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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verwirbeln eines multifilen
Fadens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei
der Herstellung von multifilen Fäden ist es bekannt, dass
die einzelnen Filamente der multifilen Fäden durch einen
Druckluftstrom miteinander vermengt werden. Derartige Verwirbelungen
der Filamente des Fadens werden je nach Prozess und Herstellung
zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt. So lässt sich
beispielsweise durch einen höheren Druck bei Erzeugung
des Druckluftstromes innerhalb des Fadens Verflechtungen erzeugen,
die beispielsweise als Tangelknoten bekannt sind und zu einem verbesserten
Fadenschluss der Filamente innerhalb des Fadens führt.
Es ist jedoch auch möglich, die Verwirbelungen des Fadens
derart auszuführen, dass lediglich eine Vermengung der
Filamente ohne Knotenbildung auftritt. Eine derartige Verwirbelung wird
beispielsweise zur Vergleichmäßigung eines Präparationsauftrages
in dem Faden eingesetzt. Unabhängig von der Art und dem
Verwendungszweck der Verwirbelung erfolgt die Verwirbelung des Fadens-
in einem Fadenbehandlungskanal, in welchem über ein Düsenkanal
ein Druckluftstrom mündet.
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Im
Stand der Technik sind grundsätzlich zwei Arten von Vorrichtungen
bekannt, um einen laufenden Faden in einem Fadenbehandlungskanal
zu führen und zu verwirbeln. So ist beispielsweise aus
der
EP 0 976 856 A1 eine
Vorrichtung bekannt, bei welcher der Fadenbehandlungskanal in einem
einteiligen länglichen Körper eingebracht ist.
Um bei Prozessbeginn das Anlegen des Fadens in den Fadenkanal zu
ermöglichen, ist der Fadenbehandlungskanal über
seine Länge mit einem Einfädelschlitz mit der
Umgebung verbunden. Derartige offene Fadenbehandlungskanäle
besitzen jedoch grundsätzlich den Nachteil, dass ein Luftaus tausch
mit der Umgebung möglich ist. So können je nach
Platzierung des Einfädelschlitzes ein permanenter Blasstrom
zur Umgebung oder ein permanenter Fremdluftstrom durch eine Injektorwirkung
in dem Fadenbehandlungskanal erzeugt werden.
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Bei
einer zweiten Art der bekannten Verwirbelungsvorrichtungen wird
der Fadenbehandlungskanal zwischen einer Düsenplatte und
einer Prallplatte gebildet, die zum Anlegen des Fadens voneinander
getrennt werden. Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus
der
EP 0 626 473 A1 bekannt. Derartige
Vorrichtungen, von denen die Erfindung ausgeht, bilden einen geschlossenen
Fadenbehandlungskanal, in welchem nur die durch einen Düsenkanal
eingeleitete Druckluft zur Verwirbelung des Fadens wirkt. Bei der
bekannten Vorrichtung ist hierzu eine Fadenführungsnut
in einer Düsenplatte eingebracht, in welcher eine im Grund
der Fadenführungsnut mündender Düsenkanal
mit einem Druckluftanschluss gekoppelt ist. Eine mit der Düsenplatte
zusammenwirkende Prallplatte ist an einem beweglichen Träger
gehalten und wird mit zugeordneten Fadenführern zwischen
einer Anlegestelle und einer Betriebsstellung geführt.
Zu Prozessbeginn wird hierzu zunächst der Faden in die
offene Fadenführungsnut der Düsenplatte eingelegt.
Anschließend wird die Prallplatte mit den Fadenführern
zum Verschließen des Fadenbehandlungskanals in die Betriebsposition bewegt,
wobei der in der Führungsnut der Düsenplatte geführte
Faden selbsttätig die gegenüber liegenden Fadenführer
einfädelt. Insoweit ist die bekannte Vorrichtung im Wesentlichen
für einfädige Prozesse geeignet.
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Für
den Fall, dass mehrere Fäden gleichzeitig beim Anlegen
mittels einer Saugpistole geführt werden, lassen sich derartige
Selbsteinfädelungen insbesondere im Zulaufbereich der Saugpistole
aufgrund der zusammen laufenden Fäden kaum realisieren.
