DE102008035387A1

DE102008035387A1 - Griffelement zum Rollen und Transportieren von Druckgasflaschen

Info

Publication number: DE102008035387A1
Application number: DE102008035387A
Authority: DE
Inventors: Erkan Tuluk; Metin Uenacan
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2008-07-29
Filing date: 2008-07-29
Publication date: 2010-02-04

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Griffelement zum Transport von Druckgasflaschen mit einer Schutzkappe, bestehend aus einer durch einen Boden einseitig geschlossenen Hülse, in die die Schutzkappe der Druckgasflasche einführbar ist, sowie einem auf dem Boden der Hülse angeordneten Haltegriff. Der Erfindung liegt unter anderem die Aufgabe zu Grunde, ein kostengünstig herstellbares Griffelement zu schaffen und bereits bekannte Griffelemente weiterzuentwickeln. Dazu wird ein Griffelement vorgeschlagen, bei welchem der Innendurchmesser der Hülse um ein Maß größer ist als der Außendurchmesser der Schutzkappe und bei dem die Tiefe der Hülse mindestens 50% von der Höhe der Schutzkappe beträgt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Griffelement zum Rollen und Transportieren von Industrie-Druckgasflaschen mit einer normierten Schutzkappe, bestehend aus einer durch einen Boden einseitig geschlossenen Hülse, in die die Schutzkappe der Druckgasflasche einführbar ist, sowie einem auf dem Boden der Hülse angeordneten Haltegriff.
Druckgasflaschen müssen nach der Gefahrgutverordnung mit geeigneten und erlaubten technischen Hilfsmitteln transportiert, beladen, entladen und gelagert werden. Die technischen Hilfsmittel sind beispielsweise Paletten für Druckgasflaschen, Krane und Gabelstapler für die Paletten, Flaschenwagen für kurze Strecken sowie entsprechende Abstellvorrichtungen in den Lagerräumen. Solange die Druckgasflaschen nicht an der Verwendungsstelle sind, müssen die normierten Schutzkappen aufgeschraubt sein, um das Ventil der Druckgasflasche zu schützen.
Die Druckgasflaschen müssen oft, beispielsweise beim Beladen und Entladen von den Paletten, auf die Flaschenwagen und von den Flaschenwagen zu den Lagerboxen per Hand bewegt werden. Die Handhabung sieht dabei so aus, dass die schweren Druckgasflaschen in einem Winkel von ca. 40° geneigt werden und von einer Person mit einer Hand an der Schutzkappe festgehalten werden. Mit der anderen Hand wird die Druckgasflasche gerollt, wobei die Hand an der Schutzkappe locker gelassen wird, um die Drehung der Druckgasflasche in der Hand zu ermöglichen.
Bei einem Transport der Druckgasflaschen über Strecken, wo die Flaschenwagen nicht hin gerollt werden können, müssen diese von zwei Personen getragen werden. Dazu wird die Druckgasflasche zunächst horizontal auf den Boden gelegt und dann von zwei Personen angehoben, die jeweils vorne (an der Schutzkappe) und hinten an der Druckgasflasche anfassen. Der untere/hintere Rand der Druckgasflasche ist in der Regel derart ausgebildet, dass ein bequemes Festhalten möglich ist.
Das Festhalten der Druckgasflasche an der Schutzkappe birgt jedoch sowohl beim Rollen als auch beim Tragen eine hohe Unfallgefahr, da die Druckgasflaschen leicht aus der Hand rutschen können. Insbesondere bei ungeübten Personen mit kleinen Händen ist die Unfallgefahr besonders groß, weil die normierten Schutzkappen der Industrie-Druckgasflaschen einen für die menschlichen Hände zu großen Durchmesser aufweisen und in der Regel eine sehr glatte Oberfläche besitzen. Beim Tragen der Druckgasflaschen mit zwei Personen muss derjenige, der die Druckgasflasche an der Schutzkappe trägt, beide Hände benutzen und dadurch beim Gehen eine gebückte Haltung einnehmen. Die Gefahr des Stolperns über ein Hindernis ist dabei besonders groß und die Lastenverteilung an der Wirbelsäule nicht gesund. Die Durchführung der beschriebenen Arbeitsschritte bedarf einer besonderen Übung und einem hohen Kraftaufwand. Die ungesunde Körperhaltung beim Tragen der Druckgasflaschen erhöht die Gefahr von Verletzung an der Wirbelsäule. Beim Hinfallen oder Umkippen der Druckgasflasche erhöht sich Unfallgefahr insbesondere dann, wenn die Flasche gefährliche Gase – wie beispielsweise Wasserstoff – enthält.
In der DE 100 57 425 wird eine für Industrie-Duckgasflaschen nicht zugelassene Schutzkappe vorgestellt, die aus zwei Teilen besteht. Ein Teil ist an der Druckgasflasche festgeschraubt oder geschweißt. Der zweite Teil ist ein abnehmbarer Deckel mit einem Griff, der vorzugsweise über ein Kugellager drehbar gelagert ist. Bei dieser Ausführungsform müssten alle Druckgasflaschen, die im Umlauf sind, umgebaut werden, um diese Vorrichtung verwenden zu können.
Bei dem hier vorgeschlagenen Griffelement braucht jede Verwendungsstelle nur ein Stück des abnehmbaren Griffelementes für alle Druckgasflaschen die die normierte Schutzkappe aufweisen. Die Normen der Druckgasflaschen und ihrer Schutzkappen müssen bei der vorliegenden Erfindung nicht verändert werden.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Griffelement zum Transport von Druckgasflaschen zu schaffen, mit dem die oben beschriebenen Unfallgefahren vermieden bzw. minimiert werden. Ferner ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung bereits vorhandene Griffelemente dahingehend zu verbessern, dass sie einfacher handhabbar und kostengünstiger herstellbar sind.
