DE102008022591B4

DE102008022591B4 - Verbundteil und Verbundstruktur

Info

Publication number: DE102008022591B4
Application number: DE102008022591A
Authority: DE
Inventors: Patentinhaber gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2008-05-07
Filing date: 2008-05-07
Publication date: 2012-12-13
Anticipated expiration: 2028-05-08
Also published as: DE102008022591A1

Abstract

Leistenförmiges Verbundteil in Form eines Doppel-T-Trägers bestehend aus einem Kernelement (12) aus einem geschlossenzelligen Hartschaum, insbesondere aus Polystyrol, und einem ersten und einem zweiten Deckelement (14, 16) aus Bambus, die das Kernelement (12) an zwei gegenüberliegenden Seiten abdecken und mittels eines Klebemittels mit dem Kernelement (12) befestigt sind.

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verbundteil, das ein Kernelement aus einem geschlossenzelligen Hartschaum und zwei auf gegenüberliegenden Seiten angeordnete, aus Bambus bestehende Deckelemente aufweist, und eine Verbundstruktur, die solche Verbundteile aufweist.
Verbundteile werden in unterschiedlichen Ausführungsarten angeboten. So sind z. B. Gipskartonplatten bekannt, die als Kernmaterial Gips enthalten und beidseitig mit einem Karton kaschiert sind. Ferner sind strukturierte Deckenträger bekannt, die als Kernmaterial Hartschaum enthalten und außen mit einer Kunststofffolie umgeben sind. Auch sind Türblätter bekannt, deren Kern aus Hartschaum besteht.
Aus dem DE 296 06 549 U1 ist eine Mehrschichtenplatte bekannt, bei der zwischen zwei aus Holz bestehenden Deckschichten eine Kernschicht aus einem aufgeschäumten Kunststoff ausgebildet ist. Zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften sind Längsseiten des die beabstandeten Deckschichten begrenzenden Hohlraums offen, um ein Entweichen der Luft aus dem Hohlraum beim Einschäumvorgang zu ermöglichen und somit eine feste Verbindung zwischen den Schichten zu erzielen.
Das Dokument DE 10 2006 056 612 A1 offenbart ein Verbundmaterial, das aus einer Kernschicht, Klebefolien und Deckschichten besteht. Die Kernschicht ist aus einem Kunststoff-Hartschaum hergestellt. Die Deckschichten sind aus einer Aluminiumfolie oder einer Stahlfolie, deren Dicke zwischen 8 μm bis 250 μm besteht, hergestellt.
JP 10-159 247 A offenbart eine Wärmeisolationsplatte, die ein Wärmeisolationsmaterial und dieses abdeckende Deckelemente, die aus Bambus bestehen, umfasst. Das Wärmeisolationsmaterial wird zwischen die Deckelemente in flüssigem Zustand eingebracht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verbundteil zu schaffen, das bei einfachem Aufbau eine hohe Festigkeit aufweist und vielseitig einsetzbar ist, sowie eine Verbundstruktur unter Verwendung eines derartigen Verbundteils zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 und 10 angegebenen Merkmale gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen:
1 eine Perspektivansicht eines Verbundteils gemäß einer ersten Ausführungsform,
2 eine Perspektivansicht eines Verbundteils gemäß einer zweiten Ausführungsform,
3 eine Perspektivansicht eines Verbundteils gemäß einer dritten Ausführungsform,
4 eine Perspektivansicht eines Verbundteils gemäß einer vierten Ausführungsform, die die vorliegende Erfindung repräsentiert,
5 eine Perspektivansicht einer Verbundstruktur unter Verwendung von Verbundteilen von 4,
6 eine Perspektivansicht eines gekrümmt ausgebildeten Verbundteils,
7 eine Perspektivansicht eines Verbundteils mit einem Abdeckteil, und
8 eine Perspektivansicht eines Verbundteils mit einem Abdeckteil in einer modifizierten Ausführungsform.
Wie in 1 gezeigt ist, umfasst ein Verbundteil 10 ein Kernelement 12, ein erstes Deckelement 14 auf einer oberen Fläche 12a des Kernelements 12 und ein zweites Deckelement 16 auf einer der oberen Fläche 12a gegenüberliegenden unteren Fläche 12b des Kernelements 12. Das Kernelement 12 besteht aus einem geschlossenzelligen Hartschaum, wie z. B. Styrodur oder Styropor.
Das Kernelement 12 kann einen quadratischen Querschnitt haben, wie in 1 gezeigt ist, bei dem die Breite B1 die gleiche Abmessung wie die Höhe H1 hat, kann einen rechteckigen Querschnitt in der Form haben, bei der die Breite B1 eine größere Abmessung als die Höhe H1 hat, wie in 2 gezeigt ist, oder kann einen rechteckigen Querschnitt in der Form haben, bei der die Breite B1 eine kleinere Abmessung als die Höhe H1 hat, wie in 3 gezeigt ist.
In der in 4 gezeigten Ausführungsform, die die vorliegenden Erfindung repräsentiert, ist die Breite B2 der Deckelemente 14, 16 wenigstens um ein Drittel länger und bevorzugterweise mehr als doppelt so lang als bzw. wie die Breite B1 des Kernelements 12. Dadurch ergibt sich die Form eines Doppel-T-Trägers, wenn die Höhe H1 des Kernelements 12 größer als dessen Breite B1 ist.