Insbesondere beim Schmelzspinnen mehrerer Fäden lassen
sich inso weit derartige Vorrichtungen aufgrund mangelnder Bedienbarkeit
insbesondere beim Anlegen der Fäden nicht einsetzen.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Verwirbeln
eines multifilen Faden der gattungsgemäßen Art
zu schaffen, bei welchen einzelne oder auch mehrere Fäden
in einfacher Art und Weise in einem oder mehreren Fadenbehandlungskanäle
einfädelbar sind.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, die gattungsgemäße
Vorrichtung derart auszubilden, dass der Faden im Betrieb sicher
und in vorbestimmter Art und Weise führbar ist.
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Es
ist ebenso Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen
Art zu schaffen, die insbesondere zur Verwendung in einem Schmelzspinnprozess
zur Verwirbelung einer Mehrzahl von Fäden geeignet ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass die Prallplatte eine Fadenführungsnut aufweist, die
mit dem Fadenführer zum Anlegen eines Fadens zusammenwirkt
und dass die Düsenplatte beweglich ausgebildet ist und
zwischen einer Anlegestellung und einer Betriebsstellung führbar
ist, wobei in der Betriebsstellung die Fadenführungsnut
in der Prallplatte durch die Düsenplatte zum Schließen
des Fadenbehandlungskanals abgedeckt ist.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen
der jeweiligen Unteransprüche definiert.
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Die
Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Faden zum Einfädeln
in den Fadenbehandlungskanal in einfacher Art und Weise in die Fadenführungsnut
der Prallplatte und den zugeordneten Fadenführer eingelegt
wird. Die Prallplatte und die Fadenführer sind ortsfest
gehalten, so dass der Faden nach dem Anlegen keine zusätzliche
Auslenkung zum Starten des Prozesses erfordert. Um den Fadenbehandlungskanal
zu verschließen wird nur die Düsenplatte aus einer
Anlegestellung in eine Betriebsstellung geführt, so dass
die Düsenplatte und die Prallplatte den geschlossenen Fadenbehandlungskanal
bilden. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass
während der Verwirbelung der Faden durch die über
den Düsenkanal eingeleiteten Druckluftstrom in Richtung
der Prallplatte und somit in Richtung des Nutgrundes der Fadenführungsnut
ausgelenkt wird. Somit wird eine in Richtung der Fadenführer
gewünschte Auslenkung des Fadens erreicht, die beispielsweise
bei U-förmig ausgebildeten Fadenführer die Führung
des Fadens innerhalb des Fadenführers verbessert. Es treten
somit keine undefinierten Führungserscheinungen des Fadens
in dem Fadenführer auf, so dass die für das Verwirbeln
des Fadens maßgeblichen Stützstellen, um ein freies
Fadenstück innerhalb des Fadenkanals zu bilden, kontinuierlich
an dem Faden wirken.
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Um
zu gewährleisten, dass in der Betriebsstellung über
den Düsenkanal der Düsenplatte ein Druckluftstrom
in den Fadenbehandlungskanal eingeblasen werden kann, wird die Düsenplatte
bevorzugt an einem beweglichen Düsenträger mit
einem Druckluftanschluss gehalten, wobei der Düsenkanal der
Düsenplatte mit dem Druckluftanschluss verbunden ist. Die
Aufnahme der Düsenplatte in einem Düsenträger
ermöglicht zudem eine für die Fadenführung
besondere Beschaffenheit der Düsenplatte, die zum Verschließen
des Fadenbehandlungskanals mit der Prallplatte zusammenwirkt.
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Die
Prallplatte ist somit vorteilhaft durch einen Halteträger
gehalten, der mit dem Düsenträger zusammenwirkt.
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Für
das Zusammenwirken des Düsenträgers mit dem Halteträger
wird bevorzugt die Variante der erfindungsgemäßen
Vorrichtung verwendet, bei welcher der be wegliche Düsenträger
durch einen Schlitten gebildet ist, der an dem Halteträger
zwischen der Anlegestellung und der Betriebsstellung linear geführt
ist. Damit lassen sich sowohl manuelle als auch automatisierte Betätigungen
in Form einfacher Verschiebungen des Schlittens realisieren.
