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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine polymerisierbare Zusammensetzung,
die mindestens eine Silizium-organische Verbindung mit mindestens
zwei bei der Hydrosilylierung reaktiven ≡Si-H-Gruppen als
Komponente A und mindestens eine Benzoxazin-Verbindung mit mindestens
zwei bei der Hydrosilylierung mit Komponente A reaktiven ungesättigten
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen als Komponente B umfasst. Weitere
Gegenstände der vorliegenden Erfindung sind Klebstoffe,
Dichtstoffe oder Beschichtungen, welche die erfindungsgemäße
polymerisierbare Zusammensetzung enthalten, sowie die Polymerisationsprodukte
der genannten Zusammensetzungen.
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Epoxid-basierte
Harzsysteme werden seit langem erfolgreich in der Luftfahrt-, Automobil-
oder Elektroindustrie als Klebstoffe, Dichtstoffe oder zur Beschichtung
von Oberflächen benutzt oder als Harzsysteme mit einer
Reihe unterschiedlicher Materialien für die Herstellung
von Verbundwerkstoffen verwendet.
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Benzoxazin-basierte
Harzsysteme verfügen in der Regel über eine hohe
Glasübergangstemperatur und zeichnen sich durch ihre guten
elektrischen Eigenschaften und ihr positives Brandschutzverhalten
aus.
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Mischungen
von Epoxidharzen und Benzoxazinharzen werden beispielsweise in den
US-Patenten 4607091 ,
5021484 und
5200452 beschrieben. Die Mischungen
der genannten Harzsysteme zeichnen sich durch ihre vorteilhafte
Verarbeitbarkeit aus, da das Epoxidharz die Viskosität
der Zusammensetzung entscheidend reduziert. Die genannten Harzsysteme
können u. a. auf Grund der leichten Verarbeitbarkeit bei
einem potentiell hohen Anteil von Füllstoffen in der elektronischen
Industrie eingesetzt werden.
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Ebenfalls
sind ternäre Mischungen von Epoxidharzen, Benzoxazinharzen
und Phenolharzen bekannt. Solche Mischungen werden beispielsweise
im
US-Patent 6207786 beschrieben.
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Weiterhin
sind Mischungen von Benzoxazinen mit anderen Materialien als Epoxid-
oder Phenolharzen bekannt. So offenbart das
US-Patent 6620925 eine härtbare
Zusammensetzung, enthaltend bestimmte Benzoxazine und weitere härtbare
Verbindungen, beispielsweise ausgewählt aus Vinylethern,
Vinylsilanen oder aus Verbindungen, die eine Allyl- oder Vinylgruppe
umfassen.
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Polymere,
die neben Benzoxazin-Einheiten mindestens eine weitere Struktureinheit
umfassen, die sich von der erstgenannten unterscheidet, sind ebenfalls
bekannt. So beansprucht die japanische Patentanmeldung
JP-A-2007-154018 Benzoxazin-basierte
Harzsysteme, die durch Umsetzung von Formaldehyd und Diphenolen
mit Methyl-substituierten Hexamethylendiaminen herstellbar sind.
Aus der
JP-A 2007-106 sind Benzoxazin-basierte
Harzsysteme bekannt, bei deren Herstellung araliphatische Diamine
verwendet werden.
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Die
japanische Patentanmeldung
JP-A-2007-146070 betrifft Benzoxazin-basierte
Harzsysteme, die durch Umsetzung von Formaldehyd mit Diphenolen
und verschiedenen Polysiloxandiaminen hergestellt werden. Die erhaltenen
Polymere zeichnen sich vor allem durch ihre guten dielektrischen
und mechanischen Eigenschaften aus.
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Silsesquioxan
umfassende Benzoxazin-Verbindungen werden von F. C. Chang
et al. in „Syntheses, thermal properties, and phase morphologies
of novel benzoxazines functionalized with polyhedral oligomeric silsesquioxane
(POSS) nanocomposites" Polymer, Elsevier Science Publishers
B. V, GB, vol. 45, No. 18, 6321–6331 (2004) beschrieben.
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Die
im Stand der Technik beschriebenen Siloxangruppen umfassenden Benzoxazin-basierten
Harzsysteme können thermisch nach einem selbst-initiierenden
Mechanismus oder durch Zugabe kationischer Initiatoren polymerisiert
werden. Eine oft technisch gewünschte spätere
Nachvernetzung, insbesondere eine radikalische Nachvernetzung der
erhaltenen Polymere zur Erhöhung der Endfestigkeit ist
in der Regel nicht möglich. Eine solche spätere
Nachvernetzung ist beispielsweise bei Klebstoffen, Beschichtungsmitteln
oder Dichtstoffen wünschenswert.
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Die
vorliegende Erfindung löst die Aufgabe, eine polymerisierbare
Zusammensetzung auf Benzoxazinbasis zur Verfügung zu stellen,
die nach erfolgter Polymerisation vorteilhafte mechanische Eigenschaften aufweist
und einer weiteren Nachvernetzung, insbesondere einer weiteren radikalischen
Nachvernetzung zugänglich ist. Insbesondere ist gewünscht,
dass die genannte Zusammensetzung sich vor der Polymerisationsreaktion
durch eine niedrige Viskosität und einfache Verarbeitbarkeit
auszeichnet.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher eine polymerisierbare Zusammensetzung,
umfassend mindestens eine Silizium-organische Verbindung mit mindestens
zwei bei der Hydrosilylierung reaktiven ≡Si-H-Gruppen als
Komponente A und mindestens eine Benzoxazin-Verbindung mit mindestens
zwei bei der Hydrosilylierung mit Komponente A reaktiven ungesättigten
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen als Komponente B.
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Die
polymerisierbare Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung eignet
sich im besonderen Maße zur Herstellung von Klebstoffen,
Dichtstoffen oder Beschichtungsmitteln. Daher sind Klebstoffe, Dichtstoffe oder
Beschichtungsmittel, die die erfindungsgemäße
polymerisierbare Zusammensetzung umfassen Gegenstand der vorliegenden
Erfindung. Weitere Gegenstände der vorliegenden Erfindung
sind das Polymerisationsprodukt der erfindungsgemäßen
polymerisierbaren Zusammensetzung sowie ein Verfahren zu dessen
Herstellung.
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Ebenfalls
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine härtbare
Zusammensetzung, die mindestens eine härtbare Harzkomponente
und das Polymerisationsprodukt der erfindungsgemäßen
polymerisierbaren Zusammensetzung umfasst, sowie das gehärtete
Produkt der härtbaren Zusammensetzung. Das gehärtete
Produkt wir dabei vorzugsweise durch thermische Härtung
der härtbaren Zusammensetzung erhalten.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung des gehärteten Produkts, wobei das genannte
Produkt eine Schicht oder ein Bündel von Fasern, wie beispielsweise
Kohlefasern, umbettet und sich im Besonderen als Verbundwerkstoff
eignet.
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Der
Ausdruck ”Silizium-organische Verbindung” umfasst
im Sinne der vorliegenden Erfindung Organosilizium-Verbindungen,
die Kohlenstoff zusätzlich zu Silizium enthalten.
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Unter
einer ≡Si-H-Gruppe ist im Sinne der vorliegenden Erfindung
eine Gruppe zu verstehen, in der ein vierwertiges Siliziumatom mit
einem Wasserstoffatom und drei weiteren Atomen verbunden ist.
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Die
polymerisierbare Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann
eine Polymerisationsreaktion in Form einer Polyadditionsreaktion
eingehen, wobei die Polyadditionsreaktion im Besonderen auf einer Hydrosilylierungsreaktion
beruht. Dabei reagieren mindestens zwei bei der Hydrosilylierung
reaktive ≡Si-H-Gruppen der Komponente A mit Komponente
B, also mit mindestens einer Benzoxazin-Verbindung, die über
mindestens zwei bei der Hydrosilylierung mit Komponente A reaktive
ungesättigte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen verfügt.
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Zur
Beschleunigung und Effektivitätssteigerung der beschriebenen
Hydrosilylierungsreaktion kann die erfindungsgemäße
polymerisierbare Zusammensetzung vorzugsweise mindestens einen Hydrosilylierungs-Katalysator
umfassen. Ebenfalls können Mischungen unterschiedlicher
Hydrosilylierungs-Katalysatoren eingesetzt werden.
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Der
Hydrosilylierungs-Katalysator kann, falls verwendet, in einer Menge
von 1 bis 100000 ppm auf Basis des Gesamtgewichts der polymerisierbaren
Zusammensetzung bereitgestellt werden. Die Menge des Hydrosilylierungs-Katalysators
richtet sich dabei vorzugsweise nach der Aktivität des jeweiligen
Katalysators in der Umsetzungsreaktion der Komponenten A und B.
Insbesondere sind Katalysatormengen, bezogen auf das Gesamtgewicht
der polymerisierbaren Zusammensetzung, von mindestens 2 ppm, mindestens
4 ppm, mindestens 8 ppm, mindestens 12 ppm, mindestens 20 ppm und
mindestens 100 ppm bevorzugt. Weiterhin sind Katalysatormengen,
bezogen auf das Gesamtgewicht der polymerisierbaren Zusammensetzung,
von höchstens 10000 ppm, höchstens 1000 ppm, höchstens
500 ppm und höchstens 200 ppm bevorzugt.
