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HINTERGUND DER ERFINDUNG
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1. Bereich der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verwendung
einer Verbindung um das Wachstum von Krebszellen zu hemmen, insbesondere
auf Verbindungen, die aus dem Myzel von Myrothecium sp. isoliert
und aufgereinigt werden und die eine Anwendung bei der Wachstumshemmung
von Lungenkrebszellen, Leberkrebszellen und Prostatakrebszellen
finden können.
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2. Stand der Technik
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Nach
dem 20. Jahrhundert ist Krebs zur Nummer eins der tödlichen
Erkrankungen geworden. Entsprechend den Statistiken, die von dem
Department of Health in Taiwan im Juni 2002 angefertigt wurden,
ist maligner Krebs in den letzten 20 Jahren seit 1982 mit einer
Mortalitätsrate
von 147,68 pro 100.000 Einwohnern und mit etwa 33.000 Toten im Jahr
2001 zu der führenden
Ursache der Top 10 Todesursachen geworden. Die Suche nach wirksamen
Antikrebverbindungen mit geringen Nebenwirkungen wird deshalb zwingend
erforderlich.
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Trichothecene
gehören
zur Familie der Sesquiterpenoiden und haben viele verschiedene physiologische
Aktivitäten.
Sie werden von verschiedenen Pilzen hergestellt, einschließlich Fusarium,
Trichothecium, Trichoderma, Myrothecium, Chephalosporium, Stachybotrys
und Cylindrocarpon. Untersuchungen haben gezeigt, dass Trichothecene
eine antibakterielle Aktivität
aufweisen und in vitro eine cytostatische Aktivität haben. Die
Trichothecene können
in zwei Gruppen eingeteilt werden, die makrocyclische und nicht
makrocyclische Verbindungen umfassen, basierend auf den Unterschieden
in der chemischen Struktur. Mycotoxine, die makrocyclische Trichothecene
wie Verrucarine, Roridine, Satratoxin, Vertisporin und Baccharinoid
enthalten, sind bekannt und es wird berichtet, dass sie eine Vielzahl
von biologischen Aktivitäten
besitzen. Sie hemmen die Initiation der Proteintranslation und interferieren
ferner mit der Proteinsynthese, indem sie an die Polysomen und 80S
Ribosomen in eukaryotischen Zellen binden. Die meisten dieser Mycotoxine
haben eine Anwendung in Antibiotika um das bakterielle Wachstum
zu hemmen, bei der Antiinflammation und bei der Immunmodulation
gefunden. Die Verrucarine, die auch als Muconomycin bekannt sind
und von Myrothecium sp. hergestellt werden, können in Verrucarin A (Muconomycin
A), Varrucarin J (Muconomycin B), Verrucarin K und dergleichen entsprechend
ihren chemischen Strukturen eingeteilt werden. Für die Verrucarine ist gezeigt
worden, dass sie eine anhaltende Hemmung der Protein- und Glycoproteinsynthese
bewirken und eine immunsuppresive Aktivität haben. Es wurde auch von
antiviralen Aktivitäten
der Verrucarine gegen das Newcastle-Virus und das Tabakmosaikvirus berichtet.
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Die
Hemmung von Lungenkrebs, Leberkrebs und Prostatakrebs ist in den
oben erwähnten
Anwendungen der Verrucarine nicht untersucht worden. Deshalb kann
die Anwendung der Verrucarine bei Krebs von großem Nutzen für die Therapien
von Lungenkrebs, Leberkrebs und Prostatakrebs beim Menschen sein.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Um
die Antitumorverbindungen zu identifizieren bezieht sich die Erfindung
auf Verbindungen mit der folgenden Strukturformel, die aus den Extrakten
von Myrothecium sp. isoliert und aufgereinigt werden.
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Die
Verbindung mit der Formel (1) ist Verrucarin A (Muconomycin B) mit
der Molekularformel C
27H
32O
8 und einem Molekulargewicht von 484.
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Die
Verbindung mit der Formel (2) ist Verrucarin J (Muconomycin B) mit
der Molekularformel C27H34O9 und einem Molekulargewicht von 502.
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Die
Verbindungen mit der Formel (1) oder der Formel (2) in der vorliegenden
Erfindung werden aus organischen Lösungsmittelextrakten von Myrothecium
sp. aufgereinigt. Die organischen Lösungsmittel, die in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, Alkohole
wie Methanol, Ethanol oder Propanol, wobei Ethanol bevorzugt wird.