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Die
Weiterbildung der Erfindung, bei welcher der Düsenträger
eine Druckkammer aufweist, die mit dem Druckanschluss verbunden
ist, und bei welcher die Düsenplatte an einem die Druckkammer
nach außen hin abdichtenden Kolben gehalten ist, zeichnet sich
besonders dadurch aus, dass die Beweglichkeit des Kolbens in der
Druckkammer dazu genutzt werden kann, in der Betriebsstellung die
Düsenplatte zum Schließen des Fadenbehandlungskanals
an die Prallplatte zu drücken. Die Düsenplatte
und die Prallplatte besitzen hierzu entsprechende planparallele Dichtflächen,
die im Betriebszustand an den Fadenbehandlungskanal unter dem an
dem Kolben anstehenden Betriebsdruck geschlossen halten.
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Um
zu gewährleisten, dass im Betriebsfall ein Betriebsdruck
in der Druckkammer entsteht, welcher auf den Kolben und somit auf
die Düsenplatte einwirkt, ist gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Druckkammer über
eine Entlüftungsbohrung mit der Umgebung verbunden. Nur
in der Betriebsstellung des Düsenträgers wirkt
die Entlüftungsbohrung mit einem am Halteträger
ausgebildeten Stopfen zum Verschließen der Entlüftungsbohrung
zusammen. Damit wird bei Erreichen der Betriebsstellung die Entlüftung
der Druckkammer geschlossen und eine über den Druckluftanschluss
zugeführte Druckluft führt zum Druckaufbau in
der Druckkammer, die einerseits den über den Düsenkanal
abgegebenen Druckluftstrom erzeugt und andererseits die Andruckkraft
der Düsenplatte an der Prallplatte bewirkt.
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Bei
der Ausbildung des Düsenträgers als ein verschiebbarer
Schlitten hat sich insbesondere die Ausbildung des Druckanschlusses
gemäß der Weiterbildung der Erfindung bewährt,
bei welchem der Druckanschluss durch einen Rohrstutzen gebildet
ist, welcher mit einem Ende druckdicht in den Druckraum des Schlittens
ragt und welcher mit einem gegenüber liegendem Ende an
dem Halteträger befestigt und mit einer Druckleitung verbunden
ist. Somit kann gleichzeitig eine Führung des Schlittens über
den Rohrstutzen gegenüber dem Halterträger erreicht
werden.
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Beim
Verwirbeln des Fadens in einem Fadenbehandlungskanal ist es bekannt,
dass die pro Längeneinheit in dem Faden erzeugten Verflechtungen
wesentlich von der Amplitude des Fadens abhängen, mit welchem
der Faden innerhalb des Fadenbehandlungskanals hin- und herschwingt.
Um möglichst während der Verwirbelung kleine Amplituden
und somit eine hohe Anzahl von Knotenbildungen zu ermöglichen,
ist zur Führung des Fadens die Fadenführungsnut
in der Prallplatte im Querschnitt mit einer Nutverengung ausgebildet,
wobei die Nutverengung ein Expansionsbereich im Grund der Fadenführungsnut
mit einem Führungsbereich verbindet, in welcher der Düsenkanal
der Düsenplatte mündet. Somit werden innerhalb
des Fadenbehandlungskanals die Strömungsgeschwindigkeit
erhöht und zusätzliche Turbulenzen erzeugt, die
ein Zurückfallen des Fadens aus dem Expansionsbereich in
den Führungsbereich während des Verwirbelns verhindern. Der
Faden verbleibt somit ausschließlich in einem ausgelenkten
Zustand in dem Expansionsbereich, so dass eine Begrenzung des Schwenkhubes
während der Verwirbelung gegeben ist. Derartige Formen
der Führungsnuten in der Prallplatte ermöglicht
somit im Betriebszustand bei geschlossenem Fadenbehandlungskanal,
dass schon bei relativ niedrigen Luftdrücken hohe Knotenzahlen
in einem laufenden Faden erzeugt werden können.
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Um
die Effekte der geringen Schwingungsamplitude zu unterstützen,
wird der Düsenkanal in der Düsenplatte bevorzugt
gemäß einer weiteren Variante der Erfindung mit
einem Öffnungsquerschnitt gegenüber der Fadenführungsnut
der Prallplatte ausgebildet, der größer oder gleich
groß der Weite der Nutverengung der Fadenführungsnut
ist.
