfung
an ausgedehnten Bauteilen, wie zum Beispiel bei Plasmagefäßen,
insbesondere für die Fusionsforschung, Reinräumen
oder Schiffskörpern vereinfacht werden.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden unter
Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Herstellung
eines Reingases gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung;
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1A:
eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäß verwendeten
Gastrenneinrichtung mit einer Fremdgasbarriere;
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2 bis 6:
weitere Ausführungsformen einer erfindungsgemäß verwendeten
Gastrenneinrichtung mit einer Fremdgasbarriere;
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7:
eine schematische Darstellung einer Gasgemischquelle zur Bereitstellung
eines verflüssigten Gasgemisches;
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8 bis 12:
verschiedene Ausführungsformen erfindungsgemäß verwendeter
Trenneinrichtungen zur Anreicherung des Reingases; und
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13 bis 27:
schematische Illustrationen verschiedener Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Dichtheitsprüfung.
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Merkmale
bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden
unter beispielhaftem Bezug auf die Gewinnung von extrem reinen Stickstoff,
insbesondere von heliumfreiem Stickstoff und die Verwendung von
heliumfreiem Stickstoff als Spülgas für die Dichtheitsprüfung
beschrieben. Die Umsetzung der Erfindung in der Praxis ist nicht
auf die Gewinnung von Stickstoff beschränkt, sondern in entsprechender
Weise mit anderen Reingasen, wie zum Beispiel Kohlendioxid, Sauerstoff
oder Argon möglich. Es kann insbesondere edelgasfreier
Sauerstoff hergestellt werden, der zur Bildung eines edelgasfreien,
physiologischen Gases dem edelgasfreien Stickstoff zugesetzt wird.
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Einzelheiten
der Verflüssigung von Gasen oder Gasgemischen, der Messung
und Steuerung von Gasströmen, der Aufnahme von Gasen in
Druckgefäßen und der Leckprüfung, insbesondere
mit der Spülgasmethode, sind an sich aus dem Stand der Technik
bekannt und werden daher im Folgenden nicht beschrieben. Die erfindungsgemäße
Dichtigkeitsprüfung ist nicht nur bei der Leckprüfung,
sondern auch bei anderen Prüfaufgaben, wie zum Beispiel
bei der Prüfung der Dichtigkeit von Werkstoffen, Behältern
oder Bauwerken anwendbar.
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Herstellung von Reingas
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1 zeigt
schematisch eine Vorrichtung zur erfindungsgemäßen
Herstellung eines extrem reinen Gases (Reingas) mit einer Gasgemischquelle 10,
einer Gastrenneinrichtung 20 und einem Reingasreservoir 30.
Optional kann eine Zusatzgasquelle 40 vorgesehen sein.
Die Gasgemischquelle 10 ist zur Bereitstellung eines verflüssigten
Gasgemisches 1 vorgesehen, welches das Reingas 2 und
mindestens ein Fremdgas 3 enthält, und über
eine Zufuhrleitung 11 mit der Gastrenneinrichtung 20 verbunden.
Die Gasgemischquelle 10 und die Gastrennvorrichtung 20 können
mechanisch von einander entkoppelt sein. Die Gasgemischquelle 10 umfasst
zum Beispiel eine verfahrentechnische Anlage zur Zerlegung von Luft (Luftzerlegungsapparatur,
siehe 7).
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Die
Gastrenneinrichtung 20 ist zur Aufnahme des verflüssigten
Gasgemisches 1 mit dem Reingas 2 und dem mindestens
einen Fremdgas 3 und zur Anreicherung des Reingases 2 vorgesehen.
Allgemein umfasst die Anreicherung des Reingases eine Trennung des
mindestens einen Fremdgases von dem Reingas im flüssigen
Gasgemisch. Des Weiteren ist die Gastrenneinrichtung zur Entnahme
des Reingases im flüssigen oder gasförmigen Zustand aus
einem Volumenbereich des verflüssigten Gasgemisches eingerichtet.
Einzelheiten der Entnahme des Reingases werden unten erläutert.
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Die
Gastrenneinrichtung 20 umfasst vorzugsweise einen hermetisch
geschlossenen, thermisch isolierten Tank 21 mit einem Entgasungsvolumen
(z. B. ein Dewar-Gefäß). Es ist eine Leitungseinrichtung 22 vorgesehen,
die vom Inneren des Tanks 21 zum Reingasreservoir 30 führt.
Die Gastrennoorrichtung 20 und das Gasreservoir 30 können
entkoppelt (getrennt) werden. Die Leitungseinrichtung 22 ist mit
einer Fremdgasbarriere 23 ausgestattet, die in 1 schematisch
gezeigt und in den 1A, 2 bis 4, 4A und 6 mit
weiteren Einzelheiten illust riert ist. Die Leitungseinrichtung 22 kann
eine einfache Rohrleitung oder eine mehrwandige Hebereinrichtung
umfassen, wie unten beschrieben ist. Des Weiteren kann in die Leitungseinrichtung 22 ein Partialdrucktrenner
(siehe 1A bis 4) integriert
sein. Zudem besteht die Möglichkeit der Abscheidung von
flüchtigen Anteilen durch einen Gastrenner, z. B. durch
ein mit Absorptionskohle gefülltes Rohr (4A),
durch das Verunreinigungen entweichen können. Außerdem
besteht die Möglichkeit der Gewinnung eines Reingases durch
die in der 4B beschriebene Vorrichtung,
bei der in einer Drucksäule das Spülgas verflüssigt
wird und gasförmige Verunreinigungen im Kopf des Verflüssigers
abgeschieden werden.
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Das
Reingasreservoir 30 ist zur Aufnahme des angereicherten
Reingases 2 vorgesehen. Das Reingasreservoir 30 kann
zum Beispiel eine Druckgasflasche zur Aufnahme von extrem reinen
Gasen oder ein Dewar-Gefäß umfassen und ist über
eine Gasleitung mit der Gastrenneinrichtung 20 verbunden.
Die Zusatzgasquelle 40 ist ebenfalls mit dem Reingasreservoir 30 verbunden.
Die Zusatzgasquelle 40 enthält einen gasdichten
Behälter zur Aufnahme eines fremdgasfreien, insbesondere
edelgasfreien wie zum Beispiel heliumfreien Gases, das dem Reingas 2 im
Reingasreservoir 30 ggf. zugesetzt werden soll. Alternativ
kann die Zusatzgasquelle 40 eine Vorrichtung zur Herstellung
eines Reingases mit einer weiteren Reihe der Komponenten 10, 20 und 30 umfassen.
Die Auswahl des zusätzlichen Gases hängt von der
Anwendung des angereicherten Reingases 2 ab. Zur Herstellung
einer physiologischen Gaszusammensetzung als Spülgas für
eine Leckprüfung kann beispielsweise dem Reingas Stickstoff
als weiteres Reingas Sauerstoff zugesetzt werden. Alternativ oder
zusätzlich kann von der Zusatzgasquelle 40 ein
Diffusionsmoderatorgas, wie zum Beispiel Kohlendioxid, Wasser oder
Wasserdampf in das Reingasreservoir 30 geleitet werden.
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1A zeigt
eine erste Variante der erfindungsgemäß verwendeten
Gastrenneinrichtung 20 mit dem Tank 21 zur Aufnahme
des verflüssigten Gasgemisches 1, der Leitungseinrichtung 22 und
der Fremdgasbarriere 23. Die Fremdgasbarriere 23 besteht
aus einer Verjüngung des offenen Endes der Leitungseinrichtung 22 im
Tank 21. Die Fremdgasbarriere 23 wird von einer
Heizvorrichtung 23.0 umfasst, die sich von der Mündung 22.1 der
Leitungseinrichtung 22 in einen Bereich oberhalb der Mündung 22.1 erstreckt.
Durch die Heizvorrichtung wird ein Anteil der unreinen Fraktion
verdampft, so dass durch aufsteigende Blasen die flüssige
Fraktion gereinigt wird. Des Weiteren bewirkt die Verjüngung,
dass das Fremdgas 3, zum Beispiel mikroskopisch kleine
Heliumblasen, in die Leitungseinrichtung 22 nur begrenzt eindringen
können.
