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Die
Erfindung betrifft einen Stuhl bzw. Sessel, insbesondere einen Bürostuhl
bzw. -sessel mit neigbarer Rückenlehne.
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Bei
herkömmlichen
Stühlen
mit neigbarer Rückenlehne
erfolgt während
des Neigens der Rückenlehne
eine nach oben oder unten gerichtete Bewegung relativ zur Sitzfläche. Daraus
resultierend tritt ebenfalls eine Relativbewegung zwischen der sich
neigenden Rückenlehne
und dem Rücken
eines Benutzers des Stuhles auf. Die dadurch auftretende Reibung
ist unerwünscht,
da sie einerseits ein unangenehmes Gefühl beim Benutzer des Stuhles
verursachen kann und andererseits dazu führt, daß Oberteile der Kleidung des
Benutzers verlagert werden, beispielsweise, daß ein Oberhemd aus der Hose
gezogen wird. Diese Eigenschaft von herkömmlichen Stühlen mit neigbarer Rückenlehne
führt zu
einem eingeschränkten
Benutzungskomfort dieser Stühle.
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Aus
der
DE 10 2006
023 981 A1 ist ein Stuhl bekannt, dessen Rückenlehne
mittels einer Bogenführung
an einem Sitzträger
derart befestigt ist, daß die
Rückenlehne
gegenüber
dem Sitzträger
neigbar ist. Dabei wird die Rückenlehne
durch die Bogenführung
bereichsweise entlang eines Kreisbogenabschnitts zwangsgeführt.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Stuhl bzw. Sessel bereitzustellen,
welcher einerseits einen erhöhten
Benutzungskomfort aufweist und andererseits einfach und kostengünstig herzustellen
ist.
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Die
Aufgabe wird durch einen Stuhl gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen sind
Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Stuhl gemäß der Erfindung
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Die
vorliegenden Erfindung betrifft einen Stuhl bzw. Sessel, insbesondere
einen drehbaren Bürostuhl,
umfassend:
zumindest zwei Sitzträger, jeweils weiter umfassend eine
obere Bogenführung
und eine untere Bogenführung;
zumindest
zwei Rückenlehnenträger, jeweils
weiter umfassend einen zwangsgeführten
Bereich;
eine an die Rückenlehnenträger angeordnete
Rückenlehne,
wobei der zwangsgeführte
Bereich der Rückenlehnenträger jeweils
zwischen der oberen Bogenführung
und der unteren Bogenführung
der entsprechenden Sitzträger
geführt
wird, so daß die Rückenlehnenträger gegenüber den
Sitzträgern neigbar
sind, wobei die obere Bogenführung
und die untere Bogenführung
zumindest bereichsweise als Kreisbogenabschnitt ausgebildet sind
und wobei der Kreisbogenabschnitt der oberen Bogenführung und der
Kreisbogenabschnitt der unteren Bogenführung den selben Kreismittelpunkt
H aufweisen.
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Weiter
umfaßt
der Bürostuhl
einen Basisträger;
zumindest
ein Zugfederhebel, welcher mittels einer hinteren Sitzkoppelachse
mit dem Sitzträger
gelenkig verbunden ist;
zumindest zwei Koppelhebel, welche
mittels einer vorderen Sitzkoppelachse mit dem Sitzträger gelenkig
verbunden sind, wobei der zumindest eine Zugfederhebel mittels einer
Hauptachse gelenkig verbunden ist und die zumindest zwei Koppelhebel
mittels einer Basiskoppelachse mit dem Basisträger gelenkig verbunden sind;
zumindest
zwei Zugstangen, welche gelenkig an den zumindest zwei Rückenlehnenträgern angeordnet sind
und
zumindest zwei Zughebel, welche auf der Hauptachse angeordnet
sind und welche mit den zumindest zwei Zugstangen jeweils gelenkig
verbunden sind.
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Begriffsbestimmungen
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Zum
einfacheren Verständnis
der Erfindung wird nachfolgend eine Vielzahl von Begriffen beispielhaft
definiert.
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Der
Stuhl ist auf einer ebenen Bodenfläche anordenbar. Zur eindeutigen
Beschreibung von Richtungen und geometrischen Relationen wird in
der folgenden Beschreibung davon ausgegangen, daß die ebene Bodenfläche durch
die zwei orthogonalen Richtungsvektoren der x- und y-Richtung eines
kartesischen Koordinatensystems aufgespannt sind. Insbesondere fällt die
x-Richtung im wesentlichen mit der Blickrichtung eines Benutzers
des Stuhles zusammen, d. h. die x-Richtung zeigt nach vorne. Die y-Richtung
steht senkrecht auf der x-Richtung und zeigt im wesentlichen vom
Benutzer aus gesehen nach links. Senkrecht dazu, also senkrecht
zur Bodenfläche,
erstreckt sich die z-Richtung nach oben, d. h. entgegen der Schwerkraftrichtung.
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Erstreckungs-
und/oder Verlagerungsrichtung(en) kann/können in bezug auf das so definierte orthogonale
kartesische Koordinatensystem angegeben werden. Wird in der folgenden
Beschreibung in Zusammenhang mit einer Richtungsangabe der Begriff „im wesentlichen" verwendet, so bedeutet
dies insbesondere, daß die
Anzugebende Richtung von der genannten Bezugsrichtung um weniger
als etwa ±20
Grad, vorzugsweise um weniger als etwa ±15 Grad, weiter bevorzugt
um weniger als etwa ±10 Grad,
und besonders bevorzugt um weniger als etwa ±5 Grad, insbesondere um weniger
als etwa ±2
Grad abweicht. Der Begriff "im
wesentlichen" kann
insbesondere eine geringfügige
Abweichung von einem Sollwert beschreiben, insbesondere eine Abweichung
im Rahmen der Herstellungsgenauigkeit und/oder im Rahmen der notwendigen
Genauigkeit, so daß ein
Effekt beibehalten wird, wie er bei dem Sollwert vorhanden ist.