Irgendwelche anderen organischen Flüssigkeiten, mit denen die Verbindungen
der Formel (1) oder der Formel (2) extrahieren werden können, einschließlich Estern
wie Ethylacetat, Alkanen wie Hexan oder Haloalkanen wie Chlormethan
oder Chlorethan, können
verwendet werden.
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Die
vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren für die Verwendung der oben erwähnten Verbindungen mit
der Formel (1) und der Formel (2) bereit um das Tumorzellwachstum
zu hemmen. Genauer umfasst das Verfahren die Verabreichung einer
wirksamen Dosis der Verbindungen um eine Auswahl an Krebszellen
einschließlich
Lungenkrebs, Leberkrebs und Prostatakrebs zu hemmen, was zu einer
Verlangsamung des Krebszellwachstums führt und darüber hinaus die Proliferation
der Krebszellen hemmt und das Risiko für einen Malignizität verringert.
Deshalb kann das Verfahren für
die Verwendung der Verbindung der vorliegenden Erfindung bei der
Behandlung von Lungenkrebs, Leberkrebs und Prostatakrebs verwendet
werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner ein Verfahren für die Verwendung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die eine wirksame Dosis
der Verbindungen mit der Strukturformel (1) und der Strukturformel (2)
enthält,
für die
Behandlung von Lungenkrebs, Leberkrebs und Prostatakrebs bereit
um die therapeutischen Effekte gegen die Krebszellen zu steigern.
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Die
Verbindungen mit der Formel (1) und/oder der Formel (2) in der Erfindung
können
in den pharmazeutischen Zusammensetzungen für die Behandlung von Lungenkrebs,
Leberkrebs und Prostatakrebs umfasst sein um das Wachstum von Tumorzellen
zu hemmen. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen umfassen nicht
nur die Verbindungen mit der Formel (1) und/oder der Formel (2),
sondern auch die pharmazeutisch akzeptablen Carrier. Die Carrier
umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, Exzipienten wie Wasser, Füllmittel
wie Saccharose oder Stärke,
Bindemittel wie Cellulosederivate, Verdünnungsmittel, Disintegrationsmittel,
Absorptionsfördermittel
oder Süßstoffe.
Die Zusammensetzung der Erfindung kann durch das Mischen der Verbindungen
mit der Formel (1) und/oder der Formel (2) mit mindestens einem
der Carrier mittels konventioneller Verfahren hergestellt werden,
die in dem technischen Bereich der Pharmazie bekannt sind, und sie kann
als ein Pulver, Tabletten, Kapseln, Pellets, Granula oder in einer
anderen flüssigen
Formulierung formuliert werden, dies ist aber nicht darauf beschränkt.
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Die
vorliegende Erfindung wird darüber
hinaus in der folgenden Ausführungsdarstellung
und in den Beispiel erklärt
werden. Diese unten dargestellten Beispiele sollen jedoch nicht
als Einschränkung
für den
Bereich der Erfindung angesehen werden, sondern es ist vorgesehen,
dass durch Fachleute leicht Modifikationen vorgenommen werden können, wobei
die Modifikationen innerhalb des Gedankens der Erfindung und dem
Bereich der angefügten
Ansprüche
sind.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Das
Myzel von Myrothecium sp. wurde kultiviert und geerntet. Das Myzel
wurde dann mit organischen Lösungsmitteln
extrahiert um die organischen Lösungsmittelextrakte
von Myrothecium sp. durch Extraktionsmethoden zu erhalten, die im
Fach gut bekannt sind. Die organischen Lösungsmittel umfassen, sind
aber nicht darauf beschränkt,
Alkohole wie Methanol, Ethanol oder Propanol, Ester wie Ethylacetat,
Alkane wie Hexan oder Haloalkane wie Chlormethan oder Chlorethan.
Von diesen wird Alkohol bevorzugt und 95% Ethanol wird besonders
bevorzugt.
