-
Die
Erfindung betrifft ein Druckwerk für eine Rotationsdruckmaschine,
insbesondere eine im Nassoffset arbeitende Bogenrotationsdruckmaschine, sowie
ein Verfahren zum Betreiben des Druckwerks.
-
Derartige
Druckwerke weisen üblicherweise ein Feuchtwerk, ein Farbwerk,
einen als Plattenzylinder ausgebildeten Formzylinder mit einem oder
mehreren Spannkanälen zum Festspannen von Druckplatten,
einen als Gummizylinder ausgebildeten Übertragungszylinder
und einen Druckzylinder auf.
-
Zum
Auftragen von Feuchtmittel auf den Plattenzylinder wälzt
im Betrieb des Druckwerks eine Feuchtauftragswalze des Feuchtwerks
auf der Mantelfläche bzw. der/den darauf befindlichen Druckplatte(n)
ab. Wenn die Feuchtauftragswalze einen Spannkanal des Plattenzylinders überrollt,
verliert die Feuchtauftragswalze an dieser Stelle den Berührungskontakt
zum Plattenzylinder und gibt daher in diesem Moment kein Feuchtmittel
ab. Dadurch entsteht in der Feuchtauftragswalze in dem zum Spannkanal
korrespondierenden Abschnitt ein Feuchtmittelüberschuss,
der beim nächsten Abrollen auf den Plattenzylinder übertragen
wird (Der Durchmesser der Feuchtauftragswalze ist kleiner als jener
des Plattenzylinders, so dass bei einem Umlauf des Plattenzylinders
die Feuchtauftragswalze mehrmals umläuft).
-
Im
fortlaufenden Druckprozess wird somit immer wieder an der gleichen
Umfangsposition des Plattenzylinders ein Feuchtmittelüberschuss
auf die darauf befindliche(n) Druckplatte(n) übertragen.
Der Feuchtmittelüberschuss wird dann von der/den Druckplatte(n)
auf das Gummituch des Gummizylinders übertragen. Das Gummituch
kann jedoch nur einen Teil dieses Feuchtmittelüberschusses
auf den zu bedruckenden Bedruckstoff, wie einen Papierbogen, übertragen.
Dies führt zu einem allmählichen Feuchtmittelaufbau
auf dem Gummituch. Nach einer gewissen Anzahl von z. B. verarbeiteten
Druckbogen stellt sich dann ein Gleichgewicht bezüglich
der partiell auf dem Gummituch aufgebauten Feuchtmittelmenge ein.
-
Der
Zeitpunkt des Feuchtmittelgleichgewichts hängt dabei vor
allem von der Saugfähigkeit des Bedruckstoffes ab. Der
Beginn und das Ende der Zone des Feuchtmittelaufbaus auf dem Gummituch des
Gummizylinders wirken sich auf einem jeweiligen Druckbogen durch
mehr oder weniger sichtbare Streifen aus. Der Bereich des Feuchtmittelaufbaus kann
auf dem Druckbogen zu einer ggf. sichtbaren Unterfärbung
führen. Die Sichtbarkeit des jeweiligen Streifens und die
Stärke der Unterfärbung können z. B.
durch die Druckfarbe, das Feuchtmittel, den Bedruckstoff, die Konfektionierung
der Auftragswalzen, die Druckplatte(n), das Gummituch sowie unterschiedliche
Pressungen der Auftragswalzen beeinflusst werden.
-
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Druckwerk für
eine Rotationsdruckmaschine, insbesondere eine im Nassoffset arbeitende
Bogenrotationsdruckmaschine, bereitzustellen, bei dem im Betrieb
Druckqualitätsbeeinträchtigungen durch überschüssiges
Feuchtmittel beseitigt bzw. reduziert sind. Der Erfindung liegt
ferner die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben eines solchen
Druckwerks bereitzustellen.
-
Dies
wird mit einem Druckwerk gemäß Patentanspruch
1 bzw. einem Verfahren gemäß Patentanspruch 10
erreicht. Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen
Patentansprüchen definiert.
