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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Laminiereinrichtung für das Laminieren von Bauteilen durch kombinierte Anwendung von Andrückkraft und Wärme, wobei die Laminiereinrichtung wenigstens eine ein oder mehrere Bauteilstapel aufnehmende Bauteilauflage und wenigstens eine Heizeinrichtung zwischen der Bauteilauflage und dem Bauteilstapel, sowie mindestens ein Andrückelement zum Andrücken des Bauteilstapels gegen die Bauteilauflage aufweist. Weiterhin betrifft die Erfindung eine flexible Heizmatte einer Heizeinrichtung einer solchen Laminiereinrichtung.
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Eine Laminiereinrichtung der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der
DE 102 27 649 A1 bekannt. Dort wird eine Plattenpresse zur Herstellung von mehrlagigen plattenförmigen Produkten gezeigt, die als Bauteilauflage und Andrückelement zusammenfahrbare Pressplatten verwendet, welche jeweils mit Heizplatten ausgerüstet sind und mit einem Wärmeübertragungsfluid oder elektrisch beheizt werden. Um die Heizplatten so einfach und wenig steif wie möglich zu gestalten, werden unterhalb der Heizplatte sogenannte Druckkissensegmente angeordnet, welche den Pressdruck über eine Druckfluidfüllung auffangen. Zur Überbrückung der Zwischenräume der Segmente und zur Bildung einer ebenen und glatten Bauteilauflagefläche muss aber eine zusätzliche Druckverteilungsplatte oberhalb der Heizplatte und oberhalb der Drucksegmente vorgesehen werden. Alternativ wird auch vorgeschlagen, dass die Drucksegmente selbst als Heizeinrichtung verwendet werden, indem das Druckfluid als Wärmeübertragungsmittel eingesetzt wird. Aber auch hier ist zur Überbrückung der Segmentzwischenräume eine relativ steife Druckverteilungsplatte zwischen der Heizeinrichtung und dem Bauteilstapel notwendig, welche einen zusätzlichen Bauaufwand erfordert und vor allem eine erhebliche Masse bedeutet, welche zusätzlich zum Bauteilstapel aufgeheizt werden muss und entsprechend Zeit und Energie kostet. Deshalb wird in diesem Dokument weiterhin vorgeschlagen, die Druckverteilungsplatte selbst als Heizplatte mit entsprechend ebener und glatter Oberfläche zu gestalten. Dabei ist aber wiederum eine entsprechende Steifigkeit der Heizplatte notwendig, so dass diese nicht mehr einfach und flexibel formbar gestaltbar ist und die eigentlich gestellte Aufgabe nicht mehr erfüllbar ist.
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Die
DE 41 16 324 A1 zeigt eine Laminiereinrichtung mit einer relativ dünnen Heizplatte, die aus einer Widerstandsheizschicht auf einer dünnen Trägerplatte besteht, wobei die Heizplatte von einer Aufnahmeplatte mechanisch gestützt wird und dabei gleichzeitig als Pressplatte verwendet wird. Dies erfordert genau wie beim oben genannten Stand der Technik eine bestimmte Eigensteifigkeit der Heizplatte und lässt eine Formanpassung nur durch den Austausch einer der Oberflächenform des Bauteilstapels angepassten Heizplatte zu.
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Die
FR 2 716 103 A1 schlägt deshalb für eine Laminiereinrichtung für das Klebepressen von Schuhsohlen eine besonders flexible Heizeinrichtung in Form eines dicken Silikonfilms vor, in den eine elektrische Widerstandsheizung integriert ist. Diese heizbare flexible Silikonmatte liegt auf der Oberfläche eines starren Tisches auf, über den auch die Presskräfte insgesamt aufgefangen werden. Veränderungen in der Form der zu verpressenden Bauteilstapel können durch komplementäre Formauflagen auf dem Tisch unterhalb der heizbaren Silikonmatte erreicht werden. Ein Austausch der Heizeinrichtung ist hierbei nicht erforderlich, wenn der Silikonfilm flexibel genug ist, sich der Form der Unterlage anzupassen. Nachteilig bei dieser Lösung ist jedoch, dass die Heizmatte nur lose aufliegt, so dass beim Erhitzen und beim Pressen Materialverschiebungen und Faltenwürfe entstehen können, was sich negativ auf die Qualität der zu produzierenden Teile auswirken kann. Besonders bedeutsam ist das Problem der möglichen Faltenbildung vor allem deshalb, weil sich die Lebensdauer einer Heizmatte bei Faltenbildungen wegen der ständigen Temperaturwechsel stark verkürzt.