Diese Aufgaben werden durch das Griffelement nach Anspruch 1 gelöst, bei welchem der Innendurchmesser der Hülse um ein Maß größer ist, als der Außendurchmesser der Schutzkappe und bei dem die Tiefe der Hülse mindestens 50% von der Höhe der Schutzkappe beträgt. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass eine Druckgasflasche mit dem Griffelement auf zwei verschiedene Arten gerollt werden kann. Zum einen wird durch das Maß, welches bevorzugt 2 mm bis 8 m, vorzugsweise 3 mm bis 6 mm beträgt, zwischen der Schutzkappe und der Hülse ein gewisses Spiel geschaffen, so dass die Schutzkappe innerhalb der Hülse ohne größere Reibung gedreht werden kann. Vor allem bei langen Transportwegen ist diese Variante vorteilhaft, da die Druckgasflasche mit einem festen Griff mit der Hand gehalten werden kann. Durch die Wahl der Länge der Hülse wird ein unabsichtliches Abrutschen des Griffelementes von der Schutzkappe verhindert. Bei dieser Art des Transportes mit dem erfindungsgemäßen Griffelement kann eine Person, die die Druckgasflasche transportiert, den Haltegriff fest umfassen, so dass ein wesentlich sichererer Transport der Druckgasflasche ermöglicht wird. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass das Griffelement mit der Druckgasflasche lösbar verbindbar ist, so dass dieses auch beim Rollen fest mit der Druckgasflasche verbunden ist. Bei dieser Art des Transportes rollt das Griffelement in der Handfläche ab, so dass ein rasches Bremsen durch festes Zudrücken der Hand ermöglicht wird. Insbesondere für kurze Transportwege liefert diese Art des Rollens Vorteile, da die Gasdruckflasche durch den Bremsvorgang gut steuer- bzw. manövrierbar ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden im Folgenden sowie in den Unteransprüchen beschrieben.
Nach einer besonderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Tiefe der Hülse größer ist als die Höhe der Schutzkappe, wobei vorzugsweise an dem überstehenden Ende der Hülse Befestigungsmittel vorgesehen sind. Diese Befestigungsmittel können beispielsweise Flügelschrauben o. ä. sein. Auch eine Befestigung mit einem Seil ist realisierbar. Beim Tragen der Druckgasflasche durch zwei Personen wird das Griffelement derart fixiert werden, dass ein Abrutschen verhindert wird, wenn beispielsweise die hinten tragende Person stehen bleibt, oder die vordere Person aufgrund eines Hindernisses einen längeren Schritt machen muss.
Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass der Haltegriff zylinderförmig ist und vorzugsweise eine Länge von mindestens 10 cm aufweist. Ein zylinderförmiger Haltegriff kann kostengünstig hergestellt werden und bietet auch in der Handhabbarkeit Vorteile, da kein Umgreifen in eine dem Haltegriff angepasste Position nötig ist. Um ein Abrutschen der Hand zu verhindern ist insbesondere vorgesehen, dass an dem oberen Ende des Haltegriffes ein Knauf angeordnet ist, der vorzugsweise kugelförmig ausgebildet ist. Ferner kann der Haltegriff auch zusätzlich mit Längsstreifen o. ä. geriffelt sein. Durch diese Maßnahmen wird ein sichererer Halt gewährleistet.
Das Griffelement ist nach einer besonderen Ausführungsform aus Metall, insbesondere aus Aluminium, Eisen oder Stahl, oder aus einem Kunststoff, beispielsweise Polyethylen oder Polyamid, hergestellt. Solche Materialien sind relativ günstig herstellbar und lassen sich gut verarbeiten. Vor allem Aluminium und Kunststoff haben darüber hinaus den Vorteil, dass sie eine relativ geringe Masse aufweisen. und nicht korrodieren.
Eine konkrete Ausführungsform wir im Folgenden anhand der Figuren beschrieben.
Dabei zeigt die
1: eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Griffelementes,
2: eine Draufsicht dieses Griffelementes,
3: einen Querschnitt des Griffelementes, welches auf einer Schutzkappe angeordnet ist und
4: einen Querschnitt einer anderen Ausführungsform des Griffelementes.
Das Griffelement 1 besteht im Wesentlichen aus der Hülse 2, die nach oben hin einseitig von dem Boden 3 geschlossen ist. Auf diesem ist ein der Haltegriff 5 angeordnet, der an seinem Ende einen Knauf 6 aufweist. Die Schutzkappe 32 kann in Pfeilrichtung 4 in die Hülse 2 eingeführt werden, wobei aufgrund der gewählten Maße zwischen der Innenwand der Hülse 2 und der Schutzkappe 32 ein Zwischenraum 35 liegt. Am unteren Ende der Hülse sind Flügelschrauben 7, 7' vorgesehen, mit denen das Griffelement 1 an der Druckgasflasche 31 oder an der Schutzkappe 32 lösbar fixiert werden kann. Dabei können die Flügelschrauben 7, 7' direkt auf die Schutzkappe 32 (s. 3) oder die Druckgasflasche 31 (s. 4) einwirken. Darüber hinaus können die Flügelschrauben 7, 7' auch in bei den normierten Schutzkappen 32 stets vorhandenen Bohrungen 34, 34' eingreifen. Die Schutzkappe 32 weist ein Gewinde 33 auf und ist im montierten Zustand auf die Druckgasflasche 31 aufgeschraubt.
Bei einem konkreten Ausführungsbeispiel des Griffelementes ist vorgesehen, dass die Hülse 2 eine Höhe 9 von 9 cm bis 17 cm und einen Innendurchmesser 8 von 9,3 cm bis 9,5 cm aufweist. Der Haltegriff 5 ist ca. 13 cm lang und weist einen Durchmesser 11 von 2,5 cm bis 3,0 cm auf. Die Wandstärke beträgt 0,3 cm bis 1,0 cm. Die Gesamthöhe des Griffelementes beträgt somit 30 cm.
In 4 ist eine spezielle Ausführungsform des Griffelementes 1 dargestellt, bei dem der Boden 3 an die Form der Schutzkappe 32 angepasst ist und dessen runde Kontur am oberen Ende aufweist. Insbesondere ist zu erkennen, dass die Flügelschrauben 7, 7' direkt an der Druckgasflasche angreifen. Ferner ist erkennbar, dass zwischen der Schutzkappe und dem Griffelement ein sehr geringer Zwischenraum vorgesehen ist, so dass diese Ausführungsform gut für die Transportvariante geeignet ist, bei der der Haltegriff 5 innerhalb der Handfläche abrollt. Der Knauf 6 ist bei diesem Ausführungsbeispiel elliptisch ausgebildet.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 10057425 [0006]