-
Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung weist ein Druckwerk für eine
Rotationsdruckmaschine, insbesondere eine im Nassoffset arbeitende
Bogenrotationsdruckmaschine, auf: einen Formzylinder mit wenigstens
einem Spannkanal zum Aufspannen wenigstens einer Druckplatte auf
die Mantelfläche des Formzylinders, ein Feuchtwerk zum
Aufbringen von Feuchtmittel auf den Formzylinder, einen Übertragungszylinder,
der mit dem Formzylinder in Zusammenwirkung bringbar ist, zum Übertragen
eines auf der wenigstens einen Druckplatte des Formzylinders definierten
Druckbildes auf die Mantelfläche des Übertragungszylinders,
einen Druckzylinder, der einen Kontaktbereich mit dieser bildend
mit der Mantelfläche des Übertragungszylinders
in Zusammenwirkung bringbar ist, zum Übertragen des Druckbildes auf
einen im Kontaktbereich zwischen dem Übertragungszylinder
und dem Druckzylinder hindurchführbaren Bedruckstoff, und
eine Feuchtmittel-Entfernvorrichtung, die entlang der Mantelfläche
des Übertragungszylinders mit einem vorbestimmten Abstand zum
Kontaktbereich angeordnet ist und die derart eingerichtet ist, dass
mit dieser partieller Feuchtmittelüberschuss von der Mantelfläche
des Übertragungszylinders entfernbar ist.
-
Dadurch,
dass erfindungsgemäß der Feuchtmittelüberschuss
von der Mantelfläche des Übertragungszylinders
entfernt bzw. reduziert wird, werden Qualitätsbeeinträchtigungen
in Form von z. B. Streifen oder Unterfärbung vermieden
bzw. reduziert.
-
Gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung weist das Feuchtwerk eine
Feuchtauftragswalze auf, die zum Aufbringen von Feuchtmittel mit
dem Formzylinder in Zusammenwirkung bringbar ist.
-
Mit
der erfindungsgemäßen Lösung kann somit
letztendlich der durch das Abwälzen der Feuchtauftragswalze
auf dem Spannkanal hervorgerufene Feuchtmittelüberschuss
auf dem Übertragungszylinder entfernt bzw. reduziert werden.
-
Gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung ist die Feuchtmittel-Entfernvorrichtung
in einer Druckwerkslaufrichtung nach dem Kontaktbereich angeordnet.
-
D.
h., die Feuchtmittel-Entfernvorrichtung ist so an der Mantelfläche
des Übertragungszylinders angeordnet, dass das Entfernen
von partiellem Feuchtmittelüberschuss nach einem Übertragen
des Druckbildes von dem Übertragungszylinder auf einen Bedruckstoff
und vor einer Position, an der im Betrieb des Druckwerks der Formzylinder
und der Übertragungszylinder aufeinander abwälzen,
durchgeführt wird.
-
Dies
hat insbesondere den Vorteil, dass der eigentliche Druckprozess
von der Feuchtmittel-Entfernvorrichtung nicht beeinflusst wird.
Somit können eventuelle Nebenwirkungen des Entfernens von
partiellem Feuchtmittelüberschuss sicher vermieden bzw.
reduziert werden.
-
Gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung ist die Feuchtmittel-Entfernvorrichtung
in einer Druckwerkslaufrichtung vor dem Kontaktbereich angeordnet.
-
D.
h., die Feuchtmittel-Entfernvorrichtung ist so an der Mantelfläche
des Übertragungszylinders angeordnet, dass das Entfernen
von partiellem Feuchtmittelüberschuss vor einem Übertragen
des Druckbildes von dem Übertragungszylinder auf einen Bedruckstoff
und nach einer Position, an der im Betrieb des Druckwerks der Formzylinder
und der Übertragungszylinder aufeinander abwälzen,
durchgeführt wird.
-
Gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung arbeitet die Feuchtmittel-Entfernvorrichtung
berührungslos unter Anwendung eines Luftstroms als Feuchtmittel-Verdunstungsmedium.
Bevorzugt ist die in dem Luftstrom verwendete Luft vorgetrocknet,
so dass diese nur einen geringen Feuchtigkeitsanteil aufweist und
damit besonders viel Feuchtmittel aufnehmen kann.
-
Dies
unterstützt in vorteilhafter Weise das nebenwirkungsfreie
Entfernen von partiellem Feuchtmittelüberschuss. Natürlich
sind auch andere Verfahren, wie z. B. berührungsbasierte
Verfahren oder Infrarot usw., denkbar.