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Die
organischen Lösungsmittelextrakte
von Myrothecium sp. wurden einer präparativen Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC) für
die Isolierung und Reinigung unterworfen. Jede Fraktion wurde eingeholt
und auf biologische Aktivitäten
untersucht. Die potenten Fraktionen mit Antikrebswirkungen wurden hinsichtlich
der Zusammensetzung analysiert und weiter gegen verschiedene Tumorzellen
untersucht. Der oben genannte Ansatz führte dann zu der Identifizierung
von den Verbindungen mit der Formel (1) und der Formel (2), die
das Wachstum der Tumorzellen von Lungenkrebs, Leberkrebs und Prostatakrebs
hemmen.
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Für die Verbindungen
mit der Formel (1) und der Formel (2) wurden Antikrebswirkungen
gezeigt, wobei ein 3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid(MTT)-Assay
entsprechend dem Screeningmodell für Antitumormittel des National
Cancer Institute (NCI) der United States National Institutes of
Health zur Untersuchung der Überlebensraten
verwendet wurde, wobei Lungenkrebs-, Leberkrebs- und Prostatakrebszellinien
und der gleichen verwendet wurden. Die oben genannten Assays haben
belegt, dass Varrucarin A und Verrucarin J die Überlebensraten der Lungenkrebszellinie
(A-549), der Leberkarzinomzellinien (Hep3B und HepG2) und der Prostatakrebszellinien
(LNCaP und DU-145) verringerten, wobei sie zur gleichen Zeit eine relativ
geringe maximale Hemmkonzentrationswerte (IC50)
aufwiesen. Deshalb können
Verrucarin A und Verrucarin J für
die Hemmung des Krebszellwachstums von Lungenkrebs, Leberkrebs und
Prostatakrebs verwendet werden, und sie können darüber hinaus bei der Krebsbehandlung
von Lungenkrebs, Leberkrebs, Prostatakrebs und dergleichen eingesetzt
werden. Die Details der Beispiele sind wie folgt beschrieben.
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Beispiel 1
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Kultivierung von Myrothecium sp.
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Die
Medien für
Myrothecium sp. wurde wie unten beschrieben hergestellt. Die Medien
enthielten 0,1–2 g
NaCl, 5–10
g Pepton, 1–2
g Hefeextrakt, 3–10
g Agar, 3–10
g Zerealie (ausgewählt
aus Reis, Weizen, Klebreis oder Mais und dergleichen), 1–2 g Stickstoffquelle
(NH4NO3 oder KNO3), 1–3
g Kohlenstoffquelle (Glukose, Fruktose oder Saccharose), einige
Phosphatsalze, geringe Mengen an Metallionen (Magnesium oder Kalzium) in
800–1000
ml doppelt destilliertem Wasser. Der End-pH wurde auf 6,5–7,5 mit
1 N NaOH oder 1 N HCl eingestellt. Die Medien wurden bei 120°C für 20 min
in einem Erlemeyerkolben mit einem Wattestopfen autoklaviert. Es
wurden Myrothecium verrucaria oder Myrothecium rodium tode in die
gekühlten
Medien unter einem Laminarströmungsabzug
inokuliert und bei 20–30°C für 4–8 Wochen
inkubiert um das Myzel von Myrothecium sp. zu erhalten. Myrothecium
sp. wurde aus der Erde unter Baumen an der Hangseite der Snow Mountains
in Taiwan gesammelt und durch Professor Tseng, Hsien-Hsiung der National
Taiwan University identifiziert. Die mikrobiellen Quellen von Interesse
schließen
auch irgendwelche alternativen Stämme ein, die verwendet werden
können
um Verrucarin A und Verrucarin J bereitzustellen, und sind nicht
auf die oben genannten Stämme beschränkt.
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Beispiel 2
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Isolierung der Verbindungen mit Antikrebsaktivitäten
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Es
wurden 100 g des Myzels von Myrothecium sp. aus dem Beispiel 1 in
eine Flasche gegeben. Es wurden eine angemessene Menge 95% Alkohol
in die Flasche zugegeben und dies bei 20–25°C für mindestens 1 Stunde gerührt. Die
Lösung
wurde durch einen Filter mit einer 0,45 μm Membran gefiltert und das
Filtrat als der Extrakt gesammelt. Die verwendeten organischen Lösungsmittel
umfassten, sind aber nicht darauf beschränkt, Alkohole wie Methanol,
Ethanol oder Propanol, wobei Ethanol bevorzugt wird.
