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Die
Erfindung betrifft eine Abstreiferanordnung gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und einen dafür geeigneten
Abstreifer.
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Derartige
Abstreifer werden beispielsweise bei Werkzeugmaschinen verwendet,
um Kühl- bzw. Schmiermittel und abgetragene Späne
von den Großflächen von Teleskopabdeckungen oder
Gliederschürzen abzustreifen. Insbesondere bei Gliederschürzen,
die entlang von Führungen bewegt werden, müssen
neben der Antriebstechnik der Werkzeugmaschine auch die Führungen
vor Metallspänen oder ähnlichen Verschmutzungen
geschützt werden. Dazu werden Abstreifer benötigt,
die an den Führungen montiert sind und an den Gliederschürzen
dichtend anliegen.
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Auf
der Internet-Seite www.eitec.de/fuehrungsbahn-abstreifen/serie-e2-e3.htm der
Anmelderin sind Abstreifer E2 und E3 gezeigt, die sich entlang einem
Halteprofil, in das sie eingesetzt sind, erstrecken, wobei die Abstreifer
einer abzudichtenden Fläche anliegen.
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Nachteilig
an derartigen Kombinationen von Abstreifern und Halteprofilen ist,
dass insbesondere bei vertikalem Einbau (also gegenüber
den Abbildungen der o. g. Internetseite um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn
gedreht) Schmutz in den Bereich zwischen dem Halteprofil und dem
Abstreifer gelangen kann. Dieses Problem besteht insbesondere dann, wenn
der Abstreifer entspannt ist und sich dadurch der Abstand zwischen
Halteprofil und Abstreifer vergrößert. Durch den
Schmutz kann der Anpressdruck des Abstreifers an der abzustreifenden
Fläche vergrößert werden, so dass sich
der Verschleiß an einer Dichtlippe übermäßig
erhöht, wodurch die Standzeit bzw. Lebensdauer des Abstreifers
verkürzt wird.
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Demgegenüber
liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Abstreiferanordnung
und einen Abstreifer zu schaffen, deren Lebensdauer verlängert
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Abstreifer mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und einen Abstreifer gemäß Patentanspruch 16
gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Abstreiferanordnung hat einen
Abstreifer mit einer Basis, an der eine in einen Halter eingesetzte
Profilierung ausgebildet ist, und eine schräg zur Basis
und schräg zu einer abzustreifenden Fläche angestellten
Abstreiferlippe, die an der abzustreifenden Fläche angelegt
wird. Die Abstreiferlippe des erfindungsgemäßen
Abstreifers hat an einem oberen Endabschnitt einen Lippenvorsprung,
der einen Halter-Vorsprung des Halters überlappt. Durch
die Überlappung wird ein Eindringen von Fremdkörpern
(z. B. Metallspänen) in einen Spalt zwischen den Abstreifer
und den Halter verhindert, die dort einen erhöhten Anpressdruck
der Abstreiferlippe an die abzustreifende Fläche erzeugen
würden, was wiederum zu einem vorzeitigen Verschleiß der Abstreiferlippe
führen würde.
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Vorzugsweise
hat die erfindungsgemäße Abstreiferanordnung im Übergangsbereich
zwischen der Basis und der Abstreiferlippe eine Anschlagauswölbung,
die abschnittsweise in eine Anschlagausnehmung des Halters eintaucht
und sich in einer gespannten Position der Abstreiferlippe an der
Anschlagausnehmung abstützt. Dadurch teilt sich der Verlauf
der Federrate der Abstreiferlippe über ihren Federweg in
eine ersten geringeren und in einen zweiten höheren Teil.
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Vorzugsweise
hat die Abstreiferlippe zwischen dem Lippenvorsprung und der Anschlagauswölbung
eine Ausnehmung, in die der Halter-Vorsprung eintaucht, wobei sich
der Lippenvorsprung und die Anschlagauswölbung vom Abstreifer
in Richtung des Halters und der Halter-Vorsprung vom Halter in Richtung
des Abstreifers bzw. der Fläche erstrecken.
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Erfindungsgemäß sind
eine Oberfläche des Lippenvorsprungs und eine Oberfläche
des Halter-Vorsprungs schräg angestellt, so dass auf die Oberflächen
fallende Fremdkörper (z. B. Metallspäne) und Flüssigkeiten
(z. B. Kühlmittel) sich nicht auf dem Abstreifer und auf
dem Halter ansammeln, sondern in eine Richtung weg von der Fläche
abgeführt werden.