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Die
Anreicherung des Stickstoffs im Tank 21 basiert auf den
folgenden Erkenntnissen des Erfinders. Das flüssige Gasgemisch 1,
das in den Tank 21 eingefüllt wird, weist zunächst
eine gleichförmige Verteilung es Helium im Stickstoff auf.
Bei der Temperatur, mit der das Gasgemisch nach der Luftzerlegung
verflüssig werden, rund –195,79°C bei
Stickstoff, existieren zwischen den Atomen Dipolkräfte. Zwischen
den Stickstoffatomen treten aufgrund dieser Dipolkräften
wesentlich höhere Anziehungskräfte auf als bei
Heliumatomen, bei denen fast keine Dipolkräfte vorhanden
sind. Im Ergebnis heißt dies, dass Heliumatome leicht aus
der verflüssigten Fraktion in die gasförmige Fraktion überführt
werden können. Durch die Erzeugung eines Partialdruckunterschiedes
durch eine stetige Abführung von entspannter Flüssigkeit
aus einem Entspannungsvolumen, können die Heliumatome der
flüssigen Fraktion durch den Partialdruckunterschied in
die gasförmige Fraktion überführt werden.
Im Ergebnis werden die Heliumatome durch die Bereitstellung eines
Entspannungsvolumens zur obe ren Oberfläche des verflüssigten Gasgemisches
geführt und in die Gasfraktion überführt,
während im Volumen des Gasgemisches 1, insbesondere
im Bereich des maximalen hydrostatischen Druckes, d. h. nahe dem
Boden des Tanks 21, extrem reiner Stickstoff, bezogen auf
die flüchtigen Verunreinigungen, insbesondere chemisch
reiner Stickstoff zurückbleibt. Aufsteigendes Helium wird durch
die Fremdgasbarriere von der Leitungseinrichtung weggeleitet. Durch
die Entnahme einer Flüssigkeitsmenge aus dem Volumenbereich
des verflüssigten Gasgemisches wird der angereicherte Stickstoff aus
dem Tank 21 abgeführt, um – optional
nach mindestens einer Nachreinigung – im Reingasreservoir 30 aufgenommen
zu werden. Zudem kann durch eine aktive Erwärmung von entspanntem
Gas im Kopf eines Tankes durch die Erhöhung der mittleren
Atomgeschwindigkeit, Helium stärker in diesem Bereich angereichert
werden.
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Die
Trennung von Helium aus anderen Gasen, wie zum Beispiel aus Kohlendioxid,
Argon oder Sauerstoff, erfolgt nach dem gleichen Mechanismus wie
die Trennung aus Stickstoff, da bei diesen Gasen bei der Temperatur
des verflüssigten Gasgemisches ebenfalls Unterschiede der
zwischenatomaren Kräfte zu einer Trennung der flüssigen
Phasen führen.
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2 zeigt
eine zweite Variante der erfindungsgemäß verwendeten
Gastrenneinrichtung 20 mit dem Tank 21 zur Aufnahme
des verflüssigten Gasgemisches 1, der Leitungseinrichtung 22 und
der Fremdgasbarriere 23. Teile der Gastrenneinrichtung 20,
die mit denen der in 1A gezeigten Ausführungsform
der Erfindung übereinstimmen, sind in den 2 bis 6 mit
den gleichen Bezugszeichen wie in 1A bezeichnet.
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Der
Tank 21 umfasst ein Dewar-Gefäß, das zum
Schutz gegen äußere Einflüsse in einem
Gehäuse 21.1 angeordnet ist. Der Tank 21 ist
an seiner Oberseite mit einem Deckel 21.2 hermetisch verschlossen,
in den die Zufuhrleitung 11 von der Gasgemischquelle 10 (siehe 1)
und eine Abströmeinrichtung (siehe unten) integriert sind.
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Die
Leitungseinrichtung 22 umfasst ein zylinderförmiges
Rohr, das im Tank 21 angeordnet ist und sich in vertikaler
Richtung von einem Bodenbereich im Tank 21 hin zum Deckel 21.2 erstreckt.
An der Eintrittsöffnung (Mündung) 22.1 der
Leitungseinrichtung 22 kann optional eine Heizeinrichtung 22.2 vorgesehen
sein. Die Heizeinrichtung 22.2 ist dazu vorgesehen, den
verflüssigten Stickstoff 1 lokal zu erhitzen, um
den Stickstoff in den dampfförmigen Zustand zu überführen.
Der verdampfte Stickstoff wird über die Leitungseinrichtung 22 und
den Partialdrucktrenner 22.3 zum Reingasreservoir 30 (siehe 1)
abgeleitet. Mit dem Partialdrucktrenner 22.3 wird verhindert, dass
es zu einem Helium-Partialdruckausgleich zwischen dem Tank 21 und
dem Reingasreservoir 30 kommt. Alternativ ist keine Heizeinrichtung
vorgesehen, wobei in diesem Fall der Stickstoff im flüssigen Zustand
zu dem Reingasreservoir 30 abgeleitet wird.
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Die
Fremdgasbarriere 23 umfasst ein gebogenes Siphonrohr 23.1,
das sich von der Mündung 22.1 der Leitungseinrichtung 22 in
einen Bereich oberhalb der Mündung 22.1 erstreckt.
Mit dem Siphonrohr 23.1 wird verhindert, dass das Fremdgas 3, zum
Beispiel mikroskopisch kleine Heliumblasen, in die Leitungseinrichtung 22 eindringen
kann.
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Die
Abströmeinrichtung 21.3, die gasdicht mit dem
Deckel 21.2 verbunden ist, erlaubt, dass gasförmiger
Stickstoff mit einer erhöhten Helium-Konzentration stetig
aus dem Tank 21 abströmt. Dadurch verschiebt sich
das Helium-Partialdruckgleichgewicht im Tank 21, so dass
gebundenes He lium aus der flüssigen Phase (verflüssigtes
Gasgemisch 1) in die gasförmige Phase abgegeben
wird. Das dabei aufsteigende Helium wird durch die Fremdgasbarriere 23 von
der Mündung 22.1 der Leitungseinrichtung 22 weggeleitet.
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Zudem
kann der Tank eine Vorrichtung zur Druckerzeugung aufweisen. Dieses
kann durch thermodynamische Verfahren erfolgen, wie zum Beispiel durch
das Verdampfen einer bestimmten Menge des verflüssigten
technischen Gases.
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3 zeigt
eine weitere Variante der erfindungsgemäß verwendeten
Gastrenneinrichtung 20, bei der die Fremdgasbarriere 23 durch
eine Mündungshaube 23.2 gebildet wird. Die Mündungshaube 23.2 hat
wie das oben beschriebene Siphonrohr 23.1 die Aufgabe,
die Mündung 22.1 der Leitungseinrichtung 22 von
aufsteigendem Helium im verflüssigten Gasgemisch 1 abzuschirmen.
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Bei
der in 4 gezeigten Variante der erfindungsgemäß verwendeten
Gastrenneinrichtung 20 ist als Fremdgasbarriere 23 eine
kugelschalenförmige Mündungsabdeckung der Leitungseinrichtung 22 vorgesehen.
Die Mündungsabdeckung enthält Kanülen 23.3,
die sich in axialer Richtung der Leitungseinrichtung 22 erstrecken.
Die Kanülen 23.3, zum Beispiel mit einem Innendurchmesser
von 2 mm, ragen mit einer Länge von ca. 20 mm hervor. Die
Mündungsabdeckung mit den Kanülen 23.3 verhindert das
Eindringen von aufsteigendem Blasen aus der flüssigen Phase
in die Leitungseinrichtung 22. Die gerundete Mündungshaube
mit Kanülen ist so gewählt, das aufsteigende Gasblasen
durch den geringen Innendurchmesser der Kanülen nicht in
die Leitungseinrichtung 22 aufsteigen können.