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Das
Filtrat von Myrothecium sp. wurde einer Hochleistungsflüssigkeitschromatographieanalyse (HPLC)
mit einer Silicagelsäule
unterworfen. Die mobile Phase bestand aus Hexan und Ethylacetat
(EA). Das Säuleneffluent
wurde mit einem UV-Erkennungsdetektor überwacht.
Es wurden 10 Fraktionen gesammelt und auf ihre biologischen Aktivitäten untersucht.
Die Zusammensetzungen der Fraktionen, die biologische Aktivitäten enthielten,
wurden analysiert. Eine Trennung dieser Fraktionen mit verschiedenen
Verhältnissen
von Hexan und Aceton ergab die Verbindungen mit der Formel (1) und
der Formel (2). Die Verbindung mit der Formel (1) ist nach der Analyse
Verrucarin A, das eine Molekularformel mit C27H32O8 aufwies und
ein Molekulargewicht von 484 hatte. Die Verbindung mit der Formel
(2) ist nach der Analyse Verrucarin J, das eine Molekularformel mit
C27H34O9 aufwies
und ein Molekulargewicht von 502 hatte.
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Beispiel 3
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In vitro-Assay für die Antitumoraktivität auf Leberkrebs
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Es
wurde das NCI-Screeningmodell für
Antitumormittel eingesetzt um die Antikrebswirkung von Verrucarin
A und Verrucarin J in der Erfindung zu untersuchen. Es wurden das
Verrucarin A und Verrucarin J, die in dem Beispiel 2 isoliert worden
sind, in die Kulturmedien der humanen Leberkrebszellen Hep3B oder
HepG2 zur Bestimmung des Tumorzellüberlebens mittels eines MTT-Assays
zugegeben. Es war bekannt, dass mit dem MTT-Assay die Überlebensraten
von Zellen abgeschätzt
werden können.
Die Leberkrebszellen Hep3B (BCRC-Zugangsnummer 60434) und HepG2
(BCRC-Zugangsnummer 60025) wurden von der Bioresources Collection
and Research Center (BCRC) des Food Industry Research and Development
Institute erhalten.
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Der
MTT-Assay wird landläufig
verwendet um die Zellproliferation, den Prozentsatz an lebensfähigen Zellen
und die Zytotoxizität
zu analysieren. MTT (3-[4,5-Dimethylthiazol-2-yl]-2,5-diphenyltetrazolium-bromid) ist
ein gelber Farbstoff, der von lebenden Zellen absorbiert und zu
violetten, unlöslichen
Formazanprodukten durch die Succinat-Tetrazolium-Reduktase in den
Mitochondrien reduziert werden kann. Die Bildung von Formazanprodukten
in lebenden Zellen kann deshalb verwendet werden um die Zellüberlebensrate
abzuschätzen und
zu beurteilen.
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Die
humanen Leberkrebszellen Hep3B und HepG2 wurden für 24 Stunden
in Medien kultiviert, die fötales
Rinderserum enthielten. Die proliferierten Zellen wurden einmal
mit PBS gewaschen, dann mit 1 × Trypsin-EDTA behandelt und
bei 1200 rpm für
5 Minuten zentrifugiert. Der Überstand
wurde verworfen und das Zellpellet in 10 ml frischem Kulturmedium
durch sanftes Schütteln
resuspendiert. Die Zellen wurden in eine 96-Lochplatte gegeben.
