DE19739711B4 - Abstreifer - Google Patents

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Abstract

Abstreifer für Führungen, die an einer Seitenwange (14, 16) eine Führungsausnehmung (18a, 18b) haben, mit einer zumindest einen Teilbereich der Führungsschiene (1) umgreifenden Abstreiferlippe (24), die an einem vorzugsweise etwa U-förmigen Trägerteil (8) befestigt ist, und das Trägerteil (8) und/oder die Abstreiferlippe (24) einen in die Führungsausnehmung (18a, 18b) eintauchenden Einführabschnitt (20; 32, 34) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerteil (8) eine lichte Weite hat, die größer als die Führungsbreite (B) quer zur Führungsachse (27) ist und wobei der Einführabschnitt (20; 32, 34) als Verformungsabschnitt (32, 34) der Abstreiferlippe (24) ausgebildet ist oder der Einführabschnitt (20; 32, 34) mit Bezug zur Führungsachse (27) verschwenkbar ist und ein Aufsetzen des Abstreifers (2) auf die Führungsschiene (1) quer zur Führungsachse (27) ermöglicht ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Abstreifer für Führungsschienen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Führungen, beispielsweise Linearführungen, sind insbesondere im Werkzeugmaschinenbau von größter Bedeutung. Die Führungen ermöglichen eine geradlinige Bewegung von Maschinenteilen, wie zum Beispiel von Schlitten oder Wagen an Werkzeugmaschinen und müssen hochpräzise gefertigt sein, so daß eine hohe Führungsgenauigkeit mit minimalem Spiel zur Verfügung gestellt wird. Weitere Anforderungen an derartige bekannte Führungen bestehen in einer Nachstellmöglichkeit des Führungsspieles zum Ausgleich von Verschleiß, die gewählten Materialpaarungen müssen eine geringe Reibung und einen niedrigen Verschleiß gewährleisten, die Führungsschiene muß möglichst gute Dämpfungseigenschaften aufweisen und der erforderliche Wartungsaufwand sollte auf ein Minimum reduziert sein.
  • Um diese Kriterien erfüllen zu können, sind die Führungseinrichtungen (Führungsschiene, Wagen (Schlitten)) durch geeignete Abdichtung gegen Schmutz und Späne oder sonstige Fertigungsrückstände geschützt und mit einer geeigneten Schmiermöglichkeit versehen.
  • Nach der Form der Führungsbahn unterscheidet man Flachführungen, V-Führungen, Schwalbenschwanzführungen und Rundführungen. Um die Vorteile mehrerer Führungsarten auszunutzen, können verschiedene Formen miteinander kombiniert werden. Insbesondere im Maschinenbau werden häufig Führungsschienen verwendet, bei denen eine Profilierung der Seitenwangen mit einer Führungsausnehmung ein Abheben des Wagens von der Führungsbahn verhindern.
  • Die Abdichtung der auf der Führungsschiene geführten Elemente gegen Schmutz, Späne etc. erfolgt mittels sog. Linearführungsbahnabstreifer. Derartige Abstreifereinrichtungen für Schienenführungen sind beispielsweise in der DE 195 18 834 A1 oder der DE 41 14 892 A1 offenbart und beispielhaft in der 1 dargestellt, auf die bereits jetzt Bezug genommen wird.
  • Der Übersichtlichkeit halber ist in 1 lediglich eine Führungsschiene 1 mit einem darauf angeordneten Abstreifer 2 dargestellt, während ein Führungswagen 4 lediglich strichpunktiert angedeutet ist. Dieser Führungswagen 4 trägt an seinen Stirnseiten jeweils einen der Abstreifer 2, die mittels Befestigungsbohrungen 6 durchsetzende Befestigungsschrauben (nicht gezeigt) mit dem Führungswagen 4 verschraubt sind.