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Die
in 4A gezeigte Variante ist wie bei 1A als
Fremdgasbarriere 23 eine Verjüngung 22.1 des
offenen Endes der Leitungseinrichtung 22 im Tank 21 vorgesehen.
Zusätzlich ist in der Leitungseinrichtung 22 ein
Gastrenner 22.9 vorgesehen, mit dem primär flüchtige
Verunreinigungen abgeschieden werden. Vorteilhafterweise kann mit
dieser Variante die Ausbeute von Reingas erhöht werden
kann. Bei dieser Variante erlaubt des Weiteren die Bereitstellung
eines vergrößerten Entspannungsvolumens, um die
Menge des erzeugten Reingases zu steigern. Vorteilhafterweise kann
die Effektivität der Abscheidung dadurch erhöht
werden, dass oberhalb des Gastrenners stetig durch eine Förderpumpe 22.10 die
abgeschiedene Fraktion abgepumpt wird.
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Bei
der in 4B gezeigten Variante der erfindungsgemäß verwendeten
Gastrenneinrichtung 20 ist vorgesehen, dass zur Reinigung
des Gas eine Abkühlung auf die Verflüssigungstemperatur
unter Druck erfolgt. Hierfür wird ein aus Druckflaschen
bereitgestelltes technisches Gas eine Zusatzleitung 21.6 in
eine Verflüssigungssäule 22.11 eingebracht, welche
die Fremdgasbarriere bildet. In dem die Verflüssigungssäule 22.11 in
ein unterkühltes Flüssigkeitsbad eingebracht ist,
wird das unter Druck einströmende Spülgas verflüssigt.
Die Verunreinigungen, die nicht verflüssig werden können,
steigen in den oberen Bereich der Verflüssigungssäule 22.11, wo
sie durch die Förderpumpe 22.10 geregelt entnommen
werden können. Zur Gewinnung des extrem reinen Gases strömt
das verflüssigte Gas von der Verflüssigungssäule 23.4 über
die Leitungseinrichtung 22 und einen Partialdrucktrenner 22.3 in
ein Reingasreservoir 30.
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Erfindungsgemäß können
insbesondere bei den Gastrenneinrichtungen 20 gemäß den 1A, 2, 3, 4, 4A und 4B die
folgenden weiteren Maßnahmen zur Trennung des Helium vom
Stickstoff vorgesehen sein. Erstens kann der Tank 21 vor
der Befüllung mit dem verflüssigten Gasgemisch 1 evakuiert
werden. Bevor der evakuierte Tank 21 mit dem verflüssigten
Gasgemisch 1 gefüllt wird, werden Ventile der
Leitungseinrichtung 22 geschlossen. Durch die Bildung eines
Gaspolsters in der Leitungseinrichtung 22 wird vermieden,
dass sich in dieser das verflüssigte Gasgemisch anordnet. Nach
der Zuführung des verflüssigten Gasgemisches 1 in
den Tank 21 folgt eine Wartezeit zur Ausgasung des im verflüssigten
Gasgemisch 1 gebundenen Heliums. Die Wartezeit kann zum
Beispiel 15 min betragen.
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Zur
Reinigung der Leitungseinrichtung 22 wird die Abströmvorrichtung 21.3 geöffnet,
so dass die gasförmige Phase mit einem erhöhten
Heliumanteil abströmen kann. Vorzugsweise strömt
die gasförmige Phase in die atmosphärische Umgebung
ab. Nach dem Schließen der Abströmvorrichtung 21.3 erfolgt
die Aufnahme des Reingases im Reingasreservoir 30. Dieses
kann vor der Befüllung evakuiert worden sein. Anschließend
kann das Reingas im Reingasreservoir 30 verdichtet und
in Druckflaschen abgefüllt werden (siehe unten).
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Die
Anreicherung des Reingases im Tank 21 kann im stationären
Betrieb derart erfolgen, dass zunächst der Tank 21 mit
dem verflüssigten Gasgemisch 1 gefüllt
und anschließend das Reingas aus dem Volumen des verflüssigten
Gasgemisches 1 im Tank 21 entnommen wird. Bei
einem Gesamtvolumen des verflüssigten Gasgemisches 1 im
Tank 21 von zum Beispiel 100 l können zum Beispiel
80 l Reingas entnommen werden. Ein besonderer Vorteil der Erfindung
ist es, dass die Gewinnung des Reingases nicht auf den stationären
Betrieb beschränkt ist. Vielmehr ist ein Durchflussbetrieb
möglich, da die Trennung des Fremdgases (Helium) vom Reingas
im Tank 21 mit einer hohen Geschwindigkeit erfolgt. Zum
Beispiel erfordert die Anreicherung von Stickstoff in einem 150
l-Tank bei einer starken aktiven Verdampfung lediglich eine Wartezeit
von einigen Sekunden. Im Durchflussbetrieb kann somit das verflüssigte
Gasgemisch 1 laufend in den Tank eingeführt und
das angereicherte Reingas aus dem Tank entnommen werden. In diesem
Fall erstreckt sich die Zufuhrleitung 11 von der Gasgemischquelle 10 abweichend
von der Darstellung in 3 vorzugsweise oberhalb der
Ausgangsleitung 23 zur Entnahme des angereicherten Stickstoffs.
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Die 5 und 6 illustrieren
eine weitere Variante der Bildung einer Fremdgasbarriere, bei der die
Leitungseinrichtung 22 ein mehrwandiges Hebersystem 22.4/22.6 umfasst.
Gemäß 5 wird zunächst das
verflüssigte Gasgemisch 1 im Tank 21 der Gastrenneinrichtung 20 angeordnet.
Im verflüssigten Gasgemisch befindet sich noch der Helium-Anteil
wie in der Atmosphäre (cHe > 5 ppm). Nach der Anreicherung
des Stickstoff in der flüssigen Phase durch die Sammlung
des Helium an der Oberfläche der flüssigen Phase
bleibt eine Restfraktion an Helium im flüssigen Gasgemisch 1.
Innerhalb einer Wartezeit, bei einer stillen Lagerung von einigen
Stunden erfolgt ein Helium-Partialdruckausgleich zwischen der flüssigen und
der gasförmigen Phase, bis ein Gleichgewichtszustand erreicht
ist.
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Anschließend
wird durch ein Abströmen der gasförmigen Phase über
die Abströmvorrichtung 21.3 der Helium-Anteil
in der flüssigen Phase reduziert. Durch das Abströmen
wird ein neues Partialdruck-Gleichgewicht zwischen der gasförmigen
Phase und der flüssigen Phase eingestellt. Zur optimalen Einstellung
des Gleichgewichts wird im Abgasstrom durch die Abströmvorrichtung 21.3 stetig
der Anteil an Helium in der gasförmigen Phase bestimmt.
Sobald der Helium-Anteil einen vorbestimmten Grenzwert überschreitet,
wird die Abströmvorrichtung weiter geöffnet, so
dass die gasförmige Phase mit einer erhöhten Heliumkonzentration
abströmt.
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Anschließend
wird flüssiger Stickstoff im Bodenbereich (tiefster Bereich)
des Tanks 21 mit dem doppelwandigen Hebersystem 22.4/22.6 entnommen (6).
In dem Hebersystem 22.4 strömt verdampfter Stickstoff über
ein Steigrohr in einen Phasen-Gasschichter. Am oberen Ende des Hebersystems 22.4 befindet
sich ein Heber-Abströmventil 22.5, über
das gasförmiger Stickstoff mit einem erhöhten
Helium-Anteil abströmen kann. Im unteren Bereich des Phasen-Gasschichters
befindet sich im Hebersystem 22.4 ein weiteres Steigrohr 22.6,
durch das das Reingas, das heißt der heliumfreie Stickstoff
zum Reingasreservoir 30 abströmt. Der Phasen-Gasschichter bildet
in diesem Fall die Fremdgasbarriere, mit der das Fremdgas Helium
von der Mündung des Steigrohrs 22.6 abgelenkt
wird.