Beide Rohextrakte von Myrothecium sp. (Kontrollgruppe, Ethanolgesamtextrakte
von Myrothecium sp. ohne HPLC-Aufreinigung) oder Verrucarin A und
Verrucarin J (experimentelle Gruppe) wurden zu jedem der Löcher in
den folgenden Konzentrationen zugegeben: 100, 30, 10, 3, 1, 0,3,
0,1 bzw. 0,03 ng/ml. Die Zellen wurden bei 37°C in einem 5% CO
2 Inkubator
für 48
Stunden inkubiert. Es wurde der MTT-Farbstoff mit einer Konzentration
von 2,5 mg/ml in jedes Loch im Dunkeln zugegeben und für 4 Stunden inkubiert,
gefolgt von der Zugabe von 100 μl
Lysepuffer um die Reaktion anzuhalten. Anschließend wurde die Absorption in
einem Enzym-Immunassay-Analysegerät bei 570
nm für
die Messung der Lebendzellenzahl und zur Bestimmung der Überlebensraten
gemessen. Die Werte der halben maximalen Hemmkonzentration (IC
50) der Kontrollgruppe und der experimentellen
Gruppe wurden auch berechnet und sind in der Tabelle 1 aufgeführt. Tabelle 1 Ergebnis des Überlebensassays
in vitro für
die Antitumoraktivität
auf Leberkrebszellen
Proben | IC50 (ng/ml) |
Hep3B | HepG2 |
Kontrollgruppe | Rohextrakte
von Myrothecium sp. | 23,81 | 45,89 |
Experimentelle
Gruppe | Verrucarin
A Verrucarin J | 2,31
3,12 | 10,21
13,31 |
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Nach
dem Ergebnis aus der Tabelle 1 können
Verrucarin A und Verrucarin J wirksam die Überlebensraten der humanen
Leberkrebszellinien Hep3B und HepG2 vermindern. Die IC50-Werte
von Verrucarin A und Verrucarin J gegenüber Hep3B waren 2,31 ng/ml
bzw. 3,12 ng/ml, was 90,3% und 86,9% weniger waren als die IC50-Werte der Rohextrakte von Myrothecium
sp.. Die IC50-Werte von Verrucarin A und
Verrucarin J gegenüber
Hep2G waren 10,21 ng/ml bzw. 13,31 ng/ml, was 77,75% und 71% weniger
waren als die der Rohextrakte von Myrothecium sp.. Zusätzlich zeigten
die Leberkrebszellen, die mit Verrucarin A behandelt worden sind,
geringere IC50-Werte als die Zellen, die
mit Verrucarin J behandelt worden sind, das heißt es war eine geringere Konzentration
von Verrucarin A für
die Wachstumshemmung der Hälfte
der Krebszellen notwendig. Verrucarin A hat eine bessere Hemmwirkung
als Verrucarin J auf das Wachstum der Leberkrebszellen.
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Beispiel 4
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In vitro-Überlebensassay für die Antitumoraktivität auf Lungenkrebs
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Es
wurde das NCI-Screeningmodell für
Antitumormittel eingesetzt um die Antikrebswirkung von Verrucarin
A und Verrucarin J in der Erfindung zu untersuchen. Es wurden das
Verrucarin A und Verrucarin J, die in dem Beispiel 2 isoliert worden
sind, in die Kulturmedien der humanen Lungenkrebszellen A549 für einen Tumorzellenüberlebensassay
zugegeben und die Überlebensraten
der Lungenkrebszellen mit dem oben genannten MTT-Assay analysiert.
Die Lungenkrebszellen A549 wurden von der Bioresources Collection
and Research Center (BCRC) des Food Industry Research and Development
Institute unter der BCRC-Zugangsnummer 60074 erhalten.
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Die
humanen Lungenkrebszellen A549 wurden für 24 Stunden in Medien kultiviert,
die fötales
Rinderserum enthielten. Die proliferierten Zellen wurden einmal
mit PBS gewaschen, dann mit 1 × Trypsin-EDTA behandelt und
bei 1200 rpm für
5 Minuten zentrifugiert. Der Überstand
wurde verworfen und das Zellpellet in 10 ml frischem Kulturmedium
durch sanftes Schütteln
resuspendiert. Die Zellen wurden in eine 96-Lochplatte gegeben.
Beide Rohextrakte von Myrothecium sp. (Kontrollgruppe, Ethanolgesamtextrakte
von Myrothecium sp. ohne HPLC-Aufreinigung) oder Verrucarin A und
Verrucarin J (experimentelle Gruppe) wurden zu jedem der Löcher in
den folgenden Konzentrationen zugegeben: 100, 30, 10, 3, 1, 0,3
bzw. 0,1 ng/ml. Die Zellen wurden bei 37°C in einem 5% CO
2 Inkubator
für 48
Stunden inkubiert. Es wurde der MTT-Farbstoff mit einer Konzentration
von 2,5 mg/ml in jedes Loch im Dunkeln zugegeben und für 4 Stunden
inkubiert, gefolgt von der Zugabe von 100 μl Lysepuffer um die Reaktion
anzuhalten. Anschließend
wurden die Platten in einem ELISA-Reader bei einer Wellenlänge von
570 nm ausgelesen um die Überlebensraten
zu bestimmen. Die Werte der halben maximalen Hemmkonzentration (IC
50) wurden berechnet und sind in der Tabelle
2 aufgeführt. Tabelle 2 Ergebnis des Überlebensassays
in vitro für
die Antitumoraktivität
auf Lungenkrebszellen
Proben | IC50 (ng/ml) |
A549 |
Kontrollgruppe | Rohextrakte
von Myrothecium sp. | 52 |
Experimentelle
Gruppe | Verrucarin
A
Verrucarin J | 1,12
2,34 |
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Nach
dem Ergebnis aus der Tabelle 2 können
Verrucarin A und Verrucarin J wirksam die Überlebensraten der humanen
Lungenkrebszellinie A549 vermindern. Die IC50-Werte
von Verrucarin A und Verrucarin J gegenüber A549 waren 1,12 ng/ml bzw.
