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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Fixmaßfurniers.
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Als
Fixmaßfurnier
wird eine dünne
Platte aus einem Furnierwerkstoff bezeichnet. Diese Platten werden
aus mehreren kleineren Furnierstücken
zusammengesetzt, wobei diese kleineren Furnierstücke im Rahmen des vorliegenden
Vorschlages als „Furnierblätter” bezeichnet
werden. Diese Furnierblätter
stellen Ausschnitte aus einer größeren Furniertafel
dar. Die Furniertafeln werden durch Messern oder Schälen aus
einem Baumstamm gewonnen und weisen in Abhängigkeit von ihrer Herstellungsweise optisch
unterschiedliche Strukturen auf.
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Bei
der Möbelherstellung
ist es für
den Möbeldesigner
ein wesentliches Gestaltungsmerkmal, das passende Furnier für sein Möbel auszuwählen. Dabei
bestimmen mehrere Faktoren die Optik des Furniers und damit letztlich
auch die optische Erscheinung des Möbels: Einerseits die Holzart,
da diese eine gewisse Struktur im Furnier vorgibt sowie grundsätzliche
Farb- oder Helligkeitswerte vorgibt. Diese können jedoch auch durch anschließendes Beizen
beeinflusst werden.
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Weiterhin
beeinflusst die Anordnung der einzelnen Furnierblätter innerhalb
des Fixmaßfurniers den
optischen Ausdruck des Furniers und damit des Möbels erheblich: Ob das Furnierblatt
eine streifige Struktur aufweist oder eine so genannte „Blume” zeigt,
stellt bereits einen erheblichen Unterschied dar. Die Anordnung,
in welcher die einzelnen Furnierblätter innerhalb des Fixmaßfurniers
zusammengestellt werden, entscheidet dann wiederum über den optischen
Gesamteindruck des Fixmaßfurniers. Wenn
zudem nicht nur eine einteilige Möbelfront furniert werden soll, wie
beispielsweise der Korpus eines schmalen Schrankes, sondern beispielsweise eine
mehrteilige Möbelfront,
wie beispielsweise die eines mehrtürigen Schlafzimmerschrankes,
so kommt zu dem Erscheinungsbild, welches die einzelne Schranktür aufweist,
als weiteres Gestaltungsmerkmal des Möbels der Gesamteindruck hinzu,
den die mehreren Türen
in ihrer Gesamtheit nebeneinander aufweisen: Beispielsweise dadurch,
dass von einer zur nächsten
Tür ein
gewisser Verlauf der Furnierstrukturen erkennbar ist oder dadurch,
dass eine symmetrische Anordnung der Furniere gewählt wird.
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Dabei
ist zu berücksichtigen,
dass es sich bei den Furnieren um Naturwerkstoffe handelt, und dass folglich
keine zwei Furniertafeln völlig
identisch sind. Bei einem gewünschten
symmetrischen Ausdruck in der Furnierung eines Möbels können daher benachbarte Furniertafeln,
die aus demselben Baum erhalten wurden, als einer Identität möglichst
nahe kommend gestaltete Tafeln angesehen werden, so dass die aus
ihnen gewonnenen Furnierblätter
als unter praktischen Gesichtspunkten „zwei gleiche” oder „identische” Furnierblätter angesehen
und dementsprechend verarbeitet werden, auch wenn selbstverständlich diese
beiden benachbarten Furniertafeln keinesfalls wirklich gleich aussehen.
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Abgesehen
von diesen grundsätzlichen
Gestaltungsmerkmalen unterscheiden sich die Furniere auch qualitativ:
Beispielsweise durch störende
Einflüsse
wie Löcher,
kleinere Unregelmäßigkeiten
oder dergleichen, so dass anhand dieser unterschiedlichen Furnierqualitäten die
verschiedenen Furniertafeln oder zumindest die einzelnen, aus den
Furniertafeln geschnittenen Furnierblätter für die Verwendung an unterschiedlichen
Bereichen der Möbeln
bestimmt sind: Mit zunehmender Qualität kann das Furnier zunehmend
im Blickbereich des Betrachters angeordnet werden, so dass die qualitativ
besten und einwandfreien Furniere beispielsweise für eine Möbelfront
verwendet werden, andere Qualitäten
hingegen für
den übrigen
Möbelkorpus,
oder für
die Furnierung der Möbelinnenflächen.