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6A illustriert
an einer Variante der Gastrennvorrichtung 20, die der Ausführungsform
von 1A entspricht, dass selbst dann der Anteil von Verunreinigungen
reduziert werden kann, wenn als thermisch isolierter Tank 21 ein
oben offenes Dewar-Gefäß vorgesehen ist. Hierfür
wird durch eine Heizvorrichtung 23.0 stetig verflüssigtes
Gas verdampft. Das abströmende verdampfte Gas verhindert,
dass atmosphärisches Helium in das verflüssigte
Gas eindiffundiert, so dass der Anteil von Verunreinigungen gering
gehalten werden kann. Des Weiteren sollte das Dewar-Gefäß 21 vorteilhafter
mit einer Haube 21.9 bedeckt sein, so dass ein Eindiffundieren von
atmosphärischem Helium in das Dewar-Gefäß 21 behindert
wird. Zur Entnahme von Gas mit einer Fördereinrichtung,
zum Beispiel mit einer Förderpumpe eines Lecksuchers, ist
darauf zu achten, dass der Anteil des entnommen Gases um den Faktor 50 kleiner
ist, als das aus dem Dewar-Gefäß 21 abströmende
Gas.
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7 zeigt
in schematischer Schnittansicht als Gasgemischquelle 10 (siehe 1)
eine Luftzerlegungsapparatur, die zur Bereitstellung des verflüssigten
Gasgemisches 1 vorgese hen ist und vorzugsweise den Aufbau
einer herkömmlichen kommerziell verfügbaren Anlage
zur Luftzerlegung aufweist. Die Luftzerlegungsapparatur umfasst
eine Eintrittsöffnung 12.1, von der zum Beispiel
atmosphärische Luft über Vorstufen 12 zur
Vorreinigung (12.2), Verdichtung (12.3) und Vorkühlung
(12.4) in eine Trennsäule 13 geleitet
wird. Die Trennsäule 13 wird mit einer Kühlmaschine 14 gekühlt
und ist mit drei Austrittsöffnungen 15.1 bis 15.3 zur
Ableitung von verschiedenen Fraktionen der verflüssigten
Luft ausgestattet. Über die unterste, mittlere und oberste
Austrittsöffnung 15.1, 15.2 und 15.3 werden
jeweils entsprechend Sauerstoff, Argon und Stickstoff im flüssigen Zustand
abgeleitet. Der flüssige Stickstoff enthält noch
Helium und ggf. weitere Spurengase, die in der atmosphärischen
Luft enthalten sind, wie zum Beispiel Wasserstoff, Deuterium und
Neon. In Abhängigkeit von der Qualität der Trennung
in der Trennsäule 13 können auch die
Argon- und Sauerstoff-Fraktionen Helium-Anteile enthalten.
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Das
Gemisch aus Stickstoff und Helium wird als verflüssigtes
Gasgemisch 1 der erfindungsgemäßen Herstellung
von heliumfreiem Stickstoff unterzogen. Die Anreicherung des Stickstoffs
und die Trennung des Helium aus dem Gasgemisch erfolgen mit der
Gastrenneinrichtung 20. Allgemein weist die Gastrenneinrichtung 20 einen
Tank 21 zur Aufnahme des verflüssigten Gasgemisches,
eine Leitungseinrichtung 22 zur Entnahme des Reingases
und eine Fremdgasbarriere 23 auf, wie dies oben unter Bezug auf
die 1A bis 6 beschrieben wurde.
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Weitere
Einzelheiten der Gastrenneinrichtung 20, die einzeln oder
in Kombination vorgesehen sein können, sind in den 8 bis 12 illustriert. Teile
der Gastrenneinrichtung 20, die mit denen der in 8 gezeigten
Ausführungsform der Erfindung übereinstimmen,
sind in den 9 bis 12 mit den
gleichen Bezugszeichen wie in 8 bezeichnet.
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8 zeigt
die Gastrenneinrichtung 20 mit dem einzelnen Tank 21,
in dem das verflüssigte Gasgemisch 1 mit dem Reingas 2 und
dem Fremdgas 3 bereitgestellt wird. Der Tank 21 umfasst
einen Behälter aus Metall oder Kunststoff, der vorzugsweise
in Bezug auf die Umgebung thermisch isoliert ist. Der Tank 21 hat
zum Beispiel ein Volumen von 150 l. Durch den Deckel 21.2 führt
die Zufuhrleitung 11, die abkoppelt werden kann, von der
Gasgemischquelle 10. Das freie Ende der Zufuhrleitung 11 mündet
im Tank 21. Des Weiteren führt durch den Deckel 21.2 eine
Pumpleitung 21.4. Die Pumpleitung 21.4 ist mit einer
Vakuumpumpe (nicht dargestellt) verbunden. Über die Pumpleitung 21.4 kann
das Innere des Tanks 21 evakuiert werden. Die Zufuhrleitung 11 und die
Pumpleitung 21.4 sind jeweils mit Temperatursensoren 21.5 ausgestattet,
die für Kontroll- und/oder Regelzwecke vorgesehen sein
können. Schließlich kann im Deckel 21.2 optional
eine Zusatzleitung 21.6 vorgesehen sein, die für
spezielle Funktionen, wie zum Beispiel eine Spülung des
Tanks 21 dient und im normalen Betrieb der Herstellung
des Reingases abgesperrt ist.
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Die
Leitungseinrichtung 22 führt vom Inneren des Tanks 21 zu
einem Verdampfer 22.4 und einem Verdichter 22.5,
der mit dem Reingasreservoir 30 verbunden ist. Der Verdampfer 22.4 und
der Verdichter 22.5 sind gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zur Bereitstellung
gasförmigen Reingases vorgesehen. Bei abgewandelten Ausführungsformen
der Erfindung kann die Leitungseinrichtung 22 direkt mit
dem Reingasreservoir 30 verbunden sein, um das Reingas
im flüssigen Zustand aufzunehmen, und/oder mit dem Partialdrucktrenner 22.3 (siehe 2)
ausgestattet sein.
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Zur
Herstellung des Reingases wird das verflüssigte Gasgemisch 1 mit
einer Förderpumpe über die Zufuhrleitung 11 in
den Tank 21 transportiert. Der Tank 21 wird wie
dargestellt mindestens zur Hälfte gefüllt. Der
Füllstand wird insbesondere so gewählt, dass die
Mündung der Zufuhrleitung 11 im flüssigen Gasgemisch
im Tank 21 endet. Die Oberfläche 1.1 des
Gasgemisches 1 im Tank 21 hat eine Höhe über dem
Bodenbereich 21.7, die mindestens 25 cm, insbesondere mindestens
15 cm, zum Beispiel 50 cm oder mehr beträgt. Im gefüllten
Zustand des Tanks 21 wird damit ein Druckunterschied Δp
des hydrostatischen Druckes zwischen dem Bodenbereich 21.7 und
der Oberfläche 1.1 des Gasgemischs 1 erreicht. Im
Tank 21 erfolgt die Trennung des Fremdgases durch eine Überführung
des Fremdgases hin zur Oberfläche 1.1, während
das Reingas 2 im Bodenbereich 21.7 angereichert
wird. Das Fremdgas 3 tritt an der Oberfläche 1.1 aus
und wird über die Pumpleitung 21.4 abgeführt
oder in einem separaten Reservoir aufgefangen. Das angereicherte
Reingas 2 wird über die Leitungseinrichtung 22 zum
Verdampfer 22.4 gepumpt und nach einer Verdichtung im Verdichter 22.5 in
das Reingasreservoir 30 gefüllt.
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Durch
die Bildung eines Unterdrucks im freien Raum über dem verflüssigten
Gasgemisch 1 im Tank 21 kann das verflüssigte
Gasgemisch 1 als unterkühlte Flüssigkeit
bereitgestellt werden. Vorteilhafterweise kann im Zustand als unterkühlte
Flüssigkeit die Effektivität der Trennung von
Fremdgas und Reingas noch erhöht werden.