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Die
DE 200 11 030 U1 schlägt für eine Laminiereinrichtung in Form einer Plattenpresse vor, die dort üblicherweise eingesetzten Presspolster zur Verbesserung der Wärmeübertragung mit integrierten elektrischen Heizelementen zu versehen. Diese Presspolster werden dann für den Pressvorgang unter und über das zu laminierende Bauteil gelegt, um die Andrückkraft der starren Pressplatten bei möglichen Formunterschieden der Bauteile auszugleichen und gleichmäßig zu verteilen. Hierbei ist allerdings lediglich eine Elastizität der Presspolster in Pressrichtung notwendig, was zwar eine entsprechende Druckstabilität der integrierten Heizelemente erfordert, aber keine speziellen Anforderungen an eine Dehnbarkeit der in die Presspolster integrierten Heizelemente quer zur Pressrichtung stellt. In dieser Hinsicht ist diese bekannte Lösung mit der bekannten Anordnung der Heizmatte in der vorgenannten
FR 2 716 103 A1 vergleichbar und weist ebenfalls deren Nachteile auf.
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Für die vorliegende Erfindung stellt sich deshalb die Aufgabe, eine Laminiereinrichtung der eingangs genannten Art mit einer flexiblen Heizmatte einer Heizeinrichtung hierfür zu schaffen, welche die vorstehend dargelegten Nachteile beim Beheizen des Bauteilstapels vermeidet und insbesondere eine wirtschaftliche Produktion durch Verkürzung der Taktzeiten, Verringerung des Energieverbrauchs und des Verschleißes ermöglicht.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine flexible Heizmatte für die eingangs genannte Laminiereinrichtung zu schaffen, welche sich durch eine große Langlebigkeit, durch eine besonders einfache Handhabung und eine einfache Nachrüstbarkeit auch bestehender Laminiereinrichtungen auszeichnet.
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Die Lösung des die Laminiereinrichtung betreffenden Teils der Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einer Laminiereinrichtung der eingangs genannten Art, bei welchem die Heizeinrichtung als eine auf der Bauteilauflage aufliegenden flexiblen Heizmatte ausgeführt ist, welche Mittel zur Befestigung von eine Vorspannungskraft erzeugenden und eine Fixierung bewirkenden Elementen aufweist und welche in mindestens eine Erstreckungsrichtung der Bauteilauflage elastisch vorgespannt und fixiert ist, und dass mindestens ein Heizelement integral mit der Heizmatte ausgeführt ist.
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Eine Laminiereinrichtung mit einer beheizbaren flexiblen Heizmatte, insbesondere aus einem Silikonwerkstoff, die zumindest bereichsweise mit einem integralen Heizelement versehen ist, und die auf der Bauteilauflage aufliegend vorgespannt und fixiert ist, bietet dabei den Vorteil, dass aufgrund der vorgespannten Montage über alle Temperaturzustände eines Laminiervorgang ein Faltenwurf sicher vermieden wird und eine exakte Fixierung der Heizmatte auf der Bauteilauflage gewährleistet ist. Weiterhin kann durch die Elastizität des Silikonwerkstoffes ein gewisser Druckausgleich beim Pressvorgang erreicht werden, so dass Kantenpressungen oder leichte Formfehler des Bauteilstapels keine Druckspannungsspitzen mit der möglichen Folge von Rissen oder anderen Fehlern in den Bauteilen erzeugen können.
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Erfindungsgemäß wird weiter vorgeschlagen, in einer Laminiereinrichtung die erforderliche Vorspannung der flexiblen Heizmatte durch von außen auf die Heizmatte einwirkende Kräfte mittels Stahlfedern, Elastomerfedern oder Gasfedern zu erzeugen. Die Gegenlager der Federn können sich dabei an der Bauteilauflage oder auch am Gestell der Laminiereinrichtung befinden. Anstelle der passiven Federn können natürlich auch aktive Spannelemente, d. h. fremdkraftunterstützte Spannelemente wie pneumatische, hydraulische Spannzylinder und/oder elektrische oder elektromagnetische Stellmotoren die erforderliche Vorspannung durch von außen auf die Heizmatte einwirkende Kräfte erzeugen. Mit diesen Mitteln ist auch eine Regelung der Vorspannkraft angepasst an einzelne Betriebszustände, beispielsweise innerhalb eines Laminiervorgangs, denkbar.