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Als
weitere Unterscheidung bei der Erstellung eines Fixmaßfurniers
wird zwischen unterschiedlichen Verbindungsarten unterschieden,
mit welchen die einzelnen Furnierblätter untereinander verbunden
werden: So können
die als Lamellen bezeichneten, länglichen
Furnierblätter
an ihren Schmalseiten entweder auf Stoß aneinander grenzen, oder
in einer geschäfteten
bzw. verzahnten Anordnung ineinander übergehen und zwei nebeneinander
angeordnete Furnierblätter
können
entweder fugenverleimt sein, also an ihren Stoßkanten miteinander verleimt
sein oder es kann auf die Rückseite des
Furniers eine so genannte Fadenverleimung aufgebracht sein, also
die beiden benachbarten Furnierblätter durch einen zickzackmäßig verlaufenden Leimfaden
miteinander verbunden sein.
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Angesichts
dieser Vielzahl der Einflussmöglichkeiten
bei der Ausgestaltung eines Fixmaßfurniers ergeben sich daher
mehrere tausend Variationsmöglichkeiten,
selbst ohne Berücksichtigung
der Holzart und eines bestimmten Beiztones.
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Für die Möbeldesigner
ergibt sich daher eine erhebliche Schwierigkeit, die für den gewünschten optischen
Eindruck des Möbels
tatsächlich
richtige Ausgestaltung des Furniers zu bestellen. Dabei ist nämlich davon
auszugehen, dass in der Möbel
verarbeitenden Industrie der Möbelhersteller
selbst in der Regel nicht die Furniere selbst herstellt, sondern
vielmehr bei einem spezialisierten Furnierlieferanten bezieht. Die
Kommunikation zwischen dem Möbeldesigner
und dem Furnierlieferanten gestaltet sich naturgemäß umso einfacher,
je erfahrener der Möbeldesigner
ist und je mehr Kenntnisse von der Furnierherstellung er hat.
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Dennoch
benötigen
auch erfahrene Möbeldesigner
häufig
ein Muster des Furniers, um die optische Wirkung des Furniers und
damit auch den „Ausdruck” des Möbels endgültig beurteilen
zu können, bevor
die Herstellung eines Fixmaßfurniers
für ein bestimmtes
Möbel in
Auftrag gegeben werden kann. Die Herstellung derartiger Muster erfordert
einen hohen handwerklichen Aufwand und verzögert die Möbelherstellung, da das Muster
hergestellt, transportiert und begutachtet werden muss, wobei gegebenenfalls – und nicht
selten – ein
neues, anderes Muster in Auftrag gegeben wird, ist in diesem iterativen Prozess
das endgültige,
produktionsreife Erscheinungsbild des Furniers festgelegt ist und
die Bestellung eines Fixmaßfurniers
für ein
bestimmtes Möbel erfolgen
kann. Als Fixmaßfurnier
wird dabei ein Furnier im Rahmen des vorliegenden Vorschlages bezeichnet,
welches fest vorgegebene Abmessungen aufweist und bei der Serienproduktion
von Möbeln
für ein
bestimmtes Möbel
vorgesehen ist. Abhängig
von der Anzahl der Türen,
den Proportionen eines Möbelkorpus
und ähnlichen
Einflussgrößen wird
daher die Holzart, Holzqualität,
optische Erscheinung und technische Verarbeitung des Furniers bzw.
seiner einzelnen Furnierblätter
festgelegt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verfahrensweise anzugeben,
mittels welcher bei der Herstellung eines Fixmaßfurniers eine sowohl für den Möbelhersteller
als auch für
den Furnierhersteller möglichst
zeitsparende und wirtschaftliche Vorgehensweise bei der Auswahl
eines bestimmten Fixmaßfurniers
und anschließend
eine möglichst
wirtschaftliche Fertigung des Fixmaßfurniers ermöglicht wird.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Verfahrensmerkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
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Die
Erfindung schlägt
mit anderen Worten vor, das Fixmaßfurnier hinsichtlich der unterschiedlichen
Eigenschaften der verwendeten Hölzer
und hinsichtlich der Holzqualitäten
sowie hinsichtlich der technischen Verarbeitung der Furnierplatten
zu katalogisieren bzw. zu kategorisieren. In überraschender Weise wird also
ein Naturprodukt, welches sich dadurch auszeichnet, dass es keine
zwei identischen Furniertafeln gibt, hinsichtlich seiner unterschiedlichsten
Eigenschaften gegliedert, obwohl das später tatsächlich gelieferte Furnier nicht
die standardisierten, stets gleichen und vorausbestimmbaren Eigenschaften
aufweist, wie ein industriell hergestelltes Produkt.
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Vorschlagsgemäß wird ein
so genannter Furnierschlüssel
erstellt, wobei dieser Furnierschlüssel für bestimmte Charakteristika
des auszuwählenden Fixmaßfurniers
bestimmte Abkürzungen
oder Codes enthält.
