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Die
Erfindung betrifft einen Abstreifer für Führungsschienen gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Führungen,
beispielsweise Linearführungen, sind
insbesondere im Werkzeugmaschinenbau von größter Bedeutung. Die Führungen
ermöglichen
eine geradlinige Bewegung von Maschinenteilen, wie zum Beispiel
von Schlitten oder Wagen an Werkzeugmaschinen und müssen hochpräzise gefertigt
sein, so daß eine
hohe Führungsgenauigkeit
mit minimalem Spiel zur Verfügung
gestellt wird. Weitere Anforderungen an derartige bekannte Führungen
bestehen in einer Nachstellmöglichkeit
des Führungsspieles zum
Ausgleich von Verschleiß,
die gewählten
Materialpaarungen müssen
eine geringe Reibung und einen niedrigen Verschleiß gewährleisten,
die Führungsschiene
muß möglichst
gute Dämpfungseigenschaften
aufweisen und der erforderliche Wartungsaufwand sollte auf ein Minimum
reduziert sein.
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Um
diese Kriterien erfüllen
zu können,
sind die Führungseinrichtungen
(Führungsschiene,
Wagen (Schlitten)) durch geeignete Abdichtung gegen Schmutz und
Späne oder
sonstige Fertigungsrückstände geschützt und
mit einer geeigneten Schmiermöglichkeit
versehen.
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Nach
der Form der Führungsbahn
unterscheidet man Flachführungen,
V-Führungen, Schwalbenschwanzführungen
und Rundführungen. Um
die Vorteile mehrerer Führungsarten
auszunutzen, können
verschiedene Formen miteinander kombiniert werden. Insbesondere
im Maschinenbau werden häufig
Führungsschienen
verwendet, bei denen eine Profilierung der Seitenwangen mit einer
Führungsausnehmung
ein Abheben des Wagens von der Führungsbahn
verhindern.
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Die
Abdichtung der auf der Führungsschiene geführten Elemente
gegen Schmutz, Späne
etc. erfolgt mittels sog. Linearführungsbahnabstreifer. Derartige
Abstreifereinrichtungen für
Schienenführungen sind
beispielsweise in der
DE
195 18 834 A1 oder der
DE 41 14 892 A1 offenbart und beispielhaft
in der
1 dargestellt,
auf die bereits jetzt Bezug genommen wird.
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Der Übersichtlichkeit
halber ist in 1 lediglich
eine Führungsschiene 1 mit
einem darauf angeordneten Abstreifer 2 dargestellt, während ein Führungswagen 4 lediglich
strichpunktiert angedeutet ist. Dieser Führungswagen 4 trägt an seinen
Stirnseiten jeweils einen der Abstreifer 2, die mittels
Befestigungsbohrungen 6 durchsetzende Befestigungsschrauben
(nicht gezeigt) mit dem Führungswagen 4 verschraubt
sind.
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Der
in 1 dargestellte herkömmliche
Abstreifer 2 hat ein Trägerteil 8,
das vorzugsweise aus Aluminium hergestellt ist. Dieses Trägerteil 8 hat
einen etwa U-förmigen
Querschnitt, wobei sich zwei U-Schenkel 10, 12 entlang
der Seitenwangen 14, 16 der Führungsschiene 1 erstrecken.
Beim gezeigten Ausführungsbeispiel
ist diese Führungsschiene
1 im Bereich der Seitenwangen 14, 16 mit zwei
trapezförmigen
Führungsausnehmungen 18a, 18b versehen, in
die jeweils ein entsprechend ausgestalteter Vorsprung 20 der
beiden U-Schenkel 10, 12 eintaucht. Durch
den Eingriff der Vorsprünge 20 in
die Führungsausnehmungen 18a, 18b ist
ein Abheben des Führungswagens 4 nach
oben (Ansicht nach 1) weg
von der Führungsschiene 1 verhindert.
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Durch
die Ausgestaltung des bekannten Trägerteiles 8 wird die
Führungsschiene 1 somit
im Bereich der Seitenwangen und der oberen Stirnseite von den beiden
U-Schenkeln 10, 12 und einer Basis 22 des
Trägerteils 8 umgriffen.
