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Die
Erfindung betrifft eine Verriegelungseinheit für eine Schließanlage
einer Tür, insbesondere für ein Treibstangenschloss
mit Mehrfachverriegelung, mit
- – einem
in oder an einem Türflügel, zum Beispiel an einem
Schlossstulp montierbaren Schlossgehäuse,
- – einer in dem Schlossgehäuse (verschiebbar) angeordneten
Schlosskette bzw. Verriegelungskette und
- – zumindest einem Verriegelungselement, zum Beispiel
einem Fallenriegel, welches Verriegelungselement mittels der Schlosskette
aus einer ausgeschlossenen Verriegelungsstellung in eine eingeschlossene
Entriegelungsstellung überführbar ist und umgekehrt,
wobei
das Verriegelungselement bei in Schließstellung gelangendem
Türflügel selbsttätig in die Verriegelungsstellung überführt
wird. Verriegelungseinheit meint im Rahmen der Erfindung insbesondere
eine Zusatzverriegelung eines Treibstangenschlosses oder auch ein
Zentralschloss eines Treibstangenschlosses. Zusatzverriegelungen
einerseits und drücker- und schlüsselbetätigbares
Zentralschloss sind in an sich bekannter Weise über Treibstangen
miteinander verbunden, sodass im Zuge des Verriegelns üblicherweise
nicht nur der im Zentralschloss beispielsweise angeordnet Zentralriegel,
sondern auch die in den Zusatzverriegelungen angeordneten Verriegelungselemente
ausgeschlossen werden. Verriegelungselement meint im Rahmen der
Erfindung folglich einen Riegel, einen Fallenriegel, eine Falle, aber
auch einen bei Zusatzverriegelungen häufig verwendeten
Schwenkhaken. Ein solches Verriegelungselement soll bei in Schließstellung
gelangendem Türflügel selbsttätig in
die Verriegelungsstellung überführt werden und
folglich selbstständig ausge schlossen werden, sodass bei
zufallendem Türflügel eine automatische Verriegelung
erfolgt.
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Derartige
automatisch verriegelnde Verriegelungseinheiten, zum Beispiel Zusatzverriegelungen,
sind aus der Praxis bekannt. Um die automatische Verriegelung zu
realisieren, kann ergänzend zu dem eigentlichen Verriegelungselement
eine federbelastete Hilfsfalle vorgesehen werden, welche bei in Schließstellung
gelangendem Türflügel um ein gewisses Maß in
das Schlossgehäuse gedrückt wird und im Zuge dieses
Betätigungshubes das federbelastete Verriegelungselement
freigibt, sodass das Verriegelungselement dann selbsttätig
in die Verriegelungsstellung überführt wird.
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Ähnliches
gilt für ein aus der
DE 38 01 441 C2 bekanntes Türschloss,
bei welchem ergänzend zu den durch Federkraft ausfahrbaren
Verriegelungselementen eine oder mehrere mit den Verriegelungselementen
zusammenwirkende Hilfsfallen vorgesehen sind, die in der Offenstellung
des Türflügels stulpseitig aus dem Schlosskastengehäuse
herausragen und bei in die Schließstellung gelangendem Türflügel
durch ein blendrahmenseitig gelegenes Betätigungselement
entgegen der Federwirkung in das Schlosskasteninnere eingedrückt
werden und dadurch eine das Verriegelungselement freigebende Schaltfunktion
auslöst. Optional soll bei dem insoweit bekannten Türschloss
auch eine Auslösung über einen im Blendrahmen
angeordneten Permanentmagneten gelingen, welcher im abstoßenden
Sinne mit einem im Schlossgehäuse angeordneten Permanentmagneten
entgegengesetzter Polung zusammenwirkt, sodass eine Verriegelung
erfolgen kann. Diese Konstruktion eines Mittenschlosses bzw. Einsteckschlosses
setzt zwangsläufig den Einsatz von zwei sich abstoßenden
Magneten voraus.