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9 zeigt
eine abgewandelte Variante der Gastrenneinrichtung 20,
bei der zusätzliche Maßnahmen zur aktiven Kühlung
des verflüssigten Gasgemisches vorgesehen sind. Zur Kühlung
des verflüssigten Gasgemisches 1 im Tank 21 ist
eine Kühleinrichtung 21.8 vorgesehen. Die Kühleinrichtung 21.8 umfasst
einen Kühlkreislauf, der die Wand des Tanks 21 umgibt
und mit einer Kältemaschine (nicht dargestellt) verbunden
ist. Mit der Kühleinrichtung 21.8 kann der Zustand
des verflüssigten Gasgemisches als unterkühlte
Flüssigkeit eingestellt werden. Zur Anreicherung von Stickstoff
und zur Trennung von Helium aus dem Stickstoff wird mit der Kühleinrichtung 21.8 beispielsweise
eine Temperatur oberhalb des Gefrierpunktes der reinen Fraktion
eingestellt, insbesondere unterhalb von –195,7°C
bezogen auf Normaldruck eingestellt.
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Des
Weiteren ist die Zufuhrleitung 11 mit einem Flüssigkeitsverteiler 11.1 ausgestattet.
Der Flüssigkeitsverteiler 11.1 ist am Ende der
Zufuhrleitung 11 angeordnet und umfasst ein perforiertes
Rohr, auf dessen Innenseite Strömungswiderstandselemente angeordnet
sind. Der Verteiler 11.1 ist vorgesehen, um das einströmende
verflüssigte Gasgemisch 1 in kleinen Tropfen in
den Tank 21 einzuführen. Vorteilhafterweise wird
durch die Tropfenbildung die Trennung des Helium vom Stickstoff
gefördert. Der Verteiler 11.1 kann, obwohl nur
bei der Variante gemäß 9 gezeigt,
auch bei den anderen Varianten der Gastrenneinrichtung 20 vorgesehen
sein.
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Gemäß 10 ist
in der Leitungseinrichtung 22 eine weitere Trennstufe vorgesehen,
mit der im angereicherten Stickstoff ggf. noch enthaltende Restgase
abgetrennt werden können. Die Trennstufe umfasst einen
Oberflächenkühler 22.6, durch den das aus
dem Bodenbereich 21.7 entnommene flüssige Reingas
geleitet wird. Der Oberflächenkühler 22.6 umfasst
zum Beispiel eine Partikelschüttung (Partikel zum Beispiel
aus Keramikkugeln) oder Separatorenbleche (11). Zwischen
der Eintrittöffnung der Leitungseinrichtung 22 und
den Oberflächenkühler 22.6 ist eine z.
B. eine Förderpumpe 22.7 vorgesehen, mit der das
verflüssigte Gasgemisch gefördert werden kann.
Ein Sperrelement (nicht gezeigt) ist dafür vorgesehen,
dass der Oberflächenkühler 22.6 vom Innenraum
des Tanks getrennt werden kann.
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Im
Betrieb des Oberflächenkühlers 22.6 erfolgt
zunächst ein Verschluss des Sperrelements. Der Oberflächenkühler 22.6 wird über
die Zusatzleitung 21.6 mit einer Vakuumpumpe (nicht dargestellt) evakuiert
und durch den thermischen Kontakt mit dem verflüssigten
Gasgemisch 1 im Tank 21 abgekühlt. Zur
Entnahme des Reingases 2 wird das Sperrelement geöffnet.
Die aus dem Bodenbereich 21.7 des Tanks 21 entnommene
Flüssigkeitsmenge fließt durch den Oberflächenkühler 22.6,
wobei die eventuell vorhandenen flüchtigen Gasreste abgeschieden
und über die Zusatzleitung 21.6 abgepumpt werden.
Der verbleibende Stickstoff wird im Reingasreservoir 30 aufgenommen.
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12 zeigt
eine weitere Variante, bei der im freien Raum über dem
verflüssigten Gasgemisch 1 im Tank 21 eine
zusätzliche Kühlung mit einer Kühleinrichtung 21.8 vorgesehen
ist. Durch die Bildung eines Temperaturprofils im Raum über
dem verflüssigten Gasgemisch 1 kann die Anreicherung
des Reingases im Bodenbereich 21.7 noch verbessert werden.
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Zur
Bildung eines edelgasfreien, physiologischen Gases wird mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren edelgasfreier Sauerstoff
hergestellt, der dem edelgasfreien Stickstoff vorzugsweise im Volumenverhältnis
wie in atmosphärischer Luft, d. h. z. B. N:O = 21:79, zugesetzt
wird.
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Dichtheitsprüfung
mit der Spülgasmethode
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Die 13 bis 27 illustrieren
Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Dichtheitsprüfung mit der Spülgasmethode. Das
wesentliche Merkmal dieser Ausführungsformen der Erfindung besteht
darin, dass das angereicherte Reingas, das mit dem oben beschriebenen
Verfahren hergestellt und ggf. mit weiteren edelgasfreien Gasen
modifiziert wurde, als Spülgas verwendet wird. In den Figuren
ist daher als Quelle des Spülgases jeweils ein Reingasreservoir 30 gezeigt,
welches das erfindungsgemäß hergestellte, angereicherte
Reingas oder insbesondere ein edelgasfreies, physiologisches Gas
enthält.
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In
13 ist
die Anwendung des angereicherten Reingases bei der Leckprüfung
illustriert, die zum Beispiel in
DE
10 2006 016 747 oder in der
DIN EN ISO 15848-1:2006-04 (Seite
32) offenbart ist. An dem zu prüfenden Bauteil
100,
zum Beispiel einer Vakuumeinrichtung, ist die hermetische Spüleinrichtung
200 angeordnet.
Die Spüleinrichtung
200 umfasst Kammerwände
210,
welche auf der zu prüfenden Oberfläche des Bauteils
100 einen
lokalen Gasraum einschließen. Von dem Reingasreservoir
30 wird
Reingas über eine Spülgasregeleinrichtung
220 in
die Spüleinrichtung
200 eingespült. Ein
vom Inneren des Bauteils
100 durch ein Leck austretendes Prüfgas
(Helium) kann mit einer Detektoreinrichtung
300 im Spülgas
in der Spüleinrichtung
200 detektiert werden.
Die Detektoreinrichtung
300 enthält zum Beispiel
ein Massenspektrometer
310. Aufgrund der extrem hohen Reinheit
des Reingases aus dem Reingasreservoir
30 ermöglicht
die in
13 illustrierte Spülgasmethode
die Detektion von Lecks mit Leckraten bis zu 10
–13 Pa·m
3/s.
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Gemäß 14 umfasst
die Spüleinrichtung 200 eine flexible Hülle 211,
die das zu prüfende Bauteil 100 vollständig
umgibt. Das zu prüfende Bauteil 100 ist zum Beispiel
eine Vakuumeinrichtung oder eine andere, auf Dichtheit zu prüfende
Komponente, wie zum Beispiel ein Behälter oder ein Tank.
Eine Prüfgasquelle 400 mit einem Prüfgasreservoir 410, einer
Regeleinrichtung 420 und einer Zufuhrleitung 430 ist
mit dem Bauteil 100 verbunden. Die Detektoreinrichtung 300 umfasst den
Detektor 310 und eine Schnüffelsonde 320,
die in die Hülle 211 eingeführt wird.
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Zur
Dichtheitsprüfung am Bauteil 100 wird die Hülle 211 mit
dem erfindungsgemäß hergestellten Reingas gespült,
gefüllt und verschlossen. Anschließend wird das
Innere des Bauteils 100 mit dem Prüfgas Helium
beaufschlagt. Mit der Schnüffelsonde 320 kann
die Oberfläche des Bauteils 100 abgefahren werden,
um eventuelle Lecks festzustellen.
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Mit
dem in
14 illustrierten Verfahren kann
zum Beispiel das Überdruckverfahren nach
DIN EN
1779-B3 oder gemäß der Schnüffelmethode
nach
DE 103 06 245 realisiert
werden. Durch die extreme Reinheit des erfindungsgemäß verwendeten
Spülgases wird im Vergleich zu den herkömmlichen
Techniken jedoch eine erheblich verbesserte Empfindlichkeit erzielt.