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Bei
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Abstreifers hat der Querschnitt der Ausnehmung einen viertelkreisförmigen Abschnitt
und einen daran etwa rechtwinklig anschließenden geraden
Abschnitt, wobei im gespannten Zustand der Abstreiferlippe zwischen
dem Lippenvorsprung, der Ausnehmung und einem Abschnitt der Anschlagauswölbung
einerseits und dem Halter-Vorsprung und einem Abschnitt der Anschlagausnehmung
andererseits ein im Wesentlichen gleichmäßiger
Spalt verbleibt. Weiterhin ragen beim bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Lippenvorsprung, die Anschlagauswölbung und der Halter-Vorsprung
im Wesentlichen gleich weit aus dem jeweiligen Teil heraus.
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Vorzugsweise
verjüngt sich der Lippenvorsprung in Richtung eines von
der Fläche entfernten Endabschnitts. Außerdem
sind die Ausnehmung und die Anschlagausnehmung im Wesentlichen gleich tief.
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Weiterhin
besteht beim bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Abstreiferanordnung die der abzustreifenden Fläche zugewandte Seite
des Abstreifers im Querschnitt aus einem im Wesentlichen zur Fläche
parallelen Basisabschnitt und bei entspannter Abstreiferlippe aus
einem stetig daran anschließenden im Wesentlichen kreisbogenförmigen
und konkaven Lippenabschnitt.
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Dabei
nimmt die Wandstärke der Abstreiferlippe vom Lippenvorsprung
bis zu einer an der abzustreifenden Fläche anliegenden
Abstreifkante im Wesentlichen kontinuierlich ab um schließlich
an einer schmalen Abstreifkante zu enden.
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Bevorzugt
wird der erfindungsgemäße Abstreifer mit einer
Shore-Härte größer als 80. Dadurch ist
auf der einen Seite die Elastizität der Abstreiferlippe
(und der in den Halter einzusetzenden Profilierung) und auf der
anderen Seite die Abriebfestigkeit der Abstreifkante optimiert.
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Erfindungsgemäß wird
es bevorzugt, wenn die Vorspannung der Abstreiferlippe, d. h. der
Weg, um den die Abstreiferlippe aus einer Grundposition in die Abstreifposition
an der Gliederschürze ausgelenkt wird, mehr als 1 mm, vorzugsweise
etwa 1,5 mm beträgt. Bei einer derartigen Vorspannung ist
gewährleistet, dass auch bei einem gering fügigen
Verschleiß der Abstreiferlippe noch eine hinreichende Abstreifwirkung
erzielt werden kann, wobei auch Toleranzen ausgeglichen werden.
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Bei
Verwendung der erfindungsgemäßen Abstreiferanordnung
in Arbeitsräumen von Werkzeugmaschinen kann es vorkommen,
dass bei einer spanabhebenden Bearbeitung Späne gegen die
Abstreiferlippe geschleudert werden, so dass die Gefahr einer Beschädigung
besteht. Diese kann bei einer Weiterbildung der Erfindung dadurch
minimiert werden, dass der Abstreifer arbeitsraumseitig zumindest
abschnittsweise von einem Abdeckblech oder dergleichen überdeckt
ist.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Abstreifer werden durch
die Profilierung zur Aufnahme des Halters und den den Halter im
Einbauzustand abschnittsweise überlappenden Lippenvorsprung
zwei Gelenkabschnitte geschaffen, die in der Montageposition (Anlage
an eine abzustreifende Fläche) die Elastizität und
damit die Vorspannung der Abstreiferlippe bestimmen. Im Unterschied
dazu, haben herkömmliche Abstreifer lediglich einen im
Bereich der Halter-Profilierung ausgebildeten Gelenkabschnitt.
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Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung mit zwei Gelenkabschnitten
ermöglicht es, die Vorspannung durch Variation und gegenseitige
Abstimmung der beiden Gelenkabschnitte einfach an unterschiedliche
Abstreifaufgaben anzupassen.