Der Begriff "im
wesentlichen" kann
daher eine Abweichung von weniger als etwa 30%, weniger als etwa
20%, weniger als etwa 10%, weniger als etwa 5%, weniger als etwa
2%, bevorzugt weniger als etwa 1% von einem Sollwert bzw. Sollposition,
usw. beinhalten. Der Begriff "im
wesentlichen" umfaßt den Begriff "identisch", d. h. ohne Abweichung
von einem Sollwert, einer Sollposition usw. sein.
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Wird
in der folgenden Beschreibung in Zusammenhang mit einer Angabe in
der Maßeinheit Grad
der Begriff „etwa" verwendet, so bedeutet
dies insbesondere, daß die
anzugebende Richtung von der genannten Bezugsrichtung um weniger
als ±15 Grad,
und bevorzugt um weniger als ±10
Grad, weiter bevorzugt um weniger als ±5 Grad, besonders bevorzugt
um weniger als ±2
Grad, insbesondere um weniger als ±1 Grad abweicht.
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Die
vorgenannten Positionen und Richtungen sind beispielhaft und dienen
insbesondere als Referenz zur Beschreibung z. B. von Seiten und
Erstreckungen des Stuhles und/oder zur Bestimmung von Richtungen,
um beispielsweise eindeutig definierbare bzw. bestimmbare Koordinaten
anzugeben. Gegebenenfalls können
auch andere Positionen verwendet werden bzw. ein anderes Koordinatensystem.
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In
dem oben beschriebenen kartesischen Koordinatensystem erstreckt
sich ein Sitzträger
im wesentlichen parallel zur Bodenfläche. Die Längserstreckung S eines Sitzträgers sei
dabei im wesentlichen die räumliche
Erstreckung in Blickrichtung des Stuhlbenutzers, also im wesentlichen
entlang der x-Richtung orientiert. Im wesentlichen senkrecht zur Längserstreckung
S eines Sitzträgers
ist die Quererstreckung orientiert, welche sich im wesentlichen vom
Stuhlbenutzer aus gesehen von recht nach links, also im wesentlichen
entlang der y-Richtung erstreckt. Eine an den Sitzträgern angeordnete
Sitzfläche
erstreckt sich im wesentlichen parallel zur Bodenfläche. Insbesondere
erstreckt sich die Sitzfläche im
wesentlichen zwischen zwei Sitzträgern, wobei die Sitzträger entlang
der Blickrichtung des Stuhlbenutzers am rechten und linken Randbereich
der Sitzfläche
angeordnet sein können.
Vorzugsweise ist die Sitzfläche
eine dehnbare bzw. nachgiebige Bespannung zwischen zwei Sitzträgern.
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Die
Rückenlehne
erstreckt sich in einer aufrecht gestellten Position im wesentlichen
senkrecht zur Bodenfläche
und im wesentlichen parallel zur einer durch die y- und z-Richtung aufgespannten
Fläche.
Die Längserstreckung
R der Rückenlehne
sei dabei im wesentlichen die räumliche
Erstreckung entlang der Wirbelsäule
des Stuhlbenutzers, d. h. im wesentlichen entlang der z-Richtung,
orientiert. Im wesentlichen senkrecht zur Längserstreckung R der Rückenlehne
ist die Quererstreckung der Rückenlehne
orientiert, welche sich im wesentlichen vom Stuhlbenutzer aus gesehen
von recht nach links, also im wesentlichen entlang der y-Richtung erstreckt.
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Der
Begriff „erste
Position", wie er
im Sinne der vorliegenden Erfindung verwendet wird, beschreibt beispielsweise
den Zustand bzw. die Position eines oder mehrerer Bauteile insbesondere
des Sitzträgers
und der Rückenlehne.
Der Begriff „erste Position" beschreibt insbesondere
diejenige Position, wenn die Rückenlehne
sich in einer aufrechten Position befindet. In anderen Worten entspricht
die ersten Position derjenigen Position in der sich der Stuhl befindet,
wenn ein Benutzer aufrecht auf ihm sitzen möchte.
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Der
Begriff "zweite
Position", wie er
im Sinne der vorliegenden Erfindung verwendet wird, beschreibt beispielsweise
einen von dem vorgenannten Zustand bzw. der vorgenannten Position
verschiedenen Zustand bzw. Position der vorgenannten Bauteile, insbesondere
der Rückenlehne.
Im Gegensatz zu der ersten Position ist in der zweiten Position
die Rückenlehne
weiter nach hinten geneigt, d. h. entgegen der x-Richtung geneigt.
Der Begriff „zweite
Position", wie er
im Sinne der vorliegenden Erfindung verwendet wird, beschreibt somit
insbesondere eine Position mit maximal geneigter Rückenlehne.
Beispielsweise kann die zweite Position durch Anlegen einer Kraft entgegen
der x-Richtung an der Rückenlehne
erreicht werden. Aufgrund der angelegten Kraft bewegt sich insbesondere
die Rückenlehne,
beispielsweise von der ersten in die zweiten Position. Hierbei können die
Bauteile, insbesondere die Rückenlehne,
in jede Zwischenposition zwischen der ersten und der zweiten Position
gebracht werden und vorzugsweise in dieser Zwischenposition fixiert
werden. Besonders bevorzugt ist der Stuhl rückstellfähig ausgebildet, d. h. er ist
derart ausgelegt, daß er
nach Einwirken einer Kraft entgegen der x-Richtung auf die Rückenlehne im
wesentlichen wieder in die erste Position zurückkehrt.
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Vorteilhafterweise
findet während
der Neigungsbewegung der Rückenlehne
relativ zum Sitzträger
keine nach oben oder unten gerichtete Bewegung relativ zur Sitzfläche statt.