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15 illustriert
eine abgewandelte Variante der Spülgasmethode, bei der
die flexible Hülle gemäß 14 durch
eine feste Kammer 212 ersetzt ist. Wie beim obigen Verfahren
wird die Kammer 212 nach der Spülung mit dem erfindungsgemäß hergestellten
Reingas verschlossen. Bei einer Leckage des Bauteils 100 strömt
das Prüfgas Helium aus dem druckbeaufschlagten Bauteil 100 in
die Kammer 212, so dass in dieser mit der Detektoreinrichtung 300 Helium
nachweisbar wird.
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Die
in den 14 und 15 gezeigten
Verfahren können so modifiziert sein, dass die Hülle 211 oder
die Kammer 212 für eine laufende Spülung
mit einem Reingasreservoir 30 verbunden ist, wobei die Zufuhr
des Spülgases vorzugsweise mit einer Spülgasregeleinrichtung
gemäß 13 (Bezugszeichen 220)
eingestellt wird.
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Gemäß 16 umfasst
das zu prüfende Bauteil 100 (teilweise gezeigt)
eine feste Wand eines Behälters, einer Vakuumeinrichtung
oder dergleichen. In diesem Fall umfasst die Spüleinrichtung 200 eine
Kammer 213, die hermetisch auf eine Seite des Bauteils 100 aufgesetzt
wird. Die Kammer 213 wird auch als Glocke bezeichnet. Mit
der Kammer 213 ist über die Spülgasregeleinrichtung 220 die
Reingasquelle 30 verbunden. Des Weiteren ist die Schnüffelsonde 320 der
Detektoreinrichtung 300 mit dem Inneren der Kammer 213 verbunden.
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Die
Oberfläche des Bauteils 100, welche zu der Oberfläche
mit der Kammer 213 entgegengesetzt ist, wird mit dem Prüfgas
Helium beaufschlagt. Für eine Lokalisierung und Anreicherung
des Prüfgases kann gegenüber der Kammer 213 eine
Prüfgaskammer 440 (gestrichelt gezeigt), bestehend
zum Beispiel aus einer flexiblen Folie oder starren Kammerwänden
vorgesehen sein.
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Zur
Dichtheitsprüfung wird die Kammer 213 (Glocke)
mit dem erfindungsgemäß hergestellten Reingas
gespült und nach der Spülung mit einem Überdruck
des erfindungsgemäß hergestellten Reingases beaufschlagt.
Wird das Bauteil 100 von der Rückseite mit dem
Prüfgas Helium besprüht, so strömt ggf.
durch ein Leck das Prüfgas Helium in die Kammer 213.
Durch die Verwendung des erfindungsgemäß hergestellten
Reingases als Spülgas können Lecks unterhalb von
10–9 Pa·m3/s
nachgewiesen werden. Mit der Verwendung der Prüfgaskammer 440 kann
die Nachweisgrenze unterhalb von 10–10 Pa·m3/s erreicht werden.
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Das
erfindungsgemäß hergestellte Reingas kann des
Weiteren für die Drucklagerungsprüfung (insbesondere
nach der Norm DIN EN 1779, B5, so genanntes ”Bombing”)
verwendet werden (17). Das Bauteil 100,
das weder an eine Prüfgasquelle noch an eine Detektoreinrichtung
angeschlossen werden kann, wird in einer geschlossenen Kammer einem
Helium-Überdruck ausgesetzt (nicht dargestellt). Das Prüfgas
Helium dringt durch eventuelle Lecks in das Bauteil 100 ein.
Anschließend wird das derart mit dem Prüfgas Helium
beaufschlagte Bauteil in die Kammer 212 der Spüleinrichtung 200 eingebracht,
wie dies schematisch in 17 gezeigt
ist. Die Kammer 212 wird mit dem erfindungsgemäß hergestellten
Reingas aus dem Reingasreservoir gespült und anschließend
permanent mit einem Überdruck relativ zur Umgebung beaufschlagt.
Wenn ein Leck im Bauteil vorhanden ist, strömt das Prüfgas Helium
in die Kammer 212 und wird dort mit der Detektoreinrichtung 300 erfasst.
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18 illustriert
die Anwendung des erfindungsgemäß hergestellten
Reingases bei einer Dichtheitsprüfung mit dem so genannten Überströmverfahren.
Das zu prüfende Bauteil 100 ist in einer festen
Kammer 212 angeordnet und mit einer Prüfgasquelle 400 verbunden.
Vom Reingasreservoir 30 wird das erfindungsgemäß hergestellte
Reingas in die Kammer 212 eingeführt. Durch eine
Druckausgleichsleitung 214 kann das Spülgas in
die Umgebung entweichen. Die Druckausgleichsleitung 214 ist mit
einer Verschlusseinrichtung, wie zum Beispiel einem mechanischen
Verschluss oder gemäß 14 mit
einem Flüssigkeitsverschluss ausgestattet. Bei dem Flüssigkeitsverschluss
strömt das Spülgas durch eine Flüssigkeitssäule,
zum Beispiel aus Wasser in die Umgebung ab. Zur Dichtheitsprüfung
wird mit der Detektoreinrichtung 300 erfasst, ob Prüfgas Helium
vom Inneren des Bauteils 100 in die Kammer 212 ausgetreten
ist.
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Das
Verfahren gemäß 18 kann
dahingehend abgewandelt werden, dass in der Kammer 212 eine Überströmkammer 212.1 (gestrichelt
gezeigt) vorgesehen ist. Bei diesem abgewandelten Verfahren strömt
stetig erfindungsgemäß hergestelltes Spülgas über
die Überströmkammer 212.1 zur Umgebung
ab. Zur Bestimmung der Dichtheit des Bauteils 100 wird
die Kammer 212 zunächst mit dem Spülgas
gespült, wobei das Spülgas über eine Öffnung
in der Trennwand der Überströmkammer 212.1 in
die Hauptkammer 212 einströmt und über
ein gesondertes Ventil 212.2 abströmt. Zur Dichtheitsprüfung
wird das Ventil 212.2 geschlossen, so dass das Spülgas
lediglich durch die Überströmkammer 212.1 zur
Umgebung abfließt. Mit diesem Verfahren können
eventuelle Lecks im Bauteil 100 mit erhöhter Geschwindigkeit
detektiert werden.
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Die
Verschlussvorrichtung der Druckausgleichsleitung 214, wie
zum Beispiel der Flüssigkeitsverschluss, verhindert vorteilhafterweise,
dass atmosphärisches Helium aus der Umgebung in die Kammer 212 einströmt.
Durch diese Maßnahme wird die Empfindlichkeit der erfindungsgemäßen
Dichtheitsprüfung noch verbessert.
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19 zeigt
eine Variante der erfindungsgemäßen Dichtheitsprüfung,
bei der das Spülgasreservoir 30 ein druckloses
Reservoir umfasst. Beispielsweise ist die Kammer 212 der
Spüleinrichtung 200 mit einem dehnbaren oder entfaltbaren,
flexiblen Ballon verbunden, der mit dem erfindungsgemäß hergestellten
Reingas gefüllt ist. Das Reingas strömt aus dem
Ballon in die Kammer 212, wie es bei den herkömmlichen
Verfahren der Spülgasmethode mit einem Durchsaugen von
Umgebungsluft durch eine Spüleinrichtung vorgesehen ist.
Wegen der Verwendung des erfindungsgemäß hergestellten
Reingases wird die Empfindlichkeit der Dichtheitsprüfung
jedoch erheblich verbessert.
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Das
Verfahren gemäß 19 kann
dahingehend abgewandelt sein, dass das zu prüfende Bauteil vollständig
in dem Reingasreservoir 30, das heißt in dem Ballon
angeordnet ist und die Detektoreinrichtung 300 ebenfalls
mit dem Reingasreservoir 30 verbunden ist. In diesem Fall
ergibt sich eine Vari ante der Erfindung, die dem oben genannten
Hüllenverfahren entspricht und in 20 illustriert
ist.
