-
Die
Erfindung betrifft eine Kanalballenpresse mit einem Presskanal,
in welchem eingebrachtes Material durch Druck und/oder Vorschub
zu Ballen verpressbar ist.
-
In
einer Kanalballenpresse wird Material verdichtet und zu Ballen verschnürt. Ziel
ist eine Verdichtung soweit, dass ein wirtschaftlicher und umweltverträglicher
Transport von voluminösen
Materialien, zum Beispiel Papier, Folie, Schaumstoff, möglich ist.
-
Im
Presskanal befinden sich Ballen, die durch den mit Hydraulikzylindern
erzeugten Druck auf die auch als Schwingen bezeichneten Seitenwandungen
des Presskanals gehalten werden. Dadurch kann weiteres Material
gegen die im Presskanal befindlichen Ballen gedrückt und zu Ballen geformt werden.
Auf diese Weise entsteht ein kontinuierlicher Ballenausstoß.
-
Im
täglichen
Betrieb kommt es vor, dass sehr glattes Material verpresst werden
muss und sich nicht genügend
Reibung durch Druck der Schwingen auf das Material aufbauen lässt. Als
Folge daraus lässt
sich das Material gar nicht oder nur schlecht zu Ballen verpressen
oder es werden durch das Durchrutschen der Ballen geringere Gallengewichte
erzielt.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Kanalballenpresse,
mit dem auch relativ glattes und eine nur geringe Reibung aufweisendes
Material zu verdichteten Ballen pressbar ist.
-
Die
erfindungsgemäße Kanalballenpresse ist
gekennzeichnet durch in den Presskanal ragende Druckorgane, welche
den Querschnitt des Presskanals stellenweise verengen. Die Seitenwandungen des
Presskanals oder andere Wandungen sind demnach mit zusätzlichen
Druckorganen versehen, mit deren Hilfe zusätzlicher Druck auf das Material
und auf die sich bildenden Ballen ausgeübt oder zusätzliche Reibungskraft erzeugt
werden können.
-
Vorteilhafterweise
sind die Druckorgane bewegbar und verstellbar. Die angestrebte Querschnittsverengung
des Presskanals kann je nach Bedarf und verpresstem Material durchgeführt werden.
-
Nach
einem weiteren Gedanken der Erfindung sind die Druckorgane, insbesondere
keilförmige
Druckleisten, mit einer Längserstreckung
in Richtung des Presskanals und wesentlich schmaler in Richtung
quer zum Presskanal als Presskanal-Wandungen, in deren Bereich die
Druckleisten angeordnet sind. Beispielsweise erstrecken sich im
Bereich von Seitenwandungen des Presskanals angeordnete Druckleisten über etwa
5 bis 30% der Höhe
der Seitenwandungen.
-
In
Fortbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Druckorgane in
Längsrichtung
des Presskanals verlaufen und mit ihren zum Presskanalanfang weisenden
Enden schwenkbar gelagert sind, derart, dass zumindest zum Presskanalende
weisende Enden der Druckorgane in den Presskanal schwenkbar sind.
Anordnung und Dimensionierung der Druckorgane ist derart, dass zumindest
ein Teil der Länge
der Druckorgane in den Presskanal schwenkbar oder bewegbar ist.
-
In
Fortbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass quer zur Längsrichtung
des Presskanals mehrere Druckorgane nebeneinander an einer Wandung angeordnet
sind. Beispielsweise sind an den Seitenwänden je zwei Druckorgane übereinander
angeordnet. Die Druckorgane sind vorzugsweise etwa mittig angeordnet.
Mittig bezieht sich dabei auf eine Richtung quer zur Längsrichtung
des Presskanals. Bei je einem Druckorgan im Bereich jeder Seitenwand
wäre demnach
das Druckorgan etwa in halber Höhe
der Seitenwand angeordnet. Bei zwei Druckorganen je Seitenwand entspricht
der Abstand zwischen den Druckorganen vorzugsweise etwa dem Abstand
zur Oberwand des Presskanals und auch dem Abstand zur Bodenwand
des Presskanals. Ähnlich
gleiche Abstände
ergeben sich bei drei, vier und mehr Druckorganen je Wandung.
-
Vorteilhafterweise
sind die Druckorgane manuell, elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch
verstellbar. Möglich
ist auch eine Kombination mit einem Spindeltrieb, etwa bei manueller
oder elektrischer Verstellung. Eine pneumatische oder hydraulische Verstellung
erfolgt vorzugsweise über
Kolben-Zylinder-Einheiten.
-
In
Fortbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Druckorgane an
einem Ende schwenkbar gelagert und am jeweils anderen Ende zur Verstellung
beaufschlagbar sind, etwa durch die zuvor genannten Antriebe.