-
Gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung weist die Feuchtmittel-Entfernvorrichtung
eine Luftschwertanordnung auf, die sich an der Mantelfläche
des Übertragungszylinders über eine gesamte druckwirksame
Breite dessen erstreckt und aus der ein Flachluftstrom auf die gesamte
druckwirksame Breite des Übertragungszylinders beaufschlagbar
ist.
-
D.
h., der Flachluftstrom ist ein schmaler messerartig wirkender Luftstrom,
der z. B. durch Druckluft oder ein Gebläse erzeugt werden
kann.
-
Gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung weist die Feuchtmittel-Entfernvorrichtung
eine kreissektorförmig an der Mantelfläche des Übertragungszylinders
angreifende Luftstrombeaufschlagungseinrichtung auf, die sich an
der Mantelfläche des Übertragungszylinders über
eine gesamte druckwirksame Breite dessen erstreckt und mit der ein kreissektorförmig
an der Mantelfläche wirkender Luftstrom entlang der gesamten
druckwirksamen Breite des Übertragungszylinders beaufschlagbar
ist.
-
D.
h., gemäß dieser Ausführungsform findet eine
flächige Beeinflussung der Mantelfläche des Übertragungszylinders
statt. Mit anderen Worten überstreicht der mittels der
Luftstrombeaufschlagungseinrichtung hervorgerufene Luftstrom eine
sich über einen bestimmten Umfangsbereich und über
die gesamte druckwirksame Breite des Übertragungszylinder
erstreckende Fläche. Damit ist eine besonders effektive
Verdunstung des überschüssigen Feuchtmittels möglich.
-
Gemäß Ausführungsformen
der Erfindung ist die Luftstrombeaufschlagungseinrichtung als Blaseinrichtung,
als Saugeinrichtung oder als Blas-und-Saug-Einrichtung ausgebildet.
-
Dies
kann beispielsweise durch Ventilatoreinheiten, Querstromgebläse
oder auch durch überdruckbasierte oder unterdruckbasierte
Blaskästen bzw. Saugkästen oder als Kombination
davon realisiert sein.
-
Gemäß der
Erfindung sind die Temperatur und die Intensität des Luftstromes
so einzustellen, dass überschüssiges Feuchtmittel
auf der Mantelfläche des Übertragungszylinders
verdunstet und darauf befindliche Druckfarbe nicht antrocknet. Dies
ist z. B. wichtig, wenn die Feuchtmittel-Entfernvorrichtung vor
dem Kontaktbereich bzw. der Druckstelle angeordnet ist, um ein Ankleben
des Bedruckstoffes wie eines Druckbogens am Übertragungszylinder
zu verhindern.
-
Gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung weist die Feuchtmittel-Entfernvorrichtung
eine Temperaturregeleinrichtung auf zum Regeln der Temperatur des
Luftstroms in einen Bereich von 20°C bis 50°C.
-
Dadurch
wird einerseits eine schnelle Verdunstung von überschüssigem
Feuchtmittel und andererseits ein Vermeiden von Farbantrocknung
gewährleistet.
-
Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung weist ein Verfahren zum Betreiben eines
Druckwerkes gemäß einer der oben beschriebenen
Ausführungsformen der Erfindung die folgenden Schritte auf:
Aufbringen von Feuchtmittel mittels einer Feuchtauftragswalze des
Feuchtwerks auf wenigstens eine auf dem Formzylinder aufgespannte
Druckplatte durch Abwälzen der Feuchtauftragswalze auf dem
Formzylinder, Aufbringen von Druckfarbe mittels eines Farbwerks
des Druckwerks auf die wenigstens eine Druckplatte, Übertragen
von Druckfarbe und Feuchtmittel von der wenigstens einen Druckplatte auf
die Mantelfläche des Übertragungszylinders entsprechend
einem auf der Druckplatte ausgebildeten Druckbild, Entfernen von
partiellem Feuchtmittelüberschuss von der Mantelfläche
des Übertragungszylinders mittels der Feuchtmittel-Entfernvorrichtung.
-
Gemäß einer
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Entfernen von partiellem Feuchtmittelüberschuss
nach einem Übertragen des Druckbildes von dem Übertragungszylinder
auf einen Bedruckstoff durchgeführt.
