DE102008028110A1 - Abstreiferanordnung - Google Patents

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Abstract

Ein Abstreifer einer erfindungsgemäßen Abstreiferanordnung hat einen Lippenvorsprung, der einen Halter-Vorsprung eines Halters überlappt. Durch die Überlappung wird ein Eindringen von Fremdkörpern (z.B. Metallspäne) in einen Spalt zwischen den Abstreifer und den Halter verhindert. Ein erfindungsgemäßer Abstreifer ist mit zwei Gelenkabschnitten ausgeführt, die die Vorspannung des Abstreifers mitbestimmen.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Abstreiferanordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und einen dafür geeigneten Abstreifer.
  • Derartige Abstreifer werden beispielsweise bei Werkzeugmaschinen verwendet, um Kühl- bzw. Schmiermittel und abgetragene Späne von den Großflächen von Teleskopabdeckungen oder Gliederschürzen abzustreifen. Insbesondere bei Gliederschürzen, die entlang von Führungen bewegt werden, müssen neben der Antriebstechnik der Werkzeugmaschine auch die Führungen vor Metallspänen oder ähnlichen Verschmutzungen geschützt werden. Dazu werden Abstreifer benötigt, die an den Führungen montiert sind und an den Gliederschürzen dichtend anliegen.
  • Auf der Internet-Seite www.eitec.de/fuehrungsbahn-abstreifen/serie-e2-e3.htm der Anmelderin sind Abstreifer E2 und E3 gezeigt, die sich entlang einem Halteprofil, in das sie eingesetzt sind, erstrecken, wobei die Abstreifer einer abzudichtenden Fläche anliegen.
  • Nachteilig an derartigen Kombinationen von Abstreifern und Halteprofilen ist, dass insbesondere bei vertikalem Einbau (also gegenüber den Abbildungen der o. g. Internetseite um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn gedreht) Schmutz in den Bereich zwischen dem Halteprofil und dem Abstreifer gelangen kann. Dieses Problem besteht insbesondere dann, wenn der Abstreifer entspannt ist und sich dadurch der Abstand zwischen Halteprofil und Abstreifer vergrößert. Durch den Schmutz kann der Anpressdruck des Abstreifers an der abzustreifenden Fläche vergrößert werden, so dass sich der Verschleiß an einer Dichtlippe übermäßig erhöht, wodurch die Standzeit bzw. Lebensdauer des Abstreifers verkürzt wird.
  • Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Abstreiferanordnung und einen Abstreifer zu schaffen, deren Lebensdauer verlängert ist.
  • Diese Aufgabe wird durch einen Abstreifer mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einen Abstreifer gemäß Patentanspruch 16 gelöst.
  • Die erfindungsgemäße Abstreiferanordnung hat einen Abstreifer mit einer Basis, an der eine in einen Halter eingesetzte Profilierung ausgebildet ist, und eine schräg zur Basis und schräg zu einer abzustreifenden Fläche angestellten Abstreiferlippe, die an der abzustreifenden Fläche angelegt wird. Die Abstreiferlippe des erfindungsgemäßen Abstreifers hat an einem oberen Endabschnitt einen Lippenvorsprung, der einen Halter-Vorsprung des Halters überlappt. Durch die Überlappung wird ein Eindringen von Fremdkörpern (z. B. Metallspänen) in einen Spalt zwischen den Abstreifer und den Halter verhindert, die dort einen erhöhten Anpressdruck der Abstreiferlippe an die abzustreifende Fläche erzeugen würden, was wiederum zu einem vorzeitigen Verschleiß der Abstreiferlippe führen würde.
  • Vorzugsweise hat die erfindungsgemäße Abstreiferanordnung im Übergangsbereich zwischen der Basis und der Abstreiferlippe eine Anschlagauswölbung, die abschnittsweise in eine Anschlagausnehmung des Halters eintaucht und sich in einer gespannten Position der Abstreiferlippe an der Anschlagausnehmung abstützt. Dadurch teilt sich der Verlauf der Federrate der Abstreiferlippe über ihren Federweg in eine ersten geringeren und in einen zweiten höheren Teil.
  • Vorzugsweise hat die Abstreiferlippe zwischen dem Lippenvorsprung und der Anschlagauswölbung eine Ausnehmung, in die der Halter-Vorsprung eintaucht, wobei sich der Lippenvorsprung und die Anschlagauswölbung vom Abstreifer in Richtung des Halters und der Halter-Vorsprung vom Halter in Richtung des Abstreifers bzw. der Fläche erstrecken.