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21 illustriert
eine Ausführungsform der Erfindung, bei der das Verfahren
zur Dichtheitsprüfung zur Bestimmung der Permeation durch
ein Bauteil, zum Beispiel eine Folie 100 oder eine Berstscheibe
für Vakuumeinrichtungen verwendet wird. Das Bauteil 100 wird
in einer Messkammer 212 der Spüleinrichtung 200 derart
angeordnet, dass die Messkammer 212 in zwei Teilkammer 212.3, 212.4 unterteilt
wird. Die getrennten Teilkammern werden auch als Feedseite und Permeatseite
bezeichnet.
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Nach
dem Verschließen der Kammer 212 wird die Feedseite
mit dem Prüfgas beaufschlagt, während die Permeatseite
mit dem erfindungsgemäß hergestellten Reingas
durchströmt wird. Die Detektoreinrichtung 300 ist
mit der Ausgangsleitung der Permeatseite (Teilkammer 212.4)
verbunden.
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Die
Bestimmung der Permeation des Bauteils 100 umfasst die
Messung der Prüfgaskonzentration im abströmenden
Spülgas. Durch die Verwendung des erfindungsgemäß hergestellten
Reingases kann die Empfindlichkeit des Messverfahrens zur Bestimmung
der Permeation im Vergleich zu herkömmlichen Techniken
deutlich verbessert werden. Auch bei dem Verfahren gemäß 21 kann
eine Verschlussvorrichtung vorgesehen sein, die oben in 18 illustriert
ist. Mit der Verschlussvorrichtung wird verhindert, dass atmosphärisches
Prüfgas aus der Umgebung in die Teilkammer 212.4 einfließt.
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22 illustriert
eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Dichtheitsprüfung mit einer geöffneten Kammer 212,
die mit einer Schleuseneinrichtung 500 ausgestattet ist.
Die Schleuseneinrichtung 500 umfasst zum Beispiel eine
Druck ausgleichsleitung mit einem derart großen Querschnitt, dass
das zu prüfende Bauteil 100 durch die Schleuseneinrichtung 500 in
die Kammer 212 transportiert werden kann. In der Druckausgleichsleitung
der Schleuseneinrichtung 500 können zur Verbesserung der
Schleusenwirkung zusätzliche Vorhänge aus Folie
oder Schleusentore angeordnet sein.
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Zur
Bestimmung der Dichtheit des Bauteils 100 wird dieses zunächst
wie z. B. beim oben genannten ”Bombing”-Verfahren
mit dem Prüfgas Helium beaufschlagt, bis ein erhöhter
Innendruck gebildet ist. Dann wird das druckbeaufschlagte Bauteil 100 durch
die Schleuseneinrichtung 500 in der Kammer 212 positioniert.
Die Kammer 212 wird mit dem erfindungsgemäß hergestellten
Spülgas gespült. Zur Erfassung eines Lecks ist
die Detektoreinrichtung 300 mit der Kammer 212 verbunden.
Bei Auftreten eines Lecks steigt die Prüfgaskonzentration
in der Kammer 212 an, so dass die Undichtheit des Bauteils 100 erfasst
werden kann.
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23 illustriert
eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Spüleinrichtung
eine Kammer 215 mit festen Wänden und einer Größe
derart umfasst, dass die Kammer 215 von einem Operator 5 begehbar
ist. Die Kammer 215 kann durch das zu prüfende
Bauteil selbst gebildet werden (siehe unten, 27). Bei
der Ausführungsform gemäß 23 ist das
zu prüfende Bauteil 100 gasdicht in eine Öffnung der
Wand der Kammer 215 oder Teil des zu prüfenden
Bauteiles eingesetzt. Zur Lecksuche wird das zu prüfende
Bauteil 100 mit Prüfgas beaufschlagt und der Innenraum
der Kammer 215 wird mit dem erfindungsgemäß hergestellten
Reingas aus dem Reingasreservoir 30 gespült. In
diesem Fall wird als Reingas eine Gaszusammensetzung aus Stickstoff
und Luft verwendet, die ein physiologisches Gas bildet.
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Der
Operator 5 kann in die geschlossene Kammer 215 eintreten
und in dieser einen Prüfgasaufnehmer, wie zum Beispiel
eine Schnüffelsonde 320 bedienen. Der Operator 5 kann
die Schnüffelsonde 320 entlang der inneren Oberfläche
des Bauteils 100 bewegen, um ein Leck zu lokalisieren.
Als Prüfgas, mit dem das Bauteil 100 beaufschlagt
wird, kann Helium oder ein Helium enthaltendes Gasgemisch verwendet
werden. Zur Konzentration des Prüfgases auf einem bestimmten
Oberflächenbereich kann eine Prüfgaskammer vorgesehen
sein (siehe 16, 440).
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Ein
besonderer Vorteil es in 23 illustrierten
Verfahrens besteht darin, dass die Ortung von eventuell vorhandenen
Lecks wegen der Bewegung der Schnüffelsonde 320 durch
den Operator 5 erheblich beschleunigt werden kann. Gleichzeitig
ist die Lecksuche, da als Spülgas in der Kammer 215 physiologisches
Gas verwendet wird, das mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren von Helium befreit wurde, mit der erhöhten Empfindlichkeit
realisierbar.
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Alternativ
oder zusätzlich kann dem erfindungsgemäß hergestellten
Spülgas ein edelgasfreies Diffusionsmoderatorgas zugesetzt
sein, das ebenfalls eine Verringerung der Diffusionsgeschwindigkeit von
Helium bewirkt. Als Diffusionsmoderatorgas (oder: Puffergas) kann
beispielsweise Kohlendioxid oder Wasserdampf verwendet werden. Die
Wirkung des Diffusionsmoderatorgases beruht darauf, dass dessen
Atome oder Moleküle im gasförmigen Zustand aufgrund
von Dipolwechselwirkungen Cluster bilden, welche die Diffusion von
Helium in der Kammer 215 behindern.
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Die 24 und 25 illustrieren
eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Dichtheitsprüfung an einem ausgedehnten Bauteil, wie zum
Beispiel einem Flüssigkeitstank 100.
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Zur
Dichtigkeitsprüfung wird der Flüssigkeitstank 100 von
innen mit dem erfindungsgemäß hergestellten Reingas
gespült. Zur Reduzierung des Spülgasvolumens wird
an einem ersten Behälterflansch 101 ein aufblasbares
Druckgasreservoir 610 angebracht. Das Druckgasreservoir 610 umfasst zum
Beispiel einen Ballon aus einem flexiblen, entfaltbaren oder dehnbaren
Folienmaterial. An dem Flansch 101 ist des Weiteren eine
Druckluftquelle 620 angebracht, mit der das Druckgasreservoir 610 aufblasbar
ist, bis dieses das Innenvolumen des Flüssigkeitstanks 100 im
Wesentlichen ausfüllt. Anschließend wird ein Druckluftventil 631 der
Druckgasquelle 620 geschlossen und der verbleibende Innenraum
des Flüssigkeitstanks 100 mit Spülgas
aus der Reingasquelle 30 gespült. Hierzu wird
das Spülgasventil 231 geöffnet, so dass
das Reingas über eine Anschlussleitung 222 und
einen weiteren Flansch 102 des Flüssigkeitstanks 100 strömt.
Sobald der Druck des Spülgases im Behälter den
Druck im Druckgasreservoir 610 übersteigt, wird
ein zweites Druckluftventil 632 geöffnet. Der Überdruck
der Spülgasversorgung drückt die Druckluft im
Druckgasreservoir 610 nach außen, wobei das Druckgasreservoir 610 sich
zum ersten Flansch 101 zurückzieht (25).
Des Weiteren besteht die Möglichkeit des kontrollierten
Abpumpens des Druckgasreservoirs 610, in dem an das Druckgasreservoir 610 eine
Förderpumpe (nicht dargestellt) anschlossen und mit dieser
das Druckgasreservoir 610 abgepumpt wird.