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Eine
vergleichbare Anordnung ist aus der
US 5
377 513 bekannt. Auch dort ist bei einem Mittenschloss
bzw. Einsteckschloss blendrahmenseitig ein Perma nentmagnet angeordnet,
welcher auf einen Permanentmagneten entgegengesetzter Polung im Schlossgehäuse
arbeitet, wobei dieser Permanentmagnet an einem federbeaufschlagten
Schwenkhebel angeordnet ist, welcher eine Sperrklinke freigibt, sodass
bei geschlossenem Türflügel eine Verriegelung
erfolgen kann. Diese Konstruktion ist ebenfalls verhältnismäßig
aufwendig.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verriegelungseinheit
der eingangs beschriebenen Art, insbesondere eine Zusatzverriegelung
für ein Treibstangenschloss zu schaffen, welche in konstruktiv
einfacher und kostengünstiger Weise eine zuverlässige
und funktionssichere Selbstverriegelung bei in die Schließstellung
gelangendem Türflügel gewährleistet.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen
Verriegelungseinheit für eine Schließanlage, insbesondere
für ein Treibstangenschloss mit Mehrfachverriegelung, dass die
Schlosskette von einem Sperrelement in der Entriegelungsstellung
gehalten wird und dass in oder an einer der Verriegelungseinheit
zugeordneten türrahmenseitigen Schließleiste ein
Auslösemagnet angeordnet ist, welcher zum selbsttätigen
Verriegeln derart auf das Sperrelement arbeitet, dass dieses die Schlosskette
freigibt, sodass das Verriegelungselement selbsttätig in
die Verriegelungsstellung überführt wird. Bei
dem Sperrelement handelt es sich vorzugsweise um einen linear verschiebbaren
Sperrstift, welcher zum Entriegeln der Schlosskette in anziehendem
Sinn in Richtung des Auslösemagneten bewegt wird. Dazu
ist der Auslösemagnet als Permanentmagnet ausgebildet,
während das Sperrelement selbst nicht permanentmagnetisch,
jedoch magnetisierbar ist. Dazu ist das Sperrelement aus einem metallischen,
ferromagnetischen Werkstoff gefertigt, sodass es von dem Auslösemagnet
angezogen wird. Die Schlosskette ist in an sich bekannter Weise
in dem Schlossgehäuse parallel zum Schlossstulp und üblicherweise
vertikal verschiebbar geführt und dazu zum Beispiel als
plattenförmiges Bauteil, zum Beispiel als Flachblech, ausgebildet.
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Dabei
geht die Erfindung zunächst einmal von der Erkenntnis aus,
dass auf einfache Weise ein selbstverriegelndes Türschloss
realisiert werden kann, wenn rahmenseitig und folglich im Bereich
einer Schließleiste ein Auslösemagnet angeordnet
ist, welcher auf ein Sperrelement arbeitet, welches wiederum entweder
die selbstständig verschiebbare Schlosskette blockiert
oder diese freigibt. Es ist insofern zweckmäßig,
wenn der magnetisch betätigbare Sperrstift unmittelbar
auf die in dem Schlossgehäuse verschiebbar angeordnete
Schlosskette arbeitet, da die Schlosskette ohnehin, zum Beispiel über
angeschlossene Treibstangen, für das Verriegeln und Entriegeln
des Verriegelungselementes verantwortlich ist. Sofern es sich folglich
bei der Verriegelungseinheit um eine Zusatzverriegelung eines Treibstangenschlosses
handelt, so wird die Schlosskette mittels der daran angeschlossenen
Treibstange im Zuge der Betätigung zum Beispiel des Zentralschlosses
entlang des Schlossstulpes verschoben und die Verschiebung der Schlosskette
schließt das Verriegelungselement zum Entriegeln ein. Um
nun nicht nur eine Entriegelung über zum Beispiel das Zentralschloss
und folglich die Treibstangen zu ermöglichen, sondern darüber
hinaus eine automatische Selbstverriegelung, ist im Rahmen der Erfindung
vorgesehen, dass die Schlosskette von der Schwerkraft und/oder einer
Verriegelungsfeder aus der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung überführbar
ist und damit auch schwerkraft- und/oder federbeaufschlagt das Verriegelungselement
aus der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung überführbar
ist. Diese schwerkraft- und/oder federbeaufschlagte Überführung
von Schlosskette und Verriegelungselement aus der Entriegelungsstellung
in die Verriegelungsstellung wird (zunächst) über
den Sperrstift verhindert, welcher – sofern er nicht von dem
Magneten betätigt wird – die Schlosskette in der Entriegelungsstellung
hält, indem der Sperrstift beispielsweise gegen eine Arretierungskante
oder einen Arretierungsvorsprung der Schlosskette anliegt oder diese
untergreift. Es kann auch eine Arretierungsausnehmung in der Schlosskette
vorgesehen sein, in welche der Sperrstift eingreift. Wird der Sperrstift dann
von dem Auslösemagneten betätigt und folglich in
Richtung auf den Auslösemagneten zu bewegt, so gibt der
Sperrstift diese Kante bzw. diesen Vorsprung und damit die Schlosskette
frei, sodass diese (automatisch) aus der Entriegelungsstellung in
die Verriegelungsstellung überführt wird und auf
diese Weise den Riegel ausschließt. Auf eine aufwendige
Hebelmechanik für die Selbstauslösung kann verzichtet werden,
wenn – wie in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung – der Sperrstift unmittelbar mit der Schlosskette
zusammenarbeitet.