  • Erfindungsgemäß sind eine Oberfläche des Lippenvorsprungs und eine Oberfläche des Halter-Vorsprungs schräg angestellt, so dass auf die Oberflächen fallende Fremdkörper (z. B. Metallspäne) und Flüssigkeiten (z. B. Kühlmittel) sich nicht auf dem Abstreifer und auf dem Halter ansammeln, sondern in eine Richtung weg von der Fläche abgeführt werden.
  • Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Abstreifers hat der Querschnitt der Ausnehmung einen viertelkreisförmigen Abschnitt und einen daran etwa rechtwinklig anschließenden geraden Abschnitt, wobei im gespannten Zustand der Abstreiferlippe zwischen dem Lippenvorsprung, der Ausnehmung und einem Abschnitt der Anschlagauswölbung einerseits und dem Halter-Vorsprung und einem Abschnitt der Anschlagausnehmung andererseits ein im Wesentlichen gleichmäßiger Spalt verbleibt. Weiterhin ragen beim bevorzugten Ausführungsbeispiel der Lippenvorsprung, die Anschlagauswölbung und der Halter-Vorsprung im Wesentlichen gleich weit aus dem jeweiligen Teil heraus.
  • Vorzugsweise verjüngt sich der Lippenvorsprung in Richtung eines von der Fläche entfernten Endabschnitts. Außerdem sind die Ausnehmung und die Anschlagausnehmung im Wesentlichen gleich tief.
  • Weiterhin besteht beim bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Abstreiferanordnung die der abzustreifenden Fläche zugewandte Seite des Abstreifers im Querschnitt aus einem im Wesentlichen zur Fläche parallelen Basisabschnitt und bei entspannter Abstreiferlippe aus einem stetig daran anschließenden im Wesentlichen kreisbogenförmigen und konkaven Lippenabschnitt.
  • Dabei nimmt die Wandstärke der Abstreiferlippe vom Lippenvorsprung bis zu einer an der abzustreifenden Fläche anliegenden Abstreifkante im Wesentlichen kontinuierlich ab um schließlich an einer schmalen Abstreifkante zu enden.
  • Bevorzugt wird der erfindungsgemäße Abstreifer mit einer Shore-Härte größer als 80. Dadurch ist auf der einen Seite die Elastizität der Abstreiferlippe (und der in den Halter einzusetzenden Profilierung) und auf der anderen Seite die Abriebfestigkeit der Abstreifkante optimiert.
  • Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, wenn die Vorspannung der Abstreiferlippe, d. h. der Weg, um den die Abstreiferlippe aus einer Grundposition in die Abstreifposition an der Gliederschürze ausgelenkt wird, mehr als 1 mm, vorzugsweise etwa 1,5 mm beträgt. Bei einer derartigen Vorspannung ist gewährleistet, dass auch bei einem gering fügigen Verschleiß der Abstreiferlippe noch eine hinreichende Abstreifwirkung erzielt werden kann, wobei auch Toleranzen ausgeglichen werden.
  • Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Abstreiferanordnung in Arbeitsräumen von Werkzeugmaschinen kann es vorkommen, dass bei einer spanabhebenden Bearbeitung Späne gegen die Abstreiferlippe geschleudert werden, so dass die Gefahr einer Beschädigung besteht. Diese kann bei einer Weiterbildung der Erfindung dadurch minimiert werden, dass der Abstreifer arbeitsraumseitig zumindest abschnittsweise von einem Abdeckblech oder dergleichen überdeckt ist.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Abstreifer werden durch die Profilierung zur Aufnahme des Halters und den den Halter im Einbauzustand abschnittsweise überlappenden Lippenvorsprung zwei Gelenkabschnitte geschaffen, die in der Montageposition (Anlage an eine abzustreifende Fläche) die Elastizität und damit die Vorspannung der Abstreiferlippe bestimmen. Im Unterschied dazu, haben herkömmliche Abstreifer lediglich einen im Bereich der Halter-Profilierung ausgebildeten Gelenkabschnitt.
