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I. Anwendungsgebiet
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Die
Erfindung betrifft einen Spindelantrieb mit Gewindespindel und Spindelmutter.
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II. Technischer Hintergrund
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Derartige
Spindelantriebe werden dazu benutzt, um durch Drehung der Spindel
die darauf im Eingriff stehende, aber an einem Bauteil der Umgebung
lediglich längsverschiebbar,
jedoch drehfest geführte
Spindelmutter in Längsrichtung
der Gewindespindel zu verfahren.
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Bei
derartigen Spindelantrieben tritt mit zunehmender Länge des
Spindelantriebes das Problem auf, dass – vor allem bei schnellem Drehantrieb der
Spindel – die
nicht immer exakt ausgewuchtete und in der Regel auch bezogen auf
ihre Länge
relativ dünne
Gewindespindel in Querrichtung zu schlagen beginnt, da die Gewindespindel
außer
an ihren Enden lediglich durch die darauf laufende Spindelmutter in
Querrichtung stabilisiert wird.
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Befindet
sich diese Spindelmutter jedoch nahe eines Endbereiches der Gewindespindel,
ist die freitragende Länge
der schnell drehenden Gewindespindel oft so groß, dass ein starker Seitenschlag
der Gewindespindel auftritt, sodass dies entweder zu Beschädigungen
an einem Bauteil der Umgebung führen
kann oder sogar zur Beschädigung
der Gewindespindel selbst.
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Aus
diesem Grund ist es bereits bekannt, Spindelunterstützungen
vorzusehen.
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Deren
Problem liegt jedoch darin, dass sie den freien Verfahrweg der Gewindespindel,
und zwar möglichst über die
gesamte Länge
der Spindel, nicht einschränken
sollten.
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Aus
diesem Grund wurden in Längsrichtung verschiebbare,
buchsenförmige
Spindelunterstützungen
angewandt, die verschiebbar und drehfest meist in dem gleichen parallel
zur Gewindespindel verlaufenden Profil geführt waren, wie die Spindelmutter.
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Um
die Spindelmutter nicht zu behindern, wurde also vor und beispielsweise
beidseits hinter der Spindelmutter jeweils eine die Spindel abstützende Stützbuchse
angeordnet und die beiden Stützbuchsen über in Längsrichtung
verlaufende Stäbe oder
Drähte
miteinander verbunden.
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Dadurch
schob im Betrieb des Spindelantriebes die Spindelmutter die eine
Stützbuchse
vor sich her in Richtung Ende des Spindelantriebes, wodurch die
damit verbundene andere Spindelbuchse – bei ausreichender Dimensionierung
der Stäbe
bzw. Drähte – in den
frei tragenden Bereich zwischen dem anderen Ende und der Spindelmutter
gezogen wurde und dort die Gewindespindel abstützte.
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Die
die Stützbuchsen
verbindenden Stäbe oder
Drähte
mussten dabei an der Spindelmutter vorbeigeführt werden, was aus Bauraumgründen häufig schwierig
war. Zusätzlich
wurden diese Stäbe
oder Drähte
aus Gewichtsgründen
so leicht wie möglich ausgeführt, was
dazu führte,
dass diese Verbindungselemente unter Umständen brachen oder abrissen,
was dann manchmal zu einem Blockieren des Spindelantriebes führte.
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III. Darstellung der Erfindung
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a) Technische Aufgabe
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Es
ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung,
einen Spindelantrieb mit einer verfahrbaren Spindelunterstützung zu
schaffen, der einfach und kostengünstig aufgebaut ist und dennoch
eine hohe Funktionssicherheit bietet.
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b) Lösung
der Aufgabe
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß kann auf
die Verbindungselemente zwischen den beidseitigen Stützelementen,
also die Stäbe
oder Seile, verzichtet werden, indem die Spindelmutter ein Stützelement – im Folgenden
der Einfachheit halber immer Stützbuchse
genannt, ohne die Form des Stützelementes
auf eine Buchse zu beschränken – nicht
nur vor sich her schiebt, sondern die Stützbuchse auf der gegenüberliegenden
Seite der Spindelmutter hinter sich her zieht, in dem die Stützbuchse
an der Spindelmutter bzw. der Spindelmutteraufnahme gehalten wird.
