DE3532710A1

DE3532710A1 - Membran-formenpresse

Info

Publication number: DE3532710A1
Application number: DE19853532710
Authority: DE
Inventors: Heinrich Wemhoener
Original assignee: Heinrich Wemhoener GmbH and Co KG
Current assignee: Heinrich Wemhoener GmbH and Co KG
Priority date: 1985-09-13
Filing date: 1985-09-13
Publication date: 1987-03-19

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Membran-Formenpresse zur Beschichtung profilierter flächiger Werkstücke mit Furnier oder anderen geeigneten Materialien, bestehend aus einer feststehenden beheizbaren unteren Preßplatte und einer vorzugsweise mittels hydraulischer Kolben-Zy linder-Einheiten vertikal im Pressenrahmen beweglichen, mit einem auswechselbaren, einen der unteren Preßplatte zugewandten Auflageschenkel tragenden Distanzrahmen ver sehenen beheizbaren oberen Preßplatte, an der eine sich beim Schließen der Presse auf den das Preßgut darstellen den Werkstücken ablegende Membrane aufgehängt ist, die an ihren Rändern von der abgesenkten oberen Preßplatte zur Bildung eines zwischen ihr und der oberen Preßplatte be findlichen allseitig dicht geschlossenen, zum konturenge rechten Anlegen der Membrane an die zu beschichtende Ober fläche des Preßgutes mit unter Druck stehender vorgewärm ter Luft gefüllten Hohlraumes eingeklemmt wird.

Solche Membran-Formenpressen dienen insbesondere zum Fur nieren oder Kaschieren von Möbelteilen, die zwei- bzw. dreidimensional gekrümmte Flächen besitzen und können hierbei als Durchlauf-, Ein- oder Mehretagenpressen aus geführt sein. Vielfach ist auch ihr wahlweiser Einsatz für das Beschichten sowohl von Werkstücken mit ebener Oberfläche als auch von profilierten Werkstücken vorge sehen, was dadurch möglich ist, daß die Membrane jeweils nur bei Bedarf an der oberen Preßplatte aufgehängt wird, während die Presse ohne Membrane als Flächenpresse üb licher Bauart arbeitet.

Beispielsweise gemäß der DE-OS 29 04 067 bekannte Formen pressen haben den Nachteil einer zu geringen Lebensdauer der aus hochempfindlichem Material gefertigten Membrane gezeigt, die dem sehr festen Einspannen zwischen dem Distanzrahmen und der unteren Preßplatte nicht lange wi derstehen kann. Darüber hinaus muß das Schließen solcher Pressen äußerst behutsam sowie unter ganz allmählichem Druckaufbau erfolgen, wodurch sich recht lange Preßzeiten ergeben.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Membran-Formenpresse der eingangs angeführten Gattung zu schaffen, bei der eine größtmögliche Schonung der Membrane erreicht wird, und die trotzdem mit verkürzten Preßzeiten auskommt.

Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird in der Hauptsache die Kombination mehrerer, im Anspruch 1 enthaltener Merk male vorgeschlagen. Demzufolge übernimmt nun eine unter seitig an der oberen Preßplatte randnah umlaufende Ring dichtung das elastische Anpressen der sehr dünnen Mem brane, wobei auch diese Dichtung zum Erreichen hoher Standzeiten nicht allzu stark belastet werden darf. Letz teres wird durch eine abstandsbewegliche Aufhängung des Distanzrahmens an der oberen Preßplatte sowie eine stän dige Distanzüberwachung und -regelung bewirkt.

Wenn nach einer Weiterbildung der Erfindung ein bekann termaßen zum Vorwärmen der in den Hohlraum zwischen der Membrane und der oberen Preßplatte einzuleitenden Luft in der oberen Preßplatte angebrachtes Kanalsystem als Spei cher ausgebildet ist, sind kürzere Preßzeiten, ein gerin gerer Luftverbrauch und eine Senkung des Energiebedarfs die vorteilhafte Folge dieser Maßnahme.

Ein Ausführungsbeispiel des Anmeldungsgegenstandes wird nachstehend anhand der Zeichnungen beschrieben. Darin zeigen im einzelnen

Fig. 1 die Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Membran-Formenpresse im geöffneten Zustand,

Fig. 2 dieselbe Membran-Formenpresse wie in Fig. 1 wäh rend des Preßvorganges, und

Fig. 3 einen schematischen Grundriß der ein Luft-Kanal system aufweisenden oberen Preßplatte der in den Fig. 1 und 2 abgebildeten Presse.