  • Die erfindungsgemäße Ausgestaltung mit zwei Gelenkabschnitten ermöglicht es, die Vorspannung durch Variation und gegenseitige Abstimmung der beiden Gelenkabschnitte einfach an unterschiedliche Abstreifaufgaben anzupassen.
  • Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, wenn der zweite, lippenvorsprungseitige Gelenkabschnitt einen etwas breiteren Gelenksteg als der erste Gelenkabschnitt hat, so dass auf Grund des größeren Hebels und der geringeren Gelenkstegbreite beim Aufbringen einer Vorspannung zuerst der erste Gelenkabschnitt wirksam wird und dann bei ansteigender Vorspannung auch der zweite, endabschnittseitige Gelenkabschnitt wirksam ist.
  • Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Ansprüche.
  • Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel anhand der Figuren erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine seitliche Schnittdarstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Abstreiferanordnung mit einem Abstreifer in einer Grundstellung;
  • 2 eine seitliche Schnittdarstellung der Abstreiferanordnung gemäß 1 mit einem Abstreifer in gespannter Stellung und
  • 3 eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Abstreiferanordnung und
  • 4 eine 2 entsprechende Darstellung zur Beschreibung zweier Gelenkabschnitte.
  • 1 ist eine seitliche Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Abstreifers 2 und eines Halters 4. Der Abstreifer 2 ist im Extrudierverfahren aus PUR hergestellt und hat eine Basis 6, an die sich eine schräg dazu angestellte Abstreiferlippe 8 anschließt.
  • An einem in 1 oberen Endabschnitt der Abstreiferlippe 8 ist ein Lippenvorsprung 32 ausgebildet, der in Richtung des Halters 4 weist und einen Spalt 42 überdeckt, um so Verschmutzungen fern zu halten. Außerdem ist eine Oberfläche 30 des Lippenvorsprungs 32 derart geneigt, dass Schmutz nicht auf dem Abstreifer 8 liegen bleibt, sondern abgeleitet wird.
  • Die Basis 6 des Abstreifers 2 ist an ihrer zum Halter 4 weisenden Seite mit einer Schwalbenschwanzprofilierung 10 versehen, die in eine entsprechende Schwalbenschwanzausnehmung 12 des aus Metall gefertigten Halters 4 eingezogen ist, wobei das Passmaß so gewählt ist, dass der Abstreifer 2 zuverlässig im Halter 4 festgelegt ist. Um das Einziehen der Schwalbenschwanzprofilierung 10 in die Schwalbenschwanzausnehmung 12 zu erleichtern, ist die Schwalbenschwanzprofilierung 10 mit einer Nut 14 ausgeführt, wodurch ihre Elastizität erhöht ist. Darüber hinaus hat die Schwalbenschwanzprofilierung 10 eine Kerbe 15, die zur Kennzeichnung des Abstreifers 2 dient.
  • Ebenfalls an seiner dem Halter 4 zugewandten Seite hat der Abstreifer 2 eine zur Schwalbenschwanzprofilierung 10 beabstandete Anschlagauswölbung 16, die abschnittsweise in eine am Halter 4 ausgebildete Anschlagausnehmung 18 eintaucht. Die Anschlagauswölbung 16 und die Anschlagausnehmung 18 haben im Wesentlichen die gleiche Profilierung.
  • In 1 an einem oberen Endabschnitt des Halters 4 ist ein Halter-Vorsprung 20 ausgebildet, dessen Querschnitt an einer Unterseite bzw. an einer dem Abstreifer 2 zugewandten Seite etwa viertelkreisförmig verrundet ist. An einer Oberseite hat der Halter-Vorsprung 20 eine von dem Abstreifer 2 abgewandte geneigte Oberfläche 22 und eine in 1 waagerechte Stirnfläche 23.
  • Entsprechend dem Halter-Vorsprung 20 ist an der Abstreiferlippe 8 des Abstreifers 2 eine Ausnehmung 24 ausgebildet, die im Querschnitt durch einen etwa parallel zur Stirnfläche 23 des Halter-Vorsprungs 20 verlaufenden geraden Abschnitt 26 und daran anschließend (in 1 unten) durch einen etwa viertelkreisförmig verrundeten Abschnitt 28 begrenzt ist.
  • In dem in 1 gezeigten entspannten Zustand des Abstreifers 2 taucht nur ein relativ kleiner Abschnitt des Halter-Vorsprungs 20 in die entsprechende Ausnehmung 24 der Abstreiferlippe 8 ein.