Die Zusammenstellung dieser Codes für die verschiedenen Charakteristika
ergibt insgesamt eine codierte Bezeichnung, mit welcher die Eigenschaften des
gewünschten
Fixmaßfurniers
beschrieben sind. Dabei ist vorgesehen, dass der so enthaltene Furnierschlüssel einer
vorgegebenen, standardisierten, typischen Erscheinung des so beschriebenen
Furniers zugeordnet wird, nämlich
indem eine entsprechende typische Abbildung des Furnierbildes aus
einer Datenbank ausgewählt
wird, die eine Vielzahl solcher typischer Furnierbilder enthält.
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Die
aufgrund des ausgewählten
Furnierschlüssels
ausgewählte
Abbildung des Furnierbildes wird angezeigt, so dass der Auftraggeber,
beispielsweise der erwähnte
Möbeldesigner,
anhand dieser Abbildung überprüfen kann,
ob die zu erwartende optische Ausgestaltung des Möbels seinen
Vorstellungen und Plänen
entspricht. Gegebenenfalls kann dann in einem zweiten Schritt die
zunächst
getroffene Auswahl verworfen und eine neue Auswahl der einzelnen
Charakteristika des zu bestellenden Fixmaßfurniers getroffen werden,
ohne die Notwendigkeit, jeweils Musterstücke anzufertigen und vom Standort des
Furnierherstellers zum Standort des Möbelherstellers bzw. zum Sitz
des Möbeldesigners
zu versenden.
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Dabei
sind folgende Charakteristika bzw. Kriterien zu bestimmen: In einem
Auswahlschritt, der beispielsweise als erster von mehreren Auswahlschritten
vorgesehen sein kann, wird ein Qua litätskriterium festgelegt, dem
das spätere
Fixmaßfurnier
genügen
soll. Dieses Qualitätskriterium
kann beispielsweise hinsichtlich der Materialstärke des Furniers bedeutsam
sein und dadurch definiert sein, dass der vorgesehene Einsatzbereich
für das
Furnier ausgewählt
wird. Solche Einsatzbereiche können
beispielsweise sein:
- • Abdeckplatte
- • Boden
- • Blende
- • Tischfuß
- • Front
- • Formbauteil
- • Sitzschale
eines Stuhls
- • Fußboden
und
dergleichen. Zur Unterscheidung der einzelnen Qualitäten innerhalb
dieses Auswahlschrittes können die
verschiedenen Anwendungsbereiche beispielsweise mit eigenen Ziffern
oder Buchstaben benannt werden, so dass je nach ausgewähltem Einsatzgebiet
der erste Einzelcode des zusammenzustellenden Furnierschlüssels bestimmt
wird.
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Ein
weiterer Auswahlschritt kann wiederum ein Qualitätskriterium des Furniers bestimmen,
beispielsweise ob das Furnier an einer Front, an einem Möbelkorpus/Außenseite
oder an einem Möbelkorpus/Innenseite
Verwendung finden soll oder in ähnlicher
Weise. Auch in diesem Auswahlschritt können die auszuwählenden
Kriterien jeweils mittels einer Ziffer oder eines Buchstabens codiert
sein, so dass bei diesem Auswahlschritt wieder ein Einzelcode in Form
eines Buchstabens oder einer Ziffer bestimmt wird, so dass dieser
Einzelcode ein weiteres Bestandteil des zusammenzustellenden Furnierschlüssels darstellt.
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Nachdem
die beiden vorbeschriebenen Auswahlschritte die Qualitätskriterien
des Furniers beschrieben haben, die sich u. a. auch auf die optische Erscheinung
auswirken können,
wird in einem weiteren Auswahlschritt ein Kriterium des Furniers
be stimmt, welches sich insbesondere auf dessen äußere Erscheinung auswirkt,
und welches demzufolge fachüblich
als „Ausdruck” des Furniers
bezeichnet wird. Die einzelnen bei diesem Kriterium auszuwählenden
Positionen werden beispielsweise als
- • angeschnittene
Blume
- • volle
Blume
- • volle
Blume/angeschnittene Blume
- • angeschnittene
Blume/Streifer
- • volle
Blume/angeschnittene Blume/Streifer
- • Schälfurnier
- • Streifer,
längs über Kopf
gezahnt
- • Streifer,
längs geschoben,
gezahnt
und dergleichen bezeichnet und betreffen insbesondere
die Struktur bzw. Maserung, die auf den einzelnen Furnierblättern Furnier
zu sehen ist. Auch hier ist den einzelnen Positionen jeweils ein
Einzelcode zugeordnet, der in den zusammenzustellenden Furnierschlüssel einfließt.