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Zur
Erreichung hoher Standzeiten wird die Erfindung bevorzugt in der
Variante ausgeführt, bei welcher die Prallplatte und die
Düsenplatte aus einem keramischen Werkstoff gebildet sind.
Der keramische Werkstoff kann hierbei als Vollmaterial oder jedoch
als Beschichtungsmaterial nur oberflächlich and der Prallplatte
und der Düsenplatte insbesondere im Kontaktbereich mit
dem Faden ausgebildet sein.
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Zum
Verwirbeln einer Fadenschar, die beispielsweise parallel nebeneinander
in einem Schmelzespinnprozess gleichzeitig gesponnen, behandelt und
aufgewickelt werden, wird die vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
genutzt, bei welcher die Prallplatte mehrere parallel nebeneinander
ausgebildete Fadenführungsnuten aufweist, denen mehrere
Fadenführer zugeordnet sind und bei welcher die Düsenplatte
mehrere den Fadenführungsnuten zugeordnete Düsenkanäle
enthält. Damit lassen sich eine Mehrzahl von multifiler
Fäden parallel nebeneinander auf engstem Raum gleichzeitig
verwirbeln. Das Anlegen der Fäden in die Fadenführungsnuten
und die Fadenführer lässt sich dabei in einfacher
Art und Weise durch eine manuelle Saugpistole realisieren. Hierzu
ist die Düsenplatte von der Prallplatte gelöst und
in der Anlegestellung gehalten.
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Bei
einer großen Anzahl von Fäden besteht auch die
Möglichkeit, die Prallplatte und die Düsenplatte
jeweils durch mehrere nebeneinander gehaltene Segmente gebildet
sein. So lassen sich beispielsweise durch Hinzufügen oder
Austausch einzelner Segmente die Anzahl der Verwirbelungsstellen
innerhalb einer Verwirbelungsvorrichtung flexibel gestalten.
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Zur
weiteren Erläuterung der Erfindung werden nachfolgend einige
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Vorrichtung unter Hinweis beigefügter Zeichnungen näher
erläutert.
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Es
stellen dar:
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1 schematisch
eine Längsschnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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2 schematisch
eine Querschnittsansicht des Ausführungsbeispiels nach 1
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3 schematisch
eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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4 schematisch
eine Längsschnittansicht des Ausführungsbeispiels
aus 3
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5 schematisch
die Querschnittsansicht des Ausführungsbeispiels aus 3 in
Anlegestellung
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6 schematisch
eine Draufsicht des Ausführungsbeispiels aus 3 in
Anlegestellung
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In 1 und 2 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Verwirbeln eines multifilen Fadens gezeigt. In 1 ist
das Ausführungsbeispiel in einer Längsschnittansicht
und in 2 in einer Querschnittsansicht schematisch dargestellt.
Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren
gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für beide
Figuren.
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Zum
Behandeln eines multifilen Fadens weist das Ausführungsbeispiel
einen länglichen Fadenbehandlungskanal 1 auf,
der von dem Faden 25 durchlaufen wird. Der Fadenbehandlungskanal 1 ist zwischen
einer Prallplatte 10 und einer Düsenplatte 2 gebildet,
die dichtend mit jeweils einer Planfläche aneinander liegen.
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Der
Fadenbehandlungskanal 1 wird durch eine Fadenführungsnut 11 in
der Prallplatte 10 und durch die Unterseite der Düsenplatte 2 gebildet,
die die Nutöffnung der Fadenführungsnut 11 verschließt.
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Wie
aus der 2 hervorgeht, ist die Fadenführungsnut 11 in
ihrem Querschnitt in mehrere Bereiche unterteilt. Der im Nutgrund
der Führungsnut 11 ausgebildete Bereich wird hierbei
als Expansionsbereich 11.1 bezeichnet. Zur Nutöffnung
hin verengt sich die Fadenführungsnut und bildet eine Nutverengung 11.2,
die sich im weiteren Verlauf zu einem Führungsbereich 11.3 erweitert.
Der Führungsbereich 11.3 der Fadenführungsnut 11 erstreckt
sich bis zur Oberseite der Prallplatte 10. In den Führungsbereich 11.3 mündet
ein Düsenkanal 4, der die Düsenplatte 2 durchdringt
und mit einem Druckluftanschluss 6 gekoppelt ist. Der Düsenkanal 4 weist
hierbei einen Öffnungsquerschnitt auf, der vorzugsweise
größer oder gleich groß der Weite der
Nutverengung 11.2 der Fadenführungsnut 11 ausgebildet
ist.