  • Der in 1 dargestellte herkömmliche Abstreifer 2 hat ein Trägerteil 8, das vorzugsweise aus Aluminium hergestellt ist. Dieses Trägerteil 8 hat einen etwa U-förmigen Querschnitt, wobei sich zwei U-Schenkel 10, 12 entlang der Seitenwangen 14, 16 der Führungsschiene 1 erstrecken. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist diese Führungsschiene 1 im Bereich der Seitenwangen 14, 16 mit zwei trapezförmigen Führungsausnehmungen 18a, 18b versehen, in die jeweils ein entsprechend ausgestalteter Vorsprung 20 der beiden U-Schenkel 10, 12 eintaucht. Durch den Eingriff der Vorsprünge 20 in die Führungsausnehmungen 18a, 18b ist ein Abheben des Führungswagens 4 nach oben (Ansicht nach 1) weg von der Führungsschiene 1 verhindert.
  • Durch die Ausgestaltung des bekannten Trägerteiles 8 wird die Führungsschiene 1 somit im Bereich der Seitenwangen und der oberen Stirnseite von den beiden U-Schenkeln 10, 12 und einer Basis 22 des Trägerteils 8 umgriffen.
  • Die Dichtfläche des Abstreifers 2 ist durch eine Abstreiferlippe 24 gebildet, die durch Vulkanisieren oder ein anderes Fertigungsverfahren auf dem Trägerteil 8 aufgebracht ist. Durch die Abstreiferlippe 24 wird ein Spalt zwischen dem Außenumfang der Führungsschiene 1 und den benachbarten Umfangskanten des Trägerteils 8 oder genauer gesagt der Basis 22 und der beiden U-Schenkel 10, 12 ausgefüllt. Der geometrische Aufbau der Abstreiferlippe 24 erfolgt dabei derart, daß diese eine hinreichende Eigenelastizität aufweist, um auch bei schnellen Stellbewegungen und Fertigungstoleranzen des Trägerteils 8 zuverlässig am Außenumfang der Führungsschiene 1 anzuliegen.
  • Bei der Montage eines mit derartigen Abstreifern 2 versehenen Führungswagens 4 müssen dieser und die Abstreifer 2 von der Stirnseite der Führungsschiene 1 her auf das Doppel-T-Profil aufgeschoben werden. Dazu müssen beispielsweise Endanschläge der Führungsschiene 1 oder sonstige Peripheriegeräte entfernt werden, so daß das Einführen des Führungswagens 1 mit den Abstreifern 2 von der Seite her möglich ist.
  • Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Abstreifer für Führungsschienen zu schaffen, der bei minimalem vorrichtungstechnischen Aufwand auf einfache Weise montierbar bzw. demontierbar ist.
  • Diese Aufgabe wird durch einen Abstreifer mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
  • Der erfindungsgemäße Abstreifer für Führungen hat eine Abstreiferlippe, die zumindest einen Teilbereich der Führungsschiene 1 umgreift und an einem vorzugsweise etwa U-förmigen Trägerteil befestigt ist, wobei das Trägerteil und/oder die Abstreiferlippe einen in die Führungsausnehmung eintauchenden Einführabschnitt ausbilden. Erfindungsgemäß weist das Trägerteil eine lichte Weite auf, die größer als die Führungsbreite quer zur Führungsachse ist, wobei der Einführabschnitt als Verformungsabschnitt der Abstreiferlippe ausgebildet oder der Einführabschnitt mit Bezug zur Führungsachse verschwenkbar ist und ein Aufsetzen des Abstreifers auf die Führungsschiene quer zur Führungsachse ermöglicht ist.
  • Durch die Maßnahme, die in die Führungsausnehmungen der Führungsschiene eintauchenden Abschnitte des Trägerteils und/oder der Abstreiferlippe derart auszugestalten, daß der Abstreifer von oben, d.h. quer zur Führungsachse aufschiebbar ist, kann der Aufwand zum Montieren und Wechseln der Abstreifer auf ein Minimum reduziert werden, da die stirnseitig an der Führungsschiene angeordneten Elemente nicht mehr demontiert werden müssen. Durch diese Maßnahme ist der Montage- und Wartungsaufwand der erfindungsgemäßen Führun gen gegenüber den herkömmlichen Lösungen auf ein Minimum reduziert.
  • Besonders bevorzugt werden drei Konstruktionsvarianten, die allerdings auch als Mischformen auftreten können.