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Die
Dichtfläche
des Abstreifers 2 ist durch eine Abstreiferlippe 24 gebildet,
die durch Vulkanisieren oder ein anderes Fertigungsverfahren auf
dem Trägerteil 8 aufgebracht
ist. Durch die Abstreiferlippe 24 wird ein Spalt zwischen
dem Außenumfang
der Führungsschiene 1 und
den benachbarten Umfangskanten des Trägerteils 8 oder genauer
gesagt der Basis 22 und der beiden U-Schenkel 10, 12 ausgefüllt. Der
geometrische Aufbau der Abstreiferlippe 24 erfolgt dabei
derart, daß diese
eine hinreichende Eigenelastizität
aufweist, um auch bei schnellen Stellbewegungen und Fertigungstoleranzen
des Trägerteils 8 zuverlässig am
Außenumfang
der Führungsschiene 1 anzuliegen.
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Bei
der Montage eines mit derartigen Abstreifern 2 versehenen
Führungswagens 4 müssen dieser
und die Abstreifer 2 von der Stirnseite der Führungsschiene 1 her
auf das Doppel-T-Profil aufgeschoben werden. Dazu müssen beispielsweise
Endanschläge
der Führungsschiene 1 oder
sonstige Peripheriegeräte
entfernt werden, so daß das
Einführen des
Führungswagens 1 mit
den Abstreifern 2 von der Seite her möglich ist.
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Demgegenüber liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Abstreifer für Führungsschienen
zu schaffen, der bei minimalem vorrichtungstechnischen Aufwand auf
einfache Weise montierbar bzw. demontierbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Abstreifer mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Der
erfindungsgemäße Abstreifer
für Führungen
hat eine Abstreiferlippe, die zumindest einen Teilbereich der Führungsschiene 1 umgreift
und an einem vorzugsweise etwa U-förmigen Trägerteil befestigt ist, wobei
das Trägerteil
und/oder die Abstreiferlippe einen in die Führungsausnehmung eintauchenden
Einführabschnitt
ausbilden. Erfindungsgemäß weist
das Trägerteil
eine lichte Weite auf, die größer als
die Führungsbreite
quer zur Führungsachse
ist, wobei der Einführabschnitt
als Verformungsabschnitt der Abstreiferlippe ausgebildet oder der
Einführabschnitt
mit Bezug zur Führungsachse
verschwenkbar ist und ein Aufsetzen des Abstreifers auf die Führungsschiene
quer zur Führungsachse
ermöglicht
ist.
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Durch
die Maßnahme,
die in die Führungsausnehmungen
der Führungsschiene
eintauchenden Abschnitte des Trägerteils
und/oder der Abstreiferlippe derart auszugestalten, daß der Abstreifer
von oben, d.h. quer zur Führungsachse
aufschiebbar ist, kann der Aufwand zum Montieren und Wechseln der Abstreifer
auf ein Minimum reduziert werden, da die stirnseitig an der Führungsschiene
angeordneten Elemente nicht mehr demontiert werden müssen. Durch
diese Maßnahme
ist der Montage- und Wartungsaufwand der erfindungsgemäßen Führun gen gegenüber den
herkömmlichen
Lösungen
auf ein Minimum reduziert.
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Besonders
bevorzugt werden drei Konstruktionsvarianten, die allerdings auch
als Mischformen auftreten können.
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Bei
einer ersten Ausführungsform
ist das Trägerteil
derart ausgebildet, daß es
ohne Kollision von oben her auf die Führungsschiene 1 aufschiebbar
ist. Die Führungsausnehmungen
selbst werden durch die elastische Abstreiferlippe ausgefüllt, die eine
hinreichende Elastizität
aufweist, so daß der
Abstreifer von oben her durch elastisches Deformieren der Abstreiferlippe
einsetzbar ist.
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Bei
einer alternativen Variante wird der Abstreifer mit vorzugsweise
zwei scharnierartigen Einrichtungen versehen, die zum Aufsetzen
des Trägerteils
ein Abklappen der beiden U-Schenkel ermöglichen.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Alternative ist das Trägerteil
mit einer Eigenelastizität – beispielsweise
aus Federblech – ausgeführt, so
daß durch
Verwinden des Trägerteils
und der darauf befestigten Abstreiferlippe das Aufsetzen möglich ist. Nach
erfolgtem Aufsetzen schnappt der Abstreifer aufgrund seiner Eigenelastizität in die
Dichtstellung zurück,
so daß die
Abstreiferlippe dichtend am Außenumfang
der Führungsschiene
anliegt.