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Zum
Verwirbeln eines in dem Fadenbehandlungskanal 1 geführten
multifilen Fadens 25 wird der Faden vorzugsweise im Führungsbereich 11.3 geführt.
Hierzu sind wie in 1 dargestellt, der Prallplatte 10 auf
einer Einlassseite und einer Auslassseite jeweils ein Fadenführer 13 zugeordnet.
Durch den über den Düsenkanal 4 eintretenden
Druckluftstrom wird der multifile Faden 25 in den Führungsbereich 11.3 erfasst
und in den Expansionsbereich 11.1 geführt. Die
dabei in dem Fadenbehandlungskanal 1 entstehenden Luftturbulenzen
führen zu einer Vermengung der einzelnen Filamente des
Fadens 25, so dass je nach eingestelltem Druck eine Vermischung oder
eine Verknotung in dem laufenden Faden 25 stattfindet.
Durch die Nutverengung 11.2 in dem Fadenbehandlungskanal 1 werden
zusätzliche Luftbeschleunigungen erzeugt, die insbesondere
das Schwingungsverhalten des Fadens innerhalb des Fadenbehandlungskanals 1 vorteilhaft
beeinflussen. So lassen sich relativ geringe Schwingungsamplituden
an dem Faden während der Verwirbelung einstellen, die insbesondere
bei der Herstellung von Verflechtungsknoten zu einer hohen Anzahl
von Knoten pro Längeneinheit des Fadens führen.
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In 1 und 2 ist
die Betriebssituation, in welcher der multifile Faden 25 verwirbelt
wird, gezeigt. In dieser Situation ist die Prallplatte 10 mit
den zugeordneten Fadenführern 13 an einem unteren Halteträger 12 gehalten.
Die Prallplatte 10 und die Fadenführer 13 sind
hierbei an einer Oberseite des Halterträgers 12 fixiert,
die mit einem gegenüber liegendem beweglich gehaltenen
Düsenträger 3 zusammenwirkt. Der Düsenträger 3 stützt
sich hierbei an der Oberseite des Halterträgers 12 ab.
Innerhalb des Düsenträgers 3 ist eine
Druckkammer 5 ausgebildet, die mit dem Druckluftanschluss 6 und
einer Druckleitung 21 gekoppelt ist. Die Druckkammer 5 ist zur
Unterseite des Düsenträgers 3 offen und
wird über einen Kolben 8 nach außen hin
zur Unterseite abgedichtet. Der Kolben 8 ist hierzu durch
einen Elastomerring 9 in der Druckkammer 5 gehalten.
Der Kolben 8 trägt die Düsenplatte 2.
Hierzu ist in diesem Ausführungsbeispiel der Kolben 8 als
ein Rahmen um die Düsenplatte 2 ausgebildet, so
dass der Düsenkanal 4 innerhalb der Düsenplatte 2 an
der Oberseite in den Druckraum 5 mündet und an
der Unterseite in die Fadenführungsnut 11 der
Prallplatte 10 mündet.
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Bei
der in 1 und 2 dargestellten Betriebssituation
wird über die Druckleitung 21 und den Druckanschluss 6 in
der Druckkammer 5 eine Druckluft eingespeist, die zu einem
Druckaufbau innerhalb der Druckkammer 5 führt.
Der Druck in der Druckkammer 5 wirkt auf den Kolben 8 und
die Oberseite der Düsenplatte 2, so dass die Unterseite
der Düsenplatte 2 durch den Kolben 8 gegen
die Prallplatte 10 gedrückt wird. Damit wird die
Unterseite der Düsenplatte 2 und die Oberseite
der Prallplatte 10 zum Verschließen des Fadenbehandlungskanals 1 dichtend aneinander
gehalten.
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Um
bei Prozessbeginn oder bei Prozessunterbrechung den Faden 25 in
den Fadenbehandlungskanal einzufädeln, wird zunächst
die Druckluftzufuhr gesperrt, so dass die Druckkammer 5 entlastet ist.