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Ein
weiterer Auswahlschritt betrifft den als „Aufbau” bezeichneten Verbund der
einzelnen Abschnitte des Gesamtfurniers. Die einzelnen Furnierabschnitte
können
in unterschiedlicher Weise miteinander kombiniert werden. Dabei
spielen viele Faktoren eine Rolle, wie z. B. die wirtschaftliche
Ausnutzung des Rohmaterials, die spätere Position des Bauteils
innerhalb des Gesamtmöbels,
die Maschinenausstattung am Ort des weiterverarbeitenden Kunden,
und nicht zuletzt ästhetische
Aspekte. Einige alternative Auswahlpunkte innerhalb dieses Auswahlschrittes
können
beispielsweise lauten:
- • symmetrisch zweifach
- • symmetrisch
vierfach
- • symmetrisch
sechsfach
- • endlos
- • unsymmetrisch
dreifach
- • unsymmetrisch
siebenfach
- • Riegel
oder
dergleichen, wobei auch hier – natürlich – wieder
jeder Position dieses Auswahlschrittes ein Einzelcode zugeordnet
ist, beispielsweise in Form eines Buchstabens oder in Form einer
Ziffer, welcher in den zusammenzustellenden Furnierschlüssel einfließt.
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Nachdem
in dem vorbeschriebenen Auswahlschritt als „Aufbau” die Anordnung der einzelnen Abschnitte
eines mehrteiligen Gesamtfurnierbildes beschrieben wurde, wird in
einem weiteren Auswahlschritt die technische Verbindung der einzelnen
Furnierblätter
miteinander bestimmt: Die entsprechenden Positionen dieses Auswahlschrittes
können
beispielsweise
- • gestürzt fadenverleimt
- • gestürzt fadenverleimt
und endverklebt
- • gestürzt fugenverleimt
- • gestürzt fugenverleimt
und endverklebt
- • geschoben
fadenverleimt
- • Schiffsbodenverband
oder
dergleichen lauten und betreffen die Verarbeitung und die Verleimung
der einzelnen Furnierblätter.
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Auch
in diesem Auswahlschritt ist den einzelnen Positionen jeweils ein
Einzelcode zugeordnet, so dass anhand der vorbeschriebenen Auswahlschritte und
der dabei jeweils ausgewählte
Einzelcodes nun ein Gesamtcode zusammengestellt werden kann.
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Die
Reihenfolge, in welcher die einzelnen Auswahlschritte nacheinander
abgearbeitet werden, kann nahezu beliebig gewählt werden. Bei der Zusammenstellung
des Gesamtcodes ist allerdings vorteilhaft vorgesehen, dass jedem
Einzelcode eine fest definierte Position innerhalb des Gesamtcodes
zugeordnet ist, so dass beispielsweise innerhalb des Furnierschlüssels der
erste dort angegebene Einzelcode stets einem ganz bestimmten der
vorgegebenen Kriterien entspricht. Auf diese Weise kann der Furnierschlüssel besonders übersichtlich
gestaltet werden, da den Einzelcodes nicht noch eine zusätzliche
Identifikation zugeordnet werden muss, welches der Auswahlkriterien
und dementsprechend welchen der Auswahlschritte der jeweils angegebene
Einzelcode betrifft.
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Eine
Codierung könnte
daher QAAC lauten, oder – mit
demselben Inhalt – ACQA,
wobei ein so genanntes „erstes” Auswahlkriterium
nicht an erster Stelle des Furnierschlüssels stehen muss. Bei diesem
Beispiel ist diesem „ersten” Auswahlkriterium, welches
z. B. die Qualität
betrifft, das Kennzeichen Q zugeordnet. QA bedeutet also, dass die
Position A dieses Auswahlkriteriums „Qualität” ausgewählt wurde. Ähnlich bedeutet AC, dass die
Position C des Auswahlkriteriums „Ausdruck” ausgewählt wurde. Da in diesem Beispiel
die einzelnen Auswahlkriterien jeweils durch einen eigenen Buchstabencode
gekennzeichnet sind, können
sie innerhalb des Furnierschlüssels
in beliebiger Reihenfolge angegeben werden.
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Um
bei der Fertigung des Fixmaßfurniers eine
möglichst
hohe Sicherheit gegen eventuelle Fehler zu erzielen, ist jedoch
vorteilhaft vorgesehen, die ausgewählten Positionen zu den einzelnen
Auswahlkriterien an vorbestimmten Stellen innerhalb des Furnierschlüssels anzugeben.
Der Furnierschlüssel kann
also beispielsweise an den beiden ersten Stellen lauten AC ...,
wobei A für
die Position A des ersten Auswahlkriteriums steht, welches z. B.
die „Qualität” betrifft
und z. B. Positionen von A bis E aufweisen kann, und wobei C für die Position
C des zweiten Auswahlkriteriums steht, welches z. B. den „Ausdruck” betrifft
und z. B. Positionen von A bis M aufweisen kann.
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Vorschlagsgemäß ist in
einer elektronischen Datenbank für
jeden der Auswahlschritte die Aufzählung der auszuwählenden
Positionen hinterlegt und jeder dieser Positionen der genannte Einzelcode
zugeordnet.