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Katalysatoren
für die Hydrosilylierung schließen Metallsalze
und Komplexe von Übergangsmetallen ein, wobei das Übergangsmetall
vorzugsweise ausgewählt wird aus Pt, Pd, Rh, Ru und Ir.
Insbesondere sind Elemente der Gruppe VIII des Periodensystems bevorzugt.
Hydrosilylierungs-Katalysatoren können etwa Platin enthalten
(wie beispielsweise PtCl2, Dibenzonitrilplatindichlorid,
Platin auf Kohlenstoff, Dichlor(1,2-cyclooctadien)platin(II) [(COD)PtCl2], erhältlich von Strem Chemicals,
Inc., New Buryport, MA. Ein weiterer Platinkatalysator, der geeignet
ist im Hinblick auf Reaktivitäts- und Kostenaspekte ist
Hexachlorplatinsäure (H2PtCl6·6H2O);
auch geeignet sind Divinyldisiloxan-Platin-Komplexe, wie etwa der
Platinkomplex von Divinyltetramethyldisiloxan, erhältlich
als PC075 von Huls Amerika und die platinhaltigen Katalysatoren
PC072 (ein Platindivinylkomplex) und PC085, auch erhältlich
von Huls Amerika. Geeignete Rhodiumkatalysatoren sind beispielsweise
(RhCl(P(C6H5)3)3), [Rh(COD)2]BF4 und [RhCl(nbd)]2, während es sich bei [Ru(benzene)Cl2], [Ru(p-cymene)Cl2]
und [Cp·Ru(MeCN)3]PF6 um
Beispiele für geeignete Rutheniumkatalysatoren handelt.
Geeignete Katalysatoren sind weiterhin Lewis-Säuren sowie
Peroxide.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird die mindestens eine
Silizium-organische Verbindung mit mindestens zwei bei der Hydrosilylierung
reaktiven ≡Si-H-Gruppen (Komponente A) ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus cyclischen Polysiloxanen, linearen
Polysiloxanen, Trisiloxysilanen und Tetrasiloxysilanen. Die genannten
Trisiloxysilanen und Tetrasiloxysilanen können niedermolekulare
oder oligomere Strukturen umfassen.
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Weiterhin
können zwei oder mehr als zwei der genannten Silizium-organischen
Verbindungen in Kombination miteinander verwendet werden. Kombinationen
aus mindestens einem Tetrasiloxysilan mit mindestens einem linearen
Polysiloxan bzw. mit mindestens einem cyclischen Polysiloxan sind
dabei ebenso bevorzugt, wie Kombinationen aus mindestens einem Trisiloxysilan
mit mindestens einem linearen Polysiloxan bzw. mit mindestens einem
cyclischen Polysiloxan. Weiterhin sind ternäre Kombinationen
bevorzugt, wie etwa die Kombination aus mindestens einem cyclischen
Polysiloxan bzw. mindestens einem linearen Polysiloxan mit mindestens
einem Trisiloxysilan und mit mindestens einem Tetrasiloxysilan.
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Mischungen
aus mindestens einem linearen Polysiloxan mit mindestens einem cyclischen
Polysiloxan können im Sinne der vorliegenden Erfindung
ebenfalls verwendet werden.
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Insbesondere
sind Silizium-organischen Verbindungen mit mindestens zwei bei der
Hydrosilylierung reaktiven ≡Si-H-Gruppen bevorzugt, die
ein gewichtsmittleres Molekulargewicht von 200 bis 60000 g/mol,
vorzugsweise von 600 bis 10000 g/mol und insbesondere von 800 bis
4000 g/mol aufweisen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst
die Silizium-organische Verbindung ein cyclisches Polysiloxan der
allgemeinen Formel (I),
wobei die Reste R gleich
oder verschieden sein können und jeweils ausgewählt
werden aus Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1 bis 8 C-Atomen, cycloaliphatischen
Gruppen mit 1 bis 8 C-Atomen, Arylgruppen mit 6 bis 12 C-Atomen,
Alkoxygruppen mit 1 bis 8 C-Atomen und Aryloxygruppen mit 6 bis
12 C-Atomen, mit der Maßgabe, dass jeweils ein Rest R an
mindestens zwei Siliziumatomen Wasserstoff ist und n eine ganze
Zahl zwischen 2 und 30 ist.
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Bevorzugte
cyclische Polysiloxane sind beispielsweise Methylhydrocyclosiloxane
(MHCS) sowie deren beliebige Mischungen. Beispiele schließen
z. B. Tetraoctylcyclotetrasiloxan und Hexamethylcyclotetrasiloxan;
Tetra- und Pentamethylcyclotetrasiloxane; Tetra-, Penta-, Hexa-
und Heptamethylcyclopentasiloxane; Tetra-, Penta- und Hexamethylcyclohexasiloxane,
Tetraethylcyclotetrasiloxane und Tetraphenylcyclotetrasiloxane ein.
Bevorzugt sind 1,3,5,7-Tetramethylcyclotetrasiloxan, 1,3,5,7,9-Pentamethylcyclopentasiloxan
und 1,3,5,7,9,11-Hexamethylcyclohexasiloxan oder deren beliebige
Mischungen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
umfasst die Silizium-organische Verbindung ein lineares Polysiloxan
der allgemeinen Formel (II),
wobei die Reste R gleich
oder verschieden sein können und jeweils ausgewählt
werden aus Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1 bis 8 C-Atomen, cycloaliphatischen
Gruppen mit 1 bis 8 C-Atomen, Arylgruppen mit 6 bis 12 C-Atomen,
Alkoxygruppen mit 1 bis 8 C-Atomen und Aryloxygruppen mit 6 bis
12 C-Atomen, mit der Maßgabe, dass jeweils ein Rest R an
mindestens zwei Siliziumatomen Wasserstoff ist und m eine ganze
Zahl zwischen 0 und 1000 ist.
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Unter
linearen Polysiloxanen sind im Sinne der vorliegenden Erfindung
auch lineare, kurzkettige Polysiloxane mit ≡Si-H-Endgruppen
mit der allgemeinen Formel (II.1) zu verstehen,
wobei die Reste R gleich
oder verschieden sein können und jeweils ausgewählt
werden aus Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1 bis 8 C-Atomen, cycloaliphatischen
Gruppen mit 1 bis 8 C-Atomen, Arylgruppen mit 6 bis 12 C-Atomen,
Alkoxygruppen mit 1 bis 8 C-Atomen und Aryloxygruppen mit 6 bis
12 C-Atomen und m' eine ganze Zahl zwischen 0 und 100 ist.
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Beispielsweise
sind lineare Polysiloxane mit ≡Si-H-Endgruppen gemäß Formel
(II.1) bevorzugt, in denen R ausgewählt wird aus Methyl
und m' 0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 ist.
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Weiterhin
sind lineare Polysiloxane bevorzugt, bei denen es sich um lineare
Poly(organohydrosiloxane) der allgemeinen Formel (II.2) handelt,
wobei die Reste R gleich
oder verschieden sein können und jeweils ausgewählt
werden aus Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1 bis 8 C-Atomen, cycloaliphatischen
Gruppen mit 1 bis 8 C-Atomen, Arylgruppen mit 6 bis 12 C-Atomen,
Alkoxygruppen mit 1 bis 8 C-Atomen und Aryloxygruppen mit 6 bis
12 C-Atomen, mit der Maßgabe, dass 1 bis 50%, vorzugsweise
2 bis 50% und insbesondere 5 bis 50% der Reste R Wasserstoff sind
und m'' eine ganze Zahl zwischen 2 und 1000 ist
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Beispielhafte
lineare Poly(organohydrosiloxane) schließen ein: Methylhydropolysiloxan
mit Trimethylsiloxy-Endgruppen, Dimethylsiloxan-Methylhydrosiloxan-Copolymer
mit Trimethylsiloxy-Endgruppen, Dimethylsiloxan-Methylhydrosiloxan-Copolymer
mit Dimethylsiloxy-Endgruppen, Polydimethylsiloxan mit Dimethylsiloxy-Endgruppen,
Methyloctylsiloxan-Methylhydrosiloxan-Copolymer mit Trimethylsiloxy-Endgruppen,
Phenylmethylsiloxan-Methylhydrosiloxan-Copolymer mit Dimethylsiloxy-Endgruppen,
2-Phenylethylmethylsiloxan-Methylhydrosiloxan-Copolymer mit Trimethylsiloxy-Endgruppen
und 2-(4-Methylphenyl)-ethylmethylsiloxan-Methylhydrosiloxan-Copolymer
mit Trimethylsiloxy-Endgruppen.
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Lineare
Polysiloxane der vorliegenden Erfindung werden in unterschiedlichen
Molekulargewichten beispielsweise kommerziell von der Gelest Inc.
Morrisville, PA vertrieben.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
umfasst die Silizium-organische Verbindung ein Trisiloxysilan der
allgemeinen Formel (III),
wobei die Reste R gleich
oder verschieden sein können und jeweils ausgewählt
werden aus Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1 bis 8 C-Atomen, cycloaliphatischen
Gruppen mit 1 bis 8 C-Atomen, Arylgruppen mit 6 bis 12 C-Atomen,
Alkoxygruppen mit 1 bis 8 C-Atomen und Aryloxygruppen mit 6 bis
12 C-Atomen, mit der Maßgabe, dass jeweils ein Rest R an
mindestens zwei Siliziumatomen Wasserstoff ist und o und q jeweils
für eine ganze Zahl zwischen 0 und 1000 steht und p eine
ganze Zahl zwischen 1 und 1000 ist.