  • An einer Oberseite der Abstreiferlippe 8 ist eine geneigte Oberfläche 30 ausgebildet, die in der in 1 gezeigten Einbaulage in Richtung des Halters 4 abfällt. Ihre Neigung ist im entspannten Zustand der Abstreiferlippe 8 geringer als die der geneigten Oberfläche 22 des Halters 4.
  • Zwischen der geneigten Oberfläche 30 und dem geraden Abschnitt 26 der Ausnehmung 24 ergibt sich ein Lippenvorsprung 32, der im entspannten Zustand der Abstreiferlippe 8 eine relativ geringe Überlappung mit dem Halter-Vorsprung 20 aufweist.
  • Die dem Halter 4 abgewandte Seite des Abstreifers 2 hat einen in 1 oberen Lippenseitenabschnitt 34 und einen unteren Basisseitenabschnitt 36. Der Lippenseiten abschnitt 34 weist im Querschnitt eine Kreisbogenform mit relativ großem Radius auf, während der Basisseitenabschnitt 36 im Anschluss daran geradlinig nach unten verläuft.
  • Im bevorzugten Ausführungsbeispiel des Abstreifers 2 gemäß 1 hat der verrundete Abschnitt 28 der Ausnehmung 24 einen Radius von etwa 2,5 mm, und der gerade Abschnitt 26 der Ausnehmung 24 verläuft in der Darstellung in 1 waagerecht. Der in 1 oberhalb der Ausnehmung 24 angeordnete Lippenvorsprung 32 hat an einem dem Halter 4 zugewandten gerundeten Abschnitt 37 einen Radius von etwa 0,5 mm, und die daran angrenzende Oberfläche 30 hat einen Neigungswinkel von etwa 15 Grad. Ein dem Halter 4 abgewandter (in 1 rechts an die Oberfläche 30 angrenzender) Randabschnitt 38 an der Oberseite des Abstreifers 2 ist in der Darstellung in 1 waagerecht.
  • 2 zeigt den in dem Halter 4 aufgenommen Abstreifer 2 von 1, wobei eine Abstreifkante 39 der Abstreiferlippe 8 mit einer abzustreifenden Fläche 40 in Anlage gebracht ist. Dadurch ist die Abstreiferlippe 8 in 2 nach links ausgelenkt und gespannt.
  • Durch die in 2 gezeigte Auslenkung bzw. Spannung der Abstreiferlippe 8 hat sich die Überlappung des Lippenvorsprungs 32 mit dem Halter-Vorsprung 20 gegenüber der in 1 gezeigten Grundstellung vergrößert, und der Halter-Vorsprung 20 ist derart in die Ausnehmung 24 der Abstreiferlippe 8 eingetaucht, dass sich zwischen dem Halter-Vorsprung 20 und der Ausnehmung 24 ein im Wesentlichen gleichmäßiger Spalt 42 gebildet hat.
  • Weiterhin hat sich durch die Auslenkung der Abstreiferlippe 8 die Neigung ihrer Oberfläche 30 derart vergrößert, dass diese nun ungefähr derjenigen der Oberfläche 22 des Halters 4 entspricht. Durch diese erfindungsgemäße Formgebung der Oberflächen 30, 22 des Abstreifers 2 und des Halters 4 können Schmutz (z. B. Metallspäne) und Flüssigkeiten (z. B. Kühlflüssigkeiten) von der abzustreifenden Fläche 40 weg über die Oberflächen 30, 22 gemäß den beiden Pfeilen abgleiten und vom zu dichtenden Bereich fern gehalten werden. Dabei ist bei der erfindungsgemäßen Formgebung des mit dem Halter-Vorsprung 20 überlappenden Lippenvorsprungs 32 ein Eindringen von Schmutz und Flüssigkeiten in den Spalt 42 zwischen dem Halter 4 und dem Abstreifer 2 zuverlässig verhindert.
  • Bei einer über die in 2 gezeigte Auslenkung hinausgehenden Auslenkung der Abstreiferlippe 8 nach links würde die Anschlagauswölbung 16 in Anlage mit der Anschlagausnehmung 18 kommen. Dadurch würde die Elastizität der Abstreiferlippe 8 im weiteren Verlauf der Auslenkung verringert werden, und der Druck der Abstreifkante 39 gegen die abzustreifende Fläche 40 würde sich in vorteilhafter Weise erhöhen.