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Die
scharnierartige Einrichtung wird vorzugsweise als Filmscharnier
ausgebildet, wobei die beiden U-Schenkel und die Basis des Trägerteils
getrennt ausgeführt
und durch eine Kunststoffbeschichtung mit Filmscharnieren zusammengehalten
werden.
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Dabei
müssen
nicht zwangsweise beide U-Schenkel mit einem Scharnier versehen
werden, sondern bei bestimmten An wendungen kann es auch ausreichen,
wenn lediglich ein Schenkel scharnierartig ausgebildet ist.
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Eine
besonders gute Dichtwirkung erhält man,
wenn die Dichtfläche
der Abstreiferlippen schräg
zur Anlagefläche
der Führungsschiene
angestellt ist.
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Die
Abstreiferlippen werden vorzugsweise aus synthetischem Kunststoff
hergestellt und durch Vulkanisieren mit der Trägerplatte verbunden. Selbstverständlich sind
auch andere geeignete Materialien, wie beispielsweise Polyuretan
etc. einsetzbar.
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Sonstige
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren
Unteransprüche.
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Im
folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines herkömmlichen Abstreifers;
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2 eine
schematische Darstellung einer Führungsschiene
mit einem erfindungsgemäßen Abstreifer;
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3 eine
vergrößerte Darstellung
des Abstreifers aus 2;
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4 eine
schematische Darstellung zur Erläuterung
weiterer Ausführungsbeispiele
der Erfindung und
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5 eine
Detailansicht des Abstreifers aus 4.
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2 zeigt
eine stark vereinfachte Darstellung einer Linearführung mit
einer Führungsschiene 1,
auf der ein zweiteiliger Führungswagen 4,
mit Führungswagenteilen 4a und 4b geführt ist.
Zwischen diesen Führungswagenteilen 4a, 4b ist
ein erfindungsgemäßer Abstreifer 2 angeordnet,
der dafür sorgt,
daß kein
Schmutz in den Führungsbereich
eindringen kann. Entsprechende Abstreifer 2 können auch
an den beiden außen
liegenden Stirnflächen des
Führungswagens 4 befestigt
werden.
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Selbstverständlich ist
die Erfindung nicht auf die Anwendung bei einem derartigen zweiteiligen Führungswagen 4a, 4b beschränkt, sondern
die erfindungsgemäßen Abstreifer 2 lassen
sich bei jedweden Bauelementen verwenden, die auf derartigen Führungsschienen
geführt
sind. Prinzipiell sind sämtliche
Führungsarten
mit derartigen Abstreifern 2 versehbar.
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Im
montierten Zustand werden die beiden Führungswagenteile 4a, 4b aus
der dargestellten Relativposition aus der dargestellten Relativposition aufeinander
zu bewegt, so daß der
in 2 gezeigte Abstreifer 2 an den beiden
Stirnflächen
der Führungswagenteile 4a, 4b befestigt
ist und diese miteinander verbindet.
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Bei
herkömmlichen
Lösungen
mußte
zum Auswechseln des Abstreifers 2 zunächst eines der Führungswagenteile 4a, 4b durch
Verschieben entlang der Führungsachse 27 stirnseitig
von der Führungsschiene 1 abgenommen
werden, bevor der Abstreifer 2 entlang der Führungsachse 27 abgezogen werden
konnte. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung
ermöglicht
es nunmehr, bei voneinander gelösten
Führungswagenteilen 4a, 4b oder
bei Abschrauben des Abstreifers 2 von den Stirnseiten des
Führungswagens 4 (einteilige
Lösung)
den Abstreifer 2, wie in 2 angedeutet,
einfach nach oben, d.h. quer zur Führungsachse 27 abzuziehen
oder in Pfeilrichtung einzusetzen.
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Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
wird eine Führungsschiene 1 mit
Doppel-T-Profil verwendet, bei dem in den Seitenwangen die bereits
in 1 beschriebenen Führungsausnehmungen 18a, 18b ausgebildet
sind.
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Die
Führungswagenteile 4a, 4b haben
entsprechende Führungselemente 30,
die je nach Ausgestaltung der Führung
(Wälz-
und Gleitführung)
in geeigneter Weise in die Ausnehmungen 18a, 18b eintauchen,
um den Führungswagen 4 in
der Hochachse (quer zur Führungsachse 27)
formschlüssig mit
der Führungsschiene 1 zu
verbinden.