-
Die
Wandungen des Presskanals, insbesondere einander gegenüberliegende
Seitenwandungen, können
gegeneinander bewegbar sein, vorzugsweise unter Bildung eines leicht
konisch zulaufenden Presskanals. Derart bewegbare Kanalschwingen
sind grundsätzlich
bekannt. Hier werden die Kanalschwingen kombiniert mit den zusätzlich in den
Presskanal ragenden Druckorganen.
-
Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung im Übrigen und
aus den Ansprüchen.
Vorteilhafte Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 einen
Presskanal 10 einer Kanalballenpresse im Schnitt entlang
der Linie I-I in 2,
-
2 eine
Außenansicht
einer Kanalschwinge,
-
3 einen
aufrechten Schnitt durch die Kanalschwinge gemäß 2 entlang
der Linie III-III.
-
In
einem Presskanal 10 einer Kanalballenpresse ist Pressgut
durch einen nicht gezeigten Presskolben in Richtung des Pfeils 11 bewegbar.
Der Presskanal 10 weist als Seitenwandungen Kanalschwingen 12, 13 auf,
welche an einem Eingang 14 des Presskanals schwenkbar gelagert
sind. Durch Schwenken der Kanalschwingen 12, 13 ist
der Presskanal 10 leicht konisch verengbar, sodass eingepresstes
Material einen zunehmenden Widerstand erfährt und im Bereich eines Endes 15 des
Presskanals Ballen gebildet werden können, etwa durch Umreifung
und Ausstoß.
Ziel ist eine Mindestdichte des Ballens.
-
Bei
glattem Material rutscht dieses an den Kanalschwingen 12, 13 entlang,
ohne ausreichend zu verdichten.
-
Um
eine höhere
Verdichtung der Ballen bzw. um mehr Druck auf die im Presskanal
befindlichen Ballen auszuüben
und so den Gegendruck und damit das Ballengewicht und deren Qualität zu erhöhen, sind
hier zusätzliche,
keilförmige
bewegliche Druckorgane in Form von Druckleisten 16, 17 vorgesehen. Diese
sind entlang der Kanalschwingen 12, 13 angeordnet
bzw. an denselben schwenkbar gelagert. Je Kanalschwinge sind zwei
Druckleisten übereinander vorgesehen,
siehe insbesondere 2. Jede Druckleiste ist von relativ
geringer Höhe.
Wie in 2 erkennbar, beträgt die addierte Gesamthöhe der Druckleisten
einer Kanalschwinge etwa 5% bis 10% der Gesamthöhe der Kanalschwinge. Bezogen
auf die Länge
der Kanalschwingen 12, 13 in Richtung des Presskanals 10 sind
die Druckleisten 16, 17 etwa mittig angeordnet.
Bezüglich
der Höhe
der Kanalschwingen 12, 13 sind die beiden übereinander
liegenden Druckleisten gleichmäßig über die
Gesamthöhe
verteilt.
-
Die
Druckleisten 16, 17 sind mit ihren zum Eingang 14 weisenden
Enden 18 schwenkbar gelagert, vorzugsweise außenseitig
der Kanalschwingen 12, 13 und erstrecken sich
durch Schlitze 19 in den Kanalschwingen bis in den Presskanal 10 hinein.
Im Bereich der zum Ende 15 weisenden Enden 20 der Druckleisten
sind diese über
Spindeltriebe 21, 22 zum Einschwenken beaufschlagbar.
Auf diese Weise bilden die Druckleisten 16, 17 veränderbare,
keilförmige
Verengungen des Presskanals 10. Durch Ausschwenken der
Druckleisten 16, 17 können diese bis in eine wirkungslose
Ausgangsposition gebracht werden. In Gegenrichtung können die
Druckleisten eingeschwenkt werden in den Presskanal bis zu der gewünschten
Querschnittsverengung. Dabei sind die Druckleisten 16, 17 so
mit ihren Enden 18 gelagert, dass nur ein Teil der Länge der
Druckleisten in den Presskanal 10 hineinragt und ein Verhaken
der Druckleisten mit dem zu verpressenden Material ausgeschlossen
ist.
-
- 10
- Presskanal
- 11
- Pfeil
- 12
- Kanalschwinge
- 13
- Kanalschwinge
- 14
- Eingang
des Presskanals
- 15
- Ende
des Presskanals
- 16
- Druckleiste
- 17
- Druckleiste
- 18
- Ende
der Druckleiste
- 19
- Schlitze
- 20
- weiteres
Ende der Druckleiste
- 21
- Spindeltrieb
- 22
- Spindeltrieb