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Nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist die Schlosskette über
zumindest einen Zwischenhebel mit dem Verriegelungselement gekoppelt.
Dieser Zwischenhebel ist vorzugsweise mehrarmig ausgebildet. Er
kann als schwenkbar an zum Beispiel dem Schlossgehäuse
angelenkter Schwenkhebel ausgebildet sein. Nach einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ist der Zwischenhebel als
zum Beispiel L-förmiger Hebel ausgebildet, welcher zumindest
einen der Schlosskette zugeordneten ersten Arm und einen dem Verriegelungselement
zugeordneten zweiten Arm aufweist. Dieser Zwischenhebel wird dabei
vorzugsweise von der Verriegelungsfeder beaufschlagt, welche zum
Beispiel als Schenkelfeder ausgebildet ist. Im Rahmen der Erfindung
kommt folglich dem Zusammenwirken von Sperrelement, Schlosskette,
Zwischenhebel und Verriegelungselement besondere Bedeutung zu. Im Zuge
der Freigabe wirkt dabei einerseits die Schwerkraft der Schlosskette
und andererseits die Federkraft der Verriegelungsfeder, welche zum
Beispiel auf die Schlosskette oder auf den Zwischenhebel, bevorzugt
aber unmittelbar auf das Verriegelungselement wirkt.
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Der
Sperrstift selbst ist vorzugsweise ebenfalls federbelastet und wird
mittels dieser Feder in seine Grundstellung, nämlich in
die Entriegelungsposition gedrückt, in welcher er die Schlosskette
in der Entriegelungsposition blockiert. Im Zuge der Auslösung
durch den Permanentmagneten wird der Sperrstift folglich gegen die
Kraft der Sperrfeder bewegt.
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Die
erfindungsgemäße Konstruktion eignet sich in besonders
vorteilhafter Weise für die Selbstverriegelung einer Zusatzverriegelung
eines Treibstangenschlosses. Das Verriegelungselement ist in diesem
Fall als Riegel, als Falle, als Fallenriegel oder auch als Schwenkriegel
ausgestaltet. Stets empfiehlt sich der Einsatz eines federkraftbeaufschlagten
Verriegelungselementes, welches im Rahmen der Erfindung jedoch in
der beschriebenen Weise – anders als eine herkömmliche
Schlossfalle eines Zentralschlosses – rückdrückgesichert
ist, und zwar ohne dass eine Verriegelung über einen Schlüssel oder
dergleichen erfolgt. Die im Zuge des Schließens des Türflügels
in die Verriegelungsstellung gelangende Riegelfalle bzw. das Verriegelungselement
lässt sich folglich nicht – wie zum Beispiel eine
herkömmliche Schlossfalle – manuell zurückdrücken,
sondern dazu muss zunächst eine Entriegelung über
das Zentralschloss erfolgen.