-
D.
h., die Feuchtmittel-Entfernvorrichtung ist so an der Mantelfläche
des Übertragungszylinders angeordnet, dass das Entfernen
von partiellem Feuchtmittelüberschuss nach einem Übertragen
des Druckbildes von dem Übertragungszylinder auf einen Bedruckstoff
und vor einer Position, an der im Betrieb des Druckwerks der Formzylinder
und der Übertragungszylinder aufeinander abwälzen,
durchgeführt wird.
-
Dies
hat insbesondere den Vorteil, dass der eigentliche Druckprozess
von der Feuchtmittel-Entfernvorrichtung nicht beeinflusst wird.
Somit können eventuelle Nebenwirkungen des Entfernens von
partiellem Feuchtmittelüberschuss sicher vermieden bzw.
reduziert werden.
-
Gemäß einer
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Entfernen von partiellem Feuchtmittelüberschuss
vor einem Übertragen des Druckbildes von dem Übertragungszylinder
auf einen Bedruckstoff durchgeführt.
-
D.
h., die Feuchtmittel-Entfernvorrichtung ist so an der Mantelfläche
des Übertragungszylinders angeordnet, dass das Entfernen
von partiellem Feuchtmittelüberschuss vor einem Übertragen
des Druckbildes von dem Übertragungszylinder auf einen Bedruckstoff
und nach einer Position, an der im Betrieb des Druckwerks der Formzylinder
und der Übertragungszylinder aufeinander abwälzen,
durchgeführt wird.
-
Gemäß einer
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Entfernen von partiellem Feuchtmittelüberschuss
so durchgeführt, dass das überschüssige
Feuchtmittel verdunstet und keine flüssigen oder festen
Partikel von der Mantelfläche des Übertragungszylinders
losgerissen werden.
-
Dies
unterstützt in vorteilhafter Weise das nebenwirkungsfreie
Entfernen des überschüssigen Feuchtmittels.
-
Gemäß einer
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Entfernen von partiellem Feuchtmittelüberschuss
mittels eines Luftstroms durchgeführt, dessen Temperatur
und Intensität derart konfiguriert sind, dass auf dem Übertragungszylinder
befindliche Druckfarbe ungetrocknet bleibt.
-
Auch
dies unterstützt in vorteilhafter Weise das nebenwirkungsfreie
Entfernen des überschüssigen Feuchtmittels, insbesondere
hinsichtlich des Vermeidens eines Anklebens des Bedruckstoffes wie eines
Druckbogens am Übertragungszylinder und des Aufbaus von
Farbresten auf dem Übertragungszylinder.
-
Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren anhand von Ausführungsformen beschrieben.
-
1 zeigt
eine schematische, seitliche Schnittansicht eines Druckwerks gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung.
-
2 zeigt
eine schematische, seitliche Schnittansicht eines Druckwerks gemäß einer
zweiten Ausführungsform der Erfindung.
-
Wie
in 1 gezeigt, weist ein Druckwerk 1 für
eine im Nassoffset arbeitende Bogenrotationsdruckmaschine (nicht
bezeichnet und im Folgenden nur Druckmaschine genannt) einen Formzylinder 10 in
Form eines Plattenzylinders, ein Feuchtwerk 20 mit einer
auf dem Formzylinder 10 abwälzenden Feuchtauftragswalze 21,
ein Farbwerk 30, einen Übertragungszylinder 40 in
Form eines Gummituchzylinders, einen Druckzylinder 50 und
eine Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 auf.
-
Der
Formzylinder 10 weist wenigstens einen Spannkanal auf zum
Aufspannen wenigstens einer Druckplatte (nicht dargestellt) auf
die Mantelfläche 11 des Formzylinders 10.
-
Das
Feuchtwerk 20 weist die Feuchtauftragswalze 21,
einen Wasserkasten 22 und eine Förderwalze 23 auf.
Im Betrieb der Druckmaschine wird mittels der Förderwalze 23 kontinuierlich
Feuchtmittel auf die Feuchtauftragswalze 21 und von dieser
auf die Druckplatte(n) auf dem Formzylinder 10 aufgebracht.
-
Der Übertragungszylinder 40 ist
im Betrieb der Druckmaschine mit dem Formzylinder 10 in
Zusammenwirkung bzw. an diesen angestellt, so dass ein auf der wenigstens
einen Druckplatte des Formzylinders 10 definiertes Druckbild
auf das Gummituch auf der Mantelfläche 41 des Übertragungszylinders 40 übertragen
wird.