Aus den Fig. 1 und 2 geht der wesentliche Aufbau einer einetagigen Membran-Formenpresse hervor. In ihrem Pressen rahmen 1 ist eine feststehende untere Preßplatte 2 und eine mittels hydraulischer Kolben-Zylinder-Einheiten 3 vertikal bewegliche obere Preßplatte 4 angeordnet. Beide Preßplatten 2 und 4 sind von Heizkanälen 5 bzw. 6 durch zogen, da das Beschichten der bei angehobener oberer Preß platte 4 auf der unteren Preßplatte 2 abgelegten Werk stücke 7 unter Wärmeeinwirkung erfolgt. In einer etwas abgewandelten Bauform könnten auch die obere Preßplatte 4 feststehend und die untere Preßplatte 2 beweglich sein, was allerdings für die prinzipielle Arbeitsweise der Pres se bedeutungslos wäre.

Um das Werkstück oder die Werkstücke 7 nicht nur an der Ober- und Unterseite, sondern ebenso an ihren abgerun deten Kanten in einem Arbeitsgang mit Furnieren oder Fo lien zu beschichten, ist an der oberen Preßplatte 4 eine hitzebeständige Membrane 8 lösbar aufgehängt, die bei geöffneter Presse gemäß Fig. 1 sackartig unter der oberen Preßplatte 4 durchhängt und sich bei deren Absenken gemäß Fig. 2 von der Mitte her beginnend auf den Werkstücken 7 ausbreitet. Damit anschließend zwischen ihr und der obe ren Preßplatte 4 ein über die gesamte nutzbare Preßfläche reichender Hohlraum 9 bestehen bleibt, wird die Stärke der Werkstücke 7 durch einen gleichfalls an der oberen Preßplatte 4 aufgehängten auswechselbaren Distanzrahmen 10 ausgeglichen. Er stützt sich im angehobenen Zustand der oberen Preßplatte 4 mit Schraubenbolzen 11 auf dieser ab, während er bei abgesenkter oberer Preßplatte 4 mit seinem Auflageschenkel 12 den Rändern der unteren Preß platte 2 aufliegt.

Das seitliche Abdichten des zwischen der Membrane 8 und der oberen Preßplatte 4 befindlichen Hohlraumes 9 über nimmt eine elastische Dichtung 13, die unterseitig rand nah an der oberen Preßplatte 4 umläuft. Von ihr werden entsprechend der Darstellung in Fig. 2 während des Preß vorganges sowohl die Ränder der Membrane 8 gegen den Auf lageschenkel 12 des Distanzrahmens 10 als auch der Auf lageschenkel 12 gegen die untere Preßplatte 2 gedrückt. Nach dem Erreichen dieser Schließstellung strömt aus einem in der oberen Preßplatte 4 oberhalb der dortigen Heizkanäle 5 untergebrachten Kanalsystem 14 vorgewärmte Druckluft in den Hohlraum 9 ein, woraufhin sich die Mem brane 8 konturengerecht an die Oberfläche der aus einer Schichtstruktur aus beleimtem Furnier oder anderem Ka schierungsmaterial und zumeist einer Preßspanplatte be stehenden Werkstücke 7 anlegt.

Zur Schonung der Membrane 8 sowie der ebenfalls recht empfindlichen Dichtung 13 sind im Bereich aller vier Ecken der oberen Preßplatte 4 Näherungsschalter 15 ange ordnet, die von Kontaktfahnen 16 des Distanzrahmens 10 beeinflußt werden und ihrerseits wiederum auf die elek trische Steuerung der Kolben-Zylinder-Einheiten 3 der oberen Preßplatte 4 einwirken. Dadurch erreicht man eine ständige Überwachung und Regulierung des von der Stärke der Dichtung 13 zum Auflageschenkel 12 bestimmten Abstan des der oberen Preßplatte 4, mit deren Hilfe also eine übermäßige Druckausübung auf die Dichtung 13 sowie die Membrane 8 verhindert wird.