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Alternativ wird vorgeschlagen, die erforderliche Vorspannung in der flexiblen Heizmatte durch die elastische Eigenspannung des Materials der Heizmatte zu erzeugen, indem die Heizmatte in mechanisch vorgedehntem und/oder durch vorheriges Erhitzen vorgedehntem Zustand an der Bauteilauflage starr fixiert wird. Sehr einfach lässt sich dabei eine vorgeheizte Heizmatte an einer kalten Bauteilauflage fixieren, weil während des normalen Betrieb bei der Aufheizung innerhalb eines Laminiervorgangs sich auch die Bauteilauflage erwärmt und somit ausdehnt, und daher die Vorspannung der fixierten Heizmatte aufrechterhält.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die erforderliche Vorspannung dadurch erzeugbar, dass in und/oder an der flexiblen Heizmatte Elemente vorgesehen sind, deren Wärmeausdehnungskoeffizient größer ist als der Wärmeausdehnungskoeffizient des Materials der Heizmatte. Bei Erhitzung spannt sich die flexible Heizmatte dann quasi selbsttätig vor. Vorteilhafterweise können die Elemente, deren Wärmeausdehnungskoeffizient größer als derjenige des Materials der Heizmatte ist, als zusätzliche flächige oder netzförmige oder stabförmige Bauteile in und/oder an der Heizmatte ausgeführt sein.
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Eine besonders stabile Fixierung der Heizmatte zur Bauteilauflage wird bei einer Ausführungsform erreicht, bei der die Heizmatte in mindestens einer Erstreckungsrichtung größer als die Bauteilauflage ist und die Richtungen der auf die Heizmatte einwirkenden Vorspannkräfte derart schräg von der Bauteilauflage weg gerichtet sind, dass die Heizmatte über die Kanten der Bauteilauflage gespannt und fixiert ist. Dabei ist es denkbar, die Vorspannung durch eine Befestigung der Stahlfedern oder Elastomerfedern wie bei einem Trommelfell vorzunehmen, wobei besonders die Verwendung von schnurartigen Elastomerfedern mit einer Zickzackverspannung eine sehr einfache und effektive Lösung darstellt.
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Für ein weiteres erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass mindestens zwei übereinanderliegende flexible Heizmatten gemeinsam eine Heizeinrichtung der Laminiereinrichtung bilden. Dabei können flexiblen Heizmatten in ihrer Heizleistung getrennt und/oder gemeinsam regelbar sein, wobei die Heizleistungen vorteilhafterweise jeweils so dimensioniert sind, dass der Ausfall eines Heizelementes in einer der Heizmatte durch die jeweils andere Matte kompensierbar ist, wodurch keine sofortige Reparatur mit entsprechend ungeplantem Stillstand der Laminiereinrichtung innerhalb der gesamten Fertigungskette notwendig ist, sondern ein Austausch zu normalen Stillstands- oder Wartungszeiten wahlweise möglich ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die übereinanderliegenden flexiblen Heizmatten in ihrer Lage bezogen auf den Bauteilstapel wendbar und/oder gegeneinander austauschbar sind. Dadurch können den Laminiervorgang störende Oberflächenschäden, die durch mechanische Beschädigungen oder Einbrand auf der dem Bauteilstapel zugewandten Seite der Heizmatte entstanden sind, auf einfachste Weise unwirksam gemacht werden, indem die schlechte Oberfläche gewendet wird und/oder die Heizmatten von unten nach oben getauscht werden. Dies ermöglicht eine sehr lange Verwendbarkeit der Heizeinrichtung, wobei das Tauschen der Heizmatten aufgrund ihrer einfachen vorgespannten Anbringung in sehr kurzer Zeit und ohne eine Anforderung von Ersatzteilen durchgeführt werden kann. Dabei ist es natürlich die günstigste Lösung, wenn die einzelnen Heizmatten gleichartig oder identisch ausgeführt sind.