-
Der
Druckzylinder 50 ist im Betrieb der Druckmaschine in Zusammenwirkung
mit dem Übertragungszylinder 40 bzw. an diesen
angestellt, so dass die Mantelfläche 51 des Druckzylinders 50 mit dem
auf der Mantelfläche 41 des Übertragungszylinders 40 befindlichen
Gummituch einen Kontaktbereich K bildet.
-
Das
auf dem Gummituch des Übertragungszylinders 40 abgebildete
Druckbild wird dann im Betrieb der Druckmaschine auf einen im Kontaktbereich K
zwischen dem Übertragungszylinder 40 und dem Druckzylinder 50 hindurchgeführten
Bedruckstoff (nicht dargestellt) übertragen.
-
Die
Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 ist entlang der Mantelfläche 41 des Übertragungszylinders 40 mit
einem vorbestimmten Abstand zum Kontaktbereich K angeordnet. Gemäß der
ersten Ausführungsform der Erfindung weist die Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 eine
Luftschwertanordnung 61 auf, die sich an der Mantelfläche 41 des Übertragungszylinders 40 über
eine gesamte druckwirksame Breite dessen erstreckt und aus der ein
trockener Flachluftstrom 61a auf die gesamte druckwirksame Breite
des Übertragungszylinders 40 beaufschlagbar ist.
-
Gemäß einer
ersten Variante der ersten Ausführungsform ist die Luftschwertanordnung 61 der Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 in
einer Druckwerkslaufrichtung nach dem Kontaktbereich K und vor einer
Abwälzposition P, an der im Betrieb des Druckwerks 1 der
Formzylinder 11 und der Übertragungszylinder 40 aufeinander
abwälzen, angeordnet (siehe Pos. 1).
-
D.
h., die Luftschwertanordnung 61 der Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 ist
so an der Mantelfläche 41 des Übertragungszylinders 40 angeordnet,
dass das Entfernen von partiellem Feuchtmittelüberschuss
nach einem Übertragen des Druckbildes von dem Übertragungszylinder 40 auf
einen Bedruckstoff und vor der Abwälzposition P, an der
im Betrieb des Druckwerks 1 der Formzylinder 10 ein Druckbild
auf den Übertragungszylinder 40 überträgt, durchgeführt
wird.
-
Gemäß einer
zweiten Variante der ersten Ausführungsform ist die Luftschwertanordnung 61 der
Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 in Druckwerkslaufrichtung
vor dem Kontaktbereich K und nach der Abwälzposition P
angeordnet (siehe Pos. 2).
-
D.
h., die Luftschwertanordnung 61 der Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 ist
gemäß der zweiten Variante so an der Mantelfläche 41 des Übertragungszylinders 40 angeordnet,
dass das Entfernen von partiellem Feuchtmittelüberschuss
vor einem Übertragen des Druckbildes von dem Übertragungszylinder 40 auf
einen Bedruckstoff und nach einem Übertragen eines Druckbildes
vom Formzylinder 10 auf den Übertragungszylinder 40 durchgeführt wird.
-
Die
Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 weist ferner eine Temperaturregeleinrichtung
(nicht dargestellt) auf zum Regeln der Temperatur des Flachluftstroms 61a in
einen Bereich von 20°C bis 50°C. Zu diesem Zweck
und zum Trocknen der verwendeten Luft weist die Temperaturregeleinrichtung
ein Kühl-und-Heizaggregat auf. Die Temperaturregeleinrichtung
ist über nicht dargestellte elektrische Leitungen mit einer
Steuervorrichtung (nicht dargestellt) gekoppelt, so dass die Temperaturregeleinrichtung
mit Strom versorgt und produktionsspezifisch angesteuert werden
kann. Die verwendete Luft wird in Form von Druckluft über
nicht dargestellte Leitungen an die Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 herangeführt.
In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, dass Temperaturregeleinrichtung
auch extern des Druckwerks 1 angeordnet sein kann, so dass über
die Leitungen vorkonditionierte Druckluft an die Luftschwertanordnung 61 herangeführt
wird.