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Dies
kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen, entweder mittels
Magnetkraft oder mittels Formschluss oder sogar mittels Kraftschluss,
wobei im vorliegenden Fall eine Magnetlösung zu bevorzugen ist, da
sie weitestgehend verschleißfrei
arbeitet.
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Im
einfachsten Fall ist in den beiden Stirnseiten der Spindelmutteraufnahme
bzw. Spindelmutter jeweils wenigstens ein Magnet bzw. ein ferromagnetisches
Element angeordnet und in der gegenüberliegenden Stirnfläche der
Stützbuchse
ein ferromagnetisches Element bzw. ein Magnet, meist als Einlegeteil
in der ansonsten aus Kunststoff bestehenden Stützbuchse gestaltet.
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Ebenso
könnten
jedoch an der Spindelmutter bzw. Spindelmutteraufnahme in Richtung
der Stützbuchse
vorstehende Haltenasen oder ähnliches vorgesehen
sein, die bei Annäherung
an die Stützbuchse
diese hintergreifen und dann bei Bewegung der Spindelmutter in Gegenrichtung
mitziehen.
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Damit
die Stützbuchsen
im freitragenden Abschnitt der Gewindespindel richtig positioniert
werden, sollen sie nicht über
den gesamten Verfahrweg von der Spindelmutter mitgezogen werden,
sondern an vorbestimmten Positionen der Gewindespindel verbleiben.
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Wenn
beispielsweise auf jeder Seite der Gewindespindel nur eine Stützbuchse
angeordnet ist, soll bei Annäherung
der Spindelmutter an das eine Ende der Gewindespindel die auf der
anderen Seite mitgezogene Stützbuchse
etwa in der Mitte der Länge
der Gewindespindel stehen bleiben, was dann in etwa der halben freitragenden
Länge der
Gewindespindel entspricht.
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Falls
auf jeder Seite der Spindelmutter zwei oder mehr Stützbuchsen
angeordnet werden, sollen diese sich über den freitragenden Teil
der Gewindespindel etwa gleichmäßig verteilen.
Zu diesem Zweck ist der Verfahrweg jeder Stützbuchse begrenzt einerseits
durch einen Endanschlag auf dem ihm benachbarten Ende des Spindelantriebes
der für alle
Stützbuchsen
dieser Seite gemeinsam wirkt, und einem jeder Stützbuchse spezifisch zugeordneten Zwischenanschlag.
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Nähert sich
eine Spindelmutter einem Ende des Spindelantriebes, also dem einen
Endanschlag, an, so schiebt sie die auf dieser Seite befindlichen Stützbuchsen
zusammen, bis diese gegenseitig aneinander anliegen und die erste
davon an der Spindelmutter anliegt.
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Ändert sich
dann die Bewegungsrichtung der Spindelmutter, so zieht diese zunächst alle
Stützbuchsen
gemeinsam hinter sich her, da die erste Stützbuchse an der Spindelmutter
haftet und in der Folge die nächsten
Stützbuchsen
jeweils an der vorhergehenden Stützbuchse,
meist mittels des gleichen Wirkmechanismus, z. B. Magnetkraft.
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Der
erste Zwischenanschlag, der erreicht wird, wirkt ausschließlich auf
die letzte, also von der Spindelmutter am weitesten entfernte, gezogene Stützbuchse
ein und bringt diese zum Stillstand, indem sie sie stoppt und von
der vorhergehenden Stützbuchse
ablöst.
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Von
den übrigen
Stützbuchsen
wird die jeweils nächste
an der vorhergehenden und damit indirekt ebenfalls an der Spindelmutter
an der Spindelmutter mit einem analogen Haltemechanismus gehalten
und werden von dieser weiter mitgezogen.
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Bei
weiterer Bewegung der Spindelmutter erfolgt das gleiche am nächsten Zwischenanschlag, der
ausschließlich
auf die nächste,
nunmehr letzte, Stützbuchse
einwirkt usw., bis alle Stützbuchsen
an ihren jeweiligen Zwischenanschlägen zum Stillstand gekommen
sind und damit über
die freitragende Länge
der Spindelmutter verteilt sind.