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In
bevorzugter Weiterbildung ist das Verriegelungselement, nämlich
der verschiebbare Riegel, als von einer Feder, zum Beispiel der
Schließfeder beaufschlagter Fallenriegel ausgebildet, welcher eine
der Schließleiste zugeordnete abgeschrägte Betätigungskante
aufweist. Auch wenn im Rahmen der Erfindung die Selbstauslösung
nicht mit Hilfe einer Hilfsfalle, sondern magnetisch realisiert
wird, kann es zweckmäßig sein, wenn der Fallenriegel – ähnlich wie
eine bekannte Hilfsfalle – in der Entriegelungsstellung
um ein vorgegebenes Maß aus dem Schlossgehäuse
vorkragt, sodass der Fallenriegel im Zuge des Schließens
des Türflügels bei Kontakt mit der Schließleiste
um ein vorgegebenes Maß in das Schlossgehäuse
gedrückt wird. Durch die Zwangskopplung zwischen dem Fallenriegel
und der Schlosskette, zum Beispiel durch Zwischenschaltung des Zwischenhebels,
wird während dieses Zurückdrückens die
Schlosskette etwas angehoben, sodass der Kontakt zwischen der Blockierkante
der Schlosskette und dem Sperrstift aufgehoben wird. Dieses erleichtert
nun – da Reibungskräfte zwischen Sperrstift und
Schlosskette aufgehoben werden – die Betätigung
des Sperrstiftes über den Permanentmagneten. Das Zurückdrücken
des vorkragenden Fallenriegels dient im vorliegenden Fall also nicht – wie
beim Stand der Technik – der eigentlichen Selbstverriegelung, sondern
es handelt sich lediglich um eine Hilfsbewegung, um das Auslösen
des Sperrstiftes über den Permanentmagneten zu erleichtern.
Dieses hat wiederum zur Folge, dass mit verhältnismäßig
geringen Magnetkräften gearbeitet werden kann, oder aber dass
bei höheren Magnetkräften auch große
Spalte zwischen Schließleiste und Türflügel überbrückt
werden können.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Treibstangenschloss mit zumindest einem
Zentralschloss und zumindest einer Zusatzverriegelung, wobei insbesondere
eine solche Zusatzverriegelung als Verriegelungseinheit der beschriebenen
Art ausgebildet sein kann. Im Rahmen der Erfindung wird folglich
nicht nur die Verriegelungseinheit selbstständig unter
Schutz gestellt, sondern auch ein Treibstangenschloss mit einer
solchen Verriegelungseinheit.
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Ferner
ist Gegenstand der Erfindung ein Verriegelungsaggregat, welches
einerseits aus einer solchen Verriegelungseinheit (oder auch einem Treibstangenschloss
mit mehreren Verriegelungseinheiten) und andererseits einer der
Verriegelungseinheit zugeordneten Schließleiste besteht,
wobei in oder an dieser Schließleiste der Auslösemagnet
angeordnet ist.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
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1 ein
Treibstangenschloss in vereinfachter Seitenansicht,
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2 eine
erfindungsgemäße Zusatzverriegelung des Treibstangenschlosses
nach 1 in perspektivischer Ansicht,
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3 den
Gegenstand nach 2 in einer Seitenansicht in
einer ersten Funktionsstellung,
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4 den
Gegenstand nach 3 in einer zweiten Funktionsstellung,
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5 den
Gegenstand nach 4 in einer weiteren Funktionsstellung,
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6 den
Gegenstand nach 5 in einer anderen Funktionsstellung
und
-
7 eine
(rahmenseitige) Schließleiste bzw. ein Schließteil
für ein erfindungsgemäßes Treibstangenschloss
bzw. ein erfindungsgemäßes Verriegelungsaggregat.
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1 zeigt
ein an einem Türflügel montierbares Treibstangenschloss,
welches als Verriegelungseinheiten 1, 2 einerseits
ein Zentralschloss 1 und andererseits obere und untere
Zusatzverriegelungen 2 aufweist, welche rückseitig
an einem (gemeinsamen) Schlossstulp 5 befestigt sind. Im
Zuge einer Drückerbetätigung und/oder einer Schlüsselbetätigung
wird einerseits das Zentralschloss 1 entriegelt und andererseits über
die lediglich angedeuteten Treibstangen 6 auch die Zusatzverriegelungen 2.
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Das
Zentralschloss 1 kann in an sich bekannter Weise eine Schlossfalle,
einen Zentralriegel, eine Schlossnuss und einen Schließzylinder
aufweisen. Einzelheiten sind nicht dargestellt.
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Die über
die Treibstangen 6 betätigbaren Zusatzverriegelungen 2 weisen
jeweils ein Schlossgehäuse 22, eine in dem Schlossgehäuse
verschiebbare Schlosskette 4 und ebenfalls jeweils (zumindest) ein
Verriegelungselement 3 auf, welches im Ausführungsbeispiel
als Fallenriegel 3 ausgebildet ist. Im Zuge des Entriegelns über
das Zentralschloss 1 arbeitet die zugehörige Treibstange 6 auf
die daran angeschlossene Schlosskette 4 der Zusatzverriegelung 2,
welche entlang des Schlossstulpes 5 und folglich in vertikaler
Richtung verschiebbar in dem Schlossgehäuse 22 der
Zusatzverriegelung 2 geführt ist.