Daraus resultierend tritt ebenfalls keine Relativbewegung zwischen
der sich neigenden Rückenlehne
und dem Rücken
Stuhlbenutzers auf, weshalb das Zurückneigen der Rückenlehne
nicht zu einer Verlagerung von einzelnen Oberbekleidungsstücken des
Stuhlbenutzers relativ zueinander führt. Vorteilhafterweise ist
daher der Benutzungskomfort eines erfindungsgemäßen Stuhles gegenüber herkömmlichen
Stühlen
erhöht.
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Vorteilhafterweise
ist der Sitzträger
relativ zu dem Basisträger
neigbar, wobei die Kippachse des Sitzträgers insbesondere im wesentlichen
mit der y-Richtung zusammenfällt.
Besonders bevorzugt ist der Basisträger an einem Stuhlfuß angeordnet
und insbesondere relativ zu der Bodenfläche nicht neigbar.
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Besonders
bevorzugt kann der Stuhl zwei oder mehrere Zugfederhebel und drei
oder mehrere Koppelhebel umfassen, wobei insbesondere die Zugfederhebel
und die Koppelhebel jeweils an der rechten und linken Seite des
Sitzträgers
angeordnet sind.
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Dadurch
bleibt vorteilhafterweise der zentrale Raum unterhalb des Sitzträgers frei.
Insbesondere ist der Mindestabstand bzw. die Höhe des Freiraums zwischen der
Unterkante des Sitzträgers
und der Oberkante des Basisträgers
größer als
etwa 1 cm, größer als
etwa 2 cm, besonders bevorzugt größer als etwa 5 cm und insbesondere
größer als
etwa 10 cm.
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Im
weiteren sind die Zugstangen dazu ausgelegt sowohl Zug- als auch
Druckbelastungen aufzunehmen, um die Rückenlehne durch ziehen bzw. drücken in
zwei Richtungen zu aktuieren bzw. zu verlagern. Insbesondere sind
die Zugstangen im wesentlichen starr. Alternativ könnten die
Zugstangen ebenfalls als Druckstangen oder als Zug-/Druckstangen
bezeichnet werden. Besonders bevorzugt kann der Stuhl drei, vier,
fünf, sechs
oder mehr Zugstangen und drei, vier, fünf, sechs oder mehr Zughebel aufweisen,
wobei die Zugstangen und Zughebel jeweils an der rechten und linken
Seite des Sitzträgers angeordnet
sind. Insbesondere können
die Zugstangen im wesentlichen entlang der Längserstreckung S des Sitzträgers an
den Außenseiten
des Sitzträgers oder
in Zugstangenkanälen
angeordnet sein, so daß die
Zugstangen eine geschlossen Kontur des Sitzträgers nicht beeinflussen.
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Bevorzugte Ausführungsformen
des Stuhles
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Vorzugsweise
sind die obere Bogenführung, die
untere Bogenführung
und der Rückenlehnenträger derart
ausgelegt, daß der
Rückenlehnenträger und
die Rückenlehne
ausschließlich
entlang einer kreisförmigen
Bahn um den Kreismittelpunkt H bewegbar sind.
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Vorteilhafterweise
bleibt während
der Drehbewegung der Rückenlehne
der Abstand einzelner Bereiche der Rückenlehne zum Kreismittelpunkt
H konstant, d. h. es findet keine translatorische Bewegung der Rückenlehne
oder einzelner Bereiche davon in einer vom Kreismittelpunkt H ausgehenden
radialen Richtung statt, wodurch sich die Position des Beckens des
Stuhlbenutzers nicht von der Rückenlehne
entfernt. Deshalb wird das Becken und die Kreuzwirbel des Stuhlbenutzers
vorteilhafterweise bei unterschiedlichen Neigungen der Rückenlehne gestützt. Insbesondere
da sich der untere Bereich der Rückenlehne
im wesentlichen nicht vom Becken entfernt, wird eine Rotation des
Beckens nach hinten vermieden. Die Folge einer Beckenrotation ist
eine „Rundrückenhaltung", die insbesondere
die Bandscheiben der Lendenwirbel belastet. Folglich ist diese bevorzugte
Ausführungsform
des Stuhles besonders rückenschonend.
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Vorzugsweise
sind der Sitzträger
und die Rückenlehne
derart ausgelegt, daß der
Drehpunkt D des Hüftgelenkes
eines Benutzers des Stuhles in etwa mit der räumlichen Lage des Kreismittelpunktes H
zusammenfällt.
Bevorzugt ist der Abstand zwischen H und D kleiner als etwa 5 cm,
besonders bevorzugt kleiner als etwa 3 cm und insbesondere kleiner
als 2 cm. Vorteilhafterweise sind in diesem Falle alle Bereiche
des Beckens und der Wirbelsäule
in allen Neigungspositionen und während der Neigungsbewegung
der Rückenlehne
gestützt.
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Vorzugsweise
ist der Abstand zwischen der Bodenfläche, auf welcher der Stuhl
steht, und der vorderen Sitzkoppelachse bei Neigung der Rückenlehnenträger und/oder
der Sitzträger
veränderlich bzw.
veränderbar.
Insbesondere ist die vordere Sitzkoppelachse derart an den Koppelhebeln
angeordnet, daß sich
der Abstand bei Drehung der Koppelhebel verändert. Besonders bevorzugt
wird der Abstand der Sitzkoppelachse zur Bodenfläche verringert, wenn die Sitzträger bzw.
die Sitzfläche
und/oder die Rückenlehne
nach hinten geneigt wird.
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Vorteilhafterweise
bleibt dadurch der Abstand zwischen der Sitzflächenvorderkante und der Bodenfläche im wesentlichen
konstant, so daß beim Zurücklehnen
des Stuhlbenutzers der Bereich des unteren Oberschenkel bzw. der
Kniebereich im wesentlichen nicht durch die vordere Sitzfläche angehoben
wird. Vorteilhafterweise wird dadurch ein Druck auf den unteren
Oberschenkel vermieden und die Blutversorgung der Unterschenkel
nicht beeinträchtigt,
so daß der
Sitzkomfort erhöht
wird.