Wie das zum Vorwärmen der in den Hohlraum 9 einzuleiten den Druckluft vorgesehene Kanalsystem 14 der oberen Preß platte 4 eine Speicherfunktion übernimmt, macht Fig. 3 deutlich. Dieses an seinem Eingang mit einem auf den Ma ximaldruck der Presse eingestellten Druckminderventil 17, einem Druckmesser 18 und einem Wasserabscheider 19 ausge stattete Kanalsystem 14 weist an seinem über die Öffnung 20 in den von der Membrane 8 gebildeten Hohlraum 9 füh renden Anschlußende ein jeweils nach dem Absenken der oberen Preßplatte 4 öffnendes und nach dem Erreichen des für den im Hohlraum 9 an einem Druckwächter 21 einstell baren Luftdrucks wieder schließendes 2/2-Wegeventil 22 auf. Ein weiteres 2/2-Wegeventil 23 dient zum Ablassen der Druckluft aus dem Hohlraum 9 über einen Schalldämp fer 24, wenn der Preßvorgang beendet ist und ein zweiter, auf den Minimaldruck im Hohlraum 9 eingestellter Druck wächter 25 den Befehl zum Öffnen der Presse gibt. Auf diese Weise kann die Zeit zum Vorwärmen der Druckluft im Kanalsystem 14 beträchtlich ausgedehnt werden, indem sie nun während der gesamten Preßzeit sowie außerdem beim Öffnen und erneuten Schließen der Presse darin verbleibt.

Claims

1. Membran-Formenpresse zur Beschichtung profilierter flächiger Werkstücke mit Furnier oder anderen geeig neten Materialien, bestehend aus einer feststehenden beheizbaren unteren Preßplatte und einer vorzugsweise mittels hydraulischer Kolben-Zylinder-Einheiten ver tikal im Pressenrahmen beweglichen, mit einem aus wechselbaren, einen der unteren Preßplatte zugewand ten Auflageschenkel tragenden Distanzrahmen versehe nen beheizbaren oberen Preßplatte, an der eine sich beim Schließen der Presse auf den das Preßgut dar stellenden Werkstücken ablegende Membrane aufgehängt ist, die an ihren Rändern von der abgesenkten oberen Preßplatte zur Bildung eines zwischen ihr und der oberen Preßplatte befindlichen allseitig dicht ge schlossenen, zum konturengerechten Anlegen der Mem brane an die zu beschichtende Oberfläche des Preß gutes mit unter Druck stehender vorgewärmter Luft gefüllten Hohlraumes eingeklemmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß

a) der Distanzrahmen in Richtung auf die untere Preß platte abstandsbeweglich an der oberen Preßplatte angeordnet ist,
b) die obere Preßplatte mit einer unterseitig randnah an ihr umlaufenden, während des Preßvorganges so wohl die Ränder der Membrane gegen den Auflage schenkel des Distanzrahmens als auch diesen Auf lageschenkel gegen die untere Preßplatte drücken den Dichtung ausgestattet ist, und
c) an der oberen Preßplatte deren durch die Stärke der Dichtung bestimmten Abstand zum Distanzrahmen überwachende, auf die Steuerung der die obere Preß platte bewegenden Kolben-Zylinder-Einheiten ein wirkende Schaltelemente befestigt sind.

2. Membran-Formenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß es sich bei den zum Überwachen des Ab standes der oberen Preßplatte vom Distanzrahmen die nenden Schaltelementen um Näherungsschalter handelt, die von Kontaktfahnen des Distanzrahmens beeinflußt werden.

3. Membran-Formenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich jeder der vier Ecken der oberen Preßplatte ein den Abstand der oberen Preß platte vom Distanzrahmen überwachendes Schaltelement vorgesehen ist.

4. Membran-Formenpresse nach dem Oberbegriff des An spruchs 1, bei der die obere Preßplatte ein zum Vor wärmen der in den Hohlraum zwischen der Membrane und der oberen Preßplatte einzuleitenden Luft bestimmtes Kanalsystem enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das in der oberen Preßplatte vorhandene Kanalsystem an seinem in den von der Membrane gebildeten Hohlraum führenden Anschlußende zur Erzielung einer von ihm ausgeübten Speicherwirkung ein jeweils nach dem Ab senken der oberen Preßplatte öffnendes und nach dem Erreichen des für den im Hohlraum zwischen der oberen Preßplatte und der Membrane an einem Druckwächter eingestellten Luftdrucks wieder schließendes Absperr organ aufweist.