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Mittels
der Schlosskette 4 wird der Fallenriegel 3 aus
einer ausgeschlossenen Verriegelungsstellung in eine eingeschlossene
Entriegelungsstellung überführt und umgekehrt.
Die Entriegelung erfolgt dabei üblicherweise durch Betätigung
des Zentralschlosses 2 und folglich über die Treibstange 6, welche
die Schlosskette 4 aus der Verriegelungsstellung in die
Entriegelungsstellung überführt. Die Verriegelung
erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Treibstangenschloss
bzw. der erfindungsgemäßen Zusatzverriegelung 2 selbsttätig
bzw. automatisch, sobald die Tür bzw. der Türflügel
in Schließstellung gelangt.
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Dazu
ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, dass die Schlosskette 4 von
einem Sperrelement 9 zunächst in der Entriegelungsstellung
gehalten wird und dass in oder an einer der Verriegelungseinheit 2 zugeordneten
türrahmenseitigen Schließleiste 7 ein
Auslösemagnet 10 angeordnet ist. Dieser schließleistenseitige
Auslösemagnet 10 arbeitet zum selbsttätigen
Verriegeln bzw. für eine automatische Auslösung
des Verriegelungselementes 3 auf das Sperrelement 9,
welcher dann die Schlosskette 4 freigibt, sodass das Verriegelungselement 3 selbsttätig in
die Verriegelungsstellung überführt wird. Das Sperrelement 9 ist
im Ausführungsbeispiel als linear verschiebbarer Sperrstift 9 ausgebildet,
welcher zum Entriegeln der Schlosskette 4 in anziehendem
Sinn in Richtung auf den Auslösemagneten 10 hinzu
bewegt wird. Der Auslösemagnet 10 ist als Permanentmagnet
ausgebildet. Das zugeordnete Sperrelement 9 ist selbst
nicht permanentmagnetisch, jedoch magnetisierbar und folglich aus
einem ferromagnetischen Material gefertigt, sodass es von dem Auslösemagnet
angezogen wird. Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit,
zur Erhöhung der Auslösekräfte auch mit
einem permanentmagnetischen Sperrstift zu arbeiten. Die Ausbildung
aus nichtpermanentmagnetischem Material hat jedoch den Vorteil,
dass keine ungewünschte Magnetisierung der Umgebung des Sperrstiftes
erfolgt. Die Erfindung hat erkannt, dass auch ohne permanentmagnetischen
Sperrstift gearbeitet werden kann, insbesondere wenn – wie
im Folgenden noch erläutert – die Auslösung
mechanisch vereinfacht bzw. entlastet wird. Die Schlosskette 4 selbst
ist einerseits von der Schwerkraft und andererseits (mittelbar) über
eine Verriegelungsfeder 13 aus der Entriegelungsstellung
in die Verriegelungsstellung überführbar, sobald
der Auslösemagnet 10 den Sperrstift 9 verschiebt
und dieser die Schlosskette 4 freigibt. Die Kopplung zwischen
Schlosskette 4 und Verriegelungselement 3 erfolgt über
einen Zwischenhebel 12, welcher als schwenkbar um die Achse 15 an
dem Schlossgehäuse 22 angelenkter Schwenkhebel
ausgebildet ist. Im Ausführungsbeispiel ist dieser Zwischenhebel 12 bzw.
Schwenkhebel als L-förmiger Hebel ausgebildet. Dieser weist
einen ersten Arm 12a auf, welcher der Schlosskette 4 zugeordnet ist
und einen zweiten Arm 12b, welcher dem Fallenriegel 3 zugeordnet
ist. Außerdem ist dieser Zwischenhebel 12 (mittelbar)
von der Verriegelungsfeder 13 beaufschlagt, wobei diese
Verriegelungsfeder im Ausführungsbeispiel als Schenkelfeder
ausgebildet ist.
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Von
besonderer Bedeutung ist im Rahmen der Erfindung folglich die ”Wirkungskette” bzw.