  • Bei einer ersten Ausführungsform ist das Trägerteil derart ausgebildet, daß es ohne Kollision von oben her auf die Führungsschiene 1 aufschiebbar ist. Die Führungsausnehmungen selbst werden durch die elastische Abstreiferlippe ausgefüllt, die eine hinreichende Elastizität aufweist, so daß der Abstreifer von oben her durch elastisches Deformieren der Abstreiferlippe einsetzbar ist.
  • Bei einer alternativen Variante wird der Abstreifer mit vorzugsweise zwei scharnierartigen Einrichtungen versehen, die zum Aufsetzen des Trägerteils ein Abklappen der beiden U-Schenkel ermöglichen.
  • Bei einer weiteren vorteilhaften Alternative ist das Trägerteil mit einer Eigenelastizität – beispielsweise aus Federblech – ausgeführt, so daß durch Verwinden des Trägerteils und der darauf befestigten Abstreiferlippe das Aufsetzen möglich ist. Nach erfolgtem Aufsetzen schnappt der Abstreifer aufgrund seiner Eigenelastizität in die Dichtstellung zurück, so daß die Abstreiferlippe dichtend am Außenumfang der Führungsschiene anliegt.
  • Die scharnierartige Einrichtung wird vorzugsweise als Filmscharnier ausgebildet, wobei die beiden U-Schenkel und die Basis des Trägerteils getrennt ausgeführt und durch eine Kunststoffbeschichtung mit Filmscharnieren zusammengehalten werden.
  • Dabei müssen nicht zwangsweise beide U-Schenkel mit einem Scharnier versehen werden, sondern bei bestimmten An wendungen kann es auch ausreichen, wenn lediglich ein Schenkel scharnierartig ausgebildet ist.
  • Eine besonders gute Dichtwirkung erhält man, wenn die Dichtfläche der Abstreiferlippen schräg zur Anlagefläche der Führungsschiene angestellt ist.
  • Die Abstreiferlippen werden vorzugsweise aus synthetischem Kunststoff hergestellt und durch Vulkanisieren mit der Trägerplatte verbunden. Selbstverständlich sind auch andere geeignete Materialien, wie beispielsweise Polyuretan etc. einsetzbar.
  • Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche.
  • Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
  • Es zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung eines herkömmlichen Abstreifers;
  • 2 eine schematische Darstellung einer Führungsschiene mit einem erfindungsgemäßen Abstreifer;
  • 3 eine vergrößerte Darstellung des Abstreifers aus 2;
  • 4 eine schematische Darstellung zur Erläuterung weiterer Ausführungsbeispiele der Erfindung und
  • 5 eine Detailansicht des Abstreifers aus 4.
  • 2 zeigt eine stark vereinfachte Darstellung einer Linearführung mit einer Führungsschiene 1, auf der ein zweiteiliger Führungswagen 4, mit Führungswagenteilen 4a und 4b geführt ist. Zwischen diesen Führungswagenteilen 4a, 4b ist ein erfindungsgemäßer Abstreifer 2 angeordnet, der dafür sorgt, daß kein Schmutz in den Führungsbereich eindringen kann. Entsprechende Abstreifer 2 können auch an den beiden außen liegenden Stirnflächen des Führungswagens 4 befestigt werden.
  • Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die Anwendung bei einem derartigen zweiteiligen Führungswagen 4a, 4b beschränkt, sondern die erfindungsgemäßen Abstreifer 2 lassen sich bei jedweden Bauelementen verwenden, die auf derartigen Führungsschienen geführt sind. Prinzipiell sind sämtliche Führungsarten mit derartigen Abstreifern 2 versehbar.
  • Im montierten Zustand werden die beiden Führungswagenteile 4a, 4b aus der dargestellten Relativposition aus der dargestellten Relativposition aufeinander zu bewegt, so daß der in 2 gezeigte Abstreifer 2 an den beiden Stirnflächen der Führungswagenteile 4a, 4b befestigt ist und diese miteinander verbindet.