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Bei besonders aggressiven Verhältnissen kann es vorteilhaft sein, die Oberfläche zumindest der dem Bauteilstapel zugewandten Heizmatte mit einer zusätzlichen Schutzschicht in Form einer Schutzplatte, einer Schutzfolie oder eines Schutzgewebes zu versehen, die zum Schutz der Oberfläche, aber auch zur Verbesserung der Wärmeverteilung dienen kann. Eine solche Schutzplatte kann beispielsweise durch eine dünne Metallplatte gebildet werden, die nur an der obersten Heizmatte angebracht zu werden braucht. Es ist natürlich auch denkbar, solche Platten zur Verbesserung der Wärmeverteilung auch zwischen den Heizmatten anzuordnen.
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Vorteilhafterweise ist eine wärmeisolierenden Schicht zwischen der Bauteilauflage und der der Bauteilauflage zugewandten Seite der Heizmatte vorgesehen, oder die Bauteilauflage selbst besteht aus einem wärmeisolierenden Material. Dies verhindert oder vermindert den Wärmeabfluss aus der Heizmatte in die Bauteilauflage und verkürzt dadurch die Aufheizzeit beim Laminiervorgang und spart entsprechend Zeit und Energie. Zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit wird dabei vorgeschlagen, dass das wärmeisolierende Material der Bauteilauflage mit zusätzlichen Versteifungen zur Aufnahme der Andrückkräfte versehen ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Lösung des die flexible Heizmatte betreffenden Teils der Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einer flexiblen Heizmatte nach Anspruch 30, wobei vorteilhafte Ausführungen der erfindungsgemäßen Lösung den Unteransprüchen 31 bis 46 entnommen werden können.
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Eine flexible Heizmatte der erfindungsgemäßen Art ist leicht austauschbar und eine Stillstandszeit in der Fertigungskette daher nur gering. Gleichzeitig ist es sehr vorteilhaft, dass eine flexible Heizmatte der erfindungsgemäßen Art auch in bestehenden Laminiereinrichtungen, wie Plattenpressen oder Membranpressen, wie sie beispielsweise aus der Möbelherstellung oder aus der Herstellung von Solarmodulen oder Verbundglasscheiben bekannt sind, nachgerüstet werden kann.
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Insbesondere eine flexible Heizmatte mit einem elektrischen Widerstandsheizelement ist dabei auf einfachste Weise auch in bestehenden Laminiereinrichtungen nachrüstbar, weil die wesentlichen Bauteile der Heizeinrichtung in die flexible Heizmatte integrierbar sind.
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Besonders wirtschaftlich können Laminiereinrichtungen mit flexiblen Heizmatten betrieben werden, bei denen mehrere Heizelemente über die Mattenfläche verteilt integral mit der Heizmatte ausgeführt sind. Dabei können die mehreren Heizelemente auch in mehreren Schichten über die Mattenflächen verteilt integral mit der Heizmatte ausgeführt sein. Dabei ist es denkbar, dass die integral mit der Heizmatte ausgeführten Heizelemente einzeln oder in Gruppen steuerbar sind. Hierzu können jedem der Heizelemente zur Steuerung ein oder mehrere Temperaturmessfühler zugeordnet sein. Besonders einfach ist es, wenn die Temperaturmessfühler ebenfalls integral mit der Heizmatte ausgeführt werden. Die Aufnahme der Messwerte geschieht dabei in nächster Nähe zu der zu messenden Temperatur, wobei der Messfühler gleichzeitig durch die Membran mechanisch und elektrisch geschützt ist. Dabei können auch Reservemessfühler mit integriert werden, die bei Ausfall eines Messfühlers wahlweise aktiviert werden können. Dies ist sinnvoll, weil die Kosten eines Messfühlers unerheblich gegenüber den Stillstandskosten einer Laminiereinrichtung oder den Kosten eines Heizmattenwechsels sind. Es ist jedoch auch möglich, die Temperaturmessfühler in Bohrungen in der Heizmatte und gegebenenfalls in fluchtenden Bohrungen einer Schutzplatte der Heizmatte versenkt anzuordnen, wobei es sich von selbst versteht, dass Temperaturmessfühler zur Steuerung der Heizleistung auch außerhalb der Heizeinrichtungen an geeigneten Stellen angebracht sein können. Diese Messfühler können die Temperaturen, die innerhalb eines vollständigen Laminiervorgangs erforderlich sind, dann in unmittelbarer Nähe der zu laminierenden Schichten messen, während die Heizleistungen der einzelnen Heizeinrichtungen und/oder Heizelemente durch diesen zugeordnete Temperaturmessfühler erfassbar ist, oder durch andere geeignete Messwerte, wie z. B. durch Strommessungen bei elektrischen Widerstandsheizungen.