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Dem
Anwender werden also, wenn er einen bestimmten Auswahlschritt durchführt, die
in diesem jeweiligen Auswahlschritt zur Auswahl stehenden Positionen
angezeigt und der Anwender wählt
dann eine dieser Positionen aus und bestimmt damit den Einzelcode,
der dieser Position zugeordnet ist.
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Wenn
alle erforderlichen Auswahlschritte durchlaufen worden sind, die
zur Zusammenstellung des Furnierschlüssels dienen, ergibt sich der
Furnierschlüssel
als Gesamtcode, der aus den einzelnen ausgewählten Einzelcodes zusammengesetzt
ist, wobei elektronisch und automatisch dieser Gesamtcode aus den
Einzelcodes zusammengesetzt wird.
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In
einem als Anzeigeschritt bezeichneten Vorgang wird nun automatisch
aus einer elektronischen Datenbank die Abbildung ausgewählt, die
diesem zuvor erstellten Furnierschlüssel entspricht, wobei diese
Darstellung modellhaft das ausgewählte Furnierbild darstellt,
und diese Abbildung wird anschließend angezeigt. Die Anzeige
kann entweder durch Ausdrucken der entsprechenden Abbildung erfolgen
oder virtuell, also auf einem Bildschirm mittels Beamer oder dergleichen.
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Die
ausgewählte
und angezeigte Abbildung wird insofern als modellhaft bezeichnet,
als ein Modell eine Abbildung der Wirklichkeit darstellt und in gewissen
Maßen
von der Wirklichkeit abweichen kann. Dies trifft insbesondere bei
dem dargestellten Furnierbild zu, da – wie bereits eingangs erwähnt – Furniere
als natürliche
Werkstoffe niemals zwei identische Furnierblätter oder gar zwei identische
Furnierbilder ermöglichen.
Das Gleiche trifft allerdings auch auf die erstellten Musterplatten
bei der herkömmlichen
Vorgehensweise zu, so dass mittels der modellhaften Abbildung dem
Betrachter in ähnlicher Weise
ein Eindruck von der tatsächlichen,
zu erwartenden optischen Ausgestaltung des Furniers vermittelt werden
kann, allerdings auf erheblich schnellere und unkompliziertere sowie
wirtschaftlichere Weise, als es durch die Erstellung einer Musterplatte
möglich wäre.
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Wenn
die angezeigte Abbildung den Vorstellungen des Auftraggebers entspricht,
kann nun ein Fertigungsauftrag für
das ausgewählte
Furnierbild erstellt werden. Die dann tatsächlich gelieferten Furniere
werden zwangsläufig
von der modellhaften Abbildung abweichen.
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Bei
den vorerwähnten
Auswahlschritten ist bislang die Auswahl der zu verwendenden Holzart bewusst
nicht erwähnt
worden. Es wurde bereits eingangs darauf hingewiesen, dass auch
ohne Bestimmung der Holzart mehrere tausend Varianten bei der Erstellung
eines Furnierbildes vorliegen. Um die Größe der Datenbank und die Komplexität des elektronischen
Systems zu minimieren, kann daher die Holzart unberücksichtigt
bleiben, so dass die in der elektronischen Datenbank abgespeicherten
modellhaften Abbildungen gegebenenfalls lediglich zufällig die
gewünschte
Holzart wiedergeben, ansonsten jedoch hinsichtlich dieses Auswahlkriteriums
von dem gewünschten
Erscheinungsbild des Furnierbildes abweichen können.
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Dabei
geht der vorliegende Vorschlag von der Überlegung aus, dass der Auftraggeber, üblicherweise
ein Möbeldesigner,
selbstverständlich über das
Wissen verfügt,
wie die einzelnen Holzarten optisch gestaltet sind. Die erheblich
differenzierteren Kenntnisse hingegen, was die Verarbeitung und
Anordnung der einzelnen Furnierblätter bei einem Fixmaßfurnier
angeht, werden durch die vorgeschlagene Verfahrensweise dem Anwender
abgenommen und automatisch bei der Zusammenstellung des Furnierschlüssels berücksichtigt.
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Gegebenenfalls,
und für
den Anwender erheblich vorteilhafter, kann jedoch die Datenbank, also
die Sammlung von modellhaften Abbildungen, deutlich erweitert werden.
In diesem Fall wird in einem zusätzlichen
Auswahlschritt, mit einem separaten Einzelcode, die Holzart festgelegt,
in welcher das Furnierbild angezeigt werden soll. Es wird hierbei
der Grundsatz verfolgt, dem Anwender eine möglichst realitätsnahe Abbildung
präsentieren
zu können.