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Der
in 2 dargestellte Abstreifer 2, der anhand
der 3 noch näher
erläutert
wird, hat auf einem Trägerteil 8 befestigte
Abstreiferlippen 24, die mit elastisch verformbaren Verformungsabschnitten 32, 34 in
die entsprechenden Ausnehmungen 18a, 18b der Führungsschiene 1 eintauchen.
D.h., bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
werden die im Zusammenhang mit 1 erläuterten Vorsprünge 20 des
Abstreifers 2 durch entsprechende Ausgestaltung der Abstreiferlippe 24 ausgebildet.
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Das
Trägerteil 8 hat
in der Darstellung gemäß 2 ein
U-förmiges
Profil, wobei der Abstand zwischen den beiden U-Schenkeln 10, 12 größer als die
Gesamtbreite B der Führungsschiene 1 ist,
so daß das
Trägerteil 8 beim
Aufsetzen nicht mit den Außenumfangswandungen
der Führungsschiene 1 kollidiert.
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Weitere
Einzelheiten des erfindungsgemäßen Abstreifers 2 werden
anhand 3 erläutert.
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Demgemäß ist das
Trägerteil 8 des
Abstreifers 2 als im wesentliches ebenes U-Profil ausgeführt, das
durch Stanzen, Laserschneiden etc. aus Plattenmaterial gefertigt
ist. Zur korrosionsbeständigen
Ausgestaltung der Führung
(nicht Führungsschiene)
wird vorzugsweise eine Aluminium- oder Edelstahllegierung für das Trägerteil 8 verwendet. Wie
bereits eingangs beschrieben, hat dieses eine Basis 22,
an der die sich in der Darstellung nach unten hin erstreckenden
U-Schenkel 10, 12 ausgebildet sind.
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Auf
dem Trägerteil
ist beispielsweise durch Vulkanisieren, Spritzgießen, Pressen
oder ein sonstiges geeignetes Herstellungsverfahren eine Kunststoffschicht 36 ausgebildet,
die die gesamte vom Betrachter abgewandte Rückfläche des Trägerteils 8, d.h. der
Basis 22 und der Schenkel 10, 12 überdeckt. Für diese
Kunststoffschicht 36 werden Materialien verwendet, die
eine hohe Abriebfestigkeit, eine hohe Dauertemperaturbeständigkeit
(>100°C), eine
kurzfristige Temperaturbeständigkeit
bis 135°C
aufweisen, bedingt beständig
gegen Säuren,
Laugen, Benzin, Mineralöle
und Kühlmittel
sind, eine hervorragende Hydrolysebeständigkeit und eine ausgezeichnete Resistenz
gegen Mikroorganismen aufweisen. Bei besonders hohen Ansprüchen können Materialien wie
beispielsweise Viton® eingesetzt werden.
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Wie
des weiteren aus 3 entnehmbar ist, ist die Kunststoffschicht 36 im
Innenbereich der beiden U-Schenkel 10, 12 und
im Bereich der Stirnseiten über
die Umfangskanten des Trägerteils 8 hinaus verlängert, so
daß eine
Abstreiferlippe 24 ausgebildet wird.
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Zur
elastischen Ausbildung der am Außenumfang der Führungsschiene 1 anliegenden
Dichtlippen 38 der Abstreiferlippe 24 ist entlang
der Innenstirnflächen
des U-förmigen
Trägerteils 8 eine
umlaufende Nut 40 ausgebildet, durch die die Wandstärke der
Kunststoffschicht 36 abschnittsweise verringert wird.
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Im
Bereich der trapezförmigen
Verformungsabschnitte 32, 34 ist die Nut 40 zu
Trapezabschnitten 42, 44 verbreitert, wobei der
Boden der Nut 40, 42, 44 etwa parallel
zur Großfläche des
Trägerteils 8 bzw. der
Kunststoffschicht 36 angeordnet ist. Die im Abstand zu
den Innenstirnflächen
des Trägerteils 8 umlaufenden
Dichtlippen 38 der Abstreifer lippe 24 erstrecken
sich etwa L-förmig
weg vom Boden der durch die Abschnitte 40, 42, 44 gebildeten
Nut, wobei die Orientierung der Anlagefläche der Dichtlippe 38 nicht
rechtwinklig zum Boden erfolgt, sondern in einem vorbestimmten Anstellwinkel,
so daß die
Dichtlippen 38 etwas schräg zu den Auflageflächen an
der Führungsschiene 1 ausgebildet
sind. Durch diese Schräganstellung
der Dichtlippen 38 werden Fertigungstoleranzen und Verschleiß ausgeglichen,
so daß eine
dichtende Anlage aufgrund der Eigenelastizität der Abstreiferlippen 24 gewährleistet
ist.