Kraftkopplung zwischen Sperrelement 9, Schlosskette 4, Zwischenhebel 12 und
Fallenriegel 3. Die obere Zusatzverriegelung 2 ist
in 2 dargestellt. Die untere Zusatzverriegelung 1 ist
im Wesentlichen identisch ausgebildet, wobei die Treibstange nicht
unterseitig, sondern oberseitig an die Schlosskette angeschlossen
wird.
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Die
Funktionsweise des erfindungsgemäßen Treibstangenschlosses
bzw. der erfindungsgemäßen Zusatzverriegelung 2 soll
anhand einer vergleichenden Betrachtung der 3 bis 6 erläutert
werden.
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3 zeigt
das Schloss bzw. die Zusatzverriegelung 2 in einer ersten
entriegelten Funktionsstellung, welche zum Beispiel realisiert ist,
wenn die Tür bzw. der Türflügel geöffnet
sind. In dieser Funktionsstellung ist der Auslösemagnet 10 der
Schließleiste 7 des Rahmens weit entfernt, sodass
er den Sperrstift 9 nicht beeinflusst. Dieser Sperrstift 9 wird über
die Kraft der Sperrfeder 21 in die in 3 dargestellte Grundposition
gedrückt. In dieser Grundposition untergreift der Sperrstift 9 mit
seinem schlossseitigen Ende einen Sperrvorsprung bzw. eine Sperrkante 11 der
Schlosskette 4. Die Sperrkante 11 kann von einem
Sperrvorsprung oder auch einer Sperrausnehmung der Schlosskette
gebildet werden. Obwohl die Verriegelungsfeder 13 bestrebt
ist, den Fallenriegel 3 in die Verriegelungsstellung zu
drücken, wird eine solche Verriegelung bei der Funktionsstellung
gemäß 3 blockiert, da die Schlosskette 4 über
den Sperrstift 9 blockiert wird, sodass der an die Schlosskette 4 angeschlossene
Zwischenhebel 12 den Fallenriegel 3 über
den an dem Riegelfortsatz 3a des Fallenriegels angeordneten
Betätigungsnocken 3b zurückhält.
Denn der Zwischenhebel 12 ist zwar schwenkbar am Schlossgehäuse 22 angelenkt,
er weist jedoch an seinem ersten Arm 12a eine Ausnehmung,
zum Beispiel ein Langloch 16 auf, in welches ein Betätigungsstift 17 der
Schlosskette eingreift, sodass die blockierte Schlosskette 4 zugleich
den Zwischenhebel bzw. Schwenkhebel 12 blockiert, welcher über
seinen zweiten Arm 12b gegen den Betätigungsnocken 3b des
Riegelfortsatzes 3a drückt.
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Nähert
sich nun im Zuge des Schließens des Türflügels
die Zusatzverriegelung der Schließleiste 7, so
löst der Magnet 10 die automatische Verriegelung aus.
Dazu wird zunächst einmal der Fallenriegel 3 aufgrund
seiner abgeschrägten Betätigungsfläche (Fallenschräge 14)
bei Kontakt mit der Schließleiste 7 etwas in das
Schlossgehäuse 22 zurückgedrückt. Über
die Zwangskopplung zwischen Fallenriegel 3, Zwischenhebel 12 und
Schlosskette 4 führt dieses dazu, dass die Schlosskette 4 etwas
angehoben wird (vgl. 4). Durch dieses Anheben der
Schlosskette 4 wird der Kontakt zwischen dem Sperrstift 9 und
der Sperrkante 11 aufgehoben. Nun gelangt in dieser Funktionsstellung
auch der an der Schließleiste 7 angeordnete Auslösemagnet 10 in
die Nähe des Sperrstiftes 9, sodass der Auslösemagnet 10 den
Sperrstift 9 gegen die Kraft der Sperrfeder 21 anzieht.