  • Beim vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel kragt die Abstreiferlippe 8 nur um ein vergleichsweise geringes Maß nach oben (Ansicht nach 1) über den Halter 4 hinaus. 3 zeigt eine Variante, bei der der Winkel zwischen dem Lippenseitenabschnitt 34 und der geneigten Oberfläche 30 wesentlich spitzer als beim vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel ausgeführt ist, so dass entsprechend die vom Halter 4 nach oben (Ansicht 3) auskragende Länge L wesentlich größer als beim eingangs beschriebenen Ausführungsbeispiel ist, so dass der Abstreifer eine erhöhte Elastizität aufweist. Im Übrigen entspricht der Aufbau des Halters 4 und des Abstreifers 2 demjenigen aus dem Ausführungsbeispiel in 1, so dass weitere Erläuterungen entbehrlich sind. In 3 ist gestrichelt die Grundposition des Abstreifers 2 bei nicht an der abzustreifenden Fläche anliegender Abstreiferlippe 8 dargestellt. Im Einbauzustand, d. h. in der dargestellten Abstreifposition, wird die Abstreiferlippe 8 aus der gestrichelt dargestellten Position um das Maß V ausgelenkt und entsprechend mit einer Vorspannung beaufschlagt. Diese Vorspannung V ist auch bei dem eingangs beschriebenen Ausführungsbeispiel eingestellt. Erfindungsgemäß liegt diese Vorspannung bei mehr als 1 mm, vorzugsweise im Bereich von 1,5 mm.
  • Wie eingangs erwähnt, kann es beim Einsatz dieses Abstreifers 2 in Arbeitsräumen von Werkzeugmaschinen vorkommen, dass bei der spanabhebenden Bearbeitung auftretende heiße Späne auf die arbeitsraumseitige geneigte Fläche 30 des Abstreifers 2 aufprallen und diesen dann beschädigen. Das Eintreten dieser Späne in den Spalt zwischen dem Halter 4 und dem Abstreifer 2 wird zwar zuverlässig durch den Lippenvorsprung 32 verhindert – die eingangs genannte Beschädigung kann dennoch auftre ten. Um dies zu vermeiden, ist bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel auf den Halter 4 ein Abdeckblech 44 aufgesetzt. Dieses ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel als Winkelblech ausgeführt, wobei ein Befestigungsschenkel 46 an der Rückseite des Halters 4 oder einem sonstigen Tragelement der Führung befestigt ist, während ein Abdeckschenkel 48 die Abstreiferlippe 8 oder deren geneigte Oberfläche 30 zumindest abschnittsweise überdeckt und dabei auch den Spalt 42 zusätzlich abdeckt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Anstellwinkel des Abdeckschenkels 48 zum Befestigungsschenkel 46 an die Neigung der Fläche 30 im Einbauzustand angepasst, so dass sich dieser Befestigungsschenkel 46 etwa parallel zur benachbarten Fläche der Abstreiferlippe 8 erstreckt. Um den Ausgleich von Unebenheiten beim Abstreifen zu ermöglichen, verbleibt jedoch ein gewisser Abstand a zwischen Abstreiferlippe 8 und Abdeckblech 44, so dass eine Relativbewegung möglich bleibt.
  • Selbstverständlich kann ein derartiges Abdeckblech auch bei dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel vorgesehen werden.
  • 4 entspricht im Wesentlichen der Darstellung gemäß 2 – d. h., der Abstreifer 2 liegt mit einer vorbestimmten Vorspannung an der abzustreifenden Fläche 40 an. Eine Besonderheit des vorbeschriebenen Abstreifers 2 besteht darin, dass zwischen der Anschlagauswölbung 60 und der Schwalbenschwanzprofilierung 10 ein erster Gelenkabschnitt 50 ausgebildet ist, während zwischen der Anschlagauswölbung 16 und dem Lippenvorsprung 32 ein zweiter Gelenkabschnitt 52 vorgesehen ist. Der Abstreifer 2 wird beim Aufbringen der Vorspannung im Wesentlichen entlang der beiden Gelenkabschnitte 50, 52 ausgelenkt. Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, wenn ein Gelenksteg 54 des ersten Gelenkabschnitts 52 mit einer kleineren Breite b ausgeführt wird als die Breite B des Gelenkstegs 56 des zweiten Gelenkabschnitts 52. Wie des Weiteren in 4 eingezeichnet, ist die Hebellänge h des zweiten Gelenkabschnitts 52, d. h. der Abstand vom Angriffspunkt der Abstreifkante 39 an der Fläche 40 vom zweiten Gelenkabschnitt 52 wesentlich geringer ist als die Hebelänge H, d. h. des Abstands des ersten Gelenkabschnitts 50 von der Abstreifkante 39.