Daher sind in der Datenbank, in welcher die modellhaften Furnierabbildungen
elektronisch hinterlegt sind, beträchtliche Speicherkapazitäten vorzuhalten.
Insbesondere wenn beim Furnierverarbeiter eine sehr große Anzahl
an Holzarten bereitgehalten wird, multiplizieren sich die Kombinationsmöglichkeiten
innerhalb eines Furnierschlüssels
um ein Vielfaches.
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Das
Gleiche gilt für
die farbige Beeinflussung des Furniers durch einen entsprechenden
Beiz- oder Lackier- bzw. Lasiervorgang: Auch hier ist beim Auftraggeber
problemlos das entsprechende Fachwissen vorauszusetzen, wie sich
durch Wahl der entsprechenden Beize bzw. Lasur das optische Erscheinungsbild
des Furniers beeinflussen lässt.
Gegebenenfalls kann jedoch die Datenbank um entsprechende farbige
Abbildungen erweitert werden, so dass auch ein eigener Auswahlschritt
für die
Wahl eines bestimmten Beiztons bzw. einer bestimmten Lasurfarbe
vorgesehen sein kann, der dann zur Anzeige einer entsprechend farbigen,
modellhaften Abbildung führt,
indem der Furnierschlüssel
auch einen Einzelcode mit diesem entsprechenden Merkmal enthält.
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Die
angezeigte Abbildung kann in Schwarz-Weiß wiedergegeben werden. Auf
diese Weise fallen Unterschiede weniger stark ins Gewicht, die sich
beispielsweise daraus ergeben können,
dass die angezeigte Abbildung nicht der tatsächlich gewünschten Holzart oder dem tatsächlich gewünschten
Beizton entspricht. Vorteilhaft jedoch kann die Abbildung farbig
wiedergegeben werden, so dass insgesamt eine möglichst realitätsnahe Abbildung
bewirkt wird.
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Die
Erstellung der Abbildungen kann auf einfache Weise dadurch erfolgen,
dass in der Praxis tatsächlich
hergestellte Fixmaßfurniere
entweder eingescannt werden oder – bei Überschreitung entsprechender
Abmessungen – fotografiert
werden und die Scans bzw. Fotografien als Abbildungen in der erwähnten elektronischen
Datenbank hinterlegt werden.
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Die
in der Datenbank hinterlegte Ansicht eines eingescannten oder fotografierten
Furnierbildes muss allerdings nicht unmittelbar die Abbildung sein, die
vorschlagsgemäß angezeigt
wird. Vielmehr kann die modellhafte Abbildung zusätzliche
Bildinformationen enthalten sein, wie z. B. Linien, welche vor dem Scan- oder Fotografie-Vorgang
auf das Furnier aufgetragen wurden, oder welche mittels elektronischer Bildbearbeitung
nachträglich
eingefügt
wurden. Diese Linien können
beispielsweise Grenzlinien sein, welche die Grenzen zwischen solchen
sogenannten Riegeln verdeutlichen, aus denen das gescannte oder
fotografierte Furnierstück
zusammengesetzt ist, so dass dem Anwender der Aufbau des Furnierbildes verdeutlicht
wird. Diese zusätzlichen
Bildinformationen sind also Bestandteil der anzuzeigenden Abbildung,
so dass bei einer späteren
Auswahl des entsprechenden Furnierschlüssels stets die Abbildung angezeigt
wird, welche einerseits die Ansicht des Furnierbildes und auch die
zusätzlichen
Bildinformationen wie die beispielhaft erwähnten Grenzlinien enthält.
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Auch
durch solche zusätzliche
Bildinformationen wird der modellhafte Charakter der anzuzeigenden
Abbildungen betont, denn das tatsächliche Furnierbild, das später bestellt
und geliefert wird, verfügt nicht über derartige
optische Gestaltungsmerkmale.
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Die
vorbeschrieben Verfahrensweise hat insbesondere erkennen lassen,
dass die Auswahl eines Fixmaßfurniers
für den
Auftraggeber gegenüber
der herkömmlichen
Verfahrensweise stark vereinfacht wird. Für die wirtschaftliche Herstellung
eines Fixmaßfurniers
ist allerdings die sehr große
Vielzahl unterschiedlicher Furniertypen ebenfalls von großer Bedeutung,
denn bereits geringfügige
Abweichungen bei einem der mehreren Kriterien, die für die Zusammenstellung
der Furnierblätter
zu einem Fix maßfurnier
von Bedeutung sind, führen
dazu, dass ein solches, fehlerhaft erstelltes Fixmaßfurnier
Ausschuss ist. Akzeptabel für
den Abnehmer bzw. Auftraggeber wäre
allenfalls eine Abweichung in den Kriterien dahingehend, dass versehentlich
eine bessere und höherwertige
Qualität
der verwendeten Furnierblätter geliefert
wird, als sie eigentlich beim Fertigungsauftrag vorgesehen war.