2,34 ng/ml, was 97,85% und 95,5% weniger waren als die der Rohextrakte
von Myrothecium sp. (52 ng/ml). Sowohl Verrucarin A als auch Verrucarin
J wiesen bemerkenswert reduzierte IC50-Werte
gegenüber
der Kontrollgruppe auf. Deshalb können Verrucarin A und Verrucarin
J für die Wachstumshemmung
von Lungenkrebszellen verwendet werden.
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Zusätzlich zeigten
die Lungenkrebszellen, die mit Verrucarin A behandelt worden sind,
geringere IC50-Werte als die Zellen, die
mit Verrucarin J behandelt worden sind, das heißt es war eine geringere Konzentration
von Verrucarin A für
die Wachstumshemmung der Hälfte
der Krebszellen notwendig. Die zeigt, das Verrucarin A eine bessere
Hemmwirkung als Verrucarin J auf das Wachstum der Lungenkrebszellen
hat.
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Beispiel 5
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In vitro-Überlebensassay für die Antitumoraktivität auf Prostatakrebs
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Entsprechend
dem NCI-Screeningmodell für
Antitumormittel des United States National Institutes of Health
wird der oben genannte MTT-Assay
durch die Zugabe von Verrucarin A und Verrucarin J in das Kulturmedium
der humanen Prostatakrebstumorzellen LNCaP bzw. DU-145 durchgeführt.
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Prostatakrebs
ist ein Krebs, der seinen Ursprung in den Epithelzellen der Prostatadrüse hat und
im frühen
Stadium androgenabhängig
ist. Anfänglich
sind alle Prostatakrebszellen androgenabhängig und sie können mit
einer Androgendeprivationstherapie behandelt werden. LNCaP repräsentiert
diesen Typ von Prostatakrebs in einem frühen Stadium. Bei 30% der Patienten
wird der Krebs jedoch wieder auftreten und die Sekretionsmengen
von Androgen werden sehr gering. Letztendlich entwickelt sich der
rezidivierende Krebs zu einem androgenunabhängigen Prostatakrebs, für den es
bisher keine wirksame Behandlung gibt. DU-145 repräsentiert
diesen Krebstyp. Sowohl LNCaP als auch DU-145 wurden bei dem Bioresources
Collection and Research Center (BCRC) des Food Industry Research
and Development Institute unter den Zugangsnummern BCRC 60088 und
BCRC 60348 bestellt.
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Die
humanen Prostatakrebszellen LNCaP und DU-145 wurden für 24 Stunden
in Medien kultiviert, die mit fötalem
Rinderserum versetzt waren. Die proliferierten Zellen wurden einmal
mit PBS gewaschen, dann mit 1 × Trypsin-EDTA
behandelt und bei 1200 rpm für
5 Minuten zentrifugiert. Der Überstand
wurde verworfen und das Zellpellet in 10 ml frischem Kulturmedium
durch sanftes Schütteln
resuspendiert. Die Zellen wurden in eine 96-Lochplatte gegeben.
Es wurden Wasser (Negativkontrollgruppe), 4,2 ng/ml Taxol (Positivkontrolle),
100, 10, 1, 0,1 und 0,01 ng/ml Rohextrakte von Myrothecium sp. (experimentelle
Kontrollgruppe, Rohextrakte von Myrothecium sp. ohne HPLC-Aufreinigung)
oder 100, 10, 1, 0,1, 0,01 und 0,001 ng/ml Verrucarin A und Verrucarin J
(experimentelle Gruppe) entsprechend zu jedem der 96 Löcher zugegeben.