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Trisiloxane
der vorliegenden Erfindung werden in unterschiedlichen Molekulargewichten
beispielsweise kommerziell von der Gelest Inc. Morrisville, PA vertrieben.
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In
einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung umfasst die Silizium-organische Verbindung ein Tetrasiloxysilan
der allgemeinen Formel (IV),
wobei
die Reste R gleich oder verschieden sein können und jeweils
ausgewählt werden aus Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1 bis
8 C-Atomen, cycloaliphatischen Gruppen mit 1 bis 8 C-Atomen, Arylgruppen
mit 6 bis 12 C-Atomen, Alkoxygruppen mit 1 bis 8 C-Atomen und Aryloxygruppen
mit 6 bis 12 C-Atomen, mit der Maßgabe, dass jeweils ein
Rest R an mindestens zwei Siliziumatomen Wasserstoff ist und r und
t jeweils für eine ganze Zahl zwischen 0 und 1000 steht
und s eine ganze Zahl zwischen 1 und 1000 ist.
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Tetrasiloxane
der vorliegenden Erfindung werden in unterschiedlichen Molekulargewichten
beispielsweise kommerziell von der Gelest Inc. Morrisville, PA vertrieben.
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Die
erfindungsgemäße polymerisierbare Zusammensetzung
umfasst weiterhin als zusätzliche Komponente mindestens
eine Benzoxazin-Verbindung mit mindestens zwei bei der Hydrosilylierung
mit Komponente A reaktiven ungesättigten Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen
als Komponente B.
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Die
Benzoxazin-Verbindung der polymerisierbaren Zusammensetzung ist
vorzugsweise ein Monomer, Oligomer oder Polymer, das zumindest eine
Benzoxazingruppe und mindestens zwei bei der Hydrosilylierung mit
Komponente A reaktive ungesättigte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen
aufweist. Bevorzugte Monomere können vorzugsweise bis zu
vier Benzoxazingruppen umfassen, wobei sowohl einzelne Monomere
als auch Mischungen von zwei oder mehr Monomeren als Benzoxazin-Verbindung
verwendet werden können.
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Unter
der bei der Hydrosilylierung mit Komponente A reaktiven ungesättigten
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen sind vorzugsweise Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
und/oder Kohlenstoff-Kohlenstoff-Dreifachbindungen zu verstehen.
Insbesondere sind terminale Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen bevorzugt.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung werden Benzoxazin-Verbindungen
mit mindestens zwei bei der Hydrosilylierung mit Komponente A reaktiven
ungesättigten Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen vorzugsweise ausgewählt,
aus der Gruppe bestehend aus N-Alkenyl und N-Alkinyl-Benzoxazin-Verbindungen.
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Unter
den oben genannten N-Alkenyl- oder N-Alkinyl-Benzoxazin-Verbindungen
werden im Sinne der vorliegenden Erfindung vorzugsweise solche Verbindungen
verstanden, die mindestens zwei Benzoxazingruppen umfassen und in
denen mindestens zwei N-Atome mindestens zweier Oxazinringe jeweils
einen Alkenyl- bzw. Alkinylrest tragen. Insbesondere werden unter
N-Alkenyl- oder N-Alkinyl-Benzoxazin-Verbindungen solche Verbindungen
verstanden, die mindestens zwei Benzoxazingruppen umfassen und in
denen jedes N-Atom jedes Oxazinrings einen Alkenyl- bzw. Alkinylrest
trägt.
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Geeignete
Benzoxazin-Verbindungen mit mindestens zwei bei der Hydrosilylierung
mit Komponente A reaktiven ungesättigten Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen
werden vorzugsweise durch Formel (V) beschrieben,
wobei v eine ganze Zahl zwischen
2 und 4 ist, u eine ganze Zahl zwischen 1 und 10 ist, X ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus Alkylen (für v = 2 bis
4), Carbonyl (für v = 2), Sauerstoff (für v =
2), Schwefel (für v = 2), Sulfoxid (für v = 2),
Sulfon (für v = 2) und einer direkten, kovalenten Bindung
(für v = 2), R
2 ausgewählt wird
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und einer Alkylgruppen
mit 1 bis 8 C-Atomen und R
4 ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Halogen, Alkyl und
Alkenyl, oder R
4 ein divalenter Rest ist,
der aus der Benzoxazin-Struktur eine entsprechende Naphthoxazin-Struktur
macht.
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Besonders
bevorzugte Strukturen gemäß Formel (V) werden
durch Formel (V.1) repräsentiert,
wobei u eine ganze Zahl zwischen
1 und 10 ist, X ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend
aus Alkylen (für v = 2 bis 4), Carbonyl (für v
= 2), Sauerstoff (für v = 2), Schwefel (für v
= 2), Sulfoxid (für v = 2), Sulfon (für v = 2)
und einer direkten, kovalenten Bindung (für v = 2), R
2 ausgewählt wird aus der Gruppe
bestehend aus Wasserstoff und einer Alkylgruppen mit 1 bis 8 C-Atomen
und R
4 ausgewählt wird aus der
Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Halogen, Alkyl und Alkenyl, oder
R
4 ein divalenter Rest ist, der aus der
Benzoxazin-Struktur eine entsprechende Naphthoxazin-Struktur macht.
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Ganz
besonders bevorzugte Strukturen gemäß Formel (V)
und Formel (V.1) werden durch Formel (V.2) oder Formel (V.3) repräsentiert
wobei
u, R
2 und R
4 in
Formel (V.2) und Formel (V.3) jeweils die oben genannten Bedeutungen
haben.
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Ebenfalls
bevorzugte Benzoxazin-Verbindungen mit mindestens zwei bei der Hydrosilylierung
mit Komponente A reaktiven ungesättigten Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen
sind weiterhin Verbindungen der allgemeinen Formel (V.4),
wobei u, R
2 und
R
4 jeweils die oben genannten Bedeutungen
haben.
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In
besonders bevorzugen Benzoxazin-Verbindungen der allgemeinen Formel
(V), (V.1), (V.2), (V.3) und (V.4) ist u eine ganze Zahl, die ausgewählt
wird aus 1, 2 oder 3.
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Weitere
bevorzugte Benzoxazin-Verbindungen mit mindestens zwei bei der Hydrosilylierung
mit Komponente A reaktiven ungesättigten Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen
weisen nur eine Benzoxazingruppe auf. So können beispielsweise
Benzoxazin-Verbindungen der allgemeinen Formel (V.5) verwendet werden,
wobei R
2 und
R
2' bzw. u und u' gleich oder verschieden
sein können und R
2 und R
2' unabhängig voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und einer Alkylgruppen
mit 1 bis 8 C-Atomen und u und u' jeweils für eine ganze
Zahl zwischen 1 und 10, insbesondere für 1, 2 oder 3 stehen.
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Vorzugsweise
liegt das molare Verhältnis der Komponente A zur Komponente
B in der erfindungsgemäßen polymerisierbaren Zusammensetzung
in einem Bereich von 1:10 bis 10:1, vorzugsweise in einem Bereich
von 1:5 bis 5:1 und insbesondere in einem Bereich von 1:2 bis 2:1. Überaus
bevorzugt liegen Komponente A und Komponente B in der erfindungsgemäßen
polymerisierbaren in einem äquimolaren Verhältnis
zueinander vor.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
liegt der Anteil der Komponente A an der Gesamtmenge der erfindungsgemäßen
polymerisierbaren Zusammensetzung zwischen 1 und 80 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen 20 und 60 Gew.-% und insbesondere zwischen 40 und 60 Gew.-%.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung liegt der Anteil der Komponente B an der Gesamtmenge der
erfindungsgemäßen polymerisierbaren Zusammensetzung
zwischen 1 und 80 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 20 und 60 Gew.-%
und insbesondere zwischen 40 und 60 Gew.-%.
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Zum
Aufbau linearer Strukturen ist es bevorzugt, dass die mindestens
eine Silizium-organische Verbindung (Komponente A) nur zwei bei
der Hydrosilylierung reaktive ≡Si-H-Gruppen umfasst und
die mindestens eine Benzoxazin-Verbindung (Komponente B) ebenfalls
nur zwei bei der Hydrosilylierung mit Komponente A reaktive ungesättigte
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen aufweist.
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Zum
Ausbau verzweigter Strukturen ist es weiterhin bevorzugt, dass die
mindestens eine Silizium-organische Verbindung (Komponente A) mehr
als zwei bei der Hydrosilylierung reaktive ≡Si-H-Gruppen
umfasst und/oder die mindestens eine Benzoxazin-Verbindung (Komponente
B) mehr als zwei bei der Hydrosilylierung mit Komponente A reaktive
ungesättigte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen aufweist.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist das Polymerisationsprodukt
der erfindungsgemäßen polymerisierbaren Zusammensetzung.
Bei dem genannten Polymerisationsprodukt handelt es sich vorzugsweise
um das Polyadditionsprodukt der Polyadditionsreaktion der Komponenten
A und B.
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Unter
einer Polyadditionsreaktion ist im Sinne der vorliegenden Erfindung
vorzugsweise eine Hydrosilylierungsreaktion zu verstehen, in der
durch Addition einer ≡Si-H-Gruppe an eine ungesättigte
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung eine neue Si-Kohlenstoff-Bindung
und eine neue Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindung geknüpft
wird.