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Bis
dahin hat die Spindelmutter auf der anderen Seite eine, zwei oder
auch mehr Stützmuttern
vor sich hergeschoben, die nunmehr wiederum an der Spindelmutter
anhaften, wenn diese ihre Bewegungsrichtung ändert und was dann auf der
anderen Seite der Spindelmutter eine analoge Verteilung der Stützbuchsen über die
freitragende Länge
der Gewindespindel ergibt.
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Die
Stützbuchsen
können
in den gleichen Nuten geführt
sein, in denen die Spindelmutteraufnahme geführt ist oder auch in separaten
Nuten des üblicherweise
vorhandenen Führungsprofiles
für die Spindelmutter,
welches um die Gewindespindel herum angeordnet ist.
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Auf
diese Art und Weise lassen sich sehr große Spindellängen herstellen. Beispielsweise
kann dadurch selbst bei Spindellängen
von 6 m der Spindeldurchmesser bei nur 2 cm bis 3 cm gehalten werden.
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c) Ausführungsbeispiele
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Ausführungsformen
gemäß der Erfindung sind
im Folgenden beispielhaft näher
beschrieben. Es zeigen:
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1:
den Spindelantrieb in der Seitenansicht,
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2:
einen Querschnitt durch die Spindelmutter,
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3:
einen Querschnitt durch eine erste Stützbuchse,
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4:
einen Querschnitt durch eine zweite Stützbuchse;
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5: Detailansichten aus 1.
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1 zeigt
den Spindelantrieb in teilweise aufgeschnittener Ansicht, indem
eine Seite des rinnenförmigen,
in Längsrichtung 10 verlaufenden,
Profiles 9, in dem die Gewindespindel 1 ebenfalls
in Längsrichtung 10 verlaufend
angeordnet ist, aufgeschnitten ist.
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Das
rinnenförmige,
in Längsrichtung 10 verlaufende,
Profil 9 ist stirnseitig verschlossen und in diesen stirnseitigen
Enden ist die Gewindespindel 1 drehbar gelagert, wie am
besten in 2 bis 4 zu erkennen
und liegt in dessen innerem Freiraum 9a.
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Mit
dem Außengewinde
der Gewindespindel 1 kämmt
ein entsprechendes Innengewinde der darauf laufenden Spindelmutter 2,
die drehfest, aber in Längsrichtung 10 verschiebbar,
mit ihren seitlichen Fortsätzen 2a,
b in den entsprechenden hinterschnittenen Nuten 8a, b der
Innenseiten der Seitenschenkel des Profiles 9 formschlüssig in
Längsrichtung 10 geführt ist.
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Beidseits
der Spindelmutter 2 sind in 1 jeweils
zwei Stützbuchsen 3a,
b bzw. 4a, b die Spindelmutter 1 ringförmig umschließend und
damit in den Querrichtungen abstützend,
angeordnet.
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Hierfür besitzen
die Stützbuchsen 3a,
b, 4a, b, einen runden Innenquerschnitt, jedoch kein Innengewinde,
der geringfügig
größer ist
als der Außendurchmesser
der Gewindespindel 1, so dass bei einem seitlichen Ausschlagen
der Gewindespindel 1 dieses Ausschlagen begrenzt wird durch
den Innenumfang der Stützbuchse 3 bzw. 4.
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Die
Stützbuchsen 3, 4 ihrerseits
sind – wie die 2 bis 4 zeigen – in Längsrichtung 10 verschiebbar
im Profil 9 geführt,
und in diesem Beispiel in den gleichen Nuten 8a, b auf
den Innenseiten der Schenkel des Profiles 9 wie die Spindelmutter 2,
es könnten
jedoch auch verschiedene Nuten sein.
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Wie 1 sowie
die Vergrößerungen
daraus in den 5a–c zeigen, haften die Spindelmutter 2 und
die dagegengerichteten Stirnflächen
der Stützbuchsen 3a bzw. 4a mittels
Magnetkraft aneinander und ebenso die gegeneinander gerichteten
Stirnflächen
der aufeinander abfolgenden Stützbuchsen 3a, b
bzw. 4a, b, sofern sie miteinander in Kontakt kommen.
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Dies
kann unterschiedlich gelöst
werden:
Gemäß 5a ist
in der gegen die Stützbuchse 4a gerichteten
Stirnfläche
der Spindelmutter 2 ein Magnet 5 eingelassen,
der mit seiner Polrichtung in Längsrichtung 10 ausgerichtet
ist und in der entgegengerichteten Stirnfläche der nächsten Stützbuchse 4a an der
analogen Stelle entweder ein ferromagnetisches Element 6 angeordnet
ist, welches auf den Magneten 5 anspricht, oder ein Gegenmagnet 6'.