Anschließend wird der Düsenträger 3 durch
hier nicht mehr dargestellte Führungsmittel von dem Halterträger 12 wegbewegt,
so dass sich die Düsenplatte 2 und die Prallplatte 10 voneinander
trennen. Der Düsenträger 3 wird mit der
Düsenplatte 2 aus der gezeigten Betriebsstellung
in eine hier nicht näher dargestellte Anlegestellung geführt.
In der Anlegestellung des Düsenträgers 3 ist
die Fadenführungsnut 11 in der Prallplatte 10 geöffnet
und frei zugänglich, um den Faden 25 in die Fadenführungsnut 11 einzuführen.
Die Fadenführer 13 und die Fadenführungsnut 11 bilden
dabei eine gemeinsame Führungslinie des Fadens 25,
wobei die Fadenführer 13 bevorzugt ebenfalls eine
U-förmige Führungsnut aufweisen, so dass der Faden 25 durch
einfaches Einlegen nacheinander in die Fadenführer 13 und
die Fadenführungsnut 11 eingelegt werden kann.
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Nach
erfolgter Einfädelung des Fadens 25 wird der Düsenträger 3 zurück
in seine Betriebsstellung geführt, so dass der bereits
zuvor beschriebene Betriebszustand eingestellt werden kann.
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Um
mehrere Fäden gleichzeitig parallel nebeneinander parallel
zu verwirbeln, ist in den 3 bis 6 ein
weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in mehreren Ansichten und mehreren Betriebszuständen
dargestellt. Die 3 und 5 zeigen
das Ausführungsbeispiel schematisch an einer Querschnittsansicht,
wobei die 3 die Betriebsstellung des Ausführungsbeispiels und 5 die
Anlegestellung des Ausführungsbeispiels verdeutlicht. Die 4 zeigt
das Ausführungsbeispiel schematisch in einer Längsschnittansicht und
in 6 ist eine Draufsicht des Ausführungsbeispiels
in der Anlegestellung gezeigt.
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Insoweit
kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht
ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für alle Figuren.
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Da
der grundsätzliche Aufbau des Ausführungsbeispiels
im Wesentlichen identisch zu dem Ausführungsbeispiel in 1 und 2 ist,
haben die Bauteile gleicher Funktion identische Bezugszeichen erhalten.
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Bei
dem in 3 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiel
sind zwischen einer Düsenplatte 2 und einer Prallplatte 10 mehrere
parallel nebeneinander verlaufende Fadenbehandlungskanäle 1 gebildet.
In diesem Ausführungsbeispiel sind insgesamt vier Fadenbehandlungskanäle
gezeigt, so dass insgesamt vier Fäden parallel nebeneinander
gleichzeitig verwirbelt werden können. Die Anzahl der Fadenbehandlungskanäle 1 ist
hierbei beispielhaft und lässt sich jeweils auf die gewünschte
Fadenschar einstellen.
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Zur
Bildung der Fadenbehandlungskanäle 1 sind in der
Prallplatte 10 somit insgesamt vier Fadenführungsnuten 11 parallel
nebeneinander eingebracht. Die Fadenführungsnuten 11 sind
identisch zu dem vorgenannten Ausführungsbeispiel nach 1 und 2 ausgebildet,
so dass zu der vorgenannten Beschreibung an dieser Stelle Bezug
genommen wird. Zu jeder Fadenführungsnut 11 der
Prallplatte 10 ist jeweils ein Düsenkanal 4 in
der Düsenplatte 2 angeordnet. Die Düsenplatte 2 weist
somit vier separate Düsenkanäle 4 auf,
die die Düsenplatte 2 von der Unterseite bis zur
Oberseite vollständig durchdringen.
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Die
Düsenplatte 2 ist in dem Kolben 8 gehalten,
der über den Elastomerring 9 in einer Druckkammer 5 geführt
ist. Die Düsenkanäle 4 in der Düsenplatte 2 münden
somit unmittelbar in die Druckkammer 5. Die Druckkammer 5 ist
in dem Düsenträger 3 ausgebildet, der
in diesem Ausführungsbeispiel als Schlitten 19 an
der Oberseite eines Halteträgers 12 geführt
ist.