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Vorzugsweise
ist die Stuhlmechanik im wesentlichen spiegelsymmetrisch zur einer
Ebene in x-z-Richtung ausgebildet, die durch die Mittelachse des
Stuhlfußes
verläuft.
Dabei umfaßt
die Stuhlmechanik insbesondere die Sitzträger, den zumindest einen Zugfederhebel
und die Koppelhebel. Weiter bevorzugt umfaßt die Stuhlmechanik die Zughebel und
die Zugstangen sowie insbesondere die Rückenlehnenträger.
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Vorteilhafterweise
führt die
spiegelsymmetrische Ausbildung der Stuhlmechanik zu einer erhöhten verwindungsfreiheit
der einzelnen Bauteile, da die wirkenden Kräfte symmetrisch verteilt werden und
Verwindungs- bzw. Torsionskräfte
sich in erster Näherung
kompensieren. Dadurch ist die gesamte Stuhlmechanik vorteilhafterweise
mit geringerem Materialverbrauch herzustellen und ein schlankeres Design
wird ermöglicht.
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Vorzugsweise
weisen die zumindest zwei Koppelhebel jeweils ein erstes Kupplungsmittel
auf, welches ausgelegt ist mit einem zweiten Kupplungsmittel eines
der zumindest zwei Zughebel in Eingriff zu gelangen und/oder kraftschlüssig miteinander
verbunden zu sein.
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Vorzugsweise
ist das erste Kupplungsmittel als Reihe äquidistanter Vorsprünge oder
als Reihe äquidistanter
Ausnehmungen ausgebildet. Insbesondere sind die Vorsprünge des
ersten Kupplungsmittels ausgelegt, um in entsprechende Ausnehmungen des
zweiten Kupplungsmittels einzugreifen. Alternativ sind die Ausnehmungen
des ersten Kupplungsmittels ausgelegt, so daß Vorsprünge des zweiten Kupplungsmittels
in diese eingreifen können.
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Vorzugsweise
ist das erste Kupplungsmittel als Zahnreihe oder als Kreisbogenabschnitt
eines Zahnrades ausgebildet. Insbesondere ist das zweite Kupplungsmittel
in diesem Fall als entsprechende gegenstückige Zahnreihe oder Zahnradabschnitt ausgebildet,
so daß insbesondere
beide Kupplungsmittel kraftschlüssig
miteinander verbunden sind.
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Vorzugsweise
ist der Sitzträger
um eine Kippachse neigbar, so daß zwischen der z-Richtung und der
Längserstreckung
S des Sitzträgers
ein Sitzwinkel β von
etwa 70° bis
etwa 110° Grad,
weiter vorzugsweise von etwa 80° bis
etwa 100° Grad,
eingeschlossen ist. Besonders vorzugsweise liegt der Sitzwinkel β in einem
Bereich von etwa 85° bis
etwa 95° Grad.
Mit anderen Worten verläuft
die Längserstreckung
S des Sitzträgers
im wesentlichen entlang der x-Richtung und ist in begrenztem Maße gegenüber der
x-Richtung neigbar.
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Vorzugsweise
ist die Rückenlehne
um eine Kippachse neigbar, so daß zwischen der z-Richtung und
der Längserstreckung
R der Rückenlehne
ein Rückenlehnenwinkel γ von etwa
0° bis etwa
55° Grad eingeschlossen
ist. Besonders vorzugsweise liegt der Rückenlehnenwinkel γ in einem
Bereich von etwa 5° bis
etwa 40° Grad.
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Vorzugsweise
stehen die Änderungen
des Sitzwinkels Δβ und die Änderungen
des Rückenlehnenwinkels Δγ in einem
konstanten Verhältnis
zueinander, wobei das Verhältnis Δγ/Δβ zwischen
etwa 2 und etwa 4 liegt. Daß heißt, daß die Neigung
der Rückenlehne
zusammen mit der Neigung des Sitzträgers erfolgt. Wir beispielsweise
die Rückenlehne
von einer ersten Position mit einem Rückenlehnenwinkel von 5 Grad
in eine zweite Position mit einem Rückenlehnenwinkel von 35 Grad
gebracht, so ist Δγ gleich 30
Grad. Bei einem beispielhaften Verhältnis Δγ/Δβ von 3 beträgt die Änderungen des Sitzwinkels Δβ folglich
10 Grad. Dadurch werden die Oberschenkel und der Beckenboden ebenfalls
um 10 Grad nach hinten geneigt und der Öffnungswinkel α = β + γ zwischen
dem Sitzträger
und der Rückenlehne
wird um 20 Grad vergrößert. Besonders
bevorzugt liegt das Verhältnis Δγ/Δβ zwischen
etwa 2,2 und etwa 3,7, zwischen etwa 2,5 und etwa 3,5, zwischen
etwa 2,7 und etwa 3,3 und insbesondere bei etwa 3.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die obigen, beispielhaft beschriebenen
Ausführungsformen
beschränkt.
Vielmehr können
einzelne Elemente und/oder Merkmale eines jeden beschriebenen Aspekts
und/oder einer jeden beschriebenen Ausführungsform mit einzelnen Elementen
und/oder Merkmalen der weiteren Aspekte und/oder weiteren Ausführungsformen
in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden und somit weitere
Aspekte und/oder Ausführungsformen
gebildet werden.
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Figurenbeschreibung
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht der Mechanik einer ersten Ausführungsform
eines Stuhls.
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2 zeigt
eine Seitenansicht der Mechanik der Ausführungsform des Stuhls in einer
ersten Position.
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3 zeigt
eine Seitenansicht der Mechanik der ersten Ausführungsform des Stuhls in einer
zweiten Position.
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4 zeigt
eine Detailseitenansicht der Mechanik gemäß 2.