  • Bei herkömmlichen Lösungen mußte zum Auswechseln des Abstreifers 2 zunächst eines der Führungswagenteile 4a, 4b durch Verschieben entlang der Führungsachse 27 stirnseitig von der Führungsschiene 1 abgenommen werden, bevor der Abstreifer 2 entlang der Führungsachse 27 abgezogen werden konnte. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht es nunmehr, bei voneinander gelösten Führungswagenteilen 4a, 4b oder bei Abschrauben des Abstreifers 2 von den Stirnseiten des Führungswagens 4 (einteilige Lösung) den Abstreifer 2, wie in 2 angedeutet, einfach nach oben, d.h. quer zur Führungsachse 27 abzuziehen oder in Pfeilrichtung einzusetzen.
  • Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird eine Führungsschiene 1 mit Doppel-T-Profil verwendet, bei dem in den Seitenwangen die bereits in 1 beschriebenen Führungsausnehmungen 18a, 18b ausgebildet sind.
  • Die Führungswagenteile 4a, 4b haben entsprechende Führungselemente 30, die je nach Ausgestaltung der Führung (Wälz- und Gleitführung) in geeigneter Weise in die Ausnehmungen 18a, 18b eintauchen, um den Führungswagen 4 in der Hochachse (quer zur Führungsachse 27) formschlüssig mit der Führungsschiene 1 zu verbinden.
  • Der in 2 dargestellte Abstreifer 2, der anhand der 3 noch näher erläutert wird, hat auf einem Trägerteil 8 befestigte Abstreiferlippen 24, die mit elastisch verformbaren Verformungsabschnitten 32, 34 in die entsprechenden Ausnehmungen 18a, 18b der Führungsschiene 1 eintauchen. D.h., bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel werden die im Zusammenhang mit 1 erläuterten Vorsprünge 20 des Abstreifers 2 durch entsprechende Ausgestaltung der Abstreiferlippe 24 ausgebildet.
  • Das Trägerteil 8 hat in der Darstellung gemäß 2 ein U-förmiges Profil, wobei der Abstand zwischen den beiden U-Schenkeln 10, 12 größer als die Gesamtbreite B der Führungsschiene 1 ist, so daß das Trägerteil 8 beim Aufsetzen nicht mit den Außenumfangswandungen der Führungsschiene 1 kollidiert.
  • Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Abstreifers 2 werden anhand 3 erläutert.
  • Demgemäß ist das Trägerteil 8 des Abstreifers 2 als im wesentliches ebenes U-Profil ausgeführt, das durch Stanzen, Laserschneiden etc. aus Plattenmaterial gefertigt ist. Zur korrosionsbeständigen Ausgestaltung der Führung (nicht Führungsschiene) wird vorzugsweise eine Aluminium- oder Edelstahllegierung für das Trägerteil 8 verwendet. Wie bereits eingangs beschrieben, hat dieses eine Basis 22, an der die sich in der Darstellung nach unten hin erstreckenden U-Schenkel 10, 12 ausgebildet sind.
  • Auf dem Trägerteil ist beispielsweise durch Vulkanisieren, Spritzgießen, Pressen oder ein sonstiges geeignetes Herstellungsverfahren eine Kunststoffschicht 36 ausgebildet, die die gesamte vom Betrachter abgewandte Rückfläche des Trägerteils 8, d.h. der Basis 22 und der Schenkel 10, 12 überdeckt. Für diese Kunststoffschicht 36 werden Materialien verwendet, die eine hohe Abriebfestigkeit, eine hohe Dauertemperaturbeständigkeit (>100°C), eine kurzfristige Temperaturbeständigkeit bis 135°C aufweisen, bedingt beständig gegen Säuren, Laugen, Benzin, Mineralöle und Kühlmittel sind, eine hervorragende Hydrolysebeständigkeit und eine ausgezeichnete Resistenz gegen Mikroorganismen aufweisen. Bei besonders hohen Ansprüchen können Materialien wie beispielsweise Viton® eingesetzt werden.
  • Wie des weiteren aus 3 entnehmbar ist, ist die Kunststoffschicht 36 im Innenbereich der beiden U-Schenkel 10, 12 und im Bereich der Stirnseiten über die Umfangskanten des Trägerteils 8 hinaus verlängert, so daß eine Abstreiferlippe 24 ausgebildet wird.