Die Zellen wurden bei 37°C
in einem 5% CO
2 Inkubator für 48 Stunden
inkubiert. Es wurde der MTT-Farbstoff
mit einer Konzentration von 2,5 mg/ml in jedes Loch im Dunkeln zugegeben
und für
4 Stunden inkubiert, gefolgt von der Zugabe von 100 μl Lysepuffer
um die Reaktion anzuhalten. Die Platten wurden in einem ELISA-Reader bei einer
Wellenlänge von
570 nm ausgelesen um die Überlebensraten
(%) zu bestimmen. Die Werte der halben maximalen Hemmkonzentration
(IC
50) wurden berechnet und sind in der
Tabelle 3 und der Tabelle 4 aufgeführt. Tabelle 3 Ergebnis des Überlebensassays
in vitro für
die Antitumoraktivität
auf Prostatakrebszellen
Proben | IC50 (ng/ml) |
LNCaP | DU-145 |
Kontrollgruppe | Rohextrakte
von Myrothecium sp. | 29,31 | 33,16 |
Experimentelle
Gruppe | Verrucarin
A
Verrucarin J | 2,85
0,31 | 0,02
0,28 |
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Nach
dem Ergebnis aus der Tabelle 3 wurden die Zellüberlebensraten von LNCaP und
DU-145 durch die Funktionen von Verrucarin A und Verrucarin J wirksam
verringert. Die IC
50-Werte von Verrucarin
A und Verrucarin J gegenüber
LNCaP waren 2,85 ng/ml bzw. 0,31 ng/ml, was relativ 90,28% und 98,94%
weniger waren als die IC
50- Werte der experimentellen
Kontrollgruppe (29,31 ng/ml). Die IC
50-Werte
von Verrucarin A und Verrucarin J gegenüber DU-145 waren 0,02 ng/ml
bzw. 0,28 ng/ml, was relativ 99,93% und 99,16% weniger waren als
die IC
50-Werte
der experimentellen Kontrollgruppe (33,16 ng/ml). Deshalb können Verrucarin
A und Verrucarin J aus Myrothecium sp. für die Wachstumshemmung von
Prostatakrebszellen verwendet werden, die viel geringere IC
50-Werte als die Rohextrakte auswiesen (29,31
ng/ml und 33,16 ng/ml). Zusätzlich
zeigten die LNCaP-Prostatakrebszellen, die mit Verrucarin J behandelt
worden sind, geringere IC
50-Werte als die
mit Verrucarin A behandelt Zellen, das heißt das Verrucarin J eine bessere
Hemmwirkung als Verrucarin A auf das Wachstum der LNCaP-Prostatakrebszellen
hat. Während
DU-145-Prostatakrebszellen, die mit Verrucarin A behandelt worden
sind, geringere IC
50-Werte zeigten als die
mit Verrucarin J behandelten Zellen, das heißt das Verrucarin A eine bessere
Hemmwirkung als Verrucarin A auf das Wachstum der DU-145-Prostatakrebszellen hat. Tabelle 4 Wirkung von Verrucarin A und
Verrucarin J auf das Wachstum von DU-145 Prostatakrebszellen
Proben | Konzentration
(ng/ml) | Zellüberlebensrate
(%) |
Negativkontrollgruppe | Wasser | | 100 |
Positivkontrolle | Taxol | 4,2 | 63,88 |
Experimentelle
Kontrollgruppe | Rohextrakte
von Myrothecium sp. | 100
10
1
0,1 | 20,60
91,01
94,30
101,31 |
Experimentelle Gruppe | Verrucarin
A | 100
10
1
0,1
0,01
0,001 | 16,96
17,07
16,99
21,01
72,31
94,33 |
Verrucarin
J | 100
10
1
0,1
0,01
0,001 | 20,36
18,95
19,93
81,11
101,30
100,21 |
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Alternativ
zeigt Tabelle 4, dass das Wachstum von DU-145-Prostatakrebszellen wirksam durch die Funktion
von Verrucarin A und Verrucarin J reduziert worden ist. Im Vergleich
zu den Kontrollgruppen wurden die Überlebensraten der Krebszellen
auf 20% reduziert, wenn Verrucarin A oder Verrucarin J in einer
Konzentration von 1 ng/ml bis 100 ng/ml eingesetzt worden sind.