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5 zeigt
eine Detailseitenansicht der Mechanik gemäß 3.
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6 zeigt
eine Detailseitenansicht der Mechanik einer zweiten Ausführungsform
des Stuhls in einer ersten Position.
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7 zeigt
eine Detailseitenansicht der Mechanik der zweiten Ausführungsform
des Stuhls in einer zweiten Position.
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht der Mechanik einer ersten Ausführungsform
eines Stuhls 1. Der Stuhl 1 umfaßt einen
Stuhlfuß 2,
welcher vorzugsweise höhenverstellbar
ist, einen Basisträger 3, zwei
Sitzträger 4,
zwei Rückenlehnenträger 5 und eine
Rückenlehne 6.
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An
den Sitzträgern 4 sind
in dieser Ausführungsform
zum einen zwei an einer hinteren Sitzkoppelachse 18 angeordnete
Zugfederhebel 10 und zum anderen zwei an einer vorderen
Sitzkoppelachse 22 angeordnete Koppelhebel 20 gelenkig
angeordnet. Die Zugfederhebel 10 sind über die Hauptachse 14 und
die Koppelhebel 20 sind über die Basiskoppelachse 24 mit
dem Basisträger 3 gelenkig
verbunden. Somit ist der Sitzträger 4 mit
dem Basisträger 3 verbunden,
welcher wiederum mit dem Stuhlfuß 2 verbunden ist.
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Die
Rückenlehnenträger 5 bzw.
die Rückenlehne 6 weisen
bzw. weist in der gezeigten Ausführungsform
insbesondere ein Versteifungselement 7 auf, um die zwei
Rückenlehnenträger miteinander
zu verbinden und die Formstabilität der Rückenlehne 6 zu erhöhen. Die
Rückenlehne 6 kann
vorzugsweise mit den Rückenlehnenträgern 5 und
insbesondere mit dem Versteifungselement 7 einstückig ausgebildet
sein.
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Zwischen
einer oberen Bogenführung 45 und
einer unteren Bogenführung 46,
die jeweils an einem Sitzträger 4 angeordnet
sind, ist jeweils ein Rückenlehnenträger 5 bewegbar
gelagert. Eine Zugstange 50 ist jeweils gelenkig an einem Rückenlehnenträger 5 angeordnet
und gelenkig mit einem Zughebel 30 verbunden. Die zwei
Zughebel 30 sind auf der Hauptachse 14 angeordnet
und mit den Koppelhebeln 20 gekoppelt.
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2 zeigt
eine Seitenansicht der Mechanik der ersten Ausführungsform des Stuhls 1 in
einer ersten Position, wie in 1 gezeigt.
In der ersten Position befindet sich die Stuhlmechanik in solch
einer Position, daß ein
Benutzer in einer aufrechten Sitzposition auf dem Stuhl 1 sitzen
kann.
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Der
Sitzträger 4 weist
eine Längserstreckung S
auf, die sich in etwa parallel zur x-Richtung und im wesentlichen senkrecht
zur z-Richtung erstreckt und eine zweite Erstreckung entlang der
y-Richtung, so daß sich
eine durch die Oberkante des Sitzträgers 4 aufgespannte
Ebene im wesentlichen horizontal erstreckt. Der Sitzträger 4 ist
um eine Kippachse, die entlang der y-Richtung verläuft, neigbar,
so daß zwischen
der z-Richtung und der Längserstreckung
S des Sitzträgers 4 ein
Sitzwinkel β1 eingeschlossen wird, wobei der Winkel β1 in
der ersten Position im Bereich von etwa 80° bis etwa 110° Grad, insbesondere
etwa 90° Grad,
liegt.
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Die
Rückenlehne 6 weist
eine Längserstreckung
R auf, die sich in etwa parallel zur z-Richtung und im wesentlichen
senkrecht zur x-Richtung erstreckt und eine zweite Erstreckung entlang
der y-Richtung, so daß sich
eine durch die Rückenlehne 6 aufgespannte
Ebene im wesentlichen vertikal erstreckt. Die Rückenlehne 6 ist um
eine Kippachse bzw. Drehachse, die entlang der y-Richtung verläuft, neigbar.
Insbesondere ist der Rückenlehnenträger 5 zumindest
bereichsweise durch die obere und untere Bogenführung 45, 46 kreisförmig geführt. Der
gemeinsame Kreismittelpunkt H der Kreisbogenabschnitte der oberen
und unteren Bogenführung 45, 46 ist
dabei mit einem Radius RH von der oberen
Bogenführung 45 beabstandet
angeordnet. Die Rückenlehne 6 ist
folglich um den Kreismittelpunkt H drehbar gelagert. Insbesondere
erfolgt keine translatorische Relativbewegung zwischen dem Kreismittelpunkt
H und der Rückenlehne 6.
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Zwischen
der z-Richtung und der Längserstreckung
R der Rückenlehne 6 wird
in der ersten Position ein Rückenlehnenwinkel γ1 eingeschlossen wird,
wobei der Winkel γ1 in der ersten Position im Bereich von etwa
0° bis etwa
25° Grad,
insbesondere etwa 6° Grad,
liegt. Folglich wird zwischen der Längserstreckung R der Rückenlehne 4 und
der Längserstreckung
S des Sitzträgers 4 ein Öffnungswinkel α1 eingeschlossen,
der in der ersten Position im Bereich von etwa 80° bis etwa
135° Grad,
insbesondere etwa 96° Grad,
liegt.
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Der
minimale Rückenlehnenwinkel γ1 von kleiner
als 25° Grad
wird erreicht, wenn sich die Zugstange 50 in einer extremalen
Position entgegen der x-Richtung, also hinten, befindet. In dieser
Position befindet sich der Kreismittelpunkt H der Bogenführungen 45, 46 des
Sitzträgers 4 in
einer räumlichen Position
nahe zur z-Achse
des Stuhlfußes 2.