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Erfindungsgemäß wird
es bevorzugt, wenn der zweite, lippenvorsprungseitige Gelenkabschnitt einen
etwas breiteren Gelenksteg als der erste Gelenkabschnitt hat, so
dass auf Grund des größeren Hebels und der geringeren
Gelenkstegbreite beim Aufbringen einer Vorspannung zuerst der erste
Gelenkabschnitt wirksam wird und dann bei ansteigender Vorspannung
auch der zweite, endabschnittseitige Gelenkabschnitt wirksam ist.
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Sonstige
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer
Ansprüche.
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Im
Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel anhand
der Figuren erläutert. Es zeigen:
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1 eine
seitliche Schnittdarstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Abstreiferanordnung mit
einem Abstreifer in einer Grundstellung;
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2 eine
seitliche Schnittdarstellung der Abstreiferanordnung gemäß 1 mit
einem Abstreifer in gespannter Stellung und
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3 eine
Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer
Abstreiferanordnung und
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4 eine 2 entsprechende
Darstellung zur Beschreibung zweier Gelenkabschnitte.
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1 ist
eine seitliche Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen
Abstreifers 2 und eines Halters 4. Der Abstreifer 2 ist
im Extrudierverfahren aus PUR hergestellt und hat eine Basis 6,
an die sich eine schräg dazu angestellte Abstreiferlippe 8 anschließt.
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An
einem in 1 oberen Endabschnitt der Abstreiferlippe 8 ist
ein Lippenvorsprung 32 ausgebildet, der in Richtung des
Halters 4 weist und einen Spalt 42 überdeckt,
um so Verschmutzungen fern zu halten. Außerdem ist eine
Oberfläche 30 des Lippenvorsprungs 32 derart
geneigt, dass Schmutz nicht auf dem Abstreifer 8 liegen
bleibt, sondern abgeleitet wird.
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Die
Basis 6 des Abstreifers 2 ist an ihrer zum Halter 4 weisenden
Seite mit einer Schwalbenschwanzprofilierung 10 versehen,
die in eine entsprechende Schwalbenschwanzausnehmung 12 des aus
Metall gefertigten Halters 4 eingezogen ist, wobei das
Passmaß so gewählt ist, dass der Abstreifer 2 zuverlässig
im Halter 4 festgelegt ist. Um das Einziehen der Schwalbenschwanzprofilierung 10 in
die Schwalbenschwanzausnehmung 12 zu erleichtern, ist die
Schwalbenschwanzprofilierung 10 mit einer Nut 14 ausgeführt,
wodurch ihre Elastizität erhöht ist. Darüber
hinaus hat die Schwalbenschwanzprofilierung 10 eine Kerbe 15,
die zur Kennzeichnung des Abstreifers 2 dient.
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Ebenfalls
an seiner dem Halter 4 zugewandten Seite hat der Abstreifer 2 eine
zur Schwalbenschwanzprofilierung 10 beabstandete Anschlagauswölbung 16,
die abschnittsweise in eine am Halter 4 ausgebildete Anschlagausnehmung 18 eintaucht. Die
Anschlagauswölbung 16 und die Anschlagausnehmung 18 haben
im Wesentlichen die gleiche Profilierung.
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In 1 an
einem oberen Endabschnitt des Halters 4 ist ein Halter-Vorsprung 20 ausgebildet, dessen
Querschnitt an einer Unterseite bzw. an einer dem Abstreifer 2 zugewandten
Seite etwa viertelkreisförmig verrundet ist. An einer Oberseite
hat der Halter-Vorsprung 20 eine von dem Abstreifer 2 abgewandte
geneigte Oberfläche 22 und eine in 1 waagerechte
Stirnfläche 23.
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Entsprechend
dem Halter-Vorsprung 20 ist an der Abstreiferlippe 8 des
Abstreifers 2 eine Ausnehmung 24 ausgebildet,
die im Querschnitt durch einen etwa parallel zur Stirnfläche 23 des
Halter-Vorsprungs 20 verlaufenden geraden Abschnitt 26 und daran
anschließend (in 1 unten)
durch einen etwa viertelkreisförmig verrundeten Abschnitt 28 begrenzt
ist.
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In
dem in 1 gezeigten entspannten Zustand des Abstreifers 2 taucht
nur ein relativ kleiner Abschnitt des Halter-Vorsprungs 20 in
die entsprechende Ausnehmung 24 der Abstreiferlippe 8 ein.