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Ein weitere Ausführung einer erfindungsgemäßen Laminiereinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Laminiereinrichtung ein Laminator für das Laminieren von Bauteilen unter Luftabschluss, insbesondere von Solarzellenmodulen oder Verbundglasscheiben, durch kombinierte Anwendung von Andrückkraft und Wärme ist, wobei der Laminator wenigstens eine ein oder mehrere Bauteilstapel aufnehmende Laminierkammer mit einer Bauteilauflage und wenigstens einer Heizeinrichtung zwischen der Bauteilauflage und dem Bauteilstapel umfasst, wobei in der Kammer oberhalb der Bauteilauflage relativ zu dieser beweglich als Andrückelement mindestens eine elastische und/oder flexible Andrückmembran druckdicht eingespannt ist, die einen unteren Kammerraum von einem oberen Kammerraum trennt, und wobei zumindest der untere Kammerraum luftdicht verschließbar, sowie evakuierbar und belüftbar ist.
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Ein solcher Laminator lässt sich besonders wirtschaftlich betreiben, wenn er mit einer weiteren Heizeinrichtung in Form einer heizbaren flexiblen Andrückmembran ausrüstbar ist. Die flexible Heizmatte kann dann auf einfache Weise der Unterseite des Bauteilstapels zugewandt angeordnet sein und die heizbare flexible Andrückmembran wirkt während des Andrückens beim Laminiervorgang auf die Oberfläche des Bauteilstapels. Dabei können die flexible Heizmatte und die heizbare flexible Andrückmembran in ihrer jeweiligen Heizleistung getrennt und/oder gemeinsam regelbar sein. Zur Regelung ihrer Heizleistungen können die flexible Heizmatte und die heizbare flexible Andrückmembran auch zumindest teil- und/oder zeitweise die Messwerte der gleichen Temperaturmessfühler verwenden, die damit auch an den jeweils optimalen Messstellen bezogen auf den Bauteilstapel angebracht werden können. Dies ermöglicht eine wesentliche Verbesserung der Prozessführung, was sich letztendlich in einer Verkürzung der Taktzeiten, Verringerung des Energieverbrauchs und Vermeidung von Ausschuss auswirkt und so die Wirtschaftlichkeit der Fertigung erhöht.
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Ein besonderer Vorteil ergibt sich für die genannten erfindungsgemäßen Laminatoren, dadurch, dass auch vorhandene Laminatoren sehr einfach nachgerüstet werden können. Insbesondere eine Heizmatte und eine Andrückmembran mit einem integralen elektrischen Widerstandsheizelement ist dabei auf einfachste Weise auch in bestehenden Laminatoren nachrüstbar, weil die wesentlichen Bauteile der Heizeinrichtung in die Heizmatte und in die Andrückmembran integriert sind und die elektrischen Anschlussleitungen leicht druckdicht aus dem Laminator herausführbar sind. Zusätzlich können sowohl die flexible Heizmatte als auch die heizbare flexible Andrückmembran gleichartig ausführbar sein und sind daher bei Nachrüstungen, bei Reparaturen und im Betrieb vom Wartungspersonal einfacher handhabbar.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Laminiereinrichtung in Form einer Membranpresse in einem Querschnitt,
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2 einen Detailbereich einer Bauteilauflage mit einer flexiblen Heizmatte unterhalb eines Bauteilstapels,
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3 eine Laminiereinrichtung in Form einer Membranpresse, ausgerüstet mit zwei Heizmatten
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4 einen Detailbereich einer Bauteilauflage mit zwei flexiblen Heizmatte, unterhalb eines Bauteilstapels,
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5 eine Laminiereinrichtung in Form einer Membranpresse mit einer flexiblen Heizmatte und einer heizbaren flexiblen Andrückmembran,
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6 eine Laminiereinrichtung in Form einer Plattenpresse in einem Querschnitt,
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7 einen Abschnitt einer flexiblen Heizmatte mit Vorspannfedern
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8 eine Andrückmembran mit einem an ihrer Oberfläche integral ausgeführten Heizelement,
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9 eine Andrückmembran mit mehreren übereinander angeordneten Heizelementen an ihrer Oberfläche,
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Wie die Zeichnungsfigur 1 zeigt, besitzt die Laminiereinrichtung 1 eine Laminierkammer 3, welche von einer flexiblen Andrückmembran 21, die das Andrückelement 2 bildet, druckdicht in einen unteren Kammerraum 31 und einen oberen Kammerraum 32 getrennt wird. In dem unteren Kammerraum 31 befindet sich eine Bauteilauflage 4, auf welcher ein Bauteilstapel 9 für den Laminiervorgang aufliegt.