  • Zur elastischen Ausbildung der am Außenumfang der Führungsschiene 1 anliegenden Dichtlippen 38 der Abstreiferlippe 24 ist entlang der Innenstirnflächen des U-förmigen Trägerteils 8 eine umlaufende Nut 40 ausgebildet, durch die die Wandstärke der Kunststoffschicht 36 abschnittsweise verringert wird.
  • Im Bereich der trapezförmigen Verformungsabschnitte 32, 34 ist die Nut 40 zu Trapezabschnitten 42, 44 verbreitert, wobei der Boden der Nut 40, 42, 44 etwa parallel zur Großfläche des Trägerteils 8 bzw. der Kunststoffschicht 36 angeordnet ist. Die im Abstand zu den Innenstirnflächen des Trägerteils 8 umlaufenden Dichtlippen 38 der Abstreifer lippe 24 erstrecken sich etwa L-förmig weg vom Boden der durch die Abschnitte 40, 42, 44 gebildeten Nut, wobei die Orientierung der Anlagefläche der Dichtlippe 38 nicht rechtwinklig zum Boden erfolgt, sondern in einem vorbestimmten Anstellwinkel, so daß die Dichtlippen 38 etwas schräg zu den Auflageflächen an der Führungsschiene 1 ausgebildet sind. Durch diese Schräganstellung der Dichtlippen 38 werden Fertigungstoleranzen und Verschleiß ausgeglichen, so daß eine dichtende Anlage aufgrund der Eigenelastizität der Abstreiferlippen 24 gewährleistet ist.
  • Die Bodenwandstärke im Bereich der Nut 40, insbesondere im Bereich der Trapezabschnitte 42, 44 ist derart gewählt, daß die Verformungsabschnitte 32, 34 mit vergleichsweise geringem Kraftaufwand verformbar sind, so daß der Abstreifer 2 in der in 2 angedeuteten Weise von oben her, d.h. quer zur Führungsachse 27, auf die Führungsschiene 1 aufsetzbar ist. D.h., die Geometrie der Abstreiferlippe 24 im Bereich der Verformungsabschnitte 32, 34 muß so ausgelegt sein, daß diese nach oben oder nach unten (Ansicht nach 3) verformbar oder ggf. auch aus der Zeichenebene heraus nach vorne oder nach hinten verschwenkbar sind. Nach dem Aufschieben des Abstreifers 2 auf die Führungsschiene 1 schnappen die Verformungsabschnitte 32, 34 aufgrund der Eigenelastizität des verwendeten Kunststoffes wieder in ihre dargestellte Position zurück, so daß die Dichtlippen 38 in dichtende Anlage an die entsprechenden Außenumfangsflächen der Führungsschiene 1 gelangen.
  • Selbstverständlich können auch andere Geometrien verwendet werden, um die elastische Verformbarkeit der Verformungsabschnitte 32, 34 zum Einsetzen des Abstreifers 2 zu realisieren.
  • 4 zeigt eine Vorderansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Abstreifers 2. Dieser hat genau wie das vorbeschriebene Ausführungsbeispiel wiederum ein Trägerteil 8, auf das eine Kunststoffschicht 36 aufvulkanisiert ist, die über die Innenstirnflächen des U-förmigen Trägerteils 8 hinausragt, wobei an diesem nach innen vorstehenden Abschnitt die Abstreiferlippe 24 mit der Dichtlippe 38 ausgebildet ist. Die Ausbildung der Dichtlippe 38 erfolgt wiederum mittels einer umlaufenden Nut 40, durch die die Materialstärke der Kunststoffschicht 36 abschnittsweise verringert wird, so daß die Dichtlippen 38 elastisch ausgestaltet werden.
  • Dabei kann die vorbeschriebene Geometrie verwendet werden, gemäß der die Nut im Bereich der Verformungsabschnitte 32, 34 zu Trapezabschnitten 42, 44 erweitert ist (gestrichelt angedeutet).