Insbesondere ist vom Kreismittelpunkt H der Abstand entgegen der
z-Richtung zum Sitzträger 4 und
der Abstand entgegen der x-Richtung zur Rückenlehne 6 bzw. zum
Rückenlehnenträger 5 in
etwa gleich groß.
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3 zeigt
eine Seitenansicht der Mechanik der ersten Ausführungsform des Stuhls 1 in
einer zweiten Position. In der zweiten Position befindet sich die
Stuhlmechanik in solch einer Position, daß ein Benutzer in einer zurückgelehnten
Sitzposition auf dem Stuhl 1 sitzen kann.
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In
der zweiten Position schließt
die Längserstreckung
S des Sitzträgers 4 mit
der z-Richtung einen
Sitzwinkel β2 von etwa 70° bis etwa 90° Grad, insbesondere etwa 80° Grad, ein.
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Die
Längserstreckung
R der Rückenlehne 6 schließt in der
zweiten Position mit der z-Richtung einen Rückenlehnenwinkel γ2 von
etwa 20° bis
etwa 55° Grad,
insbesondere etwa 36° Grad,
ein.
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Folglich
wird zwischen der Längserstreckung R
der Rückenlehne 4 und
der Längserstreckung
S des Sitzträgers 4 in
der zweiten Position ein Öffnungswinkel α2 von
etwa 100° bis
etwa 155° Grad, insbesondere
etwa 116° Grad,
eingeschlossen.
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Der
maximale Rückenlehnenwinkel γ2 wird erreicht,
wenn sich die Zugstange 50 in einer extremalen Position
in x-Richtung, also vorne, befindet. In dieser Position befindet
sich der Kreismittelpunkt H in einer räumlichen Position, die im Vergleich
zur ersten Position weiter entgegen der x-Richtung von der z-Achse
des Stuhlfußes 2 entfernt
ist. Insbesondere ist vom Kreismittelpunkt H der Abstand entgegen
der z-Richtung zum
Sitzträger
und der Abstand entgegen der x-Richtung zur Rückenlehne 6 bzw. zum
Rückenlehnenträger 5 auch
in der zweiten Position in etwa gleich groß.
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Beim Übergang
des Stuhles 1 von der ersten Position in die zweite Position
stehen die Änderungen
des Sitzwinkels Δβ = β2 – β1 und
des Rückenlehnenwinkels Δγ = γ2 – γ1 vorzugsweise
in einem konstanten Verhältnis
zueinander. Dabei liegt das Verhältnis
der Winkeländerungen Δγ/Δβ insbesondere zwischen
etwa 2 und etwa 4, weiter bevorzugt zwischen etwa 2,5 und etwa 3,5
und besonders bevorzugt bei etwa 3.
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Ferner
verlagert sich der Kreismittelpunkt H beim Übergang von der ersten in die
zweite Position entgegen der x-Richtung, so daß sich sein Abstand zur Rückenlehne 6 nicht
vergrößert.
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Vorzugsweise
ist der Kreismittelpunkt H so angeordnet, daß er in etwa mit der räumlichen
Lage des Drehpunktes D des Hüftgelenkes
eines Benutzers des Stuhls 1 zusammenfällt. Bevorzugt ist der Abstand
zwischen H und D kleiner als etwa 5 cm, besonders bevorzugt kleiner
als etwa 3 cm und insbesondere kleiner als 2 cm. Vorzugsweise ist
der Radius RH der oberen Bogenführung 45,
d. h. der Abstand des Kreismittelpunktes H zum Sitzträger bzw.
zum Rückenlehnenträger, in
einem Bereich von etwa 6 cm bis etwa 20 cm, weiter bevorzugt in
einem Bereich von etwa 8 cm bis etwa 18 cm, besonders bevorzugt in
einem Bereich von etwa 10 cm bis etwa 15 cm, insbesondere in einem
Bereich von etwa 11 cm bis etwa 13 cm.
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4 zeigt
eine detaillierte Seitenansicht der Mechanik der ersten Ausführungsform
des Stuhls 1 in einer ersten Position, wie in 2 gezeigt.
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Der
Sitzträger 4 ist
zum einen über
zwei Zugfederhebel 10 und zum anderen über zwei Koppelhebel 20 mit
dem Basisträger 3 gelenkig
verbunden. Jeder Zugfederhebel 10 weist an einem Ende einen Sitzkoppelachsenlagerbereich 11 auf,
an dem davon entgegengesetzten Ende einen Zugfederachsenlagerbereich 12 und
dazwischenliegend einen Hauptachsenlagerbereich 13. Jeder
Zugfederhebel 10 ist über
die im Hauptachsenlagerbereich 13 gelagerte Hauptachse 14 mit
dem Basisträger 3 drehbar
verbunden. Ferner ist der Zugfederhebel 10 über die
im Zugfederachsenlagerbereich 12 gelagerte Zugfederachse 15,
die Zugfeder 16 und die Zugfederaufhängung 17 mit dem Basisträger 3 verbunden.
Der Sitzkoppelachsenlagerbereich 11 des Zugfederhebels 10 ist über die
Sitzkoppelachse 18 und dem hinteren Sitzkoppellager 41 mit
dem Sitzträger 4 gelenkig
verbunden.
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Jeder
Koppelhebel weist vorzugsweise eine im wesentlichen winkelförmige Gestalt
mit zwei Schenkeln auf. Der Koppelhebel 20 weist ferner
an einem Ende eines Schenkels einen Sitzkoppelachsenlagerbereich 21 auf,
mit dem er über
die vordere Sitzkoppelachse 22 und dem vorderen Sitzkoppellager 42 mit
dem Sitzträger 4 gelenkig
verbunden ist. Ferner weist der zumindest eine Koppelhebel 20 einen
Basiskoppelachsenlagerbereich 23 auf, welcher die Basiskoppelachse 24 aufnimmt,
so daß der
zumindest eine Koppelhebel 20 über die Basiskoppelachse 24 drehbar
mit dem Basisträger 3 verbunden ist.