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An
einer Oberseite der Abstreiferlippe 8 ist eine geneigte
Oberfläche 30 ausgebildet, die in der in 1 gezeigten
Einbaulage in Richtung des Halters 4 abfällt.
Ihre Neigung ist im entspannten Zustand der Abstreiferlippe 8 geringer
als die der geneigten Oberfläche 22 des Halters 4.
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Zwischen
der geneigten Oberfläche 30 und dem geraden Abschnitt 26 der
Ausnehmung 24 ergibt sich ein Lippenvorsprung 32,
der im entspannten Zustand der Abstreiferlippe 8 eine relativ
geringe Überlappung mit dem Halter-Vorsprung 20 aufweist.
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Die
dem Halter 4 abgewandte Seite des Abstreifers 2 hat
einen in 1 oberen Lippenseitenabschnitt 34 und
einen unteren Basisseitenabschnitt 36. Der Lippenseiten abschnitt 34 weist
im Querschnitt eine Kreisbogenform mit relativ großem Radius
auf, während der Basisseitenabschnitt 36 im Anschluss
daran geradlinig nach unten verläuft.
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Im
bevorzugten Ausführungsbeispiel des Abstreifers 2 gemäß 1 hat
der verrundete Abschnitt 28 der Ausnehmung 24 einen
Radius von etwa 2,5 mm, und der gerade Abschnitt 26 der
Ausnehmung 24 verläuft in der Darstellung in 1 waagerecht. Der
in 1 oberhalb der Ausnehmung 24 angeordnete
Lippenvorsprung 32 hat an einem dem Halter 4 zugewandten
gerundeten Abschnitt 37 einen Radius von etwa 0,5 mm, und
die daran angrenzende Oberfläche 30 hat einen
Neigungswinkel von etwa 15 Grad. Ein dem Halter 4 abgewandter
(in 1 rechts an die Oberfläche 30 angrenzender)
Randabschnitt 38 an der Oberseite des Abstreifers 2 ist
in der Darstellung in 1 waagerecht.
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2 zeigt
den in dem Halter 4 aufgenommen Abstreifer 2 von 1,
wobei eine Abstreifkante 39 der Abstreiferlippe 8 mit
einer abzustreifenden Fläche 40 in Anlage gebracht
ist. Dadurch ist die Abstreiferlippe 8 in 2 nach
links ausgelenkt und gespannt.
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Durch
die in 2 gezeigte Auslenkung bzw. Spannung der Abstreiferlippe 8 hat
sich die Überlappung des Lippenvorsprungs 32 mit
dem Halter-Vorsprung 20 gegenüber der in 1 gezeigten
Grundstellung vergrößert, und der Halter-Vorsprung 20 ist derart
in die Ausnehmung 24 der Abstreiferlippe 8 eingetaucht,
dass sich zwischen dem Halter-Vorsprung 20 und der Ausnehmung 24 ein
im Wesentlichen gleichmäßiger Spalt 42 gebildet
hat.
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Weiterhin
hat sich durch die Auslenkung der Abstreiferlippe 8 die
Neigung ihrer Oberfläche 30 derart vergrößert,
dass diese nun ungefähr derjenigen der Oberfläche 22 des
Halters 4 entspricht. Durch diese erfindungsgemäße
Formgebung der Oberflächen 30, 22 des
Abstreifers 2 und des Halters 4 können
Schmutz (z. B. Metallspäne) und Flüssigkeiten (z.
B. Kühlflüssigkeiten) von der abzustreifenden
Fläche 40 weg über die Oberflächen 30, 22 gemäß den beiden
Pfeilen abgleiten und vom zu dichtenden Bereich fern gehalten werden.
Dabei ist bei der erfindungsgemäßen Formgebung
des mit dem Halter-Vorsprung 20 überlappenden
Lippenvorsprungs 32 ein Eindringen von Schmutz und Flüssigkeiten
in den Spalt 42 zwischen dem Halter 4 und dem
Abstreifer 2 zuverlässig verhindert.