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Der untere Kammerraum 31 wird druckdicht begrenzt durch das Kammergehäuse 33 einerseits und die Andrückmembran 21 andererseits, so dass der Bauteilstapel 9 sich in dem unteren Kammerraum 31 unterhalb der Andrückmembran 21 befindet. Für den Vorgang des Andrückens wird der untere Kammerraum 31 mit einem Unterdruck versehen bzw. nahezu vollständig evakuiert. Das Druckgefälle zwischen dem unterem Kammerraum 31 unterhalb der Andrückmembran 21 und dem oberen Kammerraum 32 oberhalb der Andrückmembran 21, presst die Membran 21 nach unten bis auf die Oberfläche des Bauteilstapels 9 und der Bauteilauflage 4. Dabei kann der Druck in dem oberen Kammerraum 32 dem Atmosphärendruck entsprechen, was ein druckdichtes oberes Kammergehäuse 34 entbehrlich macht. Zur verbesserten Regulierung der Andrückkraft kann der Luftdruck in dem oberen Kammerraum 32 während des Andrückvorgangs von leichtem Unterdruck bis leichtem Überdruck variabel eingestellt werden, indem der durch das obere Kammergehäuse 34 und die Andrückmembran 21 gebildete obere Kammerraum 32 luftdicht verschließbar ist und beide Kammerräume 31, 32 im Verlauf eines Fertigungstaktes jeweils evakuiert und/oder belüftet werden können.
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Die zum Verbinden der zu laminierenden Schichten benötigte Wärme wird in mindestens einer Heizungseinrichtung 5 erzeugt und über mindestens ein Heizelement 51 dem Bauteilstapel 9 zugeführt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Heizeinrichtung 5 zwischen der Bauteilauflage 4 und dem Bauteilstapel 9 in Form einer flexiblen Heizmatte 55 angeordnet, die über Metallfedern 71 vorgespannt zu der Bauteilauflage 4 fixiert ist. Die Heizmatte 55 ist bei diesem Ausführungsbeispiel in Längsrichtung größer als die Bauteilauflage 4 und die Richtungen der auf die Heizmatte 55 einwirkenden Vorspannkräfte 7 sind derart schräg von der Bauteilauflage 4 weg gerichtet, dass die Heizmatte 55 über die Kanten der Bauteilauflage 4 gespannt und fixiert ist. Durch diese Fixierung und Vorspannung wird die Wärmeausdehnung der Heizmatte beim Laminiervorgang aufgefangen und die Heizmatte kann keine Falten werfen oder sich verschieben.
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Der beheizbare Bereich der Heizmatte 55 wird von einem integral mit der Matte verbundenen Heizelement 51 gebildet, wobei das Heizelement 51 in die Heizmatte eingegossen, einvulkanisiert oder eingeklebt ist. Denkbar ist eine integrale Anbringung des Heizelementes 51 natürlich auch durch Aufkleben oder Aufvulkanisieren auf das Material 555 der Heizmatte 55.
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Oberhalb der Heizelemente 51 ist eine dünne Platte oder Folie 6 zum Schutz der Oberfläche und/oder zur Unterstützung der Wärmeverteilung zum Bauteilstapel hin lösbar angebracht. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die lösbare Verbindung im Bereich der Temperaturmessfehler 513 vorgenommen. Denkbar sind aber auch andere übliche lösbare Verbindungen oder auch eine feste Verbindung der Schutzplatte 6 beispielsweise in Form einer aufgeklebten Schutzfolie. Die notwendige elastische und/oder flexible Verformung wird dadurch mehr in den dehnfähigeren Randbereich der Heizmatte 55 verlagert, im beheizbaren Bereich ist die Flexibilität nur noch so groß wie es die Beschaffenheit des Bauteilstapels 9 erfordert.