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Die
Bodenwandstärke
im Bereich der Nut 40, insbesondere im Bereich der Trapezabschnitte 42, 44 ist
derart gewählt,
daß die
Verformungsabschnitte 32, 34 mit vergleichsweise
geringem Kraftaufwand verformbar sind, so daß der Abstreifer 2 in
der in 2 angedeuteten Weise von oben her, d.h. quer zur
Führungsachse 27,
auf die Führungsschiene 1 aufsetzbar
ist. D.h., die Geometrie der Abstreiferlippe 24 im Bereich
der Verformungsabschnitte 32, 34 muß so ausgelegt
sein, daß diese
nach oben oder nach unten (Ansicht nach 3) verformbar
oder ggf. auch aus der Zeichenebene heraus nach vorne oder nach
hinten verschwenkbar sind. Nach dem Aufschieben des Abstreifers 2 auf
die Führungsschiene 1 schnappen
die Verformungsabschnitte 32, 34 aufgrund der
Eigenelastizität
des verwendeten Kunststoffes wieder in ihre dargestellte Position
zurück,
so daß die
Dichtlippen 38 in dichtende Anlage an die entsprechenden
Außenumfangsflächen der
Führungsschiene 1 gelangen.
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Selbstverständlich können auch
andere Geometrien verwendet werden, um die elastische Verformbarkeit
der Verformungsabschnitte 32, 34 zum Einsetzen
des Abstreifers 2 zu realisieren.
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4 zeigt
eine Vorderansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Abstreifers 2.
Dieser hat genau wie das vorbeschriebene Ausführungsbeispiel wiederum ein
Trägerteil 8, auf
das eine Kunststoffschicht 36 aufvulkanisiert ist, die über die
Innenstirnflächen
des U-förmigen
Trägerteils 8 hinausragt,
wobei an diesem nach innen vorstehenden Abschnitt die Abstreiferlippe 24 mit
der Dichtlippe 38 ausgebildet ist. Die Ausbildung der Dichtlippe 38 erfolgt
wiederum mittels einer umlaufenden Nut 40, durch die die
Materialstärke
der Kunststoffschicht 36 abschnittsweise verringert wird, so
daß die
Dichtlippen 38 elastisch ausgestaltet werden.
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Dabei
kann die vorbeschriebene Geometrie verwendet werden, gemäß der die
Nut im Bereich der Verformungsabschnitte 32, 34 zu
Trapezabschnitten 42, 44 erweitert ist (gestrichelt
angedeutet).
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Bevorzugt
wird es bei diesem Ausführungsbeispiel
jedoch, daß das
Trägerteil 8 im
Bereich der Verformungsabschnitte 32, 34 mit den
bereits aus dem Stand der Technik gemäß 1 bekannten
Vorsprüngen 20 versehen
wird, so daß die
Nut 40 eine gleichbleibende Breite entlang der Dichtlippe 38 aufweist.
D.h., beim letztgenannten Ausführungsbeispiel sind
die Vorsprünge 20 starr
am Trägerteil
ausgebildet, so daß diese
beim Aufsetzen des Abstreifers 2 nicht aufgrund ihrer Eigenelastizität ausweichen
können.
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Um
dennoch das Einsetzen von oben zu ermöglichen, ist das Trägerteil 8 bei
dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel dreiteilig ausgeführt, wobei
die Basis 22 und die U-Schenkel 10, 12 jeweils als
Einzelteile ausgeführt
sind. Zwischen der Basis 22 und den benachbarten Kanten
der U-Schenkel 10, 12 verbleibt somit jeweils
ein Spalt 46, 48, der von der rückseitig
aufgebrachten Kunststoffschicht 36 überdeckt wird. D.h., die Einzelteile
des Trägerteils 8 (Basis 22,
U-Schenkel 10, 12) sind mittels der rückwärtigen Kunststoffschicht 36 miteinander
verbunden.