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Das
genannte Polymerisationsprodukt zeichnet sich vorzugsweise dadurch
aus, dass es über terminale ungesättigte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen
und/oder über terminale ≡Si-H-Gruppen als reaktive Endgruppen
verfügt. Diese reaktiven Endgruppen ermöglichen
eine spätere Nachvernetzung des erhaltenen Polymerisationsprodukts,
wodurch je nach Anwendungszweck die Endfestigkeit, wie etwa die
Schlagzähigkeit, das Ermüdungsverhalten und/oder
die Druckfestigkeit des Polymerisationsprodukts erhöht
bzw. verbessert werden kann.
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Beispielsweise
kann eine radikalische Nachvernetzung durch Umsetzung des erhaltenen
Polymerisationsprodukts mit Vernetzungsmitteln erreicht werden,
wobei die Vernetzungsmittel beispielsweise ausgewählt werden
können aus der Gruppe bestehend aus polymerisierbaren Monomeren,
Oligomeren oder Polymeren, sofern diese mindestens zwei polymerisierbare
Gruppen pro Molekül aufweisen, wie etwa Divinylstyrol.
Besonders geeignete Vernetzungsmittel sind weiterhin Di-, Tri-,
Tetra- und/oder Pentaacrylate, die beispielsweise ausgewählt
werden können aus der Gruppe bestehend aus Pentaerythrioltetraacrylat
(PETTA), Trimethylolpropantriacrylat (TMPTA), Di-trimethylolpropantetraacrylat
(DiTMPTTA), Dipentaerythriolpentaacrylat (DiPEPA) oder Tripropylenglykoldiacrylat
(TPGDA) oder aus deren beliebigen Mischungen.
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Sofern
das Polymerisationsprodukt der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung mindestens eine ≡Si-H-Gruppe, insbesondere
mindestens eine terminale ≡Si-H-Gruppe aufweist, kann eine
Nachvernetzung auch in Form einer Hydrosilylierungsreaktion erfolgen,
in der das genannte Polymerisationsprodukt vorzugsweise mit mindestens
einem monomeren, oligomeren oder polymeren Venetzungsmittel umgesetzt
wird, das mindestens zwei bei der Hydrosilylierung reaktive ungesättigte
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen aufweist.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
umfasst das genannte Polymerisationsprodukt ein Polymer der allgemeinen
Formel (VI),
mit der
Maßgabe, dass die C1-C2-Bindung in terminaler Position
eine Doppelbindung und in nicht-terminaler Position eine Einfachbindung
ist, wobei
u eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist,
w eine
ganze Zahl von 1 bis 1000 ist,
X ausgewählt wird aus
der Gruppe bestehend aus Alkylen, Carbonyl, Sauerstoff, Schwefel,
Sulfoxid, Sulfon und einer direkten, kovalenten Bindung,
die
Reste R' gleich oder verschieden sein können und jeweils
ausgewählt werden aus Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1 bis
8 C-Atomen, cycloaliphatischen Gruppen mit 1 bis 8 C-Atomen, Arylgruppen
mit 6 bis 12 C-Atomen, Alkoxygruppen mit 1 bis 8 C-Atomen, Aryloxygruppen
mit 6 bis 12 C-Atomen und Gruppen der allgemeinen Formel,
R
2 ausgewählt wird aus der Gruppe
bestehend aus Wasserstoff und einer Alkylgruppen mit 1 bis 8 C-Atomen,
R
4 ausgewählt wird aus der Gruppe
bestehend aus Wasserstoff, Halogen, Alkyl und Alkenyl, oder
R
4 ein divalenter Rest ist, der aus der Benzoxazin-Struktur
eine entsprechende Naphthoxazin-Struktur macht,
Y für
eine direkte, kovalente Bindung steht oder eine divalente Gruppe
ist, die mindestens ein Siloxan-Strukturelement
- i)
der Formel (VI.1), oder
- ii) der Formel (VI.2), oder
- iii) der Formel (VI.3) umfasst, wobei m', p' und
s' jeweils für eine ganze Zahl von 1 bis 1000 steht,
o',
q', r' und t' jeweils für eine ganze Zahl von 0 bis 1000
steht, R' die oben angegebene Bedeutung hat, und
R3 und R5 unabhängig
voneinander für R' oder eine Gruppe der allgemeinen Formel
(VI.4) stehen, wobei Y und R' die oben genannte
Bedeutung haben.
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Die
Polymerisationsreaktion zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Polymerisationsprodukts kann unter Verwendung eines Lösungsmittels
oder ohne Lösungsmittel durchgeführt werden. Als
Lösungsmittel bevorzugt sind beispielsweise Toluol, Tetrahydrofuran
und Chloroform Die Reaktionstemperatur ist im Wesentlichen abhängig
von der Reaktivität der einzelnen Komponenten und, sofern
vorhanden, von der Reaktivität des mindestens einen Hydrosilylierungs-Katalysators.
Bevorzugte Reaktionstemperaturen liegen vorzugsweise in einem Bereich
von 0°C bis 250°C, vorzugsweise von 20 bis 200°C
und insbesondere von 22°C bis 100°C.
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Die
Reaktion wird üblicherweise unter Normaldruck durchgeführt,
kann jedoch auch bei erhöhten Drücken, wie z.
B. im Bereich von etwa 1,5 bis 20 bar, oder verringerten Drücken,
wie z. B. 200 bis 600 mbar, erfolgen.
-
Für
bestimmte Anwendungszwecke kann es zweckmäßig
sein, dass der polymerisierbaren Zusammensetzung ein Reagenz zugesetzt
wird, dass die durch einen Hydrosilylierungs-Katalysator katalysierte
Hydrosilylierungsreaktion verzögert, etwa ein Amin, wie
beispielsweise Diethylentriamin.
-
Ebenfalls
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Polymerisationsprodukts
umfassend die Schritte:
- a) Bereitstellung einer
polymerisierbaren Zusammensetzung, umfassend eine Komponente A und
Komponente B und gegebenenfalls mindestens einen Hydrosilylierungs-Katalysator,
wobei Komponente A eine Silizium-organische Verbindung mit mindestens
zwei bei der Hydrosilylierung reaktiven ≡Si-H-Gruppen ist und
Komponente B mindestens eine Benzoxazin-Verbindung mit mindestens
zwei bei der Hydrosilylierung mit Komponente A reaktiven ungesättigten
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen ist;
- b) Polymerisation der polymerisierbaren Zusammensetzung zur
Herstellung des genannten Polymerisationsprodukts.
-
Das
genannte Polymerisationsprodukt der erfindungsgemäßen
polymerisierbaren Zusammensetzung zeigt in der Regel eine thermoplastische
Verarbeitbarkeit und kann unter Ringöffnung der Benzoxazin-Struktur zu
Materialien mit duromeren Eigenschaften gehärtet werden.
Daher kann das Polymerisationsprodukt besonders vorteilhaft in Verfahren
eingesetzt werden, die auf einer thermoplastischen Verarbeitbarkeit
des jeweiligen Materials beruhen, wie etwa Spritzgus- oder Extrusionsverfahren.
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist deshalb das gehärtete
Polymerisationsprodukt der erfindungsgemäßen polymerisierbaren
Zusammensetzung.
-
Die
Härtung des genannten Polymerisationsprodukts oder der
Mischung verschiedener Polymerisationsprodukte kann unter Ringöffnung
der Benzoxazin-Struktur bei erhöhten Temperaturen nach
einem selbst-initiierenden Mechanismus (thermische Polymerisation)
oder durch Zugabe von kationischen Initiatoren erfolgen.
-
Geeignete
kationische Initiatoren sind beispielsweise Lewissäuren
oder andere kationische Initiatoren, wie beispielsweise Metallhalogenide,
Organometall-Reagenzien, wie Metalloporphyrine, Methyltosylate,
Methyltrifiate oder Trifluorsulfonsäuren. Ebenso können
basische Reagenzien verwendet werden, um die Polymerisation der
polymerisierbaren Benzoxazin-Verbindung oder der Mischung verschiedener
polymerisierbarer Benzoxazin-Verbindungen zu initiieren. Geeignete
basische Reagenzien können beispielsweise ausgewählt werden
aus Imidazol oder Imidazolderivaten.
-
Vorzugsweise
erfolgt die thermische Härtung des genannten Polymerisationsprodukts
bei Temperaturen von 150 bis 300°C, insbesondere bei Temperaturen
von 160 bis 220°C. Durch die Verwendung der oben genannten
Initiatoren und/oder anderer Reagenzien kann die Härtungstemperatur
auch niedriger liegen.
-
Die
gehärteten Polymerisationsprodukte zeichnen sich im Besonderen
durch ihre hohe thermische Stabilität aus
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Klebstoff,
Dichtstoff oder Beschichtungsmittel, umfassend die erfindungsgemäße
polymerisierbare Zusammensetzung. Die erfindungsgemäßen
Klebstoffe, Dichtstoffe oder Beschichtungsmittel können
vorzugsweise auch als zwei-komponentige Systeme formuliert werden,
bei denen insbesondere die beiden Komponenten A und B und ggf. der
mindestens eine Hydrosilylierungs-Katalysator erst kurz vor der
Applikation miteinander vermischt werden. Wie bereits beschrieben
reagieren die Komponenten A und B unter Ausbildung eines Reaktionsproduktes
miteinander.