Die Zellüberlebensraten
verringerten sich in Übereinstimmung
mit der zugegeben Konzentration von dem Rohextrakt von Myrothecium
sp., von Verrucarin A oder Verrucarin J. Im Gegensatz dazu stiegen
die Zellüberlebensraten
an, wenn die eingesetzte Konzentration verringert wurde. Wenn die
Konzentration der Kontrollgruppe und der experimentellen Gruppe
auf 10 ng/ml verringert wurde, stieg die Zellüberlebensrate auf 91,01% mit
der Zugabe des Rohextrakts von Myrothecium sp. an, während die
Zellüberlebensraten
mit der Zugabe des gereinigten Verrucarins A bzw. Verrucarins J
bei rund 19% verblieben. Es ist gezeigt worden, dass Verrucarin
A und Verrucarin J aktive Bestandteile für die Hemmung von DU-145-Prostatakrebszellen
waren. Zusätzlich
war die Überlebensrate
63,88%, wenn sie mit 4,2 ng/ml Taxol behandelt worden sind, während sich
die Zellüberlebensraten
auf erheblich unter 20% senkten, wenn die eingesetzte Konzentration
von Verrucarin A und Verrucarin J in dem Bereich von 1 ng/ml bis
10 ng/ml war. Dies zeigt einen überragenden
Hemmeffekt von Verrucarin A und Verrucarin J auf humane Prostatakrebszellen
verglichen mit Taxol. Es sind sogar signifikante krebshemmende Wirkungen
beobachtet worden, wenn die eingesetzte Konzentration einen so geringen
Wert wie 0,1 ng/ml und 1 ng/ml erreichte.
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Auf
der anderen Seite waren die Zellüberlebensraten ähnlich,
wenn die eingesetzte Konzentration von Verrucarin A und Verrucarin
J über
1 ng/ml lag (in dem Bereich von 1 ng/ml bis 10 ng/ml). Das heißt, dass
beide ähnliche
Antikrebswirkungen innerhalb dieser Konzentrationsbereiche aufwiesen.
Verrucarin A hat jedoch eine bessere Wirkung als Verrucarin J bei
der Wachstumshemmung von DU-145-Prostatakrebszellen, wenn die eingesetzte
Konzentration geringer als 0,1 ng/ml war (in dem Bereich von 0,001
ng/ml bis 0,1 ng/ml).
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Zusammengefasst
können
Verrucarin A und Verrucarin J, die aus den Extrakten von Myrothecium
sp. aufgereinigt worden sind, wirksam das Wachstum der Prostatakrebszellen
LNCaP und DU-145 mit unterschiedlichen Merkmalen hemmen. Deshalb
können
sowohl Verrucarin A als auch Verrucarin J nicht nur für die Wachstumshemmung
der androgenabhängigen
Prostatakrebszellen LNCaP sondern auch für die Wachstumshemmung der
androgenunabhängigen
Prostatakrebszellen DU-145 verwendet werden. Dies wird für die Therapie
von Prostatakrebs und rezidivierendem Prostatakrebs von Nutzen sein.
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Auf
der anderen Seite können
Verrucarin A und Verrucarin J in pharmazeutischen Zusammensetzungen
enthalten sein. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen schließen nicht
nur die aktive Verbindung Verrucarin A und Verrucarin J ein sondern
auch die pharmazeutisch akzeptablen Carrier. Beispiele für solche Carrier
umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, Exzipienten wie Wasser,
Füllmittel
wie Saccharose oder Stärke,
Bindemittel wie Cellulosederivate, Verdünnungsmittel, Disintegrationsmittel,
Absorptionsfördermittel oder
Süßstoffe.
Die Zusammensetzung der Erfindung kann durch das Mischen der Verbindung
von Varrucarin A und Verrucarin J aus Myrothecium sp. mit mindestens
einem der Carrier mittels konventioneller Verfahren hergestellt
werden, die in dem technischen Bereich der Pharmazie bekannt sind,
und sie kann in Form von Pulver, Tabletten, Kapseln, Pellets, Granula
oder einer anderen flüssigen
Formulierung formuliert werden, dies ist aber nicht darauf beschränkt. Der
Zweck der vorliegenden Erfindung für die Tumorbehandlung und die Hemmung
des Krebszellenwachstums kann sodann durchgeführt werden.