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Auf
der gegenüberliegenden
Stirnseite der Stützbuchse 4a ist
dann wiederum ein Magnet 5 angeordnet, wiederum mit Polausrichtung
in Längsrichtung 10,
um die nächste
Stützbuchse 4b und
das dort enthaltene ferromagnetische Element 6 zu halten.
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Anstelle
der ferromagnetischen Elemente 6 können – wie in 5b dargestellt – in den
Stützbuchsen 4 ebenfalls
direkt Gegenmagnete 6',
die den Magneten 5 entsprechen können, vorgesehen sein, die
dann sich vorzugsweise in Längsrichtung 10 durch
die gesamte Länge
der Stützbuchse 4a,
b hindurch erstrecken. Deren Polung muss dann so ausgerichtet sein,
dass sich die gegeneinander gerichteten Pole der Magnete der beiden
Stützbuchsen
und auch von Stützbuchse 4a zur
Spindelmutter 2 gegenseitig anziehen.
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5c zeigt
ein Haltelement, welches mittels Formschluss funktioniert:
Jede
Stützbuchse 4a,
b weist einen in Richtung Spindelmutter 2 vorstehenden
Rasthaken 15 auf, der bei Anlage an der nächsten Stützbuchse 4a bzw.
an der Spindelmutter 2 in eine dort vorhandene analoge Rastvertiefung 16 einrastet,
wie in dem Längsschnitt im
unteren Bild der 5c dargestellt.
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Die
Haftkraft all dieser Halteelemente ist jedoch nur begrenzt und die
Verbindung zwischen beiden aneinander liegenden Elementen wie zwei
Stützbuchsen
z. B. 4a und b oder Spitzbuchse 4a und Spindelmutter 2 reißt ab, wenn
beim Bewegen der Spindelmutter 2 und Nachziehen dieser
Stützbuchsen
z. B. 4a, b, eine davon gegen den ihr spezifisch zugeordneten
Zwischenanschlag 11a, b, 12a, b fährt.
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In 1 ist
dies bei einer Bewegung der Spindelmutter 2 nach rechts
bereits für
die Stützbuchse 4b am
Zwischenanschlag 12b der Fall gewesen, während Stützbuchse 4a noch
mit der Spindelmutter 2 mitgezogen wird.
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Dies
kann erreicht werden, indem im Querschnitt betrachtet – siehe
die 2 bis 4 – die Zwischenanschläge 11a,
b, 12a, b beispielsweise in Form von einschraubten Schrauben
oder ähnlichen Hindernissen,
etwa Nutensteinen, an unterschiedlichen Querpositionen in den Freiraum 9a des
Profiles 9 hineinragen, jedoch nur soweit, dass sie nicht
mit der Spindelmutter 2 kollidieren.
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Die
einzelnen Stützbuchsen
z. B. 4a, weisen dann an der entsprechenden Querposition
jeweils einen Fortsatz 17 auf, in dessen Bewegungsweg der zugeordnete
Zwischenanschlag 12a liegt, während die übrigen Stützbuchsen von dem betreffenden
Zwischenanschlag nicht beeinflusst werden.
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Am
anderen Ende ihres Bewegungsweges, also dem Ende der Gewindespindel 1,
laufen die Stützbuchse
z. B. 3a, b einer Seite alle gemeinsam gegen denselben
Endanschlag 13 bzw. 14.
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- 1
- Gewindespindel
- 2
- Spindelmutter
- 2a,
b
- Fortsätze
- 3
- Stützbuchse
- 4
- Stützbuchse
- 5
- Magnet
- 6
- ferromagnetisches
Element
- 6'
- Gegenmagnet
- 7
- Motor
- 8a,
b
- Nut
- 9
- Profil
- 9a
- Freiraum
- 10
- Längsrichtung
- 11
- Zwischenanschlag
- 12
- Zwischenschlag
- 13
- Endanschlag
- 14
- Endanschlag
- 15
- Rasthaken
- 16
- Rastvertiefung
- 17
- Fortsatz