-
Das
erhaltene Reaktionsprodukt kann unter Ringöffnung der Benzoxazin-Struktur
gehärtet, vorzugsweise thermisch gehärtet werden,
wobei vorzugsweise duromere Materialien erhalten werden.
-
Zum
Abdichten und Verkleben von Substraten kann unter Verwendung der
polymerisierbaren Zusammensetzung ein Verfahren zum Abdichten oder
Verkleben eingesetzt werden, das die folgenden Schritte umfasst:
- a) Applikation der erfindungsgemäßen
polymerisierbaren Zusammensetzung zwischen ein Substrat S1 und S2
und
- b) Umsetzung der genannten Zusammensetzung zum entsprechenden
Polymerisationsprodukts,
wobei die Substrate S1 und S2
gleich oder verschieden voneinander sind.
-
Bei
dem genannten Polymerisationsprodukt handelt es sich vorzugsweise
um das Polyadditionsprodukt der Komponenten A und B.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird mindestens
eines der Substrate S1 oder S2 ausgewählt wird aus der
Gruppe bestehend aus Glas, Glaskeramik, Beton, Mörtel,
Backstein, Ziegel, Keramik, Gips, Naturstein, Metall- oder Metalllegierungen,
Holz, Kunststoffen und Lacken.
-
Ebenfalls
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen
polymerisierbaren Zusammensetzung zur Herstellung des Reaktionsprodukts
der Komponenten A und B. Bei dem genannten Reaktionsprodukt handelt
es sich vorzugsweise um das Polyadditionsprodukt der Poyladditionsreaktion
der Komponenten A und B.
-
Das
Polymerisationsprodukt der polymerisierbaren Zusammensetzung kann
auch als Additiv in härtbaren Harzformulierungen verwendet
werden.
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine härtbare
Zusammensetzung, umfassend
- a) mindestens eine
härtbare Harzkomponente, und
- b) mindestens ein Polymerisationsprodukt der erfindungsgemäßen
polymerisierbaren Zusammensetzung.
-
Unter
einer härtbaren Harzkomponente ist im Sinne der vorliegenden
Erfindung vorzugsweise eine thermisch härtbare Harzkomponente
zu verstehen.
-
Die
mindestens eine Harzkomponente kann dabei vorzugsweise ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Benzoxazinharzen, Epoxidharzen,
Polyurethanharzen, Polyesterharzen, Polyamidharzen oder Phenolharze
oder aus deren beliebigen Mischungen.
-
Unter
einem Benzoxazinharz wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine
Harz-Zusammensetzung verstanden, die auf der Basis von Benzoxazin-Verbindungen
und/oder Benzoxazin-haltigen Verbindungen gebildet wird.
-
Bevorzugte
Benzoxazin-Verbindungen sind Monomere, Oligomere oder Polymere,
die zumindest eine Benzoxazingruppe umfassen. Bevorzugte Monomere
können vorzugsweise bis zu vier Benzoxazingruppen umfassen,
wobei sowohl einzelne Monomere als auch Mischungen von zwei oder
mehr Monomeren als Benzoxazin-Verbindung verwendet werden können.
-
Im
Folgenden sind einige Benzoxazin-Verbindungen aufgeführt,
die bis zu vier Benzoxazingruppen umfassen.
-
Geeignete
Benzoxazin-Verbindungen werden vorzugsweise durch Formel (B-I) beschrieben,
wobei o eine ganze Zahl zwischen
1 und 4 ist, X ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend
aus Alkyl (für o = 1), Alkylen (für o = 2 bis
4), Sauerstoff (für o = 2), Thiol (für o = 1),
Schwefel (für o = 2), Sulfoxid (für o = 2), Sulfon
(für o = 2) und einer direkten, kovalenten Bindung (für
o = 2), R
1 ausgewählt wird aus
der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl und Aryl und
R
4 ausgewählt wird aus der Gruppe
bestehend aus Wasserstoff, Halogen, Alkyl und Alkenyl, oder R
4 ein divalenter Rest ist, der aus der Benzoxazin-Struktur
eine entsprechende Naphthoxazin-Struktur macht.
-
Besonders
bevorzugte Strukturen gemäß Formel (B-I) werden
durch Formel (B-II) repräsentiert,
wobei
X ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus CH
2, C(CH
3)
2, C=O, O, S, S=O, O=S=O und einer direkten,
kovalenten Bindung, R
1 und R
2 gleich
oder verschieden sind und jeweils ausgewählt werden aus
der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Alkyl, insbesondere Methyl,
Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl oder i-Butyl, Alkenyl, insbesondere
Allyl, und Aryl und die Substituenten R
4 gleich
oder verschieden sind und jeweils ausgewählt werden aus
der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Halogen, Alkyl und Alkenyl,
oder R
4 jeweils ein divalenter Rest ist,
der aus der Benzoxazin-Struktur eine entsprechende Naphthoxazin-Struktur
macht.
-
Bevorzugte
Benzoxazin-Verbindungen gemäß Formel (B-II) sind
beispielsweise Benzoxazine gemäß Formel (B-III)
bis (B-VI),
wobei
R
1, R
2 und R
4 wie oben definiert sind.
-
Bevorzugte
Benzoxazin-Verbindungen sind weiterhin Verbindungen der allgemeinen
Formel (B-VII),
wobei p = 2 ist und Y ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus Biphenyl, Diphenylmethan, Diphenylisopropan,
Diphenylsulfid, Diphenylsulfoxid, Diphenylsulfon, Diphenylketon
und R
4 ausgewählt wird aus der
Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Halogen, Alkyl und Alkenyl, oder
R
4 ein divalenter Rest ist, der aus der
Benzoxazin-Struktur eine entsprechende Naphthoxazin-Struktur macht.
-
Ebenfalls
bevorzugte Benzoxazin-Verbindungen sind weiterhin Verbindungen der
allgemeinen Formel (B-VIII) bis (B-X),
wobei
R
1, R
2 und R
4 wie oben definiert sind und R
3 wie
R
1 oder R
2 definiert
ist.
-
Geeignete
Benzoxazin-Verbindungen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind
beispielsweise die folgenden Verbindungen:
-
Geeignete
Benzoxazin-Verbindungen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind
sowohl monofunktionelle als auch multifunktionelle Benzoxazin-Verbindungen.
Unter monofunktionellen Benzoxazin-Verbindungen sind solche Verbindungen
zu verstehen, die nur eine Benzoxazingruppe umfassen, während
multifunktionelle Benzoxazin-Verbindungen mehr als eine Benzoxazingruppe
umfassen und vorzugsweise bis zur vier Benzoxazingruppen enthalten
können.
-
Beispielhaft
können monofunktionelle Benzoxazin-Verbindungen durch die
allgemeine Formel (XIX) beschrieben werden,
wobei R ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus Alkyl, insbesondere Methyl, Ethyl,
n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, Alkenyl, insbesondere Allyl,
und Aryl, wobei jede der genannten Gruppen gegebenenfalls substituiert
ist und R
4 ausgewählt wird aus
der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Halogen, Alkyl und Alkenyl, oder
R
4 ein divalenter Rest ist, der aus der
Benzoxazin-Struktur eine entsprechende Naphthoxazin-Struktur macht.
-
Bevorzugte
monofunktionelle Benzoxazin-Verbindungen werden beispielsweise durch
die allgemeine Formel (B-XX) beschrieben,
wobei
R
I ausgewählt wird aus der Gruppe
bestehend aus Alkyl und Alkenyl, wobei jede der genannten Reste gegebenenfalls
substituiert oder unterbrochen ist von einem oder mehreren O, N,
S, C=O, COO oder NHC=O oder einer oder mehrerer Arylgruppen, m eine
ganze Zahl zwischen 0 und 4 ist und R
II,
R
III, R
IV, R
V und R
VI unabhängig
voneinander ausgewählt werden aus der Gruppe bestehend
aus Wasserstoff, Alkyl und Alkenyl, wobei jede Alkyl- oder Alkenylgruppe
gegebenenfalls substituiert oder unterbrochen ist von einem oder
mehreren O, N, S, C=O, COO, oder NHC=O oder einer oder mehrerer
Arylgruppen.
-
Geeignete
monofunktionelle Benzoxazin-Verbindungen im Sinne der vorliegenden
Erfindung sind beispielsweise die folgenden Verbindungen (B-XXI)
und (B-XXII),
wobei
R
I wie oben definiert ist.
-
Benzoxazin-Verbindungen
im Sinne der vorliegenden Erfindung können über
die oben beschriebenen Bezugsquellen oder durch die oben beschriebenen
Herstellungsverfahren erhalten werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst
die erfindungsgemäße härtbare Zusammensetzung
mindestens ein härtbares Benzoxazinharz oder eine Mischung
verschiedener härtbarer Benzoxazinharze in Mengen von 50
bis 99 Gew.-%, vorzugsweise von 70 bis 95 Gew.-% und überaus
bevorzugt von 80 bis 90 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge
der härtbaren Zusammensetzungg.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die
härtbare Zusammensetzung als härtbare Harzkomponente
nur eine oder mehrere Benzoxazin-Verbindungen.