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Zur
Lecksuche kann anschließend der Flüssigkeitstank 100 über
eine Schleuseneinrichtung 500 von einem Operator (nicht
dargestellt) betreten werden. Bei Verwendung von einer physiologischen Gaszusammensetzung
als Spülgas kann sich der Operator frei im Flüssigkeitstank 100 bewegen,
um mit der Schnüffelmethode Lecks zu lokalisieren. Hierzu
können auf der Außenseite des Flüssigkeitstanks 100 bestimmte
Segmente des Flüssigtanks 100 mit Hüllen
eingehüllt und mit Prüfgas beaufschlagt werden,
um die Lokalisierung von Lecks zu erleichtern.
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Für
die Lokalisierung eines Lecks in einer begehbaren Prüfkammer,
zum Beispiel gemäß den 23 bis 26,
kann es von Vorteil sein, wenn die Diffusionsgeschwindigkeit des
Prüfgases von einem Leck in die Kammer 215 vermindert
wird. Hierzu können verschiedene Maßnahmen vorgesehen
sein. Gemäß einer ersten Variante wird in der
Kammer 215 ein Spülgasdruck eingestellt, der höher
als der umgebende atmosphärische Druck ist. Die Druckdifferenz kann
zum Beispiel mindestens 15 mbar betragen. Im Spülgas mit
dem erhöhten Druck ist die Diffusionsgeschwindigkeit von
Helium vermindert, so dass bei Eintritt von Helium durch ein Leck
in die Kammer 215 die Ausbreitung im Inneren der Kammer
verlangsamt ist. Dadurch wird die Feststellung von Konzentrationsgradienten
durch eine Bewegung der Schnüffelsonde 320 über
der Oberfläche des Bauteils 100 erleichtert. Im
Ergebnis kann das Leck einfacher lokalisiert werden.
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26 illustriert
die Lecksuche an einem ausgedehnten Behälter 100 mit
einem ersten Operator 5, der mit der Schnüffelsonde 320 im
Behälter 100 nach Lecks sucht, und einem zweiten
Operator 6, der die Außenwand des Behälters 100 mit
dem Prüfgas beaufschlagt.
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27 illustriert
eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Dichtheitsprüfung,
bei der zwei Operatoren 5, 6 in einer erfindungsgemäß hergestellten,
edelgasfreien physiologischen Gaszusammensetzung arbeiten. Das zu
prüfende Bauteil 100, wie zum Beispiel ein Reinstraumschrank,
ist in einer Kammer 217 angeordnet, die hermetisch gegenüber der
Umgebung abgeschlossen ist. Die Kammer 217 ist mit einer
Schleuseneinrichtung ausgestattet, die eine Materialschleuse 510 zur
Be reitstellung des Bauteils 100 in der Kammer 217 und
eine Personenschleuse 520 zum Einschleusen der Operatoren 5, 6 in
die Kammer 217 umfasst. Des Weiteren ist die Kammer 217 mit
mehreren gasdichten Leitungsdurchführungen 217.1 bis 217.7 ausgestattet.
Es ist beispielsweise eine Stromdurchführung 217.1 zur Stromversorgung
der in der Kammer 217 betriebenen Detektoreinrichtung 300 vorgesehen.
Eine Abgasleitung 217.2 ist ebenfalls mit der Detektoreinrichtung 300 verbunden.
Das Reingasreservoir 30 ist über die Zuführungsleitung 217.3 und
den Innenraum der Kammer 217 und über die Schleusenleitung 217.4 mit
der Personenschleuse 520 verbunden. Eine Abströmleitung 521 dient
dem Druckausgleich in der Personenschleuse 520. Die Prüfgasquelle 400 ist über
die Prüfgasleitung 217.5 mit dem Innenraum des
zu prüfenden Bauteils 100 verbunden.
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Zur
Spülung der Kammer 217 und der Personenschleuse 520 werden
die Ventile in den Leitungen 217.3, 217.4 und 521 geöffnet.
Das erfindungsgemäß hergestellte Reingas (edelgasfreise,
physiologisches Gas) strömt in die Kammer 217 und
die Personenschleuse 520. Optional besteht die Möglichkeit, das
Spülgas aus der Kammer 217 zur Spülung
der Personenschleuse 520 zu verwenden. Hierzu ist die Überströmleitung 217.6 zwischen
der Kammer 217 und der Personenschleuse 520 vorgesehen.
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Mit
einer Spülgassensoreinrichtung 700, die über
eine Sensorleitung 217.7 mit dem Innenraum der Kammer 217 verbunden
ist, kann die Zusammensetzung des Spülgases in der Kammer 217 überwacht
werden. Es ist insbesondere eine Druckmessung zur Ermittlung des Überdrucks
des Spülgases in der Kammer 217 gegenüber
der äußeren Umgebung und eine Konzentrationsmessung
zur Überwachung des Sauerstoffgehalts im Spülgas
vorgesehen. Die Heliumkonzentration im Spülgas wird mit der
Detektoreinrichtung 300 überwacht.
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Wenn
in der Kammer 217 eine Heliumkonzentration unterhalb von
1,0 ppb erreicht wird, kann die Spülung beendet werden.
Hierzu werden die Ventile in den Leitungen 217.3, 217.4 und 521 geschlossen
und die Zufuhr des Spülgases so eingestellt, dass in der
Kammer 217 ein Überdruck gegenüber der
Atmosphäre von rund 15 (+/–10) mbar erhalten wird.
Die Druckeinstellung kann manuell oder durch eine Druck- oder Volumenstromregelung
erfolgen.
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Nach
der Spülung kann die Kammer 217 durch die Personenschleuse 520 betreten
werden. Zuerst wird ein äußeres Schleusentor 522 geöffnet, so
dass der Operator die Personenschleuse 520 betreten kann.
Nach dem Verschließen des äußeren Schleusentores 522 und
der Spülung der Personenschleuse 520 mit dem heliumfreien
Reingas wird das innere Schleusentor 523 geöffnet,
so dass die Kammer 217 betreten werden kann.
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Zur
Lokalisierung von Lecks wird das Bauteil über die Leitung 217.5 mit
Helium druckbeaufschlagt. Im Bauteil 100 wird beispielsweise
mit Druckluft (Heliumgehalt von 5,24 ppm) ein Überdruck
von 10 bar eingestellt. Der in der Kammer 217 außerhalb
des Bauteils 100 eingestellte Helium-Untergrund von weniger
als 1,0 ppb ermöglicht eine deutliche Erhöhung der
Empfindlichkeit der Helium-Schnüffelprüfung gegenüber
herkömmlichen Verfahren.
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27 illustriert
ein optional vorgesehenes Druckgasreservoir 217.8, mit
dem das Spülgasvolumen in der Kammer 217 minimiert
werden kann. Die Verwendung des Druckgasreservoirs 217.8 erfolgt nach
dem Verfahren, das oben unter Bezug auf die 24 und 25 mit
dem Druckgasreservoir 630 beschrieben wurde.
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Ein
weiteres vorteilhaftes Merkmal der Erfindung besteht in der optional
vorgesehenen Spannvorrichtung 218, die schematisch in 27 illustriert ist.
Mit der Spannvorrichtung 218 kann die Form und Größe
der Kammer 217 an das zu prüfende Bauteil 100 angepasst
werden.
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Die
in der vorstehenden Beschreibungen, den Zeichnungen und den Ansprüchen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln
als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung
in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 2009197 [0002]
- - DE 24137070 C2 [0002]
- - DE 102006016747 A1 [0002]
- - DE 19640711 A1 [0005]
- - DE 69312843 T2 [0005]
- - DE 767216 [0023]
- - DE 102006016747 [0108]
- - DE 10306245 [0111]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - J. H. Robertson
(„J. Sci. Instrum.”, Band 40, 1963, S. 506) [0006]
- - DIN EN ISO 15848-1:2006-04 [0108]
- - DIN EN 1779-B3 [0111]
- - Norm DIN EN 1779, B5 [0117]