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5 zeigt
eine um 90° gedrehte
Detailansicht von oben auf den Abstreifer aus 2.
Demgemäß ist die
rückwärtige Kunststoffschicht 36 im
Bereich der Spalte 46, 48 – hier im Bereich des Spaltes 48 – als Filmscharnier 50 ausgebildet.
Dieses kann beispielsweise durch Schwächung der Kunststoffschicht 36 im
Bereich der Spalte 46, 48 erfolgen. Durch das
Vorsehen des Filmscharniers 50 können die U-Schenkel 10, 12 mit
Bezug zum Basisteil 22, wie in 5 angedeutet,
in Pfeilrichtung verschwenkt werden, so daß die Vorsprünge 20 aus dem
Eingriffsbereich mit den Führungsausnehmungen 18a, 18b herausgeschwenkt
werden können
und somit das Einsetzen bzw. Herausnehmen des Abstreifers 2 ohne
Kollision möglich
ist. Bei der Ausgestaltung des Filmscharniers 50 muß berücksichtigt werden,
daß der
Abstreifer noch eine hinreichende Gesamtfestigkeit aufweist, so
daß jederzeit
die gewünschte
Dichtwirkung erzielt wird, andererseits muß das Filmscharnier 50 möglichst
viele Biegewechsel aushalten, so daß der Abstreifer 2 mehrfach entnehmbar
und einsetzbar ist. Da in der Fachliteratur eine Vielzahl von Vorschlägen für die geeignete Ausgestaltung
von Filmscharnieren vorhanden sind, kann diesbezüglich auf weitere Ausführungen
verzichtet werden.
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Falls
dies gewünscht
ist, kann das Filmscharnier auch – wie vorstehend erwähnt – mit dem Ausführungsbeispiel
gemäß 3 gekoppelt
werden, so daß sowohl
die elastische Ausgestaltung der Vorsprünge 20 als auch die
Verbindung des dreiteiligen Trägerteils 8 mittels
eines Filmscharniers 50 im Zusammenwirken das Einsetzen
erleichtern.
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Die
Ausgestaltung der Spalte 46, 48 des Trägerteils 8 muß nicht
in der in 4 dargestellten Weise erfolgen,
es wäre
auch vorstellbar, daß diese Spalte 46, 48 in
Horizontalrichtung (strichpunktiert angedeutet) oder in sonstiger
Richtung verlaufen, so daß durch
eine entsprechende gegenläufige
Verwindung der U-Schenkel 10, 12 der Abstreifer 2 auf
die Führungsschiene 1 aufsetzbar
ist.
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Eine
entsprechende Wirkung erhält
man auch, wenn das Trägerteil 8 einstückig aus
einem Federstahl oder aus einem sonstigen federnden Material hergestellt
wird, das eine Verwindung oder Verschwenkung der beiden U-Schenkel 10, 12 gegeneinander
ermöglicht,
so daß diese
auf die Führungsschiene 1 aufsetzbar
sind, und die Vorsprünge 20 nach
der Rückverformung
des elastischen Trägerteils 8 in
die Führungsausnehmungen 18a, 18b einschnappen.
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Bei
bestimmten Führungsschienengeometrien
kann es auch hinreichend sein, wenn lediglich einer der U-Schenkel 10, 12 mit
verformbaren Vorsprüngen 20 ausgebildet
oder verschwenkbar an der Basis 22 befestigt ist.
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Wesentlich
bei der vorbeschriebenen Erfindung ist, daß die Vorsprünge 20 zum
Aufsetzen auf die Führungsschiene 1 entweder
durch Eigenelastizität
oder durch geeignete Ausgestaltung des Trägerteil 8 und/oder
der Kunststoffschicht 36 aus dem Kollisionsbereich mit
dem Außenumfang
der Führung 1 herausbewegbar
ist. Durch die Erfindung wird ein Abstreifer geschaffen, der bei
minimalem fertigungstechnischen und materialtechnischen Aufwand
die Wartungszeiten von Führungselementen
wesentlich reduziert.
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Offenbart
ist ein Abstreifer für
Führungsschienen,
die an einer Seitenwange eine Führungsausnehmung
aufweisen, wobei der Abstreifer in die Führungsausnehmungen eintauchende
Einführabschnitte
aufweisen, die durch geeignete Verformung/Verschwenkung ein Einsetzen
des Abstreifers quer zur Führungsachse
ermöglichen.