-
Sowohl
die polymerisierbaren Benzoxazin-Verbindungen der härtbaren
Zusammensetzung als auch die polymerisierbaren Benzoxazin-Verbindungen
der polymerisierbaren Zusammensetzung mit mindestens zwei bei der
Hydrosilylierung mit Komponente A reaktiven ungesättigten
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen können auch teilweise
geöffnete Ringstrukturen umfassen, wobei die geöffnete
Ringstruktur vorzugsweise durch den formalen Bruch der kovalenten
Bindung zwischen A und A' oder zwischen B und B' erhalten wird (s. Formel
B-O).
-
-
Weitere
Beispiele für ringoffene Benzoxazin-Verbindungen sind im
Folgenden gezeigt:
-
Die
ringoffenen Strukturen gelten im Sinne der vorliegenden Erfindung
auch als Benzoxazin-Verbindungen, insbesondere als ringoffene Benzoxazin-Verbindungen.
-
Benzoxazinharze
sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung als härtbare
Harzkomponente der härtbaren Zusammensetzung besonders
bevorzugt.
-
Unter
einem „Epoxidharz” wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung eine Harz-Zusammensetzung verstanden, die auf der Basis
von Epoxidverbindungen oder epoxidhaltigen Verbindungen gebildet
wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können
die Epoxidverbindungen oder epoxidhaltigen Verbindungen des Epoxidharzsystems
der härtbaren Zusammensetzung sowohl oligomere als auch
monomere Epoxidverbindungen sowie Epoxide vom polymeren Typ umfassen
und können aliphatische, cycloaliphatische, aromatische
oder heterocyclische Verbindungen darstellen.
-
Geeignete
Epoxidharze im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise
vorzugsweise ausgewählt aus Epoxidharzen vom Bisphenol-A-Typ,
Epoxidharzen vom Bisphenol-S-Typ, Epoxidharzen vom Bisphenol-F-Typ,
Epoxidharzen vom Phenol-Novolak-Typ, Epoxidharzen vom Cresol-Novolak-Typ,
epoxidierten Produkten zahlreicher Dicyclopentadien-modifizierter
Phenolharze, erhältlich durch Umsetzung von Dicyclopentadien
mit zahlreichen Phenolen, epoxidierte Produkte von 2,2',6,6'-Tetramethylbiphenol,
aromatische Epoxidharze wie Epoxidharze mit Naphthalin-Grundgerüst
und Epoxidharze mit Fluoren-Grundgerüst, aliphatische Epoxidharze wie
Neopentylglykoldiglycidylether und 1,6-Hexandioldiglycidylether,
alicyclische Epoxidharze wie 3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3,4-epoxycyclohexancarboxylat
und Bis(3,4-epoxycyclohexyl)adipat, und Epoxidharze mit einem Heteroring
wie Triglycidylisocyanurat ein.
-
Insbesondere
umfassen die Epoxidharze zum Beispiel das Reaktionsprodukt aus Bisphenol
A und Epichlorhydrin, das Reaktionsprodukt aus Phenol und Formaldehyd
(Novolak-Harze) und Epichlorhydrin, Glycidyl Ester sowie das Reaktionsprodukt
aus Epichlorhydrin und p-Aminophenol. Weitere bevorzugte Epoxidharze,
die kommerziell erhältlich sind, umfassen insbesondere
Octadecylenoxid, Epichlorhydrin, Styroloxid, Vinylcyclohexenoxid,
Glycidol, Glycidylmethacrylat, Diglycidylether von Bisphenol A (z.
B. diejenigen, welche unter den Handelsbezeichnungen ”Epon
828”, ”Epon 825”, ”Epon 1004” und ”Epon
1010” der Hexion Specialty Chemicals Inc., ”DER-331”, ”DER-332”, ”DER-334”, ”DER-732” und ”DER-736” der
Dow Chemical Co. erhältlich sind), Vinylcyclohexendioxid,
3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3,4-epoxycyclohexen-carboxylat, 3,4-Epoxy-6-methylcyclohexylmethyl-3,4-epoxy-6-methylcyclohexencarboxylat,
Bis(3,4-epoxy-6-methylcyclohexylmethyl)adipat, Bis(2,3-epoxycyclopentyl)ether,
aliphatisches, mit Polypropylenglycol modifiziertes Epoxid, Dipentendioxid,
epoxidiertes Polybutadien (z. B. Krasol Produkte von Sartomer),
Epoxidfunktionalitaet enthaltendes Siliconharz, flammhemmende Epoxidharze
(z. B. ”DER-580”, ein bromiertes Epoxidharz vom
Bisphenol-Typ, welches von Dow Chemical Co. erhaeltlich ist), 1,4-Butandiol-diglycidylether
eines Phenolformaldehyd-Novolaks (z. B. ”DEN-431” und ”DEN-438” der
Dow Chemical Co.), sowie Resorcin-diglycidylether (z. B. ”Kopoxite” der
Koppers Company Inc.), Bis(3,4-epoxycyclohexyl)adipat, 2-(3,4-Epoxycyclohexyl-5,5-spiro-3,4-epoxy)cyclohexan-meta-dioxan,
Vinylcyclohexenmonoxid, 1,2-Epoxyhexadecan, Alkylglycidilether wie z.
B. C8-C10-Alkylglycidylether (z. B. ”HELOXY Modifier 7” der
Hexion Specialty Chemicals Inc.), C12-C14-Alkylglycidylether (z.
B. ”HELOXY Modifier 8” der Hexion Specialty Chemicals
Inc.), Butylglycidylether (z. B. ”HELOXY Modifier 61” der
Hexion Specialty Chemicals Inc.), Cresylglycidylether (z. B. ”HELOXY
Modifier 62” der Hexion Specialty Chemicals Inc.), p-tert.-Butylphenyl-glycidylether
(z. B. ”HELOXY Modifier 65” der Hexion Specialty
Chemicals Inc.), polyfunktionelle Glycidylether wie z. B. Diglycidylether
von 1,4-Butandiol (z. B. ”HELOXY Modifier 67” der
Hexion Specialty Chemicals Inc.), Diglycidylether von Neopentylglycol
(z. B. ”HELOXY Modifier 68” der Hexion Specialty
Chemicals Inc.), Diglycidylether von Cyclohexandimethanol (z. B. ”HELOXY
Modifier 107” der Hexion Specialty Chemicals Inc.), Trimethylolethan-triglycidilether
(z. B. ”HELOXY Modifier 44” der Hexion Specialty
Chemicals Inc.), Trimethylolpropan-tiglycidylether (z. B. ”HELOXY
Modifier 48” der Hexion Specialty Chemicals Inc.), Polyglycidylether
eines aliphatischen Polyols (z. B. ”HELOXY Modifier 84” der
Hexion Specialty Chemicals Inc.), Polyglycoldiepoxid (z. B. ”HELOXY
Modifier 32” der Hexion Specialty Chemicals Inc.), Bisphenol
F-Epoxide (z. B. ”EPN-1138” oder GY-281” der
Huntsman Int. LLC), 9,9-Bis-4-(2,3-epoxypropoxy)-phenylfluorenon
(z. B. ”Epon 1079” der Hexion Specialty Chemicals
Inc.).
-
Weitere
bevorzugte kommerziell erhältliche Verbindungen sind z.
B. ausgewählt aus AralditeTM 6010, AralditTM GY-281TM, AralditTM ECN-1273, AralditTM ECN-1280,
AralditTM MY-720, RD-2 existiert von der
Huntsman Int. LLC; DENTM 432, DENTM 438, DENTM 485
von Dow Chemical Co., EponTM 812, 826, 830,
834, 836, 871, 872,1001, 1031 etc. von Hexion Specialty Chemicals
Inc. und HPTTM 1071, HPTTM 1079
ebenfalls von Hexion Specialty Chemicals Inc., als Novolak-Harze
weiterhin beispielsweise Epi-RezTM 5132
von Hexion Specialty Chemicals Inc., ESCN-001 von Sumitomo Chemical,
Quatrex 5010 von Dow Chemical Co., RE 305S von Nippon Kayaku, EpiclonTM N673 von DaiNipon Ink Chemistry oder EpicoteTM 152 von Hexion Specialty Chemicals Inc..
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst
die erfindungsgemäße härtbare Zusammensetzung
mindestens ein härtbares Epopoxidharz oder eine Mischung
verschiedener härtbarer Epoxidharze in Mengen von 50 bis
99 Gew.-%, vorzugsweise von 70 bis 95 Gew.-% und überaus
bevorzugt von 80 bis 90 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge
der härtbaren Zusammensetzung.
-
Für
bestimmte Anwendungszwecke kann es vorteilhaft sein, dass die härtbare
Zusammensetzung eine Mischung verschiedener härtbarer Harzkomponenten
umfasst. Besonders bevorzugte Mischungen sind dabei beispielsweise
Mischungen aus Benzoxazin- und Epoxidharzen und/oder Mischungen
aus Benzoxazin-, Epoxid- und Phenolharzenharzen.
-
Bei
Mischungen verschiedener Harzkomponente ist es besonders bevorzugt,
dass der Anteil aller Harzkomponenten an der Gesamtmenge der härtbaren
Zusammensetzung zwischen 50 und 99 Gew.-%, vorzugsweise zwischen
70 und 95 Gew.-% und überaus bevorzugt zwischen 80 und
90 Gew.-% liegt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
enthält die härtbare Zusammensetzung mindestens
ein Polymerisationsprodukt der erfindungsgemäßen
polymerisierbaren Zusammensetzung in Mengen von 0,001 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise von 1 bis 15 Gew.-% und überaus bevorzugt
von 5 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der härtbaren
Zusammensetzung.