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An
einem Ende des anderen Schenkels weist der zumindest eine Koppelhebel 20 ein
erstes Kupplungsmittel 25 auf, welches ausgelegt ist mit
einem zweiten Kupplungsmittel 35 eines Zughebels 30 in
Eingriff zu gelangen.
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Der
zumindest eine Zughebel 30 weist vorzugsweise eine winkelförmige Gestalt
mit zwei Schenkeln auf. Der zumindest eine Zughebel 30 weist
an einem Ende eines Schenkels einen Zugstangenlagerbereich 31 auf,
an dem eine Zugstange 50 gelenkig mit dem Zughebel 30 verbunden
ist. Ferner weist der zumindest eine Zughebel 30 einen Hauptachsenlagerbereich 33 auf,
welcher die Hauptachse 14 aufnimmt, so daß der Zughebel 30 über die Hauptachse 14 drehbar
mit dem Basisträger 3 verbunden
ist.
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An
einem Ende des anderen Schenkels weist der zumindest eine Zughebel 30 das
zweite Kupplungsmittel 35 auf, welches ausgelegt ist um
mit dem ersten Kupplungsmittel 25 des zumindest einen Koppelhebels 20 in
Eingriff zu gelangen.
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In
der ersten Ausführungsform
ist das erste Kupplungsmittel 25 als Reihe äquidistanter
Vorsprünge
oder einer Zahnung bzw. Zahnreihe oder als Kreisbogenabschnitt eines
Zahnrades ausgebildet. Das zweite Kupplungsmittel 35 kann
in der ersten Ausführungsform
als eine zum ersten Kupplungsmittel gegenstückig ausgebildete äquidistante
Reihe von Ausnehmung oder als Zahnung bzw. Zahnreihe oder ebenfalls
als Kreisbogenabschnitt eines Zahnrades ausgebildet sein, wobei
das erste Kupplungsmittel 25 in Eingriff mit dem zweiten
Kupplungsmittel 35 ist.
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Durch
Drehung des zumindest einen Zughebels 30 ist die damit
gelenkig verbundene Zugstange 50 im wesentlichen in oder
entgegen der x-Richtung bewegbar. Die Zugstange 50 ist über eine
gelenkige Verbindung 51 mit der Rückenlehne 5 verbunden.
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Der
Rückenlehnenträger 5 weist
einen zwangsgeführten
Bereich 52 mit geführten
Elementen 53 auf, welcher innerhalb einer oberen Bogenführung 45 und
einer unteren Bogenführung 46 des
Sitzträgers 4 bewegbar
ist, insbesondere um dem Kreismittelpunkt H drehbar ist. Die geführten Elemente 53 können insbesondere
als Rollen ausgeführt
sein, welche auf Achsstummeln bzw. Achsen angeordnet sind, die im
zwangsgeführten
Bereich 52 angeordnet sind. Die Rollen können insbesondere
durch rollen oder gleiten zwischen der oberen Bogenführung 45 und
der unteren Bogenführung 46 verlagert
werden. Wird der Durchmesser der Rollen kleiner gewählt als der
Abstand zwischen der oberen und unteren Bogenführung 45, 46,
beispielsweise um 1/10 bis 1/2 Millimeter, so wird die Verlagerung
vorteilhafterweise im wesentlichen durch Rollen erfolgen und somit
besonders reibungsfrei sein.
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In
der ersten Position ist die Zugfeder 16 kontrahiert und
entspannt, wobei die zumindest eine Zugstange 50 sich in
einer extremalen räumlichen Position
in x-Richtung befindet
und sich der Sitzträger
im wesentlichen horizontal, d. h. im wesentlichen parallel zur x-y-Ebene,
erstreckt.
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5 zeigt
eine detaillierte Seitenansicht der Mechanik der ersten Ausführungsform
des Stuhls 1 in einer zweiten Position, wie in 3 gezeigt.
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Wie
aus der Figur ersichtlich wird bleibt der stetige Übergang
des Sitzträgers 4 über die
obere Bogenführung 45 hin
zum Rückenlehnenträger 5 bei dem Übergang
von der ersten Position aus 4 in die
zweite Position erhalten. D. h., daß durch die Bogenführungen 45, 46 eine
translatorische Bewegung des Rückenlehnenträgers 5 bzw.
der Rückenlehne 6 entlang
der Richtung des Radiusvektors RH verhindert
wird. Dadurch entsteht vorteilhafterweise im Bereich des Übergangs
zwischen Sitzträger
und Rückenlehne
keine Unstetigkeit bzw. eine Kante in der Stuhlbespannung, die nachteilig
zu einer Verminderung des Sitzkomfort führen würde.
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Ferner
ist anhand der 4 und 5 gezeigt,
daß sich
die Vorderkante 43 des Sitzträgers 4 relativ zur
vorderen Sitzkoppelachse 22 in z-Richtung, d. h. nach oben
verlagert. Um ein Anheben des unteren Oberschenkels bzw. des Knies
des Stuhlbenutzers beim Zurücklehnen
zu vermeiden, wird die vordere Sitzkoppelachse 22 durch
das Drehen des Koppelhebels 20 entsprechend entgegen der
z-Richtung, d. h. nach unten, verlagert. Vorzugsweise bleibt die
Lage der Vorderkante 43 des Sitzträgers im wesentlichen konstant,
d. h. sie wird betragsmäßig entlang
der z-Richtung weniger
als etwa 2 cm, weiter bevorzugt weniger als etwa 1 cm und besonders
bevorzugt weniger als etwa 5 mm, verlagert.