Das erste Deckelement 14 und das zweite Deckelement 16 sind mit dem Kernelement 12 mittels eines Klebemittels befestigt. Als Klebemittel dienen z. B. Schmelzkleber, Acrylharz oder Epoxyd-Kleber. Die Deckelemente 14, 16 bestehen aus einem halbstarren Material mit elastischen Eigenschaften.
Das erste Deckelement 14 und das zweite Deckelement 16 sind leistenförmig bzw. plattenförmig ausgebildet und haben eine durchgehend konstante Dicke H2. Beide Deckelemente 14, 16 haben die gleichen Abmessungen. Die Breite B2 der beiden Deckelemente 14, 16 ist größer als die Breite B1 des Kernelements 12, wobei das Kernelement 12 mittig innerhalb der Deckelemente 14, 16 angeordnet ist, so dass diese auf beiden Seiten über das Kernelement 12 in Richtung der Breite hinausragen. Obwohl in der gezeigten Ausführungsform beide Deckelemente 14, 16 die gleiche Breite B1 aufweisen, kann sich in einer modifizierten Ausführungsform die Breite B1 des ersten Deckelementes 14 von der Breite B1 des zweiten Deckelementes 16 unterscheiden.
In der gezeigten Ausführungsform ist die Länge L1 des Kernelements 12 und die Länge L2 der Deckelemente 14, 16 gleich. In einer modifizierten Ausführungsform ist die Länge L2 wenigstens eines der Deckelemente 14, 16 größer als die Länge L1 des Kernelements 12.
In einer weiteren modifizierten Ausführungsform unterscheidet sich die Dicke H2 des ersten Deckelementes 14 von der Dicke H2 des zweiten Deckelementes 16.
Die Deckelemente 14, 16 bestehen aus Bambus. Ihre bevorzugte Dicke H2 beträgt 2,5 mm.
In 5 ist eine Verbindungsstruktur 100 gezeigt, die aus als Doppel-T-Trägern ausgeführten Verbundteilen 10 (siehe 4) und Plattenelementen 102 besteht. Die Plattenelemente 102 bestehen aus einem geschlossenzelligen Hartschaum aus Polystyrol oder Holz. In der bevorzugten Ausführungsform ist die Höhe H3 der Plattenelemente 102 geringfügig größer als die Höhe H1 der Kernelemente 12 in den Verbundteilen 10, so dass die Plattenelemente 102 klemmend mit den Verbundteilen 10 verbunden sind.
6 zeigt ein gekrümmt ausgebildetes Verbundteil 10. Der Krümmungsradius kann sowohl über die Länge des Verbundteils 10 gleichförmig sein, kann sich nur auf einen ausgewählten Bereich der Länge des Verbundteils 10 beziehen, kann sich aber auch stetig oder unstetig ändern und kann auch die Krümmungsrichtung wechseln. Der Krümmungsradius ist in einer Ausführungsform so beschaffen, dass das Verbundteil 10 eine 90° – Biegung aufweist.
Die gekrümmt ausgebildeten Verbundteile 10 werden in bevorzugter Weise so hergestellt, dass die Deckelemente 14, 16 mit dem dazwischenliegend angeordneten Kernelement 12 im vorgespannten gekrümmten Zustand miteinander verklebt werden, wobei nach dem Aushärten des Klebemittels die Krümmung des Verbundteiles 10 erhalten bleibt.
In der bevorzugten Ausführungsform hat das Verbundteil 10 eine Länge L von 1200 mm, eine Breite B von 25 mm und eine Höhe H von 25 mm.
In der in 7 gezeigten Ausführungsform weist das Verbundteil 10 seitlich angeordnete U-förmige Abdeckleisten 20 auf, die zwischen den Deckelementen 14, 16 angeordnet sind. Die Länge der Abdeckleisten entspricht der Länge L1 des Kernelements 12. Die Höhe H4 der Abdeckleisten 20 ist geringfügig größer als die Höhe H1 des Kernelements 12, so dass die Abdeckleisten 20 klemmend zwischen den Deckelementen 14, 16 sitzen. Statt einer U-Form können die Abdeckleisten 20 auch eine andere Form, z. B. eines hochkant stehenden Rechtecks ausgebildet sein.
Die in 8 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von der Ausführungsform von 7 darin, dass das Kernelement 12 in Richtung der Länge L1 verlaufende Schlitze 12.1 aufweist, die zur Aufnahme der Seitenschenkel 20a der U-förmigen Abdeckleisten 20 dienen.
Die Verbundteile 10 können auf Holzbalken, Holzbretter oder dergleichen mit Holzleim geleimt werden, geschraubt werden oder genagelt werden.
Eine Verbindung zwischen zwei Verbundteilen 10 in Richtung der Länge L kann mittels einer als Vierkantrohr ausgebildeten Steckhülse erfolgen.
Anwendungsmöglichkeiten bestehen für die Verbundteile 10 z. B. als Deckenträger zum Tragen von Nut-Feder-Brettern für abgehängte Decken, als waagerechte oder senkrechte Druck- und Zugstangen, als Vorhangschienen, als Lattenroste für Bettgestelle, als Geräte- oder Möbelfüße, als Bodenabstandsträger für Bodenbretter, als leichte, lange Stangen, z. B. für Werkzeugstiele, als an der Wand befestigbare Pufferprofile, als Palettensockel, als Stative, als Profilbögen zur Stütze von Zeltplanen, z. B. für igluartige Abdeckungen, und als gebogene Tragelemente z. B. für Stuhllehnen.