-
Die
erfindungsgemäßen härtbaren Zusammensetzungen
können vorzugsweise Farb- und/oder Füllstoffe
enthalten, wie zum Beispiel gemahlene oder gefällte Kreide,
Ruß, Calcium-Magnesiumcarbonate, Schwerspat sowie insbesondere
silicatische Füllstoffe vom Typ des Aluminium-Magnesium-Calcium-Silicats, z.
B. Wollastonit, Chlorit.
-
Weiterhin
können die erfindungsgemäßen härtbaren
Zusammensetzungen gängige weitere Hilfs- und Zusatzmittel
wie z. B. Weichmacher, Reaktivverdünner, weitere Toughening-Additive,
Rheologiehilfsmittel, Netzmittel, Alterungsschutzmittel, Stabilisatoren
und/oder Farbpigmente enthalten. Vorzugsweise sind die erfindungsgemäßen
härtbaren Zusammensetzungen jedoch frei von Weichmachern.
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Die
Härtung der härtbaren Zusammensetzung kann beispielsweise
bei erhöhten Temperaturen nach einem selbst-initiierenden
Mechanismus (thermische Polymerisation) oder durch Zugabe von kationischen
Initiatoren erfolgen.
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Geeignete
kationische Initiatoren sind beispielsweise Lewissäuren
oder andere kationische Initiatoren, wie beispielsweise Metallhalogenide,
Organometall-Reagenzien, wie Metalloporphyrine, Methyltosylate,
Methyltriflate oder Trifluorsulfonsäuren. Ebenso können
basische Reagenzien verwendet werden, um die Polymerisation der
polymerisierbaren Benzoxazin-Verbindung oder der Mischung verschiedener
polymerisierbarer Benzoxazin-Verbindungen zu initiieren. Geeignete
basische Reagenzien können beispielsweise ausgewählt werden
aus Imidazol oder Imidazolderivaten.
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Vorzugsweise
erfolgt die Härtung der erfindungsgemäßen
härtbaren Zusammensetzung, insbesondere einer erfindungsgemäßen
härtbaren Zusammensetzung, umfassend Benzoxazinharze als
härtbare Harzkomponente, bei Temperaturen von 150 bis 300°C,
insbesondere bei Temperaturen von 160 bis 220°C. Durch die
Verwendung der oben genannten Initiatoren und/oder anderer Reagenzien
kann die Polymerisationstemperatur auch niedriger liegen.
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Die
Härtung der erfindungsgemäßen härtbaren
Zusammensetzung zum gehärteten Produkt erfolgt bei härtbaren
Zusammensetzung, die Benzoxazinharze als härtbare Harzkomponente
umfassen, vorzugsweise unter Ringöffnung, insbesondere
unter thermisch-induzierter Ringöffnung des Benzoxazinsystems.
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist das gehärtete
Produkt der erfindungsgemäßen härtbaren
Zusammensetzung.
-
Durch
die Verwendung des erfindungsgemäßen Polymerisationsprodukts
in der härtbaren Zusammensetzung kann eine effektive Schlagzähmodifizierung
des gehärteten Produkts erreicht werden, wobei sich das
genannte Produkt weiterhin durch seine niedrige Tendenz zur Wasseraufnahme
auszeichnet.
-
Bemerkenswert
ist, dass gegenüber unmodifizierten gehärteten
Produkten eine signifikante Erhöhung des kritischen Spannungsintensitätsfaktors
K1c (Critical Stress Intensity Factor) und der Bruchenergie G1c (Critical
Energy Release Rate) erreicht wird.
-
Die
Biegefestigkeit (flexural strength) and das Biegemodul (flexural
modulus) können gemäß ASTM D790 bestimmt
werden, wobei jeweils ein Probenkörper der Größe
90 mm × 12.7 mm × 3.2 mm, span = 50.8 mm und eine
Geschwindigkeit = 1.27 mm/min benutzt werden kann. Der kritische
Spannungsintensitätsfaktor K1c (Critical Stress Intensity
Factor) und die Bruchenergie G1c (Critical Energy Release Rate)
können gemäß ASTM D5045-96 unter Verwendung
des so genannten ”single etch notch bending (SENB)” bestimmt
werden, wobei jeweils ein Probenkörper der Größe
56 mm × 12.7 mm × 3.2 mm verwendet werden kann.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umbettet
das erfindungsgemäße gehärtete Produkt
der härtbaren Zusammensetzung eine Schicht oder ein Bündel
von Fasern, wobei die Fasern vor der Härtung mit der erfindungsgemäßen
härtbaren Zusammensetzung behandelt werden.
-
Daher
ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung des gehärteten Produkts der erfindungsgemäßen
härtbaren Zusammensetzung, wobei die gehärtete
Zusammensetzung eine Schicht oder ein Bündel von Fasern
umbettet.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren umfasst die Schritte:
- a) Bereitstellung mindestens einer Schicht
oder mindestens eines Bündels von Fasern;
- b) Bereitstellung einer erfindungsgemäßen
härtbaren Zusammensetzung;
- c) Erzeugung eines Verbundsystems durch Behandlung mindestens
einer Schicht oder mindestens eines Bündels von Fasern
mit der härtbaren Zusammensetzung;
- d) Gegebenenfalls Entfernung einer überschüssigen
Menge der härtbaren Zusammensetzung vom Verbundsystem,
wobei
das gehärtete Produkt erhalten wird, indem das Verbundsystem
erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck ausgesetzt
wird.
-
Die
genannten Fasern werden vorzugsweise ausgewählt aus Glasfasern,
Kohlefasern, Aramidfasern, Borfasern, Aluminiumoxidfasern, Siliciumcarbidfasern.
Es können zwei oder mehr dieser Fasern als Gemisch verwendet
werden. Um ein Produkt mit geringerem Gewicht und höherer
Haltbarkeit herzustellen, ist die Verwendung von Kohlefasern besonders
bevorzugt.
-
Die
Schicht oder das Bündel von Fasern sind im Sinne der vorliegenden
Erfindung nicht auf eine bestimmte Form oder Anordnung festgelegt,
und so können z. B. lange Fasern, die in eine Richtung
parallel gelegt sind, Towgarne, Gewebe (Stoff), Matten, Strickgewebe,
Borten verwendet werden.
-
Die
nach dem genannten Verfahren hergestellten Verbundsysteme in Form
von faserverstärkten Verbundwerkstoffen, insbesondere in
Form von Prepregs oder Towpregs, können auf Grund ihres
geringen Gewichts und der hohen strukturellen Festigkeit beispielsweise
im Flugzeugbau oder der Automobilindustrie verwendet werden.
-
Die
folgenden Beispiele dienen der näheren Erläuterung
der Erfindung.
-
Ausführungsbeispiele
-
Verwendete
Reagenzien:
4,4'-Isopropylidendiphenol | (Aldrich,
97%, CAS 80-05-7) |
1,1,3,3-Tetramethyldisiloxan | (Aldrich,
97%, CAS 3277-26-7) |
Pt(0)-1,3-divinyl-1,1,3,3-tetramethyldisiloxan-Lösung
in Xylol | (Aldrich,
~2% Pt, CAS 68478-92-2) |
Allylamin | (Aldrich, ≥ 99%,
CAS 107-11-9) |
Paraformaldehyd | (Acros,
96%) |
Natriumhydroxid | (Acros,
97*%) |
Methanol | (Aldrich, ≥ 99%) |
Diethylether | (Aldrich, ≥ 99%) |
1,4-Dioxan | (Aldrich, ≥ 99%) |
Toluol | (Aldrich,
99%) |
Natriumsulfat | (Acros,
99%) |
Chloroform | (Acros, ≥ 99%) |
1)
Darstellung einer Benzoxazin-Verbindung (B-ala) mit mindestens zwei
ungesättigten Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen
-
In
einem 250 mL Kolben wird zu einer Lösung von Allylamin
(0,54 mol, 30,8 g) in 1,4-Dioxan (200 mL) unter Eiskühlung
langsam Paraformaldehyd (1,08 mol, 32,5 g) zugegeben. Nach 10-minütigem
Rühren wird ebenfalls unter Eiskühlung 4,4'-Isopropylidendiphenol
(0,27 mol, 61,6 g) zugegeben und die Reaktionsmischung für
24 h am Rückfluss erhitzt. Anschließend wird das
Lösungsmittel 1,4-Dioxan entfernt und das resultierende
Rohprodukt mit Diethylether (200 mL) versetzt und mehrmals mit einer
wässrigen Natriumhydroxid-Lösung (0,1 N) und destilliertem
Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen über Natriumsulfat
wird das Lösungsmittel entfernt und das erhaltene gelbe Öl
in Methanol (20 mL) aufgenommen und mit Wasser versetzt. Nach Trübung
der Lösung wird in der Kälte das Lösungsmittel
abdekantiert und der feste Rückstand mit Wasser gewaschen.
Nach der Trocknung im Vakuum bei 60°C wird die Benzoxazin-Verbindung
(B-ala) in einer Ausbeute von 62% erhalten.