Diese auslösende Bewegung des Sperrstiftes 9 über
den Magnet 10 wird durch das zuvor beschriebene Anheben
der Schlosskette 4 erleichtert, da Reibung zwischen Stift 9 und
Schlosskette 4 verhindert wird. Sobald der Türflügel
vollständig geschlossen ist, gelangt der Riegel 3 in
den Bereich einer korrespondierenden Riegelaufnahme, zum Beispiel
einer Durchbrechung der Schließleiste 7. Damit
gibt der Sperrstift 9 nun die Schlosskette 4 frei,
sodass der Fallenriegel 3 einerseits über die
Schwerkraft der Schlosskette 4 und andererseits über
die Federkraft der Verriegelungsfeder 13 in die Verriegelungsstellung überführt wird,
in welcher der Fallenriegel 3 ausgeschlossen wird und in
die Verriegelungsaufnahme der Schließleiste 7 eingreift
(vgl. 5).
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Die
in den Figuren dargestellte Ausführungsform mit der auch
in Entriegelungsstellung vorkragenden Riegelfalle 3 stellt
eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar, da durch
das kurzzeitige Anheben der Schlosskette 4 der Kontakt
zwischen Sperrkante 11 und Sperrstift 9 aufgehoben
wird, sodass Reibungskräfte vermieden werden und damit der
Permanentmagnet den Sperrstift 9 einfach anziehen kann.
Insofern kann bei dieser Ausführungsform mit verhältnismäßig
geringen magnetischen Kräften gearbeitet werden. Die erfindungsgemäße
Auslösung funktioniert selbst bei verhältnismäßig
großem Spalt zwischen Schloss bzw. Schlossstulp und Schließleiste. Üblicherweise
sind Spaltweiten von 2 mm bis maximal 5 mm vorgesehen. Aufgrund
von Fertigungstoleranzen oder auch nachträglichen Veränderungen
kommt es in der Praxis nicht selten zu Spaltweiten von bis zu 8
mm. Selbst bei diesen großen Spaltweiten arbeitet die Erfindung
einwandfrei, insbesondere wenn die Funktionalität des Auslösemagneten
durch das vorangehende Entlasten zwischen Sperrstift und Schlosskette
verbessert wird. Es besteht grundsätzlich aber auch die
Möglichkeit, ohne vorkragende Riegelfalle zu arbeiten,
denn grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit,
dass der Auslösemagnet den Sperrstift anzieht, wenn die Schlosskette
mit ihrer Sperrkante 11 auf dem Sperrstift 9 aufliegt.
Stets muss eine geeignete Abstimmung zwischen den auftretenden Kräften
erfolgen.
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6 zeigt
im Übrigen eine Funktionsstellung, in welcher die Riegelfalle 3 (und
im Übrigen auch alle anderen nicht dargestellten Riegel
oder dergleichen) über den nicht dargestellten Drücker oder
einen Schließzylinder über das Zentralschloss zurückgezogen
und folglich das Schloss bzw. die Zusatzverriegelung geöffnet
wird. Ein anschließendes Verriegeln erfolgt dann wiederum
selbsttätig, wie zuvor beschrieben.
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Schließlich
zeigt 7 eine Draufsicht auf eine Schließleiste 7,
welche im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Verriegelungseinheit verwendet werden kann. Der Auslösemagnet 10 ist
angedeutet. Es ist erkennbar, dass diese Schließleiste 7 oberhalb
und unterhalb der Riegelaufnahme 23 eine Montageposition
für einen Auslösemagnet enthält. Dieses
hat zur Folge, dass dieses Schließleistenmodell sowohl
für die obere als auch für die untere Zusatzverriegelung
und auch für Türen mit unterschiedlichem Öffnungssinn
eingesetzt werden kann, ohne dass dazu unterschiedliche Ausführungsformen
gefertigt werden müssen.
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Im Übrigen
ist in den Figuren erkennbar, dass der Fallenriegel 3 in
einer Riegelführung bzw. Riegelführungshülse 18 geführt
ist, welche vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt ist. An diese
Riegelführungshülse 18 angeschlossen,
zum Beispiel angeformt, ist ein Stützvorsprung 19,
auf welchem der Sperrstift 9 aufliegt, sodass ein Verkanten
des Sperrstiftes 9 vermieden und eine einwandfreie Führung des
Sperrstiftes 9 gewährleistet wird. Der Sperrstift 9 ist
mit seiner Feder 21 in einer Führungshülse 20 gelagert
und das Ende des Sperrstiftes stützt sich auf den Vorsprung 19 ab.
Der Stellweg des Stiftes beträgt ca. 1 mm bis 5 mm, zum
Beispiel 2 mm bis 3 mm.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3801441
C2 [0003]
- - US 5377513 [0004]