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Wie
aus der 4 hervorgeht, weist der Halterträger 12 an
zwei gegenüber liegenden Längsseiten Führungsnuten 22 auf,
in den jeweils ein Führungskragen 23 des Schlittens 19 geführt
ist.
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Wie
in 3 und 5 gezeigt ist, lässt
sich der Schlitten 19 an dem Halterträger 12 zwischen
einer Anlegestellung (5) und einer Betriebsstellung
(3) hin- und herführen.
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Für
den Durchlass der Fäden in der Betriebsstellung sind in
Verlängerung des Fadenkanals 1 zu beiden Seiten
des Halteträgers Fadenschlitze 24 in den Führungskragen 23 des
Schlittens 19 vorgesehen, so dass die Führungskragen 23 eine
im Verhältnis zur Länge des Schlittens 1 ausreichende
Führungslinie aufweisen.
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Wie
aus den 3, 4 und 5 hervorgeht,
ist die Druckkammer 5 mit einem Druckluftanschluss 6 verbunden.
Der Druckluftanschluss 6 wird in diesem Ausführungsbeispiel
durch einen Rohrstutzen 17 gebildet, der mit einem freien
Ende durch eine Stutzenöffnung 18 in den Druckraum 5 mündet.
Ein gegenüber liegendes Ende des Rohrstutzens 17 ist an
einem hinteren Anschlag 20 befestigt. Der hintere Anschlag 20 ist
an dem Halterträger 12 ausgebildet, und begrenzt
die Bewegung des Schlittens 19. Der Rohrstutzen 17 wird
hierzu mit einer Gleitdichtung in der Stutzenöffnung 18 geführt,
so dass der Schlitten 19 über die Stutzenöffnung 18 eine
zusätzliche Führung an dem Rohrstutzen 17 aufweist.
Das fixierte Ende des Rohrstutzens 17 ist mit einer Druckleitung 21 verbunden,
die über eine hier nicht dargestellte Druckquelle mit einer
Druckluft gespeist ist.
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An
der zur Stutzenöffnung 18 gegenüber liegenden
Seite der Druckkammer 5 ist an dem Schlitten 19 eine
Entlüftungsbohrung 16 ausgebildet, die den Druckraum 5 mit
der Umgebung verbindet.
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Wie
aus der Darstellung in 3 hervorgeht, wird die Entlüftungsbohrung 16 an
dem Schlitten 19 in die Betriebsstellung durch einen Stopfen 15 verschlossen.
Der Stopfen 15 ist hierzu an einem vorderen Anschlag 14 ausgebildet,
der an dem Halteträger 12 fixiert ist. Der vordere
Anschlag 14 begrenzt ebenfalls die Bewegung des Schlittens 19 und
fixiert somit die Betriebsstellung des Schlittens 19.
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Wie
aus den 3 bis 6 hervorgeht, wird
die Prallplatte 10 mit den insgesamt vier Fadenführungsnutten 11 an
einer Oberseite des Halteträger 12 gehalten. In
Verlängerung zu den Fadenführungsnuten 11 weist
der Halterträger zu beiden Seiten der Prallplatte 10 jeweils
einen Einschnitt 26 auf, um das Einlaufen und Auslaufen
der Fäden zu ermöglichen. Zu einer Seite der Prallplatte 10 sind
mehrere Fadenführer 13 den Fadenführungsnuten 11 zugeordnet. So
lässt sich aus der Draufsicht in 6 entnehmen, dass
die Fadenführer 13 in dem Einschnitt 26 des Halteträgers 12 befestigt
sind und den Fadenführungsnuten 11 zugeordnet.
Die Fadenführer 13 sind mit einer U-förmigen
Führungsnut 27 ausgebildet, die mit den Fadenführungsnuten 11 der
Prallplatte 10 jeweils eine Führungslinie bilden.
Die Prallplatte 10 sowie die Fadenführer 13 sind
in diesem Ausführungsbeispiel durch einen keramischen Werkstoff
gebildet, der insbesondere gegenüber die Führung
von synthetischen multifilen Fäden eine hohe Verschleißfestigkeit
aufweist. Die Düsenplatte 10 zur Bildung der Fadenbehandlungskanäle 1 ist
ebenfalls aus einem keramischen Werkstoff gebildet. Alternativ könnte hier
die Düsenplatte 2 jedoch auch mit einer an der Unterseite
ausgebildeten keramischen Beschichtung versehen sein und ansonsten
aus einem metallischen Werkstoff gebildet werden.