  • Auf Grund dieser unterschiedlichen Hebelängen h, H und/oder der unterschiedlichen Breiten b, B der Gelenkstege 54, 56 wird beim Ansetzen des Abstreifers 2 an die Fläche 40 zunächst der erste Gelenkabschnitt 50 ausgelenkt, da dieser die geringere Breite b hat und des Weiteren der Hebel H vergleichsweise groß ist. Nach Aufbringen einer bestimmten Vorspannkraft wird dann auch der zweite Gelenkabschnitt 52 wirksam, dessen Stegbreite B größer und dessen Hebel h kleiner als die entsprechenden Maße des ersten Gelenkabschnitts 50 sind, so dass der zweite Gelenkabschnitt 52 mit einer größeren Steifigkeit ausgeführt ist. D. h., die beiden Gelenkabschnitte 50, 52 werden nacheinander wirksam, wobei durch geeignete Wahl der Hebellängen H, h und der Stegbreiten b, B die Vorspannkraft und die Kennlinie der Vorspannkraft in Abhängigkeit von der Abstreifaufgabe verändert werden kann.
  • Die Anmelderin behält sich vor, auf einen Abstreifer mit zwei Gelenkabschnitten 50, 52 alleine einen unabhängigen Patentanspruch zu richten, wobei dieser unabhängig von der Verwirklichung des Lippenvorsprungs 32 sein kann.
  • Ein Abstreifer einer erfindungsgemäßen Abstreiferanordnung hat einen Lippenvorsprung, der einen Halter-Vorsprung eines Halters überlappt. Durch die Überlappung wird ein Eindringen von Fremdkörpern (z. B. Metallspäne) in einen Spalt zwischen den Abstreifer und den Halter verhindert. Ein erfindungsgemäßer Abstreifer ist mit zwei Gelenkabschnitten ausgeführt, die die Vorspannung des Abstreifers mitbestimmen.
  • 2
    Abstreifer
    4
    Halter
    6
    Basis
    8
    Abstreiferlippe
    10
    Schwalbenschwanzprofilierung
    12
    Schwalbenschwanzausnehmung
    14
    Nut
    15
    Kerbe
    16
    Anschlagauswölbung
    18
    Anschlagausnehmung
    20
    Halter-Vorsprung
    22
    geneigte Oberfläche
    23
    Stirnfläche
    24
    Ausnehmung
    26
    gerader Abschnitt
    28
    verrundeter Abschnitt
    30
    geneigte Oberfläche
    32
    Lippenvorsprung
    34
    Lippenseitenabschnitt
    36
    Basisseitenabschnitt
    37
    gerundeter Abschnitt
    38
    Randabschnitt
    39
    Abstreifkante
    40
    Fläche
    42
    Spalt
    44
    Abdeckblech
    46
    Befestigungsschenkel
    48
    Abdeckschenkel
    50
    erster Gelenkabschnitt
    52
    zweiter Gelenkabschnitt
    54
    Gelenksteg
    56
    Gelenksteg
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - www.eitec.de/fuehrungsbahn-abstreifen/serie-e2-e3.htm [0003]

Claims (18)

  1. Abstreiferanordnung mit einem Abstreifer (2), der eine Basis (6) hat, an der eine Profilierung (12) zum Einsetzen in einen Halter (4) ausgebildet ist, und einer Abstreiferlippe (8), die an eine abzustreifenden Fläche (40) in Anlage bring bar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstreiferlippe (8) an einem oberen Endabschnitt einen Lippenvorsprung (32) hat, der einen Halter-Vorsprung (20) des Halters (4) überlappt.
  2. Abstreiferanordnung nach Patentanspruch 1, wobei zwischen dem Halter-Vorsprung (20) und der Abstreiferlippe (8) ein Spalt (42) gebildet ist, der durch den Lippenvorsprung (32) abgedeckt ist.