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6 zeigt
eine Seitenansicht der Mechanik einer zweiten Ausführungsform
des Stuhls 1 in einer ersten Position. Der Stuhl 1 ist
dabei im wesentlichen entsprechend der ersten Ausführungsform
ausgebildet, wie sie insbesondere in 4 gezeigt
ist. Die zur 4 entsprechenden Teile sind
daher mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In
der zweiten Ausführungsform
weist der zumindest eine Koppelhebel 20 ein bevorzugtes
erstes Kupplungsmittel 25 und der zumindest eine Zughebel 30 ein
bevorzugtes zweites Kupplungsmittel 35 auf, wobei die Kupplungsmittel 25, 35 welche
ausgelegt sind miteinander in Eingriff zu gelangen.
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In
der zweiten Ausführungsform
ist das erste Kupplungsmittel 25 als Zapfen 26 oder
Achsstummel 26 ausgebildet. Vorzugsweise schließen die
Verbindungslinie zwischen dem Zapfen 26 und dem Basiskoppelachsenlagerbereich 23 sowie
die Verbindungslinie zwischen dem Sitzkoppelachsenlagerbereich 21 und
dem Basiskoppelachsenlagerbereich 23 einen Winkel δ ein, welcher
von 180 Grad verschieden ist. Besonders bevorzugt liegt δ zwischen
etwa 30 und etwa 150 Grad und besonders bevorzugt zwischen etwa
80 und etwa 110 Grad.
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Das
zweite Kupplungsmittel 35 ist in der ersten Ausführungsform
als Ausnehmung 36 in dem Zughebel 30 ausgebildet,
in welche der Zapfen 26 eingreift. Die Ausnehmung 36 ist
vorzugsweise länglich,
insbesondere im wesentlichen rechteckig, ausgebildet, so daß die Erstreckung
in Richtung K der kurzen Seite der Ausnehmung 36 etwa gleich
dem Durchmesser des Zapfens 26 ist. Die Ausnehmung 36 ist
derart angeordnet, daß die
Richtung L der Längserstreckung,
d. h. der Erstreckung in Richtung der langen Seite, der Ausnehmung 36 mit
einem von der Hauptachse 14 ausgehenden Radiusvektor der Hauptachse 14 zusammenfällt. Dadurch
ist der Zapfen 26 im wesentlichen nur in oder entgegen
Richtung L der Längserstreckung
der Ausnehmung 36 bewegbar, also radial von der Hauptachse 14 weg
oder zu dieser hin. Daher kann durch den Zapfen 26 eine Kraft
auf den Rand der Ausnehmung 36 in oder entgegen der Richtung
K übertragen
werden oder von dem Rand der Ausnehmung 36 auf den Zapfen 26. Durch
Wirken dieser Kraft ist der Zughebel 30 um die Hauptachse 14 drehbar,
da diese Kraft tangential, d. h. senkrecht zu einem Radiusvektor,
zur Hauptachse 14 auf den Zughebel 30 wirkt.
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7 zeigt
eine Seitenansicht der Mechanik einer zweiten Ausführungsform
des Stuhls 1 in einer zweiten Position ähnlich zu der in den 3 und 5 gezeigten
Position. Auch in der in den 6 und 7 gezeigten
Ausführungsform
wird die Sitzkoppelachse 22 beim Zurückneigen der Rückenlehnenträger 5 entgegen
z-Richtung, d. h.
nach unten verlagert, um ein Anheben des unteren Oberschenkels bzw.
des Knies des Stuhlbenutzers durch die Vorderkante 43 des
Sitzträgers
beim Zurücklehnen zu
vermeiden.
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Die
vorliegende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen ist nicht auf
die oben beschriebenen jeweiligen Figuren beschränkt. Vielmehr gelten die Ausführungen
zu den jeweiligen Figuren sinngemäß auch für die weiteren Figuren. Ebenso gelten
die zu den Figuren gemachten Ausführungen auch für die vorangegangenen
Aspekte und Ausführungsformen.
Somit können
mittels der zu den (jeweiligen) Figuren beschrieben Einzelmerkmale
und/oder mittels der Einzelmerkmale der Aspekte und/der (Einzelmerkmale)
Ausführungsformen
weitere bevorzugte Ausführungsformen
gebildet werden, wobei die Einzelmerkmale beliebig miteinander kombiniert
werden können.
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- 1
- Stuhl
- 2
- Stuhlfuß
- 3
- Basisträger
- 4
- Sitzträger
- 5
- Rückenlehnenträger
- 6
- Rückenlehne
- 7
- Versteifungselement
- 10
- Zugfederhebel
- 11
- Sitzkoppelachsenlagerbereich
- 12
- Zugfederachsenlagerbereich
- 13
- Hauptachsenlagerbereich
- 14
- Hauptachse
- 15
- Zugfederachse
- 16
- Zugfeder
- 17
- Zugfederaufhängung
- 18
- hintere
Sitzkoppelachse
- 20
- Koppelhebel
- 21
- Sitzkoppelachsenlagerbereich
- 22
- vordere
Sitzkoppelachse
- 23
- Basiskoppelachsenlagerbereich
- 24
- Basiskoppelachse
- 25
- erstes
Kupplungsmittel
- 26
- Zapfen
- 30
- Zughebel
- 31
- Zugstangenlagerbereich
- 33
- Hauptachsenlagerbereich
- 35
- zweites
Kupplungsmittel
- 36
- Ausnehmung
- 41
- hinteres
Sitzkoppellager
- 42
- vorderes
Sitzkoppellager
- 43
- Vorderkante
des Sitzträgers 4
- 45
- obere
Bogenführung
- 46
- untere
Bogenführung
- 50
- Zugstange
- 51
- gelenkige
Verbindung
- 52
- zwangsgeführter Bereich
- 53
- geführte Elemente
- D
- Drehpunkt
des Hüftgelenkes
- H
- Kreismittelpunkt
- K
- Richtung
der kurzen Seite der Ausnehmung
- L
- Richtung
der langen Seite der Ausnehmung
- R
- Längserstreckung
der Rückenlehne 6
- RH
- Radiusvektor
- S
- Längserstreckung
des Sitzträgers 4