  • Bevorzugt wird es bei diesem Ausführungsbeispiel jedoch, daß das Trägerteil 8 im Bereich der Verformungsabschnitte 32, 34 mit den bereits aus dem Stand der Technik gemäß 1 bekannten Vorsprüngen 20 versehen wird, so daß die Nut 40 eine gleichbleibende Breite entlang der Dichtlippe 38 aufweist. D.h., beim letztgenannten Ausführungsbeispiel sind die Vorsprünge 20 starr am Trägerteil ausgebildet, so daß diese beim Aufsetzen des Abstreifers 2 nicht aufgrund ihrer Eigenelastizität ausweichen können.
  • Um dennoch das Einsetzen von oben zu ermöglichen, ist das Trägerteil 8 bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel dreiteilig ausgeführt, wobei die Basis 22 und die U-Schenkel 10, 12 jeweils als Einzelteile ausgeführt sind. Zwischen der Basis 22 und den benachbarten Kanten der U-Schenkel 10, 12 verbleibt somit jeweils ein Spalt 46, 48, der von der rückseitig aufgebrachten Kunststoffschicht 36 überdeckt wird. D.h., die Einzelteile des Trägerteils 8 (Basis 22, U-Schenkel 10, 12) sind mittels der rückwärtigen Kunststoffschicht 36 miteinander verbunden.
  • 5 zeigt eine um 90° gedrehte Detailansicht von oben auf den Abstreifer aus 2. Demgemäß ist die rückwärtige Kunststoffschicht 36 im Bereich der Spalte 46, 48 – hier im Bereich des Spaltes 48 – als Filmscharnier 50 ausgebildet. Dieses kann beispielsweise durch Schwächung der Kunststoffschicht 36 im Bereich der Spalte 46, 48 erfolgen. Durch das Vorsehen des Filmscharniers 50 können die U-Schenkel 10, 12 mit Bezug zum Basisteil 22, wie in 5 angedeutet, in Pfeilrichtung verschwenkt werden, so daß die Vorsprünge 20 aus dem Eingriffsbereich mit den Führungsausnehmungen 18a, 18b herausgeschwenkt werden können und somit das Einsetzen bzw. Herausnehmen des Abstreifers 2 ohne Kollision möglich ist. Bei der Ausgestaltung des Filmscharniers 50 muß berücksichtigt werden, daß der Abstreifer noch eine hinreichende Gesamtfestigkeit aufweist, so daß jederzeit die gewünschte Dichtwirkung erzielt wird, andererseits muß das Filmscharnier 50 möglichst viele Biegewechsel aushalten, so daß der Abstreifer 2 mehrfach entnehmbar und einsetzbar ist. Da in der Fachliteratur eine Vielzahl von Vorschlägen für die geeignete Ausgestaltung von Filmscharnieren vorhanden sind, kann diesbezüglich auf weitere Ausführungen verzichtet werden.
  • Falls dies gewünscht ist, kann das Filmscharnier auch – wie vorstehend erwähnt – mit dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 gekoppelt werden, so daß sowohl die elastische Ausgestaltung der Vorsprünge 20 als auch die Verbindung des dreiteiligen Trägerteils 8 mittels eines Filmscharniers 50 im Zusammenwirken das Einsetzen erleichtern.
  • Die Ausgestaltung der Spalte 46, 48 des Trägerteils 8 muß nicht in der in 4 dargestellten Weise erfolgen, es wäre auch vorstellbar, daß diese Spalte 46, 48 in Horizontalrichtung (strichpunktiert angedeutet) oder in sonstiger Richtung verlaufen, so daß durch eine entsprechende gegenläufige Verwindung der U-Schenkel 10, 12 der Abstreifer 2 auf die Führungsschiene 1 aufsetzbar ist.
  • Eine entsprechende Wirkung erhält man auch, wenn das Trägerteil 8 einstückig aus einem Federstahl oder aus einem sonstigen federnden Material hergestellt wird, das eine Verwindung oder Verschwenkung der beiden U-Schenkel 10, 12 gegeneinander ermöglicht, so daß diese auf die Führungsschiene 1 aufsetzbar sind, und die Vorsprünge 20 nach der Rückverformung des elastischen Trägerteils 8 in die Führungsausnehmungen 18a, 18b einschnappen.