-
Ferner
weist die Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 einen über
nicht dargestellte elektrische Leitungen mit der Steuervorrichtung
gekoppelten Steuerschieber (nicht dargestellt) auf, mit dem die
Intensität des Flachluftstroms 61a produktionsspezifisch einstellbar
ist.
-
Die
Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 ist somit so eingerichtet,
dass die Temperatur und die Intensität des Flachluftstromes 61a so
einstellbar sind, dass überschüssiges Feuchtmittel
auf der Mantelfläche 41 des Übertragungszylinders 40 verdunstet
und darauf befindliche Druckfarbe nicht antrocknet. Ferner sind
die Temperatur und die Intensität des Flachluftstromes 61a so
einstellbar, dass beim Entfernen von partiellem Feuchtmittelüberschuss
keine flüssigen oder festen Partikel (z. B. Feuchtmittel
in flüssiger Form oder flüssige oder bereits angetrocknete Druckfarbe)
von der Mantelfläche 41 des Übertragungszylinders 40 losgerissen
werden.
-
In 2 ist
eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Druckwerks 1 dargestellt. Das Druckwerk 1 gemäß der
zweiten Ausführungsform ist bis auf einige Ausnahmen, die
im Folgenden beschrieben werden, identisch zu dem Druckwerk 1 gemäß der
ersten Ausführungsform ausgebildet.
-
Gemäß der
zweiten Ausführungsform weist die Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 eine
kreissektorförmig an der Mantelfläche 41 des Übertragungszylinders 40 angreifende,
als Blaseinrichtung ausgebildete Luftstrombeaufschlagungseinrichtung 62 auf, die
sich an der Mantelfläche 41 des Übertragungszylinders 40 über
eine gesamte druckwirksame Breite dessen erstreckt und mit der ein
kreissektorförmig an der Mantelfläche 41 wirkender
Luftstrom 62a entlang der gesamten Breite des Übertragungszylinders 40 beaufschlagbar
ist.
-
Die
Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 ist entlang der Mantelfläche 41 des Übertragungszylinders 40 mit
einem vorbestimmten Abstand zum Kontaktbereich K angeordnet.
-
Gemäß einer
ersten Variante der zweiten Ausführungsform ist die Luftstrombeaufschlagungseinrichtung 62 der
Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 in Druckwerkslaufrichtung
nach dem Kontaktbereich K und vor der Abwälzposition P,
an der im Betrieb des Druckwerks 1 der Formzylinder 11 und
der Übertragungszylinder 40 aufeinander abwälzen,
angeordnet (siehe Pos. 1).
-
D.
h., die Luftstrombeaufschlagungseinrichtung 62 der Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 ist
so an der Mantelfläche 41 des Übertragungszylinders 40 angeordnet,
dass das Entfernen von partiellem Feuchtmittelüberschuss
nach einem Übertragen des Druckbildes von dem Übertragungszylinder 40 auf
einen Bedruckstoff und vor der Abwälzposition P, an der
im Betrieb des Druckwerks 1 der Formzylinder 10 ein
Druckbild auf den Übertragungszylinder 40 überträgt,
durchgeführt wird.
-
Gemäß einer
zweiten Variante der zweiten Ausführungsform ist die Luftstrombeaufschlagungseinrichtung 62 der
Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 in Druckwerkslaufrichtung
vor dem Kontaktbereich K und nach der Abwälzposition P
angeordnet (siehe Pos. 2).
-
D.
h., die Luftstrombeaufschlagungseinrichtung 62 der Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 ist gemäß der
zweiten Variante so an der Mantelfläche 41 des Übertragungszylinders 40 angeordnet,
dass das Entfernen von partiellem Feuchtmittelüberschuss
vor einem Übertragen des Druckbildes von dem Übertragungszylinder 40 auf
einen Bedruckstoff und nach einem Übertragen eines Druckbildes
vom Formzylinder 10 auf den Übertragungszylinder 40 durchgeführt
wird.
-
Die
Luftstrombeaufschlagungseinrichtung 62 weist eine Anzahl
von parallel zur Rotationsachse 42 des Übertragungszylinders 40 angeordneten
und sich in dessen Axialrichtung erstreckenden, per Elektromotor
angetriebenen Querstromgebläsen (nicht dargestellt) auf,
die in einem Gehäuse 62b angeordnet sind. Das
bzw. die Querstromgebläse sind über nicht dargestellte
elektrische Leitungen mit einer Steuervorrichtung (nicht dargestellt)
gekoppelt, so dass das/die Querstromgebläse drehzahlgeregelt betreibbar
sind.