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In 2 ist eine solche Anordnung einer Heizmatte 55 in einem Querschnitt dargestellt. Ein Temperaturfühler 513 ist hier in fluchtenden Bohrungen von Heizmatte 55, Schutzplatte 6 und Bauteilauflage 4 versenkt angeordnet, wobei die Bohrung in der Bauteilauflage 4 größer ist, um die Wärmeausdehnung der vorgespannten Heizmatte 55 auszugleichen.
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3 zeigt eine Laminiereinrichtung 1 ebenfalls in Form einer Membranpresse, bei welcher zwei der Unterseite des Bauteilstapels 9 zugewandte flexible Heizmatten 55a, 55b gemeinsam die Heizeinrichtung 5 bilden. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind beide Heizmatten 55a und 55b jeweils gemeinsam mittels Stahlfedern 71 vorgespannt und fixiert. Denkbar ist es jedoch auch, die flexiblen Heizmatten jeweils einzeln vorzuspannen und zu fixieren, wobei auch eine einseitige Federvorspannung, die gegen eine feste Gegeneinspannung wirkt, möglich ist. Nach Lösen der Schutzplatte 6 können die flexiblen Heizmatten 55a und 55b gewendet und/oder in ihrer Lage bezogen auf den Bauteilstapel gegeneinander von unten nach oben und umgekehrt ausgetaucht werden. Anschließend kann die Schutzplatte 6 wieder angebracht werden.
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4 zeigt einen detaillierten Ausschnitt des Querschnittes in dem Bereich zwischen der Bauteilauflage 4 und dem Bauteilstapel 9.
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5 zeigt eine Laminiereinrichtung 1 in Form einer Membranpresse, bei welcher zusätzlich zu der Heizeinrichtung 5a, die von einer unterhalb des Bauteilstapels 9 angeordneten flexiblen Heizmatte 55 gebildet wird, eine weitere Heizeinrichtung 5b angeordnet ist, die von einer heizbaren flexiblen Andrückmembran 22 gebildet wird. Die Heizmatte 55 und die heizbare Andrückmembran 22 sind in ihrer Heizleistung getrennt und/oder gemeinsam regelbar und können zur Steuerung zumindest teil- und/oder zeitweise die Messwerte der selben Temperaturmessfühler 513 verwenden. Die beheizbare Andrückmembran 22, welche zumindest in Teilbereichen mit einem integralen Heizelement 51 versehen ist, bietet dabei den Vorteil, dass die Wärme während des Andrückvorganges in unmittelbarer Nähe in den zu laminierenden oberflächennahen Schichten des Bauteilstapels 9 erzeugt wird. Der Wärmeweg ist dabei sehr kurz und ein Wärmeverlust auf diesem Weg sehr gering. Die Beheizung des Bauteilstapels 9 durch die flexible Heizmatte 55 von der Bauteilauflage 4 her dient dann im Wesentlichen nur noch dem Halten einer gewissen Grundwärmemenge, etwa um die Temperaturdifferenzen zum Maschinenbett möglichst klein zu halten und einen schnellen Abfluss der Wärme in die tieferen Schichten des Bauteilstapels 9 oder in eine kältere Bauteilauflage 4 zu verhindern.
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6 zeigt eine Laminiereinrichtung 1 in Form einer üblichen Plattenpresse, die als Andrückelement 2 eine gegenüber der Bauteilauflage 4 vertikal verfahrbare Pressplatte 23 aufweist. Die Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels ist es, dass sowohl die Bauteilauflage 4 mit einer darauf aufliegenden flexiblen Heizmatte 55a als Heizeinrichtung 5a ausgerüstet ist, als auch das Andrückelement 2, bzw. die Pressplatte 23 mit einer daran anliegenden flexiblen Heizmatte 55b als Heizeinrichtung 5b. Beide flexiblen Heizmatten sind dabei vorgespannt und fixiert gegenüber ihren Anlageflächen. Die Wirkungsweise der beiden Heizeinrichtungen 5a und 5b auf den Bauteilstapel 9 ist gleichbedeutend mit der in 5 beschriebenen Wirkungsweise und damit gelten die dort beschriebenen Vorteile auch hier. Lediglich ist die Heizeinrichtung 5b bei diesem Beispiel ebenfalls eine flexible Heizmatte der erfindungsgemäßen Art und der Antrieb des Andrückelementes 2 für den Andrückvorgang auf den Bauteilstapel 9 wird hier in üblicher Weise durch Hydraulikzylinder durchgeführt.