  3. Abstreiferanordnung nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei im Übergangsbereich zwischen der Basis (6) und der Abstreiferlippe (8) eine Anschlagauswölbung (16) vorgesehen ist, die abschnittsweise in eine Anschlagausnehmung (18) des Halters (4) eintaucht und sich in einer gespannten Position der Abstreiferlippe (8) an der Anschlagausnehmung (18) abstützt.
  4. Abstreiferanordnung nach Patentanspruch 3, wobei die Abstreiferlippe (8) zwischen dem Lippenvorsprung (32) und der Anschlagauswölbung (16) eine Ausnehmung (24) aufweist, in die der Halter-Vorsprung (20) eintaucht.
  5. Abstreiferanordnung nach Patentanspruch 3 oder 4, wobei sich der Lippenvorsprung (32) und die Anschlagauswölbung (16) in Richtung des Halters (4) und der Halter-Vorsprung (20) in Richtung der Fläche (40) erstrecken.
  6. Abstreiferanordnung nach einem der vorangegangenen Patentansprüche, wobei eine Oberfläche (30) des Lippenvorsprungs (32) und/oder eine Oberfläche (22) des Halter-Vorsprungs (20) schräg angestellt sind, so dass auf die Oberflächen (22, 30) fallende Fremdkörper oder Flüssigkeiten weg von der Fläche (40) abgleiten.
  7. Abstreiferanordnung nach einem der Patentansprüche 4 bis 6, wobei der Querschnitt der Ausnehmung (24) einen etwa viertelkreisförmigen Abschnitt (28) und einen daran etwa rechtwinklig anschließenden geraden Abschnitt (26) hat.
  8. Abstreiferanordnung nach einem der Patentansprüche 3 bis 7, wobei der Lippenvorsprung (32), die Anschlagauswölbung (16) und der Halter-Vorsprung (20) im Wesentlichen gleich weit herausragen.
  9. Abstreiferanordnung nach einem der vorangegangenen Patentansprüche, wobei sich der Lippenvorsprung (32) zu einem von der Fläche (40) entfernten Endabschnitt verjüngt.
  10. Abstreiferanordnung nach einem der Patentansprüche 4 bis 9, wobei die Ausnehmung (24) und die Anschlagausnehmung (18) im Wesentlichen gleich tief sind.
  11. Abstreiferanordnung nach einem der vorangegangenen Patentansprüche, wobei eine der Fläche (40) zugewandte Seite des Abstreifers (2) bei entspannter Abstreiferlippe (8) im Querschnitt aus einem im Wesentlichen zur Fläche (40) parallelen Basisabschnitt (36) und aus einem stetig daran anschließenden im Wesentlichen konkav gewölbtem Lippenabschnitt (34) besteht.
  12. Abstreiferanordnung nach einem der vorangegangenen Patentansprüche, wobei sich die Wandstärke der Abstreiferlippe (8) vom Lippenvorsprung (32) bis zu einer an der Fläche (40) anliegenden Abstreifkante (39) im Wesentlichen kontinuierlich verringert.
  13. Abstreiferanordnung nach einem der vorangegangenen Patenansprüche, dessen Shore-Härte größer als 80 ist.
  14. Abstreiferanordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Vorspannung der Abstreiferlippe (8) im Einbauzustand mehr als 1 mm, vorzugsweise etwa 1,5 mm beträgt.
  15. Abstreiferanordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, mit einem Abdeckblech (44).
  16. Abstreifer für eine Abstreiferanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer Profilierung (10) zum Einsetzen in einen Halter (4) und einen an einem Endabschnitt ausgebildeten Lippenvorsprung (32) zum Überlappen eines Halterabschnitts (20), wobei im Bereich der Profilierung (12) ein erster Gelenkabschnitt (50) und im Bereich des Lippenvorsprungs (32) ein zweiter Gelenkabschnitt (52) ausgebildet ist, die beim Abstreifer wirksam sind.
  17. Abstreifer nach Patentanspruch 16, wobei der zweite Gelenkabschnitt mit einem breiteren Gelenksteg (54) als der erste Gelenkabschnitt (50) ausgebildet ist.
  18. Abstreifer nach Patentanspruch 16 oder 17, wobei beim Aufbringen einer Vorspannung zunächst der erste Gelenkabschnitt (50) und dann der zweite Gelenkabschnitt (52) wirksam werden.
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