Claims

Griffelement zum Transport von Druckgasflaschen (31) mit einer Schutzkappe (32) bestehend aus einer durch einen Boden (3) einseitig geschlossenen Hülse (2), in die die Schutzkappe (32) der Druckgasflasche (31) einführbar ist, sowie einem auf dem Boden (3) der Hülse (2) angeordneten Haltegriff (5) dadurch gekennzeichnet, dass der Innendurchmesser (8) der Hülse um ein Maß größer ist, als der Außendurchmesser der Schutzkappe (32) und, dass die Tiefe (9) der Hülse (2) mindestens 50% von der Höhe der Schutzkappe (32) beträgt, wobei an der Hülse (2) Befestigungsmittel vorgesehen sind, mit denen das Griffelement (1) an der Schutzkappe (32) oder der Druckgasflasche (33) lösbar fixierbar ist.
Griffelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Maß, um das der Innendurchmesser (8) der Hülse (2) größer ist als der Außendurchmesser der Schutzkappe (32), 2 mm bis 8 mm, vorzugsweise 3 mm bis 6 mm beträgt.
Griffelement nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe (9) der Hülse (2) größer ist als die Höhe der Schutzkappe (32), wobei vorzugsweise an dem überstehenden Ende der Hülse (2) Befestigungsmittel vorgesehen sind.
Griffelement nach einem der Ansprüche 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel Flügelschrauben (7, 7') sind.
Griffelement nach einem der Ansprüche 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltegriff (5) zylinderförmig ist und vorzugsweise eine Länge (10) von mindestens 10 cm aufweist.
Griffelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem oberen Ende des Haltegriffes (5) ein Knauf (6) angeordnet ist, der vorzugsweise kugelförmig ausgebildet ist.
Griffelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Griffelement (1) aus Metall, insbesondere aus Aluminium, Eisen oder Stahl, oder aus einem Kunststoff, beispielsweise Polyethylen oder Polyamid, hergestellt ist.