Claims

Leistenförmiges Verbundteil in Form eines Doppel-T-Trägers bestehend aus einem Kernelement (12) aus einem geschlossenzelligen Hartschaum, insbesondere aus Polystyrol, und einem ersten und einem zweiten Deckelement (14, 16) aus Bambus, die das Kernelement (12) an zwei gegenüberliegenden Seiten abdecken und mittels eines Klebemittels mit dem Kernelement (12) befestigt sind.
Verbundteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Klebemittel Schmelzkleber, Acrylharz oder Epoxyd-Kleber dient.
Verbundteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbundteil (10) gekrümmt ausgebildet ist.
Verbundteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbundteil (10) seitlich angeordnete Abdeckleisten (20) aufweist.
Verbundteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckleisten (20) U-förmig ausgebildet sind.
Verbundteil nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (H4) der Abdeckleisten (20) geringfügig größer als die Höhe (H1) des Kernelements (12) ist.
Verbundteil nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kernelement (12) in Richtung der Länge (L1) verlaufende Schlitze (12.1) aufweist, die zur Aufnahme von Seitenschenkeln (20a) der U-förmigen Abdeckleisten (20) dienen.
Verbundteil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckelemente (14, 16) eine durchgehend konstante Dicke (H2) aufweisen.
Verbundteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke (H2) des ersten Deckelements (14) sich von der Dicke (H2) des zweiten Deckelements (16) unterscheidet.
Verbundstruktur unter Verwendung von Verbundteilen (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den voneinander beabstandet angeordneten Verbundteilen (10) Plattenelemente (102) angeordnet sind.
Verbundstruktur nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattenelemente (102) aus einem geschlossenzelligen Hartschaum aus Polystyrol oder Holz bestehen.
Verbundstruktur nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (H3) der Plattenelemente (102) geringfügig größer als die Höhe (H1) des Kernelements (12) des jeweiligen Verbundteils (10) ist.