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Bei
einer über die in 2 gezeigte
Auslenkung hinausgehenden Auslenkung der Abstreiferlippe 8 nach
links würde die Anschlagauswölbung 16 in Anlage
mit der Anschlagausnehmung 18 kommen. Dadurch würde
die Elastizität der Abstreiferlippe 8 im weiteren
Verlauf der Auslenkung verringert werden, und der Druck der Abstreifkante 39 gegen
die abzustreifende Fläche 40 würde sich
in vorteilhafter Weise erhöhen.
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Beim
vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel kragt die Abstreiferlippe 8 nur
um ein vergleichsweise geringes Maß nach oben (Ansicht
nach 1) über den Halter 4 hinaus. 3 zeigt
eine Variante, bei der der Winkel zwischen dem Lippenseitenabschnitt 34 und
der geneigten Oberfläche 30 wesentlich spitzer
als beim vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel ausgeführt
ist, so dass entsprechend die vom Halter 4 nach oben (Ansicht 3)
auskragende Länge L wesentlich größer
als beim eingangs beschriebenen Ausführungsbeispiel ist,
so dass der Abstreifer eine erhöhte Elastizität
aufweist. Im Übrigen entspricht der Aufbau des Halters 4 und
des Abstreifers 2 demjenigen aus dem Ausführungsbeispiel
in 1, so dass weitere Erläuterungen entbehrlich
sind. In 3 ist gestrichelt die Grundposition
des Abstreifers 2 bei nicht an der abzustreifenden Fläche
anliegender Abstreiferlippe 8 dargestellt. Im Einbauzustand,
d. h. in der dargestellten Abstreifposition, wird die Abstreiferlippe 8 aus
der gestrichelt dargestellten Position um das Maß V ausgelenkt
und entsprechend mit einer Vorspannung beaufschlagt. Diese Vorspannung
V ist auch bei dem eingangs beschriebenen Ausführungsbeispiel
eingestellt. Erfindungsgemäß liegt diese Vorspannung
bei mehr als 1 mm, vorzugsweise im Bereich von 1,5 mm.
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Wie
eingangs erwähnt, kann es beim Einsatz dieses Abstreifers 2 in
Arbeitsräumen von Werkzeugmaschinen vorkommen, dass bei
der spanabhebenden Bearbeitung auftretende heiße Späne
auf die arbeitsraumseitige geneigte Fläche 30 des
Abstreifers 2 aufprallen und diesen dann beschädigen.
Das Eintreten dieser Späne in den Spalt zwischen dem Halter 4 und
dem Abstreifer 2 wird zwar zuverlässig durch den
Lippenvorsprung 32 verhindert – die eingangs genannte
Beschädigung kann dennoch auftre ten. Um dies zu vermeiden,
ist bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
auf den Halter 4 ein Abdeckblech 44 aufgesetzt.
Dieses ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel als Winkelblech
ausgeführt, wobei ein Befestigungsschenkel 46 an
der Rückseite des Halters 4 oder einem sonstigen
Tragelement der Führung befestigt ist, während
ein Abdeckschenkel 48 die Abstreiferlippe 8 oder
deren geneigte Oberfläche 30 zumindest abschnittsweise überdeckt
und dabei auch den Spalt 42 zusätzlich abdeckt.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Anstellwinkel
des Abdeckschenkels 48 zum Befestigungsschenkel 46 an
die Neigung der Fläche 30 im Einbauzustand angepasst,
so dass sich dieser Befestigungsschenkel 46 etwa parallel
zur benachbarten Fläche der Abstreiferlippe 8 erstreckt.
Um den Ausgleich von Unebenheiten beim Abstreifen zu ermöglichen,
verbleibt jedoch ein gewisser Abstand a zwischen Abstreiferlippe 8 und
Abdeckblech 44, so dass eine Relativbewegung möglich
bleibt.
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Selbstverständlich
kann ein derartiges Abdeckblech auch bei dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel
vorgesehen werden.