In diesem Fall wirkt sich dieser Fehler jedoch ebenfalls wirtschaftlich
stark nachteilig für
den Furnierhersteller bzw. Furnierverarbeiter aus.
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Angesichts
dieser Problematik ermöglicht die
vorgeschlagene Vorgehensweise daher nicht nur für den Auftraggeber, sondern
auch für
den Furnierhersteller eine wesentlich einfachere Herstellung des Fixmaßfurniers,
und daher eine erheblich größere Fehlersicherheit,
und damit letztlich erheblich wirtschaftlichere Fertigung des Fixmaßfurniers,
da einerseits die aufwendigen Musterplatten nicht hergestellt werden
müssen
und andererseits durch die Anzeige der modellhaften Abbildung für jeden
Fertigungsauftrag an jeder einzelnen Arbeitsstation die gewünschten
Kriterien des Fixmaßfurniers
nicht nur in Codeform vorliegen, sondern auch als Abbildung angezeigt
werden können
und so besonders einfach und intuitiv erfassbar den einzelnen Mitarbeitern
kenntlich gemacht werden können.
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Somit
wird also eine Art Laufzettel ermöglicht, welcher von Arbeitsstation
zu Arbeitsstation mit dem in der Entstehung befindlichen Furnier
mitgegeben werden kann. Dies kann entweder tatsächlich in Papierform als Laufzettel
erfolgen, mit einer aufgedruckten modellhaften Abbildung des gewünschten Furnierbildes,
oder dies kann dadurch erfolgen, dass an jeder Arbeitsstation ein
Bildschirm vorgesehen ist und dass, wenn das entsprechende Material
eines Fertigungsauftrages zu einer bestimmten Arbeitsstation gelangt,
am Monitor dieser Arbeitsstation die modellhafte Abbildung des gewünschten,
zu diesem Fertigungsauftrag gehörigen
Furnierbildes angezeigt wird.
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Zusätzlich können vorteilhaft
Informationen zusammen mit der Abbildung angezeigt werden, die für diesen
Fertigungsauftrag relevant sind. So können zum Beispiel zeichnerische
Darstellungen in die modellhafte Abbildung des Furnierbildes eingeblendet
werden. Dies kann beispielsweise die Aussparungen im Furnier betreffen,
die für
Grifföffnungen oder
dergleichen am späteren
Möbel vorgesehen sind.
Wenn bei der Herstellung des Fixmaßfurniers Lage und Größe derartiger
Aussparungen bekannt sind, können
beispielsweise die eingesetzten Rohmaterialien besser verwertet
werden, indem beispielsweise Fehlstellen dort positioniert werden,
wo später
ohnehin eine Öffnung
im Möbel
und dementsprechend eine Aussparung im Furnier vorgesehen ist, so
dass auf diese Weise das vorhandene Rohmaterial in Form der Furniertafeln
möglichst
wirtschaftlich ausgenutzt werden kann.
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Vorteilhaft
können
die zusätzlich
in die Abbildung eingeblendeten Informationen fachtypische und für den Fachmann
leicht verständliche
Informationen sein, beispielsweise Markierungen, wie sie im Tischlerhandwerk üblich sind.
So sind Markierungen bekannt, welche die Ausrichtungen eines Furnier-Riegels
innerhalb des Furnierbildes oder am späteren Möbel festlegen, oder welche
die Ausrichtung des gesamten Furnierbildes am späteren Möbel festlegen, die also z.
B. verdeutlichen können,
welche Kante des Riegels bzw. des Furnierbildes nach „oben” gerichtet
sein soll. Insbesondere wenn das Furnier die sogenannte „Blume” darstellt,
ist eine korrekte Ausrichtung von großem Einfluss auf die optische Wirkung
des Furniers.
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Ebenso
ist dies wichtig, wenn z. B. innerhalb eines größeren Furnierbildes – wie z.
B. einer Möbelfront – ein einzelnes
Element separat angefertigt und gehandhabt werden muss, z. B. eine
Klappe eine Barfachs. Damit sich dieses separate Element optimal
in die übrige
Umgebung einfügt,
also in das restliche Furnierbild, sind Markierungen hilfreich,
welche die korrekte Ausrichtung der einzelnen Teile eines Furnierbildes
verdeutlichen.
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Im
Gegensatz zu den vorbeschriebenen „zusätzlichen Bildinformationen”, die Teil
der Abbildung sind, die einem bestimmten Furnierschlüssel zugeordnet
ist und stets angezeigt wird, wenn dieser Furnierschlüssel ausgewählt wurde,
sind die zusätzlich in
die Abbildung eingeblendeten Informationen an einen bestimmten Auftrag
gebunden und werden ansonsten nicht stets mit dieser Abbildung angezeigt.