-
2) Darstellung des Polymerisationsprodukts
der polymerisierbaren Zusammensetzung
-
In
einem 100 mL Dreihalsrundkolben mit Rückflusskühler
und Gaseinlass wird eine Lösung der Benzoxazin-Verbindung
(B-ala) (0,50 g, 1,28 mol) in Toluol (25 mL) mit 6 Tropfen einer
Lösung des Komplexes Pt(0)-1,3-divinyl-1,1,3,3-tetramethyldisiloxan-Lösung
in Xylol (~2% Pt) versetzt und 15 min bei Raumtemperatur gerührt.
Anschließend wird 1,1,3,3-Tetramethyldisiloxan (0,17 g,
1,28 mol) zugegeben und die Reaktionsmischung für einen
bestimmten Zeitraum auf 90°C erwärmt. Nach Beendigung
der Reaktion werden alle flüchtigen Bestandteile in einem
Rotationsverdampfer entfernt und das erhaltene Rohprodukt für
3 h bei 50°C im Vakuum getrocknet. Anschließend
wird das Rohprodukt in Toluol aufgenommen und die erhaltene Lösung
zu einem großen Überschuss Methanol gegeben. Unter
Eiskühlung fällt ein Feststoff aus, der nach Abtrennung für
3 h bei 50°C im Vakuum getrocknet wird.
-
Tabelle
1 zeigt die Ausbeuten der einzelnen Polymerisationsprodukte in Abhängigkeit
von der Reaktionszeit Tabelle 1: Ausbeute in Abhängigkeit
von der Reaktionszeit
Polymerisationsprodukt | Reaktionszeit
[h] | Ausbeute
(%) |
Polymer
1 | 2 | 43 |
Polymer
2 | 24 | 24 |
Polymer
3 | 72 | 33 |
-
3) Analytische Daten und Eigenschaften
-
Die
chemische Struktur der Benzoxazin-Verbindung (B-ala) und der Reaktionsverlauf
der Polymerisationsreaktion wurden mittels FT-IR- bzw. 1H-NMR-spektroskopischer
Untersuchungen bestimmt.
-
1H-NMR-spektroskopische Untersuchungen wurden
auf einem Bruker AC250 (250.133 MHz) in CDCl3 mit
TMS als internem Standard durchgeführt.
-
FT-IR-spektroskopische
Untersuchungen wurden auf einem Perkin-Elmer FT-IR Spectrum One
Spektrometer durchgeführt.
-
1 zeigt
FT-IR Absorptionsspektren zu verschiedenen Reaktionszeitpunkten. 1 (a)
stellt das Ausgangsspektrum der reinen Benzoxazin-Verbindung (B-ala)
dar, während 1 (b) bzw. 1 (c)
den fortschreitenden Reaktionsverlauf dokumentieren und 1 (d)
das FT-IR-Spektrum des fertigen Polymerisationsprodukts darstellt.
-
2 zeigt 1H-NMR Spektren zu verschiedenen Reaktionszeitpunkten. 2 (1)
stellt das Ausgangsspektrum der reinen Benzoxazin-Verbindung (B-ala)
dar, während 2 (2) bzw. 2 (3)
den fortschreitenden Reaktionsverlauf dokumentieren und 2 (4)
das 1H-NMR Spektrum des fertigen Polymerisationsprodukts
darstellt.
-
1 (a)
zeigt die charakteristischen Absorptionsbande der Benzoxazingruppe
bei 1226 cm–1, 1321 cm–1 bzw.
921 bzw. 1496 cm–1. Die Absorptionsbande
der Allylgruppe liegt bei 3076 cm–1 und
1642 cm–1.
-
2 (1)
zeigt für die Allylgruppe charakteristische Multipletts
bei 5,2–5,3 ppm bzw. 5,6–5,9 ppm. Die -CH2- Signale der Allylgruppe sind als Dubletts
bei 3,4 ppm sichtbar.
-
Aus 1 geht
hervor, dass die charakteristischen Signale der Allylgruppe bei
3076 cm–1 und 1642 cm–1 im
Laufe der Polymerisationsreaktion deutlich an Intensität
verlieren. Gleichzeitig belegt das Erscheinen der Absorptionsbande
bei 1019–1035 cm–1 (Si-O-Si-Streckschwingung)
den Einbau eines Siloxanstrukturelements in das Polymerisationsprodukt.
-
Bestätigt
werden diese Beobachtungen durch die in 2 abgebildeten 1H-NMR Spektren. Insbesondere belegt 2 (4)
das weitgehende Verschwinden der Allyldoppelbindung bei gleichzeitiger
Detektion charakteristischer Si-Alkyl-Protonensignale zwischen 0
und 2,7 ppm.
-
Damit
verdeutlichen sowohl 1 als auch 2,
dass die jeweiligen Polymerisationsprodukte in einer Hydrosilylierungsreaktion
unter Reaktion der Benzoxazin-Allylgruppe gebildet werden. Die im
Polymerisationsprodukt (s. 1 (d) und 2 (4))
weiterhin nachweisbaren charakteristischen Signale der Allylgruppe belegen,
dass die erhaltenen Polymerisationsprodukte über terminale
Allylgruppen verfügen.
-
4) Thermische Härtung
-
Die
Polymerisationsprodukte (Polymer 1, Polymer 2, Polymer 3) der beschriebenen
Umsetzung können weiterhin unter Ringöffnung der
Benzoxazin-Struktur thermisch gehärtet werden. Die erhaltenen
Produkte (therm-Polymer 1, therm-Polymer 2 und therm-Polymer 3)
weisen eine hohe thermische Stabilität auf.
-
Die
thermische Härtung der genannten Polymerisationsprodukte
erfolgt vorzugsweise in einer geschlossenen Form innerhalb von 1
bis 6 h in einem Umluftofen bei Temperaturen von 150 bis 300°C,
insbesondere bei Temperaturen von 160 bis 220°C. Anschließend
werden die Polymerisationsprodukte aus der Form gelöst
und auf Raumtemperatur abgekühlt. Tabelle 2 zeigt die mittels
DSC (Differential Scanning Calorimetry) bestimmten Härtungstemperaturen Tabelle 2: DSC-Daten der thermischen Härtung
Polymer | TOnset
[°C] | Tmax
[°C] |
B-ala | 208 | 227 |
Polymer-1 | 202 | 228 |
Polymer-2 | 201 | 249 |
Polymer-3 | 203 | 247 |
-
Die
DSC-Untersuchungen wurden unter einem Stickstoffstrom mit einem
Elmer Diamond DSC bei einer Heizrate von 20°C/min durchgeführt.
-
Unter
TOnset ist die Auslösetemperatur
der thermischen Härtung zu verstehen, die durch den Schnittpunkt
der Tangente des Wendepunkts eines jeweiligen Peaks mit der Temperaturachse
erhalten wird.
-
Unter
Tmax ist die Temperatur zu verstehen, bei
der im DSC-Diagramm für die jeweilige Substanz ein Peakmaximum
beobachtet wird.
-
Die
thermische Stabilität der thermischen Härtungsprodukte
therm-Polymer 1, therm-Polymer 2 und therm-Polymer 3 wurde mittels
TGA (Thermogravimetrische Analyse) bestimmt. Dabei zeigte sich,
dass die genannten Härtungsprodukte gegenüber
dem thermischen Härtungsprodukt therm-(B-ala) der Benzoxazin-Verbindung
(B-ala) eine erhöhte thermische Stabilität aufweisen.
-
Die
thermischen Eigenschaften sind in Tabelle 3 zusammengefasst. Tabelle 3: Ergebnisse der Thermogravimetrischen
Analyse (TGA)
Gehärtete
Produkte | T5%
[°C] | T10%
[°C] | Yc at 800°C
[%] |
therm-(B-ala) | 357 | 369 | 29 |
therm-Polymer-1 | 351 | 400 | 58 |
therm-Polymer-2 | 356 | 403 | 61 |
therm-Polymer-3 | 361 | 398 | 61 |
-
Unter
T5% ist die Temperatur zu verstehen, bei
der das Gesamtgewicht der jeweiligen Probe im Vergleich zum Ausgangsgesamtgewicht
der jeweiligen Probe um 5% abgenommen hat.
-
Unter
T10% ist die Temperatur zu verstehen, bei
der das Gesamtgewicht der jeweiligen Probe im Vergleich zum Ausgangsgesamtgewicht
der jeweiligen Probe um 10% abgenommen hat.
-
Unter
Yc ist die so genannte Verkohlungsausbeute
(char yield) zu verstehen, also der Anteil des verkohlten Rückstands
(Verkohlung bei 800°C) einer jeweiligen Probe an der ursprünglichen
Gesamtmenge der Probe.
-
Die
thermogravimetrische Analyse (TGA) wurde unter einem Stickstoffstrom
mit einem Perkin-Elmer Diamond TA/TGA bei einer Heizrate von 10°C/min
durchgeführt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 4607091 [0004]
- - US 5021484 [0004]
- - US 5200452 [0004]
- - US 6207786 [0005]
- - US 6620925 [0006]
- - JP 2007-154018 A [0007]
- - JP 2007-106 A [0007]
- - JP 2007-146070 A [0008]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - F. C. Chang
et al. in „Syntheses, thermal properties, and phase morphologies
of novel benzoxazines functionalized with polyhedral oligomeric
silsesquioxane (POSS) nanocomposites” Polymer, Elsevier
Science Publishers B. V, GB, vol. 45, No. 18, 6321–6331
(2004) [0009]
- - ASTM D790 [0118]
- - ASTM D5045-96 [0118]