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4 entspricht
im Wesentlichen der Darstellung gemäß 2 – d.
h., der Abstreifer 2 liegt mit einer vorbestimmten Vorspannung
an der abzustreifenden Fläche 40 an. Eine Besonderheit
des vorbeschriebenen Abstreifers 2 besteht darin, dass
zwischen der Anschlagauswölbung 60 und der Schwalbenschwanzprofilierung 10 ein
erster Gelenkabschnitt 50 ausgebildet ist, während
zwischen der Anschlagauswölbung 16 und dem Lippenvorsprung 32 ein
zweiter Gelenkabschnitt 52 vorgesehen ist. Der Abstreifer 2 wird
beim Aufbringen der Vorspannung im Wesentlichen entlang der beiden
Gelenkabschnitte 50, 52 ausgelenkt. Erfindungsgemäß wird
es bevorzugt, wenn ein Gelenksteg 54 des ersten Gelenkabschnitts 52 mit
einer kleineren Breite b ausgeführt wird als die Breite
B des Gelenkstegs 56 des zweiten Gelenkabschnitts 52.
Wie des Weiteren in 4 eingezeichnet, ist die Hebellänge
h des zweiten Gelenkabschnitts 52, d. h. der Abstand vom
Angriffspunkt der Abstreifkante 39 an der Fläche 40 vom
zweiten Gelenkabschnitt 52 wesentlich geringer ist als
die Hebelänge H, d. h. des Abstands des ersten Gelenkabschnitts 50 von
der Abstreifkante 39.
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Auf
Grund dieser unterschiedlichen Hebelängen h, H und/oder
der unterschiedlichen Breiten b, B der Gelenkstege 54, 56 wird
beim Ansetzen des Abstreifers 2 an die Fläche 40 zunächst
der erste Gelenkabschnitt 50 ausgelenkt, da dieser die
geringere Breite b hat und des Weiteren der Hebel H vergleichsweise
groß ist. Nach Aufbringen einer bestimmten Vorspannkraft
wird dann auch der zweite Gelenkabschnitt 52 wirksam, dessen
Stegbreite B größer und dessen Hebel h kleiner
als die entsprechenden Maße des ersten Gelenkabschnitts 50 sind, so
dass der zweite Gelenkabschnitt 52 mit einer größeren
Steifigkeit ausgeführt ist. D. h., die beiden Gelenkabschnitte 50, 52 werden
nacheinander wirksam, wobei durch geeignete Wahl der Hebellängen
H, h und der Stegbreiten b, B die Vorspannkraft und die Kennlinie
der Vorspannkraft in Abhängigkeit von der Abstreifaufgabe
verändert werden kann.
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Die
Anmelderin behält sich vor, auf einen Abstreifer mit zwei
Gelenkabschnitten 50, 52 alleine einen unabhängigen
Patentanspruch zu richten, wobei dieser unabhängig von
der Verwirklichung des Lippenvorsprungs 32 sein kann.
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Ein
Abstreifer einer erfindungsgemäßen Abstreiferanordnung
hat einen Lippenvorsprung, der einen Halter-Vorsprung eines Halters überlappt.
Durch die Überlappung wird ein Eindringen von Fremdkörpern
(z. B. Metallspäne) in einen Spalt zwischen den Abstreifer
und den Halter verhindert. Ein erfindungsgemäßer
Abstreifer ist mit zwei Gelenkabschnitten ausgeführt, die
die Vorspannung des Abstreifers mitbestimmen.
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- 2
- Abstreifer
- 4
- Halter
- 6
- Basis
- 8
- Abstreiferlippe
- 10
- Schwalbenschwanzprofilierung
- 12
- Schwalbenschwanzausnehmung
- 14
- Nut
- 15
- Kerbe
- 16
- Anschlagauswölbung
- 18
- Anschlagausnehmung
- 20
- Halter-Vorsprung
- 22
- geneigte
Oberfläche
- 23
- Stirnfläche
- 24
- Ausnehmung
- 26
- gerader
Abschnitt
- 28
- verrundeter
Abschnitt
- 30
- geneigte
Oberfläche
- 32
- Lippenvorsprung
- 34
- Lippenseitenabschnitt
- 36
- Basisseitenabschnitt
- 37
- gerundeter
Abschnitt
- 38
- Randabschnitt
- 39
- Abstreifkante
- 40
- Fläche
- 42
- Spalt
- 44
- Abdeckblech
- 46
- Befestigungsschenkel
- 48
- Abdeckschenkel
- 50
- erster
Gelenkabschnitt
- 52
- zweiter
Gelenkabschnitt
- 54
- Gelenksteg
- 56
- Gelenksteg
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - www.eitec.de/fuehrungsbahn-abstreifen/serie-e2-e3.htm [0003]