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Alternativ
können
textliche Anmerkungen in der Abbildung vorgesehen sein, wobei diese
textlichen Anmerkungen beliebige Hinweise sein können. Die Hinweise in die Abbildung
einzublenden ermöglicht
eine möglichst
großflächige Darstellung
der Abbildungen, sei es auf einem vorgegebenen Blatt Papier oder
sei es auf der zur Verfügung
stehenden Anzeigefläche
eines Monitors. Alternativ dazu können textliche Anmerkungen
außerhalb
der modellhaften Abbildung dargestellt werden, beispielsweise, um
die textlichen Anmerkungen besonders gut lesbar darzustellen.
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Besonders
vorteilhaft kann vorgesehen sein, die elektronische Datenbank, um
zusätzliche
Informationsinhalte zu erweitern nämlich um wirtschaftliche Informationen,
die den einzelnen Furnierschlüsseln
bzw. den einzelnen Auswahlkriterien zugeordnet sind. Wenn beispielsweise
die unterschiedliche Verbindungsart zweier Furnierblätter, sei
es Fadenverleimung oder Fugenverleimung, sich auf den Preis des herzustellenden
Fixmaßfurniers
auswirkt, ebenso wie dies beispielsweise bei den unterschiedlichen auszuwählenden
Qualitäten
der Fall ist, so können dementsprechende
Informationen in der Datenbank hinterlegt sein.
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Dies
kann beispielsweise in Form von absoluten Zahlenwerten der Fall
sein, beispielsweise in Form einer Angabe von Euro/m2, oder
dies kann in Form relativer Zahlenwerte der Fall sein, beispielsweise
in Form einer Prozentangabe, so dass der Anwender beispielsweise
nach seiner getroffenen Auswahl eine Aussage darüber erhält, ob das ausgewählte Furnierbild
einen bestimmten Prozentanteil gegenüber der preisgünstigsten
denkbaren Variante oder gegenüber
der teuersten denkbaren Variante eines Furnierbildes ausmacht. Diese
relativen Wertangaben können
dann durch Auswahl einer bestimmten Holzart absoluten Preisen zugeordnet
werden, so dass letztlich eine klare Aussage über die zu erwartenden Kosten
möglich
ist.
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Insbesondere
jedoch ermöglicht,
auch ohne Angabe absoluter Preisangaben, die Angabe relativer Kostenfaktoren
den Vergleich zwischen zwei alternativ auszuwählenden Furnierbildern. Zu
diesem Zweck kann der Anwender die erwähnten Auswahlschritte mehrfach
nacheinander durchlaufen und in einzelnen Kriterien von den zuvor
getroffenen Auswahlen abweichen, um auf diese Weise beispielsweise
zu einer Erkenntnis zu kommen, dass zwei optisch gar nicht so stark
unterschiedliche Furnierbilder preislich erheblich differieren können. Wie
nah die beiden zu vergleichenden Furnierbilder optisch einander
sind, kann anhand der angezeigten und gegebenenfalls in Papierform
ausgedruckten Abbildungen auf einfache Weise verglichen werden.
Insbesondere kann durch den Furnierhersteller mit Hilfe derartiger Vergleiche
von zwei oder mehreren modellhaften Abbildunen eine Beratung des
Kunden dahingehend erfolgen, das optimale Furnierbild im Spannungsfeld zwischen
optischen und qualitativen Ansprüchen
einerseits und Herstellungskosten andererseits zu bestimmen.
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Wie
bereits erwähnt
handelt es sich bei Furnieren um Naturwerkstoffe, die von Stück zu Stück abweichende
optische Eigenschaften aufweisen. Bei der Bestimmung eines Furnierbildes
kommt es für den
Auftraggeber insbesondere auch darauf an, eine bestimmte Optik des
Furnierbildes auszuwählen.
Die tatsächliche
optische Erscheinung des bestellten Furnierbildes kann allerdings
mit dem vorgeschlagenen Verfahren nicht identisch bestimmt werden.
Zudem ist bei der Vorgehensweise, so wie sie vorstehend beschrieben
worden ist, nicht vorgesehen, Angaben über die Abmessungen des Furnierbildes
zu machen. Angesichts dieser Abweichungen zwischen der angezeigten
Abbildung und dem tatsächlich
gelieferten Furnier ist die vorgeschlagene Verfahrensweise überraschend,
und sie ermöglicht
in überraschender
Weise eine sowohl für
den Abnehmer als auch für
den Hersteller des Fixmaßfurniers
besonders einfache und auch wirtschaftliche sowie möglichst
fehlerarme Herstellung des gewünschten
bzw. beauftragten Fixmaßfurniers.