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7 zeigt in einem Ausführungsbeispiel, wie die Fixierung der flexiblen Heizmatte 55 unter der erforderlichen Vorspannung durch Elastomerfedern 72, hier in Form einer schnurartigen Elastomerfeder ausgeführt sein kann. Dies geschieht durch wechselseitiges Befestigen der Schnurfeder 72 an der Heizmatte 55 und an den Gegenlagern der Bauteilauflage 4 oder des Gestells der Laminiereinrichtung 1.
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Wie in 8 ersichtlich besteht die flexible Heizmatte 55 aus einem beheizbaren Kernbereich 551 und einem Randbereich zwischen dem Kernbereich und der Befestigung der Vorspanneinrichtung. Der beheizbare Bereich der flexiblen Heizmatte 55 wird von einem integral mit der Matte verbundenen Heizelement 51 gebildet, wobei das Heizelement 51 in das Material 555 der flexiblen Heizmatte 55 eingegossen, einvulkanisiert oder eingeklebt ist bzw. an dem Material 555 aufgeklebt oder aufvulkanisiert ist. In dem integral mit der flexiblen Heizmatte 55 verbundenen Heizelement 51 sind Heizleitungen 511, 512 vorhanden, die in geeigneter Weise verlegt sind. Zusätzlich können für eine stärkere mechanische Belastbarkeit der Heizleitungen 511 diese noch in geeigneter Weise gestaltet sein, indem sie beispielsweise rohrförmig oder schraubenlinienförmig in Richtung ihrer Längserstreckung gestaltet sind.
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In Erstreckungsrichtung der Heizmatte 55 sind weiterhin Elemente 552 in und/oder an der Heizmatte 55 vorgesehen, deren Wärmeausdehnungskoeffizient größer als derjenige des Materials 555 der Heizmatte 55 ist. Diese Elemente 552 können als zusätzliche flächige oder netzförmige oder stabförmige Bauteile in und/oder an der Heizmatte 55 angeordnet sein. Bei Erwärmung dehnen sich diese Elemente stärker aus als das Grundmaterial 555 der Heizmatte 55. Daher spannt sich die flexible Heizmatte beim Erwärmen selbsttätig.
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9 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer flexiblen Heizmatte 55 mit mehreren über die Heizfläche und/oder in mehreren Ebenen verteilten Heizelemente 51, 52, 53 die vorzugsweise einzeln oder in Gruppen gesteuert werden können. Hierzu ist in oder an den Heizelementen 51, 52, 53 jeweils mindestens ein Temperaturmessfühler 513 vorgesehen, der vorzugsweise ebenfalls integral mit der flexiblen Heizmatte 55 ausgeführt ist. Ein zusätzlicher Temperaturmessfühler 514, der im Schadenfalle des ersten Messfühlers 513 aktivierbar ist, verhindert, dass bei einem solchen Defekt eine ganze flexible Heizmatte 55 ausgetauscht werden muss.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Laminiereinrichtung
- 2
- Andrückelement
- 21
- flexible Andrückmembran
- 22
- heizbare flexible Andrückmembran
- 23
- Pressplatte
- 3
- Laminierkammer
- 31
- unterer Kammerraum
- 32
- oberer Kammerraum
- 33, 34
- Kammergehäuse
- 4
- Bauteilauflage
- 5
- Heizeinrichtung
- 51, 52, 53
- Heizelemente
- 511, 512
- Heizleitungen
- 513
- Temperaturmessfühler
- 514
- Reservetemperaturmessfühler
- 55
- flexible Heizmatte
- 551
- Kernbereich der flexiblen Heizmatte
- 552
- Elemente mit hoher Wärmeausdehnung
- 555
- flexibles Material der Heizmatte
- 6
- Schutzplatte
- 7
- Vorspannkraft
- 71
- Stahlfedern
- 72
- Elastomerfedern
- 9
- Bauteilstapel