  • Bei bestimmten Führungsschienengeometrien kann es auch hinreichend sein, wenn lediglich einer der U-Schenkel 10, 12 mit verformbaren Vorsprüngen 20 ausgebildet oder verschwenkbar an der Basis 22 befestigt ist.
  • Wesentlich bei der vorbeschriebenen Erfindung ist, daß die Vorsprünge 20 zum Aufsetzen auf die Führungsschiene 1 entweder durch Eigenelastizität oder durch geeignete Ausgestaltung des Trägerteil 8 und/oder der Kunststoffschicht 36 aus dem Kollisionsbereich mit dem Außenumfang der Führung 1 herausbewegbar ist. Durch die Erfindung wird ein Abstreifer geschaffen, der bei minimalem fertigungstechnischen und materialtechnischen Aufwand die Wartungszeiten von Führungselementen wesentlich reduziert.
  • Offenbart ist ein Abstreifer für Führungsschienen, die an einer Seitenwange eine Führungsausnehmung aufweisen, wobei der Abstreifer in die Führungsausnehmungen eintauchende Einführabschnitte aufweisen, die durch geeignete Verformung/Verschwenkung ein Einsetzen des Abstreifers quer zur Führungsachse ermöglichen.

Claims (8)

  1. Abstreifer für Führungen, die an einer Seitenwange (14, 16) eine Führungsausnehmung (18a, 18b) haben, mit einer zumindest einen Teilbereich der Führungsschiene (1) umgreifenden Abstreiferlippe (24), die an einem vorzugsweise etwa U-förmigen Trägerteil (8) befestigt ist, und das Trägerteil (8) und/oder die Abstreiferlippe (24) einen in die Führungsausnehmung (18a, 18b) eintauchenden Einführabschnitt (20; 32, 34) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerteil (8) eine lichte Weite hat, die größer als die Führungsbreite (B) quer zur Führungsachse (27) ist und wobei der Einführabschnitt (20; 32, 34) als Verformungsabschnitt (32, 34) der Abstreiferlippe (24) ausgebildet ist oder der Einführabschnitt (20; 32, 34) mit Bezug zur Führungsachse (27) verschwenkbar ist und ein Aufsetzen des Abstreifers (2) auf die Führungsschiene (1) quer zur Führungsachse (27) ermöglicht ist.
  2. Abstreifer nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verformungsabschnitt (20) eine am Außenumfang der Führung anliegende Dichtlippe (38) hat, die an einer sich in Querrichtung von der Dichtlippe (38) zum Trägerteil (8) erstreckenden Bodenwandung der Dichtlippe (38) ausgebildet ist.
  3. Abstreifer nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Einführabschnitt (32, 34) an einem Schwenkflügel (10, 12) ausgebildet ist, der mittels einer Scharniereinrichtung (50) an einem Basisteil (22) des Trägerteils (8) angelenkt ist.
  4. Abstreifer nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharniereinrichtung ein Filmscharnier (50) ist, das an einer die Abstreiferlippe (24) enthaltenden Kunststoffschicht ausgebildet ist.
  5. Abstreifer nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei U-Schenkel (10, 12) des Trägerteils (8) als Schwenkflügel ausgebildet sind.
  6. Abstreifer nach einem der Patentansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einführabschnitt (20) durch eine elastische Verformbarkeit des Trägerteils (8) ausgebildet ist, so daß ein oder die U-Schenkel (10, 12) des Trägerteils (8) zum Aufsetzen des Abstreifers (2) gegenüber einer Basis (22) des Trägerteils (8) verschwenkbar sind.
  7. Abstreifer nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippen (38) der Abstreiferlippen (24) schräg zur Anlagefläche der Führungsschiene (1) angestellt sind.
  8. Abstreifer nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstreiferlippen (24) aus synthetischem Kautschuk hergestellt und durch Vulkanisieren mit dem Trägerteil (8) verbunden sind.
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