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Bei
den in den 3 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispielen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Düsenplatte 2 durch
den Schlitten 19 zu Beginn eines Prozesses in die Anlegestellung geführt,
die in den 5 und 6 dargestellt
ist. Dieser Stellung sind die Fadenführungsnuten 11 der Prallplatte 10 und
die Fadenführer 13 auf der Oberseite des Halteträgers 12 frei
zugänglich, um die Fäden anzulegen.
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Um
den Prozess zu starten, wird der Schlitten aus der Anlegestellung
in die Betriebsstellung geführt. Die Druckkammer 5 innerhalb
des Schlittens 19 ist in der Anlegestellung sowie während
der Bewegung des Schlittens 19 durch die Entlüftungsbohrung 16 drucklos
gehalten, so dass an dem Kolben 8 keine Druckkraft ansteht.
Erst nach Erreichen der Betriebsstellung wird die Entlüftungsbohrung 16 an
dem Schlitten 19 durch den Stopfen 15 verschlossen,
so dass die über den Rohrstutzen 17 in dem Druckraum 5 zugeführte
Druckluft zu einer Druckerhöhung in der Druckkammer 5 führt
und eine Druckkraft auf dem Kolben 8 bewirkt. Der Kolben 8 wird
mit der Düsenplatte 2 gegen die Oberseite der
Prallplatte 10 gedrückt, so dass die Fadenführungsnuten 11 in
der Prallplatte 10 durch die Unterseite der Düsenplatte 2 verschlossen
werden und sich die Fadenbehandlungskanäle 1 ausbilden.
Die über den Druckraum durch die Düsenkanäle 4 in
die Fadenbehandlungskanäle 3 einströmende
Druckluft führt nun zur parallelen Verwirbelung aller Fäden.
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Das
in 3 bis 6 dargestellte Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist somit besonders
geeignet, um eine Fadenschar in einem Schmelzspinnprozess zu verwirbeln.
Das Handling der in den 1 bis 6 dargestellten
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Bewegung des Düsenträgers zwischen
einer Anlegestellung und einer Betriebsstellung wird hierbei bevorzugt
durch manuelle Betätigungen ausgeführt. Grundsätzlich
besteht jedoch auch die Möglichkeit, den Düsenträger
mit Mitteln zur automatisierten Bewegung zu kombinieren.
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Zur
Erhöhung der Flexibilität lässt sich
bei dem in 3 bis 6 dargestellten
Ausführungsbeispiel die Prallplatte 10 und die
Düsenplatte 2 bevorzugt auch durch einzelne auswechselbare
Segmente ausbilden, so dass beispielsweise in einem flexiblen Halter
der Halteeinrichtung die Anzahl der gewünschten Fadenbehandlungskanäle
durch Ein- oder Auswechseln der Segmente der Prallplatte 10 geändert
werden kann. So können einzelne Segmente der Prallplatte
ein oder mehrere Fadenführungsnuten enthalten. Die gegenüberliegende
Düsenplatte 2 lässt sich dabei korrespondierend
in gleiche Segmente unterteilen.
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- 1
- Fadenbehandlungskanal
- 2
- Düsenplatte
- 3
- Düsenträger
- 4
- Düsenkanal
- 5
- Druckkammer
- 6
- Druckluftanschluss
- 8
- Kolben
- 9
- Elastomerring
- 10
- Prallplatte
- 11
- Fadenführungsnut
- 11.1
- Expansionsbereich
- 11.2
- Nutverengung
- 11.3
- Führungsbereich
- 12
- Halteträger
- 13
- Fadenführer
- 14
- Vorderer
Anschlag
- 15
- Stopfen
- 16
- Entlüftungsbohrung
- 17
- Rohrstutzen
- 18
- Stutzöffnung
- 19
- Schlitten
- 20
- Hinterer
Anschlag
- 21
- Druckleitung
- 22
- Führungsnut
- 23
- Führungskragen
- 24
- Fadenschlitz
- 25
- Faden
- 26
- Einschnitt
- 27
- Führungsnut
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0976856
A1 [0003]
- - EP 0626473 A1 [0004]