-
Die
Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 weist wieder eine mit
der Steuervorrichtung gekoppelte Temperaturregeleinrichtung (nicht
dargestellt) auf zum Regeln der Temperatur des Luftstroms 62a in
einen Bereich von 20°C bis 50°C. Zu diesem Zweck und
zum Trocknen der verwendeten Luft weist die Temperaturregeleinrichtung
wieder ein Kühl-und-Heizaggregat auf.
-
Die
Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60 ist somit so eingerichtet,
dass die Temperatur und die Intensität des Luftstromes 62a so
einstellbar sind, dass überschüssiges Feuchtmittel
auf der Mantelfläche 41 des Übertragungszylinders 40 verdunstet
und darauf befindliche Druckfarbe nicht antrocknet. Ferner sind die
Temperatur und die Intensität des Luftstromes 62a so
einstellbar, dass beim Entfernen von partiellem Feuchtmittelüberschuss
keine flüssigen oder festen Partikel (z. B. Feuchtmittel
in flüssiger Form oder flüssige oder bereits angetrocknete
Druckfarbe) von der Mantelfläche 41 des Übertragungszylinders 40 losgerissen
werden.
-
Nun
wird unter Bezugnahme auf die 1 und 2,
d. h. für alle beschriebenen Ausführungsformen
und deren Varianten, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Betreiben des Druckwerks 1 beschrieben.
-
Gemäß dem
erfindungsgemäßen Verfahren werden zumindest die
folgenden Schritte durchgeführt:
- – Aufbringen
von Feuchtmittel mittels der Feuchtauftragswalze 21 des
Feuchtwerks 20 auf eine auf dem Formzylinder 10 aufgespannte
Druckplatte durch Abwälzen der Feuchtauftragswalze 21 auf dem
Formzylinder 10,
- – Aufbringen von Druckfarbe mittels des Farbwerks 30 des
Druckwerks 1 auf die Druckplatte,
- – Übertragen von Druckfarbe und Feuchtmittel von
der Druckplatte auf die Mantelfläche 41 des Übertragungszylinders 40 entsprechend
dem auf der Druckplatte ausgebildeten Druckbild, und
- – Entfernen von partiellem Feuchtmittelüberschuss
von der Mantelfläche 41 des Übertragungszylinders 40 mittels
der Feuchtmittel-Entfernvorrichtung 60.
-
Gemäß einer
ersten Variante des Verfahrens wird das Entfernen von partiellem
Feuchtmittelüberschuss nach einem Übertragen des
Druckbildes von dem Übertragungszylinder 40 auf
einen Bedruckstoff, d. h. vor der Abwälzposition P und
nach dem Kontaktabschnitt K (an der Pos. 1) durchgeführt.
-
Gemäß einer
zweiten Variante des Verfahrens wird das Entfernen von partiellem
Feuchtmittelüberschuss vor einem Übertragen des
Druckbildes von dem Übertragungszylinder 40 auf
einen Bedruckstoff, d. h. nach der Abwälzposition P und
vor dem Kontaktabschnitt K (an der Pos. 2) durchgeführt.
-
- 1
- Druckwerk
- 10
- Formzylinder
- 11
- Mantelfläche
- 20
- Feuchtwerk
- 21
- Feuchtauftragswalze
- 22
- Wasserkasten
- 23
- Übertragungswalze
- 30
- Farbwerk
- 40
- Übertragungszylinder
- 41
- Mantelfläche
- 42
- Rotationsachse
- 50
- Druckzylinder
- 51
- Mantelfläche
- 60
- Feuchtmittel-Entfernvorrichtung
- 61
- Luftschwertanordnung
- 61a
- Flachluftstrom
- 62
- Luftstrombeaufschlagungseinrichtung
- 62a
- Luftstrom
- 62b
- Gehäuse
- K
- Kontaktabschnitt
- P
- Abwälzposition
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 9421412
U1 [0006]
- - EP 0591986 A1 [0006]
- - DE 4335097 A1 [0006]
- - DE 19938233 A1 [0006]
- - DD 104753 A [0006]